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Winter werden in Deutschland seit einem Vierteljahrhundert deutlich kälter

Kürzlich erschien dieser Artikel http://notrickszone.com/2013/11/24/giss-data-confirm-winters-definitely-getting-colder-over-northern-hemisphere-continents-since-1995/

in welchem das bestätigt wurde, was EIKE-Leser schon längst wissen. Nämlich dass die Winter kälter werden.

Abb1: Laut GISS-Datensatz werden die Winter, das sind die Monate Dez/Jan/Febr/ seit 1995 kälter.

In Deutschland werden die Winter nicht erst seit 1995 kälter wie der GISS-Datensatz zeigt, sondern die erhobenen Daten des Deutschen Wetterdienstes beginnen sieben Jahre früher, also seit 1988 mit einer deutlichen Abwärtstendenz der Wintertemperaturen.

Abb.2: Der Winter 2013 sind die drei Monate Dezember 2012, sowie Januar und Februar 2013. Der derzeitige Dezember 2013 wird dann als Winter 2014 geführt.

In Deutschland werden die drei Wintermonate seit 1988 kälter. Daran kann auch der warme und schneearme Winter von 2007 wenig ändern. Die Politik redet zwar immer noch vom Klimawandel und suggeriert ein Wärmer werden. Durch die Gesetzgebung hat man aber längst auf die Kälte reagiert.

Das Wort Klimawandel wird stets im Sinne von Wärmer werden gebraucht. Doch durch eine Anzahl neuer politischer Verordnungen wie der Winterreifenpflicht und der Pflicht zur Energieeinsparung durch Kältedämmung bei Neubauten und bei Althausrenovierungen hat die Politik längst auf das Kälter werden reagiert, oft mit haarsträubenden Argumenten wie kürzlich ein Energieberater der württembergischen STEG im Gemeindrat von Hüttlingen. Man dämme die Gebäude natürlich auch gegen die Sommerhitze, meinte er. Zugleich aber hielt er einen Vortrag über die erwartete Einsparung bei Heizöl und Erdgas durch die vorgeschlagenen Dämmmaßnahmen.

In all dieser Zeit sind die Kohlendioxid-Konzentrationen, die nach Meinung der Warmisten und Treibhausgläubigen die Erwärmung bewirken sollen, natürlich weiter gestiegen. Darüber gibt die folgende Grafik Auskunft: 

Abb.3: Anstieg der Kohlendioxidkonzentration in der Luft, gemessen am Mouna Loa Dieses Jahr sollen bereits kurzfristig Konzentrationen von 400 ppm gemessen worden sein. 400ppm wären 0,04%CO2-Anteil in der Luft. (ppm = parts per million)

Fast könnte man meinen, dass mit einem zunehmenden CO2-gehalt in der Atmosphäre die Temperaturen immer Kälter werden, dass es also so etwas wie einen umgekehrten Treibhauseffekt geben müsse. Mehr CO2 kühlt, wäre die Schlussfolgerung aus den Grafiken 1 und 3. Den Eindruck gewinnt man umso mehr, je mehr man in die Gegenwart kommt, das zeigt die nächste Grafik der drei Wintermonate

Abb.4: Natürlich werden auch bei uns in Deutschland seit 1994 und erst recht seit 1995 die Winter genauso kälter wie auf der ganzen Nordhalbkugel und der Temperaturverlauf bestätigt voll und ganz den Giss-Datensatz.

1998 war weltweit das wärmste Jahr, natürlich war der Winter damals auch warm. In Deutschland betrug der Winterschnitt, ermittelt vom DWD anhand von 2000 Messstationen, 3 Grad. Auf der Grafik sieht man einen deutlichen Temperaturrückgang seit dieser Zeit. Man bedenke, dass vor allem unseren Kindern in den Schulen ständig vor einer bedrohenden Erwärmung Angst gemacht wird. Eine Erwärmung, welche die meisten der jungen Leute noch nie erlebt haben. Unsere Jugend kann sich nur an die Abkühlung erinnern. Ski und Rodel sind mittlerweile bis in die Tallagen hinein möglich.

Abb.5: Deutschland wird keine Winter mehr erleben. Die Jugend wird den Schnee nur noch aus den Erzählungen kennen lernen. All diese Falschvorhersagen vor 16 Jahren sind zum Leidwesen der Autofahrer und der meisten Menschen in Deutschland (rasant steigende Heizkosten!), überhaupt nicht eingetroffen.

Es stellt sich die Frage, warum die Winter seit einem Vierteljahrhundert wieder kälter werden?  Die folgende Abbildung 6 zeigt, dass die Wintertemperaturen in Deutschland zumindest seit 1881 einem Rhythmus unterliegen, der unter anderem von der NAO (einer Schwankung des Luftdruckgefälles zwischen Azorenhoch und Islandtief) und der AMO (einer Schwankung der Wassertemperaturen im Nordatlantik) gesteuert wird. Zwischen Kohlendioxid und den Wintertemperaturen kann es keinen Zusammenhang geben, denn die CO2-Konzentrationen wie Abb 2 zeigt, in diesem Zeitraum kontinuierlich angestiegen.

Wir halten also fest: Trotz steigender CO2-Werte fallen die Temperaturen.

Abb.6: Das Deutschland- Wintermittel der Lufttemperaturen über 132 Jahre (°C Deutschland, hellblau) ähnelt in seinem Verlauf dem NAO- Index und der Häufigkeit der am stärksten erwärmend wirkenden Westlagen im engeren Sinne (WA + WZ), während zur AMO ein eher inverser Verlauf besteht. Im Großen und Ganzen sind die Deutschen Wintertemperaturen gegenwärtig in etwa so, wie sie in den frühen 1880er Jahren waren- wo bleibt die „Klimaerwärmung“?

Abschließend wollen wir noch eine Vorschau auf den beginnenden Winter 2013/14 wagen. Vorsorglich müssen wir anmerken, dass sichere Langfristprognosen nach wie vor nicht möglich sind. Wie bereits mehrfach erläutert, sind diese Langfristprognosen außerdem wegen der nachlassenden Sonnenaktivität zunehmend schwieriger geworden. Es gibt weniger Westlagen, dafür aber mehr meridionale Lagen, was Extremwetter begünstigt und insgesamt zu einer leichten Abkühlung („Kleine Eiszeit“) führt. Diese Phase starker Temperaturschwankungen innerhalb, aber auch zwischen den einzelnen Jahren, begann um 2010 und ähnelt der Abkühlungsphase zwischen 1800 und 1820.

Auch 2013 war das eindrucksvoll zu erleben (extrem kalter März, warmer Juli). Auch die von uns erwartete, beginnende Abnahme der Sonnenscheindauer zeigte sich 2013 erstmals deutlich, denn mit Ausnahme des sehr sonnigen Juli waren fast alle Monate, besonders der Januar/Februar, Mai und der gesamte Herbst, sehr sonnenscheinarm. Das hat auch Auswirkungen auf die Lufttemperaturen, denn 2013 wird nach 2010 das bislang zweitkälteste Jahr des 21. Jahrhunderts in Deutschland werden.

Die nächsten zwei Abbildungen 7 und 8 http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/people/wwang/cfsv2fcst/htmls/euT2me3Mon.html ) ( Quelle: zeigen die aktuellen Modellrechnungen des allerdings meist wenig verlässlichen CFS- v2- Modells für Europa im Dezember 2013 sowie im Februar 2014 (Orange- Rot bedeutet zu milde, blau zu kalte Monatswitterung):

Abb.7: Zu kalter Dezember 2013, besonders in Süddeutschland und Südosteuropa?

Abb.8: Zu milder Februar 2014? Diese Prognose ist extrem unsicher.

Aber zumindest der Dezember könnte diesmal ein Treffer werden, denn die erwartete Luftdruckverteilung (hoher Luftdruck über Nordwest- und Mitteleuropa, einhergehend mit einer Häufung der Großwetterlagen HB, BM, HM, NW und N) ist bereits eingetreten und deutet ebenfalls in diese Richtung (Abbildungen 8 und 9). Danach soll der hohe Luftdruck süd- oder südostwärts abziehen, so dass es im Hochwinter mehr Westlagen geben könnte, was aber noch sehr unsicher ist (Quelle: http://www.langfristwetter.de/ von LARS THIEME). 

Abb.9: Zu hoher Luftdruck über Nordwest- und bis nach Mitteleuropa (Rote bis grünliche Linien) könnte im Dezember einen Wechsel von nördlichen Kälteeinbrüchen und ruhigem Hochdruckwetter bedeuten. 

Abb.10: Falls im Januar 2014 der zu hohe Luftdruck süd- und südostwärts abzieht (rote bis orange Linien), so würde das eine eher durchschnittliche bis milde, unspektakuläre Hochwinterwitterung zur Folge haben.

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand lässt sich der bevorstehende Winter 2013/14 so abschätzen:

Dezember besonders in Süddeutschland etwas bis deutlich zu kalt, im Norddeutschen Tiefland eher zu mild, trotz gelegentlicher Regen- oder Schneefälle viel niederschlagsärmer als der November, viele Nachtfröste. Thüringen ist wieder mal (so wie so oft bei der Witterung!) ein Niemandsland zwischen allen Extremen. Gelegentliche Wintereinbrüche bis ins Flachland sind denkbar; im Thüringer Wald bestehen meist befriedigende, zeitweise gute Wintersportbedingungen.

Januar/Februar möglicherweise relativ mild, doch kann die Witterung des Hochwinters, wenn überhaupt, erst zum Jahreswechsel abgeschätzt werden.

Insgesamt dürfte die Zonalzirkulation (Westlagenhäufigkeit und deren Stärke) im Winter 2013/14 unterentwickelt sein, was eigentlich für einen strengen Winter spricht. Diese Regel gilt jedoch dann nicht, wenn ausgeprägte Hochdruckgebiete zwischen dem Nordmeer und Skandinavien selten sind oder ganz fehlen (der hohe Luftdruck scheint sich in diesem Winter eher zwischen Nordwest-, Mittel- und Südosteuropa zu etablieren).

Nun ist der Winter 2013/14 einige Tage alt, und ein erster, schwächerer Kälteeinbruch mit einem Wintersturm am 5./6. Dezember (keine Folge eines „Klimawandels“, sondern normal, vergleichbar mit den Hamburger Sturmfluten von 1962 und 1976 oder dem „Niedersachsen- Orkan“ vom November 1972) liegt hinter uns.

Unsere Erinnerung vergleicht meistens mit den zwei, drei letzten Wintern. Letztes Jahr hatten wir einen Schnitt von 0,3 Grad, wobei der Winter im Norden deutlich kälter ausfiel als im Süden. Der Süden hatte zwar auch viel Schneefall und Kälte, jedoch wurden die eisigen Tage oft durch südliche Luftströmungen unterbrochen. Der CO2-Anteil wird weiter zunehmen, bei uns schon allein durch die Energiewende, weil die Kernkraftwerke durch Kohlekraftwerke ersetzt werden. Man würde sich wünschen, dass dieses hochgepriesene erwärmende Treibhausgas endlich einmal seine Wirkung zeigen würde. Doch die in den Schaubildern gezeigten Trendlinien sind eindeutig. Selbst ein relativ milder bis normaler Winter würde diesen Trend noch nicht wesentlich abschwächen.

Josef Kowatsch, Hüttlingen

Stefan Kämpfe, Weimar




Ist es in Ordnung, gefährdete Vogelarten zu töten? Ja, wenn es sich um einen Windpark handelt

Das Gesetz für normale Menschen macht es sehr teuer, Vögel und Fledermäuse zu töten:

„Nach der Ölpest von Deepwater Horizon wurde BP zur Zahlung von 100 Millionen Dollar Schadenersatz für die Folgen auf die Vogelwelt in dem Gebiet verurteilt – sowohl Zugvögel als auch heimische Vögel. – AlaskaDispatch

Exxon Mobil hat zugestimmt, 600.000 Dollar Strafe zu zahlen, nachdem etwa 85 Zugvögel durch das Einatmen von Kohlenwasserstoffen gestorben sind, die von einem seiner Erdgaskraftwerke im Mittleren Westen emittiert worden sind“. – NY Times

Und es wurde teuer für Windparks:

„Am 22. November 2013 hat [die Firma] Duke Energy zugestimmt, 1 Million Dollar zu zahlen, weil in zwei ihrer Windparks in Wyoming 14 Adler und 149 andere Vögel getötet worden waren. –  audublog

Das war das erste Mal, dass ein Windpark belangt worden ist. Und die Strafe beläuft sich auf etwa 6000 Dollar pro Vogel. Das könnte teuer werden, oder?

