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EIKE 8. IKEK – Hydraulic Fracturing in Deutschland – Die Risiken aus geowissenschaftlicher Sicht – Dr. V. Wrede:

Der Vortrag war sehr ausführlich, dies war angesichts der gebotenen Information auch angebracht. So gut wie kein Gesichtspunkt, kamen sie nun seitens der Befürworter oder der Gegner des Fracking, wurde ausgelassen. Es handelt sich nach unserer Kenntnis wohl um die bislang beste und erschöpfendste Darstellung des Themas in einem allgemeinverständlichen Fachvortrag.

Video mit dem Vortrag von Dr. Volker Wrede auf der 8. IKEK in Frankfurt am Main am 16.10.14

Selbst die berühmten-berüchtigten „Flammen aus dem Wasserhahn“, die als US-Bild immer wieder durch die Medien geistern, kamen zur Sprache. Es handelte sich hier aber erwiesenermaßen um ein ganz natürliches Eindringen von CH4 ins Grundwasser ohne menschliches Zutun. Das „brennende“ Leitungswasser wird damit zwar weder ungenießbar noch giftig, es besitzt aber das Potential der Verpuffung. Mit Fracking hatte diese Erscheinung, die in den USA wiederholt beobachtet wurde (das erste Mal 1965 im Bundesstaat Michigan beschrieben) nichts zu tun.

Der Film „Gasland“ des Umweltaktivisten Josh Fox -gezeigt auf sämtlichen Kanälen von ARD bis ZDF- allerdings behauptete dies. Es war wieder mal ein grandiose Fälschung – wie seinerzeit die Greeenpeace Geschichte um die zu versenkende Bohrinsel „Brent Spar“. Und sie wurde wie damals geglaubt, die Richtigstellung z.B. im Film von Phelim Mc Allister Fracknation interessiert kaum noch jemanden

Videoauszug aus dem Film Fracknation




Wie dringend ist ,dringend‘? Analyse der Sprüche zur Panikschürung beim Klimawandel

Zu Judith Curry schreibt Wikipedia

Judith A. Curry ist Professorin für Geo- und Atmosphärenwissenschaften am Georgia Institute of Technology. Sie ist Autorin und Herausgeberin einiger Bücher sowie von über 130 Fachartikeln. Wir fügen hinzu, dass sie zu den prominentesten Klimaforschern nicht nur der USA sondern weltweit gezählt wird. Anerkannt wird sie von allen wissenschaftlichen "Klimaglaubensrichtungen", von den strammen Alarmisten freilich nur mit Zähneknirschen. Sie hat sich durch ihre neutrale, ehrliche Arbeit fast  Unantastbarbarkeit erworben. Ihr empfehlenswerter Blog (hier).

Vom deutschen Klimaforscher Hans v.Storch, der ebenfalls Neutralität auf seine Fahne geschrieben hat, unterscheidet sie sich durch freundliche Umgangsformen und dem Abschwören jeden "Glaubens" (H. v.Storch "glaubt" an den anthropogenen Klimawandel, für einen Wissenschaftler eine etwas fragwürdige Haltung). Judith Curry schreibt dagegen auf ihrem Blog vom 3.Okt.14 unter "challenging the 2 °C Target (Hallo Herr Schellnhuber und Mister Al Gore aufgepasst!): "…the inconvenient truth that there is no detection of any increase in most types of extreme weather events and it is extreme difficult to attribute any change to humans …". Ob’s unsere Freunde vom PIK, Rahmstorf, Edenhofer zur Kenntnis nehmen? Kann man natürlich nicht erwarten. Die gleiche Aussage findet sich übrigens schon 1997 im Sondergutachten des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung über globale Umweltveränderungen (WBGU) auf S. 8, letzter Absatz (hier). Damals bestand der WBGU noch aus ausgewiesenen Fachwissenschaftlern.

Nun zum Text im Blog von Frau Prof. J. Curry

"Ich glaube, dass wir nur noch wenig Zeit haben, die Klimaänderung anzugehen… höchstens noch ein Jahrzehnt." James Hansen 2006

"Wir haben nur noch 4 weitere Jahre, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen."James Hansen 2009

Es sieht so aus, als sei die Zeit jetzt abgelaufen, oder vielleicht bleiben uns zwei weitere Jahre, abhängig davon, ob man von der Version 2006 oder der Version 2009 ausgeht.
Falls man von der 2°C-„Gefahr“ ausgeht, hat Michael Mann kürzlich gesagt, dass die Erde den Absturz im Jahre 2036 erleben wird.
Und heute hören wir von der Sunday Times: Experten: Nur noch 16 Jahre, um die Kohlenstoff-Katastrophe zu vermeiden.

AR 5 Synthese-Bericht (Summary)

Auslöser für diesen speziellen Beitrag ist die Veröffentlichung des IPCC AR5 Synthesis Report und der Presseerklärung und der Pressekonferenz. Eine gute Zusammenfassung dessen, was da vor sich geht, liefert der BBC-Artikel [übersetzt] Fossile Treibstoffe sollten bis zum Jahre 2100 ausgeschlossen werden [hier]. Die Höhepunkte daraus:

● CO2-Emissionen müssen bis zum Jahr 2030 um die Hälfte reduziert werden, wenn die globalen Temperaturen nicht um 2°C bis 5°C steigen sollen

● Die Menschen dürfen nicht mehr als eine weitere Trillion Tonnen CO2 in die Atmosphäre blasen, wenn der Temperaturanstieg unter 2°C gehalten werden soll.

● Um die Erwärmung unter 2°C zu halten, muss die Welt ihre Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 40 bis 70% kappen und dann bis zum Jahre 2100 auf nahe Null zurückfahren.

Twitter-Kommentare von Ban-Ki Moons Pressekonferenz:

● Die Wissenschaft hat gesprochen. Ihre Aussage ist eindeutig. Die Führer müssen agieren. Die Zeit steht nicht auf unserer Seite.

● Wenn unsere Kinder krank sind mit hohem Fieber, muss man ihnen alle erforderliche Medizin verabreichen.

● Der Synthese-Bericht verleiht bis zur Konferenz in Paris einen kräftigen Schub, um Maßnahmen gegen die 2°C-Erwärmung zu ergreifen.

Wie lange müssen wir Maßnahmen ergreifen?

Wollen wir mal einen Moment lang so tun, als gäbe es das Risiko, dass zusätzliche CO2-Emissionen eventuell zu einer unerwünschten Klimaänderung führen können. Außerdem scheint es eine grobe Übereinstimmung zu geben, dass es in jedermanns langfristigem Interesse ist, von fossilen Treibstoffen als primäre Energiequelle wegzukommen (diese Ressourcen sind begrenzt, irgendwann wird deren weitere Extraktion sehr teuer werden, und es gibt Verschmutzungs- und Gesundheitsprobleme bei und durch deren Verbrennung).

Aber wie dringend ist es, Maßnahmen hinsichtlich Dekarbonisierung zu ergreifen, selbst wenn man das 2°C-Ziel akzeptiert? Die 16-Jahre-Frist stammt aus dem Business as Usual-Szenario, während Projektionen von Klimamodellen feststellen, dass die 2°C-Grenze im Jahre 2040 überschritten wird.

Aus folgenden Gründen ist es zunehmend unwahrscheinlich, dass wir die Gefahrengrenze von 2°C bis zum Jahre 2040 erreichen:

● Der andauernde Temperatur-Stillstand, der sich bis in die dreißiger oder sogar die vierziger Jahre dieses Jahrhunderts fortsetzen könnte, falls die zunehmende Anzahl von Hypothesen rund um AMO, PDO und die natürliche innere Variabilität korrekt sind.

● Die wachsende Zahl auf Beobachtungen basierender Studien zur Klimasensitivität, die viel geringere Werte kurzlebiger und Gleichgewichts-Klimasensitivität finden (z. B. Lewis & Curry, in einem Op Ed im WSJ).

● Unrealistische Szenarien bzgl. der Menge des in der Zukunft verbrannten Kohlenstoffes durch das IPCC (siehe Dave Rutledge’s frühere Beiträge)

● Unterschätzung der CO2-Aufnahme durch Pflanzen um 16% (hier).

Wie stark also verzögern diese Faktoren individuell und kollektiv die Erwärmung nach 2040? Nun, der Faktor Stillstand ist ziemlich wegweisend. Man hat geschätzt, dass Lewis und Curry zufolge die Erwärmung um 10 Jahre verzögert werden könnte. Keine Schätzung, die ich gesehen habe, ist verbunden mit Szenarien des Kohlenstoff-Haushaltes.

Was bringen uns 10 Jahre?

Für den Augenblick wollen wir einmal so tun, als ob uns diese Faktoren 10 weitere Jahre verschaffen (ich persönlich denke, dass es viel mehr sind) nach dem vom IPCC festgesetzten Zeitpunkt. Welchen Unterschied machen 10 Jahre aus?

Schauen wir mal, wie es vor 10 Jahren aussah, also im Jahre 2004 oder auch 2006, als Hansen seine erste Proklamation vom Stapel ließ:

● Von Fracking war nirgendwo die Rede.

● Es gab nur einen sehr geringen Beitrag durch Wind und Solar.

● Es gab viel Optimismus hinsichtlich Cap and Trade.

● Der Stillstand war noch keine 10 Jahre alt und ist als solcher auch noch nicht identifiziert gewesen.

● Die USA waren führend hinsichtlich CO2-Emissionen.

● Die massive chinesische Modernisierung hatte gerade erst begonnen.

● Es gab verheerende Hurrikane an den Küsten des US-Festlandes in den Jahren 2004 und 2005

● Andere?

Heute sieht alles sehr viel anders aus als vor 10 Jahren. Was können wir während der nächsten 10 Jahre erwarten?

● Der Stillstand wird sich fortsetzen, oder die Erwärmung wird wieder einsetzen. Falls Letzteres der Fall sein sollte, würde sich zeigen, dass die Klimamodelle nicht fähig sind zur Projektion des Klimawandels und der Klimasensitivität im 21. Jahrhundert, und die Schlussfolgerungen des IPCC bzgl. der Ursache werden nicht mehr haltbar sein.

● Größere Klarheit der Rolle der Sonne bei den Klimavariationen im 20. und 21. Jahrhundert und deren Änderungen.

● Längere historische Perspektiven bzgl. des Meereises, der Ozean-Wassertemperaturen usw. sowie Verfeinerungen der paläoklimatischen Analysen der letzten beiden Jahrtausende, welche das Ausmaß des anthropogenen Klimawandels im Vergleich zur natürlichen Variabilität klären.

● Weitere Zunahme der Emissionen, vor allem in Entwicklungsländern

● Weitere Verknappung von Nahrung und Wasser im Zuge wachsender Bevölkerung, solange keine effektiven Pläne vorliegen, die dieses Problem angehen.

● Wachsende Verwundbarkeit gegenüber Extremwetterereignissen im Zusammenhang mit der Zunahme der Bevölkerung und deren Eigentum in anfälligen Gebieten, solange keine effektiven Pläne vorliegen, die dieses Problem angehen.

● Weitere Fortschritte bei Energie-Technologien

● Weiter gehende regionale Experimente mit neuen Technologien und solcher für Erneuerbare.

● Andere?

Business as usual, oder Umsetzung der UNFCCC-Politik?

Wie oben beschrieben kann Business as usual im Zeitmaßstab von Jahrzehnten mit unerwarteten Überraschungen einhergehen – Wissenschaft, Technologie und gesellschaftliche Änderungen. Sollen wir wirtschaftliche Entwicklung und andere Maßnahmen auslaufen lassen, vielleicht mit einer klimabezogenen Entscheidungs-Analyse? Oder sollen wir die UNFCCC-Politik umsetzen und die Wirtschaft drastisch dekarbonisieren?

10 Jahre (oder sogar nur 5 Jahre) werden die relative Bedeutung anthropogener und natürlich auftretender Klimaänderungen substantiell klären, und wie schnell Menschen das Klima im 21. Jahrhundert verändern können.

Die Lösungen zur Dekarbonisierung der globalen Wirtschaft werden eher durch technologische Fortschritte denn durch globale UNFCCC-Abkommen erreicht werden. Ist es in irgendeiner Weise sinnvoll, die Dekarbonisierung schneller voranzutreiben als die Technologie dazu in der Lage ist?

Die UN scheinen ein Spiel zu spielen, das treffend von Rupert Darwell beschrieben wird:

Es gibt ein Wort, das man niemals vom IPCC hören wird, nämlich die Aussage: „Zum handeln ist es jetzt zu spät!“ Nur so kann das IPCC auf immer und ewig weiter bestehen!

Link: http://judithcurry.com/2014/11/02/how-urgent-is-urgent/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Ärgerlich: Winter in Salzburgs Bergen sind die letzten 30 Jahren kälter geworden- Klimaalarm ja, aber keiner hört mehr hin

Der Klimawandel kennt kein Erbarmen. Forscher fanden jetzt heraus, dass Ziegen aufgrund der globalen Erwärmung schrumpfen. Das ist gut, denn Ziegen produzieren große Mengen des klimaschädlichen Gases Methan. Kleinere Ziegen machen weniger Methan, eine Supersache. In diesem Zusammenhang sei unbedingt auch auf unseren Beitrag “Suppenschildkröten beim Klimawandel mit besseren Chancen als Meeresschildkröten” hingewiesen.

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Böses Erwachen in Österreich: Da hatten die ersten Skiliftbetreiber bereits aus Angst vor der Klimaerwärrmung ihre Anlagen verkauft, da schneite am 6. November 2014 diese Nachricht vom ORF ins Haus:

Studie: Winter sind kälter geworden
Trotz des Klimawandels sind die Winter in Salzburgs Bergen in den vergangenen 30 Jahren nicht wärmer, sondern kälter geworden. Das zeigt eine Studie, die die Schmittenhöhe Bahnen erstellen haben lassen. Unabhängige Meteorologen bestätigen den Trend.

Weiterlesen auf orf.at.

Mit Dank an notrickszone.com für den Hinweis.

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Die Klimaalarmmasche hat sich im Laufe der Zeit abgenutzt. Die Leute haben genug von der Panikmache. Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF machte dies am 29. Oktober 2014 zum Thema:

Klimawandel? «Viele Menschen können das nicht mehr hören»
Klimawandel ist eins der häufigsten Themen in den Medien. Aber keins der beliebtesten: Selbst aufwendige Filmproduktionen aus Hollywood erreichen wenig Publikum. Was können Medien und Journalisten erreichen? Und was nicht? Publizistikforscher Mike Schäfer von der Universität Zürich im Interview. […]

SRF: Auf der Gegenseite hat sogar Hollywood sich des Themas angenommen. James Cameron hat die Doku-Serie «Years of Living Dangerously» mit viel Aufwand und Geld gedreht – doch die Einschaltquoten waren schwach. Reichen nicht mal Superstars, um dieses Thema sexy zu machen?

Könnte es sein, dass die Leute mittlerweile einfach mitbekommen haben, dass die Argumente schwach und die Alarmstories arg konstruiert sind? Wenn das Vertrauen in die Ehrlichkeit nicht mehr gegeben ist, nützen auch Hollywoodstars nichts. Der erwähnte “Doku-”Streifen steckt voller Fehler, wie Jim Steele auf WUWT detailliert zeigen konnte. Der SRF und Schäfer muten ihren Zuhörern jedoch eine eher abwegige Erklärungsmöglichkeit zu:

SRF: Sind wir am Ende einfach klimamüde?

Mike Schäfer: Ja, das sind wir. Egal, wo Sie hinschauen auf der Welt: Klimawandel war in den letzten zehn Jahren ein wesentliches Thema in der Berichterstattung – in einem Ausmass, wie man es bei wenigen anderen Themen hatte. Die Leute haben gehört, was der Klimawandel ist und wie er zustande kommt. Die Leute kennen die wesentlichen Szenarien, auch die Katastrophenszenarien. Und viele Menschen können das nicht mehr hören. Oder sehen.

Lieber Herr Schäfer. In den letzten 10 Jahren, ja sogar 18 Jahren ist es kein bisschen wärmer geworden. Das ist ja wohl das Hauptakteptanzproblem. Hierzu hören wir kein Wort. Pleiten, Pech und Pannen. Da muss man sich nicht wundern, wenn einem die Anhänger in Scharen davon laufen. Im Interview geht es dann um die Übermacht der klimaalarmistischen Medien in der Schweiz. Kein Wunder, denn der Hauptitz des IPCC befindet sich in Bern.

