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Grüner Staatsekretär und Ex-AGORA Chef Baake gegen Gesinnungsgrünen und AGORA Chef Graichen:

Dr. Patrick Graichen, vom Umweltministerium “ausgeliehener” Chef von “Agora- Energiewende“ wie man auf deren Website nachlesen kann,.. „eine gemeinsame Initiative der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation“ hatte jüngst in einem Anfall von Ehrlichkeit behauptet: „Wir haben uns geirrt!“ und meinte damit, dass die NIE (Nachhaltig instabile Energien) statt der verhassten Kern- und Kohlekraftwerke nunmehr die „guten“ Gaskraftwerke verdrängen. ZEIT Redakteur Frank Drieschner fasste sein Interview mit Graichen so zusammen (alle Details hier):

Graichen sagt kurz gefasst: Nicht in ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut, leisten nicht das, was wir uns von ihnen versprochen haben. Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Doch das tun sie nicht… und weiter schreibt Drieschner…

Um den Irrtum zu verstehen, muss man sich noch einmal den Grundgedanken der Energiewende vor Augen führen. Der ging ungefähr so: Deutschland steigt aus der Nuklearenergie aus und setzt stattdessen auf erneuerbare Energien, auf Sonne und Wind vor allem. Wenn es mal nicht genug Ökostrom gibt, dann springen Emissionsarme Gaskraftwerke ein, bis irgendwann auch diese überflüssig werden. Der böse Atomstrom verschwindet zuerst, als Nächstes der schmutzige Kohlestrom, die Luft wird sauberer, und Deutschland wird zum Vorbild und Vorreiter beim Klimaschutz.

So haben sich das alle gedacht. Nur leider wird daraus nichts. Das ist der Irrtum, den Patrick Graichen beklagt.

…………»Im Nachhinein ist das alles logisch«, sagt Graichen. »Trotzdem hat hier vor drei, vier Jahren keiner diese Logik so durchschaut. «

Doch obwohl dieses Statement bereits einem Offenbarungseid gleichkommt, ließ es ihm Drieschner nicht als sozusagen „höhere Gewalt“ durchgehen, sondern ging ihn und seine Kollegen im Artikel „Schmutziger Irrtum“ kräftig an. So erkennt Drieschner richtig…

…Die Energiewende würde nicht funktionieren: Wer es wissen wollte, der konnte es wissen, auch damals schon. Aber wer wollte es wissen? Rund um die Erneuerbaren ist in den vergangenen Jahren ein regelrechter politisch-industrieller Komplex herangewachsen. Sein Einfluss ist wahrscheinlich nur dem Geflecht zwischen Staat und Atomwirtschaft im vergangenen Jahrhundert vergleichbar. Alle Akteure in diesem Komplex verbindet ein Interesse: Probleme der Energiewende müssen lösbar erscheinen, damit die Wind- und Sonnenbranche weiter subventioniert werden.”

 Von dieser ebenso richtigen, wie späten Erkenntnis alarmiert, meldete sich der heutige grüne Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und vorherige AGORA Chef Baake empört zu Wort. Was nicht ist, was nicht sein darf, ist ganz offensichtlich sein Credo, denn er verlangte und bekam von „DIE ZEIT“  Platz für eine ausführliche Stellungnahme zu den Ausführungen von Graichen/Drieschner.  Die erschien dann am 12.12.14 in der Online-Ausgabe unter dem trotzigen Titel:

Saubere Wende“,

und fängt dann mit den folgenden Behauptungen an:

„Die deutsche Energiepolitik funktioniert.“

Um dann nach bekannter Politikerart, das Offensichtliche – aber mit der Abschwächung „vorerst“- einzugestehen:

„Trotzdem steigt vorerst die Klimabelastung. Eine Antwort auf Frank Drieschner „

Im dann folgenden Text wird dann erst einmal auf die große Errungenschaft des EEG eingegangen, an der Baake, damals grüner Staatssekretär unter Umweltminister Jürgen Trittin, so kräftig beteiligt war, dass man es fast sein Baby nennen könnte. Um dann in den folgenden Absätzen immer wieder geschickt Ursache und Wirkung zu vertauschen. Danach ist zwar der Anteil von Elektroenergie aus NIE Quellen um 114 TWh gestiegen – was weder Graichen noch Drieschner bestritten hatten- und Elektroenergie aus Kernkraftwerken um 72 TWh gefallen – was auch niemand bestreitet, 8 Kernkraftwerke wurden ja zwangsweise abgeschaltet- um dann richtig festzustellen, dass trotz dieser segensreichen Wirkung des EEG, die Stromproduktion aus fossil befeuerten Kraftwerken auf „gleichem Niveau“ lag wie zu Beginn. Dass sie sogar um 13 TWh[1] höher lagen als im Jahre 2000 verschweigt Baake aber dem Leser. Und auch, dass die NIE Quellen bereits 2013 mit 147 TWh, also mit rd. 25 %, an der gesamten Stromerzeugung beteiligt waren. Und damit eigentlich die Produktion aus den 8 KKW ohne zusätzlichen CO2 Ausstoß komplett hätten ersetzen können und müssen. Wenn, ja wenn nicht das leidige Problem der auch noch zufälligen Volatilität da wäre. Weil dieser in Massen und völlig am Bedarf vorbei erzeugte NIE Zufalls-Strom, zwar von niemandem gebraucht wurde, aber auf jeden Fall abgenommen, vom Verbraucher bezahlt  und ins Netz eingespeist werden musste und sich deshalb seinen Weg – oft ins Ausland- suchte. Häufig war es nur per Zuzahlung – vornehmer „negativer Preis“ genannt- bereit ihn auch abzunehmen.. Beim grünen Baake[2] liest sich diese staatliche erzwungene Ressourcen- und Geldverschwendung so

Den Betreibern von Kohlekraftwerken gelang es in den vergangenen Jahren, immer größere Strommengen ins Ausland zu verkaufen. Dies blieb nicht ohne Wirkung auf die Klimabilanz in Deutschland.

Kein Wort von der staatlicherseits angeordneten Überproduktion untauglichen Stroms, der per gesetzlich festgeschriebener Vorrangeinspeisung in jeder Menge und zu jeder Zeit zu festgelegten Preisen ins Netz gedrückt wird.

Stattdessen versucht er hier zum ersten Mal den Leser auf  eine falsche Fährte zu locken. Denn, weil – so seine spitzfindige Erklärung- Deutschland zu viel Strom produzierte, und zwar nicht etwa aus NIE Quellen, sondern aus Kohlekraftwerken, hätte man diesen nur ins Ausland verkaufen können. Leider gelegentlich auch, so Baake, nur unter Zuzahlungen- aber dies nur, weil, so will er die Leser glauben machen, die Fossil-Kraftwerker ihre Produktion nicht schnell genug hätten absenken können. Und nur deshalb, so Baake, seien die CO2 Emissionen –leider, leider, leider, wieder angestiegen.

Und auch, weil die Fossil-Kraftwerker zu wenig für ihre Emissionsrechte zu zahlen hätten. Denn, wenn wie geplant, diese einen Preis von 25 bis 30 € pro Tonne CO2 hätten, wäre Kohlestrom viel zu teuer und nur Strom aus den jetzt noch teureren Gaskraftwerken hätte die unvermeidlichen Lücken füllen können. Daher sei

„…Die schlechte CO-Bilanz (ist) nicht das Ergebnis des "schmutzigen Irrtums" einer fehlgeleiteten Energiewende, sondern das eines politischen Versagens.“

Und versagt hätten nicht etwa er und seine anderen grünen Genossen aller Parteien, die den Verbrauchern doppelt und dreifach überteuerten Strom aufzwingen wollen, sondern die anderen. Die hätten aus politischem Kalkül, das ihm und seinen Genossen natürlich völlig abgeht, diese Mehrfach-Abzocke verhindert. Vornehmlich die EU“…. die Russland, die Ukraine und China; ..ihr Emissionshandelssystem hineingelassen (hat).“

 

Abbildung 1: Windeinspeisung von Strom am 17.7.14 mit 24 MW im Minimum und am 12.12.14 mit 29.687 MW. Die Differenz müssen die fossil befeuerten und Kernkraftwerke ausgleichen.

Welche Konsequenz diese Forderung nach mehr Flexibilität für die konventionellen Kraftwerksbetreiber hat, zeigt eindrucksvoll Abb. 1. Die eingespeiste Windleistung schwankte zwischen diesen beiden Tagen um das rd. 1.200 fache. Nur ein sehr krankes Hirn kann sich diese Art der Stromversorgung für ein Industrieland ausdenken. Doch Baake ficht das alles nicht an. Denn niemals dürften er und/oder seine Gesinnungsgenossen  sich in die Niederungen der Naturgesetze gegeben haben, nach denen sich alles richten muss. Auch die Politik. Ob sie will oder nicht.

Naturwissenschaften gehören in diesen Kreisen eben nicht zur Bildung, wie der intelligente Spötter, Anglist und Romancier Schwanitz schon vor Jahren zwar überheblich aber treffend feststellte. Prof. Helmut Alt bringt die verheerend irreführenden Aussagen des Staatssekretärs Baake daher konsequent auf den Punkt:

Warum die Argumentation von Herrn  Rainer Baake, Staatsekretär im BMWI,  energietechnisch und energiewirtschaftlich unvertretbar ist, kann mit dem neben- stehenden Leistungsdiagramm für den  Monat November 2014 bereits hinreichend bewiesen werden: 

Abb. 2 : Wind- Solar und konvent. Leistungs-Einspeisung für den Nov. 2014

Zum Zeitpunkt des Leistungsmaximums am Donnerstag den 13. November 2014 war die Summe aus Wind- und Sonnenleistung nahezu gleich Null. An solchen Tagen zeigt sich als harte Realität in Deutschland, dass auch bei beliebig vielen Wind- und Sonnenanlagen die hundertprozentige Ersatzleistungsbereitstellung aus konventionellen Kraftwerken unabdingbar ist. Da können auch teure „smart grids“ nicht weiterhelfen.

Man benötigt also komplett zwei Systeme, eines für die Zeit, wenn der Wind weht und eines wie bisher, für die Zeit wenn der Wind nicht weht! Das wird aber unter Wettbewerbsbedingungen unbezahlbar und für unser Land unzumutbar sein. Die 72 TWh KKW – Strom zu 3,5 ct/kWh wurden ersetzt durch fluktuierenden EEG-Strom zu rd. 16 ct/kWh, also zu Mehrkosten von jährlich über 9 Mrd. €!

Daher ist es auch so unkritisch, ob die Transportleitungen gebaut oder termingerecht fertig werden, so lange die BNA die Abschaltung der vorhandenen Kraftwerke verbietet – und das wird so sein – (und die Eigentümer dann nicht insolvent werden, vorsichtshalber gliedert E.ON schon mal die Kraftwerkssparte aus!), haben wir doch eine sichere Stromversorgung. Nicht verfügbare Transportleitungen erhöhen nur faktisch die Zeitdauer der ohnehin auftretenden Windflauten!

Doch das ist noch nicht alles was Baake so an Irreführung betreibt. Denn auch er will den Leser glauben machen, dass man nur das Netz groß genug machen müsse, um Schwankungen jederzeit aus diesem Netz ausgleichen könne. Gräbt also die Schnapsidee vom Stromsee wieder aus. Denn, so doziert er:

„…Unser zukünftiges Stromsystem wird sehr dezentral sein. Millionen von Erzeugern werden mit Kunden über intelligente Systeme verbunden sein. Der Übergang ist so radikal wie die Ablösung der Großrechner durch PCs. Dezentralität darf aber nicht mit Autonomie verwechselt werden. Die Energiewende in Deutschland wird sich vor allem auf Windkraftanlagen und Photovoltaik (PV) stützen. Nur mit diesen kann regenerativer Strom in ausreichender Menge und kostengünstig hergestellt werden. „

Offensichtlich hat Baake noch nie eine europäische Wetterkarte mit ihren europaweiten Hoch- und Tiefs gesehen. Viel Strom hier bedeutet also fast immer (zu)viel Strom dort, oder auch das Gegenteil, kein Strom hier bedeutet also fast immer kein Strom dort. Das Netz gleicht überhaupt nichts aus, mag es so „intelligent“ sein, wie seine Schöpfer es uns weismachen wollen,  sondern transportiert -mit fast Lichtgeschwindigkeit- die daraus entstehende Instabilität in die entlegensten Winkel.

Und dann legt er noch eine falsche Spur, denn die Volatilität seiner Favoriten sieht er durchaus, glaubt aber, indem er das Problem auf ganz Europa verlagert, seine Leser weiter für dumm verkaufen zu können und bietet ihnen dafür die folgende „Lektion“ an

„..Die erste Lektion lautet: Je besser wir uns in Deutschland und Europa mit Netzen verbinden, umso einfacher und kostengünstiger wird die Energiewende. Weil der Wind nicht überall gleich stark weht und die Sonne je nach Wetter in den Regionen unterschiedlich stark scheint, müssen die Schwankungen durch Netze ausgeglichen werden…“

Kein Wort davon, dass sowohl diese Stromerzeugung, wie Verteilung, wenn sie denn gebaut würden, erneut die Kosten, den Landschaftsverbrauch, die Tiermassaker, die Instabilität in immer neue astronomische Höhen treibt. Im Gegenteil, Baake faselt von „einfacher und kostengünstiger“ Energiewende.

Und damit immer noch nicht  genug. Er will uns noch weitere Lektionen lehren (Hervorhebung vom Autor):

Die zweite Lektion lautet: Unser System muss flexibler werden. Konventionelle Stromerzeuger mussten ihre Produktion schon immer an die sich pausenlos, aber ziemlich regelmäßig ändernde Nachfrage anpassen. Jetzt müssen sich die Stromerzeuger zusätzlich an der wetterabhängigen Produktion von Strom aus Wind und Sonne ausrichten. Das hat nichts mit dem gesetzlichen Vorrang der Erneuerbaren in unseren Netzen zu tun, sondern hat seine Ursache in der Logik des Strommarkts. …

Offensichtlich rechnet Baake damit, dass ihm seine Leser bei DIE ZEIT diese komplette Verdrehung der Wirklichkeit  nicht nur abnehmen, sondern auch weiterhin seinen wirren Vorstellungen folgen. So geht es nämlich bis zum Ende des Artikel weiter und weiter und weiter. Weil nicht anders möglich, bereitet er – aus Rücksichtnahme auf die Volatilität, und die damit verbundene Backup-Notwendigkeit- einer staatlichen Planwirtschaft bei den Versorgern den Weg, indem er einen „Kapazitätsmarkt“ fordert, und verspricht dann den Gläubigen eine heile, helle Stromzukunft. Nicht ohne zuvor die irrwitzige Behauptung aufgestellt zu haben:

Für die Versorgung mit erneuerbaren Energien verfügen wir heute über leistungsfähige Technologien. Sie können Strom kostengünstig produzieren. 

Zwar ist die tägliche Realität ein kompletter Gegenbeweis für diese steile These, aber das ficht einen wahren,  dazu in der Sache völlig ahnungslosen jedoch tiefgläubigen Politiker, nicht an. Denn am Schluss formuliert er seine völlig realitätsfremde Vision und beschwört die Leser (Hervorhebungen vom Autor):

Entscheidend ist jetzt, dass wir ein neues, dezentrales und vernetztes Stromsystem mit niedrigen Systemkosten errichten. Die Energiewende darf nicht nur eine ökologische, sie muss auch eine ökonomische Erfolgsgeschichte werden. Wir müssen zeigen, dass es möglich ist, eines der größten Industrieländer der Welt mit wachsenden Anteilen erneuerbarer Energien zuverlässig und mit bezahlbaren Preisen zu versorgen. Die Welt beobachtet uns sehr genau. Wenn uns der Umstieg auf regenerative Quellen gelingt und Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Industrie erhalten bleiben, dann wird dieses Beispiel der größte Beitrag sein, den Deutschland im Kampf gegen den Klimawandel leisten kann.

Da fragt sich der kühle Beobachter: Und wenn nicht? Wenn der Kampf gegen die Naturgesetze zwangsläufig gescheitert ist, wer kommt dann für den bewusst angerichteten Schaden auf? Werden dann Herr Baake und seine Genossen zur Verantwortung gezogen? Vermutlich nicht, stattdessen werden sie befördert werden und ihre Nachfolger weiter emsig nach einem dritten Weg suchen.

Ob das am Anfang dieses dialektischen Baakeschen Aufrufs stehende Bekenntnis seines Nachfolgers bei AGORA „Wir haben uns geirrt“ Graichen zu personellen Konsequenzen für den mutigen Bekenner führen wird, wissen wir nicht. Es ist aber sehr wahrscheinlich, auch wenn dieser, als nur „beurlaubter“ Beamter, dann sicher weich fallen wird. Wir werden daher das Gespann Baake/Graichen im Auge behalten. Und Finanziers von AGORA nämlich die Mercator Stiftung und die European Climate Foundation auch.


[1] Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen AGEB siehe Bruttostromerzeugung Deutschland in TWh;

[2] Bei Wikipedia findet man über Baake (Auszug): Nach dem Abitur arbeitete Rainer Baake von 1974 bis 1978 als Community Organizer in Chicago. Er studierte darauf Anfang der 1980er Jahre in MarburgVolkswirtschaft und wurde Diplom-Volkswirt. 1983 trat Baake den Grünen bei und übernahm 1985 nach eigenen Angaben als erster Grüner ein hauptamtliches Wahlamt: Nach dem Abschluss von Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Grünen wählte der Kreistag des Landkreises Marburg-Biedenkopf Baake zum Ersten Kreisbeigeordneten und Stellvertreter des Landrates. Dabei trug er unter anderem auch Verantwortung als Umweltdezernent.[3] Rainer Baake war Staatssekretär im damaligen Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie und Bundesangelegenheiten (1991 bis 28. Oktober 1998, siehe Kabinett Eichel I und II) unter Joschka Fischer. Zusammen mit Fischer legte er die Hanauer Nuklearbetriebe still und diskutierte mit RWE die Sicherheit des Atomkraftwerkes Biblis. Baake erarbeitete Strategien zur Förderung der Erneuerbaren Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz.




Dirk Notz vom Hamburger Max-Planck-Institut: Arktisches Meereis könnte im kommenden Jahrzehnt wieder zunehmen

In das gleiche Horn blies der US- Senator John Kerry als er 2009 ebenfalls das unmittelbar bevorstehende Ableben des arktischen Meereises verkündete:

Die Wahrheit ist, dass die Bedrohung, der wir gegenüberstehen, nicht eine abstrakte Sorge in der Zukunft ist. Sie ist bereits unter uns, und ihre Auswirkungen sind weltweit fühlbar, schon jetzt. Wissenschaftler projizieren, dass die Arktis im Sommer 2013 eisfrei sein wird. Nicht im Jahre 2050, sondern in vier Jahren“.

Die Idee vom eisfreien Nordpolarmeer wurde den beiden Politikern offenbar von IPCC-nahen Forschern wie Wieslaw Maslowski eingeflüstert. Die BBC berichtete am 12. Dezember 2007:

Wissenschaftler in den USA haben eine der dramatischsten Vorhersagen präsentiert hinsichtlich des Verschwindens des arktischen Meereises.

Ihre jüngsten Modellstudien zeigen, dass nordpolare Gewässer im Sommer eisfrei sein könnten, und zwar in nur 5 bis 6 Jahren. Prof. Wieslaw Maslowski sagte bei einem Treffen der American Geophysical Union, dass frühere Projektionen die den Eisverlust steuernden Prozesse unterschätzt hätten.

Angesichts der schlimmen Fehlprognose sollte man denken, dass nun langsam Einsicht einkehrt. Aber nein, andere klimaalarmistische Wissenschaftler beharren darauf, dass das arktische Meereis nur noch wenige Jahre zu leben hätte. Eine totsichere Sache. Das ist wie mit dem Weltuntergang. Wenn ein vorhergesagter Weltuntergang nicht eintritt, konzentriert man sich einfach auf den nächsten.

Zu den Anhängern der eisigen Arktis-Todesspirale gehört auch Peter Wadhams von der englischen University of Cambridge. Er setzte 2012 eine Prognose in die Welt, dass es innerhalb von vier Jahren mit dem arktischen Meereis vorbei wäre. Zwei Jahre später geht der Trend jedoch in die ganz falsche Richtung. Es sieht nicht gut für ihn und seine Vorhersage aus. Das finden mittlerweile sogar hartgesottene Klimaalarm-Mitstreiter. Ihnen gehen die apokalyptischen Eis-Visionen kräftig auf den Senkel. Im Rahmen einer Meereis-Konferenz im September 2014 in London ätzte Gavin Schmidt gegen Wadhams per Twitter:

Einiges Mitleid mit Peter Wadhams. Zuhörer weinen bereits, Wadhams zeigt immer noch Graphiken mit lächerlichen Projektionen ohne jede physikalische Grundlage. – Wadhams ist jetzt auf einem Methan-Imuls von 50 GT. Aber nicht mehr gerechtfertigt als seine früheren Statements“ und „Wadhams sagt eindeutig, dass hinter seinen Extrapolationen keine Physik steckt.“

Die neueste Prognose stammt von James Overland und Muyin Wang, die sie im Mai 2013 in den Geophysical Research Letters veröffentlichten. Dabei gehen sie von drei Prognosemethoden aus, die das Ende des Eises wahlweise 2020, 2030 oder 2040 sehen. Man kann dankbar sein, dass sie nicht mit 10 Methoden arbeiten, da ansonsten wohl noch die Jahre 2050, 2060,…., 2110 für den Exitus des arktischen Meereis angeführt worden wären. Hier die Kurzfassung im englischen Original:

Wann wird die sommerliche Arktis nahezu frei von Meereis sein?

Der beobachtete Verlust von dickem vieljährigem Eis während der letzten 7 Jahre und der Rückgang der Eisausdehnung im September 2012 auf 49% relativ zum klimatologischen Mittel der Jahre 1979 bis 2000 sind inkonsistent mit Projektionen einer sommerlichen nahezu eisfreien Arktis bis 2070 und darüber hinaus. Diese Schätzungen wurden noch vor ein paar Jahren abgegeben. Drei kürzliche Verfahren zur Erstellung von Vorhersagen in der wissenschaftlichen Literatur sind Folgende: (1) Extrapolation der Daten zum Meereis-Volumen, (2) die Annahme zahlreicher weiterer rapiden Verluste wie 2007 und 2012 und (3) Klimamodell-Projektionen. Der Zeitrahmen für eine im Sommer nahezu eisfreie Arktis aus diesen drei liegt jeweils grob um das Jahr 2020 oder früher, um 2030 ± 10 Jahre sowie 2040 oder später. Schätzungen der Verluste aus Modellen basieren auf einer Untergruppe der schnellsten Ensemble-Mitglieder. Es ist nicht möglich, eindeutig eine Prognose einer anderen vorzuziehen, da dies abhängig ist vom relativen Gewicht, das man Daten im Vergleich zu Modellen verleiht. Beobachtungen und Verweise stützen die Schlussfolgerung, dass die meisten globalen Klimamodelle im CMIP5-Archiv zu konservativ sind hinsichtlich ihrer Meereis-Projektionen. Jüngste Daten und Meinungen von Experten sollten in Betracht gezogen werden zusätzlich zu den Modellergebnissen, um das sehr wahrscheinliche Timing künftiger Meereis-Verluste in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts abzuschätzen mit der Möglichkeit wesentlicher Verluste innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahrzehnte.