„Der Fish and Wildlife Service schätzte, dass jedes Jahr in den USA etwa 440.000 Vögel durch Windturbinen getötet werden. Allerdings heißt es von unabhängigen Forschern, dass diese Zahl eher eine sehr niedrige Schätzung ist. Einer Studie von K. Shawn Smallwood zufolge, die im Wildlife Society Bulletin veröffentlicht worden ist, werden jedes Jahr in den USA 573.000 Vögel und 888.000 Fledermäuse getötet. – dailycaller.com

6000 Dollar für jeden getöteten Vogel würde die Windkraft in den USA bei einer Todesrate von 400.000 Vögeln um etwa 2 Milliarden Dollar teurer und noch weniger existenzfähig machen als ohnehin schon. Aber industrielle Windturbinen sind für Big-Government ganz besondere Freunde, und man hat ihnen für das „versehentliche“ Töten Lizenzen bis zu fünf Jahren gewährt. Aber ich glaube, dass diese fünf-Jahres-Lizenzen auslaufen, so dass die Obama-Administration die Vorschrift überarbeitet hat und jetzt sagt, dass es in Ordnung ist, Vögel 30 Jahre lang zu töten.

„Das Innenministerium hat kürzlich eine finale Vorschrift erlassen, Genehmigungen zu verlängern, die es den Einrichtungen erlaubt, geschützte Weißkopf- und Steinadler unkonventionell zu töten. Diese Vorschriften sind ein großer Sieg für die Wind- und die Solarindustrie, die jetzt in der Lage sind, Genehmigungen mit einer Laufzeit bis zu 30 Jahren zu erhalten – eine Zunahme um das Sechsfache des früheren fünf-Jahres-Limits.

Ich mag die Erklärung des Vogeltötungs-Ministeriums [Department of Bird-Killing], warum 30 Jahre Kadaver eine gute Sache sind, die den Weg in die Nachrichten gefunden hat:

„Diese Änderung wird die verantwortungsvolle Entwicklung erneuerbarer Energie und anderer Projekte, die darauf angelegt sind Jahrzehnte lang zu arbeiten, ermöglichen, während wir fortfahren, Adler gemäß unserer gesetzlichen Vorgaben zu schützen“, heißt es in der Vorschrift des Ministeriums. – The Hill

Fünf Jahre Töten von Vögeln war nicht zu verantworten, aber für 30 Jahre ist es das doch? Natürlich würde jeder Adler auf diese Weise schützen.

Im Endeffekt ergibt sich damit eine weitere Subvention in Höhe von 2 Milliarden Dollar für Erneuerbare (und noch viel mehr tote Vögel). Aber alles dient ja nur dem Schutz des Planeten.

Aber hier geht es noch um eine größere Sache. Wann ist ein Gesetz kein Gesetz? Wenn die Regierung Lizenzen gewähren kann, die dieses Gesetz brechen. Wird hier selektiv ein Exempel statuiert? Wenn Duke Energy einer der ganz wenigen Windkraft-Betreiber ist, der für das Töten von Vögeln zur Kasse gezwungen worden ist, dann muss ich mich fragen, was dieses Unternehmen falsch gemacht hat. Vielleicht haben sie nicht am richtigen Tag nicht den richtigen Personen Honig in den Bart geschmiert?

Der WWF wäre außer sich, wenn Kohlekraftwerken für 30 Jahre eine Ausnahmeregelung zur Tötung von Steinadlern eingeräumt werden würde.

Wann ist ein toter Vogel eine Tragödie für einen Ökogrünen? Nur wenn sich damit nicht politisch Kapital herausschlagen lässt.

Wie üblich geht es nicht um die Umwelt. Es geht nur um Politik und Macht.

Link: http://joannenova.com.au/2013/12/ok-to-kill-endangered-birds-yes-if-you-are-a-windfarm-greens-seem-to-be-fine-with-that/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Neue Kern-Reaktorkonzepte in Entwicklung – Small Modular Reactor (SMR) aus energiewirtschaftlicher Sicht

Sieger der ersten Runde war Babcock & Wilcox (B&W) mit seinem mPower Konzept, zusammen mit Bechtel und Tennessee Valley Authority. Eine sehr konservative Entscheidung: Babcock & Wilcox hat bereits alle Reaktoren der US Kriegsschiffe gebaut und besitzt deshalb jahrzehntelange Erfahrung im Bau kleiner (militärischer) Reaktoren. Bechtel ist einer der größten internationalen Ingenieurfirmen mit dem Schwerpunkt großer Bau- und Infrastrukturprojekte. Tennessee Valley Authority ist ein öffentliches Energieversorgungsunternehmen. Wie groß die Fördersumme letztendlich sein wird, steht noch nicht fest. Die in der Öffentlichkeit verbreiteten 452 Millionen US-Dollar beziehen sich auf das gesamte Programm und nicht jeden Hersteller. Insofern war die Entscheidung für den Kandidaten, mit dem am weitesten gediehenen Konzept, folgerichtig.

Die Wirtschaftlichkeit

An dieser Stelle soll nicht auf den Preis für eine kWh elektrischer Energie eingegangen werden, da in diesem frühen Stadium noch keine ausreichend genauen Daten öffentlich zugänglich sind und es rein spekulativ wäre. Es sollen viel mehr ein paar qualitative Überlegungen angestellt werden.

Man geht von deutlich unter einer Milliarde US-Dollar pro SMR aus. Auch, wenn man nur eine Stückzahl von 100 Stück annimmt, ergibt das den stolzen Umsatz von 100 Milliarden. Dies entspricht in etwa dem "Modellwert" in der Flugzeugindustrie. Damit wird sofort klar, daß das keine Hinterhof-Industrie werden kann. Der Weltmarkt wird unter einigen wenigen Konsortien von der Größenordnung Boing oder Airbus unter sich aufgeteilt werden! Wer zu lange wartet, hat praktisch keine Chance mehr, in diesen Markt einzusteigen. Ob Europa jemals noch ein Konsortium wie Airbus schmieden kann, ist mehr als fraglich. Die Energieindustrie wird wohl nur noch von den USA und China bestimmt werden.

Es ergeben sich auch ganz neue Herausforderungen für die Finanzindustrie durch die Verlagerung des Risikos vom Besteller zum Hersteller. Bisher mußte ein Energieversorger das volle Risiko allein übernehmen. Es sei hier nur das Risiko einer nicht termingerechten Fertigstellung und das Zinsänderungsrisiko während einer Bauzeit von zehn Jahren erwähnt. Zukünftig wird es einen Festpreis und kurze Bauzeiten geben. Die Investition kann schnell wieder zurückfließen. Daraus erklärt sich der Gedanke, ein Kernkraftwerk heutiger Größenordnung zukünftig aus bis zu einem Dutzend einzelner Anlagen zusammen zu setzen. Sobald der erste Reaktor in Betrieb geht, beginnt der Kapitalrückfluss. Man spielt plötzlich in der Liga der Gaskraftwerke!

Damit stellt sich aber die alles entscheidende Frage: Wer ist bereit, das finanzielle Risiko zu tragen? China hat sich durch den Bau von 28 Kernkraftwerken eine bedeutende Zulieferindustrie aufgebaut. Auch die USA verfügen über eine solche. Das Risiko auf verschiedene Schultern zu verteilen, ist ein probates Mittel. Europa müßte sich unter — wahrscheinlich französisch-britischer Führung — mächtig sputen, um den Anschluß nicht zu verlieren. Im Moment sieht es eher so aus, als wenn Frankreich, Großbritannien und die USA gleichermaßen um die Gunst von China buhlen.

Um es noch einmal in aller Deutlichkeit zu sagen: Europa fehlt es nicht an technischen Möglichkeiten und an Finanzkraft, sondern am politischen Willen. Es ist das klassische Henne-Ei-Problem: Ohne ausreichende Bestellungen, ist keiner bereit, in Fertigungsanlagen zu investieren. Wer aber, sollte diesen Mut aufbringen, ausgerechnet in Deutschland, wo es keinen Schutz des Eigentums mehr gibt, wo eine Hand voll Politiker nach einem Tsunami im fernen Japan, mit einem Federstrich, Milliarden vernichten können und die breite Masse dazu auch noch Beifall klatscht?

Fertigung in einer Fabrik

Bisher wurden Kernreaktoren mit immer mehr Leistung gebaut. Inzwischen wurde beim EPR von Areva fast die 1700 MWe erreicht. Man macht damit Kernkraftwerke und ihre Komponenten selbst zu einem Nischenprodukt. Nur wenige Stromnetze können so große Blockgrößen überhaupt verkraften. Andererseits wird der Kreis der Zulieferer immer kleiner. Es gibt weltweit nur eine Handvoll Stahlwerke, die überhaupt das Rohmaterial in der erforderlichen Qualität liefern können. Hinzu kommen immer weniger Schmieden, die solch große Reaktordruckgefäße, Turbinenwellen, Schaufeln etc. bearbeiten können. Je kleiner die Stückzahlen und der Kreis der Anbieter wird, um so teurer das Produkt.

Es macht aber wenig Sinn, kleine Reaktoren als verkleinertes Abbild bisheriger Typen bauen zu wollen. Dies dürfte im Gegenteil zu einem Kostenanstieg führen. Will man kostengünstige SMR bauen, muß die gesamte Konstruktion neu durchdacht werden. Man muß praktisch mit dem weißen Blatt von vorne beginnen. Typisches Beispiel ist die Integration bei einem Druckwasserreaktor: Bei der konventionellen Bauweise ist jede Baugruppe (Druckgefäß, Dampferzeuger, Umwälzpumpen, Druckhalter) für sich so groß, daß sie isoliert gefertigt und transportiert werden muß und erst am Aufstellungsort durch Rohrleitungen miteinander verbunden werden kann. Damit wird ein erheblicher Arbeits- und Prüfaufwand auf die Baustelle verlegt. Stundensätze auf Baustellen sind aber wegen ihrer Nebenkosten stets um ein vielfaches höher, als in Fabriken. Gelingt es, alle Baugruppen in das Druckgefäß zu integrieren, entfallen alle notwendigen Montagearbeiten auf der Baustelle, weil ein bereits fertiger und geprüfter "Reaktor" dort angeliefert wird. Bauteile, die es gar nicht gibt (z. B. Rohrleitungen zwischen Reaktordruckgefäß und Dampferzeugern) müssen auch nicht ständig gewartet und wiederholt geprüft werden, was auch noch die Betriebskosten erheblich senkt.

Wenn alle Bauteile wieder "kleiner" werden, erweitert sich auch automatisch der potentielle Herstellerkreis. Die Lieferanten können ihre Fertigungsanlagen wieder besser auslasten, da sie nicht so speziell sein müssen. Es ist wieder möglich, eine nationale Fertigung mit akzeptablen Lieferzeiten zu unterhalten.

Durch die Fertigung von Bauteilen in geschlossenen Hallen ist man vor Witterungseinflüssen (oder schlicht Dreck) geschützt, was die Kosten und das Ausschussrisiko senkt. Eine Serienfertigung führt durch den Einsatz von Vorrichtungen und die Umlage von Konstruktions- und Entwicklungskosten etc. zu geringeren Kosten. Die Standardisierung senkt Schulungskosten und erhöht die Qualität.

In der Automobilindustrie ist die Teilung in Markenhersteller und Zulieferindustrie üblich. Gelingt es Bauteile für Kernkraftwerke zu standardisieren, kann sich auch eine kerntechnische Zulieferindustrie etablieren. Ein wesentlicher Teil der Kostenexplosion bei Kernkraftwerken ist dem erforderlichen "nuclear grade" geschuldet. Es ist kein Einzelfall, daß ein und das selbe Teil für Kernkraftwerke durch diesen Status (Dokumentation, Zulassung etc.) oft ein Vielfaches des "handelsüblichen" kostet. Ein wesentlicher Schritt für den Erfolg, ist dabei die klare Trennung in "sicherheitsrelevante" und "sonstige" Teile. Eine Vorfertigung und komplette Prüfung von Baugruppen kann dabei entscheidend sein. Wird beispielsweise das Notkühlsystem komplett passiv ausgelegt — also (fast) keine elektrische Energie benötigt — können die kompletten Schaltanlagen usw. in den Zustand "normales Kraftwerk" entlassen werden.