SRF: Der Klimawandel beschäftigt auch die Schweizer Medienszene: Wie sind da die Rollen verteilt?

Mike Schäfer: In der Schweiz haben wir eine Medienlandschaft, die Klimaberichterstattung im Sinne des Weltklimarats macht, so wie in vielen anderen europäischen Ländern. Mit Ausnahme der Weltwoche, die das einzige Blatt ist, die eine dezidiert skeptische Position einnimmt, also an der Existenz des Klimawandels zweifelt. Und daran, dass die Folgen tatsächlich so dramatisch sind wie sie häufig dargestellt werden oder dass man in dem Masse darauf reagieren muss, wie die Politik das plant.

Man muss der Weltwoche als Stimme der Vernunft in dieser Sache sehr dankbar sein. In großer Regelmäßigkeit weist die Wochenzeitung auf IPCC-Argumentationspannen und fragwürdige Klimapanikmache hin. Siehe z.B. unseren Blogartikel “IPCC-Berichts-Chef Thomas Stocker zeigt im Weltwoche-Interview unerklärliche Gedächtnislücken: Die Gesprächsanalyse“).

Übernommen von „Die kalte Sonne“ hier




Mehr Erneuerbare? Man achte auf die Enten-Kurve!

Hintergrund

In einem Stromnetz müssen Netzlast und Erzeugung sorgfältig ausbalanciert werden, Augenblick für Augenblick. Während es Technologien zur Energiespeicherung gibt, erfordert das Netz Wechselstrom, der in Echtzeit erzeugt werden muss. Die erzeugte Speicherenergie muss physikalisch eine Turbine betreiben, und in Batterien gespeicherter Strom muss bei Bedarf in Wechselstrom konvertiert werden. Folglich transformieren alle Technologien (einschließlich Speichertechnologien) eine Energieform (Treibstoff, potentielle Energie, Stromspeicherung) in Echtzeit zu Wechselstrom. Ihre kombinierten Beiträge müssen zur Grundlast passen auf augenblicklicher Basis.

Wenn einem Stromsystem eine Last hinzugefügt wird, verlangsamt sich die Netzfrequenz ein wenig. Dies signalisiert einigen Generatoren, ihre Leistung zu verstärken. Nimmt die Last ab, nimmt die Frequenz zu, und den Generatoren wird signalisiert zurückzufahren. Es gibt Ausschläge im System, wenn ein Generator aus dem System entfernt oder diesem hinzugefügt wird. Bei Systemstörungen könnten große Mengen Last oder Erzeugung verloren gehen, und das System muss sofort und effektiv die Balance wiederherstellen, um weitere Probleme zu vermeiden. Die Frequenz wechselt fortwährend, um Erzeugungs-Änderungen zu signalisieren. Sie liegt nahe 60 Schwingungen pro Sekunde in Nordamerika.

Da das Netz verbunden ist und Strom nahezu mit Lichtgeschwindigkeit fließt, können verfügbare Einheiten dem System in gewisser Weise helfen, wenn es zu Frequenzabfällen kommt, egal wer für den Bedarf verantwortlich ist. Das Netz ist in Kontrollgebiete unterteilt. Kontrollgebiete versuchen sicherzustellen, dass Erzeugung und Last innerhalb des Kontrollgebietes zu Null ausbalanciert sind. Wenn in einem Gebiet eine Frequenzstörung auftritt, werden andere Kontrollgebiete kurzzeitig zu Hilfe kommen, aber wenn die Frequenzstörung längere Zeit anhält, wird das System bei einem Überangebot an Energie sich selbst korrigieren, um den Betrieb sicherzustellen.

Je flacher und glatter die Lastart ist und je flacher die Verluste ausfallen, umso einfacher ist es, das System zu managen. Zusätzlich zu kleineren und größeren Störungen kann sich die Netzlast im Tagesverlauf dramatisch ändern. Im Sommer ist das Lastniveau über Nacht nur sehr gering und steigt tagsüber mit der Temperatur, bleibt dann aber bis zum Abend auf dem hohen Niveau, wenn die Menschen von der Arbeit nach Hause kommen. Im Winter kommt es in vielen Gebieten vor Sonnenaufgang zu Lastspitzen und dann wieder am Abend. Last und Ressourcen müssen im Gleichgewicht sein, so dass Erzeugung hoch- und herunter gefahren werden kann, um das Gleichgewicht zu halten. Die Erzeugung muss zur Last passen, jedoch genügend Reserven verfügbar halten um sicherzustellen, dass das System im Falle potentieller Störungen zuverlässig bleibt.

Hydro

Allgemein sind Wasserkraftwerke mit ihrer Fähigkeit zur Speicherung von Wasser exzellent dazu geeignet, Lastschwankungen zu folgen. Sie können sofort hoch oder herunter geregelt werden, wenn sich die Netzlast ändert. Sie sind leicht zu handhaben, und man kann sie augenblicklich entweder ganz aus dem Netz entfernen und bei Lastrückgängen sofort wieder zuschalten. Es kann sogar dann Last zur Verfügung stellen, wenn das Erzeugungsniveau zu hoch ist. Sie funktionieren gut mit Erneuerbaren, da Wasser zurückgehalten werden kann, wenn die Sonne scheint und Wind weht, und es kann sofort wieder fließen, wenn sich diese Umstände ändern. Erzeugung mit Wasserkraft macht es einfacher, einem System Wind- und Solarenergie zuzuführen.

Gas befeuerte Turbinen und kombinierte Kreislauf-Einheiten

Ressourcen auf der Grundlage von Gas sind gut geeignet, der Last zu folgen. Sie können im Standby-Modus gehalten werden, wenn das nötig ist, und können bei Bedarf schnell hochgefahren werden. Allerdings hat es Folgen, diese Kraftwerke immer wieder zu starten und zu stoppen. Dies verursacht Anforderungen an die Wartung und Modernisierungskosten. Wenn diese Ressourcen angeworfen werden, um Wind und Solar unter die Arme zu greifen, gibt es Systemkosten und Kraftwerks-Emissionen. Die einfachen Verbrennungsturbinen sind schneller, aber die kombinierten Schaltkreise sind effizienter.

Kohlekraftwerke

Kohlekraftwerke können allgemein immer zwischen ihrer Volllast und Halb-Last betrieben werden. Sie können hoch- und heruntergefahren werden in diesem Bereich, abhängig von Systemerfordernissen und der Wirtschaft. Allerdings sind sie begrenzt hinsichtlich der Schnelligkeit, mit der sie hoch- und heruntergefahren werden können, und falls sie geschlossen werden, müssen sie eine Zeitlang unten bleiben, bevor man sie wieder anfahren kann. Dies ist allgemein mehr als bei Gaskraftwerken – das Herunter- und Wiederanfahren ist teurer und schwerfällig. Der Betrieb von Kohlekraftwerken zwischen ihren Spitzen- und Minimumwerten kann dem System Last zur Verfügung stellen.

Kernkraftwerke

Infolge wirtschaftlicher und Sicherheitsbedenken sowie behördlicher Vorschriften sind Kernkraftwerke so ausgelegt, dass sie immer Volllast liefern, außer während Abschaltungen für Wartungsarbeiten. Für ältere Kernkraftwerke war das unabdingbar, da sie nicht ohne signifikante Risiken hoch- und heruntergefahren werden können. Neuere Kraftwerke haben diese Fähigkeit, aber ich glaube nicht, dass derzeit irgendjemand daran denkt, Kernkraftwerke in den USA aufzurüsten. Es kann zeitweise an einigen Stellen notwendig sein, wo Kernkraft einen großen Teil des Strombedarfs deckt. Außerdem klopft man ihre Fähigkeit ab, Erneuerbare zu integrieren.

Betreiben des Systems

Die Wekzeuge für die Balance der Last enthalten zumeist die oben erwähnten Ressourcen. Um das Lastniveau zu erhöhen, unmittelbar bevor das Kraftwerk ans Netz geht, werden andere Ressourcen bis zur Lastspitzen hochgefahren, damit sie nach Hinzufügen der neuen Einheit rasch herunter geregelt werden können. Wenn die Last abnimmt, werden die Kraftwerke näher an ihren Minima betrieben und dann rasch wieder hochgeregelt, wenn Kraftwerke vom Netz gehen. Je steiler die derartigen Änderungen sind, umso größer die Herausforderung bei der Anpassung an diese Lastschwankungen. Zusätzlich zum Aufrechterhalten der Netzlast muss den Operatoren eine gewisse drehende Erzeugungsreserve zur Verfügung stehen (spinning reserve). Auf diese Einheiten (oder freie Erzeugungsmöglichkeiten an einer betriebenen Einheit) kann man sich verlassen, um rasche Erzeugung sicherzustellen. Zusätzlich müssen andere Ressourcen verfügbar sein, auf die man sich innerhalb von zehn Minuten berufen kann. Darüber hinaus gibt es Planungsreserven, die für zusätzliche Erzeugung sorgen, wenn ein Kraftwerk ausfällt.

Die Operatoren müssen für die Erfordernisse der Erzeugung vorausplanen.

Beispiel: Falls am nächsten Tag Kohlekraftwerke benötigt werden, kann man sie nicht nachts abschalten, wenn die Last zurückgeht. Ihr Ziel ist es, mit Ressourcen aufzuwarten, die zuverlässig und wirtschaftlich die Last ausgleichen. Wegen der Unvorhersagbarkeit im Zusammenhang mit Last und Erzeugung ist es eine Herausforderung, in das System Ressourcen einzubringen und wieder herauszunehmen, wenn die Nachfrage steigt oder fällt.

Der Vollständigkeit halber sollte noch angemerkt werden, dass die Operatoren manchmal auch die Kontrolle über die Netzlast haben, um das Gleichgewicht zu halten. Energieunternehmen halten einen Teil ihrer Last verbunden mit Under Frequency Load Shedding (UFLS)-Programmen [Lastabwurf Programmen bei Frequenzabfall], um die Last abzusenken, wenn die Frequenz ausreichend niedrig ist, dass die Fähigkeit der Generatoren zur Regelung ineffektiv sein könnte. Lastabwurf bei Frequenzabfall ist sicher ein seltenes Ereignis, das nur unter ganz bestimmten Bedingungen auftritt, wenn verschiedene Dinge gleichzeitig fehlerhaft werden. Zusätzlich zu einem Notfall haben einige Verbraucher Zeit, spezielle Raten zu nutzen. Operatoren sollten in der Lage sein, Klimaanlagen abzuschalten, Wasserkocher oder Industrielasten, ebenso wie andere Möglichkeiten zur Laständerung wie Spannungs-Reduktion zu haben. Lastabwurf-Programme ohne Notfälle sind nicht implementiert, um die Last auszugleichen, sondern eher um die Spitzennachfrage zu reduzieren.

Wind und Solar

Auf Wind und Solar kann man für den Lastausgleich nicht bauen. Tatsächlich sorgen sie dafür, dass das Lastgleichgewicht noch unvorhersagbarer wird. Es kann beim Output sehr viel Fluktuationen geben, die durch andere Ressourcen ausgeglichen werden müssen, wenn Wolken aufziehen oder sich die Windstärke ändert. Dies gilt kurzfristig, ebenso wie Stunde für Stunde. Man hofft, dass sich mit ausreichend großen Ressourcen die Wechselwirkungen aufheben, aber das funktioniert oftmals nicht so gut wie erhofft.

Oft wird gesagt, dass Solarstrom etwas Gutes ist, weil Energie zu Zeiten maximaler Nachfrage erzeugt wird. Dies stimmt in gewisser Weise, ist aber nicht allgemein richtig. An vielen Winter-Morgen  fehlt die Sonne und beginnt erst, Energie zu erzeugen, wenn die Operatoren das System bereits wieder herunter regeln. Auch abends wird typischerweise nie das volle Ausmaß erzeugt. Aus ökonomischen Gründen (in Bezug auf Maximierung des solaren Outputs, nicht des Netzbetriebes) sind Solarpaneele so ausgerichtet, dass sie das meiste Sonnenlicht über Mittag einfangen. Kommt es zur Spitzennachfrage, tendiert die Sonne dazu, wieder zu sinken, was eine immer größere Herausforderung für die Operatoren ist. Während die zusätzliche Energie tagsüber ihren Wert hat, steht die Sonne häufig im Gegensatz zu den Erfordernissen des Systems.

Auf Wind kann man nicht zählen. Die Windgeschwindigkeit kann in Zeiten maximaler Nachfrage Null sein. Oftmals wird auch maximal Energie erzeugt, wenn die Nachfrage minimal ist. Erhebliche Probleme können nachts bei Sturm auftreten. In einigen Gebieten gibt es nachts ein Überangebot an Strom. Um Über-Erzeugung zu verhindern, werden Strafzahlungen für die zusätzliche Einspeisung von Strom in Zeiten minimaler Nachfrage erhoben. In einigen Fällen (z. B. in den Starkwindgebieten von Texas) werden Energieunternehmen für die nächtliche Stromerzeugung bestraft (obwohl sie ihre Kraftwerke am Laufen halten müssen, um für die Nachfrage am nächsten Tag gerüstet zu sein), während Windenergie (die ohne operationelle Folgen entfernt werden kann) ihren Beitrag zu einer Über-Erzeugung leistet, damit deren Betreiber eine garantierte Rate für dessen Erzeugung bekommen.

Ein ähnliches Problem hinsichtlich der Balance gilt großenteils auch für Solarstrom, wie die „California Duck Curve” zeigt. Die Kurve unten zeigt, dass das projizierte Wachstum von Sonnenenergie vor Ort einen begrenzten Einfluss auf die Spitzenlast im System hat, aber einen gewaltigen Einfluss auf die Lastverteilung über Mittag. Dies birgt das Risiko der Übererzeugung am Nachmittag und erfordert zunehmend die Notwendigkeit von Eingriffen in das Netz, wenn die Sonne sinkt. Falls Solarstrom also ebenfalls Teil der Haupt-Energieversorgung ist, wird der Druck auf die verbleibende Erzeugung zum Abend hin immer größer werden.

Zukunft der "Erneuerbaren"?

Um große Mengen Wind- und Solarstrom in das Netz zu integrieren, braucht man bestimmte Formen der Backup-Erzeugung. Die Mischung aus Solar-, Wind- und Wasserstrom mit einer adäquaten Kapazität und Speichermöglichkeiten könnte funktionieren. Leider gibt es nur wenige Gebiete, die einen Überfluss an Hydroenergie aufweisen oder das Potential für deren Ausbau haben. Vorstellbar ist auch ein extensiver Gebrauch der Pumpspeicher-Technologie, aber die wäre nur zu sehr hohen Kosten zu haben.

Flatterstrom mit Kernkraft als Backup zu stützen erscheint hoch kontraproduktiv. Die Kosten und Belastungen der Erzeugung mittels Kernkraft sind so klein, dass der Ersatz von Kernkraft durch lückenhafte Erzeugung mittels Wind und Sonne nahezu sinnlos erscheint.

Das Backup lückenhafter Ressourcen mit Gasturbinen und kombinierten Kreislaufeinheiten würde funktionieren. Der Kostenvergleich bei einem solchen System sollte aber nicht auf der Grundlage der Differenz zwischen Solar- bzw. Winderzeugung einerseits und Gaserzeugung andererseits erfolgen. Der sinvoll angebrachte Kostenvergleich besteht vielmehr darin zu prüfen, was die Erzeugung durch Wind und Sonne bzw. durch Gas kosten würde, im Vergleich zur Gaserzeugung allein.

Derartige Zahlen gibt es nur sehr selten und wären möglicherweise auch nicht politisch realisierbar, falls man sie verstehen würde. Der Schlüssel zu diesem Verständnis ist, dass ein hoher Anteil an Erneuerbaren lediglich die Fixkosten der Gaserzeugung geringfügig reduzieren würde. Während der Rückgang der Kosten durch Gaserzeugung gering wäre, wären die zusätzlichen Fixkosten der Erneuerbaren sehr hoch.