Andere Forscher sind hier vorsichtiger geworden. Zu oft hatten sie sich in der Vergangenheit die Finger verbrannt. Der Meereisforscher Dirk Notz vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie erklärte im September 2014 auf Anfrage von Pierre Gosselin von notrickszone.com, dass die natürliche Variabilität im kommenden Jahrzehnt das Eis sowohl schrumpfen wie auch anwachsen lassen könnte. Interessanterweise ist in den von Notz beigefügten Modellierungsgraphiken für die kommenden Jahrzehnte kein eisfreies Nordpolarmeer zu erkennen. Im Folgenden der exakte Wortlaut der bemerkenswerten Email von Notz an Gosselin:

Hallo Pierre,

danke für die Kontaktaufnahme, und Entschuldigung für die späte Antwort. Ich befand mich auf einem Treffen mit erstaunlich geringem Internetzugang. Was die Wette angeht: Ich würde sehr vorsichtig sein, eine Wette in irgendeine Richtung einzugehen, einfach auf der Grundlage unseres Verständnisses von Klimamodell-Simulationen. Diese sagen im Grunde, dass kurzfristig, also von einem Jahrzehnt zum nächsten, die interne Variabilität sowohl eine Zunahme als auch eine Abnahme der Eisbedeckung auslösen kann. Um dies genauer zu erklären, habe ich ein Bild beigefügt, dass 30-Jahre-Trends zeigt von unseren Klimamodell-Simulationen:

Hier sieht man 30 Jahre lange Trends bei unterschiedlichen Startzeitpunkten in unseren Simulationen, die wild variieren. Dies wäre für 10-Jahre-Trends sogar noch stärker der Fall. Daher würde ich kein Geld darauf setzen, dass die Eisbedeckung während der kommenden Jahre weiter abnimmt und auch nicht auf das Gegenteil. Auch habe ich einen Plot beigefügt, der zwei unserer Simulationen des Earth-System-Modells zeigt. Diese zeigen, dass es im nächsten Jahrzehnt noch etwas weniger Meereis geben könnte, aber andere Simulationen zeigen eine leichte Zunahme in diesem kurzen Zeitrahmen.

Folglich kann in Zeitmaßstäben wie dem eines Jahrzehnts die Eisbedeckung sehr gut ein wenig zunehmen (wie Sie sagen), aber es könnte auch leicht abnehmen. Meiner Ansicht nach ist dies abhängig vor allem von Witterungsverläufen in individuellen Sommern – nichts was wir derzeit vorhersagen können. Allerdings, nachdem ich dies gesagt habe, zeigte eine der Präsentationen auf dem Treffen von Andrey Proshutinsky in die gleiche Richtung ging wie Sie es sagen, nämlich dass es infolge der Ozeanzyklen während der nächsten Jahre zu einer Erholung des Meereises kommen würde. Allerdings glaube ich nicht, dass dies ein so robustes Ergebnis ist, dass ich Geld darauf verwetten würde. Nichtsdestotrotz ist es aber etwas, dass wir demnächst näher untersuchen müssen … Bitte lassen Sie mich wissen, wenn sich weitere Fragen erheben.

Best wishes,

Dirk

Bei all den Langzeitprognosen interessiert uns natürlich auch, wie es wohl im kommenden Jahr (2015) mit dem arktischen Meereis weitergeht. Judith Curry hat in ihrem Blog im Oktober 2014 eine Vorhersage gewagt. Sie geht davon aus, dass das Eis im Sommer 2015 mindestens die Ausdehnung von 2014 erreichen wird:

Und schließlich meine Vorhersage des Meereis-Minimums 2015: Ich sage voraus, dass die Eisausdehnung dann mindestens die gleiche oder eine größere sein wird als 2014 mit einer Komponente der Erholung des Meereis-Volumens. Ich erwarte eine fortgesetzte Zunahme im atlantischen Sektor der Arktis mit weiterhin geringer Meereisausdehnung in der sibirischen Arktis. Meine Vorhersage in dekadischem Maßstab ist entweder gar kein Trend bzgl. der Meereis-Minima oder eine Zunahme (Ich erwarte keine fortgesetzte Abnahme im kommenden Jahrzehnt).

Keine guten Aussichten für Peter Wadhams und die Anhänger der klimaalarmistischen Bewegung…

Link: http://www.kaltesonne.de/dirk-notz-vom-hamburger-max-planck-institut-arktisches-meereis-konnte-im-kommenden-jahrzehnt-wieder-zunehmen/

Text zuerst erschienen auf „Die Kalte Sonne“. Übersetzung der englischen Passagen von Chris Frey EIKE




Ärger durch den zum zweiten Mal erfolgten Zusammenbruch einer Windturbine

Bild rechts: Die kümmerlichen Reste der Rotorblätter und das Getriebegehäuse der Turbine

Der Turm der 15 Meter hohen Turbine bei Rhue Stoer Hall nördlich von Lochinver, brach vor ein paar Tagen einfach zusammen, wobei das Getriebegehäuse und die Rotorblätter zu Boden fielen. Es ist der zweite strukturelle Zusammenbruch innerhalb von zwei Jahren.

Es gab Berichte, wonach die Turbine unmittelbar vor dem Crash „schief“ stand und „seltsame Geräusche“ von sich gegeben hatte.

Mitglieder der Rhue Stoer Community Association [eine Art Gemeinderat] blieben sehr schmallippig hinsichtlich des jüngsten Ereignisses. Aber der Vorfall hat Sorgen neu entfacht über die Errichtung kleinerer Windturbinen in der Nähe öffentlicher Gebäude, vor allem Schulen.

Die Stoer-Anwohnerin und Campaignerin für Turbinensicherheit Dr. Stephanie James hat jetzt ihre Forderung an das Highland Council erneuert, die Turbine bei der Grundschule in Stoer und andere abzubauen. Sie warnte: „Der Highland Council ist schlampig, wenn er beteuert, dass diese Turbinen sicher sind, wenn das eindeutig nicht der Fall ist. Ein Unfall wartet nur darauf, sich zu ereignen“.

Bild: Der Turbinenmast brach in der Mitte durch. In der Folge stürzten das Gehäuse und die Rotorblätter zu Boden.

Die Planung für die Errichtung einer 6 kw-Windturbine an einer Zufahrt zum Rathaus und 90 Meter von der B869 entfernt wurde im November 2010 genehmigt.

Gegner behaupteten von Anfang an, dass die Turbine das Sichtfeld verschandeln und ein Lärm-Ärgernis sein würde.

Aber der Gemeinderat schritt voran und errichtete die in Frankreich hergestellte Windturbine der Firma Eoltec Scirocco Mitte 2011 mit finanzieller Förderung aus öffentlichen Quellen. Gerade mal sechs Monate später fiel eines der Rotorblätter ab und landete viele Meter vom Mast entfernt. Die verbleibenden Rotorblätter stürzten wenig später ebenfalls ab.

Ingenieure der Herstellerfirma reisten nach Stoer und transportierten die Wrackteile ab, um sie zu untersuchen – Ergebnis unbekannt.

Ein leistungsfähigeres Gehäuse und Rotorblätter wurden schließlich irgendwann am bestehenden Turm befestigt, und die Turbine ging Mitte 2012 wieder in Betrieb.

Aber der Zusammenbruch der Turbine war nur der Vorbote für die Befürchtungen, die sich hinsichtlich der Sicherheit des Programms des Highland Councils ergaben zur Errichtung weiterer kleiner Proven WT6000-Turbinen bei Schulen zu Kosten von 25.000 Pfund für jede einzelne.

Im Februar 2012 lehnten es Council-Mitglieder ab, Planungen für zwei neue Turbinen bei Schulen in Inverness und Nairn zu sanktionieren.

Drei Monate später gab die Behörde dem steigenden Druck nach und schloss alle 16 seiner Turbinen an Schulen aufgrund schwebender Risiko-Abschätzungen seitens unabhängiger Berater.

Full story, in der ausführlich der endlose Kampf von Dr. James gegen die Behörden bzgl. der Errichtung weiterer kleiner Windturbinen berichtet wird. Sie blieb erfolglos – bis jetzt zum neuen Crash.

Link: http://www.thegwpf.com/anger-as-wind-turbine-crashes-to-earth-for-second-time/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) informiert CDU Wirtschaftsrat über unglaubwürdige Katastrophenszenarien, statt der Realität

Als vortragender Experte war Prof. Edenhofer, Vizechef des IPCC und des PIK, und als Ort, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK benannt worden. Doch statt des Experten Edenhofer sprang seine, für die Energiestrategie zuständige Mitarbeiterin und ehemals Doktorandin von PIK Chef Schellnhuber, Frau Dr. Knopf (0) ein, da Edenhofer verhindert war. 

Decarbonisierung um jeden Preis

Frau Dr. Knopf spulte dann sehr routiniert die üblichen Klimakatastrophen-Szenarien aus ihren Modellen ab, die alles hatten, was man zum Erschrecken des Publikums brauchte, abgesehen von wissenschaftlicher Methodik und negativer Vorhersage-Überprüfbarkeit und damit von jeglicher Glaubwürdigkeit.

Abb. 1 Verlauf und Trend der globalen Mitteltemperatur ermittelt nach Daten des RSS Team der Satellitenbeobachtung.

Wiederholt wurde stattdessen die Behauptung, dass  der geringe Anstieg der globalen Mitteltemperatur von 0,5 bis 0,8 ° C im vorigen Jhh, eindeutig menschgemacht sei. Den nun schon seit 18 Jahren währenden Stillstand des Trends der globalen Mitteltemperatur Siehe Abb 1  umschiffte sie geschickt, indem sie ihn erstens nicht erwähnte, aber stattdessen dem Publikum die bekannte IPCC Grafik mit der Aneinanderreihung jeweils 10 jähriger Trends zeigte. Siehe Abb 2 (Bild rechts). Auch auf Grund der Achsenspreizung der y Achse übermittelte sie damit dem Publikum die Botschaft, die Erwärmung ginge ungebremst weiter.

Gestützt darauf, betonte sie, dass der Kampf gegen den Klimawandel absolut vorrangig sei, aber die Kosten zur Bekämpfung desselben  den globalen jährlichen Konsum nur zwischen ca. 0,04 % bis 0,14 (Median bei 0.06%)[1] des weltweiten GDP´s bremsen würde. Also im Grunde sehr billig sei.

Abb. 2 Ausschnitt aus Fig. 1 SPM AR5 mit den aneinander gereihten 10 Jahrestrend zur Verschleierung des nunmehr 15-18 jährigen Stillstands der globalen Mitteltemperatur. [2]

Damit hatte sie das eigentliche Thema des Abends erreicht, bei dessen Bearbeitung sie auch – als Mitglied des Teams von Otmar Edenhofer der Working Group III- mitwirkte.

Erschwerend für die Zuhörer kam hinzu, dass sie bei der Beschreibung der Istsituation ständig die Prozentzahlen der Steigerung von CO2 -Emissionen und der -Konzentration vermischte, so dass auch der aufmerksamste Zuhörer bald nicht mehr wusste, wovon eigentlich die Rede ist. Außer, dass machte sie unmissverständlcih klar, dass jedes CO2 schlecht sei. Somit sei völlige "Decarboniserung" die einzige Rettung.

Viel Zeit wurde dann von ihr auf die Preisung der Möglichkeiten der sog. „Erneuerbaren Energien“ verwendet, die letztendlich, neben der ebenfalls von ihr favorisierten Carbon Capture and Storage (CCS) Technologie, als einziges Mittel gepriesen wurden, dem drohenden Klimakollaps zu entgehen. Globale Decarbonisierung um jeden, nach ihren Worten aber sehr geringem, Preis.

Diskussionsbeitrag als "Unverschämtheit" bezeichnet

Dann begann der Diskussionsteil des Abends. Und da meldete sich auch der Geologe Prof. K. Ewert zu Wort, der seit vielen Jahren mühsam aber sehr methodisch, tausende von einzelnen Temperaturganglinien weltweit auswertet und zu ganz anderen, sehr spektakulären Erkenntnissen kommt.  Doch kaum hatte er vorsichtig und höflich Zweifel am Gesagten, insbesondere dem Temperaturanstieg angemeldet, fiel ihm die Vortragende brüsk ins Wort und bezeichnete seine Äußerungen als Unverschämtheit. Später, nach der Diskussion weigerte sie sich zudem die entsprechenden Belege von ihm anzunehmen.

Auch Teilnehmer Limburg meldete  sich u.a. mit dem Hinweis zu Wort, dass er 0,04 oder 0,06 % weltweite Konsumminderung nicht bewerten könne, aber darauf hinweisen wolle, dass die so hoch gelobte Hinwendung zu „Erneuerbaren“ – unter dem Titel Energiewende subsummiert-  allein uns Deutsche, bei völliger Umsetzung bis 2050 rd. 7 Billionen Euro kosten würde, aber auf das Klima nicht den mindesten Einfluss hätte. Immerhin durfte er ausreden, aber die 7 Billionen € wurden von der Vortragenden Knopf als nicht nachvollziehbar wegerklärt, gleichzeitig jedoch wurden von ihr sämtliche Angebote diese näher zu belegen mit eisigem Schweigen bedacht.

Teilnehmer F.K. Ewert ließ dieses brüske und allen wissenschaftlichen Usancen  widersprechenden Verhalten der Vortragenden ihm gegenüber nicht auf sich beruhen und sandte deren Chef und verhinderten Sprecher des Abends den u.a Brief.

Der liegt Herrn Edenhofer nunmehr seit gut 14 Tagen vor, eine Antwort steht aus. Die ca. 18 Zuhörer jedenfalls hatten nach diesem Vortrag ein sehr gemischtes Gefühl über die Richtigkeit des Gesagten und Gezeigten. Nur ein Zuhörer empfand jegliche Kritik an der Vortragenden als Blasphemie und verließ empört den Raum. Die anderen wandten sich in der Mehrzahl sehr nachdenklich aber hungrig den belegten Brötchen zu.

Brief an Prof. O. Edenhofer vom 1. Dezember 2014      

Herrn Prof. Dr. Ottmar Edenhofer                                                                             c/o Potsdam-Institut  für Klimafolgenforschung                                                         Te­legraphenberg A31

 14473 Potsdam 

Betreff:  Expertengespräch am 17. 11.2014

Sehr geehrter Herr Edenhofer,

in dem Expertengespräch am 17.11.2014 hat Frau Dr. Brigitte Knopf an Ihrer Stelle den Einfüh­rungs­vortrag zu dem Expertengespräch des CDU-Wirtschaftsrates gehalten. Ihre im Vortrag entwi­ckelten Folgerungen für unser praktisches Handeln gründeten sich auf  Sze­na­rien. 

Das IPPC hat schon früh betont, dass Voraussagen zum Klima nicht möglich sind, weil es ein chaotisches nichtlineares System mit sehr vielen Einflussfaktoren ist. Inzwischen  hat die re­ale Entwicklung die Richtigkeit dieser IPCC-Beurteilung bestätigt, denn die Voraussagen haben sich nicht erfüllt – tatsächlich ist oft sogar das Gegenteil eingetreten. 

Trotz der IPCC-Beurteilung basiert das Modell vom anthropogen verursachten Klimawandel infolge unserer CO2-Emissionen auf Klimasimulationsmodellen, ein unbezweifelbarer Be­weis wurde bisher nicht erbracht.  Prof. John Christy, University of Alabama, hat die Voraus­sagen der wichtigsten Klima-Computer miteinander verglichen:

Wie die Darstellung überzeugend demonstriert, sind alle Ergebnisse anders – vermutlich wegen einer individuellen Auswahl der Parameter. Danach wäre für das Jahr 2020 mit Erwärmungen zwischen 0,3 und 1,3° C  zu rech­nen. Welches Ergebnis gilt, wenn alle anders sind? Kei­nes!

Die Ergebnisse von Szenarien sind folglich keine geeignete Grundlage für schwerwiegende poli­tische Entscheidungen. Das bestätigt im jüngsten IPCC-Bericht für Politiker unter D2 die Fuß­note 16, die besagt, dass die Wissenschaft sich über die Klimasensitivität des CO2 nicht einig ist. Darf die Politik wichtige Maßnahmen auf so dürftiger Basis beschließen? Wer würde wohl einer kom­plizierten und unmittelbar durchzuführenden Ope­ration zustimmen, wenn der Arzt im Befund einer MRT-Untersuchung  die Möglichkeit zu er­kennen glaubt, dass im Alter eine Krankheit drohen könnte.

Das Kriterium der Wissenschaftlichkeit ist nicht schon dadurch erfüllt, dass sich der Bearbei­ter selbst als Wissenschaftler versteht. Wissenschaftlich­keit erfordert die Bestätigung des Ergebnis­ses durch andere. Karl Popper hat mit seinen Arbeiten zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie den kritischen Rationalismus be­gründet. Er fordert, kritisch zu prüfen, ob ein gegenteiliger An­satz eine bessere Erklärung liefert, was schon deshalb nötig sei, weil bestätigende Wiederholun­gen ähnlicher oder gar gleicher Er­gebnisse zu Ideolo­gien werden können.

Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, Direktor des PIK, hat mit Kollegen in PHYSICAL RE­VIEW E 68, 046133 (2003) publiziert: „Power-law persistence and trends in the atmos­phere: A detailed study of long temperature records“. Die Arbeit behandelt die Auswertung von 95 Tem­peraturreihen. Ihr Ergebnis ist wie folgt zusammengefasst: „In the vast majority of stations we did not see indications of the global warming of the atmostphere”. Spätere Erklärun­gen von Herrn Schellnhuber, dass angewandte Verfahren sei veraltet, treffen nicht zu, denn 1.) verändert eine Auswertungsmethode nicht die Basisdaten, und 2.) wird es weiter angewendet, wie von Prof. Lüdecke praktiziert.

Das Gebot der Wissenschaftlichkeit, die Ergebnisse der Arbeit Schellnhubers et al und meine frühere Ausbildung in Klimatologie und Paläoklimatologie haben mich motiviert, ebenfalls Tempe­ratur­reihen auszuwerten, inzwischen schon seit 6 Jahren. Schließlich weiß man als Geo­loge, dass nur Fak­ten der Schlüssel sind, um die Erde zu erkennen und zu verstehen. Nirgendwo gilt die alt-chine­sische Weisheit mehr als für die Erde „Wissende machen keine Voraussa­gen, und wer Voraussagen macht, ist kein Wissender“, schon gar nicht auf der Grundlage von Kurz­zeitbetrachtungen, wie es in der neuen Klimaforschung üblich geworden ist.

Temperaturmessungen sind seit 1659 verfügbar. Meine Auswertung von 82 Langzeit-Tempe­raturreihen, die 1706 beginnen, bestätigt das Untersuchungsergebnis von Herrn Schellnhuber: Die aus den Jah­resmittelwerten generierten Temperaturreihen lassen keine globale Erwärmung der Atmosphäre erkennen, also auch keine, die durch CO2 verursacht wurde. Um etwa 1700 hat die Rückerwär­mung nach der Kleinen Eiszeit begonnen, und auch die erfolgt wegen der Sonnen­zyklen in einem Wechsel von Abkühlungs- und Erwärmungsphasen. Und niemand wird auf den Gedanken kommen, dass der Mensch damit ursächlich etwas zu tun hat, denn diese Wechsel sind eine irdische Normalität. Deshalb ist es für die Beurteilung weniger wichtig, ob wir uns ge­rade in einer Erwärmungs- oder in einer Abkühlungsphase befinden, sondern ob wegen der kli­mapoliti­schen Diskussion ein Zusammenhang zwischen der industriellen CO2-Emission und den Erwär­mungsphasen besteht. Die Entwicklung der Temperatur beweist das Gegenteil. 

 Seit Mitte des 19. Jh. werden sehr viel mehr Wetterstationen betrieben. Im März 2010 wurden die Daten der im Netz von NASA-GISS angebotenen Kurzzeitreihen archiviert, und zwar solche, die vollständig und damit für die Auswertung  geeignet sind. Das sind 1108 Stationen mit Daten für die Zeit von 1880 bis 2010 und 813 Stationen mit Daten ab ca. 1940 bis 2010.  Die Daten aller 1108 Stationen wurden im Detail manuell ausge­wertet. von der zweiten Gruppe bisher 375. Die Auswertung der 1108 Reihen umfasst die Herstellung der Ganglinien und deren Gradienten für die Gesamtzeit, sowie die Herstellung der Ganglinien und deren Gradienten für die aufeinan­derfolgenden Teilabschnitte. Jede Gesamt-Ganglinie umfasst 3 Kalt- und 2 Warmphasen. Insge­samt wurden ca. 6650 Ganglinien mit Gradienten manuell hergestellt.  Aus den Gradienten der Gesamt-Ganglinien ergibt sich, UHI-bereinigt, weltweit eine Nettoerwärmung von 0,39°C. Aus der Summe der Gradienten der Einzelphasen ergibt sich die im folgenden dargestellte Tempera­tur­entwicklung der Welt. Die Erderwärmung macht nicht nur keine Pause, sondern wurde ca. 1998 von einer Abkühlung abgelöst, die noch andauert. Obwohl der CO2-Gehalt weiter steigt, sinken die Temperaturen.

Dieses Ergebnis der weltweiten Temperaturmessungen ist nicht überraschend, denn es stimmt vollkommen mit der klimatologischen bzw. paläoklimatologischen Erfahrung von abwechseln­den Warm- und Kaltphasen überein, die infolge der Wirkung der Solarzyklen selbstverständlich auch während der Rückerwärmung nach der Kleinen Eiszeit auftreten. Die üblich gewordenen kurzfristigen Beurteilungen und Prognosen können die 4,5 Mrd. Jahre andau­ernde Klimage­schichte der Erde nicht reflektieren, ohne Langzeitbeobachtungen erhält man kein wirklichkeits­getreues Ergebnis.

Als Geologe weiß man, dass Klimaänderungen die Regel sind und dass die CO2-Gehalte der At­mosphäre während der Erd­geschichte zumeist sehr viel höher waren als in der Gegenwart. Als im Oberen Mitteldevon Korallenriffe entstanden sind, lag der CO2-Gehalt der Luft bei 2200 ppm; wir können sie als ‚Massenkalk’ heute in unseren Mittelgebirgen besichtigen. Während der Permo-Karbonischen Eiszeit mit der bis 38°N reichenden Vergletscherung lag der CO2-Gehalt der Luft bei 1400 ppm. Hohe CO2-Gehalte haben weder Eiszeiten noch das Wachstum der Pflan­zen behindert, schließlich ist CO2 mittels Photosynthese der Baustein des Lebens. Besser als durch diese Ge­gensätzlichkeit möglicher Entwicklungen konnte uns die Natur nicht beweisen, dass „CO2 als Klimagas bedeutungslos ist“, wie das Lexikon der Physik von 1959 informiert.

Für die klimatologische Bedeutungslosigkeit des CO2 gibt es mindestens neun Beweise; zu den schon genannten paläoklimatologischen werden noch zwei aktuelle hinzugefügt:

·      Der Rückgang der Gletscher wird mit der angeblich anthropogen Erderwärmung begründet. Das Abschmelzen begann weltweit um 1820, unsere verstärkten CO2-Emissionen begannen nach 1950, also 130 Jahre später. Die Ursache kommt vor der Wirkung – auch bei der Glet­scherschmelze.

·      Im 20. Jh. erfolgte die erste Warmphase von dem Beginn der anthropogenen CO2-Emissio­nen, zwei Abkühlungsphasen fanden jedoch trotz dieser CO2-Emissionen statt – die letzte dauert noch an.