Was ist die richtige Größe?

Die Bandbreite der elektrischen Leistung von SMR geht etwa von 40 bis 300 MWe. Die übliche Definition von "klein" leitet sich von der Baugröße der Zentraleinheit ab. Sie sollte noch in einem Stück transportierbar sein. Dies ist eine sehr relative Definition, die sich beständig nach oben ausweitet. Es werden heute immer größere Einheiten (Ölindustrie, Schiffbau usw.) auch über Kontinente transportiert. Der Grundgedanke bei dieser Definition bleibt aber die Zusammenfassung eines "kompletten" Reaktors in nur einem Teil und die Funktionsprüfung vor der Auslieferung, in einer Fabrik.

Sinnvoller erscheint die Definition nach Anwendung. Grundsätzlich sind Insellösungen und die Integration in vorhandene Netze unterscheidbar. Besonders abgelegene Regionen erfordern einen erheblichen Aufwand und laufende Kosten für die Energieversorgung. Auf diese Anwendung zielt beispielsweise das russische Konzept eines schwimmenden Kernkraftwerks. Die beiden je 40 MWe Reaktoren sollen nach Chuktoa in Ost-Sibirien geschleppt werden und dort Bergwerke versorgen. Sehr großes Interesse existiert auch im kanadischen Ölsandgebiet. Ein klassischer Anwender war früher auch das US-Militär. Es besitzt wieder ein verstärktes Interesse, abgelegene Militärstützpunkte durch SMR zu versorgen. Langfristig fallen in diese Kategorie auch Chemieparks und Raffinerien.

Kernkraftwerke unterliegen — wie alle anderen Kraftwerke auch — prinzipiell einer Kostendegression und Wirkungsgradverbesserung mit steigender Leistung. Es ist deshalb bei allen Kraftwerkstypen eine ständige Vergrößerung der Blockleistungen feststellbar. Heute wird die maximale Leistung hauptsächlich durch das Netz bestimmt. Man kann die Grundregel für Neuinvestitionen (stark vereinfacht) etwa so angeben:

·       Baue jeden Block so groß, wie es das Netz erlaubt. Das Netz muß Schnellabschaltungen oder Ausfälle vertragen können.

·       Baue von diesen Blöcken auf einem Gelände so viel, wie du kannst. Wieviel Ausfall kann das Netz bei einem Ausfall einer Übertragungsleitung verkraften? Wie kann die Brennstoffversorgung am Standort gewährleistet werden (Erdgaspipeline, Eisenbahnanschluss, eigener Hafen etc.)? Wie groß ist das Kühlwasserangebot und wie sind die Randbedingungen bezüglich des Umweltschutzes?

Aus den vorgenannten Überlegungen ergeben sich heute international Blockgrößen von 200 bis 800 MWe, bei zwei bis acht Blöcken an einem Standort.

Wie groß der potentielle Markt ist, sieht man allein an der Situation in den USA. Dort müssen wegen verschärfter Bestimmungen zur Luftverschmutzung (Mercury and Air Toxic Standards (MATS) und Cross-State Air Pollution Rule (CSDAPR)) bis 2016 rund 34 GWe Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden. Neue Kohlekraftwerke dürfen praktisch nicht mehr gebaut werden. Die Umstellung auf Erdgas kann wegen der erforderlichen Gasmengen und des daraus resultierenden Nachfragedrucks nur eine Übergangslösung sein. Da die "alten Kohlekraftwerke" relativ klein sind, würde ein Ersatz nur durch "große" Kernkraftwerke einen erheblichen Umbau der Netzstruktur erforderlich machen. Eine schmerzliche Erfahrung, wie teuer Zentralisierung ist, macht gerade Deutschland mit seinem Programm "Nordseewind für Süddeutschland". Insofern brauchen SMR auch nur mit "kleinen" Kohlekraftwerken (100 bis 500 MWe) konkurrieren, die der gleichen Kostendegression unterliegen.

Das Sicherheitskonzept

Bei der Markteinführung von SMR gibt es kaum technische, aber dafür um so größere administrative Probleme. Aus diesem Grund rechtfertigt sich auch das staatliche Förderprogramm in den USA. Die Regierung schreibt zwingend eine Zulassung und Überwachung durch die NRC vor. Dieses Verfahren muß vollständig durch die Hersteller und Betreiber bezahlt werden. Die Kosten sind aber nicht nur (mit dem jedem Genehmigungsantrag innewohnenden) Risiko des Nichterfolges versehen, sie sind auch in der Höhe unkalkulierbar. Die Prüfung erfolgt in Stundenlohnarbeit, zu Stundensätzen von knapp 300 US-Dollar! In diesem System begründet sich ein wesentlicher Teil der Kostenexplosion bei Kernkraftwerken. Die NRC hat stets — nicht ganz uneigennützig — ein offenes Ohr für Kritik an der Sicherheit von Kernkraftwerken. Mögen die Einwände auch noch so absurd sein. Als "gute Behörde" kann sie stets "Bürgernähe" demonstrieren, da die Kosten durch andere getragen werden müssen, aber immer den eigenen Stellenkegel vergrößern. Dieses System gerät erst in letzter Zeit in das Licht der Öffentlichkeit, nachdem man erstaunt feststellt, um wieviel billiger und schneller beispielsweise in China gebaut werden kann. Nur mit geringeren Löhnen, läßt sich das jedenfalls nicht allein erklären.

Die "Massenproduktion" von SMR erfordert völlig neue Sicherheitskonzepte. Auf die technischen Unterschiede, wird in den weiteren Teilen noch ausführlich eingegangen werden. Die Frage ist eher, welches Niveau man als Bezugswert setzt. Einem überzeugten "Atomkraftgegner" wird nie ein Kraftwerk sicher genug sein! Im Gegenteil, ist die ständige Kostentreiberei ein zentrales "Kampfmittel". Allerdings wird durch die Erfolge von China und Korea das Märchen von der "ach so teuren Atomkraft" immer schwerer verkaufbar. Selbst in einem tiefgläubigen Land wie Deutschland, muß man daher immer mehr auf andere Strategien (z. B. angeblich ungelöste "Entsorgung") ausweichen. Sollte man jedoch das heute erreichte Sicherheitsniveau als Grenzwert setzen, lassen sich bei den meisten SMR-Konzepten bedeutende Kostenvorteile erreichen. Es ist nicht auszuschließen, daß das — außerhalb Deutschlands — so gesehen wird. Andererseits kann man durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen die Auswirkungen auf das Umfeld auch bei schwersten Störfällen so stark begrenzen, daß ein Einsatz innerhalb des Stadtgebiets z. B. zur Fernwärmeversorgung akzeptabel wird. Könnte sogar sein, daß SMR in Städten mit starker Luftverschmutzung hoch willkommen sind.

Es gibt aber durchaus einige offene Fragen. Je mehr Standorte es gibt, um so aufwendiger ist die Organisation eines lückenlosen Überwachung- und Bewachungssystems. Heute hat jedes US-Kernkraftwerk zwischen 400 und 700 Festangestellte. Allein die "eigene Privatarme" umfaßt durchschnittlich 120 Mann. Für jeden Reaktor gibt es ständig zwei — vom Energieversorger zu bezahlende — NRC-Kontrolleure.

International sind Abkommen zu treffen, die sich über die gegenseitige Anerkennung von Zulassungen und Prüfungen verständigen. Es macht keinen Sinn, wenn jedes Land von neuem das gesamte Genehmigungsverfahren noch einmal wiederholt. Bisher gilt eine NRC-Zulassung international als "gold standard". Es würde sich lohnen, wenn die Kerntechnik sich hierbei an der internationalen Luftfahrt orientiert. Ebenfalls ein Bereich, mit sehr hohen Sicherheitsanforderungen.

Nach allgemeiner Auffassung sollten die Lieferketten in "nuclear" und "non nuclear" unterteilt betrachtet werden. Die Lieferketten für alle sicherheitstechnisch bedeutenden Teile (Brennelemente, Dampferzeuger, Kühlmittelpumpen usw.) müssen schon sehr früh in der Genehmigungsphase stehen, da ihre Entwürfe unmittelbar mit der Sicherheit verbunden sind. Die Zulieferer müssen sehr eng mit dem eigentlichen Kraftwerkshersteller verknüpft werden. Es ergibt sich ein ähnliches Geschäftsmodell, wie in der Automobilindustrie. Dort werden die Zulieferer mit ihrem speziellen Wissen und Erfahrungen möglichst früh und eng in den Entwicklungsprozess einbezogen. Diese Lieferketten sollten für die Bauartzulassung (vorübergehend) festgeschrieben werden. Es sollten Bauteile gebaut und eingehend geprüft werden. Während dieses Prozesses sind alle Produktionsschritte und Prüfverfahren genau zu dokumentieren, um den Herstellerkreis später ausweiten zu können. Alle sonstigen Bestandteile des Kraftwerks können im Industriestandard und nach lokalen Gegebenheiten unmittelbar nach der jeweiligen Auftragsvergabe vergeben werden.

Hinweis

Dieser erste Teil beschäftigt sich mehr mit den grundsätzlichen Eigenheiten sog. "Small Modular" Reaktoren. Die Betonung liegt hier auf der energiewirtschaftlichen Betrachtung. Es folgt ein zweiter Teil, der sich näher mit der Technik von SMR in der Bauweise als Leichtwasserreaktor beschäftigt. Ein dritter Teil wird auf die ebenfalls im Bewerbungsverfahren befindlichen schnellen Reaktoren eingehen.

Dr. Ing. Klaus Dieter Humpich

Der Beitrag erschien zuerst bei NUKEKlaus




Anmerkung zur Konsens-Legende

Dem Doran/Zimmerman 97%-Konsens ein Licht aufgesteckt

Kürzlich habe ich die Antwort auf eine Frage gefunden, die mich seit nahezu eineinhalb Jahren quälte.
Margaret Zimmerman hat 2008 an 10.257 Geo-Wissenschaftler an Hochschulen und in Regierungsinstitutionen zwei Fragen gestellt, die von 3.146 beantwortet wurden. Diese Erhebung war die Grundlage für die berüchtigte Behauptung vom “97%-Konsens”.
Zur Berechnung des Grades des Konsens der Experten wurden bei der Auswertung laut dem Doran/Zimmerman-Artikel nur 79 von allen Antworten herangezogen. Zitat aus Doran/Zimmerman:
„In unserer Befragung galten als die höchstspezialisierten und fachkundigsten Beantworter (in Bezug auf den Klimawandel) diejenigen, die als ihr Fachgebiet „Klimawissenschaft“ angegeben hatten und die mehr als 50% ihrer jüngeren fachbegutachteten Veröffentlichungen dem Thema „Klimawandel“ gewidmet hatten (das waren insgesamt 79 aus der Gesamtheit). Von diesen Spezialisten antworteten 96.2% (76 von 79) auf die Frage 1 „angestiegen“ und 97.4% (75 von 77) auf die Frage 2 mit „Ja“.
Die Grundlage für die Behauptung vom “97%-Konsens” steht in diesem Zitat:
[von] “… den am höchsten spezialisierten und kenntnisreichsten Beantwortern (in Bezug auf den Klimawandel) … haben 97,4% (75 von 77) mit “Ja” auf Frage 2 geantwortet.“

Diese Behauptung ist falsch.

Die beiden Fragen lauteten:

Frage 1: “Im Vergleich mit den Konzentrationen vor 1800, meinen Sie, dass die Globaltemperaturen im Allgemeinen angestiegen. gefallen oder relativ konstant geblieben sind?“ 76 von 79 (96.2%) haben mit “angestiegen” geantwortet.
Frage 2: “Meinen Sie, dass menschliche Tätigkeit ein signifikanter beitragender Faktor zur Veränderungen der mittleren globalen Temperaturen ist?” 75 von 77 (97.4%) antworteten mit “Ja.”

Folgende Frage ließ mir keine Ruhe: Warum antwortete eine unterschiedliche Zahl von Leuten (79 gegenüber 77) auf die beiden Fragen? Was ist mit den beiden anderen Beantwortern geschehen?
Die Antwort darauf steht nicht im Doran-Artikel.