Und dann gibt es da noch die Speicherunterstützung mit Batterien, andere Speichertechnologien und Methoden, die Fortschritte bei der Kontrolle von Lastanforderungen bringen. Das kann gut das Netz der Zukunft sein, würde aber auf der Grundlage heutiger Projektionen extrem hohe Kosten verursachen. Diese Kosten sollten in ihrer Natur grundlegend verstanden worden sein, bevor man eine solche Zukunft anstrebt. Sicher sollte man Wind- und Solarstrom hinzufügen, wann immer das gerechtfertigt ist, aber wenn man über das Ziel hinausschießt, hätte das gravierende Konsequenzen für die Zuverlässigkeit des Systems, die Kosten und das Verhalten des Netzes.

Abschließende Bemerkungen

Wie mit allen Ingenieursentscheidungen gibt es Abstriche. Ressourcen, die nicht helfen bei der Ausbalancierung der Last, können zeitweise eine gute Wahl sein und auch einen Platz im Energiemix einnehmen, falls sie andere positive Eigenschaften aufweisen. Ein Systemmix, das hauptsächlich auf konventionelle synchrone Erzeugung baut, wird allgemein die Fähigkeit haben, Lastschwankungen auszugleichen. Wenn es ausreichend Wasserkraft, Kohle- und Gasressourcen gibt, können größere Mengen erneuerbarer Energie zu moderaten Kosten mit jenen als Backup dienen. Wenn jedoch der Anteil der Erneuerbaren dramatisch zunimmt oder der Ressourcenmix verändert wird, um große Anteile konventionellen Stromes zu entfernen, können die zusätzliche Kosten für Wind und Solar extreme Höhen erreichen.

Dieser Beitrag konzentrierte sich auf den Lastausgleich oder das Zusammenpassen erzeugter Megawatt und Last-Megawatt. Allein aus dieser Überlegung erkennt man, dass es unangebracht ist, Wind und Solar mit konventionelleren Energieressourcen zu vergleichen, wenn es allein um die Kosten geht. Hinsichtlich der unabdingbaren Aufgabe, das System auszubalancieren, helfen Wind und Solar nicht, sondern verursachen im Gegenteil hohe Belastungen. Diese Belastungen können nicht einfach ignoriert werden, wenn zunehmend Strom aus solchen Quellen in das System eingespeist wird. Sicher sollte man  Wind und Solar hinzufügen (Anmerkung der Redaktion: nach Meinung des Autors, nach Meinung der EIKE Redaktion sind die überflüssig wie ein Kropf, nur sehr, sehr viel teurer), wann immer es gerechtfertigt ist oder auch zu Forschungszwecken, aber wenn man zu ambitioniert vorgeht, hätte das gravierende Konsequenzen für die Zuverlässigkeit des Systems, die Kosten und das Verhalten des Netzes.

Kurzbio: Planning Engineer hat über 30 Jahre Erfahrung in der Stromindustrie und überwachte die Planung von Erzeugung und Transport. Er ist Prof. Dr. Ing. mit einem Master als Elektroingenieur und einem Abschluss im Bereich politischer Analyse. Er war und ist Mitglied in verschiedenen regionalen und nationalen Komitees im Bereich Stromversorgung.

Anmerkung von Blogbetreiberin Judith Curry: Dies ist ein Gastbeitrag eines vieljährigen Lesers bei Climate etc. Ich habe diesen Beitrag angefordert, weil „Planning Engineer“ in einem früheren Beitrag hier einige Perspektiven ausgebreitet hat, die es wert sind, in einem Blog zu erscheinen. Planning Engineer schreibt unter diesem Pseudonym, weil er hier seine privaten Ansichten äußert, die er ungerne mit seinem Arbeitgeber in Verbindung gebracht wissen will.

Wie bei allen Gastbeiträgen bitte ich bei Kommentaren, sachbezogen und konstruktiv zu bleiben.

Link: http://judithcurry.com/2014/11/05/more-renewables-watch-out-for-the-duck-curve/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Dieser Artikel wurde von einem Elektrofachmann geschrieben, wie Judith Curry ja schon angemerkt hat. Er enthält viele englische Fachausdrücke und teils mir unverständliche Formulierungen, von denen ich nicht immer sicher bin, sie richtig übersetzt zu haben. Mitunter habe ich mehr eine Inhaltsangabe eines Absatzes gegeben denn eine direkte Übersetzung. Ich hoffe, die Fachleute in diesem Forum haben Verständnis. Sachliche Korrekturen sind willkommen, bitte aber dann unbedingt der Aufforderung von Judith Curry folgen!

C. F.




Schuss für Windkraft in Europa ging nach hinten los

Auf dem Kopenhagener Klimagipfel 2009 war die EU davon ausgegangen, dass andere Länder seiner Führung folgen würden. Aber nach Erreichung des Schlussabkommens haben Amerika, China und Südafrika – die die Entwicklungswelt repräsentieren – die EU vor eine vollendete Tatsache gestellt.

Mit der Ablehnung Amerikas, das Kyoto-Protokoll zu unterzeichnen – welches die Unterzeichner verpflichtet, Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren – ist die EU einseitig vorangeprescht mit der Hinwendung zu alternativen Energiequellen. Eigenlob und nicht Wirksamkeit war fortan die Grundlage öffentlicher Politik.

Das Ergebnis war ein heilloses Durcheinander. Die Energiepreise in der EU sind viel stärker gestiegen als anderswo, und die Abwanderung der Schwerindustrie aus Europa beschleunigte sich. Das hat zu einer Reduktion der Treibhausgas-Emissionen in Europa geführt, wobei man diese Emissionen in andere Länder ausgelagert hat, vor allem nach China.

Die EU-Energiepolitik hatte zur Folge, dass 50.000 Megawatt aus Gaskraftwerken eingemottet wurden, als die Unternehmen den Verbrauch Erneuerbarer erhöht haben. Dies hat den Wert der 20 größten Energieunternehmen in Europa um etwa 500 Milliarden Euro seit 2007 verringert, einen Verlust für Investoren mit sich gebracht einschließlich der Rentenkasse, und es bedroht weitere Investitionen in den EU-Energiesektor.

In anderen Ländern hat diese fragwürdige Politik ein grundlegendes Überdenken ausgelöst. Nach den gewaltigen Investitionen in erneuerbare Energie, vor allem Solarenergie, überdenken auch Spanien und Deutschland dieses Vorgehen.

Full story (subscription required)

Link: http://www.thegwpf.com/wind-power-push-has-blown-up-in-europes-face/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Her mit der Kohle – Wie die FAZ eine Ideologie beklagt, an der sie selbst mitwirkt

Ja, Deutschland braucht die Kohle. Da hat die FAZ recht. Mit dieser Feststellung hatte sie jüngst ihren Leitartikel auf der ersten Seite des Blattes überschrieben (siehe hier). Der Kohle gehe es nun an den Kragen. Die Umwelt-Lobby schieße sich auf die Kohle ein: „Kraftwerke sollen abgeschaltet, die Eigentümer enteignet werden. Die Anti-Kohle-Lobby kennt das Geschäft aus dem Kampf gegen die Atomenergie. Ihr neuer Feind ist ein alter Bekannter: große Energiekonzerne wie RWE und Vattenfall mit ihren Braunkohlekraftwerken. So würzt Ideologie die Auseinandersetzung.“ Aber an dieser Ideologie – es ist die von der Klimaschutzpolitik – wirkt die FAZ selbst seit Jahren kräftig mit. Nun bejammert sie, was sie da mitangerichtet hat, ohne ihr Mitwirken allerdings einzuräumen. Schlimmer noch: Sie vermag es offensichtlich noch nicht einmal zu erkennen. Oder will es nicht. Inwiefern wirkt sie an der Ideologie mit?

Der fehlende Beweis

Im Leitartikel selbst ist das unübersehbar. Autor Andreas Mihm schreibt: „Kohle ist der … größte heimische Verursacher des Klimawandels.“ Sie habe „eine ziemlich miese Klimabilanz“, setze bei der Verbrennung wie alle fossilen Energieträger Kohlendioxid (CO2) frei, „das zur Erderwärmung beiträgt“. Klar, wenn das wirklich so wäre und die Erwärmung für die Menschen wirklich gefährlich würde, müsste die Kohle weg, auch das Erdöl und Erdgas – jedenfalls für die Stromerzeugung durch Verbrennen. Aber es ist nicht so. Einen Beweis dafür, dass menschlich verursachtes (anthropogenes) CO2 die Erde „aufheizt“, also gefährlich erwärmt, hat bisher niemand zu führen vermocht. Modelle sind keine Beweise. Bei ihnen kommt heraus, was man vorher an Voraussetzungen hineingesteckt hat. Auch kann man sie so wählen, dass ein gewünschtes Ergebnis herauskommt.

Zu viele Menschen sind fehlinformiert

Kritiker der Erwärmungsthese räumen zwar ein, dass anthropogenes CO2 eine gewisse wärmende Wirkung durchaus hat (oder haben kann), aber die sei minimal und völlig unbedeutend. Andere Kritiker halten selbst das für falsch. Doch die „Klimaschutzpolitik“ wird mit der Behauptung begründet, das anthropogene CO2 erwärme das Erdklima auf gefährliche Weise. Überaus viele Wissenschaftler belegen anhand von zu beobachtenden Tatsachen, dass dies nicht stimmen kann. Sie werden aber von Politik, Medien und Nutznießern der “Klimaschutzpolitik” unterdrückt, weil sie das Geschäft mit dem Klimaschutz verderben. Ebendarum haben zu viele Menschen von diesen Wissenschaftlern und ihren Belegen noch nichts vernommen, sind also fehlinformiert, pflegen die Gläubigkeit vom anthropogenen CO2 als für die Menschen hochgefährlich wie eine Ersatzreligion und fühlen sich als gute Menschen.

Wer nichts weiß, muss alles glauben

Ich selbst habe auf dieser Web-Seite viel dazu geschrieben und muss es hier nicht wiederholen. Wer es nachlesen will, findet es in der linken Spalte unter “Kategorien”. Er braucht nur die Stichworte CO2-Wahn, EEG, Energiepolitik, Energiewende, Klimaschutz, Ökostrom, Solarstrom, Sonnenstrom, Stromausfall und Windstrom anzuklicken. Da wird er zur anderen Sicht der Dinge fündig. Umfassend informativ ist die Web-Seite http://www.eike-klima-energie.eu/. Etliche einschlägige Bücher, den meisten leider unbekannt, sind ebenfalls hilfreich. Wem ich sie nennen soll, der möge es mir im Kommentarfeld mitteilen. Denn: “Wer nichts weiß, muss alles glauben“ (Marie-Louise Eschenbach). Wer wenig weiß, muss viel glauben.

Es gibt nicht „das“ Klima, sondern viele Klimazonen

Die Vorgänge um Klima und Wetter sind sehr komplex und kompliziert, die Einflüsse auf beides überaus vielfältig. Wetter, sagen Meteorologen und andere Naturwissenschaftler, sei ein chaotisches System. Ebendarum sind Wetterprognosen selbst für wenige Tage voraus so schwer und gehen so häufig schief. Ebendies ist auch der Grund, warum wir Menschen das Klima ohnehin nicht schützen können, obwohl es behauptet und bekanntlich versucht wird. Das Ganze ist eine Wissenschaft für sich. Ohnehin gibt es nicht „ein“ oder „das“ Erdklima, es gibt auf der Erde Klimazonen, und die sind bekanntlich sehr verschieden: von angenehm über ungemütlich und unwirtlich, über warm, sehr warm und zu heiß bis hin zu kalt, sehr kalt und zu kalt. In seinen Extremen ist es menschenfeindlich, grausam und tödlich. Wird es auf der Erde (durch welche Einflüsse auch immer) wärmer, hat das in den einen Klimazonen erfreuliche Folgen, in den anderen unerfreuliche bis unerträgliche. Ebenso, wenn es kälter wird. Die Unterschiede im Klima gibt es im Wesentlichen deswegen, weil die Wärmestrahlen der Sonne die Erde in einem unterschiedlichen Winkel treffen.

In der Demokratie gilt die Mehrheit, in der Wissenschaft genügt einer

Man liest und hört stets, die Meinung, dass es einen überwiegend anthropogen geprägten Anstieg der CO2-Werte in der Atmosphäre gebe, werde von der Mehrheit der Experten vertreten. Diese Ansicht kann zwar zutreffen, muss aber trotzdem nicht stimmen. Allerdings ist sie plausibel. Andererseits ist nachgewiesen, dass es in früheren Zeitaltern schon viel mehr CO2 in Atmosphäre gegeben hat als heute, also ohne menschlichen Einfluss. Doch wenn der CO2-Anstieg überwiegend anthropogen geprägt ist, ist das noch kein Beleg dafür, dass er die Erde „aufheizt“. Auch hierfür wird eine angebliche Mehrheit der Experten ins Feld geführt. Allerdings entscheidet in der Wissenschaft nicht die Meinung der Mehrheit darüber, was richtig oder falsch ist, sondern der Beweis. Es würde für die Wahrheit ein einziger Wissenschaftler genügen – falls er sie belegen kann.

Ein Schwanken zwischen Realismus und Surrealismus

Zurück zur FAZ. Mit dem besagten Leitartikel schwankt sie zwischen Realismus und Surrealismus. Zum Realistischen gehört die zutreffende Feststellung: „Man kann es wenden, wie man will: Die Energiewende ist teuer. Manche Kosten werden sich erst im Laufe von Jahren zeigen, etwa wenn die energieintensiven Industrien das Land verlassen, weil sie nicht mehr investieren. Diesen Kurs durch weitere Zwangsmaßnahmen zu beschleunigen wäre grob fahrlässig, erst recht, wenn der Umwelt damit kaum geholfen würde.“ Das Surrealistische, Traumtänzerische ist: Auch die FAZ will, um das Klima zu „schützen“, von der Kohle wegkommen, nur nicht gleich, sondern allmählich, als sei dann eine Vollversorgung mit „Ökostrom“ möglich. Das aber ist sie nicht. Solange sich der Ökostrom“ großtechnisch nicht speichern lässt, werden die herkömmlichen Kraftwerke mit voller Kapazität bis zum Spitzenbedarf an Strom nach wie vor gebraucht.

Die FAZ stellt ihren Lesern CO2 als „Luftverschmutzung“ dar

Als die FAZ in ihrer Ausgabe vom 13. November berichtete, der amerikanische Präsident Barack Obama und der chinesische Präsident XI Jinping hätten vereinbart, den Ausstoß von Kohlendioxid zumindest langfristig vermindern zu wollen, fand sich in dem Bericht auch diese irreführende Information: „China nimmt die CO2-Reduktion in Angriff, weil es nicht anders kann. Die Luftverschmutzung zwingt die Regierung zur Umkehr.“ Damit stellt die FAZ ihren Lesern das CO2 als Luftverschmutzung dar. Die Redaktion weiß also nicht, dass Kohlendioxid ein lebensnotwendiges Gas ist, nämlich für die Pflanzenwelt auf der Erde. Und die macht daraus Sauerstoff, der bekanntlich ebenfalls notwendig ist, nämlich für uns Menschen zum Atmen. Mit Luftverschmutzung hat CO2 als nichts, aber auch gar nichts zu tun. So verbohrt inzwischen ist die FAZ in ihrem Klimaschutzwahn. CO2 ist eine unabdingbare Lebensgrundlage für die Pflanzen und damit für das gesamte Leben auf der Erde. Diese Tatsache sollte Schulwissen sein, ist heute aber wohl durch die Verunglimpfung von CO2 als „Schadstoff“ oder „Klimakiller“ weitgehend verdrängt worden.

Warum Gärtnereien Gewächshäuser mit CO2 begasen

Die FAZ weiß wohl auch nichts davon, dass Gärtnereien schon lange Gewächshäuser mit CO2begasen. Holländische Züchter haben dadurch Ertragssteigerungen bis 40 Prozent erzielt. Pflanzen entfalten ihr optimales Wachstum bei rund 1000 ppm (heute in der Atmosphäre 400 bis 500 ppm). Es hat in der Erdgeschichte sogar wiederholt Konzentrationen von 4000 bis 6500 ppm gegeben, ohne dass dies irgendwelchen Schaden angerichtet hätte – außer dass es ein intensives Pflanzenwachstum gab, dem wir zum Beispiel die heutigen Kohlevorkommen verdanken. Ein weiterer positiver Effekt ist die Tatsache, dass ein höheres CO2-Niveau den Pflanzen die Verkleinerung ihrer Atemöffnungen (Stomata) erlaubt, was die Wasserverdunstung vermindert. Die Verkleinerung bedeutet, dass sich Vegetation auch in bisherigen Trockengebieten ausbreiten konnte. Dies ist sowohl in Israel wie in der Sahara beobachtet worden.