Dem Vortrag von Frau Dr. Knopf schloss sich eine Diskussion an. Ich begann meine beabsich­tigte Zusammenfassung mit der Feststellung, dass die Messwerte die im Vortrag zitierten Ergeb­nisse aus dem IPCC-Bericht 2013 widerlegen, und dass sie einen CO2-Einfluss auf das Klima nicht erkennen lassen. Leider war es nicht möglich, dieses Resultat mit einigen Details zu be­gründen, denn meine ersten Sätze hatten eine empörte Reaktion von Frau Dr. Knopf  ausgelöst – sie fand es „unverschämt“, ihren Aussagen und Folgerungen zu widersprechen. Dass Wissen­schaft zur Überprüfung einen gegenteiligen Ansatz erfordert, wollte sie nicht gelten lassen. Der unübliche und ungewohnte Stil ihrer Reaktion hat mich bewogen, meinen Beitrag abzubrechen. Nach dem Schluss des offi­ziellen Teiles habe ich dann versucht, ihr einen vorbereiteten Kurzbe­richt mit einer Zusammenfas­sung der Messwerte zu übergeben; Frau Dr. Knopf lehnte deren Annahme protestierend ab. Wie wir und andere wiederholt erfahren haben, neigen Mitarbeiter des PIK dazu, Gegenargumente und Messwerte zu ignorieren: u.a. 18 Jahre Temperaturstillstand, keine Beschleunigung beim Meeresspiegel-Anstieg, IPCC-Abschied vom Extremwettertrend.  

Auf der Nobelpreisträger-Tagung in Lindau hat am 7.Juli 2012 der norwegische Physiker Ivar Giaevar die den Klimawandel begründende Forschung als Pseudo-Wissenschaft und diesen Zeit­geist als Peudo-Religion bezeichnet. Prof. Norbert Bolz, TU Berlin, hatte dies am 4.2.1010 in einem Interview ähnlich beurteilt. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass beide Ge­nannten das Geschäfts-, Beschäftigungs- und Finanzierungsmodell von der „Klimalüge“ richtig beurteilt haben, dann hat Frau Dr. Knopf ihn mit ihren Zitaten aus dem 2013-IPCC-Bericht und mit ihrem inakzeptablen Verständnis von Wissenschaftlichkeit geliefert.                                              

Mit freundlichen Grüßen                                                                          

gez. F.-K. Ewert

Kopien an: Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, Dr. Brigitte Knopf                                                                                                     

PS (am 12.12.2014):

Die Menschheit hat sich schon oft verhängnisvollen Irrglauben hingegeben. Das Modell von der anthro­pogen verschuldeten Erderwärmung wird für lange Zeit unübertroffen bleiben, denn diesmal soll der Grundbaustoff unserer Nahrungsmittel die Ursache sein – CO2,  ein ungiftiges, geruchloses, unsichtbares und reaktionsträges Spurengas, von dem jeder Mensch täglich ca. 1 kg produziert und ausatmet.


[0] Von der Homepage von Frau Dr. Knopf

Dr. Brigitte Knopf ist stellvertretende Leiterin des Forschungsbereichs III Nachhaltige Lösungsstrategien am PIK und ist Leiterin der Arbeitsgruppe Energiestrategien Europa und Deutschland. Sie hat in Physik promoviert. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der Energiewende in Deutschland entwickelt sie Langfristszenarien für die Transformation des Energiesystems und ist Autorin einer Studie zum Kernenergieausstieg. Derzeit beschäftigt sie sich mit der Entwicklung eines Strommarktdesigns der Zukunft und mit der Europäischen Energie- und Klimapolitik. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Frage der Einbettung der Energiewende in einen breiteren europäischen Kontext. Für die Transformation des europäischen Energiesystems hat sie einen Modellvergleich koordiniert zum Einfluss von Technologieoptionen auf die europäische Klimapolitik für 2030 und 2050. Im Fünften Sachstandsbericht des IPCC im Teil der Arbeitsgruppe III zu Vermeidung des Klimawandels ist sie Autorin im Kapitel zu regionaler Entwicklung und Kooperation.   

Von 2007 bis 2010 war sie Koordinatorin eines Modellvergleichs zu den Kosten und Technologien für Klimaschutz im Rahmen des EU Projektes ADAM (Adaptation and Mitigation Strategies). Weiterhin war sie in ein Projekt zu Klimawandel und globale Armut involviert. Von 2009 bis 2011 war sie Senior Advisor der Technical Support Unit in der Arbeitsgruppe III des Weltklimarats IPCC bei der Erstellung des IPCC Sonderberichtes zu den erneuerbaren Energien.

[1] Nachzulesen hier auf Seite 15: http://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/wg3/ipcc_wg3_ar5_summary-for-policymakers.pdf

[2] Quelle: http://www.ipcc.ch/report/graphics/index.php?t=Assessment%20Reports&r=AR5%20-%20WG1&f=SPM




Mit heißer Nadel gestrickt! Warum der Atomausstieg teuer wird

Schwache Argumentationsbasis der Kanzlerin

Wenige Tage nach Fukushima, am 15. März 2011, traf sich die Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder, in denen Kernkraftwerke aufgestellt waren. Sie erläuterte des Plan eines Moratoriums im Sinne einer vorsorglichen Gefahrenabwehr. Juristisch werde das Moratorium gestützt durch das Atomgesetz § 19 Absatz 3, wonach man Kernkraftwerke einstweilen oder gar endgültig abschalten könne, wenn Gefahr im Verzug sei. Die Ministerpräsidenten stimmten dem zu. Die Bundeskanzlerin kündigte zusätzlich an, dass die Reaktorsicherheitskommission (RSK) jedes Atomkraftwerk technisch überprüfen werde, mit dem Ziel, bisher nicht entdeckte Risiken zu ermitteln. 

Die RSK legte etwa zwei Monate später einen 115-seitigen Bericht vor, der von über hundert ausgewiesenen Reaktorexperten verfasst war. Die eindeutige Aussage dieser Fachleute war, dass ein ähnlicher Unfall wie in Fukushima an deutschen Kraftwerken nicht passieren könne. Einerseits, weil die geologischen und meteorologischen Verhältnisse dies nicht zulassen und andererseits, weil die deutschen Anlagen gegen Störfälle dieser Art weitaus besser geschützt sind. Der damalige Bundesumweltminister Norbert Röttgen stellte deshalb auf einer Pressekonferenz folgerichtig fest: Unsere Anlagen in Deutschland weisen alle miteinander ein deutlich höheres Sicherheitsniveau und größere Reserven gegenüber solchen Ereignissen auf als die betroffenen Anlagen in Japan. Es gibt deshalb aus sicherheitstechnischer Sicht keine Notwendigkeit, Hals über Kopf aus der Kerntechnik auszusteigen

Späte Gegenwehr der Betreiber

Verwunderlich ist, dass die Betreiber der stillgelegten Kernkraftwerke – also RWE, Eon, EnBW und Vattenfall – diese argumentative Steilvorlage des obersten Aufsehers Röttgen nicht nutzten. Sie hätten lediglich eine Klage gegen die offensichtlich unbegründete Stilllegungsanordnung einreichen müssen, um ihre Anlagen weiterbetreiben zu dürfen. Röttgen hätte in diesem Fall seine Anordnung mit Sofortvollzug samt technischer Begründung ausstatten müssen. Das wäre ihm, angesichts des Votums der RSK, sicherlich schwer gefallen. De facto wäre es juristisch unmöglich gewesen. Aber offensichtlich getrauten sich die Betreiber in der damals aufgeheizten öffentlichen Stimmung gegen die Atomkraftwerke nicht, diesen Schritt zu gehen. 

Das hat sich drei Jahre danach geändert. RWE verklagte im Sommer d. J. den Bund und das Land Hessen auf Schadensersatz für die Stilllegung seines Kraftwerks Biblis. In der Presse spekuliert man über einen Betrag von mehreren hundert Millionen Euro. Wenige Monate später verklagte Eon den Bund und mehrere Länder auf Schadensersatz in Höhe von 380 Millionen Euro wegen der dreimonatigen Stilllegung der Meiler Unterweser und Isar 1. Besonders teuer könnte der erzwungene Atomausstieg bei Vattenfall werden. Diese Firma klagt vor einem amerikanischen Gericht in Washington D. C. gegen die Abschaltung der Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel auf sage und schreibe 4,7 Milliarden Euro. Vattenfall ist dieser Gang nach USA möglich, da es ein schwedisches Unternehmen ist. Nach Einschätzung der juristischen Experten haben sämtliche Klagen durchaus Gewinnchancen für die Versorger.

Politisches Kalkül?

Es stellt sich die Frage, ob der Bundesregierung diese prozessualen Risiken nicht schon im Frühjahr 2011 bekannt waren. Immerhin kann sie auf eine Vielzahl höchstqualifizierter Juristen zurückgreifen. Über diese Frage wird derzeit immer mehr spekuliert. Nicht wenige sind der Meinung, dass die maßgebenden Regierungspolitiker damals bewusst dies Ausstiegsentscheidung getroffen haben, weil es die letzten Divergenzen mit der Partei der Grünen beseitigte und dies neue und zusätzliche Koalitionsoptionen eröffnete. Who knows?

Über den Autor:

Willy Marth, geboren 1933 im Fichtelgebirge, promovierte in Physik an der Technischen Hochschule in München und erhielt anschliessend ein Diplom in Betriebswirtschaft der Universität München. Ein Post-Doc-Aufenthalt in den USA vervollständigte seine Ausbildung. Am „Atomei“ FRM in Garching war er für den Aufbau der Bestrahlungseinrichtungen verantwortlich, am FR 2 in Karlsruhe für die Durchführung der Reaktorexperimente. Als Projektleiter wirkte er bei den beiden natriumgekühlten Kernkraftwerken KNK I und II, sowie bei der Entwicklung des Schnellen Brüter SNR 300 in Kalkar. Beim europäischen Brüter EFR war er als Executive Director zuständig für die gesamte Forschung an 12 Forschungszentren in Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Im Jahr 1994 wurde er als Finanzchef für verschiedene Stilllegungsprojekte berufen. Dabei handelte es sich um vier Reaktoren und Kernkraftwerke sowie um die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe, wo er für ein Jahresbudget von 300 Millionen Euro verantwortlich war.

Übernommen vom Blog des Autors hier




Globale Rekordtemperatur? Widersprüchliche Berichte, kontrastierende Implikationen

Aber bei näherem Hinsehen wird zweierlei deutlich: Erstens, ob das Jahr 2014 das wärmste jemals sein wird oder nicht, hängt davon ab, wen man fragt; und zweitens, unabhängig davon, wo dieses Jahr schließlich in den Beobachtungen rangiert, wird es unter den größten „Oberweiten“ der Klimamodellvorhersagen liegen (die kollektiv eine noch viel stärkere Erwärmung erwartet hatten). Die Implikation von Ersterem ist nichts weiter als ein Drängeln nach medialer Aufmerksamkeit. Die Implikation von Letzterem ist, dass das zukünftige Klima viel weniger eine Gefahr darstellt als es der Präsident und seine Steigbügelhalter kolportiert haben.

Schauen wir also mal genauer auf die verschiedenen Temperaturaufzeichnungen.

Zunächst ein wenig Hintergrund. Viele verschiedene Gruppen sammeln Daten der globalen Temperatur in Echtzeit. Jede einzelne wendet leicht unterschiedliche Verfahren zur Bearbeitung dieser Daten an (z. B. wie man Datenlücken füllt). Daraus folgt, dass jede Gruppe leicht unterschiedliche (aber nichtsdestotrotz sehr ähnliche) Werte erhält. Viele Gruppen berechnen die Temperatur an der Oberfläche, während andere die globale mittlere Temperatur der unteren Atmosphäre berechnen (was etwas unabhängiger von verzerrenden Faktoren wie Verstädterung ist). Alle haben bislang nur die Daten bis Oktober 2014 gesammelt, so dass der schließliche Rang des Jahres 2014 zu diesem Zeitpunkt nur Spekulation ist (wenngleich auch eine gut begründete).

Die drei Hauptinstitutionen, die die mittlere Oberflächen-Temperatur der Erde berechnen (Festland und Ozeane kombiniert) zeigen allesamt, dass 2014 wahrscheinlich das Jahr 2010 ausstechen wird (um ein paar hundertstel Grad Celsius), um zum wärmsten Jahr in jedem Datensatz zu werden (die Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts begannen). Dies wird fast mit Sicherheit so sein in den Datensätzen, die vom amerikanischen Wetterdienst NOAA und vom UK-Met.-Office gepflegt werden. In der vom GISS zusammengestellten Aufzeichnung liegt der bisherige Jahreswert dieses Jahres praktisch gleichauf mit dem Jahreswert für 2010. Daher wird der endgültige Rang sehr stark von den Daten im November und Dezember abhängen (die andere große Daten-Sammelstelle, also die von der Berkeley Earth Group entwickelte Datenreihe, wird nicht in Echtzeit aktualisiert).

Es gibt eine andere Zusammenstellung der Historie der Temperatur auf der Erde, die kürzlich von den Forschern Kevin Cowtan und Robert Way von der University of York entwickelt worden ist. Dieser Datensatz erreichte vor einem Jahr Prominenz-Status, zeigte er damals doch, dass verbesserte Verfahren zum Auffüllen datenarmer Gebiete der Erde (vor allem der Arktis) zu der Erkenntnis führten, dass der „Stillstand“ der globalen Erwärmung eher eine „Verlangsamung“ derselben war. Mit anderen Worten, ein besseres Verfahren zeigte, dass sich die Arktis stärker erwärmt hatte, als es in den anderen Datensätzen zum Ausdruck gekommen war. Dies machte den Datensatz von Cowtan und Way augenblicklich zum Liebling von Leuten, die zeigen wollten, dass die globale Erwärmung immer noch im Gange ist und nicht im Koma liegt (eine sorgfältige Analyse der Implikationen der Ergebnisse von Cowtan und Way ergab jedoch, dass deren Daten für diese Aufgabe ungeeignet waren). Wie also sind die Aussichten, dass 2014 ein rekordwarmes Jahr im Datensatz von Cowtan und Way ist? Dünn. 2014 folgt derzeit dem Jahr 2010 um ein paar hundertstel Grad Celsius – eine Größenordnung, die schwerlich zu halten sein wird, wenn nicht November und Dezember außerordentlich warm ausfallen. Als Konsequenz wird der kurzzeitig bevorzugte Datensatz jetzt weitgehend ignoriert.

Es ist den Hinweis wert, dass sich als ein Ergebnis der Daten- und Rechenungenauigkeit keiner der Datensätze der Oberflächentemperatur statistisch von 2010 unterscheidet – mit anderen Worten, es ist unmöglich, mit statistischer Sicherheit zu sagen, dass 2014 das wärmste Jahr jemals war – oder nicht.

In der unteren Atmosphäre sieht es anders aus.

Hier zeigen die beiden die Mitteltemperatur zusammenstellenden Institutionen, dass 2014 nicht einmal in die Nähe des wärmsten Jahres kommt (die Daten beginnen 1979), sondern um viele Zehntelgrad Celsius unter dem Wert von 1998 liegt. Dieser Unterschied ist so groß, dass statistisch eindeutig ist, dass 2014 kein Rekordjahr werden wird (es fällt möglicherweise in die untere Hälfte der fünf wärmsten Jahre sowohl nach RSS als auch nach UAH). Die Variabilität der Temperaturen in der unteren Atmosphäre reagiert empfindlicher auf El Niño-Bedingungen. Folglich steht die durch den Super-El Niño 1998 gesetzte Temperaturmarke auch viele kommende Jahre noch, oder zumindest bis es zu einem weiteren Super-El Niño kommt.

Unter dem Strich bedeutet dies alles, dass man – falls man das Jahr 2014 zum „wärmsten Jahr jemals“ machen will – Daten zur Stützung finden kann, und falls man das nicht will, findet man ebenfalls stützende Daten.

In allen Fällen wird nur Ersteres Schlagzeilen machen.

Aber all diese Schlagzeilen werden deplatziert sein. Die wirkliche Nachricht lautet, dass die Klimamodelle weiterhin unglaublich miserabel dastehen, indem sie das Ausmaß, mit dem sich die Erde erwärmt, maßlos überschätzen.

Schauen wir mal auf die Klimamodell-Projektionen für 2014 im Vergleich zu dem Datensatz, der am ehesten die Chance hat, das Jahr 2014 als das wärmste jemals auszuweisen – den NOAA-Datensatz.

Die Abbildung oben rechts zeigt das Mittel von 108 verschiedenen Klimamodell-Projektionen der jährlichen mittleren Temperatur an der Oberfläche von 1980 bis 2014 zusammen mit der jährlichen, von der NOAA zusammengestellten Temperatur.

Bild oben rechts: Globale jährliche mittlere Temperaturanomalien von 1980 bis 2014. Das Mittel von 108 Klimamodellen (rot) und Beobachtungen der NOAA (blau) sind anomalien vom Mittel des 20. jahrhunderts. Im Falle der NOAA-Beobachtungen ist der Wert für 2014 das Mittel von Januar bis Oktober.

Während der letzten 16 aufeinanderfolgenden Jahre haben die Klimamodelle kollektiv mehr Erwärmung projiziert als tatsächlich beobachtet worden ist.

Im Zeitraum von 1980 bis 2014 projizierten die Klimamodelle, dass die globale Temperatur mit einer Rate von 0,24°C pro Dekade steigen würde, während die NOAA-Daten diese Rate auf 0,14°C drückten, also etwa 40% weniger. Während der letzten 16 Jahre liegt der beobachtete Anstieg um 66 Prozent unter den Klimamodell-Projektionen. Und die Lage wird schlimmer, nicht besser. Das sind die wirklichen Nachrichten, weil es bedeutet, dass Aussichten für eine übermäßig schädliche Klimaänderung immer schwächer werden, ebenso wie die Rechtfertigungen für drastische Maßnahmen dagegen.

Wir erwarten nicht, dass es viele Stories gibt, die über den Tellerrand ihrer Schlagzeile „2014 ist das wärmste Jahr jemals“ hinausschauen.

Und was den Rest vom Schützenfest angeht und damit den Teil, der die tieferen und wichtigeren Implikationen aufweist – nun, da muss man immer wieder hier hereinschauen – wir klären gerne auf!

Link: http://wattsupwiththat.com/2014/12/10/record-global-temperatureconflicting-reports-contrasting-implications/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Zum Trost gibt es viele Flugmeilen

Es ist ein Kontrast, wie er grösser kaum sein könnte. Wir befinden uns in Lima, einer jener Megastädte, deren Bevölkerung sich in den letzten fünfzig Jahren verzehnfacht hat, auf gegen zehn Millionen Menschen, so genau weiss das niemand. Wer erfahren möchte, was das bedeutet, zumal in einer Weltgegend, in der es nie regnet, der sei eingeladen zu einer Fahrt durch eine der Einfallsachsen der peruanischen Kapitale, durch den «Gürtel der Armut», der Lima in einem Radius von zwanzig bis dreissig Kilo­metern umschliesst. Doch Peru boomt, Lima raucht und brüllt und bebt rund um die Uhr. Die Bonanza im Rohstoffmarkt und die Liberalisierung der Wirtschaft haben dem Land ein seit fünfzehn Jahren anhaltendes Wachstum beschert. Und die Menschen, vor allem jene Millionen in den Favelas, hungern nach mehr. Erstmals in der Geschichte dieses Landes scheint Wohlstand für alle denkbar.

Mitten in diesem Moloch gibt es einen aus­gedehnten grünen Park, hinter dessen Umfriedung sich das Verteidigungsministe­rium versteckt, «el Pentagonito» im Volksmund. Abgeschirmt vom Rest der Stadt durch angeblich 40 000 Polizisten, haben sich hier – je nach Quelle – zwischen 12 000 und 20 000 Leute aus aller Welt eingefunden zur Weltklimakonferenz: Regierungsvertreter, Umwelt­aktivisten, Entwicklungshelfer, Unternehmer und Geistliche mit ihrem jeweiligen Tross, dazu – gemäss peruanischem Umweltministerium – 1000 akkreditierte Journalisten.

In einer wohlklimatisierten Zeltstadt beraten sie, mittendrin und doch isoliert vom infernalen Chaos der Mega­city Lima, über einen globalen Mechanismus, der die Welt besser machen, ja die Menschheit vor ihrem Untergang retten soll.

Dreizehn Container verloren

Wenn es ein Paradies gibt auf Erden, dann müsste es so aussehen. Menschen aller Religionen, Rassen, Sprachen treffen sich im lauschigen Park des «Pentagonito» zum zivilisierten und friedlichen Austausch. Alle sind sie gleich, es gibt keinen Streit, sogar der Eisbär-Clown von Greenpeace, der etwas verloren durch die Hitze irrt, gibt artig Pfötchen. Es fehlt an nichts, das Wi-Fi ist gratis, für das leibliche Wohl aller ist gesorgt. Und das Beste: Alle Menschen sind sich einig. Wenn das Klima immer wärmer wird, hören wir allenthalben, dann ist der Mensch schuld, dann braucht es drastische Massnahmen, um den Ausstoss von CO2 zu drosseln, am besten gleich auf null. Sonst drohen Dürren, Überschwemmungen, Unwetter, Katastrophen, die Apokalypse.

Zweifel und Skepsis scheint es hier nicht zu geben, auf jeden Fall haben wir in diesen Tagen im «Pentagonito» nirgends auch nur eine Andeutung davon erhascht.

Das peruanische Umweltministerium hat ­eine beachtliche logistische Leistung vollbracht. Nach bloss einem Jahr der Planung hat es in sechs Wochen eine 85 000 Quadratmeter grosse Zeltstadt hochgezogen, die vor wenigen Wochen noch im benachbarten Brasilien an der Fussball-WM diente und hernach in 290 Grosscontainer verstaut wurde. Auf dem beschwerlichen Weg durch den Amazonas und über die Anden gingen dreizehn Container auf myste­riöse Weise verloren. Doch das war laut Eduardo Durand López, Generaldirektor des Umweltministeriums, das kleinste von vielen Problemen, die bewältigt wurden. Am aufwendigsten seien die Verhandlungen über Unterbringung und Versorgung von 150 Uno-Funk­tio­nären gewesen, die ein Heer von Anwälten während dreier Monate beschäftigt hätten.

Dazu muss man wissen: Die Uno ist eine In­stitution, in der es keine Mehrheitsbeschlüsse gibt, sondern nur Konsens. So auch beim Klima. Seit der ersten grossen Klimakonferenz in Rio de Janeiro anno 1992 wird permanent verhandelt. Und weil es faktisch unmöglich ist, mit inzwischen 195 Ländern einen Diskurs zu führen, geschweige denn Einhelligkeit zu finden, wird bei jeder Uneinigkeit ein neues Gremium gebildet, das den Konsens sucht und, wenn es diesen nicht findet, weitere Untergremien bildet. Wie eine Lawine, die immer weiter anwächst, bis sie irgendwann am Talboden angelangt ist. Die Frage ist, was übrigbleibt. Zwei Jahrzehnte nach Rio ist das immer noch nicht absehbar.