Aber sie steht im Zimmerman-Bericht, von dem ich schon im März 2012 ein Exemplar gekauft habe. Dumm, dass ich dieses Exemplar gelesen und sogar den einschlägigen Teil zitiert habe und dass mir erst jetzt auffiel, dass dort die Antwort auf meine bohrende Frage steht.

Hier sind alle Fragen aus der Zimmerman-Erhebung:

Frage 1: “Im Vergleich mit den vor 1800 Konzentrationen, meinen Sie. dass die Globaltemperaturen im Allgemeinen angestiegen. gefallen oder relativ konstant geblieben sind?“
1. Angestiegen
2. Gefallen
3. Relativ konstant geblieben
4. Keine Meinung/Weiß nicht

Frage 2: “Meinen Sie, dass menschliche Tätigkeit ein signifikanter beitragender Faktor zur Veränderungen der mittleren globalen Temperaturen ist?”  [Diese Frage sollten diejenigen nicht beantworten, die auf Frage 1 " „Relativ konstant geblieben“ antworteten.]
1. Ja
2. Nein
3. Ich bin mir nicht sicher

Frage 3.  Was halten Sie für das zwingendste Argument, das Ihre vorhergehende Antwort unterstützt (oder für die, die sich nicht sicher sind: Warum sind Sie sich nicht sicher?) [Diese Frage sollten diejenigen nicht beantworten, die auf Frage 1 mit „Relativ konstant geblieben“ antworteten.]

Frage 4. Schätzen Sie bitte den prozentualen Anteil Ihrer Geo-Wissenschaftler-Kollegen, die meinen dass menschliche Tätigkeit ein beitragender Faktor zum Klimawandel ist.

Frage 5.  Welchen prozentualen Anteil an Ihren veröffentlichten und fachbegutachteten Papieren beschäftigten sich thematisch mit dem Klimawandel?

Frage 6. Alter

Frage 7. Geschlecht

Frage 8. Was ist Ihr höchster erreichter Bildungsabschluß?

Frage 9. Mit welcher Kategorie können Sie am besten Ihre Fachkenntnisse bezeichnen?

Merken Sie etwas?  Wenn ein Beantworter “Relativ konstant geblieben” auf die erste Frage antwortete, dann wurde ihm die zweite Frage nicht mehr gestellt!
Das zeigt, warum nur 77 Antworten auf die zweite Frage gemeldet wurden. Zwei der 79 Spitzen-Klimatologen hatten “Relativ konstant geblieben” auf die erste Frage geantwortet. Und denen wurden dann auch nicht die zweite Frage gestellt, und sie wurden nicht in die Berechnung der angenommenen 97.4%-Zustimmung einbezogen.

Das bedeutet, dass nur 75 von 79 (94.9%) der  “am höchsten spezialisierten und kenntnisreichsten Beantworter” die Antworten gaben, die auf beide Fragen erwartet wurden.

Also, trotz des Stellens “dummer Fragen”, die sogar die meisten Skeptiker "Klimawandel-korrekt” beantworten würden und trotz des Ausschlusses von über 97% der erhaltenen Antworten, gibt es diese 97%-Zustimmung nicht.
Tatsächlich war es nur eine 94.9% Zustimmung.

Link auf die Seite des Autors: David Burton

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




Energiewende wirkt: IG Metall „Energiewende gefährdet 200 000 Jobs“

Die Welt schreibt:

Forscher des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in einer Studie, die der "Welt am Sonntag" vorliegt, analysiert, ob eine Erhöhung der Strompreise potenziell Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet. Das Ergebnis: Grob gerechnet könnte der jüngste Anstieg der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kurzfristig rund 86.000 Industriejobs kosten. Die IZA-Forscher haben analysiert, wie sich zwischen 2003 und 2007 eine Erhöhung der Strompreise auf die Beschäftigung in der Industrie ausgewirkt hat. Das Resultat: Wenn der Strompreis steigt, beschäftigen die Unternehmen weniger Arbeitskräfte. "Höhere Strompreise haben moderat negative Beschäftigungswirkungen", sagt Nico Pestel, einer der Studienautoren.

Das ist aber noch längst nicht alles, denn die besonders gefährdete Grundstoffindustrie bietet  zusammen mit ihren Zulieferern etwa 850.000 Beschäftigen Lohn und Brot. Deren Abwanderung ist nicht mehr eine Frage des ob, sondern nur des wann.

Weihnachten kann dann vielleicht schön romantisch bei flackerndem Kerzenschein gefeiert werden, wenn auch vielleicht länger als geplant, denn

Deutschland droht Strom-Blackout zu Weihnachten

liest man bei der Russischen Nachrichten Agentur Ria-Novosti

In einigen europäischen Ländern könnte es in der Weihnachtszeit zu Stromengpässen kommen, schreibt die Zeitung „RBC Daily“ am Montag.

Das geht aus einem Bericht des Verbandes Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (Entso-E) hervor. Am meisten seien die vom Energieimport abhängigen Länder wie Kroatien, Finnland, Lettland, Polen, Schweden und Ungarn gefährdet. Besonders angespannt sei aber die Situation in Deutschland, warnt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Die Experten sind um den Zustand der deutschen Stromnetze besorgt, die kaum noch eine stabile Stromversorgung sichern können. Das Problem ist, dass es im Norden einen Stromüberschuss gibt, während es im Süden an Kraftwerken und dementsprechend an Energie mangelt. Das führt zu großen Spannungsschwankungen in den Netzwerken, weshalb die Betreiber zusätzliche Kapazitäten einsetzen müssen und die Strompreise an der Börse fallen. Im vorigen Jahr sei die Situation trotz des für den Dezember ungewöhnlich warmen Wetters kritisch gewesen, erinnert die FAZ.

Ein weiterer Risikofaktor ist die Kombination aus längeren Kaltperioden, Windstille und dem Brennstoffdefizit in den Gaskraftwerken. Im Februar 2012 stand Deutschland kurz davor, die Gaskraftwerke abschalten zu müssen. Unter Berücksichtigung der negativen Erfahrungen aus dem Vorjahr wurden zwar die Gaslieferverträge erneuert, dennoch befürchten Experten einen Gasmangel. Es könnte „grundsätzlich zu einer Krise der Gasversorgung und zu einer Reduzierung der Stromangebots kommen“, so die Experten des Verbandes der Netzbetreiber.




Deutsche und Schweizer Klimaforscher zwischen Wahn und Wirklichkeit: Politische Korrumpierung von Wissenschaft hat in Deutschland Tradition

In den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts nahm Deutschland die absolute Weltspitze in theoretischer Physik ein. Dann kamen die Verirrungen der gegen Albert Einstein gerichteten „arischen“ Physik während der braunen Diktatur, deren Aderlass an den fachlich besten Forschern bis heute nachklingt. Man sollte meinen, dass ähnliche Entgleisungen gegen integre Forscherkollegen in der Nachkriegszeit nicht mehr möglich seien.

Weit gefehlt. Eine Schmutzkampagne unter Federführung des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) gegen einen slowakischen und isrealischen Wissenschaftskollegen belegt es. Die Kampagne des PIK traf die beiden renommierten Klimawissenschaftler Jan Veizer (Slowakei) und Nir Shaviv (Israel) unvorbereitet und vor allem unverschuldet. Jan Veizer – im Jahre 2003 als das hier geschilderte Ereignis stattfand, Professor an der Universität Bochum – ist ein Geowissenschaftler von Weltruf [14]. Er wurde mit zahlreichen Ehrungen bedacht, so 1992 mit dem 1,55 Millionen Euro dotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis sowie der Logan Medal, der höchsten Ehrung der Geological Association von Kanada. Der Physiker Nir Shaviv lehrt als Professor für Geophysik an der hebräischen Universität Jerusalem. Veizer und Shaviv hatten im Juli 2003 eine bahnbrechende Veröffentlichung über die Klimafolgen des zyklischen Laufs unserer Erde durch die Galaxis veröffentlicht, mit dem Titel “Celestial Driver of Phanerozoic Climate?“ [1]. An dieser Arbeit entzündete sich der Zorn ihrer AGW-Kollegen, die sich, offensichtlich in starker Verirrung, ihrem Sendungsbewusstsein der "Weltrettung" vor dem Naturgas CO2 mit allen Mitteln verpflichtet fühlten. In ihrem Eifer übersahen sie sogar dabei, dass die Publikation von Veizer/Shaviv nicht einmal ansatzweise etwas mit einem anthropogenen Einfluss oder mit CO2 zu tun hatte. Es ging nämlich um Klimaveränderungen in den letzten 500 Millionen Jahren.

Vorauszuschicken für das bessere Verständnis des Weiteren ist ferner: Unter aktiven, noch im Dienst einer Hochschule befindlichen Forscherkollegen ist so etwas wie eine Wissenschafts-Etikette verbindlich. Fachliche Auseinandersetzungen werden auf wissenschaftlicher Publikationsebene, nicht in der Boulevardpresse und und nicht mit persönlichen Beleidigungen oder gar Verleumdungen ausgetragen. Insbesondere sind persönliche Angriffe und mediale Verunglimpfungen verpönt. Ist ein Forscher der Auffassung, ein Kollege oder Konkurrent hätte in einer begutachteten Fachpublikation sachlich Unzutreffendes oder Unsinniges geschrieben, gibt es hierfür das Einspruchsmittel des “Debate Papers“. Dieses wird beim betreffenden Verlag eingereicht, begutachtet und, falls fachlich in Ordnung, veröffentlicht.

Verleumdung als "wissenschaftliche" Methode

Unter diesen Gesichtspunkten sind die im Folgenden dokumentierten Ereignisse kaum mehr nachvollziehbar. Die Veröffentlichung von Veizer/Shaviv erschien den AGW-Alarmisten im Hinblick auf ihre eigenen Thesen zu brisant, obwohl sich diese Arbeit, wie schon betont, nur auf die viele Millionen Jahre währende Klimavergangenheit bezog und das 20. Jahrhundert gar nicht ansprach. Aber dennoch: Von einer Gruppe von Klimaforschern unter  Federführung des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) wurde rasch nach Erscheinen der Arbeit eine Pressekampagne gegen Veizer und Shaviv in Gang gesetzt. Der Informationsdienst der Wissenschaft (IDW) veröffentlichte am 24.10.2003 eine Pressemitteilung des PIK mit dem Titel “Spekulation zum Einfluss der kosmischen Strahlung auf das Klima wissenschaftlich nicht haltbar“ [2]. In ihr heisst es unter anderem „Dieses fundierte Wissen (Anm.: das Wissen der IPCC-Fraktion) wird durch eine einzelne, spekulative, auf unsicheren Daten fußende und methodisch sehr fragwürdige Publikation in keiner Weise in Frage gestellt“.

Veizer und Shaviv waren nun freilich weit davon entfernt, irgendein Wissen in Frage zu stellen. Sie hatten lediglich eine hoch interessante wissenschaftliche Publikation verfasst, die immer noch viel zitiert wird und inzwischen zum akzeptierten Standard gehört. Mit wissenschaftlicher Etikette hatte die Presseaktion des PIK, die fast das Herabsteigen auf Boulevardniveau dem üblichen Weg eines Debate Papers vorzog, überhaupt nichts zu tun. Unterzeichner der PIK-Pressemitteilung, unter denen unsere Leser sicher viele der immer noch den „Weltuntergang“ durch anthropogenes CO2 predigenden deutschen und Schweizer AGW-Aktivisten auffinden können, waren

Dr. J. Beer, EAWAG, ETH Zürich
Prof. U. Cubasch, Institut für Meteorologie, Berlin
Prof. O. Eugster, Weltraumforschung und Planetologie, Bern
Dr. C. Fröhlich, Weltstrahlungszentrum, Davos
Prof. G. Haug, GeoForschungsZentrum, Potsdam
Dr. F. Joos, Klima- und Umweltphysik, Bern
Prof. M. Latif, Institut für Meereskunde, Kiel [3]
Dr. U. Neu, ProClim, Schweiz. Akademie der Naturwissenschaften
Prof. C. Pfister, Historisches Institut, Bern
Prof. S. Rahmstorf, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung [4]
Dr. R. Sartorius, Schutz der Erdatmosphäre, UBA, Berlin
Prof. C. D. Schönwiese, Institut für Meteorologie und Geophysik, Frankfurt [5]
Prof. W. Seiler, Meteorologie und Klimaforschung, Garmisch-Partenkirchen
Prof. T. Stocker, Klima- und Umweltphysik, Bern [6]

Mit ihrer Unterschrift haben sich die Unterzeichner wenig ruhmreich in die deutsche und Schweizer Wissenschaftsgeschichte eingetragen. Die Unterzeichner-Aktion war nicht zuletzt deswegen so skandalös, weil Hauptbeteiligte, nämlich die drei schon
genannten Klimaforscher Rahmstorf, Latif und Stocker danach weitermachten als sei nichts vorgefallen. Von Schuldbewusstsein oder gar Entschuldigungen keine Spur. Diese Wissenschafts-Advokaten lassen es sich bis heute nicht nehmen, mit ihren sachlich unhaltbaren Behauptungen von menschgemachter Klimaschädigung, zunehmenden Extremwettern und weiterem sachlichen Nonsense die Medienlandschaften zu vermüllen.