Für China ist nicht CO2 das Problem, sondern die Feinstaubbelastung der Luft

Das Problem für China ist nicht das  CO2, sondern die Luftverschmutzung. Daher heißt es denn auch im besagten FAZ-Bericht:   „Peking war in den vergangenen Wochen in dichten Nebel gehüllt, in diesen Tagen begann in Schanghai die Smog-Saison: Die Feinstaubbelastung stieg auf das Zehnfache des von der Weltgesundheitsorganisation festgelegten Grenzwerts, ab dem der Körper Schaden nimmt.“ Immerhin das ist korrekt.

Die FAZ informiert einseitig

Wie wär’s, wenn die FAZ endlich mal von ihrem Mitmachen beim Klimaschutz abließe und die Gegenstimmen zu Wort kommen ließe und würdigen würde? Das würde dann auch andere ermuntern, dem Spuk der Klimaschutz-Lobby zu entgegenzutreten. Bisher weigert sich die FAZ, die Kritiker und deren Gegenargumente zur Klimaschutzpolitik zur Kenntnis zu nehmen und ihre Leser auch darüber zu informieren. Bisher unterstützt sie in Berichterstattung und Kommentierung so gut wie nur jene, die ruinöse Stromerzeugungspolitik befürworten, sie schwimmt voll im Mainstream des CO2-Wahns mit. Sie informiert einseitig, also nicht ausgewogen. Für ein Qualitätsblatt, das sie beansprucht zu sein und was sie in großen Teilen auch erfüllt, ist das doch sehr erbärmlich. Auch das könnte ein Grund dafür sein, dass ihr die Leser weglaufen.

Unheil ist schon jetzt zuviel angerichtet

Die Gefahr, dass jeder Mensch tödlich erkranken und daran sterben kann, bewegt vernünftigerweise niemanden dazu, sich vorsorglich umzubringen. Der Zweifel, diese Krankheit könne uns persönlich wirklich ereilen, ist zu groß und bewahrt uns vor dieser Torheit. Denn das Problem mit dem Tod ist, dass er permanent ist. Wer tot ist, bleibt es. Wir sollten dem Zweifel auch in der Klimaschutzpolitik die Chance geben. So, wie wir uns aus Angst vor der tödlichen Krankheit nicht vorsorglich umbringen, sollten wir aus (geschürter) Angst vor der (nur behaupteten) Erderwärmung durch anthropogenes CO2 auch nicht die einst preiswerte und sichere Versorgung mit Strom aufgeben. Solange die Zweifel daran, dass anthropogenes CO2 das Erdklima gefährlich erwärmt, derart groß und anhand von Tatsachen so plausibel begründet sind, sollte Deutschland die ruinösen Folgen dieser Klimaschutzpolitik äußerst ernstnehmen und von dieser Politik endlich die Finger lassen. Später haben wir keine Möglichkeit mehr, diese Folgen ungeschehen zu machen. Unheil hat diese Politik bereits jetzt zuviel angerichtet.

Übernommen von Dr. K.P. Krauses Blog hier 




Der Treibhauseffekt- Die wahren Ursachen der Temperaturänderungen in Deutschland und das lebensnotwendige CO2- harmlos und nützlich, Teil 2

Unliebsam für die Aktivisten sog. NGO´s wie Greenpeace et al., weil deren Macht und Einkünfte (Spenden) zurückgehen. Und natürlich unliebsam für die Politik auf Bundes-/Landes-/Kommunalebene, denen ansonsten die anvisierten Geldtöpfe, die wir Steuerzahler zu befüllen haben, abhanden kommen.

“Man kann alle Menschen eine Weile täuschen und einige Menschen für immer, aber nicht alle Menschen die ganze Zeit.“ Teil 2 unseres Artikels wird, wie bereits Teil 1, seinen Teil dazu beitragen, diesem Zitat von Abraham Lincoln gerecht zu werden.

Nun stellt sich die Frage, welche Einflussfaktoren den Temperaturverlauf in Deutschland tatsächlich beeinflussen. Neben WI- Effekten (geänderte Landnutzung und zunehmende Verstädterung), die deutlich erwärmend wirkten, kommt dafür die variable Sonnenaktivität und eine geänderte Häufigkeitsverteilung der Großwetterlagen in Betracht. Dabei wirken diese Faktoren nicht in allen Jahreszeiten gleich stark. Im Sommer ist es vor allem die deutlich längere Sonnenscheindauer, die stark erwärmend wirkt. Verlässliche Daten zur Sonnenscheindauer liegen für Deutschland flächendeckend seit 1951 vor; Quelle: DWD- Mittel:

Abb.7: Man erkennt den Gleichlauf und die enge „Verzahnung“ zwischen sommerlicher Sonnenscheindauer (gelb) und Sommertemperaturen (rot) in Deutschland im Zeitraum 1951 bis 2013. Gut 59% der Variabilität der sommerlichen Lufttemperaturen wurden allein durch die Sonnenscheindauer bestimmt; der entsprechende Korrelationskoeffizient von 0,77 ist hoch signifikant.

Die Zunahme der Sonnenscheindauer hatte zwei wesentliche Ursachen, erstens eine höhere Sonnenaktivität am Ende des 20. Jahrhunderts, welche über den „SVENSMARK- EFFEKT“ die Bildung tiefer Wolken und von Nebel verringerte; zweitens Luftreinhaltemaßnahmen, welche ebenfalls die Wolken- und Nebelbildung verringerten und die Durchlässigkeit der Luft für die kurzwellige Einstrahlung erhöhten. Im Herbst lässt aber der Einfluss der Sonnenscheindauer auf die Lufttemperaturen stark nach; doch findet sich hier eine andere, plausible Erklärung für die Erwärmung, welche sich sogar bis an den Beginn regelmäßiger Temperaturaufzeichnungen (1881) zurückverfolgen lässt- die Zunahme von Großwetterlagen (GWL) mit südlichem Strömungsanteil, wie wir es in den letzten Tagen wieder beobachten konnten:

Abb.8: Enge „Verzahnung“ zwischen der Häufigkeit der Südströmungen (rot, untere Kurve, nach HESS/BREZOWSKY Cluster aus SWA, SWZ, SEA, SEZ, SA, SZ, TB und TRW) und den herbstlichen Lufttemperaturen in Deutschland. Großwetterlagen mit Südanteil „importieren“ warme, oft subtropische Luftmassen nach Deutschland, was im Herbst, in dem diese Regionen noch sehr warm sind, wesentlich zur Erwärmung in Deutschland beitrug. Das war auch im Oktober und Anfang November 2014 die Hauptursache des herrlichen, milden Herbstwetters, wobei die Oktobermittelwerte von 2014 nicht ganz an die von 2001 und 2006 heranreichten. Im außerordentlich milden Herbst 2006, der noch viel wärmer als der von 2014 war, hatte es an 50 von 91 Herbsttagen südliche Großwetterlagen gegeben- das sind mehr als 50% des gesamten Herbstes!

Grundsätzlich gelten diese Zusammenhänge in allen Jahreszeiten mit wechselnder Dominanz. Der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit bestimmter Großwetterlagen und den Jahresmitteln der Lufttemperatur in Deutschland vermag sogar die leichte Abkühlung der vergangenen 16 Jahre in Deutschland zu erklären:

Abb.9: In den vergangenen 16 Jahren nahm die Häufigkeit von Großwetterlagen mit nördlichem Strömungsanteil (NWA, NWZ, NA, NZ, HNA, HNZ, TRM, TB, NEA und NEZ) zu. Diese „importieren“ meist kühlend wirkende Luftmassen aus subpolaren bis arktischen Regionen, so dass es in Jahren mit häufigerem „Nordwetter“ tendenziell kühler ist (fast spiegelbildlicher Verlauf zwischen der jährlichen Häufigkeit nördlicher Wetterlagen- oben, blau) und der Jahresmitteltemperatur (unten). Der kühlende Effekt des zunehmenden „Nordwetters“ war derart groß, dass er die in diesem Zeitraum noch geringfügig zunehmende Sonnenscheindauer überkompensierte. Im gleichen Zeitraum nahm die CO2- Konzentration gleichmäßig zu.

Im Grunde sind sich die Vertreter der Klimarealisten einig: CO2 hat keinen erkennbaren Einfluss auf die aktuelle Temperaturentwicklung (siehe Teil 1, “Der Treibhauseffekt – Ein Missverständnis“).

Jedoch ist CO2 ein lebensnotwendiges Gas auf dem Planeten Erde, genauso wichtig wie Wasser und Sauerstoff. CO2 gehört zu den Grundbedingungen des Lebens. Ohne Kohlendioxid wäre die Erde leblos kahl wie der Mond. Und noch weiter: Die Erde braucht mehr CO2 und nicht weniger. Denn dieses farblose, geruchlose ungiftige Gas ist ein Wachstumsbeschleuniger und beugt dem Hunger in der Welt vor. “Giftig“ ist CO2 nur in sehr hohen Dosen, weil es dann, weil schwerer als Luft, den Sauerstoff verdrängt. Einzig durch vulkanische Aktivität können solche Dosen an die Erdoberfläche gelangen oder, sollte es Ernst werden, mit einer CO2-Lagerung in Erdschichten, durch Freisetzung solcher (unsinniger) CO2-Lagerstätten.

Mit Falsch- und Lügenbildern, wie in der nächsten Abbildung, wollen die modernen Märchenerzähler ihre Lüge von der ewig sich fortsetzenden CO2-Erwärmung am Leben halten. Da die breite deutsche Öffentlichkeit, einschließlich Schüler unserer allgemein bildenden Schulen, leider wenig Grundwissen in den Naturwissenschaften haben, ist niemand empört über diese Lügen/Falschaussagen. Die Bildunterschrift von Abb. 10 ist original von PV-magazine übernommen, also nicht unsere.

Abb.10: “Die Kohleverstromung muss deutlich reduziert werden, damit Deutschland seine Klimaschutzziele bis 2020 überhaupt noch erreicht.“ Foto: Wikimedia/Flocko

Die sehr bildwirksamen Rauchfahnen zeigen allerdings gar kein CO2- sondern kondensierten Wasserdampf mit Staub und Ruß. CO2 ist unsichtbar, aber das Verschweigen uns unsere „Qualitätsmedien“- Hauptsache, die Angst vor der „Klimakatastrophe“ durch CO2 wird weiter geschürt.          

Wir haben die Redakteurin von pv-magazine in einem Kommentar natürlich auf diese Lüge angesprochen. Hier die Antwort:  Sandra Enkhardt aus Berlin | http://www.pv-magazine.de  “…Die wahren Bedrohungen sind nicht immer sichtbar. Dass CO2, das den Klimawandel verursacht, der bekämpft werden muss, …….Das Bild eines blauen Himmels, bei dem das farblose CO2 nicht zu erkennen wäre, würde Leser in die Irre führen. Daher hat sich die Redaktion in diesem Fall entschlossen, symbolhaft zu bebildern.“ Anmerkung: So etwas wird bewusster Betrug genannt – Betrug an der Öffentlichkeit, durch deutsche Medien.

Aus einer faustdicken Lüge, macht die Redaktion kurzerhand eine „symbolhafte Bebilderung.“ Genauso könnte man eine Wüstenaufnahme durch ein Regenwaldbild ersetzen. Ja, welcher Deutsche, der gar nicht die Zeit dafür hat, sich wissenschaftlich fundiert zu informieren, wagt denn schon, sich diesem wichtigen Feldzug von modernen Kreuzrittern und selbst ernannten Klimarettern, nebst Ablasshandelspredigern, gegen die imaginäre Klimakatastrophe zu verweigern.

Außerdem verschweigt man der Bevölkerung die großen Temperaturanstiege der vorindustriellen Zeit. Im frühen 18. Jahrhundert waren die menschlichen CO2- Emissionen vernachlässigbar gering. Trotzdem findet sich in der sehr seriösen Messreihe aus Zentralengland (CET) ein schönes Beispiel, wie stark die Lufttemperaturen innerhalb von nur 4 Jahrzehnten gestiegen sind:

Abb.11: Vor Beginn der Industrialisierung hatte es sich in Zentralengland in nur knapp 40 Jahren um fast 1,5 °C erwärmt- eine „historische Klimakatastrophe“!

Bloß gut, dass es damals noch keinen „Klimaschutz“ gab- ansonsten hätte man vielleicht jeglichen Fortschritt verteufelt oder verboten, und wir alle müssten heute noch hungern, frieren und zu Fuß gehen! 

Wir haben schon erwähnt, dass Kohlendioxid ein lebensnotwendiges Gas ist, das Pflanzenwachstum fördert und das von Gärtnereien in ihren Gewächshäusern angereichert eingesetzt wird, um das Pflanzenwachstum zu beschleunigen. Keineswegs, damit es wegen der erhöhten CO2-Konzentration im Gewächshaus wärmer wird. Der vermeintlich wärmende CO2-Effekt konnte noch niemals festgestellt werden. Die folgende Grafik soll die Einwirkung von CO2 auf das Pflanzenwachstum verdeutlichen. CO2 wirkt wie ein Dünger aus der Luft:

 

Abb.12 (Quelle: www.nhteapartycoalition.org/pdf/LeonAshby.pdf):

In der Abbildung links wuchs der Baum in einem abgeschlossenen Gewächshaus bei einem CO2-Pegel von 385 ppm, wie er noch vor kurzem auf dem Mauna Loa gemessen wurde. Bereits bei einer Zunahme um 150 ppm auf 535 ppm ist ein deutlicher Zuwachs im Wachstum zu erkennen. Bei einer Zunahme auf 835 ppm, also mehr als dem doppeltem heutigen Wert, was etwa dem Verbrennen sämtlicher, heute bekannter und förderbarer fossiler Brennstoffe entspräche, ist der Baum zu beachtlicher Größe heran gewachsen. Er ist im gleichen Wachstumszeitraum auf die doppelte Größe gewachsen, als bei einer CO2-Konzentartion von 385 ppm.

Solches Basiswissen kann in jedem Biologiebuch nachgeschlagen werden. Es deckt sich daher mit Untersuchungen der NASA, dass die CO2-Zunahme seit den 1980-Jahren zu einem deutlichen Ergrünen unserer Erde geführt und sich damit bereichernd auf das Artenreichtum ausgewirkt hat.

Kohlendioxid ist neben Sauerstoff, Wasser und Wärme einer der Hauptfaktoren für das Leben auf der Erde. Ohne CO2 wäre die Erde lebensfeindlich und kahl wie der Mond, da jede Fotosynthese unmöglich wäre. Die Erde bräuchte mehr und nicht weniger Kohlendioxid. (siehe obige Grafik12)

Die folgende Abbildung 13 zeigt nun, wie segensreich sich der weitere Anstieg der Kohlendioxidkonzentrationen auf der Erde auswirken könnte. Anfänge davon sind schon zu spüren, wenn auch die Hobbygärtner momentan im Kleinen schimpfen, weil junge Sträucher und Bäume ein beschleunigtes Wachstum vorlegen, und der Grünabfall ständig zunimmt. Doch insgesamt werden die Wüsten grüner und die Ernteerträge gegen den Hunger in der Welt würden zunehmen, wenn nicht ein wesentlicher Teil in neuerer Zeit zum Verheizen, Autofahren und „umweltfreundlicher“ Stromerzeugung vernichtet würde – mit dem Biosprit.

 

Abb.13: Die CO2-Zunahme wird die Wüsten eindämmen.