Zwar wurde 1997 das famose Kioto-Protokoll beschlossen, das 2005 in Kraft gesetzt wurde und als Erfolg gefeiert wird. Die Vorgaben, so heisst es, seien zum Teil sogar übertroffen worden. Es lohnt sich indes, das etwas genauer anzuschauen. Die EU-Länder verpflichteten sich zum Beispiel, den CO2-Ausstoss – gemessen am Stand von 1990 – bis 2012 um acht Prozent zu reduzieren. Das ist gelungen, allerdings nur auf dem Papier und mit rechnerischen Tricks. Der wirtschaftliche Zusammenbruch des Ostblocks mit seiner archaischen Schwerindustrie hatte in Russland einen Rückgang der CO2-Emissionen um vierzig Prozent zur Folge, in der Ukraine waren es fast sechzig Prozent. Dieser zweifelhafte Erfolg wurde in Form von Zertifikaten in den Westen transferiert.

Deutschland fiel die CO2-Reduk­tion dank der Wiedervereinigung mit der bankrotten DDR in den Schoss.

Die Zahlen der Internationalen Energieagentur (IEA) sprechen eine andere Sprache. Weltweit stieg der CO2-Ausstoss zwischen 1990 und 2010 um satte fünfzig Prozent, von 21 Milliarden Tonnen auf über 30 Milliarden. Die Kohle hat gemäss IEA zugelegt wie kein anderer Energieträger. Einzig 2008 und 2009, während der Finanzkrise, verzeichnete die IEA einen vor­übergehenden Rückgang der Emissio­nen. Deutlicher kann man das Dilemma nicht illus­trieren: Wachstum und Brennstoffverbrauch gehören zusammen wie siamesische Zwillinge.

Schluss-Spurt zum grossen Finale

Der weltweit grösste CO2-Sünder, die USA, hat Kioto nie ratifiziert; Kanada und Australien, die ihre Emissionen im fraglichen Zeitraum um siebzehn beziehungsweise dreissig Prozent gesteigert haben, sind ausgestiegen. Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien haben sich gar nicht erst zu konkreten Reduktionszielen verpflichtet. Seit Fukushima will auch Japan nichts mehr von den grosszügigen Kioto-Versprechen wissen. Ein möglicher Atomausstieg macht die CO2-Reduktion a priori illusorisch.

Was in Lima als Weltklimagipfel zelebriert wird, ist nur eine von vielen Verhandlungsplattformen der Uno zur Klimafrage, allerdings die wichtigste, mit dem ehrgeizigsten Ziel: Die Conference of the Parties, kurz COP 20, will ­einen weltweit verbindlichen Mechanismus zur Reduktion von Treibhausgasen definieren. Die Verhandlungen wurden 1995 in Berlin mit der COP 1 in Gang gesetzt und laufen seither ­ohne Unterbruch auf verschiedenen Ebenen. In Lima soll der Schlussspurt eingeläutet werden zum grossen Finale nächstes Jahr in Paris.

Am Rande der COP 20 in Lima treffen wir Franz Xaver Perrez, Botschafter im Bundesamt für Umwelt und Leiter der neunzehnköpfigen offiziellen Schweizer Delegation. Obwohl die Schweiz als treibende Kraft bei der COP 20 gilt, ist das eine Mini-Delegation. Brasilien markiert mit einer tausendköpfigen Mannschaft Präsenz. Perrez, ein grossgewachsener, sportlicher Mann von asketischer Statur, berichtet von ­zähen Verhandlungen. Trotzdem verströmt er Zuversicht, schwärmt von kleinen Schritten in die richtige Richtung. Für ihn gibt es keine ­Alternative. Um jedes Wort werde gerungen, in der Endphase von Verhandlungen oft bis in die frühen Morgenstunden, bis der letzte Kritiker resigniert, und sei es bloss, weil die Müdigkeit ihn überwältigt hat.

Die wichtigen Entscheide werden ohnehin meist im informellen Rahmen aufgrund bilateraler Absprachen gefällt. Oft ziehen NGOs, Lobby- und Pressure-Groups, die sich ihr Mandat als Vertreter der ominösen «Zivilgesellschaft» selber erteilen, die Fäden im Hintergrund. Das Resultat ist in der Regel ein komplizierter Kompromiss mit vielen Hintertürchen. Aber es ist immerhin etwas, und auf der Grundlage «eines so beschlossenen Rahmens», so hofft Botschafter Perrez, kann man später «die Schraube anziehen». Das klingt wenig demokratisch, doch die Uno war nie ein demokratischer Betrieb. Der gute Wille muss als Legitimation reichen.

Alle wollen Entwicklungsland sein

In Rio wurde vor zwei Jahrzehnten das Prinzip der «gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten» definiert. Klingt gut, ist aber eines jener luftigen Bekenntnisse, in die ­jeder hineindenken kann, was er will.

Letztlich geht es auch hier ums Geld. Entwicklungs­länder, die das Wachstum erst vor sich haben, verlangen von den Industrieländern eine Kompensation für ihre Anstrengungen zur CO2- Reduktion. Die Rede ist von jährlich 300 Mil­liarden Dollar, die über den Handel von Zertifikaten umverteilt werden sollen. Doch was ist ein Entwicklungsland? Gehören China, Singapur und Brasilien dazu? Wie steht es mit Griechenland, Südafrika oder Argentinien? Beim Zahltag wollen sie alle Entwicklungsländer sein.

Das Gastgeberland Peru geht es pragmatisch an. Für die Organisation der COP 20 hat das Umweltministerium laut Direktor Eduar­do Durand neunzig Millionen Dollar budgetiert. Ein Drittel dieser «Investition» soll durch Zuschüsse aus europäischen Ländern sowie durch die Vermietung von Konferenzräumen und Ständen an die Delegationen sowie an NGOs wieder hereingeholt werden. Durand hofft aber vor allem, dass die COP 20, ähnlich wie eine Fussball-WM, indirekt einen dreistelligen Millionenbetrag in die peruanische Volkswirtschaft spülen wird. 15 000 kaufkräftige Gäste aus aller Welt erfreuen nicht nur die Luxus­hotels, sondern auch die Tourismusbranche, die an der COP 20 diskret, aber unübersehbar Präsenz markiert. Die Tours zu den Inka-Ruinen von Machu Picchu und zu den mysteriösen Linien von Nazca sind seit Wochen ausgebucht.

Auch die peruanische Entwicklungshilfe­industrie nutzt die COP 20 als Werbeplattform. Mit seinen bukolischen Indianerkommunen in den Anden und den immensen Regenwäldern im Amazonasbecken ist Peru ein Dorado für Drittweltaktivisten. Durand zitiert eine Studie, wonach der Klimagipfel von Cancún dem Gastgeberland Mexiko seinerzeit einen volkswirtschaftlichen Gewinn von 2,5 Milliarden Dollar eingebracht haben soll. Auch wenn solche Zahlen mit Vorsicht zu geniessen sind, für Peru dürfte sich die Investition auszahlen. Das Klima und vor allem der Handel mit CO2-Zertifikaten ist hier ein etabliertes Business.

Die Frage ist bloss, was als Gegenleistung verlangt wird. Klar ist: Auf Kosten der Wirtschaft und des Wachstums darf es nicht gehen. Peru hat ungleich dringendere Probleme: kein Trinkwasser in Favelas und ländlichen Gebieten, ein trotz Fortschritten nach wie vor prekäres Gesundheits- und Bildungssystem, ein mangelhaftes Strassennetz und nicht zuletzt ein durch und durch korruptes Rechtssystem, das diese Bezeichnung kaum verdient. Anderseits kommt ein Drittel der staatlichen Einnahmen aus dem Bergbau, der seit Jahren unter Dauerbeschuss linker und klerikaler Umweltaktivisten steht.

Es käme keinem Peruaner in den Sinn, auf die Nutzung der Öl- und Gasreserven zu verzichten, die in den 1980er Jahren im Amazonas­becken entdeckt wurden und die ein wesent­licher Pfeiler des Wirtschaftsbooms sind.

Von solchen Widersprüchen redet niemand am Klimagipfel, den Perus Umweltminister Manuel Pulgar-Vidal am Sonntag vor einer ­Woche durch ein «interreligiöses Gebet» vor 3000 Vertretern aller Glaubensrichtungen in einem Park von Lima einläutete. Mit diesem symbolischen Akt hatte der joviale Minister den Geist des Events perfekt getroffen.

Denn im Kern ist COP 20 eine Art Gottesdienst der Superlative mit eingespielten Zeremonien und unverrückbaren Dogmen. Und wo der Glaube regiert, ist kein Raum für Zweifel und Dialektik – und schon gar nicht für Demokratie. Hier steht von Anfang an fest, was gut ist und was schlecht.

Die feierliche Eröffnung der Session im gros­sen Plenarsaal, die Minister Pulgar-Vidal in Anwesenheit von Klimapapst Rajendra Pachauri und anderen Uno-Grössen mit einer halben Stunde Verspätung und einer eher spröden ­Rede eröffnet, war wohl etwas enttäuschend. Die meisten mit modernsten Mikrofonen ausgestatteten Pulte der offiziellen Delegationen waren nach der Rede schnell verlassen. Irgendwie gelang es den Organisatoren trotzdem, die Kameras so zu positionieren, dass wenigstens für die TV-Zuschauer draussen in der Welt der Eindruck eines vollen Plenarsaals entstand.

Nach der Eröffnung lösten sich die Redner in rund zehnminütigen Intervallen ab, wobei sich die meist auf Englisch gehaltenen Reden, abgesehen vom jeweils landesspezifischen Akzent, glichen wie ein Ei dem andern. Die Message war fast immer dieselbe: Die Lage ist ernst, es ist höchste Zeit, etwas zu tun, wir müssen umdenken, wenn wir das Zwei-Grad-Ziel erreichen wollen, doch wir können das erreichen, wenn wir alle zusammenhalten, und wir sind bereit dazu. Das sanfte Wortgeplätscher, begleitet vom monotonen Brummen der (etwas gar kühl eingestellten) Klimaanlage, lastet nach einer halben Stunde schwer auf den Augenlidern.

Der moderne Klimaretter braucht vor allem eines: Sitzleder, sehr viel Sitzleder. Zum Trost gibt es viele Flugmeilen. Die COP 20, die von zahllosen Untergruppen das ganze Jahr durch in zahllosen Sitzungen rund um den Erdball vorbereitet wird, ist ein wahrhaftiger Sitzungsmarathon. Täglich sind Dutzende von Podien, Workshops und Pressekonferenzen angesagt, an denen über grüne Technologie, Zertifikate, Nachhaltigkeit, Studien, Leadership, Menschenrechte und Umweltfrevel aller Art berichtet wird. Die Tabus sind klar definiert. Über die Atomenergie wird nicht gesprochen, obwohl es im Hinblick auf die CO2-Reduktion kaum eine effizientere Technologie gibt. Selbst Länder wie China, Korea oder die Golfstaaten, die voll auf die Kernenergie setzen, reden lieber von den guten alten Windmühlen und Solar-Panels, die sich als Ikonen für das Gute etabliert haben.

Wir starten unseren ersten Tag mit einer Konferenz zum Thema «Intended Nationally Determined Contributions» und lernen, dass es sich dabei um einen Mechanismus handelt, der garantieren soll, dass sich der Globus um nicht mehr als zwei Grad Celsius erwärmt. Fünf Redner aus aller Welt erklären uns während je einer Viertelstunde, wie wichtig und machbar diese zwei Grad sind, ein jeder in seinem eigenen, leider oft kaum verständlichen Englisch. Zum Glück blitzen in jeder Rede immer wieder key words wie «bottom-up», «sus­tainable», «grassroots» und «win-win situation» auf, die einem signalisieren, dass man trotz Verständigungsproblemen dabei ist. In der anschliessenden Fragerunde folgen noch Statements von Leuten, die es noch nicht aufs Podium geschafft haben und auch noch etwas sagen wollen.

Echte Fragen gibt es keine. Alles ist klar, es herrscht Konsens.

Frage als Zumutung

Dasselbe Ritual wiederholt sich an einem halben Dutzend weiterer Events, an denen wir teilnehmen. Der Unterschied ist lediglich graduell. Wenn Greenpeace zur täglichen Pressekonferenz lädt, sind Maximalforderungen angesagt, Vertreter der Uno geben sich betont zurückhaltend. Als Germanwatch ihren Bericht über ex­treme Wetterereignisse vorstellt, wird der Tonfall scharf und anklagend. Der mit Zahlen und Fakten gespickte Bericht vermittelt ein Szenario des Schreckens, gefolgt von den Schilderungen eines aus den Philippinen eingeflogenen Regierungsvertreters, der vom verheerenden Taifun «Haiyan» berichtet.

Nun wagen wir die scheue Frage, ob der Taifun denn milder gewütet hätte, wenn es weniger CO2 gäbe. Allein diese Fragestellung, so gibt man uns zu verstehen, ist eine Zumutung für die Opfer: «Jedes verlorene Menschenleben ist eines zu viel, und selbst wenn wir ein einziges Leben retten, war es das wert – next question

Eher pragmatisch wirkt dagegen der Auftritt der Schweizer Öko-Szene, etwa beim Podium zum Thema «Clean Technology Funds». Die Veranstaltung wurde von der Schweizerischen Vereinigung für ökologisch bewusste Unternehmensführung organisiert, die Teil der offiziellen Schweizer Delegation ist. Nach theoretischen Ausführungen zur Finanzierung von Öko-Projekten (Tenor: Die Investitionen sollten auch rentieren, Subventionen und Lenkungsabgaben können unliebsame Nebenwirkungen zeitigen) erklärt uns Patrick Bürgi das Wesen des Klimarappens und anderer Lenkungsabgaben. Von Euphorie ist hier wenig zu spüren, es bleibt alles im Abstrakten.

Fazit:

Nach zwanzig Jahren Klimapolitik sind sie sich zwar immer noch alle so einig wie am ersten Tag, doch konkrete Erfolge sind leider nirgends in Sicht.

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Anmerkung EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

| Die Weltwoche, Ausgabe 50/2014 Donnerstag, 11.12.2014 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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Die unbequeme Wahrheit: Energiedaten bis 16.12.2014 und ein kurzer Blick in die Zukunft

Diese kurze Ausarbeitung zeigt auf den nächsten Seiten,  grafisch aufbereitete Zahlen, der Erzeugung und des Verbrauchs oder Last/Load elektrischer Energie  in Deutschland, des Jahres 2014.

In einem Beitrag Energiewende „schmutziger Irrtum“ der Zeit vom 04.12.2014 erklärte Patrick Graichen, Chef des staatsnahen Thinktanks AGORA, die „Erneuerbaren“ würde andere Energieträger aus dem Markt drängen, da diese praktisch keine Brennstoffkosten haben.

Diese Aussage ist grundsätzlich falsch, da die „Erneuerbaren“ durch den Gesetzgeber den Einspeisevorrang genießen, ob der Strom im Augenblick gebraucht wird, oder auch nicht. Würde man die Betreiber mit den, durch das EEG bedingten, sinkenden Strompreise entlohnen, wäre der Spuk von heute auf morgen vorbei.

Ich kann nicht nachvollziehen, dass man bei einer installierten Leistung von 74.000 MW an Wind und Solarenergie noch von einer Markteinführung der „Erneuerbaren“ spricht.

Die EEG-Protagonisten arbeiten gerne mit den summierten Einspeisungen, um darzustellen, dass der Siegeszug der Erneuerbaren voranschreitet und bei einem weiteren Ausbau die verteufelten Energieträger leicht zu ersetzen sind. Bild 1 zeigt die Einspeisung der ausgewählten Energieträger bis zum 16.12.2014. Es ist zu erkennen, daß die Addition von Wind und Solarenergie (W + S Grüne Fläche), fast die Einspeisung der

Kernkraft (Uran) erreicht. Dann sollte es doch machbar sein, die Kernkraft durch Wind und Solarenergie zu ersetzten.  Dieser Frage werden ich im folgenden verfolgen.

 

Bild 1 Summierte Einspeisung bis zum 16.12.2014

Die zu Bild 1 gehörende Tabelle 1 zeigt eine riesige Schwankungsbreite der addierten Wind + Solareinspeisung im Jahr 2014 zwischen 118 MW und 37.595 MW.

Da diese Schwankungen nicht planbar sind, müssen hierzu eine entsprechende Backuplösung vorgehalten werden. Die EEG-Protagonisten nennen dies die Residuallast oder „Restlast“. Diese Schwankungsbreite zeigt, daß immer ein zweiter Kraftwerkspark bereitgestellt werden muß, um das nicht planbare Verhalten von Wind+Solar abzusichern. Dies bedeutet aber auch, eine Verdopplung der Investitionskosten für die Bereitstellung elektrischer Energie.

Tabelle 1:  Jahreszahlen bis zum 16.Dezember

Die nachfolgenden Bilder zeigen die Lastganglinien der oben aufgeführten Energieträger, beginnend mit der Wind+Solarenergie.  Auffällig ist die große Lücke zwischen Einspeisung und Nennleistung , der im Bild 2 dargestellten „Lastesel“ der Energiewende. 

Bild 2:  addierte Einspeisung und Nennleistung von Wind und Solar bis zum 16.Dezember

Bild 3 zeigt den Verlauf der Einspeisung von Kernkraft(Uran)  und Braunkohle. Der zeitliche Verlauf zeigt daß die Leistung  im Sommer, dem Bedarf folgend,  heruntergefahren wird. In der kalten Jahreszeit werden diese, wieder dem Bedarf folgend, hochgefahren.

Bild 3:  addierte Einspeisung und Nennleistung von Braunkohle und Kernkraftwerken bis zum 16.Dezember

Das primäre politische Ziel ist zur Zeit die Abschaltung der Kernenergie (Uran) bis zum Jahr 2022.

Bild 4 zeigt die Situation, wie sie sich im Jahr 2014 darstellt. Auf der horizontalen X-Achse  ist die Nennleistung dargestellt.

Die vertikale Y-Achse, sowie die Blasengröße zeigt die  eingespeiste Energie für das Jahr 2014.

Wind + Solar (Grün) erreichen faßt die Einspeisung der Kernenergie (Uran Rot), benötigt aber eine installierte Nennleistung, die sechsmal größer ist, als die Leistung der Kernenergie.

Bild 4:  Einspeisung und installierte Leistung bis zum 16.Dezember

Bild 5 zeigt die installierte Leistung und die summierte Einspeisung, die benötigt wird, um die Kernenergie durch Wind und Solarenergie zu ersetzen. Dies setzt eine Verdopplung der installierten Nennleistung von Wind und Solarenergie voraus. Dies bedeutet einen jährlichen Zubau von 5.300MW an Solarenergie und 5.100MW an Windenergie. Es müßte also bis 2022 13.000 Anlagen der 3MW-Klasse oder 16.000 Anlagen der 2,5MW-Klasse in Deutschland aufgestellt werden. 

Bild 5:  Summe Einspeisung und installierte Leistung im Jahr 2022

Wird die installierte Leistung 2022  auf die Ganglinie 2014 übertragen, ergibt sich die im Bild 6 dargestellte Situation. Es zeigen sich sehr große Leistungsspitzen, von  107.311 MW sowie  die Leistungslöcher. Die kleinste Einspeiseleistung von Wind +Solar liegt bei 320 MW bei einer installierten Leistung von 201.000 MW. Wird die installierte Leistung 2022  auf die Ganglinie 2014 übertragen, ergibt sich die im Bild 6 dargestellte Situation. Es zeigen sich sehr große Leistungsspitzen, von  84.381 MW sowie  die Leistungslöcher. Die kleinste Einspeiseleistung von Wind +Solar liegt bei 252 MW bei einer installierten Leistung von 158.067 MW.

Bild 6:  Ganglinien im  Jahr 2022

 

Tabelle 2  Auswertung EE-Zahlen 2022 zu Bild 6

Tabelle 2 zeigt eine installierte Leistung Windenergie von 98.368 MW. Daraus resultiert ein Zubau von derzeit 25.000 Anlagen auf  insgesamt 32.789 Anlagen der 3MW Klasse oder 39247 Anlagen der 2,5MW-Klasse, die bundesweit aufgestellt werden müssen.

Was mit den 9,39 TWh an nicht benötigter Energie geschehen wird kann nur spekuliert werden, da bis 2022

nicht zu erwarten ist, daß eine entsprechende Netz.- und Speicherinfrastruktur zur Verfügung stehen wird.

Bei einem geschätzten Durchschnittswert für Wind +Solar von 15Ct/kWh stehen 1,4Mrd Euro im Feuer, die in welcher Weise auch immer an die Betreiber gezahlt werden müssen.

Völlig abstrus wird dieses Gedankenexperiment, wenn die Pläne von Greenpeace, BUND und Konsorten in die Realität umgesetzt wird, den „Klimakiller“, die  Braunkohlekraftwerke, abzuschalten.

Die Hellgelben und hellblauen Kugeln zeigen die Werte für das Jahr 2014. Die dunkelblauen und dunkelgelben Kugeln zeigen, wieviel Wind.- und Solarenergieanlagen insgesamt installiert sein müßten um Kernkraft und Braunkohle zu ersetzen.

Bild 7:  Summe Einspeisung und installierte Leistung im Jahr 2030

Hier wird deutlich, um die Braunkohle mit 20,5GW Leistung, sowie die Kernkraft mit 12,1GW installierter Leistung, bilanziell zu ersetzen, müssen 139,2GW Windenergie, sowie 145,5GW an Solarenergie aufgebaut werden.


Bild 8:  Stundenganglinie Load (Verbrauch) und summierte Einspeisung Wind + Solar

Tabelle 3 zeigt die Eckdaten der in Bild 8 dargestellten summierte Ganglinie aus Wind und Solar.

Aber auch bei diesen riesigen installierten Leistungen, sind Wind und Solar nicht im Ansatz in der Lage, einen Sockel an zuverlässig zur Verfügung stehende Leistung bereitzustellen.

139.206 MW installierte Leistung Wind entsprechen 46.402 Anlagen der 3MW-Klasse.

Tabelle 3  Eckdaten der Einspeisung von Wind und Solar im Jahr 2030

Bild 9:  Differenz Load – Einspeisung von Wind und Solar im Jahr 2030

Bild 9 macht deutlich, mit welch chaotischen Verhalten der „Erneuerbaren“, das deutsche Stromnetz fertig werden muß. Das Netz müßte zusätzlich den maximalen Überschuß aufnehmen können, wenn keine teuer subventionierte Energie verloren gehen soll.

Auf der anderen Seite muß ein Backup-Kraftwerkspark vorgehalten werden, der die größte Unterdeckung von 67.843 MW abdecken kann. 

Jahr 2030

 

Wind + Solar

max. Überschuß

 

96.718 MW

Mittelwert  Überschuß

 

5.465 MW

Summe Überschuß

 

45,91 TWh

 

max. Unterdeckung

 

-67.843 MW

Mittelwert  Unterdeckung

 

-20.638 MW

Summe Unterdeckung

 

-173,36 TWh

Tabelle 4  Überschuß und Unterdeckung  Einspeisung von Wind und Solar im Jahr 2030

Betrachtet man den stündlichen  Änderungsgradienten der Einspeiseleistung Wind +Solar, so wird deutlich welch ein Unsinn von den EE-Protagonisten propagiert wird. Der Backup-Kraftwerkspark müßte fast täglich herauf und wieder heruntergefahren werden. Was dies für den Verschleiß der Kraftwerke bedeutet, kann eher befürchtet, als erahnt werden.

Jahr 2030

pos. Gradient

neg. Gradient

Maximum Stundengradient

26.584 MW

0 MW

Mittelwert Stundengradient

2.518 MW

-2.521 MW

Minimum Stundengradient

0 MW

-27.999 MW

Tabelle 5  stündlicher Änderungsgradient  Einspeisung von Wind und Solar im Jahr 2030

Bild 10:  stündlicher Änderungsgradient  Einspeisung von Wind und Solar im Jahr 2030

Mein Fazit:

Bevor es Deutschland gelingt, eine Energieversorgung aus 100 Prozent „Erneuerbaren“ zu installieren, wird es der restlichen Menschheit gelingen den Warp-Antrieb zu erfinden.