Dass grün/rote Redaktionen wie ARD, ZEIT, Süddeutsche Zeitung etc. solche AGW-Verkündigungs-Gottesdienste stets mittragen, macht die Sache nicht besser. Erst jüngst wurde den drei genannten Klimaforschern wieder einmal die Gelegenheit geboten, den Taifun Hayian sachlich unzulässig als Beleg für anthropogenen Klimawandel zu missbrauchen [7]. Überflüssig zu erwähnen, dass fachliche Auseinandersetzungen mit Kritikern solcher fragwürdigen Äußerungen nicht nur von den drei genannten Klimaforschern sondern auch von den sie unterstützenden Medien sorgfältig aus dem Wege gegangen wird. Die Medien, die diesen drei AGW-Advokaten heute immer noch öffentlich das Wort erteilen, haben entweder von den nachfolgend geschilderten Ereignisse keine Kenntnis, oder sie scheinen aus der Wissenschaftsgeschichte unter Diktaturen definitiv nichts gelernt zu haben.

Zurück zur PIK Kampagne gegen Veizer und Shaviv: Die Pressestelle der Ruhr-Universität Bochum veröffentlichte als Reaktion auf die Pressemitteilung des PIK eine Gegendarstellung [8]. Eine Zusammenfassung aus der Sicht eines Betroffenen findet sich auf dem Blog von N. Shaviv [9]. Insbesondere J. Veizer war schließlich durch den Druck der PIK-Pressemitteilung und deren Folgen von nun an auch persönlichen Anfeindungen ausgesetzt. Zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kam es freilich nicht, wobei es J. Veizer heute übrigens bedauert, nichts Entsprechendes unternommen zu haben [10]. Veizer verließ schließlich die Universität Bochum und nahm einen Ruf an die kanadische Universität von Ottawa an. Wie weit seine Entscheidung durch die geschilderte Affäre bestimmt wurde und ob auch anderweitige Motive mit eine Rolle spielten, kann hier nicht beurteilt werden.

Immerhin ist wissenschaftlicher Exodus auf Grund öffentlichen Drucks in der diktatorischen Vergangenheit Deutschlands nicht unbekannt. Man durfte zumindest vor dieser Affäre davon ausgehen, dass so etwas hierzulande und insbesondere unter Mithilfe renommierter Schweizer Forscherkollegen nicht mehr vorkommen könne. Der vermutlich maßgebende Beitrag von S. Rahmstorf an dieser Affäre, der auf Grund seiner “ungewöhnlichen“ Methoden gegen Meinungsgegner und seine Nähe zur Münchner Rückversicherung ohnehin vom SPIEGEL und immer wieder von skeptischen Blogs kritisiert wurde, ergibt sich aus folgendem Sachverhalt:

Das PIK als Arbeitgeber Rahmstorfs hatte die o.a. Pressemitteilung verfasst. In den an die Öffentlichkeit gelangten E-Mails des „Climategate-Skandals“ findet man S. Rahmstorf im Zusammenhang mit der Veizer-Shaviv-Affäre wieder. So zitiert der Gastbeitrag von Michael Krüger im WordPress.com [11], der auch im ReadersEdition erschien [12] (daselbst vom Englischen ins Deutsche übertragen), Rahmstorfs Vorschläge an befreundete Wissenschaftsaktivisten:

Ich glaube, dass eine andere Veröffentlichung eine ähnliche wissenschaftliche Antwort erfordert, die von Shaviv u. Veizer. Diese Veröffentlichung macht in Deutschland die große Runde und könnte ein Klassiker für Klimaskeptiker werden…“ und weiter: “Ich glaube es wäre eine gute Idee, eine Gruppe von Leuten zusammenzustellen, um auf die Veröffentlichung zu reagieren (in GSA today, Geological Society of America, der veröffentlichenden Zeitschrift). Meine Expertise ist für einen Teil ausreichend und ich wäre bereit diese beizusteuern. Meine Fragen an Euch:
1.      Gibt es schon andere Pläne, um auf die Veröffentlichung zu reagieren?
2.      Wer von Euch möchte an einer Gegendarstellung beteiligt sein?
3.      Kennt von Euch jemand Leute, welche die dazu notwendige Sachkenntnis haben?

Dann bitte ich um Weiterleitung dieses Mail. Mit besten Grüßen, Stefan“.

Diese E-Mail ist – formal und ohne Hintergrund-Kenntnisse überflogen – anscheinend nicht zu beanstanden. Freilich wird aus ihr die jedem Eingeweihten bekannte Strategie des weltweiten, an mafiöse Methoden erinnernden Netzwerks der AGW-Alarmisten sichtbar. Sofort nach jeder klimaskeptischen Veröffentlichung, die ihnen der befürchteten öffentlichen Wirkung wegen als zu gefährlich erscheint, wird sofort eine Gegendarstellung oder Gegenveröffentlichung verfasst. Die Argumente sind dabei, allein schon der Eile wegen, meist nicht übermäßig stichhaltig, was anscheinend auch gar nicht bezweckt ist. Die Öffentlichkeit soll über skeptische Resultate verunsichert werden. Das Lager der AGW-Alarmisten möchte sichtbar demonstrieren: “Die betreffende skeptische Veröffentlichung ist umstritten und daher zu ignorieren“.

Damit keine Missverständnisse entstehen: Wissenschaftlicher Streit auf Sachebene ist immer notwendig und wünschenswert. Die jedoch hier zum Vorschein kommende Taktik des sofortigen, unabdingbaren “Verriss“ ist aber fragwürdig. In der Klimawissenschaft stehen eben zu viel Geld, Macht und politische Verflechtung
auf dem Spiel. Ein US-Blogger hat es mit einer Anmerkung über das unabwendbare Schicksal jeder guten skeptischen Fachveröffentlichung, die von den AGW-Alarmisten als zu brisant für ihre Agenda angesehen wird, in schöner Ironie auf den Punkt gebracht. Da diese in einer deutschen Übersetzung verloren ginge, nachfolgend im englischen Original:

The paper will be thoroughly refuted. I do not know as yet by who, or on what grounds, or where the definitive refutation paper will appear. But it will be refuted and dismissed in no time, never to be talked about again (except by “deniers“ and
“flat-earthers“). That is thankfully the way we operate in climate science, trust
us, we’re scientists. Everything is under control. Nothing to see here, move on.

Die rabiaten Methoden des Klimaforschers Rahmstorf

Hier seien zunächst noch einige Anmerkungen zu der PIK-Medien-Affäre 2007 von SPON [13] zitiert:

"Die rabiaten Methoden des Klimaforschers Rahmstorf:  Stefan Rahmstorf ist der Bekannteste unter den Top-Klimaforschern Deutschlands – und zugleich der unerbittlichste. Journalisten beklagen Einschüchterungsversuche, Forscher gehen auf Distanz zum Potsdamer Professor. Der Konflikt wird inzwischen in Zeitungen ausgetragen."

Dabei fühlen sich Klima-Alarmisten wie Rahmstorf so sehr im Besitz der "Absoluten Wahrheit", und zugleich sind sie sich ihrer politisch gestützten Macht so sicher, daß sie auch gleich die gesamte Presse-Hoheit einfordern (a.a.O.):

"Wenn ein Journalist sich mit dem Klimawandel befasst und Argumente bringt, die Rahmstorf schlecht findet, kann es schon mal Stunk geben. Der Professor vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) schreibt dann Briefe. Allerdings nicht an die Autoren, sondern gleich an die zuständigen Chefredakteure oder Ressortleiter."

In der Manier des Oberlehrers einer fiktiven "Reichs-Bundes-Klima-Kammer" wird dann auch vor massiven Drohungen nicht zurück geschreckt (a.a.O.):

"Rahmstorf droht mit ’schwarzer Liste‘ : Wie sich Rahmstorf die Erziehung von Journalisten vorstellt, hat er in einem denkwürdigen Aufsatz für die "Zeit" im Februar 2005 erklärt. Auf seiner privaten Internetseite habe er "klassische Medienirrtümer" aufgelistet, "die ich jedem Journalisten vor einem Interview zur Pflichtlektüre gebe". Berichte der Journalist dennoch reißerisch, bekomme er
Konsequenzen zu spüren: "Solche Journalisten kommen auf meine schwarze Liste",schrieb Rahmstorf in der ZEIT."

Verbunden damit sind massive Einschüchterungs-Versuche (a.a.O.):

"Auch Reichholf, der wie Ederer zu den Unterzeichern der Replik an Rahmstorf zählt, kam in dem Beitrag als Experte zu Wort. Reichholf – Leiter der Wirbeltier-Abteilung der Zoologischen Staatssammlung München – sagte vor der Kamera, die gängigen Klimaszenarien für Mitteleuropa seien Unsinn. Das hatte Konsequenzen.
Ederer: "Ein mit Leidensmine geschriebener Brief erreichte den Bayerischen Rundfunk. Rahmstorf habe versucht, die Redaktion einzuschüchtern."

Glücklicherweise lassen sich nicht alle Journalisten das bieten (a.a.O.):

"Noch besser kann Wolf Lotter austeilen, Autor des Wirtschaftsmagazins "Brand eins" und diverser anderer Zeitungen. Er habe kein Problem mit dem wissenschaftlichen Konsens, sondern mit Rahmstorf. "Rahmstorf will Redaktionen einschüchtern", sagte Lotter zu SPIEGEL ONLINE. Er sei nicht in der Lage, andere Meinungen gelten zu lassen, schrieb Lotter auf einer Website mit erschöpfenden Beiträgen der Rahmstorf-Gegner. "Es geht nicht um die Frage des Klimawandels,
es geht um Sie, Herr Rahmstorf. Ihren Charakter. Ihre Persönlichkeit. Ihre Unfähigkeit, zuzuhören, ihre Unfähigkeit, sachlich zu argumentieren, ihre Unfähigkeit, ihre Ansichten anders als durch Drohungen durchzusetzen. Sie halten
sich für unfehlbar. Ich halte sie für untragbar."

Vor allem aber – die von Rahmstorf persönlich genannten und angegriffenen Journalisten setzten sich in einer auch in etlichen Medien veröffentlichten Stellungsnahme zur Wehr [15] :

"Die Autoren dieser Zeilen werden in dem Beitrag als Teil einer finsteren Verschwörung geoutet, die Klimaschutzmaßnahmen verhindern. Es ist ein heiliger Krieg, ein Dschihad, den Rahmstorf da führt. Und es werden keine Gefangenen gemacht: Er reißt Zitate aus dem Zusammenhang, streicht, lässt weg – damit seine Weltuntergangsankündigung nicht in Gefahr gerät".

Klima-Katastrophe als säkulare Religion

Und weiter a.a.O.:

"Heute ist die „Klimakatastrophe“ auf dem besten Wege, zu einer säkularen Religion zu werden, die mit ideologisierter Schuld-Sühne-Buße-Semantik alles über einen Leisten schert."…" Im Windschatten dieser Entwicklung entwickeln sich jene Denkverbote und Verkürzungen, die wir in der Atom-, Friedens- und Umweltdebatte erleben konnten…" … " Es geht uns um den Apokalyptizismus, mit dem die Debatte um den Klimawandel geführt wird. Im Namen des Notstands, der finalen Ausschließlichkeit eines fernen, unabdingbaren Untergangs, kann man Seelen, Menschen, politische Strategien, wirtschaftliche Investitionen umstandslos in Geiselhaft nehmen." …" Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung befördert aktiv und wider besseres Wissen Katastrophenmythen."… " Mit der fanatischen Verfolgung Andersdenkender tut Rahmstorf weder sich noch der Klimadebatte einen Gefallen. Vielmehr weisen Stil und Inhalt auf eine tiefe Unsicherheit und ein bizarres Geltungsbedürfnis hin."… "Wenn Wissenschaftler ihre Annahmen zu Dogmen erklären, werden sie zu Glaubenskriegern. Dann ist es an der Zeit zu widersprechen. Deshalb nehmen wir uns das Recht zu zweifeln. Unsere Position ist aussichtslos, nicht gerade sexy und derzeit hoffnungslos in der Minderheit. Aber irgendjemand muss die Türen eines skeptischen Weltverständnisses gegen die praktisch gleichgeschaltete öffentliche Meinung offen halten, damit wir für die Zukunft lernen können."