Und was ist mir der Ozeanversauerung? Alle Ozeane sind alkalisch mit pH-Werten zwischen 8 und 8,5. Es gibt keinen einzigen Ozean der Erde, dessen Wasser sauer ist. Und wer noch etwas Nachhilfe in Chemie benötigt: Meerwasser ist aufgrund seiner gelösten Salze und Minerale eine „Pufferlösung“, deren pH- Wert sich bei Zugabe von Säuren nur geringfügig ändert, weil zusätzliche Wasserstoffionen festgelegt werden. Die Vertreter der Klimalüge haben bisher auch noch niemals irgendwelche pH-Werte bekanntgegeben. Leider gibt es auch keine Redakteure, die nach pH-Werten fragen. Einer von uns, Leistenschneider, hat dies schon vor Jahren auf EIKE veröffentlicht (http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/droht-unseren-ozeanen-die-uebersaeuerung-durch-den-co2-anstieg/).

Fazit

Einen Treibhauseffekt und einen anthropogenen Klimawandel gibt es nur in Hollywood-Produktionen. Er ist der Wirklichkeit so nah, wie Star Track oder Herr der Ringe. Wir gehen keiner Klimakatastrophe entgegen, sondern weltweit stehen wir vor einer Zeitspanne mit fallenden Temperaturen, die bereits vor 15 Jahren begann. Die Öffentlichkeit wird von den Medien ganz bewusst belogen und in die Irre geführt. Dies ist die eigentliche Katastrophe in unserem Land. Um sie zu beherrschen und zu begegnen, braucht es aufrechte Kämpfer. Die Robin Hoods der aufrechten Klimakämpfer werden immer mehr. Die Sheriffs von Nottingham unserer Zeit, die sich in ihren modernen Trutzburgen, wie dem PIK, zurückgezogen haben, verlieren von Tag zu Tag mehr an Boden und schweben fernab der Realität in ihren fiktiven Welten und belasten Politik und Bevölkerung mit ihren Fantasien. Wer am Ende siegt, die Robin Hoods oder die Sheriffs von Nottingham, steht außer Zweifel.

 

Josef Kowatsch, Naturforscher

Stefan Kämpfe, Naturforscher




Buchtipp:Meine Erlebnisse an deutschen Kernreaktoren und Wiederaufarbeitungsanlagen: Lustige und weniger lustige Geschichten eines Insiders

Letztlich ist er, wie eine ganze Generation von deutschen international anerkannten, hochklassigen Ingenieuren, Wissenschaftlern und Kaufleuten, an der Ignoranz und Unzuverlässigkeit der hiesigen Politik gescheitert, die glaubte den grünen Angstmachern dadurch den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem sie bedenkenlos und gegen alle Vernunft, deren Angstparolen folgte. Man machte sie sich sich einfach zu eigen, und warf dann bedenkenlos die Pflicht für das Wohlergehen des ganzen ihnen anvertrauten Volkes durch sichere Versorgung mit fast unerschöplicher Energie durch Kernspaltung über Bord. Milliardenbeträge und glänzendes Know How wurden einfach auf den Abfallhaufen der Geschichte befördert.

Jeder der auf der A2 bei Hamm vorbeifährt wird immer wieder an diese Sünden der Politik erinnert. Denn dort steht als Industriedenkmal– für alle sichtbar- das „eingemottete“ Kernkraftwerk Hamm-Uentrop, weiterhin aktiv, jedoch ohne Strom abgeben zu dürfen. Es wurde auf Weisung der damaligen NRW SPD Regierung unter Johannes Rau stillgelegt. Wie auch der schnelle Brüter in Kalkar. Milliarden waren vernichtet worden, der NRW Regierungschef Johannes Rau hingegen wurde später zum Bundespräsidenten gewählt.

Zu den sonderbarsten Erlebnissen des Autors zählte ein Kontrollbesuch der Wiener Atombehörde am Kernkraftwerk KNK I, wobei sich herausstellte, das der Prüfer, ein Inder, selbst radioaktives Material in den Reaktor eingeschleppt hatte. Ein Juwelier in München ließ am Garchinger Forschungsreaktor FRM wertlose Diamanten zur Aufhellung bestrahlen und verkaufte sie teuer an die Filmprominenz in Nizza. Er wurde gefasst, als die Edelsteine in der Mittelmeersonne sich verfärbten.

Das Brüterkernkraftwerk SNR 300 in Kalkar hatte alle 17 Genehmigungen durchlaufen und wurde von den Landespolitikern in Nordrhein-Westfalen gestoppt, als die Anlage bereits vollständig errichtet war und zum Betrieb anstand. Heute wird auf diesem Grundstück ein Freizeitpark betrieben und die ehemaligen Komponenten des Kraftwerks dienen zur Kinderbelustigung.

Bei der Stilllegung der Wiederaufarbeitungsanlage WAK in Karlsruhe war die Entsorgung der plutoniumhaltigen Konzentratlösung ein besonderes Problem. Zwei baden-württembergische Landesminister verlangten deren Transport quer durch Deutschland nach Belgien.

Auch die obskure Rolle, des sich später als Atomgegner gebenden Klaus Traube wird aus nächster Nähe beleuchtet. Schließlich waren Traube und Marth enge Kollegen im selben Betrieb. Traubes -vielleicht ungewollte- Nähe zu den Hauptakteuren der RAF und ihrer Sympathisanten wird objektiv beschreiben. Aus dieser Sicht ergibt sich ein völlig anderes Bild des K. Traube, der es verstand, sich als Opfer zu stilisieren.

Beim Lesen muss man als Leser oft schmunzeln, der Erzählstil Marth´s ist flüssig und oft fesselnd, doch am Ende bleibt ein sehr bitterer Nachgeschmack, der sich aus der Erkenntnis speist, wie schnell die Öffentlichkeit das zynische Spiel der Politik und auch von Teilen der Wirtschaft vergisst, wenn es um die heutige Bewertung der teuren und auf Lügen basierenden taktischen Mätzchen derselben Parteien und Personen wie vor 30 oder 40 Jahren geht. Da wurden auf dem Altar des Machterhaltes skrupellos Glanzleistungen deutscher Ingenieurskunst und Milliarden an Volksvermögen geopfert, aber niemand, wirklich niemand, wurde jemals dafür zur Verantwortung gezogen. Ein Spielchen, dass offenbar immer wieder spielbar ist und auch heutzutage mit denselben Parteien, denselben Behauptungen und Lügen jedoch mit anderen Personen endlos weiter geht.

Uneingeschränkte Leseempfehlung.

U.a- zu erwerben bei Amazon hier

Willy Marth betreibt den Blog "Rentnerblog" mit erbaulichen und weniger erbaulichen Anekdötchen aus der hierzulande sterbenden  Kerntechnik




Termine, Termine, Termine und ein „Klimaschutz“- Video des BMU der Ministerin Hendricks

Vorgestellt wird dieser Vortrag von der DAI so:

Was bedeutet es, wenn ein Klimaskeptiker und emeritierter Professor für Physik und Informatik der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes im DAI auftritt, der dem privaten Verein EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie e.V.) nahe steht?

Das DAI wollte die Thesen von Prof. Lüdecke im Streitgespräch anbieten, aber wir konnten weder im In- noch im Ausland einen Kontrahenten finden. Steht dadurch ein Klimaskeptiker in der Ecke der Unverbesserlichen? Würde ihn jeder öffentliche Auftritt hoffähig machen? Sind Argumentationen nutzlos, weil seine Rhetorik sprunghaft ist, wie das Klima, welches er einzuschätzen gedenkt? Bietet er nicht denjenigen ein Feigenblatt, die eine angemessene Politik verschleppen möchten?

Wir sehen hier ein rhetorisches Drama am Werk. Professor Lüdecke übernimmt die Rolle, die anthropogene Verursachung an der Klimaerwärmung zu bestreiten. Er fühlt sich als David gegen den Goliath der 97 Prozent aller Fachwissenschaftler, die sich in dieser Frage einig sind. Diese Rolle kann heroisch sein oder traurig, wie Don Quichotte.

3.    Ein weiterer denkwürdiger Termin ist die erwartete Freigabe des „Klimaschutzplanes“ der beiden Fachfrauen und Ministerinnen  Hendricks ** und Wanka am 3.12.14. Zur Einstimmung veröffentlicht das Bundesumweltministerium der Ministerin Hendrick Videoclips auf Youtube das besonders junge Menschen für den „Klimaschutz“ begeistern soll.

Das Video des BMU der Ministerin Hendricks zur Volkserziehung zum Klimaschutz

SPON konstatiert zufrieden: „Die Resonanz ist außerordentlich, wir sind sehr zufrieden“, sagt Michael Schroeren, der Sprecher von Umweltministerin Hendricks. Den Sex-Spot haben aufYouTube schon mehr als hunderttausend Menschen gesehen – Tendenz stark steigend. Da soll noch mal jemand sagen, Klimaschutz interessiere in Deutschland niemanden mehr!

Doch wer weiß schon, was „die Jugend“ an diesem und anderen „lustigen“ Spots so begeistert? Vielleicht ist es die für viele von ihnen vermutlich schockierende Erkenntnis, dass auch älterer Jahrgänge – Klimaschutz hin oder her- gelegentlich Freude am Sex, und das auch noch außerhalb des Schlafzimmers haben. Bestimmt wird es aber bald eine EU Richtlinie geben, die

1. …für das höhere Ziel des Klimaschutzes, dafür auch noch den zulässigen Ort und Energieinsatz bspw. durch Beleuchtung mittels Sparlampen genauestens vorschreibt.

2. …uns vorschreibt, dass auch auch bei künftigen Videos zur Förderung des Klimaschutzes, die sexuelle Orientierung der Akteure ausgewogen gezeigt werden muss und nach geltenden Gendervorschriften zu erstellen und zu bewerben sind. Entsprechende Etatmittel werden vermutlich gerade bereitgestellt. Dem ungeprüften Hörensagen nach, hat die Ministerin darauf bestanden.

* Dr.Ing. Günter Keil ist Hauptautor des „Energiepoltischen Manifestes“ als pdf im Anhang zu finden.

** Zu finden bei Wikipedia:

Barbara Anne Hendricks aus Kleve: Die Margarineindustrie am unteren Niederrhein im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn, Bonn 1981, Tag der mündlichen Prüfung: 30. April 1980, Referent: Hans Pohl, Korreferent: Gerhard Adelmann

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EIKE 8. IKEK Präzises Klima-Timing über die letzten 2500 Jahre – Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Die Arbeit zs. mit Koautoren wird aktuell zur Veröffentlichung eingereicht. Die Arbeit zeigt deutlich die enge Korrelation der Temperaturänderungen der untersuchten Zeitreihen mit dem De Vries/Suess – Sonnenzyklus. Treibhauswirkungen z.B. des CO2 sind darin nicht zu erkennen.

 Video von der 8. IKEK am 16.10.14 in Frankfurt Main. Vortrag von prof. Dr. Host Joachim Lüdecke zu Ergebnissen aus seiner Arbeit. Den Vortrag von Prof. Weiß zum selben Thema – jedoch bezogen auf die letzten 250 Jahre- finden Sie hier.

Auch kann deutlich festgestellt werden, dass die Temperaturänderungen der letzten 150 Jahre sich in nichts von denen der letzten 2000 Jahre unterscheiden. Daraus muss geschlossen werden: Ein menschgemachter Klimawandel lässt sich in den Daten nicht auffinden.




Was geschah im Jüngeren Dryas?

Zunächst eine Begriffsbestimmung, denn ‚Dryas’ kann leicht mit ‚Trias’ verwechselt werden, was wegen sehr unterschiedlicher Inhalte zu vermeiden ist. Dryas oder auch Jüngere Dryaszeit bezeichnet die letzte Stufe des Pleistozäns, also der letzten Eiszeit-Formation, die dauerte von 10.700 bis 9.700 Jahre v.Chr. Trias ist die erste Formation des Erdmittelalters (Mesozoikum), sie dauerte etwa zwischen 252,2 bis etwa 201,3 Millionen Jahren ca. 51,4 Millionen Jahre.

Vor etwa 13.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit, nach zweitausend Jahren mit Erwärmung, schmelzendem Eis und steigendem Meeresspiegel, gab es eine abrupte Umkehr zu einer Kaltzeit, die über 1000 Jahre dauerte. Das Jüngere Dryas (Younger Dryas) verdankt seinen Namen einer alpinen Pflanze, Dryas Octopetala [Silberwurz], deren Pollen aus dieser Zeit man der Tundra gefunden hatte.

Es wird angenommen, dass [die Kaltzeit des] Jüngeren Dryas durch den Zusammenbruch der nördlichen Eisschilde ausgelöst wurde, was zu einer Änderung der Meeresströme im Atlantik führte. Eine Theorie lautet, dass dieser Zusammenbruch durch einen Kometen oder einen Meteoriten-Einschlag verursacht wurde. Als Beweis hierfür wird eine Schicht von Nano-Diamanten (ND) angeführt, die man in Europa und Nordamerika etwa aus der Zeit des Beginns des Jüngeren Dryas gefunden hat. In dieser Schicht finden sich auch Rußablagerungen und Metalle aus der Platin-Gruppe. Die Metalle deuten auf eine außerirdische Quelle hin, der Ruß auf ausgedehnte Waldbrände durch den Einschlag des Meteors.

Eine Studie aus jüngerer Zeit (Stomatal proxy record of CO2 concentrations vom Ende der letzten Eiszeit)  zeigt eine wichtige Rolle des CO2 bei dem Wechsel der Klimaänderungen, überdeckt die YD-Zeit und behauptet, wie der Titel schon sagt, dass der CO2-Gehalt bei den Temperaturänderungen jener Zeit eine tragende Rolle spielte. Die Proxy-Aufzeichnungen aus Stomatae der in Südschweden wachsenden Zwergbirke haben eine höhere zeitliche Auflösung als die CO2-Aufzeichnungen in Eisbohrkernen und zeigen eine höhere Variabilität mit einer Auflösung von rund 100 Jahren.

Hier folgt eine Graphik mit den Stomata-Daten jener Zeit zusammen mit zwei hypothetischen Grundlinien des CO2-Wertes im Holozän, die Temperaturaufzeichnung des Eisbohrkernes aus Grönland und eine Markierung des ND-Ereignisses.


Abbildung 1: (GISP2) mit der Markierung des ND-Ereignisses. Zeit läuft von rechts nach links. Die orangenen Punkte vermuten eine Holozän-Grundlinie von 220 ppm und die roten Punkte eine solche von 300 ppm. Die roten und orangenen Striche sind die Standard-Fehlerbalken für die korrespondierenden Messpunkte. Die horizontalen Fehlerbalken zeigen eine Unsicherheit von ± 150 Jahren bei der C14-Datierung der Stomatae auf der Grundlage der C14-Fehler in Abbildung 2 hier. Der violette Pfeil markiert das Nano-Diamanten-Ereignis ND vor etwa 12,877 ± 3.4 Kalenderjahren vor heute auf der Grundlage der Daten jährlich abgelagerter Schichten im Eisbohrkern aus Grönland.

Man muss beachten, dass die Datierung des Grönland-Bohrkerns sehr genau ist, da die jährlichen Schichten gezählt worden sind. So ist bekannt, dass die Temperatur-Datierung und die ND-Schicht im Eis eine Genauigkeit von ± 5 Jahren aufweisen. Abbildung 1 zeigt, dass die Abkühlung des YD etwa 100 Jahre vor dem ND-Ereignis einsetzte. Diese Studie behauptet einen Fehler bei der C14-Datierung von ± 55 bis 60 Jahren, aber andere Kalibrierungsquellen sind viel breiter. Ein Fehler von 150 Jahren legt die CO2-Spitze innerhalb der Ära der ND-Quelle. Die CO2-Spitze ist vermutlich die Folge ausgedehnter Brände, ausgelöst durch einen Kometen oder einen Meteoriten-Einschlag.

Die zeitliche Abfolge sieht etwa so aus vom ältesten Ereignis rechts bis zum jüngsten Ereignis links:

·      Die Zeit vor 14.200 Jahren ist etwa die Zeit des Schmelzwasser-Impulses, etwa zur Zeit des Höhepunktes der Bølling-Oszillation. (Dieses Datum ist nicht in diesem Plot). Zum Meeresspiegel während dieser Zeit siehe hier.

·      Vor 13.600 Jahren kam es zur Wärmespitze der Bølling-Oszillation.

·      Vor 13.200 Jahren war es im Älteren Dryas am kältesten.

·      Vor 13.000 Jahren liegt die Wärmespitze der Allerød-Oszillation.

·      Vor 12.970 Jahren setzt die Abkühlung des YD ein.