Wikipedia:

Unter einem Warp-Antrieb (englisch to warp „verzerren“, „krümmen“) versteht man im Allgemeinen einen Antriebsmechanismus, der Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit durch gezieltes Krümmen der Raumzeit ermöglicht.

Die Vereinbarkeit des Antriebskonzeptes mit der Allgemeinen Relativitätstheorie, welche die Raumzeit und deren Krümmung beschreibt, ist umstritten. In der physikalischen Fachliteratur wird diese Möglichkeit immer wieder diskutiert, wobei die Autoren zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen. Warp-Antriebe sind in verschiedener Ausführung jedoch vor allem aus der Science-Fiction-Literatur bekannt, wo sie Voraussetzung für interstellare Raumfahrt sind.

PS:

Bild 11 zeigt die kleinste und die Größte Einspeiseleistung der Windenergie in Jahr 2014. Gleichzeitige sind diese Minima und Maxima-Werte die niedrigsten oder größten Einspeisewerte der letzten vier Jahre

Ausregelung durch konventionelle Kraftwerke

 




Kirche im Klimawahn: „Nicht mehr als JA und AMEN“

Die in der medialen Öffentlichkeit intellektuell hoch gehandelte Pastorin Margot Käßmann schreibt in ihrem Buch "Mehr als ja und amen" [1] :  "Die Schöpfung ist gefährdet, weil Menschen unverantwortlich handeln." … denn : "Die wissenschaftlich vorausgesagte Klimakatastrophe, die in den sich häufenden Überschwemmungen, Unwettern und Erdrutschen inzwischen überall auf der Welt deutlich erfahrbar ist …" . Das ist – wie alle anderen kirchlichen Verlautbarungen zum "Klima-Thema" – von keiner Sachkenntnis getrübt, denn seit mehr als 10 Jahren hat sich selbst der Klimarat IPCC von den Unwetter-Trends verabschiedet, schon 2001 [2] :

“Recent analyses in changes in severe local weather (tornados, thunder days, lightning and hail) in a few selected regions provide not compelling evidence for widespread systematic long-term changes“

… und noch deutlicher und noch weitergehender ganz aktuell im AR5 des Klimarates von 2013/14 [3]:

"Warnungen aus dem letzten Report vor zunehmenden Extremereignissen wie Hurrikanen, Tornados oder Stürmen etwa wurden mittlerweile als "wenig vertrauenswürdig" eingestuft – und in der neuen Zusammenfassung des Reports  nicht mehr erwähnt." …u.w.a.a.O.:                            

"Anhaltenden Alarm vor zunehmenden Flußhochwassern, Dürren, Hurrikanen und Tornados bezeichnet Pielke [4] angesichts der mittlerweile glimpflichen Forschungs-Ergebnisse zu den Themen als ‚Zombie-Wissenschaft‘."

Auch für Frau Käßmann hätte also schon ein Blick in die Originalberichte des IPCC oder wenigstens in die einschlägigen Presse-Berichte dazu genügt, um eine solches realitäts-fernes und eigentlich peinliches Bramarbasieren zu vermeiden.

EKD-Denkschrift "Klima-Wandel": Alarmismus pur

Das alles gilt gleichermaßen für eine 160-seitige EKD-Denkschrift [5]. Darin werden einfach alle Horror-Szenarien der Klima-Alarmisten übernommen – ohne jede Nachprüfung, ohne auch nur einen Ansatz einer kritischen naturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Dazu hatte der hier unterzeichnete Autor schon 2009 eine ausführliche sachliche Kritik verfaßt [6], und mit persönlichen Anschreiben sowohl an den sz. Bischof Huber als auch an die EKD-Synode geschickt, wobei im Detail auf die einzelnen Punkte und Behauptungen in der EKD-Denkschrift eingegangen wird:

"Sehr geehrter Herr Bischof  Dr. Huber, gerne möchte ich als Naturwissenschaftler und zugleich praktizierender Christ Ihnen einige Anmerkungen schreiben zu Ihrem o.a. Appell. … Dabei möchte ich mich ausdrücklich auf diejenigen Ihrer Aussagen beschränken, die ich beurteilen kann."

Dieser persönliche Brief an Bischof Huber schließt:

"Daß die EKD mit der Beurteilung der komplizierten und komplexen physikalischen Problematik der Klima-Debatte überfordert ist,  d a s  kann man ihr nicht vorwerfen. Jedoch  – daß die EKD trotzdem mit dieser Art Verlautbarungen auf die ohnehin schon hysterisch überschäumende Klima-Debatte noch ‘drauf sattelt‘ mit aktionistischen Empfehlungen bis hin in die Haushalte Ihrer Mitglieder und Gläubigen (EKD, S.9, letzt. Abs.) –  d a s  darf  man durchaus kritisch anmerken.

Besonders beunruhigend ist es dabei zu sehen, daß Sie und Ihre Mitarbeiter die vorherrschende Meinung  nachsprechen, ohne sich zuvor mit den vielen, vielen gegenteiligen kritischen Meinungsäußerungen und Fakten auch nur im Ansatz beschäftigt zu haben. Genau dieser Eindruck entsteht jedenfalls bei Naturwissenschaftlern wie mir. Dieses ist um so kritischer zu beurteilen, weil Sie sich mit dieser Erklärung aktiv in das Leben und Handeln unserer evangelischen Christen einmischen (vgl.z.B. letze Fußnote unten), ohne daß die naturwissenschaftlichen Hintergründe dafür auch nur halbwegs abgesichert sind. Ich selbst beschränke mich hier in meinen Anmerkungen zu Ihrer Bischofs-Erklärung ausdrücklich auf diejenigen Passagen, die ich naturwissenschaftlich beurteilen kann, denn  – wie lautet die alte Handwerker-Weisheit doch gleich: „Schuster, bleib‘ bei Deinem Leisten!“ Dieses zu beherzigen, das würde m.E. uns allen gut anstehen.

So bin ich hinsichtlich dieserart EKD-Erklärung betrübt und entsetzt zugleich.

Mit freundlichen Grüßen, Klaus-Eckart Puls (Diplom-Meteorologe) Bad Bederkesa, d. 25. Okt. 2008."

Diese Stellungnahme wurde auch an die Synode der EKD geschickt. Antworten gab es nicht!

Nach mehrmaligen Nachfragen gab es dann ein paar lapidare Sätze:

()  Büro Bischof Huber:

" … Bitte haben Sie zudem Verständnis dafür, daß eine eingehende Diskussion der von Ihnen angesprochenen und wichtigen Punkte von hier aus nicht leistbar ist. Der Ratsvorsitzende dankt Ihnen für Ihre Ausführungen. …  gez. Pfr. Dr. Christoph Vogel, Persönlicher Referent".

()  Büro der Synode:

"Der Vorbereitungs-Ausschuß der EKD-Synode hat sich in seinen Beratungen für eine Kundgebung der Synode mit Ihren Entgegnungen zum Klima-Appell des Ratsvorsitzenden auseinandergesetzt. Es hat sich jedoch dazu entschlossen, sich eine andere Sicht der Problematik zu Eigen zu machen. gez. Barbara Rinke "

Das war’s ! Und mehr war wohl auch nicht zu erwarten, denn naturwissenschaftliche Fakten werden bei EKD und Synode offensichtlich nur als störend empfunden, abschreiben ist eben leichter. So war es auch schon in der Grundschule, manchmal immerhin auch bei "unsereinem".

Das "EKD-Totschlag-Argument" : Die Bewahrung der Schöpfung

Klimawandel gibt es, solange es Natur und Schöpfung gibt ! Dabei ist insbesondere auch aus der Mittelalterlichen Warmzeit (ca. 1000-1300 n.Chr.) und aus der "Kleinen Eiszeit" (ca. 1400-1800 n.Chr.) bekannt, daß die Kirchen das "schlechte Wetter" nutzten, um bei den Gläubigen zu Buße und Sündenbereuung aufzurufen – und dabei mit Himmel, Hölle, Tod und Teufel drohten.

Nun hat offensichtlich die EKD in einer Zeit mäßiger natürlicher Erwärmung (0,8 Grad) nach Ende der gleichermaßen natürlichen "Kleinen Eiszeit" eine moderne Variante als Erziehungs- und Läuterungs-Instrument für ihre Gläubigen entdeckt [7]:

"Angesichts des Klimawandels geht es um die Verantwortung für Gottes Schöpfung…".

Und einen neuen Beelzebub hat die EKD auch schon dingfest gemacht – das CO2  (a.a.O.; S.116) :

"Die negativen Aspekte des BIP-Wachstums, darunter die CO2-Emissionen, treten mittlerweile stärker hervor."

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß Schöpfung, Natur, Pflanzen, Brot und damit jegliches Leben auf der Erde unabdingbar mit der Photosynthese des CO2 verbunden sind ?

vgl. Abb. 1 :

                                                Abbildung 1 : CO2 + Leben

Und w.a.a.O. (S.124-125):   "Ein anthropogen verursachter Klimawandel wird stattfinden und findet bereits statt."

Oder [8] : "Die Schöpfung ist gefährdet, weil Menschen unverantwortlich handeln."

Bei alledem ist anzumerken:

Der Anteil des Menschen an der natürlichen Erderwärmung von ca. 0,8 Grad seit 150 Jahren ist wissenschaftlich umstritten und bis heute unbewiesen! Nur so viel ist klar: Die wesentliche Ursache ist die natürliche Rück-Erwärmung nach Ende der "Kleinen Eiszeit".

Zur der SchöpfungsBewahrungs-Hype schreibt der sz. Vorsitzende des Lutherischen Konvents im Rheinland, Pfarrer Reiner Vogels [9] seinen Atmtsbrüdern eine vernichtenden theologische Kritik in Brevier:

"Es ist eine unglaubliche Selbstübersteigung, geradezu eine anmaßende Hybris des Menschen, wenn er meint, er habe den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren. Die Schöpfung bewahren kann nur der Schöpfer! Wir sind dazu viel zu klein und unbedeutend. Der angebliche Auftrag zur Schöpfungsbewahrung beruft sich immer auf 1. Mose 2, 15, wo Gott dem Adam den Auftrag gibt, den Garten zu bebauen und bewahren. Den Garten, also den von Gott für den Menschen eingerichteten und auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Lebensraum, zu bewahren, ist offensichtlich etwas völlig anderes als die Bewahrung der Schöpfung."

Natürliche Taifune als "biblische Apokalypse" ?

Eine steile evangelische These ist in der  Neuen Presse vom 18. November 2014 abgedruckt [10] :

“Die ärmsten Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, leiden am meisten unter den Auswirkungen”, sagte die Klimareferentin von “Brot für die Welt”, Sabine Minninger, am Dienstag am Rande des “2. Internationalen Symposiums zur Klima-Gerechtigkeit” in Bremerhaven. Die ärmsten Länder hätten nicht die finanziellen Mittel, sich etwa vor Taifunen ausreichend zu schützen."

Dazu wird auf "Kalte Sonne" http://www.kaltesonne.de/klimanews22/  10. Dezember 2014kommentiert:

"Es ist schon irre, Brot für die Welt darf wissenschaftlich nicht haltbare Thesen öffentlich verbreiten, um die Spendenbereitschaft anzukurbeln. Wenn eine Firma dies täte, würde dies sogleich von der Konkurrenz mit rechtlichen Mitteln gestoppt werden. Da suggeriert also Frau Minninger, daß Taifune eine Auswirkung des Klimawandels wären. Vermutlich meint sie, daß Taifune heute häufiger wären als in vorindustrieller Zeit. Und selbst das ist nachweislich falsch. Taifune hat es immer gegeben, mal mehr, mal weniger. Da haben weder die armen Entwicklungsländer Schuld, noch die reichen Industrieländer. Brot für die Welt sollte nun endlich aufhören, der Bevölkerung Schuldgefühle einzureden. Klar, mit Schuld spendet es sich natürlich viel besser. Aber weshalb kann man es nicht auch mit der Wahrheit versuchen: Wir haben verdammtes Glück, daß wir nicht im Klimagürtel der tropischen Wirbelstürme leben, außerdem geht es uns relativ gut. Wir helfen den Wirbelsturmopfern daher gerne. Liebe Freunde bei Brot für die Welt, es wird nun endlich Zeit für eine neue, ehrlichere Kommunikationsstrategie."

EKD und MISEREOR – "in bester apokalyptischer Gemeinschaft" !?

Auch der synodale Vorbereitungs-Ausschuß der Nordkirche bemüht in einem Brief  [12] an die Synode der Ev.-Luth. Landeskirche die biblische Apokalypse, um die Synode und letztlich die Kirchen-Steuer-Zahler für finanzielle Aufwendungen zur "Errettung der Klima-Welt" gefügig zu machen :

"In meinem Theologiestudium habe ich einmal gelernt, bei den Propheten der Bibel zwischen den Unheilspropheten und den Umkehrpropheten zu unterscheiden. Während die einen die Katastrophen, die sie vorhersagen, für unvermeidlich halten, sehen die anderen immer noch eine Chance umzukehren und das Unheil abzuwenden" … "Irgendwo auf diesem schmalen Grad zwischen Unheils- und Umkehrprophetie bewegt sich auch die Klimaschutzdebatte.

Pessimistisch betrachtet ist die Klimakatastrophe bereits im vollen Gange und nicht mehr aufzuhalten" …"Auf dieser Basis hat der Vorbereitungs-Ausschuss der Kirchenleitung empfohlen, der Landessynode ein Klimaschutzgesetz zum Beschluss vorzulegen, das die CO2-Neutralität als verbindliches Klimaschutzziel der Nordkirche festschreibt." …

"Zur Umsetzung werden Energiecontroller und andere Klimaschutzfachleute gebraucht. Das kostet erst einmal Geld, … "

Auch die katholische Kirche setzt bei MESEREOR unverfroren auf das "Geschäft mit der Angst", z.B. im MISEREOR-Magazin 2014 [13].

Eine kritische Auseinandersetzung damit kommt zu diesem Ergebnis [14]:

" Weniger lobenswert ist dagegen eine spezielle Praxis der Spendenmotivierung, die Misereor bereits seit etlichen Jahren betreibt. Offenbar hatte man sich gedacht, dass man die Einnahmen deutlich erhöhen könnte, wenn man den Leuten einredet, sie hätten am Elend der Welt eine Mitschuld. Das verlotterte CO2-lastige Leben der Bürger der Ersten Welt würde auf dem Wege der Klimakatastrophe zu mehr Dürren, Stürmen, Überschwemmungen und anderem Wetterunbill im armen Afrika und Asien führen. Durch Presseartikel, Aktionen und Interviews wird den potentiellen Spendern ein schlechtes Gewissen gemacht. Der Effekt bleibt nicht aus: Durch Spenden an Misereor können die Sünder ihr Gewissen reinwaschen, eine Art moderner Ablaßhandel. Einzig störender Faktor in diesem Geschäft sind diejenigen Wissenschaftler, die sich weigern, in das Alarmgeschrei der Klimakatastrophe einzustimmen. Unbequeme wissenschaftliche Fakten oder gar eine ergebnis-offene Fachdiskussion sind bei Misereor ausdrücklich unerwünscht."

Dazu schreibt Horst-Joachim Lüdecke in einem ausführlichen Kommentar [15] u.a.:

"Die kirchliche Institution „Misereor“ gibt sich das Label eines Hilfswerks. Das Misereor-Magazin 2014 spricht allerdings eine andere Sprache. In ihm ist ein Artikel erschienen, verfasst von Toralf Staud, der sich gegen die sogenannten Klimaleugner … richtet. Nun wird Staud bei vielen Lesern als rotgrünes Markenzeichen für Verdrehung von Tatsachen, wirre Pamphlete und profunde Unkenntnis der einfachsten Sachzusammenhänge gehandelt. Wie kommt daher Misereor auf die Idee, sich ausgerechnet dieser journalistischen Leuchte zu bedienen? Wir wissen es nicht, meinen aber sehr wohl zu wissen, dass sich viele Gläubige und Spendenwillige angesichts des Misereor-Magazins fragen werden, ob hier noch ein christliches Hilfswerk oder ein grünes Propaganda-Ministerium agiert."

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß infolge des CO2-Anstieges in den vergangenen 20 Jahren auf der Erde die Grünflächen, die Biomasse und die Ernte-Erträge zugenommen haben ?

vgl. Abbildung 2 :

             Abbildung 2: CO2-Anstieg – Die Erde ergrünt, die Erträge steigen !

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß infolge des CO2-Anstieges seit 20 Jahren im hungernden Afrika die Savannen ergrünen ? vgl. Abb. 3 :

                                   Abb. 3 : Die Savannen ergrünen

Die EKD setzt ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel

Die EKD hat sich – ohne Not und auf unabgesicherter wissenschaftlicher Basis – mit zahlreichen öffentlichen Verlautbarungen dem Klima-Alarmismus des politischen Mainstreams verschrieben.

Dazu schreibt der sz. Vorsitzende des Lutherischer Konvent im Rheinland  [16],  Pfarrer Reiner Vogels, an die Autoren von "Klima der Gerechtigkeit – Entwicklungspolitische Klima-Plattform der Kirchen" (EKD Westfalen) [17] in einem offenen Brief  [18]:

"Ich frage mich allerdings, ob Sie dieser Sache wirklich einen guten Dienst erweisen, wenn Sie dieses Thema damit verbinden, daß Sie sich in einer aktuellen naturwissenschaftlichen Streitfrage, nämlich in der Frage, ob es eine anthropogene Erderwärmung gibt oder nicht, einseitig auf eine Seite schlagen.

 Was werden Sie denn tun, wenn demnächst die These von der anthropogenen Erderwärmung unter dem Druck der Fakten zusammenbricht? Seit 10 Jahren hat sich die durchschnittliche Erdtemperatur bekanntlich nicht mehr erhöht, wie Sie den Daten des britischen Wetter-Dienstes Hadley – siehe http://tinyurl.com/cvnzt7 – entnehmen können, obwohl in diesem Zeitraum die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre kontinuierlich gestiegen ist. Was werden Sie machen, wenn sich dieser Trend noch eine Zeitlang fortsetzt, wenn sogar, was durchaus möglich ist, die seit dreißig Jahren zu beobachtende Erwärmung einer globalen Abkühlung weicht?

Können Sie es wirklich riskieren, daß die Kirche ihre Glaubwürdigkeit verliert, weil sie sich in einer naturwissenschaftlichen Streitfrage auf eine Seite geschlagen hat, die sich am Ende als irrig herausstellt ?

Von Augustinus haben wir den guten Rat: "Willst du gerecht sein,  zähle nicht, sondern wäge". Ich denke, daß daraus eine strenge Verpflichtung für alle folgt, die in der Kirche Verantwortung tragen: Sie können sich nicht einfach auf einen angeblichen wissenschaftlichen Konsens berufen, wie er in Mainstream-Medien transportiert und von nach politischem Proporz- und Interessendenken zusammengesetzten Gremien wie dem IPCC vertreten wird. Sie haben statt dessen die Pflicht, sich ihr eigenes Urteil zu bilden, bevor sie an die Öffentlichkeit treten. Dazu gehört, daß sie sich vorher umfassend und nicht einseitig informieren.

Auf die Klimafrage bezogen, heißt das, daß man nicht nur die Mehrheitsmeinung, sondern auch die Meinung der vielen wissenschaftlichen Kritiker dieser Mehrheitsmeinung zur Kenntnis nimmt.

Ich verweise z.B. auf die über 600 international angesehenen Wissenschaftler, die sich in einer öffentlichen Erklärung gegen den von IPCC vorgetragenen Klima-Alarmismus wenden. Siehe: http://tinyurl.com/nyk8u7r ."

EKD: "Brot in den Tank" statt "Brot für die Welt"

Eine zunächst von der Politik betriebenen Strategie ist es, durch die Versprittung und Verbrennung von Brot-Getreide die CO2-Freisetzung zu verringern.

Dabei gibt es zwei Aspekte für die Verwendung von Brot-Getreide:

Einerseits Biosprit für Kraftfahrzeuge, andererseits Energie-Gewinnung durch Verbrennung und Vergärung.

Beides wird von der EKD nicht nur toleriert, sondern sogar aktiv propagiert, wie in Folgendem nachgewiesen wird. Daß dabei vor allem auch reine Profit-Interessen der anderen Beteiligten im Spiel sind, das scheint die EKD nicht zu stören.

Die EKD ist munter mit dabei, seit Jahren ohne Hemmungen. Das geht so weit, daß auch das "Heilige Abendmahl" in Frage gestellt wird   [19]:

"Aus der Kultursymbolik des "täglichen Brot", für das auch im VaterUnser gebeten wird, ergibt sich nach christlicher Wertvorstellung ein erheblicher ethisch-moralischer Grenzhorizont gegenüber der Getreideverbrennung. ….

Demgegenüber kann aus theologischer Sicht aber auch eine falsche Mystifizierung religiöser Symbolik wie der des Abendmahls und des täglichen Brotes hinterfragt werden. Das christliche Lebensverständnis wurzelt in der Gnade geschenkter Freiheit, aus der Befreiung von Tod und Sünde zur Gestaltung der Welt … zu kreativer Schöpfungsbebauung und Schöpfungsnutzung. Diese Freiheit steht über Grenzziehungen normativer Ordnungen… Hierzu gehört im Interesse der Schöpfungsbewahrung und zum Schutz des Weltklimas auch die kreative Nutzung der unterschiedlichen Gaben der Schöpfung — eben auch die scheinbar grenzüberschreitende, weil bisher nicht praktizierte Getreideverbrennung …" !

Dieses hat nicht irgend ein grüner Pastor aus der Provinz geschrieben, sondern Dr. Clemens Dirscherl, Geschäftsführer des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg und Agrar-Beauftragter der EKD, und zwar schon 2006 !

D i e s e  Infragestellung des Heiligen Abendmahls – ein Einzelfall ?

Nein – keineswegs, dazu gibt es zahlreiche weitere offizielle Verlautbarungen bei der EKD, zum Beispiel hier [20] :

"Zum VaterUnser, dem zentralen, gemeinsamen Gebet der Christenheit gehört der Satz: „Unser tägliches Brot gib uns heute“. Damit wird mit Rückgriff auf das Symbol des Brotes für das Lebensnotwendige gebetet…" …

"Eine weitere und noch tiefgründigere Bedeutung für den christlichen Glauben hat das Brot beim Abendmahl. … In der Abendmahls-Liturgie repräsentiert das "Brot des Lebens" diesen „Leib Christi“.

"Diese Unterschiede (Anm.: zwischen kath. & ev. Liturgie) sind aber für die theologische Beurteilung der Verbrennung von Weizen substantiell unerheblich, denn keine der theologischen Traditionen vollzieht den Umkehrschluß, demzufolge das Getreide an sich heilig wäre, weil es im Abendmahl in Form des Brotes Verwendung findet. Vielmehr wird das Brot erst durch den liturgischen Kontext zum Zeichen Gottes…..