Nun hätte man ja annehmen können, daß der massive Protest einer ganzen Reihe von Journalisten [15] gegenüber dem versuchten Medien-Dikat des PIK im Jahre 2007 [16] dort zu einer gewissen Vorsicht gegenüber weiteren diesbezügliche Anmaßungen führen würde  –  aber nein, keineswegs, wie eine weitere ähnliche Affäre aus dem Jahre 2011 zeigte [17] :

Merkels Klima-Berater Rahmstorf rechtskräftig verurteilt

"Verurteilter Forscher: Eklat um Klimaberater der Bundesregierung : Der bekannte Klimaforscher und Regierungsberater Stefan Rahmstorf wurde wegen einer Blog-Attacke gegen eine Journalistin verurteilt – er hat nach Meinung des Gerichts Unwahres behauptet.."

"Was ist passiert? Zunächst schreibt die freie Journalistin Irene Meichsner einen kritischen Bericht, woraufhin Rahmstorf sie scharf angreift … Die Autorin verklagt den Forscher – und gewinnt den Prozeß."

Und w.a.a.O.:

"Im Februar verhandelte das Landgericht Köln den Wahrheitsgehalt von Rahmstorfs Vorwürfen: Die Journalistin hätte den IPCC-Bericht nicht gelesen, habe aus unlauteren Quellen abgeschrieben und darum gebeten, dass ihr Name in dem Blog nicht genannt werde, behauptete der Forscher. … Das Gericht sah in diesem Punkt und bei dem Plagiatsvorwurf die Persönlichkeitsrechte der Autorin verletzt. Die Aussagen Rahmstorfs konnten widerlegt werden – der Forscher wurde zur Unterlassung verurteilt."

Selbst eine solche klare und eindeutige Gerichts-Aussage kann offensichtlich ein dermaßen arrogantes und politisch gestütztes Institut wie das PIK nicht von seinem "wissenschaftlichen Alleinvertretungs-Anspruch" abhalten (a.a.O.):

"Das PIK wirbt um Verständnis für seinen Mitarbeiter: Es sei Aufgabe eines Wissenschaftlers, "die Öffentlichkeit auf Irrtümer hinzuweisen". Eine erstaunliche Interpretation, hatte doch das Kölner Landgericht Rahmstorf wegen unwahrer Tatsachenbehauptungen zur Unterlassung verurteilt – die Irrtümer lagen also gerade bei ihm."

Der Journalismusforscher Markus Lehmkuhl vom Forschungszentrum Jülich hatte eine Analyse des Falls im Magazin der Wissenschafts-Pressekonferenz "wpk Quarterly" vorlegt [18], wozu der SPIEGEL [17]  anmerkt:

"Lehmkuhl hat Meichsners Aussagen nachrecherchiert: ‚Sie hat nicht abgeschrieben und faktisch nichts Falsches gesagt, sondern Ergebnisse gedeutet." Doch um wahr oder falsch geht es in der ganzen Affäre eigentlich wohl kaum: Vielmehr handele es hier ein ‚Meinungskampf‘, sagt der Wissenschaftler und Journalist Lehmkuhl. Er habe den Eindruck als würde sich Rahmstorf als wissenschaftlicher Experte tarnen, aber eigentlich politischer Agitator sein."

Und abschließend nochmals DER SPIEGEL [17]:

"Dass die "FR" den Artikel zurückgezogen habe, erklärt das PIK, ‚war in der Sache richtig‘. Und dass, obwohl der Bericht gar nicht falsch war, wie sich herausgestellt hat. Die Moral der Geschichte sei nicht ermutigend, sagt Lehmkuhl. Der Fall zeige, wie ‚missliebige Deutungen mit Hilfe eines autoritären Wahrheitsbegriffes unterdrückt werden können‘. Rahmstorf indes scheint aus dem Urteil wenig gelernt zu haben. Erst am 29. November hat er in seinem Blog einen neuen Beitrag veröffentlicht, in dem er nicht nur Medien und Forscherkollegen angeht
– sondern auch beklagt, dass man ‚in den klassischen Medien keine Kontrolle über das Endprodukt‘ habe."

Dem SPIEGEL-Kommentar ist hier nichts hinzuzufügen:  D i e s e  Fakten sprechen für sich selber, solche "Forscher" auch.

Quellen

[1] http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CDQQFjAA&url=http%3A%2F%2Fruby.fgcu.edu%2Fcourses%2Ftwimberley%2FEnviroPhilo%2FPhanerozoic.pdf&ei=8OKmUtvaB8bHtQac-oCwDQ&usg=AFQjCNF2o9cb6VLCbBTDpmR7w2V9Gnl6bQ&bvm=bv.57799294,d.Yms

[2] http://idw-online.de/de/news71073

[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Mojib_Latif

[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Rahmstorf

[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Christian-Dietrich_Sch%C3%B6nwiese

[6] http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Stocker

[7] http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/EIKE_Pressemittelung_zum_Wirbelsturm_Haiyan-1.pdf

[8] http://idw-online.de/pages/de/news71434

[9] www.sciencebits.com/; im Suchfenster Veizer eingeben

[10] persönliche Mitteilung Veizers an den Autor Lüdecke

[11] http://klimakatastrophe.wordpress.com/2009/11/30/stefan-rahmstorf-hacker-geben-einblick-in-den-berufsalltag-eines-klimawissenschaftlers/

[12] http://www.readers-edition.de/2009/11/24/stefan-rahmstorf-hacker-geben-einblick-in-den-berufsalltag-eines-klimawissenschaftlers/

[13] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/streit-mit-skeptikern-die-rabiaten-methoden-des-klimaforschers-rahmstorf-a-505095.html

[14] http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Veizer

[15] FAZ-NET,  07.09.2007 : "Die „Klimaskeptiker“ antworten"; http://www.faz.net/s/RubC5406E1142284FB6BB79CE581A20766E/Doc~EAE5A892E63B34A00A0D89F0186EA3247~ATpl~Ecommon~Scontent.html

[16] Stefan Rahmstorf: "Deutsche Medien betreiben Desinformation", 31. August 2007; http://www.faz.net/s/RubC5406E1142284FB6BB79CE581A20766E/Doc~EC099321135B34E6C82F4BF639A779CCE~ATpl~Ecommon~Scontent.html

[17] "Verurteilter Forscher: Eklat um Klimaberater der Bundesregierung"; 01.12.2011; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,796623,00.html

[18] wpk Quarterly, II/2011: http://www.wpk.org/upload/download/quarterly/WPK-Quarterly%202011%20II.pdf

Zu den Autoren:

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (Physiker) lehrte nach Forschungs- und Industrietätigkeit an der HTW des Saarlandes. Fachveröffentlichungen in Kernphysik, Strömungsmechanik, Chemietechnik und Klimaphysik sowie ein Fachbuch und zwei Klimasachbücher (hier). Er ist Pressesprecher von EIKE. 

Dipl.-Meteorologe Klaus-Eckart Puls war wissenschaftlicher Angestellter am Met.Inst. der FU Berlin, Forschungs-Projekt Ozon. Anschließend 1970-2000 beim DWD: Arbeits-Gebiete Seewetterdienst, Bord-Wetterdienst, Schiffsraum-Meteorologie, Agrar-Meteorologie; 1984-2000 Leiter des Wetteramtes Essen. 1979-1984 Lehrauftrag an der Univ. Bonn.                                                         200 wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen.




Die verquere Logik des IPCC-Je größer die Abweichungen desto sicherer die Hypothese

von Sebastian Lüning

Der IPCC wird sich von Bericht zu Bericht immer sicherer, dass der Mensch in eine selbstverschuldete Klimakatastrophe schliddert. Im Jahr 1990 war man “confident”, dass der Mensch die Hauptursache für den Klimawandel ist. 1995 steigerte man auf “increased confidence”. 2001 hieß es likely. 2007 very likely und 2013 extremely likely (Abbildung 1 rechts).Abbildung 1 rechts: Der IPCC wurde sich in der anthropogenen Zuordnung der Hauptursache des Klimawandels von Bericht zu Bericht immer sicherer. Abbildung: IPCC.

The Energy Advocate hat nun einmal diese angebliche Steigerung der Gewissheit mit der sich immer weiter öffnenden Schere zwischen Modellvorhersagen und realer Temperaturentwicklung verglichen. Eine überraschend gute Korrelation (Abbildung 2). Offenbar wird sich der IPCC immer sicherer, je schlimmer die Modelle danebenliegen. Das hat Stil! Nun kann man eine weitere Prognose bereits jetzt mit großer Gewissheit wagen. Nach dem Gesetz der Serie wird sich die Gewissheit der menschengemachten Klimakatastrophe im nächsten IPCC-Bericht auf schwindelerregende >99% erhöhen. Denn dies ist nach IPCC-Schema die nächste Kategorie in der Wahrscheinlichkeitsskala (Abbildung 3). Auch der Klarname hierfür ist beeindruckend: “Virtually certain”. Die schöne virtuelle Welt der Klimamodelle…

 

Abbildung 2: Vergleich von Modellvorhersagen und realer Temperaturentwicklung (Roy Spencer) und Auftragung der IPCC-Wahrscheinlichkeiten für die Hypothese, dass der Mensch der Hauptsschuldige am Klimawandel ist. Quelle: The Energy Advocate

 

Abbildung 3: Wahrscheinlichkeitsskala nach IPCC.

Dieser Beitrag wurde zuerst bei "Die Kalte Sonne" veröffentlicht. 




Man sollte die Kohle mit Wissenschaft verteidigen

Wenn sich die Demonstranten stattdessen darauf konzentriert hätten, den wichtigsten und doch angreifbarsten Punkt gegen den sog. Anti-Kohle-Krieg der EPA in den Mittelpunkt zu rücken – nämlich die Wissenschaft, die Ängste vor einer gefährlichen, vom Menschen verursachten Klimaänderung stützt – wäre alles sehr viel anders gewesen. Die Berichterstattung in den Medien wäre viel umfangreicher gewesen, wobei Klimaaktivisten und Minenarbeiter über eines der kontroversesten Themen unserer Zeit palavert hätten. Dann hätten die Auswirkungen der Regierungspläne auf Arbeitsplätze und Preise ebenfalls eine viel größere Aufmerksamkeit erhalten.

Die Organisatoren der Demonstration hätten diese natürlich viel sorgfältiger vorbereiten müssen. Sie hätten sicherstellen müssen, dass die Redner auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sind und dass sie solide Forschungen in den Vordergrund rücken, die ihr Anliegen stützen. Um den Behauptungen der Klimaaktivisten entgegen zu treten, dass „die Wissenschaft settled“ ist, hätten die Redner Dokumente ansprechen sollen wie den Bericht des NIPCC, in dem Tausende begutachteter wissenschaftlicher Studien aufgelistet sind, die allesamt die Probleme hinsichtlich der Pläne von Präsident Obama zur Klimaänderung enthüllen.

Um eine effektive Strategie zu entwickeln, müssen die Kohle-Befürworter die wesentlichen Kräfte berücksichtigen, die die Industrie zerschlagen. Vorwürfe Einiger, dass Obama die Wirtschaft ruinieren will, sind uneffektiv, weil die meisten Meinungsführer das schlicht nicht glauben. Auch werden die Gedanken, dass er absichtlich Millionen Arbeitsplätze vernichtet und die Energiesicherheit der Nation aufs Spiel setzt, kaum große Aufmerksamkeit finden. Obama wird von den meisten Kommentatoren als aufrichtiger Gläubiger gesehen, dass Kohlendioxid-Emissionen aus Kohlekraftwerken zu einer gefährlichen Klimaänderung führen. Er weiß, dass die meisten Journalisten und natürlich die riesige Mehrheit seiner Unterstützer glauben, dass CO2 stark reduziert werden muss, koste es, was es wolle. Ungeachtet dessen möchte Obama nicht einst in seinem Vermächtnis lesen, dass er das Klima ruiniert habe.