·      Vor 12.877 Jahren kam es zum ND-Ereignis.

·      Vor 12.750 Jahren gab es den CO2-Spitzenwert bei etwa 400 ppm.

·      Vor 12.700 Jahren lag der kälteste Punkt im YD.

·      Vor 11.850 Jahren gab es den niedrigsten CO2-Wert um 180 ppm und das ungefähre Ende des YD. Während der folgenden 250 Jahre stieg die Temperatur in Grönland um 12°C.

·      Vor 11.600 Jahren kam es zum Schmelzwasser-Impuls 1b, zur Zeit der höchsten Temperatur links in diesem Plot.

Wichtige Punkte, die in diesen Daten beachtet werden müssen:

1. Das ND-Ereignis hat den Kollaps der Eisschilde nicht ausgelöst. Dazu war es erst 1300 Jahre später gekommen. Die Datierung des Schmelzwasser-Impulses 1b liegt vor 11.600 Jahren, also deutlich nach dem ND-Ereignis, und 1400 Jahre nach dem Beginn der Abkühlung des YD.

2. Das ND-Ereignis hat zu einer MASSIVEN ZUNAHME des CO2-Gehaltes geführt auf 400 oder 425 ppm, abhängig von der verwendeten Grundlinie. Dies dauerte weniger als 40 Jahre. Jene Werte haben eine Standardabweichung von ± 1,2 ppm, weil zusätzliches CO2 zu einer zunehmenden Biomasse führte und dies wiederum zu einer größeren Auswahl an Artefakten.

2a.. Jene CO2-Zunahme hat nicht zu einer Erwärmung im YD geführt. Die Abkühlung setzte sich nach dem ND-Ereignis fort.

2b. Jene CO2-Zunahme dauerte weniger als 40 Jahre auf der Grundlage der zeitlichen Auflösung der Stomata-Daten. So große CO2-Mengen sind nicht dauerhaft 1000 Jahre lang in der Atmosphäre, wie Mancher in der Klimawissenschaft behauptet.

3. Es gibt in diesen Daten keine Beweise, dass das CO2 die Temperatur treibt. In diesem Plot tendieren der CO2- und der Temperaturverlauf eher dazu, in entgegengesetzte Richtung zu laufen als in die gleiche Richtung.

4. In der Studie wird eingeräumt, dass das CO2 das Wachstum von Pflanzen anregt. Ihre Studie stellt fest, dass organisches Material in ihren Artefakten während eines höheren CO2-Gehaltes stieg, und zwar von etwa 20% auf einen Spitzenwert von 35%.

Die CO2-Daten sowie deren Änderungen sind in antarktischen Eisbohrkernen nur sehr schlecht aufgelöst. Hier folgt die beste Auflösung von CO2-Daten im Dome C-Bohrkern aus der Antarktis. Die großen Änderungen in den Stomata-Daten zeigen sich in den Daten der Eiskerne nicht. Der mittlere Wert ist der gleiche bei etwa 240 ppm.

Abbildung 2: Abbildungen 2a und 2b mit den Dome C CO2-Daten. Der rote Punkt markiert den Zeitpunkt vor 12.800 Jahren. Abbildung 2b ist eine Vergrößerung der YD-Zeit innerhalb des Kreises in 2a.

Die Studie ging von der üblichen Hypothese aus, dass das CO2 die Temperatur treibt. Aber sie haben die Temperaturdaten aus antarktischen Eisbohrkernen herangezogen, die ihre Hypothesen stützen, anstatt sich auf die viel näher liegenden und detaillierteren Grönland-Daten aus den Bohrkernen zu beziehen, die ihre Hypothesen nicht stützen. Sie haben sich nicht mit der großen CO2-Spitze in ihren Daten befasst, die über die derzeitigen Daten weit hinausgeht, also zu einer Zeit, als die Menschheit auf der Welt noch keine Rolle spielte. Ihre Hypothesen hat sie dazu gezwungen, die wichtigen Fakten zu übersehen, die aus den Stomata-Daten hervorgehen.

Link: http://notrickszone.com/2014/10/27/younger-dryas-analysis-no-evidence-at-all-co2-drives-temperature-paper-used-sloppy-data-methods/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Kohle übertrumpft das IPCC – wieder einmal

Im Juli 2009 fragte Pachauri Reporter: „Können Sie sich 400 Millionen Menschen vorstellen, die keine Glühlampe in ihren Häusern haben?“ Er fuhr fort: „Mit den Kohleressourcen, über die Indien verfügt, haben wir praktisch keine andere Wahl als Kohle zu verbrennen“.

Und das ist der Punkt. Während wir im jüngsten IPCC-Bericht wieder einmal vor den möglichen Gefahren anthropogener Treibhausgas-Emissionen gewarnt werden, ist die Energiestory der Gegenwart Kohle. Und weil Kohle weiterhin ein grundlegender Treibstoff für die Stromerzeugung in reichen und armen Ländern gleichermaßen ist, gibt es wenig Anlass zu glauben, dass es während der nächsten Jahre und Jahrzehnte einen signifikanten Rückgang der Kohlendioxid-Emissionen geben wird.

Tatsächlich mag Kohle derzeit der Energie-Bösewicht sein, aber der kohlenstoffschwere Treibstoff war die am stärksten wachsende Quelle globaler Energie seit 1973. Und das rasante Wachstum setzt sich fort. Allein im Jahre 2013 sprang der Kohleverbrauch auf etwa 2 Millionen Barrel Öl-Äquivalent pro Tag. Diese Zunahme war um etwa 50% stärker als die Wachstumsrate des Ölverbrauchs und etwa dreimal so hoch wie die Zunahme des Erdgasverbrauchs.

40 Prozent des globalen Stromes werden mit Kohle erzeugt.

Und während die USA und wohlhabende Länder in Westeuropa Wind- und Solarprojekte vorantreiben und subventionieren, weiten asiatische Länder ihre kohlebasierte Stromerzeugung massiv aus. Indien allein plant, bis zum Jahre 2018 zusätzlich 90.000 Megawatt neuer Kohlestrom-Kapazität in den Markt zu werfen. Global sind derzeit etwa 500.000 Megawatt neuer Kohlestrom-Kapazität im Bau oder geplant, jedenfalls während der nächsten zweieinhalb Jahrzehnte. Das ist mehr als 1,5 mal die Kohlestrom-Kapazität in den USA heute.

Der Kohleverbrauch wächst so rasant, dass die Internationale Energieagentur EIA vorhersagt, dass innerhalb von etwa vier Jahren der Kohleverbrauch den Ölverbrauch überflügeln wird. Das letzte Mal war dies in den USA im Jahre 1949 der Fall.

Nur wenige Länder sind besser als Beispiel geeignet für die Bedeutung des Kohleverbrauchs und seiner Rolle hinsichtlich Energiearmut als Pakistan. Als Beweis dieser Aussage braucht man das Land nur mit Texas vergleichen, was etwa die gleiche Landfläche umfasst wie Pakistan.

Pakistan hat etwa 196 Millionen Einwohner und 24.000 Megawatt Erzeugungskapazität. In Texas wohnen etwa 26 Millionen Menschen, und es hat eine Erzeugungskapazität von 100.000 Megawatt. Oder anders ausgedrückt, in Texas leben nur ein Siebentel so viele Menschen wie in Pakistan, doch weist dieser US-Bundesstaat eine vier mal so hohe Erzeugungskapazität auf.

Mehr Stromverbrauch bedeutet mehr Wohlstand. Immer. Überall. Man kann das leicht erkennen, wenn man den mittleren Stromverbrauch eines Texaners betrachtet, der pro Jahr 14.000 Kilowattstunden Strom verbraucht. Der Pakistani im Mittel aber nur 400 Kilowattstunden pro Jahr. Der deutlich höhere Stromverbrauch schlägt sich nieder im BIP von Texas von etwa 46.500 Dollar pro Jahr, etwa 15 mal das BIP von Pakistan mit 1300 Dollar pro Jahr.

Um mehr Menschen aus der Armut herauszubringen, plant Pakistan die Errichtung weiterer 15.000 Megawatt-Kohlekraftwerke. Darunter: ein 3900 Megawatt-Komplex von kohlebetriebenen Generatoren, deren Inbetriebnahme für 2017 geplant ist.

Die Pointe hier ist offensichtlich: Es ist einfach, Kohle zu dämonisieren. Und genauso einfach ist es, wie Rajendra Pachauri zu behaupten, dass zur Lösung des Klimawandels lediglich der „Wille zur Veränderung“ erforderlich ist.

Man kann es drehen und wenden, wie man will – die Realität lautet, ob man es nun mag oder nicht, dass der Kohleverbrauch noch viele Jahrzehnte lang anhalten wird, weil dieser Treibstoff billig, reichlich vorhanden und perfekt zur Stromerzeugung geeignet ist.

Link: http://www.thegwpf.com/robert-bryce-coal-trumps-ipcc-again/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




EIKE 8.IKEK_ Grund zur Panik? Klimazyklen der letzten 250 Jahre Prof. Dr. Carl-Otto Weiss

Ein solches Signal – so es denn gibt – ist offenbar viel zu schwach, um es aus dem natürlichen Klimarauschen herausdestillieren zu können. Die physikalische Analyse gibt ein solches auch nicht her, denn die entsprechenden CO2 Absorptionsbanden sind seit vielen Dekaden fast völllig gesättigt. Dagegen stellte sich heraus, dass zumindest die nordhemisphärische Temperaturentwicklung der letzten 250 Jahre von nur wenigen solaren wie ozeanischen Zyklen höchst genau beschrieben werden kann. Für eine Wirkung des CO2 ist darin kein Platz (hier).

Video von der 8. IKEK Vortrag von Prof. Dr. Carl-Otto Weiß zu den Klimazyklen der letzten 250 Jahre. Das zitierte paper finden Sie hier




Ein Strommarkt für die Energiewende

Das Ziel

In der Einleitung vom Grünbuch werden die Ziele definiert: …Bis 2020 sollen die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber 1990 und der Primärenergieverbrauch um 20 Prozent gegenüber 2008 sinken. Die erneuerbaren Energien sollen bis 2025 40 bis 45 Prozent und bis 2035 55 bis 60 Prozent zum Stromverbrauch beitragen... Bis 2020 sind es noch sechs Jahre, das ist im überregulierten Deutschland ein Wimpernschlag für Investitionen. Vielleicht soll ja auch nur die Statistik helfen. Nur mal so als Denkanstoß: Die Energie aus Kernspaltung gilt als Primärenergie. Deshalb wird der in den Kernkraftwerken produzierte Strom für die Statistik mit dem Faktor 3 multipliziert. Elektrische Energie aus Wind und Sonne hergestellt, ist natürlich bereits Primärenergie, weil ja per Definition "gute Energie". Wenn man jetzt die Kernkraftwerke durch Windmühlen etc. ersetzen könnte…Kann man natürlich nicht und es muß deshalb mehr Strom aus fossilen Kraftwerken her. Die Nummer mit den "Treibhausgasemissionen" wird folglich voll nach hinten los gehen. Aber auch da könnte die Statistik helfen: Sie unterscheidet nämlich nicht zwischen dem exportierten Abfallstrom aus Wind und Sonne und dem importierten Strom aus französischen Kernkraftwerken, polnischen Steinkohlekraftwerken oder tschechischen Braunkohlekraftwerken. In der Politik braucht man Statistiken gar nicht zu fälschen, man muß sie nur "richtig" interpretieren können.

Neue erneuerbare Energien-Anlagen müssen dabei dieselbe Verantwortung für das Gesamtsystem übernehmen wie konventionelle Kraftwerke… Völlig falsch Herr Minister. Verantwortung können immer nur Menschen übernehmen. Wenn es auch bekanntermaßen Deutschen besonders schwer fällt, die bevorzugt "innerlich schon immer dagegen waren" oder gleich besser "von allem nichts gewusst haben" wollen. Wie wäre es also, wenn Sie einmal Verantwortung für die "Energiewende" und ihre absehbaren Folgen übernehmen würden?

Funktionsweise des Strommarktes

In diesem ersten Kapitel wird die Funktion der Strombörse und ihre verschiedenen Handelsprodukte erklärt. Ganz verschämt steht auch hier ein Satz, über den in der Öffentlichkeit kaum diskutiert wird: …Überwiegend schließen Unternehmen aber weiterhin direkte Lieferverträge mit Stromerzeugern ab. Der Handel mit diesen außerbörslichen Lieferverträgen wird „Over the Counter“ (OTC) genannt… Hier würden einmal konkrete Zahlen gut tun. Wohlgemerkt, über die physikalischen Mengen (nicht wie oft das "Stück Papier" an der Börse umgeschlagen wird, sondern die physikalische Energie mit der der Kontrakt hinterlegt wird und die letztendlich hergestellt und verbraucht wird), die an der Börse gehandelt werden, im Vergleich zu der gesamten Produktion. Im weiteren Papier wird nämlich immer etwas von "Marktsignalen" erzählt, die von der Börse ausgehen. Wenn von der Strombörse "Marktsignale" ausgehen sollen, die über den weiteren Ausbau des Kraftwerksparks bestimmen sollen, müßte aber erstmal ein Zwang für Stromhandel ausschließlichüber die Börse erfolgen. Die Signale, die eine Strombörse auf die tatsächlichen Handelspreise aussenden kann, sind prinzipiell gering, wenn nicht irreführend. Der Strommarkt verhält sich gänzlich anders, als die anderen Rohstoffmärkte (Öl, Getreide, Metalle etc.). Elektrische Energie ist weder lagerbar, noch frei transportierbar. Ein Arbitrage-Handel ist damit gar nicht möglich und die Teilmärkte Börse und OTC sind somit nur sehr locker verbunden.

Noch ein schönes Beispiel für die gestelzte Sprache eines Politbüros: …Setzen die Stromnachfrage oder Erzeuger, die ihre Fixkosten einpreisen, den Strommarktpreis, können auch sehr teure Grenzkraftwerke Deckungsbeiträge erzielen. Wenn die Grenzen der verfügbaren Erzeugungskapazitäten erreicht werden, kann der Ausgleich von Angebot und Nachfrage entweder durch Lastmanagement (d. h. Lastreduktion durch flexible Verbraucher) oder die letzte Erzeugungseinheit erfolgen… Alles klar? Wenn nicht, hier eine Übersetzung in Alltagssprache: Jedes Unternehmen muß seine vollständigen Kosten am Markt erzielen können, da es sonst pleite geht. Leider ist dies zur Zeit bei vielen Kraftwerken der Fall. Sind erst einmal genügend konventionelle Kraftwerke in die Pleite getrieben worden, kann bei Dunkel-Flaute die Stromversorgung nicht mehr aufrecht erhalten werden. Stromabschaltungen sind die Folge. Kurz vorher explodieren noch die Strompreise. Der Minister hat auch gleich noch einen Tip parat: …Wenn der Preis den Nutzen übersteigt, können Verbraucher ihren Strombezug freiwillig reduzieren. Bereits am Terminmarkt gekaufter Strom könnte in diesem Fall gewinnbringend weiterverkauft werden… Auf Deutsch: Spekuliere an der Börse, mach deinen Laden dicht und geh hin und genieße die schöne, neue Welt.

Dieser Abschnitt endet mit einem wunderbaren Satz zur Erklärung der zukünftigen Situation an der Strombörse: …In Zeiten von Überkapazitäten ist diese implizite Vergütung von Leistung gering. Sie steigt, je knapper die Kapazitäten am Strommarkt sind… Wenn erst mal die Mangelwirtschaft durch die Vernichtung konventioneller Kraftwerke vollendet ist, wird zwar weiterhin der Börsenpreis an vielen Tagen durch den Einspeisevorrang im Keller bleiben, aber bei Dunkel-Flaute würde man ein tolles Geschäft machen können, wenn man dann noch ein Kraftwerk hätte.