Aus protestantischer Sicht sind deshalb weder ein magisches Verständnis noch eine Mystifizierung von Brot und Getreide angebracht. Ein nüchterner, sachbezogener, verantwortungsvoller Zugang zum Thema "Getreideverbrennung“ ist zu suchen. Es besteht deshalb trotz eines problematischen Symbol-Zusammenhangs theologisch gesehen kein begründbarer Widerspruch zwischen der hohen Wertschätzung des Lebensmittels Getreide und der Verwendung von Getreide für eine umweltverträglichere Energieversorgung. Im Sinne der christlichen Freiheit zur Weltgestaltung sind neue Verwendungsarten des Getreides durchaus legitim, so lange damit tatsächlich ein relevanter Beitrag zu den hohen ethischen Zielen der Stillung menschlicher Grundbedürfnisse, der Bewahrung der Schöpfung und des Klimaschutzes geleistet wird." … u.w.a.a.O.:

"Die Getreideverheizung ist demnach auch aus christlich-ethischen Erwägungen heraus eine legitime Verwendungs-Möglichkeit des Getreides."

Auch hier: Es handelt sich nicht um eine Randbemerkung aus der evangelischen Diaspora, sondern eine autorisierte Stellungnahme der EKD-Leitung !

Nun fühlt sich die EKD offensichtlich alleine nicht stark genug, das neue Goldene Kalb "Klimaschutz" auf den Altar zu hieven, also sucht man sich Verbündete. Was liegt näher, als sich Menschen zu suchen, die rein wirtschaftliche Profit-Interessen (EEG) haben, und damit die "erforderliche politische Durchschlagskraft" – also z.B. den Bauernverband (DBV) [21]:

"Kirchen und Bauernverband: Erneuerbare Energien stärker verwenden – Energetische Nutzung von Getreide auch ethisch zu bejahen."

Im Einzelnen ist dort zu lesen:

"Für eine stärkere Verwendung erneuerbarer Energien im Energiemix Deutschlands haben sich in einer gemeinsamen Erklärung die beiden kirchlichen Organisationen Ausschuß für den Dienst auf dem Lande (ADL) in der EKD und Katholische Landvolkbewegung (KLB) und der Deutsche Bauernverband (DBV) ausgesprochen. Es sei schöpfungsethisch vereinbar und notwendig, die Sonnenenergie mittel- und unmittelbar besser zu nutzen. Vor allem in der energetischen Nutzung der Biomasse wird eine reale Chance für verbesserten Klimaschutz und größere Unabhängigkeit von endlichen fossilen Energieträgern gesehen. Die beiden kirchlichen Organisationen ADL und KLB in Deutschland erheben auch gegen die energetische Nutzung von Getreide und anderen für die Lebensmittelerzeugung wichtigen Produkten wie Kartoffeln, Zuckerrüben und Raps keine grundsätzlichen ethischen Bedenken."

…u.w.a.a.O.:

"Da bei der energetischen Nutzung von Getreide speziell Energiegetreide angebaut sowie Abfallgetreide genutzt wird, beeinflußt diese Art der Energienutzung nicht die weltweite Ernährungssituation. Die Verantwortung für die Hungernden wird dadurch nicht geschmälert."

Das reicht ? Nein  –  noch lange nicht (a.a.O.):

"Um diese umwelt- und klimaschonende Art der regenerativen Wärmeerzeugung bundesweit zu ermöglichen, fordern ADL, KLB und DBV die Bundesregierung auf, Energie-Getreide als Regel-Brennstoff in die Erste Bundes-Immissionsschutz-Verordnung aufzunehmen."

Ein Pakt zwischen den Ideologen der EKD und den rein kommerziellen EEG-Profiteuren vom DBV – das darf man denn doch wohl getrost als eine "Unheilige Allianz" bezeichnen !?
Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß infolge des CO2-Anstieges auch die Ernte-Erträge steigen? vgl. Abb. 4 :

                           Abb. 4 : Steigende Ernten durch CO2

Erste kritische Stimmen auch innerhalb der EKD

Immerhin gibt es auch in der EKD – nach Jahren des Schweigens und Wegsehens – mittlerweile Menschen, die den Irrsinn der Versprittung von Brotgetreide kritisieren [22] :

"Am 14. Oktober 2011, anläßlich des Welternährungstags, setzte "Brot für die Welt“ mit der Übergabe von 10.000 Unterschriften ein deutliches Zeichen gegen die Produktion und Importe von Agro-Treibstoffen, die Hunger verursachen und damit die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern gefährden. Mit ihrer Unterschrift forderten die Bürger und Bürgerinnen die Bundesminister Dirk Niebel und Norbert Röttgen auf, sich im Kabinett für die Aufnahme von Sozialstandards in die Europäische Richtlinie und in die deutsche Nachhaltigkeitsverordnung für Biotreibstoffe einzusetzen. Mit verbindlichen Sozialstandards soll sichergestellt werden, daß unser Sprit nicht die Ernährungssituation in den Anbauregionen der Entwicklungsländer verschlechtert."

Eine solche Initiative kommt sehr spät, denn schon Jahre zuvor gab es ausreichende kritische Informationen zu diesem Thema [23] : "Auto-Treibstoff aus Brot-Getreide – ein Irrsinn ! Eine verdrängte Wahrheit des CO2-Wahns" :

"Und die Probleme folgten auf dem Fuße: Weil die USA weltweit der größte Mais-Produzent und -Exporteur sind, 2/3 des Weltexportes  [24], kam es innerhalb eines Jahres (2006) zu einem Exporteinbruch und einer Preis-Explosion auf dem Weltmarkt  [25]. Die Folge: Der Preis für eine Tonne Mais stieg in Mexiko innerhalb des gleichen Zeitraumes von 100 auf 250 Euro [26] , der Tortilla-Preis in Mexico-City von 40 auf 75 Cent, viele Mexikaner konnten und können ihr täglich Brot nicht mehr bezahlen, massenweise schlossen die Tortilleria’s. Mais in den Tank statt auf den Teller – der CO2 -Wahn macht es möglich.

In Mexiko kam es zu öffentlichen Protesten und Unruhen [25] [26] , Der Verzehr von Tortillas ist bereits um ein Drittel zurückgegangen [26]: "Bei den 40 Millionen armen Mexikanern lag der tägliche Konsum bei bis zu einem Kilo, doch das kann sich keiner mehr leisten … Für Mexiko ist das eine perverse Entwicklung …". 

"Ähnlich dramatisch liegen die Probleme schon jetzt in Brasilien, Nigeria, Ägypten … und mindestens einem Dutzend anderer Länder." [24]

"Mittlerweile wird weltweit so ziemlich alles zu Treibstoff verarbeitet, was eßbar ist: Mais, Weizen, Gerste, Reis, Sojabohnen, Maniok, Zuckerrohr … Tendenz steigend in Vielfalt und Masse.  Die Grundnahrungsmittel als Diesel-Rohstoff sind zum Börsen-Spekulations-Objekt geworden,  2006 stiegen die Weltmarktpreise für Mais um 100%, für Weizen um 20%." 

"Diese Preistreiberei geht munter weiter: So will die EU den Anteil der Biokraftstoffe bis 2020 auf mindestens 10 Prozent ihres Gesamtbedarfs an Treibstoffen steigern [25] Dieses alles gewinnt vor dem Hintergrund, daß 800 Millionen Menschen dieser Erde an Hunger und Unterernährung leiden (WHO), makabere Züge. Denn schon jetzt ist erkennbar, "…daß schon in naher Zukunft nicht mehr genügend Getreide für den menschlichen Verzehr zur Verfügung steht. Die Bühne ist frei für den Konflikt zwischen den 800 Millionen Autobesitzern und den weltweit 2 Milliarden Allerärmsten, die nur überleben wollen" [24]

"Für die 120-Liter-Tankfüllung eines Geländewagens muß eine Getreide-Menge versprittet werden, von der ein Mensch sich ein ganzes Jahr ernähren kann. Wird der Tank nur alle zwei Wochen neu gefüllt, so könnten von den dafür aufgewendeten Grundnahrungsmitteln 26 Menschen ein Jahr leben".

"Man kann nicht ‚zig Millionen von Menschen in der ganzen Welt haben, die täglich Hunger leiden, und gleichzeitig benutzen Europa und die USA Lebensmittel, um den Autotank zu füllen" (Victor Suarez, mex. Bauernverband ANEC, Zitat aus [26] ).

Dieses Problem ist vorhanden und täglich greifbar  – aber wo sind die Proteste der selbsternannten Klima-Schützer und Weltverbesserer?  Wo bleiben die Einwände der christlichen Kirchen, die sich sonst doch ganz gerne in so manche politische Angelegenheit einmischen? Wo sind die sonst so lauten Stimmen all‘ der Grünen, der Linken und die der anderen Protagonisten der Armen und Entrechteten? Es herrscht "Schweigen im Walde"  –  beschämtes lähmendes Schweigen ? Wie lange noch ? Wieviele Kinder müssen erst zusätzlich verhungern ?

Ist es nicht –  auch aus diesem Grunde  –  höchste Zeit, den CO2-Wahn zu überdenken ? Bevor einige Hunderte den Hitzetod der unbewiesenen Klima-Katastrophe sterben, verhungern wahrscheinlich Hunderttausende, weil wir Brot-Getreide zu Sprit pervertieren."

Der vorstehend zitierte Bericht ist schon 2007 erschienen. Mittlerweile haben sich alle diese Probleme verschärft!

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß der Hunger in Afrika auch eine Folge der Produktion von Biosprit-Pflanzen durch globale Spekulanten und Konzerne ist ?   vgl. Abb. 5

     Abb. 5 : Agro-Sprit und Hunger durch europäische Landnahme in Afrika

Ein Pfarrer redet Klartext !

Trotz aller anscheinend geistiger und geistlicher Verwirrung in der EKD – es gibt auch dort immer noch Theologen, die offensichtlich in der Lage sind, Theologie und Naturwissenschaft in logischen Einklang zu bringen. Dazu gehört der Vorsitzende des Lutherischen Konvents im Rheinland, Pfarrer Reiner Vogels [27] :

"In Mexiko hat es schon Demonstrationen von Tausenden armer Menschen gegeben, die – zu Recht (!) – darüber aufgebracht waren, daß der Preis für Maismehl, das sie für ihre Tortillas benötigen, explodiert ist. Die Ärmsten dieser Erde zahlen wieder einmal die Zeche.
Ich denke, angesichts dieser offenkundigen Zusammenhänge sollten wir nicht mehr so unbefangen wie bisher die vierte Bitte des Vaterunser beten. Zumindest sollten wir mit gleicher Intensität unsere Stimme dagegen erheben, daß Lebensmittel zu Treibstoffen verarbeitet werden. Die Erzeugung von Treibstoffen für Motoren aus Getreide, das Gott wachsen läßt, damit Menschen satt werden, ist in meinen Augen eine Sünde. Auf keinen Fall kann darin die Lösung des Energieproblems unserer Zeit gesehen werden. Es darf nicht dazu kommen, daß wir in unseren Autos Getreide verbrennen und es dadurch den Armen in der Welt noch schwerer machen, ihren Hunger zu stillen. "Brot für die Welt" muß heute heißen: "Kein Getreide für Motoren!"

Und die theologische Sichtweise [28] :

"Biosprit ist Sünde : Wir Christen müssen dagegen so laut wie möglich protestieren: Biosprit ist Sünde. Und Biosprit bleibt Sünde, solange es Menschen gibt, die sich aus dem Mais, den wir als Treibstoff im Auto verbrennen (durch den Staat gezwungen!), gerne ein Brot gebacken hätten, um satt zu werden."

EU: Biosprit – Treibhausgas-Minderung ein schwerer Rechenfehler [29]

"Der wissenschaftliche Ausschuß der Europäischen Umweltagentur kritisiert in seiner aktuellen Studie die zur Zeit angewandten Bilanzierungsmethoden der EU für die Treibhausgasbilanz von Biosprit und bezeichnet sie als "schweren Rechenfehler". Für eine seriöse Treibhausgas-Bilanzierung dürfte nach Ansicht der Wissenschaftler nur angerechnet werden, wieviel an CO2 die sogenannten Energiepflanzen in ihrer Biomasse zusätzlich absorbieren, also nur der Anteil über die Menge hinaus, den die vorher dort wachsenden Felder, Wälder oder Grünland ohnehin banden. Stattdessen würden in der EU-Bilanzierungsmethode die CO2-Einsparungen durch Bindung als Biomasse doppelt angerechnet."

"Das heißt, daß die Biosprit-Produktion zusätzlich zu den Umweltschäden vor Ort in Form von Monokulturen, Pestizideintrag, Eutrophierung, etc. gar keine Treibhausgas-Minderung beim Treibstoffverbrauch bewirkt.

Im Gegenteil, die Herstellung von Biotreibstoff aus Raps, Soja, Zuckerrohr oder Palmöl führt zu mehr CO2-, CH4-, und N2O-Emissionen in der Atmosphäre als das Verbrennen von fossilem Treibstoff. Für Biodiesel liegen die Werte der CO2-Emission, selbst unter Vernachlässigung des vom wissenschaftliche Ausschuß offengelegten Rechenfehlers, bei plus 4,5 % bei Raps und 11,7 % bei Soja. Eigentlich wollte die EU den CO2-Ausstoß durch Einbinden der hoch-subventionierten Agrarindustrie bis 2020 um 20 % senken. Biosprit sollte bis dahin 35 % weniger CO2-äquivalente Emissionen verursachen als Treibstoff ohne Beimischung – der E10-Weg erweist sich aber schon jetzt als gescheitert. Bekannt wurde auch, daß die Schönrechnerei System hat. …"

Dazu schrieb die Züricher WELTWOCHE  [30] schon 2010:

"Eine neue Studie des Instituts für Europäische Umwelt-Politik (IEEP) in London hat nun die Folgen der europäischen Biosprit-Pläne abgeschätzt … Das Resultat übertrifft die schlimmsten Befürchtungen.  … führt die Biosprit-Förderung indirekt dazu, daß Flächen urbar gemacht werden, die heute noch von Buschlandschaften, Sümpfen oder Wäldern geprägt sind. Wenn aber Wälder abgeholzt, Büsche abgebrannt und Sümpfe trockengelegt werden, gelangt viel CO2 in die Atmosphäre, das vorher in Holz und Böden gespeichert war. Das IEEP schätzt, daß es jährlich 27 bis 56 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich sind, sollte die EU ihr Biosprit-Ziel umsetzen. «Das wäre gleich viel, wie wenn 12 bis 26 Millionen zusätzliche Autos auf Europas Strassen fahren würden», schreiben die Autoren der Studie. Die Ersparnisse wegen der erneuerbaren Rohstoffe sind dabei eingerechnet. Damit steigt der CO2Ausstoß beim Ersatz von fossilen Brennstoffen durch Bio-Treibstoffe um 81 – 167 %".

Vernichtend auch das Urteil des Nobelpreis-Trägers Paul Crutzen  [31] :

"Ob aus Raps, Mais oder Weizen hergestellt – in der Treibhaus-Bilanz schneidet Biosprit wegen des nötigen Düngers schlechter ab als gewöhnlicher Kraftstoff. Das hat der Atmosphären-Chemiker und Mitentdecker des Ozonlochs, Paul Crutzen, ermittelt. … Jetzt hat der Mainzer Atmosphärenchemiker und Chemienobel-Preisträger Paul Crutzen einen weiteren, schwerwiegenden  Nachteil  in der bislang als positiv geltenden Umweltbilanz von Biosprit entdeckt. Statt der globalen Erwärmung entgegenzuwirken, erhöhe das Destillat die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre, hat Crutzen ausgerechnet."

EKD-Ablaß-Handel: Tetzel im Gewand des 21.Jahrhunderts

Neuerdings geht die EKD wieder mittelalterliche Wege, wie die LVZ  [32] berichtete:

"Wenn der ökologisch orientierte Pfarrer schlechten Gewissens mit dem Auto statt mit dem Fahrrad zur Seelsorge fährt, kann er sich bald unkompliziert seiner eigenen Seelennöte entledigen: Mit einer sogenannten Klima-Kollekte sollen alle Vertreter der evangelischen Kirchen den von ihnen verursachten Ausstoß von Treibhausgasen ausgleichen können. Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider präsentierte das Projekt jetzt in Berlin."

…u.w.a.a.O.:

"Bislang fiel es den Kirchenoberen jedenfalls schwer, mit leuchtendem Klimaschutz-Vorbild voranzuschreiten: Die zurückgetretene EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann war bei ihrer Alkoholfahrt in einem VW Phaeton unterwegs. Auch katholische Würdenträger lassen sich bevorzugt in Spritschleudern kutschieren."

Und nochmals die LVZ [33] :

"Sie predigen Klimaschutz und haben doch selbst Benzin im Blut: Dies bittere Fazit gilt nach einer jetzt veröffentlichten Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) für viele Bischöfe in Deutschland. Danach sind die Dienstwagen der deutschen  Oberhirten zu 90 Prozent klimabelastende, übermotorisierte Spritfresser. Nur vier der 46 Befragten benutzten einen Dienstwagen, dessen CO2-Ausstoß unter dem seit 2008 geltenden EU-Zielwert von 140 Gramm pro Kilometer liegt, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Bei den anderen liege der Emmissionswert zwischen 20 und 60 Prozent darüber. An der freiwilligen Untersuchung beteiligten sich 80 Prozent aller befragten Kirchenoberhäupter. Nur acht machten keine Angaben, darunter auch Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofs-Konferenz."

Sowas nennt man denn wohl Heuchelei.

Kein Brot ? UN/FAO : "Dann eßt mehr Insekten!"

Hat man je gelesen, daß die UN-Organisation IPCC die Energie-Gewinnung aus Brot-Getreide verurteilt hat ? Eher im Gegenteil  [34] :

"Laut der Szenarien könnte das zukünftige globale Energiesystem eine breite Mischung von EE-Technologien beinhalten, wobei wesentliche Beiträge von Wind, Biomasse und Sonne erwartet werden."… u.w.a.a.O.: "Bioenergie wird aus Biomasse gewonnen, z. B. aus organischen Abfallprodukten oder Energiepflanzen." ….und auch Brotgetreide wie Mais läuft unter der IPCC-Agenda und der Kirchen-Firmung als Energiepflanzen!

Schon von der Königin Marie-Antoinette wird aus der Zeit der Bevölkerungs-Verelendung vor der französischen Revolution kolportiert [35] :

"Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie Brioche [Gebäck] essen.“

DAS wird nun von der FAO der UN noch übertroffen [36] :

"Ernährungs-Experten der UN propagieren neue Wege im Kampf gegen Hunger – Leckere Libellen, Grillen vom Grill, dazu geröstete Käfer oder ein Zikaden-Barbecue – steht all das auf dem Speiseplan der Zukunft? Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom lädt jetzt dazu ein, im Westen die "Ekel-Schranke" gegen die eiweißreichen Tierchen abzubauen und mehr Aufzucht-Farmen etwa in Südostasien zu errichten." … "Weil Hunderte von Millionen Menschen weltweit hungern, kommt die FAO nach langen Forschungen auf die fast 2000 eßbaren Insektenarten auf der Erde zurück". …"Die Insekten, so zeigt sich, produzieren weniger Treibhausgase  und Ammoniak als Kühe und Schweine."

Nun könnte man ja meinen, es handele sich um einen April-Scherz – aber nein, das ist diesen Leuten ERNST! Zur Rettung des Welt-Klimas und zur Verbreitung Grüner Ideologien ist scheinbar kein Mittel absurd genug !? Wenn nicht genug Getreide da ist, weil es in den Tanks und den Heizungen der Wohlhabenden landet, dann eben Insekten statt Brot – schönen Gruß auch von Marie-Antoinette !

Soziologen: Klima-Hysterie als Ersatz-Religion

Mit der nahezu hysterisch geführten Klima-Katastrophen-Debatte beschäftigen sich mittlerweile auch die Soziologen und Psychologen.

Der Medienwissenschaftler Prof. Norbert Bolz von der FU Berlin bringt es sofort auf den Punkt [37]:

 “Moderne Wissenschaftsdebatten, etwa die um die Klimakatastrophe, erklärte Bolz, seien nichts anderes als ’civil religion’, als der aus den Kirchen ausgezogene Glaube der Massengesellschaft. In ihr walte nichts als moderner merkantiler Priesterbetrug. Sie erlaube gute Geschäfte für politische Ablaßverkäufer, die Fundraiser von Greenpeace und fülle nicht zuletzt den Opferstock Al Gores. Bolz hält ihn für den Oberpriester des gegenwärtigen Katastrophen-Kultes.“

Prof. Gerhard Schulze, Soziologe an der Uni Bamberg [38]:

“Wir haben keine Erfahrung mehr im Umgang mit wirklichen Ernstfällen. Das führt dazu, daß wir Katastrophen geradezu lustvoll herbei fantasieren. Zum Beispiel die Klima-Katastrophe, die ich für ein erstaunliches Phänomen massenhafter Verblendung halte. … Doch ausgerechnet die Naturwissenschaft, für die Skepsis konstitutiv ist, läßt keine offene Diskussion zu, sondern hält mit einem an die römische Kurie gemahnenden Dogmatismus an einem einzigen Erklärungsansatz fest…“

Der Unternehmensberater Horst E. Böttcher kommt zu dem gleichen Ergebnis [39] :

"Klimakult und CO2-Verteufelung – eine neue Religion:  Viele haben es noch nicht erkannt, aber der Klimakult mit der Verteufelung der CO2-Emmissionen hat sich zu einer neuen Religions-Bewegung entwickelt, die auf lange Sicht das Christentum ablösen dürfte. … Die Klimabewegung zur Begrenzung der CO2-Emmissionen hat alle Eigenschaften einer Religion angenommen. … Es ist ein erbarmungsloser Konformitätsdruck, der von einer postreligiösen Gesellschaft ausgeht, die ihren arbeitslos gewordenen religiösen Sensus ausleben will."

Und nochmals Prof. Bolz [40]:

"Wenn also die traditionellen, sprich christlichen Religionen, die Menschen nicht mehr ansprechen, suchen sie nach Ersatzreligionen. Und die mächtigste der gegenwärtigen Ersatzreligion ist mit Sicherheit die grüne Bewegung, das Umweltbewußtsein, was sich heute konkretisiert in der Sorge um das Weltklima. Das man da von einer Ersatzreligion reden kann, das begründe ich im wesentlichen damit, daß man hier eine katastrophische Naherwartung hat…".

Und a.a.O. zu den Tausenden Wissenschaftlern mit anderer Meinung:

"…daß man wie in Zeiten der Inquisition all diejenigen die abweichende Meinungen vertreten geradezu verfolgt … was Herr Schellnhuber vom Potsdamer Institut der deutschen Regierung auch vorgeschlagen hat, daß man die Leugnung der vom Menschen gemachten Klima-Erwärmung unter Strafe zu stellen und disziplinarisch gegen diese Leute vorzugehen hat, was ja nichts anders als die Inquisition ist." … "Wir sind in dieser Debatte mitten im Mittelalter."

Und schließlich die Politik-Wissenschaftlerin Cora Stephan zur CO2-Klima-Debatte [41] :

"Wir sind Zeuge der Entstehung einer neuen Weltreligion. Sie verspricht uns das Jüngste Gericht schon heute – es sei denn, wir unternehmen eine letzte große dramatische Anstrengung zur Rettung der Menschheit vor ihrem doch eigentlich wohlverdienten Untergang. Am besten, wie das bei Religionen üblicherweise empfohlen wird, durch tätige Buße wie Ein- und Umkehr, Demut und Selbstbeschränkung und vor allem durch Ablaßzahlungen ohne Ende. Die neue Religion gewinnt ihre Anhänger im Handumdrehen, sie stößt in eine Lücke vor, die der Niedergang der großen Kirchen und Ideologien hinterlassen hat."