Ganz ähnlich hat er sich bereits der Tatsache gestellt, dass die Energiepreise als Folge der Verbannung von Kohle fast mit Sicherheit stark steigen werden, ist doch Kohle die billigste und zuverlässigste Energiequelle.

Obwohl es den Demonstranten wichtig war, Präsident Obama zu zeigen, wie erbost sie über Arbeitsplatzverluste und höhere Preise sind, werden diese Punkte als Konsequenz nur begrenzten Einfluss auf seine Entscheidungen haben. Er akzeptiert ganz offensichtlich diese Kosten und Opfer als Preis, den die Nation zahlen muss, um verantwortungsbewusste Umweltstandards einzuführen.

Aber was der Präsident oder zumindest seine Unterstützer nicht zu wissen scheinen ist, dass die Verbannung der Kohle aus der Klimaperspektive völlig unnötig ist. Die Wissenschaft, mit der die EPA seine Kampagne zur CO2-Reduktion begründet, wird von vielen Wissenschaftlern als verdächtig oder komplett falsch angesehen.

Wir sind immer noch nicht in der Lage, die natürliche Klimavariabilität vorherzusagen, geschweige denn, bis zu welchem Anteil die Menschen zum Klimageschehen beitragen. Und die Kontrolle des Klimas wird in absehbarer Zukunft immer Science Fiction bleiben.

Der Grund, warum die Organisatoren und Redner der Demonstration im Wesentlichen nichts zur Wissenschaft gesagt haben, ist offensichtlich. Sie wollten nicht das Risiko eingehen, dieses explosive Thema politisch inkorrekt anzugehen. Die Obama-Administration weiß: sobald die Öffentlichkeit und die Presse verstehen, wie unsicher die Gründe der Klimaänderung wirklich sind, dürfte sich die primäre Rechtfertigung der Pläne zur Rettung des Klimas rasch verflüchtigen.

Genau das ist der Grund, warum die Pro-Kohle-Sprecher sich auf die wissenschaftlichen Probleme konzentrieren müssen. Keines der anderen Themen – Arbeitsplatzverluste, Kosten usw. – hat das Potential, die Klimapläne der Regierung so zum Scheitern zu bringen wie die Ausbreitung öffentlicher Zweifel über die Wissenschaft der Klimaänderung.

Redner, die zu feige sind, hiermit den weiteren Kohleverbrauch zu rechtfertigen, also mit ihrer effektivsten Waffe, sollten beiseite treten. Dann müssen neue Führer gewählt werden, die den Mut haben, das zu tun, was getan werden muss, um den Krieg um die Energiezukunft der USA zu gewinnen.

Tom Harris ist geschäftsführender Direktor der in Ottawa, Kanada, ansässigen International Climate Science Coalition ICSC (www.climatescienceinternational.org).

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Extremwetter einmal anders: In Kairo fällt nach 112 Jahren wieder Schnee

Das Extremwetter macht anscheinend was es will, auch in Deutschland

Vor wenigen Jahren noch hatten uns die Klimaforscher warme und verregnete Winter in Deutschland versprochen. Allen Vorhersagen zum Trotz erlebten wir in Deutschland aber fünf Kältewinter infolge. Hier die Daten (Temperaturanomalien in °C):

Winter: vs. Referenz-Winter 1961-1990, vs. Referenz-Winter 1981-2010
Winter 2012/2013: 0.1 -0.6
Winter 2011/2012: 0.8 0.1
Winter 2010/2011: -0.8 -1.5
Winter 2009/2010: -1.5 -2.2
Winter 2008/2009: -0.5 -1.2

In Anbetracht der Tatsachen stellten einige Klimaforscher die These auf, dass strenge Winter in Mitteleuropa eine direkte Folge der Klimaerwärmung seien. Die Klimaforscher verlautbarten: Die Wahrscheinlichkeit für kalte, schneereiche Winter in Mitteleuropa steigt, wenn die Arktis im Sommer von wenig Meereis bedeckt ist.

Auch in Sachen Extremwetter gab es ein Umdenken. Zunächst hieß es, die mit einer Erwärmung einhergehenden/ angedachten Extremwetterereignisse sollten deutlich zunehmen. Das bewahrheitete sich aber auch nicht. Neuerdings lautet die Devise, die Extreme in beide Richtungen sollen zunehmen, also auch die Kältewellen. Na dazu passt doch hervorragend der aktuelle Schneefall in Ägypten.

Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceSceptical

Anmerkung der Redaktion:
Passend dazu die Meldung auf WUWT.

Mehr als 2000 neue Kälterekordmeldungen in den USA allein in der letzten Woche




Bitte liefern Sie 100 % Ökostrom aus Kernkraft!

Strom nur aus Wasserkraft zu bekommen, das geht

Mein Stromlieferant zum Beispiel bietet auch Strom nur aus Wasserkraft an. Er liefert ihn unter der Bezeichnung „NaturPLUS“, berechnet für ihn aber etwas mehr, allerdings nur 1 Euro monatlich. Das dürfte erschwinglich sein. Mein Stromlieferant sind die Stadtwerke. „NaturPLUS ist Ökostrom aus 100 % Wasserkraft.“ Versprechen sie. Glaube ich ihnen.

„Ökostrom“ ist solcher, bei dessen Erzeugen kein CO2 entsteht

Als „Ökostrom“ gilt, wenn bei seiner Erzeugung kein Kohlendioxid (CO2) emittiert wird, das dem Erdklima abträglich sein soll, weil er dieses erwärme. Nun gut, tun wir mal so, als träfe das zu. Folglich soll immer mehr Strom mit Wind- und Sonnenkraft sowie „Biogas“ erzeugt werden, weil zumindest beim Erzeugen CO2 hier nicht anfällt.

Je mehr Wind- und Solarkraft um so teurer der Strom

Allerdings sind die Kosten für diese Stromproduktion zu hoch und daher unwirtschaftlich. Um diesen Schaden zu beheben, zwingt die politische Führung die Stromnetzbetreiber per Gesetz, diesen Strom mit Vorrang abzunehmen, und uns Stromverbraucher, mehr für ihn zu bezahlen, damit dessen Erzeuger auf ihre Kosten kommen und an ihm verdienen. Das Gesetz heißt „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) und soll zu einer Stromproduktion ohne CO2 hinführen. Aber je mehr Windkraft-, Fotovoltaik- und Biogasanlagen gebaut werden und Strom erzeugen, umso mehr wird der Strompreis heraufgesetzt werden (müssen), umso mehr werden jene freundlichen Briefe unserer Stromlieferanten eintreffen.

Doch es gibt noch einen anderen „Ökostrom“

Aber gibt es nicht noch eine andere Möglichkeit, Strom zu produzieren, bei der das „Klimakiller-Gas“ CO2 ebenfalls nicht entsteht? Richtig, es gibt eine. Es ist die Stromerzeugung aus Kernkraft. Daher ist auch Kernkraftstrom „Ökostrom“. Dazu kommt der Vorteil, dass seine Erzeugungskosten (neben denen aus Braunkohle) am niedrigsten sind.

Schreiben Sie einfach mal einen Brief

Nun, nach diesem Vorlauf, zurück zum Stichwort Gegenwehr. Wenn Stadtwerke Strom verkaufen und liefern können, der nur mit Wasserkraft erzeugt wird, dann müssen sie das doch wohl auch mit reinem Kernkraftstrom können. Schreiben Sie also Ihrem Stromlieferanten einen Brief mit vielleicht diesem Wortlaut:

… beantrage ich hiermit, mich nur mit Strom aus Kernkraft zu beliefern

„Sehr geehrte Damen und Herren, da Sie offenkundig sehr für eine CO2-freie, klimafreundliche Stromgewinnung eintreten, wohl weil Sie meinen, anthropogenes CO2 sei klimaschädlich, sich also für den sogenannten Ökostrom einsetzen, beantrage ich hiermit, mich künftig nur noch mit dem CO2-freien Ökostrom aus Kernkraft zu beliefern und mir nur noch dessen Erzeugungskosten in Rechnung stellen; sie liegen, wie Sie wissen, etliche Cent/kWh unter dem Standard-Mixpreis. Die Versorgung mit diesem Strom ist am preiswertesten, vor allem aber stets zuverlässig, auch langfristig. Sollten Sie für diesen Strom später einmal Bezugsschwierigkeiten haben, weil die deutschen Kernkraftwerke doch abgeschaltet werden sollen, kann diesen Strom die CEZ-Gruppe aus Tschechien liefern und die EDF-Gruppe aus Frankreich. Schwierigkeiten, 100 Prozent Kernkraftstrom zu liefern, werden Sie bestimmt genauso wenig haben, wie andere Stromlieferanten imstande sind, 100 Prozent Strom aus Wasserkraft anzubieten und zu liefern. Mit freundlichen Grüßen …“

Was Sie als Antwort erwartet

Dann erhalten Sie vielleicht, wie ich, eine Antwort ähnlich wie diese: „Wir freuen uns, dass Ihnen so wie uns daran liegt, CO2-Emissionen zu reduzieren. Ihrer Bitte um Lieferung von CO2-freiem Ökostrom aus 100 % Kernkraft können wir leider nicht nachkommen. Unser Produktpotfolio entstammt aus einem Gesamtstrommix, für dessen Beschaffung und Struktur uns ökologische wie auch ökonomische Gesichtspunkte sowie die Interessenlage sämtlicher Kunden als Grundlage dienen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir für einzelne Privatkunden weder gesondert Strom beschaffen noch gesonderte Produkte entwickeln können.“

Aber aufgeben müssen Sie dann noch nicht

Nach so einer Antwort bestehen zwei Möglichkeiten: Entweder Sie geben auf oder Sie lassen sich diese Begründung nicht gefallen. Im zweiten Fall können Sie dann so zurückschreiben:

Was mit Wasserkraftstrom geht, muss doch auch mit Kernkraftstrom gehen

„Leider halte ich meinen Wunsch nach Kernkraftstrom noch nicht für abschließend beantwortet. Denn ich verstehe noch nicht, warum Sie Strom nur aus Wasserkraft liefern können, ihn jedenfalls anbieten und bewerben, Strom nur aus Kernkraft aber nicht. Noch sind deutsche Kernkraftwerke am Netz, und wenn sie eines Tages wirklich abgeschaltet sein sollten, dann gibt es diesen Strom von benachbarten EU-Mitgliedstaaten, die es aus guten Gründen für zweckmäßiger halten, aus dieser Form der Stromerzeugung nicht auszusteigen. Ihre Begründung, sie könnten meinem Verlangen nach Kernkraftstrom deswegen nicht nachkommen, weil Ihr „Produktfolio aus einem Gesamtstrommix entstammt“, verstehe ich nicht, denn mit dieser Begründung würden Sie dann doch auch keinen Wasserkraftstrom liefern können. Ebendas aber gelingt Ihnen offenkundig, denn Sie werben damit. Und warum können sie für einzelne Privatkunden Wasserkraftstrom „gesondert“ als Produkt entwickeln und beschaffen, nicht jedoch Strom aus Kernkraft? Und wenn für Ihre gesamte Strombeschaffung ‚ökologische wie auch ökonomische Gesichtspunkte sowie die Interessenlage sämtlicher Kunden als Grundlage dienen’, dann möchte ich doch gerne wissen: Worin bestehen diese ökologischen Gesichtspunkte genau? Was für ökonomische Gesichtspunkte meinen Sie konkret? Preise? Woher wissen Sie, was die Interessenlage Ihrer ‚sämtlichen’ Kunden ist? Und wie definieren Sie deren Interessenlage? Kurzum, Ihre Begründung ist nicht schlüssig, und ich bitte um nachvollziehbare Aufklärung.“

Das Handtuch geworfen

Ja, was sollen die armen Stadtwerke diesem Quälgeist da noch antworten? Wem die Puste ausgeht, der wirft das Handtuch. Also haben sie wortwörtlich wiederholt, was sie schon zuvor geschrieben hatten: „In unserem letzten Schreiben haben wir Ihnen bereits mitgeteilt, dass unser Produktpotfolio aus einem Gesamtstrommix entstammt, für dessen Beschaffung und Struktur uns ökologische wie auch ökonomische Gesichtspunkte sowie die Interessenlage sämtlicher Kunden als Grundlage dienen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir für einzelne Privatkunden weder gesondert Strom beschaffen noch gesonderte Produkte entwickeln können. Aus unserer Sicht ist Ihr Anliegen hiermit abschließend beantwortet.“