Herausforderungen

Geschichte kann so gnadenlos und witzig sein: …Der Strommarkt ist liberalisiert. Bis 1998 hatten Stromversorger feste Versorgungsgebiete… Wer hat das heutige Chaos erfunden? Die SPD hat’s erfunden. Bis zu dem angegebenen Zeitpunkt war die deutsche Stromwirtschaft geradezu dezentral organisiert (Hamburger-, Berliner-, Bremer-EVU, Bayernwerke, Preussenelektra, RWE, Badische Elektrizitätswerke, usw., usw.). Dann kam ein gewisser Wirtschaftsminister Wilhelm Werner Müller (parteilos). Er war der überraschende Joker des Gazprom-Mitarbeiters — und in seinem damaligen Lebensabschnitt Bundeskanzlers — Gerhard Schröder (SPD). Dieser Müller gab die Parole aus, nur schlagkräftige Großkonzerne seien im zukünftigen Europa überlebensfähig. Sein persönliches Streben galt besonders dem Verhökern der gesamten ostdeutschen Stromversorgung, plus Hamburg und Berlin als Dreingabe, an den schwedischen Staatskonzern Vattenfall. Vattenfall war damals — und inzwischen wieder — von den schwedischen Sozialdemokraten beherrscht. Auch hier fällt der SPD ihre eigene Entscheidung wieder auf die Füße. Damals wohl gelitten, als Gegengewicht zu dem "badischen Atomkonzern", der noch eine wesentliche Beteiligung durch die EDF hatte, während die schwedische Schwesterpartei den "Atomausstieg" verkündet hatte. Inzwischen hat Schweden längst den Ausstieg vom Ausstieg vollzogen und man erwärmt sich nun im Volksheim für die "Klimakatastrophe". Nicht weiter schwierig, wenn man seinen Strom nahezu hälftig aus Wasserkraft und Kernenergie herstellt. Schlecht nur für unseren tapferen Sozialdemokraten, in seiner Funktion als "Wendeminister": Arbeitsplätze gegen fixe Ideen, wie wird er sich wohl entscheiden?

Um diesen Umbau der Energieversorgung möglichst geräuschlos und ohne lästige Öffentlichkeit durchführen zu können, wurde damals dem grünen Koalitionspartner der Bonbon "Atomausstieg" zugestanden. Damit unsere Schlafmützen der deutschen Industrie nicht aufwachen, wurde die Einführung der Planwirtschaft mit dem Neusprech-Wort "Strommarktliberalisierung" getarnt. Tatsächlich gingen die Strompreise in den Anfangsjahren auch etwas zurück und das EEG kostete damals wenig mehr als eine Trittinsche Eiskugel. Michel konnte also beruhigt weiterschlafen. Es waren ja die, die für mehr Gerechtigkeit und die, die die Umwelt schützen an der Regierung. Was sollte an deren Plänen schlechtes sein? Die Sonne strahlte zwar, aber schickte immerhin keine Rechnung.

Manche Sätze sind von beängstigender Klarheit: …Derzeit werden zahlreiche Kraftwerke von ihren Betreibern stillgelegt. Dieser erforderliche Marktbereinigungsprozess wird in den kommenden Jahren anhalten… Man drückt große Mengen Abfallstrom, den keiner braucht, solange in den Markt, bis die Konkurrenz pleite macht. Im Neusprech heißt das "Marktbereinigung", in der Volkswirtschaftslehre schlicht Dumping (Verkauf von Waren unterhalb der Herstellungskosten). Erst vernichtet man die Arbeitsplätze in den Kraftwerken, anschließend durch überhöhte Strompreise, die in der Industrie. Der Morgenthau-Plan war dagegen wirkungslos.

Ganz langsam dämmert dem Wirtschaftsminister, welche Probleme noch in seiner Amtszeit auf ihn zu kommen: …2011 wurden acht Kernkraftwerke mit einer Erzeugungskapazität von insgesamt rund acht Gigawatt endgültig stillgelegt. … Bis 2022 werden hierdurch weitere Erzeugungskapazitäten in Höhe von rund 12 Gigawatt stillgelegt… Die damals stillgelegten Kernkraftwerke, waren die "alten und kleinen". Deshalb wurde im Jahr 2013 in den verbliebenen Kernkraftwerken mit 97,3 TWh immer noch mehr Strom, als mit Wind (53,4 TWh) und Sonne (30,0 TWh) zusammen  erzeugt. Er müßte in den nächsten acht Jahren deshalb den Ausbau mehr als verdoppeln, um die Kraftwerke wenigstens energetisch zu ersetzen. Deshalb schreibt er auch gleich im folgenden Absatz: …Hierbei nehmen Windenergie und Photovoltaik die tragende Rolle ein. Wind und Sonne sind die Energiequellen mit den größten Potentialen und den geringsten Kosten… Na denn, die Partei kann sich nicht irren. Es war ja schließlich ein Sozialdemokrat, der mit dem Slogan "Die Sonne schickt keine Rechnung" ein bescheidenes Vermögen gemacht hat.

Hier ist es wieder, das übliche ideologische Geschwafel: …Der Gesamtbedarf an fossilen Kraftwerken und insbesondere der Bedarf an Grund- und Mittellastkraftwerken sinkt, während der Bedarf an flexiblen Spitzenlasttechnologien und Lastmanagement steigt… Speicher gibt es nicht, aus der Kernenergie soll ausgestiegen werden, warum sollte also der Bedarf an fossilen Kraftwerken sinken? Grundlast ist der niedrigste, das ganze Jahr über ständig auftretende Bedarf — also auch nachts. Gabriel glaubt ja viel zu können, aber die Sonne nachts scheinen zu lassen, dürfte ihm nicht gelingen. Mittellast ist der während der Werktage auf die Grundlast aufsattelnde gleichmäßige Energiebedarf. Geht er vielleicht bereits von einer vollständigen Abschaffung der Arbeitswelt aus? Die Spitzenlast ergibt sich zusätzlich an wenigen Stunden pro Tag (z.B. Strombedarf der Bahnen im Berufsverkehr). Vom Bedarf aus betrachtet, ergibt sich also überhaupt keine Veränderung, egal auf welche Art der Strom erzeugt wird. Lediglich durch die Störungen auf der Angebotsseite aus Windmühlen und Photovoltaik ergibt sich ein zusätzlicher und ohne "Erneuerbare" gar nicht vorhandener Regelungsbedarf. 

Man spürt förmlich die Unsicherheit und es wird im nächsten Abschnitt ordentlich weiter geschwurbelt: …Wir bewegen uns von einem Stromsystem, in dem regelbare Kraftwerke der Stromnachfrage folgen, zu einem insgesamt effizienten Stromsystem, in dem flexible Erzeuger, flexible Verbraucher und Speicher zunehmend auf das fluktuierende Dargebot aus Wind und Sonne reagieren… Da ist sie wieder, die für alle Religionen typische Verheißung des Paradieses in der Zukunft.

Ein wichtiger Grundsatz der Werbung und Propaganda ist die Verbreitung von Halbwahrheiten: …Die derzeit zu beobachtenden niedrigen Großhandelspreise unterstreichen die Tatsache, dass es gegenwärtig erhebliche Überkapazitäten gibt. Die teilweise angekündigten oder bereits realisierten Stilllegungen von Kraftwerken sind ein Zeichen dafür, dass der Strommarkt die richtigen Signale aussendet… Der Zusammenbruch der Handelspreise an der Börse beruht ausschließlich auf dem Einspeisevorrang der "Erneuerbaren". Wenn das Angebot von Wind- und Sonnenenergie wegen der Wetterverhältnisse hoch ist und die Nachfrage gering (typisch an Feiertagen), fallen die Handelspreise. In manchen Stunden muß sogar ein negativer Energiepreis (Entsorgungsgebühr) bezahlt werden. Das Marktsignal wäre eindeutig: Sofortige Abschaltung der "Erneuerbaren". Die Gesetze der Planwirtschaft (Einspeisevorrang und EEG-Vergütung) verbieten dies aber ausdrücklich. Es bleibt nur noch der Ausweg konventionelle Kraftwerke abzuschalten. Teilweise nagelneue, mit den weltweit höchsten Umweltstandards. Gut gemeint, ist halt noch lange nicht gut gemacht.

Alle Theoretiker versuchen immer, ihre Gedanken mit Fällen aus der Praxis zu hinterlegen. Dies gibt ihnen das Gefühl, nicht in einem Elfenbeinturm zu leben. So werden auch im Grünbuch (Seite 14) unter der Überschrift …Kapazitäten sind eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für Versorgungssicherheit…, zwei Beispiele geliefert: Einmal der Februar 2012 in Deutschland — und man ist ja weltmännisch — der 7. Januar 2014 in USA. Sätze wie … eine große Zahl von Bilanzkreisverantwortlichen hatte zu wenig Strom am Markt beschafft, um den tatsächlichen Verbrauch in ihren Bilanzkreisen zu decken… lassen — zumindest bei Genossen — sofort das Bild vom profitgierigen Spekulanten an der Börse erscheinen, der versucht die "Energiewende" zu sabotieren. Die Wahrheit ist viel simpler. Es gibt keine 100% zutreffende Wettervorhersage. Insofern kann man nie die Produktion an "Erneuerbaren" verlässlich voraussagen. Elektrische Energie ist nicht speicherbar (anders als Öl, Kohle etc.) und deshalb kann eine Strombörse auch keine Signale (Arbitrage) für den Netzbetrieb liefern. Die Regelenergie kommt aber aus einem ganz anderen Topf (Netzentgelte). Insofern handelt jeder Börsenhändler rational und richtig, wenn er stets zu knapp einkauft.

Noch toller ist das Beispiel aus den USA: …Der Grund dafür war, dass diese Anlagen keinen ausreichenden Anreiz hatten, auch einsatzbereit zu sein und tatsächlich eingesetzt zu werden… So ist das nun mal, wie das Windrad Wind braucht, brauchen die "flexiblen und klimafreundlichen" Gaskraftwerke ausreichend Erdgas zum Betrieb. Man hat an der gesamten Ostküste verstärkt auf Gaskraftwerke gesetzt. Weniger aus Klimaschutz, viel mehr aus Kostengründen. Im Gebiet des Marcellus Shale (fracking!) ist das Gas noch billiger als US-Kohle. Leider wird auch dort Erdgas in den Metropolen zum Heizen und in der Industrie verwendet. Durch den Kälteeinbruch hatten sich die Erdgaspreise nahezu verzehnfacht. Kraftwerke und Gebäudeheizungen haben das Rohrleitungssystem förmlich leer gesaugt. Im Einvernehmen mit den Kraftwerksbetreibern hat man die Gaskraftwerke vom Netz genommen, um die Preisexplosion zu stoppen. Seit dem, tobt eine höchst interessante Diskussion, wer zusätzliche Leitungskapazität — die nur wenige Stunden im Jahr gebraucht wird — finanzieren soll. Ein Schelm, wer Parallelen zu Stromautobahnen für Windstrom von Nord nach Süd sieht!

In den folgenden Absätzen wird versucht, über die eigentlich erkannten Probleme hinweg zu schwafeln: …Alternativ können flexible Verbraucher ihre Stromnachfrage reduzieren und z.B. bereits eingekauften Strom am Markt gewinnbringend verkaufen… Welche flexiblen Verbraucher? Bisher hat man ein Fußballländerspiel geguckt, wenn es übertragen wurde und Autos produziert, wenn sie bestellt waren. Nur Banken und Spekulanten — sonst die ärgsten Feinde aufrechter Sozialdemokraten — können Strom gewinnbringend handeln. Und im besten Politikerjargon geht es nahtlos weiter: …Auf diese Weise kann der zu niedrigen Grenzkosten angebotene Strom aus Wind- und Sonnenenergie effizient und sicher in das System integriert werden… Der dümmliche Werbeslogan "Die Sonne schickt keine Rechnung" wird auf Ministerebene "zu niedrigen Grenzkosten angebotener Strom aus Wind- und Sonnenenergie" umgeschrieben und wenn man Abfallstrom gegen Erstattung der Entsorgungskosten ins Ausland verhökert wird er "effizient und sicher in das System integriert". Mein absoluter Lieblingssatz folgt erst kurz danach: …Der Strommarkt ist damit weit entfernt von einem „Überschuss“ erneuerbarer Energien. 2035 könnte die minimale Residuallast minus 25 Gigawatt betragen… Auf Deutsch: 2035 könnten wir mehr als 25 GW (das ist mehr als das Doppelte, was zur Zeit noch an Kernkraftwerken am Netz ist) Leistung aus Wind und Sonne erzeugen, als wir überhaupt an Strom verbrauchen. Jedem im Politbüro der "Hauptstadt der DDR" wären vor Rührung die Tränen gekommen, bei einer solchen Übererfüllung des Plansoll. Wie hoch dann wohl die Entsorgungsgebühren sein werden?

Flexibilität als eine Antwort

Neben der zeitweisen Stromabschaltung, werden hier echte technologische Knaller zur Lösung der Überproduktion empfohlen: …Bei geringer Residuallast kann mit Strom auch direkt Wärme erzeugt und damit Heizöl bzw. Gas eingespart werden… Wenn die Wetterlage mehr Strom produziert als überhaupt gebraucht wird, soll man mit Strom heizen. Zum zehnfachen Preis von Heizöl. Der Tauchsieder als Retter der Schlangenölverkäufer (wird bereits in Bremen erprobt).

Manche Aussagen sind schlicht dummdreist: …Darüber hinaus können bei gekoppelten Märkten auch die unterschiedlich verfügbaren Technologien effizienter genutzt werden (z. B. Wind und Sonne in Deutschland, Wasserkraftspeicher in den Alpen und in Skandinavien)… Vielleicht fragt mal einer im Ministerium bei den Betreibern der alpinen Wasserkraftwerke an. Die gehen sogar von Schließung der bestehenden Anlagen aus, wenn das Dumping mit deutschem Abfallstrom noch länger anhalten sollte. Manchmal weiß man auch nicht, ob man lachen oder weinen soll: …Die Kosten für die Erschließung der notwendigen technischen Potenziale sind umso geringer, je breiter und direkter die Preissignale wirken… Nur sind die Preissignale durch den Einspeisevorrang und die EEG-Vergütung völlig auf den Kopf gestellt. Oder noch gestelzter: …Bei statischer Betrachtung erhöht sich die EEG-Umlage bei einer Abregelung bei moderat negativen Preisen in einem stärkeren Maße, als bei Abregelung bei einem Preis von Null. Bei dynamischer Betrachtung hingegen erweist sich die Abregelung bei moderaten negativen Preisen als kosteneffizient… Entsorgungsgebühren fallen immer dann an, wenn es keine wirtschaftliche Verwendung für den Abfall gibt. Einzig sinnvolle Konsequenz ist daher die Müllvermeidung — sprich die Abschaltung der Anlagen bei Überproduktion.

So langsam ahnen die Schlangenölverkäufer, daß die Geschäfte zukünftig nicht mehr so profitabel weiter laufen können: Insbesondere Biomasseanlagen erbringen zunehmend Regelleistung. Zukünftig sollte die Teilnahme am Markt für (negative) Regelleistung auch für Wind- und Photovoltaikanlagen möglich sein… Man will sich das Abschalten als "negative Regelleistung" vergüten lassen — hofft jedenfalls der Ingenieur. Vielleicht will man die Windräder auch als Ventilatoren laufen lassen. Innerhalb eines Windparks dürften sich dann tolle Koppelgeschäfte verwirklichen lassen. Aber, damit ist der Kreativität im Wirtschaftsministerium noch kein Ende gesetzt: …Biomasseanlagen haben mit der Flexibilitätsprämie einen Anreiz, ihre Anlagen flexibel auszulegen und zukünftig vor allem bei hohen Strompreisen einzuspeisen. Auch Wind- und Photovoltaik-Anlagen können z. B. durch Schwachwindturbinen oder Ost-West-Ausrichtung eine gleichmäßigere Einspeisung erzielen und in Zeiten hoher Strompreise die hohe Nachfrage besser decken… Die Konstrukteure von Biogasanlagen haben selbstverständlich auf eine gleichmäßige Auslastung der Anlagen gesetzt, um die Kapitalkosten gering zu halten. Wer soll die zusätzlichen Speicher, Motoren, Verstärkung der Netzanschlüsse etc. bezahlen, wenn plötzlich "geregelt" eingespeist werden soll? Der "Biostrom" würde damit noch teurer. Die "Schwachwindturbinen" und die Ost-West-Ausrichtung kommentieren sich von selbst.