F a z i t :

Die EKD propagiert und fördert mit der "CO2-Klima-Katastrophe" eine Ersatz-Religion, welche die Kirchen selbst in Bedrängnis bringen wird.

Dies alles zeigt:

Die EKD steht in festem ideologischen Verbund mit allen Grünen Agenden, was der Leitartikel-Schreiber Hans Heckel so auf den Punkt bringt [42] :

"Die EKD muß niemand mehr etwas erklären. Sie ist längst zu einer Filiale der GRÜNEN mutiert, mit einigen kräftigen roten Sprengseln, aber die gehören bei den Grünen ja ohnehin dazu."

Na denn :

Fröhliche Weihnacht – mit "Brot-Sprit für die Welt" !

                 Klaus-Eckart Puls, zu Weihnachten 2014

Q u e l l e n :

[1] M. Käßmann: Mehr als ja und amen, doch wir können die Welt verbessern; adeo, (2013), S.165 ff

[2] IPCC, 2001, TAR-02-2, Chapt. 2.7.4., Summary, S.163-164

[3] SPIEGEL-ol 06.10.2013: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/vorhersagen-im-5-ipcc-bericht-2013-kritik-am-uno-klimareport-a-926348.html ; Orig.Quelle: IPCC AR5 WGI Chapter 2  (2013/14)

[4] Prof. Roger Pielke, Klimaforscher; Univ. of Coloado, Boulder, USA

[5] EKD: Umkehr zum Leben; Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels, seit 2008 im WEB, http://www.ekd.de/download/klimawandel.pdf ; 2009 gedruckt by Gütersloher Verlagshaus

[6] Brief an Bischof Huber, EKD; PDF-Anlage anbei, sowie auch hier als Anlage: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/klimawandel-wasserwandel-lebenswandel-die-synode-der-ekd-der-christliche-auftrag-der-klimawandel-und-die-realitaet/

[7] EKD: Umkehr zum Leben; Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels, Gütersloher Verlagshaus (2009); S.105

[8] M. Käßmann: Mehr als ja und amen, doch wir können die Welt verbessern; adeo, (2013), S.165

[9] "Klimawandel, Wasserwandel, Lebenswandel –  Die Synode der EKD, der christliche Auftrag, der Klimawandel und die Realität!"   http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/klimawandel-wasserwandel-lebenswandel-die-synode-der-ekd-der-christliche-auftrag-der-klimawandel-und-die-realitaet/ ; 09.11.2008

[10] http://www.neuepresse.de/Nachrichten/Niedersachsen/Uebersicht/Brot-fuer-die-Welt-Entwicklungslaender-leiden-unter-Klimawandel  18.11.2014

[11] http://www.kaltesonne.de/klimanews22/  10. Dezember 2014

[12] 20.06.2014; http://tinyurl.com/olpdv4g

[13]  MISEREOR-Magazin 2014; http://www.misereor.de/service/misereor-magazin-mut-zu-taten.html

[14] http://www.kaltesonne.de/klimaaktivist-toralf-staud-und-misereor-eine-unheimliche-liaison/

15 Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke: Misereor – das Magazin 2014: Kirchen, Energiewende und Klima;   http://tinyurl.com/nnhryzp

[16]  Lutherische Konvent im Rheinland; http://www.ekir.de/lutherkonvent/ueber_uns.html

[17] Dr. Ulrich Möller und Pfr. Klaus Breyer: Klima der Gerechtigkeit, Entwicklungspolitische Klima-Plattform der Kirchen, Entwicklungsdienste und Missionswerke; http://tinyurl.com/on6k8vm

[18] Brief v. 16. Januar 2009

[19] Für und Wider der Getreideverbrennung zur energetischen Nutzung. Eine Zusammenfassung der Argumente als Beitrag zu einer ethischen Urteilsbildung ; Dr. Clemens Dirscherl, Geschäftsführer des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg und Agrarbeauftragter der EKD; 07. Oktober 2005; http://www.ekd.de/aktuell/051007_getreideverbrennung.html

[20] Dr. Maren Heincke im Auftrag der Kirchenleitung: Das Für und Wider der Getreideverheizung – Eine Stellungnahme des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, August 2006 ;

http://www.zgv.info/cms/fileadmin/user_upload/download/news_archiv/2012_05_03_stellnahme_getreideverh.pdf ;

[21] ADL/KLB/DBV- Kirchen und Bauernverband: Erneuerbare Energien stärker verwenden; Energetische Nutzung von Getreide auch ethisch zu bejahen; 09.02.2006; http://tinyurl.com/mhrq3lz ;

[22] Die Unterschriftenaktion "Wer will schon Hunger tanken“ ; Übergabe von 10.000 Unterschriften am 14.10.2011 in Berlin; https://info.brot-fuer-die-welt.de/sites/default/files/blog-downloads/aktion_hunger-tanken.pdf

[23] Auto-Treibstoff aus Brot-Getreide – ein Irrsinn ! Eine verdrängte Wahrheit des CO2-Wahns http://www.schmanck.de/Brot.htm ; 17.05.2007

[24] Lester Braun, Sprit für die Welt, in: DER SPIEGEL, Spezial 1/2007, S. 68

[25] Ethanol treibt Agrarpreise, FTD, 07.05.2007

[26] Mexico – die Tortilla-Krise, ARD/SWR, Weltspiegel, 11.03.2007

[27] Unser tägliches Brot gib uns heute;  http://www.ekir.de/lutherkonvent/Archiv/keller07.html#5

[28] Reiner Vogels: Biosprit ist Sünde 14.04.2008;

http://www.ekir.de/lutherkonvent/Archiv/keller08.html#11

[29] Biosprit: Treibhausgas-Minderung bloß ein schwerer Rechenfehler – EU zählt CO2-Einsparungen gleich doppelt; http://www.heise.de/tp/news/Biosprit-Treibhausgasminderung-bloss-ein-schwerer-Rechenfehler-1990841.html  ; 21.09.2011

[30] WELTWOCHE Zürich;  Nr.46 (2010), S.50: Natürlicher Klimakiller

[31] FAZ, 02.10.2007: Biosprit in der Klimafalle;  Lachgas aus Rapsdiesel: Nobelpreisträger Crutzen klagt an

[32] LVZ, 03.06.2011, S.5: Ablaß-Handel mit Klima-Kollekte; … Das ist Tetzel im Gewand des 21. Jahrhunderts.

[33] LVZ, 28.11.2011, GESELLSCHASFT UND RELIGION: Benzin im Blut – viele Bischöfe fahren Spritfresser

[34] http://www.de-ipcc.de/_media/SRREN_Kernbotschaften_Web_15092011.pdf

[35] http://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Antoinette

[36] Esst mehr Insekten, NZ, 14.05.2013, S.1

37 FAZ, 20.06.2010, POLITIK, S.6, Spalte 6

38 Wirtschaftwoche, 01.12.2008, S.142

39 http://www.freiewelt.net/blog-3994/diese-neue-religion.html ;11.02.2012

40 04.02.2010 ; Interview mit Professor Norbert Bolz über die Klimareligion;

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2010/02/interview-mit-professor-norbert-bolz.html

41 Cora Stephan, Politikwissenschaftlerin: Die neue Religion ; Beim Klima-Gipfel geht es nicht um Wahrheit; Deutschland Radio, Politisches Feuilleton, 15. Dezember 2009; http://www.deutschlandradiokultur.de/die-neue-religion.1005.de.html?dram:article_id=158937

42 Preuß.Allg.Z.; 22.11.2014, S.24

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Anmerkung der EIKE-Redaktion:

Der vorstehende Beitrag ist als PDF zum Download im Anhang verfügbar, wobei die Qualität der Abbildungen besser ist als  auf der o. Webseite.

Gleichermaßen als PDF-Anhang: "Auto-Treibstoff aus Brot-Getreide – ein Irrsinn"    u n d   "Brief an EKD / Bischof Huber"

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Energiewende aus Sicht der zuständigen Institute von TU Dresden und TU Clausthal

Das Boot „Energiewende“ gerät zunehmend in schwere See und ist kurz vor dem Kentern. Allenthalben setzt sich die Erkenntnis ihres Scheiterns durch, falls nicht in letzter Sekunde noch grundlegend umgesteuert wird. Medienberichte, Statements von Politikern und (gelegentlich/nebenbei) sogar in Talk-Shows, in denen die offenbar unüberwindbaren Probleme der Energiewende allmählich zur Sprache kommen, werden häufiger.

In diesen medialen Verlautbarungen wird freilich stets übersehen oder verdrängt, dass die allein maßgebenden technisch-naturwissenschaftlichen und volkswirtschaftlichen Grundgesetze von Beginn der Energiewende an bis heute ein extrem vernachlässigtes Stiefkind waren. Politisches Wunschdenken setzte sich in einem Land mit hoher technischer Intelligenz unbeeindruckt über alle technischen Regeln und Naturgesetze hinweg. Dies ist die eigentliche Ursache der nunmehr wohl unüberwindbaren Energiewende-Probleme: Wasser fließt nicht den Berg hinauf, weil die Politik es so beschlossen hat. Physik wurde durch Politik ersetzt, das kann niemals gut gehen.

Inzwischen beginnen endlich auch die zuständigen Fachleute Sachkritik auf Basis ihrer beruflichen Expertise unüberhörbar in die Öffentlichkeit zu tragen. Eines der ersten Beispiele dafür war ein Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn (ifo-Institut für Wirtschaftsforschung), den er vor großem, auch politischen Publikum in der Münchner Maximilians-Universität unter dem Titel „Energiewende ins Nichts“ hielt (hier). Sein Vortrag wurde von den Medien totgeschwiegen und von der Politik ignoriert.

Nun kommt endlich auch die Technik hinzu, hier die Institute „Energietechnik“ der TU Dresden sowie „Energieverfahrenstechnik und Brennstofftechnik“ der TU Clausthal. Die von diesen beiden Instituten erarbeitete detaillierte technische Analyse der Energiewende ist in einer Schrift und zusätzlich in einer begutachteten wissenschaftlichen Veröffentlichung zusammengefasst. Die institutsinterne Schrift wurde bereits 2012 als freies Download des Lehrstuhls von Prof. Michael Beckmann (Tu-Dresden) zur Verfügung gestellt (2012, Nr. 177, hier) und wurde im Energieteil der Fachzeitschrift Wasser und Abfall 7-8 (2012) veröffentlicht. Das Download des Lehrstuhls ist hier als pdf beigefügt (die englischsprachliche Fachveröffentlichung kann aus verlagsrechtlichen Gründen leider nicht weitergegeben werden). Der Titel der Institutsschrift lautet:

Perspektiven für eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien"

Autoren: Prof. Dr.-Ing. Michael Beckmann und Dipl.-Wi.-Ing. Christopher Pieper von der TU-Dresden sowie Prof. Dr.-Ing. Reinhard Scholz und Dipl.-Math. Marc Muster von der TU-Clausthal.

EIKE dankt den Autoren ganz herzlich für ihre freundliche Genehmigung ihre Schrift auf seiner Webseite zu veröffentlichen.

Die zugehörige wissenschaftliche Veröffentlichung lautet: Scholz, R., Beckmann, M., Pieper, Chr., Muster, M., and Weber, R.: Considerations on providing the energy needs using exclusively renewable sources: Energiewende in Germany, Renewable and Sustainable Energy Reviews, 35, 100-125, 2014

Die auch für die weitere Öffentlichkeit vorgesehene Schrift vermeidet mathematische Formeln. Alle geschilderten und mit Hilfe zahlreicher Grafiken erläuterten Zusammenhänge sind daher allgemeinverständlich. Sie bedürfen dennoch eigener Erarbeitung, wobei die auf einer höheren Schule erworbenen Kenntnisse in Naturkunde und Technik ausreichen. Anders als mit eigenem Kenntniserwerb ist Verständnis über den Komplex „Energiewende“ nicht möglich. Ideologische Schlagworte sind nicht zielstellend, denn die unabdingbaren Zusammenhänge sind eben nicht mit simplen, unverstandenen Behauptungen oder gar ideologischem Glauben an technische "Wundertüten" zu erfassen.

Es bleibt zu hoffen, dass nun endlich Politiker (die meisten von ihnen haben Abitur) und vor allem auch die Medien beginnen sich über die für die Zukunft unseres Landes entscheidenden technischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge der Energiewende zu informieren und Gedanken zu machen. Mit den bislang geübten Medienberichten oder TV-Interviews, in denen ausschließlich politisch oder ideologisch motivierte Befürworter der Energiewende zu Wort kamen und physikalisch/technische Grundgegebenheiten einfach ausgeklammert wurden, muss es ein Ende haben. Die stetig ansteigenden Stromkosten, das stille Abwandern stromintensiver Industrien (Aluminium, Kupfer, Stahl, Chemie) ins Ausland, der damit verbundene Verlust hochwertiger Arbeitsplätze, die zunehmende Schädigung unserer unverzichtbaren fossilen Kraftwerke infolge der in ihrer Auslegung nicht vorgesehenen Lastwechsel (verursacht durch Sonnen- und Windstrom-Fluktuation, hier) und schließlich die sinkende Versorgungssicherheit mit Strom erfordern es.

Jeder politisch Verantwortliche und jeder Medien-Redakteur, der zum Thema Energiewende berichtet oder Gäste ins Radio- oder TV-Studio einlädt, muss es im Prinzip als seine staatsbürgerliche Pflicht ansehen sich erst einmal sorgsam zu informieren um selber korrekt informieren zu können. Dazu ist die hier besprochene Institutsschrift bestens geeignet. Anderenfalls ist er lediglich Advokat einer unverstandenen politischen Aktion, die zunehmend unsere industrielle Basis, unseren Wohlstand und unsere Natur (Windräder) schädigt. Wir wollen mit diesem EIKE-Beitrag zur weiteren Verbreitung korrekter sachbezogener Information in der Öffentlichkeit beitragen. Es darf später niemandem erlaubt sein zu sagen "Wir haben es nicht gewusst".

Der Wille ihre fachliche Stimmen zu erheben, um Öffentlichkeit und Politik über die technischen Grundlagen und Probleme der Energiewende aufzuklären (nicht zu beeinflussen), geht inzwischen deutlich aus dem kraftwerkstechnischen Kolloquium des Instituts für Energietechnik der TU Dresden am 14./15. Oktober 2014 hervor, dessen Plenarveranstaltung am ersten Tag auf die europäische Energiewende und die anthropogene Klimaerwärmungshypothese kritisch einging. Der Presseprecher von EIKE war hierzu mit seinem Vortrag "Anthropogene Erderwärmung oder natürliche Klimafluktuation" eingeladen (Tagungsprogramm ebenfalls als pdf).

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE – Pressesprecher

 

Nachtrag

zahlreiche Kommentatoren haben an der Institutsschrift kritisiert, dass sie nicht auf die exorbitanten Kosten der Energiewende eingegangen sei. Nun war dies ersichtlich nicht der Zeck der "Übung", es ging nur ums technische. Was die Kommentatoren nicht wissen können, denn das englische paper konnten wir aus rechtlichen Gründen nicht zum herunterladen freigeben: In diesem paper steht in der Zusammenfassung der aufschlussreiche Satz

A thorough analysis “from the cradle to the grave” of the considered energy technologies has to be carried out to estimate energy return on energy investment factors for various energy technology options considered.

womit (zwar indirekt aber dennoch überdeutlich) die Kostenproblematik bzw. der Sinn/Unsinn der Energiewende-Aktion angesprochen ist. Ein zuvor gebrachter EIKE-Beitrag über den Erntefaktor gehört somit im Grunde zu dieser  News (hier) – danke für diesen Hinweis an Herrn Dr. Ruprecht. Es ist tatsächlich schade, dass die enorm wichtige Anmerkung des englischsprachigen papers nicht in der deutschen Version aufzufinden ist. Ich werde Herrn Beckmann darauf aufmerksam machen, zumindest diesen Hinweis auf den Erntefaktor in einer evtl. überarbeiteten deutschen Version zu berücksichtigen.

 

 

 

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Lima könnte der Anfang vom Ende der Klimabewegung sein

Jedes Jahr versammeln sich fast zehntausend professionelle Urlaubsmacher in irgendeinem exotischen Feriencamp wie Cancún, Buenos Aires, Bali, Durban oder wie jetzt in Lima, Peru. Sie tun das auf Kosten der Steuerzahler und der Menschen, die ihr hart erarbeitetes Einkommen an vermeintlich wohltätige Umwelt-Lobbygruppen spenden wie Greenpeace, das Worldwatch Institute, 350.org, die Union of Concerned Scientists, den National Resources Defense Council oder den Sierra Club.

Neben dem Feiern von Parties, Besichtigungen und Randerscheinungen wie archäologischem Vandalismus [= der Zerstörung der Linien in der Nazca-Ebene durch Greenpeace, Anm. d. Übers.] ist es die erklärte Absicht, die 195 teilnehmenden Länder dazu zu bringen, einer scharfen Reduktion von CO2-Emissionen zuzustimmen, in der Hoffnung, dass dies die Erwärmung bis 2100 unter 2°C hält.

Die Konferenz musste noch verlängert werden, um ein Abkommen zu erreichen, und das Abkommen, das schließlich erzielt worden ist, glossierte den schon lange währenden Streit zwischen der reichen Welt und ihren Entwicklungs-Gegenspielern. Der Lima-Ruf nach Klimamaßnahmen (hier) sagt im Wesentlichen: „Wir werden es versuchen. Vielleicht“.

Dem Abkommen zufolge bleibt es jedem Land überlassen, seine eigenen freiwilligen Kohlenstoff-Ziele zu bestimmen, zwischen gar nichts und sehr viel. Falls sie diese Ziele nicht erreichen, werden sie „benannt und geächtet“*. Richtet man sich nach der lässigen Art und Weise, mit der sich Kanada aus dem bindenden Kyoto-Protokoll 2011 verabschiedet hat, sollte das Verfehlen einiger freiwilligen Ziele keine unüberwindbaren politischen Hindernisse darstellen.

[*unübersetzbares Wortspiel: „named and shamed“.]

Die skeptische Global Warming Policy Foundation begrüßte das Abkommen (hier). Dessen Direktor Dr. Benny Peiser sagte: „Das Lima-Abkommen ist eine weitere Anerkennung der internationalen Realität … Im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll öffnet das Lima-Abkommen den Weg für ein neues Klimaabkommen 2015 (im lebensfrohen Paris), welches die legalen Verpflichtungen für Regierungen zur Kappung oder zur Reduktion von CO2-Emissionen entfernen. Ein freiwilliges Abkommen würde auch den verrückten D-Zug in unrealistische Dekarbonisierungsmaßnahmen stoppen, der weder ökonomisch noch politisch nachhaltig ist“.

Das Fehlen bedeutsamer Ziele reflektiert eine neue Ära, in der es globale Erwärmung einfach nicht schafft, oben auf der Prioritätenliste der Welt zu stehen. Länder, vor allem Entwicklungsländer, legen viel mehr Wert auf Dinge wie Linderung der Armut, die Entwicklung industrieller Infrastruktur, den Kampf gegen Opfer von vermeidbaren Krankheiten und Mangelernährung, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Lebensqualität der armen Bevölkerung.

Dieses Übereinkommen überlässt es den Ländern, individuell Probleme anzugehen wie Verschmutzung durch das rapide Wachstum fossiler Stromerzeugung, ohne sie an vorgeschriebene, teure und riskante grüne Energieprojekte auszuliefern.

Es gibt einen wichtigen Zusammenhang für das neuerliche Fehlen von Dringlichkeit in den globalen Klimaverhandlungen. Ein Faktor ist das Erkennen, dass nicht einmal billiges Öl ausgeht. Vor zehn Jahren hätte niemand geglaubt, dass die USA heute der größte Ölproduzent der Welt sind, und doch ist es so. Vor zehn Jahren hätte niemand geglaubt, dass wir noch einmal einen Ölpreis unter 60 Dollar bekommen, und doch haben wir ihn.

Die OPEC-Länder beabsichtigen, den Ölpreis niedrig zu halten, was konkurrierende Produzenten wie Nigeria und Venezuela schmerzt, aber auch, um die amerikanische Schiefer-Revolution unter Druck zu setzen. Billiges Öl schwächt auch dramatisch die Investitionsgrundlage (hier) für Erneuerbare. Dies wäre nur bei einem unverändert hohen Ölpreis sinnvoll.

Wie auch immer dieser Machtkampf ausgeht, und wie schlecht auch immer die Nachrichten für Schiefer- bzw. grüne Entwickler sind, ein Ölpreis-Krieg ist eine sehr gute Nachricht für Energieverbraucher. Vor allem gilt das für arme Länder, die sich teure Energie nicht leisten können als industrielle Grundlage. Sogar reiche Länder (hier) werden gedrängt, billige Energie auszubeuten und in ihre Infrastruktur zu investieren. (…)

Der Globale-Erwärmung-Treck wird noch auf Jahre hinaus weiter rumpeln, getrieben durch Interessengruppen in grüne Technologie und die Finanzierung globaler Klimaänderungs-Strategen; und nicht zu vergessen den Wunsch, wissenschaftliches und bürokratisches Ansehen zu schützen. Allerdings zeigt die Lima-Konferenz, dass die Welt nicht mehr ruhig rumpelnd mitmacht.

Als Bedrohung für Wohlstand und die Abschwächung von Armut sieht der Klimaänderungs-Katastrophismus jetzt sogar noch zahnloser aus als das bedauerliche Lima-“Abkommen“.

Full story

Link: http://www.thegwpf.com/ivo-vegter-lima-may-spell-the-beginning-of-the-end-of-the-climate-movement/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Absolut erstaunlich! Ein Klimakatastrophen-Wissenschaftler schreibt einen Blogbeitrag über…

Ich schaue dort nach, um zu sehen, was dem alarmistischen Flügel der klimawissenschaftlichen Gemeinschaft wichtig genug ist, um darüber Beiträge zu schreiben. Sehr zu meinem Erstaunen fand ich vor einigen Tagen oben auf der Homepage von RealClimate einen Blogbeitrag über…

Sind Sie bereit?

…über ein Widget. Wirklich, ein Widget?*

[Eigentlich wollte ich „widget“ mit dem Begriff „Mätzchen“ übersetzen, aber ich bin nicht sicher, ob das wirklich trifft. Der Link zeigt, was bei Wikipedia dazu steht. Im Folgenden wird der Begriff unübersetzt übernommen. Anm. d. Übers.]

Jawoll, ein Widget. Nicht einfach nur ein Widget, sondern ein Widget über WUWT.

Der Beitrag von Stefan Rahmstorf auf RealClimate hier beginnt so (Fettdruck im Original):

Das „Weltklima-Widget“ von Tony Watts Blog ist möglicherweise die populärste Mogelpackung unter den Klima-„Skeptikern“. Wir legen das mal unter das Mikroskop und zeigen, wie es aussieht, wenn man es ordentlich macht.

Sehen Sie, sagte ich es doch… ein Widget.

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Klimawissenschaftler; Sie sind einer der Gründungsmitglieder der Website RealClimate; aber noch wichtiger, stellen Sie sich vor, Sie sind Professor der Physik der Ozeane am PIK.

Verstehen Sie das? Jetzt stellen Sie sich vor, ganz oben auf ihrer täglichen Prioritätenliste finden Sie NICHT etwas, das hilft, die Klimamodelle zu stützen, die die Erwärmungsrate der globalen Ozeanoberfläche während der letzten 33 Jahre verdoppelt haben. Siehe Abbildung 1. Nein, man findet das nicht oben auf der Prioritätenliste:

Abbildung 1 (aus diesem Blogbeitrag)

Und man findet NICHTS, das hilft, die räumliche Verteilung der Erwärmung der Ozeane in den Klimamodellen festzumachen, so dass die Modelle nützlich sein könnten, zukünftige Klimaabläufe auf dem Festland zu simulieren (Temperatur und Niederschlag). Siehe Abbildung 2:

Abbildung 2 (aus diesem Blogbeitrag)

Stellen Sie sich vor … was Sie an oberster Stelle Ihrer täglichen Prioritätenliste finden, ist man schreibe einen Blogbeitrag über das WUWT-Widget.

Es ist irre!

Habe ich schon mal einen Blogbeitrag über ein Widget geschrieben? Aber natürlich, und zwar hier. Und falls man auf diesen Link klickt, wird man sehen, dass ich sogar ein Video über ein Widget produziert habe. Und es gibt dort einen Grund, warum ich über ein Widget einen Artikel geschrieben und ein Video erzeugt habe. Meine Rolle in der Debatte um die Klimawissenschaft ist die eines Wissenschafts-Reporters für WUWT, der weltweit meistbesuchten Website zu globaler Erwärmung und Klimawandel. Ich bin kein Klimawissenschaftler wie Stefan Rahmstorf. Klimawissenschaftler sind damit betraut, wissenschaftliche Beweise für etwas zu liefern, was seinerzeit als die derzeit größte Bedrohung der Welt bezeichnet worden ist. So hoch auf der Prioritätenliste kann das aber nicht stehen, wenn jemand seine wertvolle Zeit damit zubringt, einen Blogbeitrag über ein Widget zu schreiben … und andere sich die Zeit nehmen, zu diesem Widget Kommentare bei RealClimate abzugeben.

Einige weitere Gedanken zum Beitrag von Stefan, bevor wir übernehmen:

Stefan schreibt in seinem ersten Absatz (Fettdruck von ihm):

Es ist besser, die Lufttemperatur an der Oberfläche zu plotten. Dass nämlich ist das, was für uns Menschen relevant ist: wir leben nicht hoch in der Troposphäre, ebenso wenig wie natürliche Ökosysteme. Und wir bauen dort auch nicht unsere Nahrungsmittel an…

Ich glaube, dass Stefan Rahmstorf dieses Statement bereuen wird, weil er wahrscheinlich jedes Mal daran erinnert wird, wenn er behaupten will, dass der ozeanische Wärmegehalt wichtig ist. (Stefan, wir leben nicht in einer Tiefe von 2000 Metern in den Ozeanen. Erinnern Sie sich daran, was Sie gesagt haben…)

Den gleichen Absatz beschließt er so:

…Verwenden wir also die jährliche Temperaturaufzeichnung GISTEMP vom NASA-Institut GISS (alle Daten von der Oberfläche stimmen besser als 0,1°C überein, siehe Vergleichsgraphik).

Unglücklicherweise für Stefan bestehen die Daten von GISS LOTI hauptsächlich aus Daten der Wassertemperatur an der Wasseroberfläche der Ozeane und nicht aus den „Lufttemperaturdaten über der Ozeanoberfläche“, welche unter der Bezeichnung Marine Air Temperature bekannt ist. Und die meisten von uns leben nicht auf dem Ozean … obwohl ich mir manchmal wünsche, dass ich es doch tue.

Man wird auch bemerken, dass Rahmstorf sehr viel Zeit damit zugebracht hat, auf eine ältere Version des WUWT-Widgets zu reagieren. Siehe Abbildung 3. Sie endet 2009.

Abbildung 3

Warum hat er sich nicht mit einem aktuelleres Widget befasst wie in Abbildung 4 gezeigt? Das überlasse ich der Spekulation.

Abbildung 4

Und jetzt kommt das wirklich Bizarre:

Der Beitrag auf RealClimate enthält einen Link zu einem WUWT-Beitrag vom Oktober 2009: New WUWT feature: World Climate Widget. Dieser einführende Beitrag auf WUWT erschien kurz vor Klimagate, als die Popularität von WUWT rasant zu steigen begann. Anthony musste das Widget auf Eis legen und hat es niemals wirklich hervorgehoben. Man kann sich durch die Kommentare zu dem Widgetbeitrag von WUWT wühlen (hier) oder die Suchfunktion bei WUWT nutzen um zu sehen, ob er sich Mühe gegeben hat, das Widget bekannt zu machen. Aber als er das WordPress-Thema bei WUWT um den 1. September zu „Das Problem-Thema“ geändert hatte (hier), schien das Widget von der Seitenleisten verschwunden zu sein. (Hat Stefan das übersehen?). Anthony hat also das Widget niemals vorangetrieben, und es hätte von der Seitenleiste vor drei Monaten verschwinden können, aber Stefan Rahmstorf nennt es „die populärste Mogel-Graphik“, womit er sie wiederbelebt. Ich glaube, dass Stefan dabei ist zu entdecken, dass das WUWT-Widget jetzt sehr viel populärer wird im Zuge seines Blogbeitrags. Ich habe den Verdacht, dass Anthony es jetzt voranbringen will – und ich habe ein paar Gründe, dies zu glauben.

Goggle-Trends zeigt, dass die Anzahl der Klicks auf den Blog „RealClimate“ weiterhin zurückgeht, während die Anzahl der Klicks auf „WUWT“ weiterhin steigt. Wie schlimm ist es für RealClimate inzwischen geworden? Siehe Abbildung 5. Gelegentlich schafft es sogar der Blog Hot Whopper, betrieben von dem ehemaligen WUWT-Troll SOU (Miriam O’Brien (hier), mit RealClimate gleichzuziehen.

Abbildung 5

Falls man bei RealClimate damit weitermacht, Blogbeiträge über WUWT-Widget zu schreiben und nachahmt, was Sou bei Hot Whopper macht – wer weiß, wie weit das Interesse an RealClimate noch sinken wird!

Schlussbemerkungen

Ich bin sicher, dass es eine Menge Spaß machen wird, über den restlichen Beitrag Rahmstorfs über ein Widget (hier) zu sprechen. Danach, wenn man mag, ziehe man bitte in Betracht, das WUWT-Widget seinem Blog hinzuzufügen. Das dauert nur ein paar Minuten. Anthony hat hier beschrieben, wie das geht. Ich habe das WUWT-Widget der Seitenleiste meines Blogs ClimateObservations hinzugefügt. Es ist für mich ein gutes Gefühl, dass es dort steht – wohl wissend, dass es gewisse Mitglieder des alarmistischen Flügels der klimawissenschaftlichen Gemeinschaft zwickt.

Stefan Rahmstorf (und die anderen bei RealClimate) andererseits dürften nicht allzu sehr beeindruckt gewesen sein hinsichtlich des von ihm angesprochenen Widgets. Bis zur Fertigstellung dieses Beitrags ist es nicht auf der Seitenleiste von RealClimate erschienen.

Link: http://wattsupwiththat.com/2014/12/10/absolutely-amazing-a-climate-scientist-writes-a-blog-post-about/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




E.ON – Ein Stromkonzern zerlegt sich selbst

Wenn ein solches Unternehmen "freiwillig" – und mit voller Unterstützung des Aufsichtsrats – beschließt, seine Geschäftstätigkeit und Kernkompetenz drastisch zu verringern, dann muss etwas Einschneidendes passiert sein. In der Tat: E.ON glaubt mit den Randbedingungen der politisch verordneten "Energiewende" nicht zurecht zu kommen und hat deshalb die "Notbremse" gezogen. Ab 2016 möchte das Unternehmen risikoreiche Geschäftsfelder auslagern und in einer neuen, von E.ON unabhängigen Firma, an die Börse bringen.

Die Risiken der Energiewende

Seit die Bundeskanzlerin vor dreieinhalb Jahren, fast im Alleingang, den Atomausstieg und die Energiewende durchboxte, hat sich die Welt für die deutschen Stromkonzerne radikal verändert. Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) verschaffte den regenerativen Energieträgern einen steilen Aufschwung. Durch eine üppige Subventionierung sind inzwischen 82.000 Megawatt (MW) Erzeugungskapazität am Netz: Solar 38.750 MW, Wind 35.600 MW und Biomasse 8.100 MW. Daneben fordert das EEG die unbedingte und vorrangige Einspeisung dieser zumeist volatilen Elektrizität, was bei entsprechender Wetterlage die Strompreise an der Börse kontinuierlich fallen lässt. Derzeit beträgt die sog. EEG-Umlage ca. 25 Milliarden Euro jährlich; dem steht für den erzeugten Strom ein Börsenwert von lediglich 2 Milliarden gegenüber. Ein Großteil des Stroms wird exportiert und verramscht, gelegentlich sogar unter hohen Geldzuzahlungen.

E.ON hat die Politik frühzeitig darüber informiert, dass unter diesen Umständen die konventionellen Kraftwerke (Steinkohle, Braunkohle, Gas, zum Teil auch Atom) nicht mehr rentabel betrieben werden können. Das Unternehmen forderte, zusammen mit RWE, einen sogenannten Kapazitätsmarkt. Dies ist, in praxi, eine staatliche Unterstützung für konventionelle Kraftwerke, wenn sie nicht am Netz sind, aber in Bereitschaft stehen müssen. Als Beispiel wurde immer wieder die Feuerwehr herangezogen, die auch bezahlt werden muss, wenn keine Löscharbeiten anstehen. Die Politik hat diese Hilferufe überhört, ja sogar via Bundesnetzagentur verboten, unrentable Kraftwerke stillzulegen. Darüber hinaus hat sie von den EVU verlangt, die CO2-Emissionen bis 2020 um rd. 22 Millionen Tonnen zurückzufahren. 

Bei der vieldiskutierten Entsorgung der Kernkraftwerke werden E.ON und die drei anderen großen Energieversorgungsunternehmen RWE, EnBW und Vattenfall zu Unrecht publizistisch in die Ecke gestellt. Die bisher zurückgelegten Finanzmittel von ca. 2 Milliarden pro Kernkraftwerk sind voll ausreichend, wie auch aus Rückbauerfahrungen beim früheren Kernforschungszentrums Karlsruhe hervor geht. Nicht bekannt sind allerdings die Kosten für die Endlagerung. Dafür zuständig ist per Atomgesetz die Bundesregierung. Seit das Salzlager Gorleben vor einigen Jahren, auf rot-grünem Zwang hin, leichtfertig aufgegeben wurde, fängt man mit der Suche nach einem Endlager wieder bei Null an. Dabei war nach allen vorliegenden Gutachten Gorleben sehr wohl als Endlager geeignet.  Die Bereitstellung eines neuen Endlagers kann bis zum Ende dieses Jahrhunderts dauern, denn "Gorleben ist überall". Dieser bedauernswerte Umstand ist allerdings nicht von den EVU zu vertreten. Da die staatlichen Spezifikationen zur Verpackung des Atommülls logischerweise erst nach genauer technischer Kenntnis des Endlagers bekannt gegeben werden können, ist es nicht ratsam, mit dem Abriss der Kernkraftwerke vorher zu beginnen. Die hoch strahlenden Teile, wie der Reaktortank, sind am besten geschützt durch die umgebenden Betonstrukturen des Kernkraftwerks und keinesfalls durch provisorische Zwischenläger, wie derzeit inmitten des KIT.

Die zentrale Frage:  Versorgungssicherheit

E.ON hat jetzt den Bettel hingeworfen. Unter den genannten Bedingungen (und vielen weiteren) sah sich das Unternehmen nicht mehr in der Lage, kostengerecht und rentabel Strom zu produzieren. Die Einschränkungen des EEG nahmen immer mehr planwirtschaftlichen Charakter an und benachteiligten den Konzern im europäischen Verbund der Wettbewerber. Trotz umfangreicher Stilllegungen von Kohlekraftwerken und (fast neuen) Gaskraftwerken waren die Kosten nicht mehr hereinzuholen. Schwindende Gewinne aber gefährden die künftig notwendigen Investitionen und drücken den Börsenwert des Unternehmens, sodass "feindliche" Übernahmen nicht auszuschließen sind. Sinnigerweise behält die zukünftige E.ON die hochsubventionierten Erneuerbaren Energien sowie die üppig geförderten Stromnetze im Portefeuille. Alle Kraftwerke müssen sich jedoch eine neue Firma suchen. 

Was in der öffentlichen Diskussion darüber fast gänzlich untergeht, ist das ThemaVersorgungssicherheit. Jedem EVU, insbesondere aber den Großen, ist die allzeit sichere Versorgung der Bevölkerung mit Strom vom Gesetzgeber auferlegt. Die deutschen Stromkonzerne haben in dieser Beziehung eine hervorragende Bilanz vorzuweisen: international stehen sie auf diesem Feld an der Spitze! Sogenannte Blackouts gab es bisher allenfalls kurzzeitig regional, nie aber über die ganze Republik hinweg. Künftig, ab 2016, wenn die neue Gesellschaft in den Markt entlassen wird, muss man sich in dieser Hinsicht Sorgen machen. Die wirtschaftlichen Randbedingungen werden sich bis dahin nicht verbessert haben – im Gegenteil. Es ist anzunehmen, dass die Börsenstrompreise weiterhin sinken werden und der Gesellschaft keine nennenswerten Finanzmittel für Neuinvestitionen zur Verfügung stehen werden. Das wird die neue Gesellschaft veranlassen, ihre ältesten Kohlekraftwerke bis zum Anschlag auszulasten. Abgesehen von der dann miesen CO2-Bilanz, könnte dies in absehbarer Zeit zum technischen Zusammenbruch des Kraftwerksparks führen. Das würde die Netzstabilität aus Äußerste gefährden, die nur von großen Dynamomaschinen gesichert werden kann. Größere Blackouts sind unter diesen Umständen nicht mehr auszuschließen, mit weitreichenden Folgen für das Industrieland Deutschland.

Auch um die Mittel für den oben genannten Rückbau der Atomkraftwerke muss man sich Sorgen machen. Sie sind ja – so vermute ich mal – nicht auf einem Sonderkonto in Festgeld geparkt, sondern werthaltig in Vermögensteilen, wie dem Kraftwerkspark. Wenn dieser aber aus technischen und marktwirtschaftlichen Gründen an Wert verliert, so vermindert sich ganz schnell auch die darin angesammelte atomare Rückbaureserve. Die Bundesregierung hat dieses Problem erkannt und will den Sachverhalt noch vor Weihnachten überprüfen lassen.

Vor einem Jahr

 In Zukunft werden also zwei Firmen den Strom ins E.ON-Verbreitungsgebiet einspeisen: die (abgemagerte) E.ON liefert Sonnen- und Windstrom, die neue (noch namenlose) Gesellschaft den konventionellen Strom aus Kohle- , Gas- und Kernkraftwerken etc. Wie dies in der Summe aussehen könnte, ist aus dem untenstehenden Diagramm entnehmen, welches die Situation vor ziemlich genau einem Jahr, nämlich in der 51. Kalenderwoche 2013 wiedergibt. (Daten von Leipziger Strombörse EEX und B. Burger, Fraunhofer ISE).

 

Abb. 1 Deutsche Stromproduktion: 51. Woche,  16. bis 22. Dezember 2013,

Abb. 2 Stromeinspeisung vom  19.11.14; Hier wird der Ertrag von Sonne und Wind als „Spitzenprodukt“ dargestellt – es müsste eigentlich als Basis dargestellt werden, da diese Energie ja nach dem EEG zuerst eingespeist werden muss. Normalerweise ergibt die dortige Darstellung ein überaus „erfreuliches“ Bild. Bild Deutsche Dachbörse; mit Dank an J. Michele

Wie man aus der Tabelle erkennen kann, benötigte Deutschland in dieser Vorweihnachtswoche im Schnitt 60.000 Megawatt an Stromleistung und knapp 10 Terawattstunden an elektrischer Energie. Zu ca. 80 Prozent wurden diese von den konventionellen Kraftwerken geliefert. Die ca. 20 Prozent an Sonnen- und Windstrom wurden nur fluktuierend dazu geliefert, mussten aber, wegen des EEG, bevorzugt eingespeist werden. Betrachtet man den grau angefärbten konventionellen Strom als "Grundwellen" in einem See, so erscheinen die gelben und roten Beiträge von Sonne und Wind nur als stochastische "Schaumkronen" auf diesen Wellen. Hinzu kommt – ganz wichtig – dass die Lieferanten des konventionellen Stroms auch für die Netzstabilität zu sorgen haben. Wie beispielsweise gestern (am 12. 12. 2014) angesichts der Sturmfront "Billie"!

Es stellt sich die Frage, ob die neue E.ON nach 2016 in der Lage sein wird, diesen energiewirtschaftlichen Verpflichtungen nachzukommen. Und wer die Chefs dieser Gesellschaft sein werden. Möglicherweise Hedgefonds-Manager, die ihren Sitz auf den Cayman-Inseln haben und für die deutschen Behörden kaum greifbar wären? Finanzjongleure, die das neue E.ON-Unternehmen nur nach schnellem Profit steuern: ein Horrorgedanke. 

Immer mehr drängt sich die Befürchtung auf, dass politische Zauberlehrlinge vor dreieinhalb Jahren mit klobiger Hand in das deutsche Stromsystem eingegriffen haben, das vorher mehr als hundert Jahre perfekt funktioniert hat. Inzwischen spürt diese Laienschar immer mehr, welchen energiewirtschaftlichen Schaden sie angerichtet hat und versucht hektisch gegenzusteuern. Hoffen wir, dass ihr dies gelingt. Andernfalls könnte die konventionelle Stromerzeugung in Deutschland in wenigen Jahren zusammenbrechen.

Übernommen vom Blog des Autors hier

Über den Autor:

Willy Marth, geboren 1933 im Fichtelgebirge, promovierte in Physik an der Technischen Hochschule in München und erhielt anschliessend ein Diplom in Betriebswirtschaft der Universität München. Ein Post-Doc-Aufenthalt in den USA vervollständigte seine Ausbildung. Am „Atomei“ FRM in Garching war er für den Aufbau der Bestrahlungseinrichtungen verantwortlich, am FR 2 in Karlsruhe für die Durchführung der Reaktorexperimente. Als Projektleiter wirkte er bei den beiden natriumgekühlten Kernkraftwerken KNK I und II, sowie bei der Entwicklung des Schnellen Brüter SNR 300 in Kalkar. Beim europäischen Brüter EFR war er als Executive Director zuständig für die gesamte Forschung an 12 Forschungszentren in Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Im Jahr 1994 wurde er als Finanzchef für verschiedene Stilllegungsprojekte berufen. Dabei handelte es sich um vier Reaktoren und Kernkraftwerke sowie um die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe, wo er für ein Jahresbudget von 300 Millionen Euro verantwortlich war.




PIK Chef Schellnhuber irrte schon wieder: 2 ° Ziel nicht völkerrechtlich verbindlich

von Rainer Hoffmann

Sehr interessant: “Klimapapst” Hans Joachim Schellnhuber bestätigt  in einer Meldung des DEUTSCHEN BUNDESTAG vom 03.12.2014, daß der angebliche Wissenschaftler Schellnhuber faktisch am 03.07.2011 im “ZDF HEUTE-JOURNAL” die Unwahrheit gesagt hatte, als Schellnhuber damals am 03.07.2011 im ZDF behauptet hatte, das “2-Grad-Ziel” sei angeblich völkerrechtlich anerkannt. Am 03.12.2014 behauptet Schellnhuber nun:

“Der Forscher [Schellnhuber] forderte daher im Namen des WBGU, das Zwei-Grad-Ziel rechtsverbindlich zu verankern. Bisher sei dieser 2010 in Cancun getroffene Beschluss in keiner Weise völkerrechtlich abgesichert.”

Mitteilung des Deutschen Bundestages vom 03.12.2014 (ROT-Markierungen durch www.klimamanifest.ch)

Video zum 2 ° Ziel u.a. mit Profs. Schellnhuber, Schönwiese, von Storch

Interessant auch, wie dieser angebliche “Wissenschaftler” Schellnhuber die völkerrechtliche Anerkennung eines “2-Grad-Ziel” nun zwingend fordert, wo doch ein anderer deutscher Wissenschaftler und Klimaforscher, nämlich Prof. Dr. Christian Schönwiese, der in den 1980er-1990er Jahren den deutschen Bundestag in Klimafragen beraten hatte, im Februar 2010 im HR-Fernsehen bestätigt hatte, dass es sich bei dem 2-Grad-Ziel um KEIN WISSENSCHAFTLICHES ZIEL handeln würde. Das alles hat uns veranlasst, ein außerplanmäßiges Video als 1. Nachtrag zu Kapitel 5  am 03.12.2014 kurzfristig “reinzuschieben”, was wir am 13.12.2014 um Informationen ergänzt haben:

Es kann doch nun wirklich nicht mehr so weitergehen, dass die politischen Verantwortlichen im DEUTSCHEN BUNDESTAG in Berlin sich vom PIK in Potsdam weiterhin angeblich “wissenschaftlich” beraten lässt…

Erstveröffentlichung am 03.12.2014, 19Uhr20
zuletzt ergänzt/optimiert am 13.12.2014, 18Uhr36

Übernommen vom Klimamanifest von Heiligenroth 




Wissenschafts-Blog des Jahres wird gewählt

Ich würde mich freuen, wenn Sie sich an der Wahl aktiv beteiligen.

Gern können Sie auch in Ihrem Blog auf die Wahl hinweisen. Dazu der Link: http://wp.me/1XAlm

Mit besten Grüßen 

Ihr Reiner Korbmann

Science&Media, Büro für Wissenschafts- und Technikkommunikation

Hochleite 4

81545 München

Tel. +49 89 642 17 50; Fax +49 89 642 65 99

Mail reiner.korbmann@scienceundmedia.de

Unser Kommentar: 

Nachdem die letzte Wahl ohne EIKE, dem seit langem mit weitem Abstand führenden deutschsprachigen wissenschaftlichen Blog für Klima & Energiethemen stattfand, werden wir dieses Jahr zur Wahl gestellt. Jedoch merkwürdigerweise nicht unter

„Wissenschaftsblog“,

sondern unter der neu geschaffenen Rubrik

„Wissenschaftskritik-Blog“.

Das ist natürlich völliger Nonsense, denn..so schreibt der Autor von Kalte Sonne.de Sebastian Lüning, denen das auch passierte:

Noch im Vorjahr gehörten klimaskeptische Seiten in die Wissenschafts-Hauptkategorie. Da aber das damals Viertplatzierte Science Skeptical Blog damals um Haaresbreite Rahmstorfs Klimalounge überholt hätte, – so fand es der ebenfalls auf den Wissenschaftskritikblog verschobene Kalte Sonne Blog heraus, wollte man es wohl nicht wieder drauf ankommen lassen und hat den Wettbewerb kurzerhand geteilt. Auch eine Methode, um sich unbequeme Kritik vom Hals zu halten. Das ist ein bisschen so, als wenn man die schnellsten Sprinter in den 120 m-Lauf strafversetzt und nur genehme Kandidaten im traditionellen Hundermeterlauf an den Start lässt.

Dieser Bewertung schließen wir uns an, doch trotzdem machen wir gute Miene zum durchsichtigen bösen Spiel und fordern unsere Leser zur Abstimmung auf, denn immer noch besser als überhaupt nicht zur Wahl gestellt zu werden.

Zur Abstimmung geht es hier