Marktpreissignale für Erzeuger und Verbraucher stärken

Dem Minister scheint der Einsatz von Windrädern als Ventilatoren so wichtig, daß er noch einmal im nächsten Kapitel ausdrücklich gefordert wird: …Die Präqualifikationsbedingungen sollten so angepasst werden, dass insbesondere Windenergieanlagen in Zukunft negative Regelleistung bereitstellen können… Der nächste Verbesserungsvorschlag erscheint eher etwas nebulös: …Auch könnte in Zukunft die ausgeschriebene Menge für Regelleistung an die jeweilige Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie angepasst werden… Soll es vielleicht demnächst ein Forschungsprojekt zum aufblasbaren Kraftwerk geben?

Schön ist, wenn Politiker auch mal erkennen, daß das Fehlverhalten einiger Geschäftemacher die Folge ihrer blödsinnigen Gesetze ist: …Schätzungen gehen davon aus, dass nur 30 – 50 Prozent der Bilanzkreisverantwortlichen ihren Bilanzkreis aktiv am Intradaymarkt bewirtschaften… Kein Mensch kann das Wetter des nächsten Tages mit hundertprozentiger Sicherheit voraussagen. Im wirklichen Leben ist ein Händler, der etwas verkauft, was er gar nicht besitzt, ein Betrüger. Deshalb hat jeder Händler ein Lager. Anders im Stromgeschäft. Dort gibt es einen Wohltäter, den Übertragungsnetzbetreiber, der jede fehlende Lieferung augenblicklich ersetzt. Da Wohltäter nur im Märchen vorkommen, holt der sich seine (erhöhten) Kosten über die Netzentgelte von uns zurück. Ein klassisches Geschäft zu Lasten Dritter — aber von der Politik ausdrücklich so gewollt.

Stromnetze ausbauen und optimieren

Eine alte Propagandaweisheit besagt, daß es egal ist, ob etwas falsch oder wahr ist, man muß es nur oft genug wiederholen. So steht auch hier wieder: …Überregionaler Stromaustausch gleicht die Schwankungen von Wind, Sonne und Nachfrage aus… Wer immer noch dieses Märchen glaubt, sollte sich schnellstens mal mit den meteorologischen Datensammlungen bzw. den Einspeiseverläufen der Übertragungsnetzbetreiber beschäftigen.

Mit den ewig selben fadenscheinigen Argumenten werden auch die Nord-Süd "Stromautobahnen" begründet: …Dies erhöht in zahlreichen Stunden den Transportbedarf von Norden nach Süden… Keine einzige Windmühle wird je ein konventionelles Kraftwerk ersetzen können. Weht kein Wind, wird auch keine elektrische Energie erzeugt, weht zufällig mal kräftiger Wind, heißt das noch lange nicht, daß diese auch gebraucht wird. Die Nord-Süd-Leitungen dienen nur dem Zweck, die Überproduktion aus Norddeutschland nach Süddeutschland zu entsorgen — hofft man. Dies wird eher an wenigen Stunden, als an zahlreichen geschehen. Eine weitere Fehlinvestition der "Energiewende", für die wir Bürger zahlen müssen.

Ebenso irrsinnig und rein ideologisch begründet ist die Annahme: …Der Stromhandel unterstellt ein Netz ohne Engpässe… Die Vernachlässigung der Transportkosten ist ja gerade ein zentraler Geburtsfehler von Strombörse und EEG. Gibt es auch eine staatliche Tankerflotte, die kostenlos billiges Erdgas nach Europa transportiert? Wer von der Preisdifferenz zwischen USA und Europa profitieren möchte, muß sich völlig selbstverständlich Tanker auf eigene Kosten chartern. Woher leitet ein Windmüller daher ab, daß sein billiger Strom aus der Nordsee (Standortvorteil) kostenlos nach Süddeutschland transportiert wird? Wer Produktionsanlagen weit entfernt von Verbrauchern baut, muß auch selbst für den Transport aufkommen.

Ein weiterer Vorschlag aus der Küche des Wirtschaftsministeriums, der die Situation nur verschlimmert: …Um Redispatchpotentiale außerhalb der Netzreserve zu erschließen, könnten beispielsweise bestehende Netzersatzanlagen mit Steuerungstechnik ausgestattet werden… Wer bezahlt die Umrüstung und den zusätzlichen Verschleiß? Soll noch ein Stück Umweltschutz auf dem Altar des EEG geopfert werden? Netzersatzanlagen haben wesentlich geringere Umweltstandards als konventionelle Kraftwerke — was auch kein Problem ist, da sie nur im Notfall eingesetzt werden sollten. Was hat Vorrang, die Versorgungssicherheit des städtischen Krankenhauses oder die Wolke über der Photovoltaikanlage im Villenviertel?

Schön ist auch, daß das Wirtschaftsministerium zum Ideenwettbewerb aufruft: …Es ist zu klären, inwieweit die bisher aus den rotierenden Massen der Generatoren erbrachte Momentanreserve durch Energiespeicher oder Photovoltaik-Anlagen mit Umrichtern ersetzt werden kann… Gar nicht. Es sei denn, mit Umrichter sind Motor-Generator-Sätze gemeint. Aber, spätestens wenn alle Kernkraftwerke abgeschaltet sind, bekommen unsere "Energieexperten" noch eine Nachhilfestunde in Elektrotechnik erteilt.

Einheitliche Preiszone erhalten

Man kann es kaum unverblümter ausdrücken, daß es sich beim Stromhandel nicht um Marktwirtschaft, sondern Planwirtschaft handelt: …Dieses einheitliche Marktgebiet – auch „einheitliche Preiszone“ oder „einheitliche Gebotszone“ genannt –, ist die Grundlage dafür, dass sich deutschlandweit und in Österreich die gleichen Großhandelspreise für Strom bilden… Transportkosten werden bewußt ausgeklammert. Wenn sonst irgendjemand weit entfernt von einer Autobahn ein Fabrik baut, muß er selbst für den Transport sorgen. Der niedrige Grundstückspreis und ein geringes Lohnniveau als Marktsignal, lassen sich unmittelbar gegen die erhöhten Transportkosten aufrechnen. Anders im Stromhandel. Hier gibt es keine Transportkosten. Die Verbraucher müssen dem cleveren Investor einen Autobahnanschluß bis vor dessen Türe bauen. Im Volksmund würde man so etwas als schmarotzen bezeichnen.

Wenige Absätze später, wird diese zentrale planwirtschaftliche Säule des EEG-Systems deshalb noch einmal ohne wenn und aber bekräftigt: …Die Möglichkeit, den Strom versorgungssicher und effizient im Netz zu transportieren, ist die Voraussetzung für den Erhalt der einheitlichen Preiszone… Wohlgemerkt, wir reden hier von zwei- bis dreistelligen Milliardenbeträgen, die in die Übertragungs- und Verteilnetze investiert werden müssen, damit die Windmüller und Sonnenstromer ihr Produkt überhaupt zum Verbraucher transportieren können. Eine der gigantischsten Umverteilungen von unten (alle Stromverbraucher) nach oben (wenige Produzenten), die je in dieser Republik statt gefunden haben.

Die europäische Kooperation intensivieren

Ein echter politischer Hammer ist die folgende Aussage: ...Wenn Strom in das Ausland exportiert wird, profitieren die ausländischen Stromverbraucher vom günstigen Strom in Deutschland, während deutsche Stromerzeuger zusätzliche Erlöse erzielen und dort teilweise die Konkurrenz verdrängen… Ist das wirklich das politische Ziel dieser Regierung? Deutsche Kleinrentner etc. machen sich für ausländische Stromkunden krumm, damit deutsche Stromerzeuger — gemeint sind ja wohl eher Windmüller und Sonnenfarmer — reicher werden? Wie lange glaubt man hier, daß sich unsere Nachbarn diesen Angriff auf ihre Arbeitsplätze gefallen lassen? 

Geradezu schizophren sind die folgenden Sätze: …Dies gilt auch, weil die Bedeutung dargebotsabhängiger erneuerbarer Energien und damit stochastisch verfügbarer Erzeugung wächst. Durch die großräumigen Ausgleichseffekte bei den Höchstlasten und dem Beitrag der erneuerbaren Energien zur gesicherten Leistung besteht im europäischen Binnenmarkt grundsätzlich ein geringerer Bedarf an Erzeugungskapazität, Lastmanagement und Speichern… Also die stochastische (zufällige) Erzeugung durch "Erneuerbare"wächst und dadurch nimmt die gesicherte Leistung zu. Das hat etwas von der unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria. Nur kommt man mit einem Glaubensbekenntnis bei der Stromerzeugung nicht weiter. Technik ist eben keine Religion!

Unabhängig davon, für welches Strommarktdesign sich Deutschland, seine Nachbarländer oder andere EU-Mitgliedstaaten entscheiden, sollten beispielsweise gemeinsame Regeln geschaffen werden für Situationen, in denen in mehreren gekoppelten Strommärkten gleichzeitig relativ hohe Strompreise im Großhandel beobachtet werden… Autsch! Kriegt da jemand Angst, daß unsere Nachbarn doch nicht bei Dunkel-Flaute bedingungslos einspringen? Bekommt jemand Bedenken, daß unsere Nachbarn das Gefasel von "Marktsignalen" wörtlich nehmen und den Preis verlangen, der bezahlt werden muß? Bisher war so etwas ausgeschlossen. Jeder mußte ausreichende Reserven vorhalten. Nur in echten Notfällen — Flaute und Dunkelheit zählen nicht dazu — sind dann die Nachbarn vorübergehend für einander eingesprungen. Aber das ist der Unterschied zwischen Nachbarschaftshilfe und Schmarotzertum.

 Dr. Ing. Klaus-Dieter Humpich, zuerst erschienen bei NUKEKLAUS




Überschwemmungen am Südrand der Alpen – Menetekel, aber für wen?

Bild rechts: © Berliner Wetterkarte e. V.

Zunächst einmal gilt es, drei Begriffe sauber voneinander zu trennen, die in der öffentlichen Diskussion immer durcheinandergewürfelt werden. Da ist zunächst das Wetter: es ändert sich von Tag zu Tag oder auch von Stunde zu Stunde – oder auch mal nicht. Dann gibt es den Begriff Witterung: Er beschreibt den Wettercharakter bei unveränderter Wetterlage. Beispielsweise herrschte in diesem November in Deutschland trockene und milde, teils neblige Witterung. (Anderes Beispiel: eine wechselhafte Westwindwetterlage bei uns kann von Tag zu Tag sehr unterschiedliches Wetter bringen. Es herrscht dann eben wechselhafte Witterung. Oder, wie mein Freund Chris Frey zu sagen pflegt: es ist „beständig unbeständig“).

Und dann gibt es natürlich den Begriff Klima: Er beschreibt Wetter und Witterung im Verlauf von Jahrhunderten und Jahrtausenden, wobei man Schwankungen im Zeitmaßstab von Jahrzehnten als Klimavariationen bezeichnet.

Alle drei haben eines gemeinsam: Sie ändern sich ständig! Das war schon immer so, seit die Erde besteht, und wird auch immer so bleiben, solange die Erde besteht! Einziger Unterschied bei den Änderungen ist der unterschiedliche Zeitscale.

In diesem Beitrag geht es also am ehesten um Witterung. Zunächst zur Wetterlage, die sich seit Ende Oktober bemerkenswert stabil verhält: Einem Höhentrog über dem Ostatlantik steht ein Höhenhoch über Ost- und Südosteuropa gegenüber (siehe Bild oben rechts). Deutlich erkennbar ist die Südanströmung der Alpen. Zusätzlich zur dynamischen Hebung durch das Zusammentreffen von warmer und kalter Luft im Bereich der Hauptfrontalzone (Vorticity-Advektion) kommt hier noch die erzwungene Hebung an den Alpen hinzu. Außerdem hat die von Süden heran wehende Luft über dem Mittelmeer viel mehr Feuchtigkeit aufgenommen, als eine entsprechende Strömung vom Atlantik her je enthalten kann.

Diese Feuchtigkeit ist also südlich der Alpen sozusagen aus der Luft herausgefallen. Auf dem Weg über die Alpen kann kaum neue Feuchtigkeit aufgenommen werden, außerdem sorgt das erzwungene Absinken auf der Alpennordseite für Wolkenauflösung – es herrscht dort Föhn. Die Föhneigenschaften verlieren sich mit der weiteren Nordverlagerung dieser Luftmasse, doch fehlen auch dann noch Feuchtequellen. Allenfalls bildet sich bei fehlendem Wind aus der bei uns vorhandenen Bodenfeuchtigkeit Nebel und Hochnebel, aus der die höheren Berge herausragen. Wesentlichen Regen kann es dabei nicht geben.

So weit, so gut – oder schlecht. Man erkläre mir mal, was an dieser Witterung (!) so ungewöhnlich ist, und ob es so etwas bislang wirklich noch nie gegeben hat.

Nun zur Intensität der mit dieser Wetterlage verbundenen Wettererscheinungen. Blättert man in den Statistiken, findet man schnell heraus, dass es südlich der Alpen auch schon mal viel mehr geregnet hat, und zwar bemerkenswerterweise offenbar zu Zeiten, in denen es kälter war als derzeit. Womit wir einen Bogen zum Klima schlagen können.

Klimaschwankungen gleich in welchem Zeitscale machen sich an den Polen, in unserem Falle also in der Arktis, viel stärker bemerkbar als in den Tropen. Das gilt sowohl für den jahreszeitlichen Verlauf als auch für Klimaschwankungen im Bereich von Jahrhunderten. Der jahreszeitliche Temperaturunterschied ist nun mal in der Arktis viel größer als in Afrika. Das bedeutet allgemein: Je kälter die Atmosphäre, umso größer der Temperaturgegensatz zwischen Polen und Äquator! Und je größer der Temperaturgegensatz, umso stärker auch die Wettervorgänge, jedenfalls dort, wo diese unterschiedlichen Luftmassen aufeinandertreffen, also im Bereich der Westwindzone der mittleren Breiten.

Das gilt im großräumigen Maßstab genauso wie im kleinräumigen Bereich. Im großräumigen Bereich, also Europa- Atlantik, äußert sich ein starker Temperaturgegensatz in der Bildung riesiger Orkanwirbel, die es im Sommer überhaupt nicht gibt. Auch diese fallen in einem kälteren Klima noch intensiver aus als in einem milderen Klima bei geringerem Temperaturgegensatz (Ausnahmen bestätigen die Regel, denn der Temperaturgegensatz allein bewirkt noch nicht viel). Im vorigen Winter beispielsweise gab es seit Oktober 2013 praktisch den ganzen Winter über auf dem Atlantik einen Super-Orkanwirbel nach dem Anderen. Immer wieder sank der Kerndruck unter 950 hPa, teils sogar unter 930 hPa. Dies habe ich lange nicht mehr so ausgeprägt gesehen, und man könnte es durchaus als Indiz für eine sich abkühlende Welt sehen. Dies gilt auch dann, wenn eine solche zyklonale Aktivität bei uns eine südwestliche Strömung bringt mit der entsprechenden milden Witterung. Dass das beispielsweise in den USA im vergangenen Winter (und auch ganz aktuell jetzt) noch ganz anders aussah, ist vielleicht noch in Erinnerung.

Und damit zurück zur aktuellen Wetterlage. Es ist zu befürchten, dass – wenn die von seriösen unabhängigen Wissenschaftlern befürchtete (!) Abkühlung noch weitergeht, sich derartige Wettervorgänge noch weiter verstärken. Das gilt auch für sommerliche Gewitterstürme bei uns, die bei größerem Temperaturgegensatz entsprechend stärker ausfallen dürften.

Schlusswort: Auffällig ist in diesem Jahr in krassem Gegensatz zum Vorjahr, dass es auf dem Atlantik, genauer im Bereich Island, praktisch keine richtige zyklonale Aktivität gibt. Vielmehr zeigen die Modelle im Bereich der nächsten 7 Tage (weiter reichen sie nicht!!), dass sich über Nordskandinavien bis nach Island ein umfangreiches und kräftiges Hochdruckgebiet bilden soll. Damit haben milde Luftmassen vom Atlantik keine Chance mehr, nach Mitteleuropa zu gelangen.

Schauen wir mal, ob sich das im Winter fortsetzt. Man lese hierzu noch einmal meinen Beitrag zu den Bauernregeln hier.

Hans-Dieter Schmidt