Der Versuch bei einem anderen Stromlieferanten

Einen anderen Stromlieferanten, der ebenfalls reinen Wasserkraftstrom im Programm hat, hatte ich ebenfalls mit dem Wunsch nach Kernkraftstrom traktiert. Das Begehren fand dann mit dessen intelligenteren Antwort diesen Abschluss:

Ergebnis: „Atomstrom“ liefern geht aus vielen Gründen nicht

„Leider können wir Ihnen kein solches Produkt anbieten. Im Gegensatz zu regenerativer Energie aus Wasserkraft – überwiegend aus Skandinavien und Österreich – wird reine Kernenergie nicht speziell an der Strombörse gehandelt. Bei den – neben den regenerativen Energien – gehandelten Strommengen handelt es sich immer um so genannten ‚Graustrom’, der dem bundesdeutschem Strommix entspricht. Insofern gibt es für solch einen Tarif auch keine Kalkulationsgrundlage, da es keinen Einzelpreis für die Kilowattstunde Kernenergie gibt. Auch aus technischer Sicht wäre eine Belieferung rein durch Kernkraft nicht machbar. Kernkraftwerke werden zur Deckung der Grundlast eingesetzt. Spitzenlaststrom wird – nach Bedarf – aus anderen Energieformen ergänzt, so dass es auch in diesem Fall zu einem Energiemix kommt. Darüber hinaus gibt es unserer Sicht für solch einen Tarif derzeit keinen Bedarf. Die Ereignisse in Fukushima und der daraus resultierende Atomausstieg bis zum Jahr 2020 lassen Atomstrom aus heutiger Sicht als Auslaufmodell erscheinen. Dies zeigt auch die Reaktion unserer Kunden, die verstärkt Stromprodukte aus regenerativer Energie nachfragen.“

Ein tolles Ergebnis der Energiewende: Versorgungslücke

Wie gesagt, intelligenter, aber ebenso kein Abweichen von dem, was hierzuland’ politisch korrekt zu sein hat. Nix da mit Kernkraftstrom. Wie lange wollen wir uns das EEG mit der Stromverteuerung noch gefallen, uns diese für Deutschland ruinöse Energiepolitik noch bieten lassen? In der FAZ vom 14. Mai war zu lesen, dass sich die Stromversorgungslage in Süddeutschland verschlechtert statt wie prognostiziert verbessert hat. Die Bundesnetzagentur sieht vor allem hier einen bedrohlichen Versorgungsengpass. Die Versorgungslücke entspreche etwa der Leistung von zwei Kernkraftwerken. Ein tolles Ergebnis der Energiewende. Eine irre Energiepolitik.

Dr. Klaus Peter Krause, zuerst erschienen auf seinem Blog hier




Chinas „Erneuerbaren-Industrie“ steuert schnell dem Kollaps entgegen

Bild rechts: Die Kombination eines zu hohen Angebots aus den Jahren der Über-Expansion und zu geringe Nachfrage führten zu den niedrigen Preisen, die die meisten Hersteller in China ins Taumeln gebracht haben.

Der Solarpaneel-Hersteller Suntech, ein nationaler Champion, der dank umfangreicher Subventionen zum Weltmarktführer aufgestiegen ist, hat im März Insolvenz angemeldet, nachdem das Unternehmen nicht in der Lage gewesen war, Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 541 Millionen Dollar zu erfüllen. Die Regierung versucht, das Durcheinander zu ordnen, indem sie allen Solarunternehmern Steuernachlässe gewährt, die ihre Konkurrenz aufkaufen oder mit dieser verschmelzen. Ein staatseigenes Unternehmen hat Suntech kürzlich eine Rettungsleine in Gestalt einer Zuwendung von 150 Millionen Dollar zukommen lassen, damit das Unternehmen durch die Insolvenz-Prozedur kommt.

Genauso war auch LDK Solar, ein anderer führender chinesischer Hersteller, in diesem Jahr gezwungen, sich sowohl an die lokale als auch die regionale Regierung zu wenden, um Schutz vor den Kreditgebern zu finden. Die Ausgeburt der lokalen kommunistischen Partei, LDK, erhielt im Jahre 2005 Millionen Dollar als staatliche Subventionen und billige Finanzierung, Landgebiete und Strom. Die lokale Regierung konzentriert ihre Geldzuwendungen in das Unternehmen, um es vor dem Sinken zu bewahren, anscheinend aber erfolglos – hat doch das Unternehmen 20.000 seiner 30.000 Beschäftigten entlassen, und seine Anteile liegen um 98% unter dem Spitzenwert vom September 2007.

Und trotzdem bleibt der Bereich Solarpaneele in China massiv überproportional. Bloomberg zufolge könnte man 49 Gigawatt an Paneelen jährlich herstellen, falls alle chinesischen Hersteller ihre Fabriken auf Höchstleistung laufen lassen würden – das ist eine Zunahme um das Zehnfache seit dem Jahr 2008 und 61% mehr als die global im vorigen Jahr installierte Kapazität. Aber die Nachfrage nach diesen Paneelen ist stark zurückgegangen, und zwar im Zuge von Subventionsbeschränkungen westlicher Regierungen.

Die chinesischen Erfahrungen mit Windenergie unterscheiden sich davon nur wenig. Sinovel – einer der größten Hersteller von Windturbinen – hat noch im Jahr 2010 zur Blütezeit der Industrie erneuerbarer Energie Millionen Dollar Profit eingestrichen. Inzwischen werden nur noch jeden Tag zunehmende Verluste eingefahren. Die Betriebseinkommen sind inzwischen auf ein Fünftel des Jahres 2010 gesunken. Das Unternehmen hat seine Büros in Übersee geschlossen und kürzlich tausende Mitarbeiter entlassen.

Alles in allem standen 17% aller Windmühlen still, weil die Einspeisung der von ihnen erzeugten Energie in das Netz zu teuer war. In einigen Regionen waren sogar 50% aller Windmühlen nicht mit dem Netz verbunden.

Der grüne Zusammenbruch in China ist ein lehrbuchhaftes Beispiel dafür, was passiert, wenn Zentral-Planwirtschaftler das System Angebot und Nachfrage eines Marktes durch ihre wirtschaftlichen Anordnungen ersetzen. Die Fehlplanungen der grünen Planer in China gingen einher mit der Annahme, dass die Liebesaffären des Westens mit grüner Energie dauerhaft wären, trotz der höheren Kosten und der größeren Unzuverlässigkeit. In dem Glauben, dass er die rasant steigende Nachfrage der Welt nach Solar- und Windenergie decken könnte, hat der chinesische Staat – von der obersten Planungsbehörde, der National Development and Reform Commission, bis hinunter zu Stadtverwaltungen und staatseigenen Banken – den chinesische Herstellern Fast-Monopole und alles erforderliche Geld zukommen lassen.

Während der heißen Phase der Expansion von Herstellungs-Kapazitäten kam es bis zum Jahr 2010 jedes Jahr zu einer Verdoppelung der Kapazität. Der China Renewable Energy Society in Peking zufolge gibt es in der Hälfte der etwa 600 Städte des Landes mindestens eine Fabrik, die photovoltaische Produkte herstellt. Die fortgesetzte Überflutung des Weltmarktes mit Windsystemen und Solarpaneelen sorgte für steil abfallende Preise hierfür und in der Folge negative Profitanteile für viele der weltgrößten Hersteller. Jene im Westen sind fast ausnahmslos gescheitert; und diejenigen, die noch stehen, wenn auch taumelnd, befinden sich in China. Der weltweite Zusammenbruch der Erneuerbaren lässt die erneuerbare Industrie Chinas nur deswegen so hervorragend aussehen, weil es die letzte Bastion ist, die fällt. Nur durch Zufall stellt China heute noch 7 von 10 Solarpaneelen weltweit her und beherbergt 8 der 10 größten Paneelhersteller, von denen viele von Unterstützungen seitens der Regierung abhängen. Die Kombination aus zu großem Angebot während der Jahre der übermäßigen Expansion und zu geringer Nachfrage führte zu den niedrigen Preisen, die die meisten Erzeuger in China ins Taumeln gebracht haben.

In naher Zukunft dürfte es sogar noch schlimmer kommen. Die Bank of China, eine der größten staatseigenen kommerziellen Banken, sagt, dass 21% seiner Solarkredite abgeschrieben werden müssen. Bloombergs Berechnungen zufolge haben die 10 größten Hersteller des Landes Schulden in Höhe von 28,8 Milliarden, wobei sie am meisten bei von der Regierung unterstützten Institutionen verschuldet sind. Die mittlere Schuldenrate dieser Unternehmen – also die Höhe der Schulden in Prozent des Gesamtkapitals – beträgt 75,8%.

In der Windindustrie sieht es nicht besser aus. Man betrachte nur die vielen Windturbinen, die nicht an das Netz angeschlossen sind. Die 12,3 Milliarden im vorigen Jahr durch Windmühlen verschwendeten Kilowatt kumulierten sich zu Einkommensverlusten in Höhe von 1,73 Milliarden Dollar – also fast doppelt so viel wie im Jahr 2011.

Viele Solarunternehmen in China suchen Zuflucht im Zurückfahren der Produktion, um zu versuchen, sich selbst wieder profitabel zu machen. Einem Bericht in der New York Times zufolge wenden sich viele Hersteller billigeren, nicht getesteten Materialien zu. Einige Solarenergie-Generatoren laufen auf Sparflamme oder fallen komplett aus.

Zur Rettung der Industrie der Erneuerbaren in China und auch, um das Gesicht zu wahren, haben die Zentralplaner das Ruder herumgerissen. Der Staat subventioniert nicht mehr die Versorger, sondern die Nachfrage, indem sie lokale Energieerzeuger zwingt, grüne Ziele im heimischen Markt einzuhalten. Bei einem Markt von der Größe Chinas und der Macht der Regierung, chinesische Verbraucher zu zwingen, Solarstrom zu kaufen, könnte diese die Lebensdauer der Industrie verlängernde Unterstützung diese Wirtschaft wiederbeleben. Die chinesischen Verbraucher werden die Auswirkungen in Gestalt höherer Preise und unzuverlässigerer Stromversorgung spüren.

Patricia Adams is executive director of Probe International. Brady Yauch is executive director of Consumer Policy Institute.

Link: http://opinion.financialpost.com/2013/12/09/why-chinas-renewables-industry-is-headed-for-collapse/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Ergänzung der Redaktion:

In "Die Welt" lesen wir heute:

Chinesen steigen groß bei Wüstenstrom-Projekt ein

Es ist durchaus nicht abwegig anzunehmen, dass China versucht, auf diese Weise seiner immer maroderen NIE Industrie beizeiten neue Absatzmärkte zu erschließen.




Wissenschaft: Daten sind die höchste Autorität

Wie findet man die Wahrheit über umstrittene wissenschaftliche Themen heraus? Man suche nach den maßgeblichsten Informationsquellen. Der Ur-Unterschied, der Wissenschaft von Religion unterscheidet ist, dass es keine „Götter“ der Wissenschaft gibt. Es gibt keinen Experten, der unfehlbar ist. Die höchste Autorität in der Wissenschaft sind Messungen und Beobachtungen.

Die Hierarchie der Autorität in der Klimawissenschaft ist Folgende:

1. Daten (empirische Beweise)

2. Klimawissenschaftler

3. Andere Wissenschaftler

4. Laien

Während der meisten Zeit der letzten Jahrhunderte stand die Wissenschaft über der Politik, weil sie die die physikalische Welt betreffenden Wahrheiten festlegte – empirische Beweise schlagen jedermann, der einfach so etwas anderes sagt.

Aber die gegenwärtige Politik ignoriert dieses höchste Niveau. Für die meisten Warmisten und die Öffentlichkeit, die „an die Klimaänderung glaubt“ (wie sie so irreführend sagen) sieht die Hierarchie so aus:

1. Klimawissenschaftler

2. Andere Wissenschaftler

3. Laien

Die Art und Weise, wie der Klimabetrug in den gleichgesinnten westlichen Bürokratien funktioniert, ist, dass die Bürokraten die einzigen Arbeitgeber oder Finanzierer der Klimawissenschaftler sind – was den Wettbewerb, der sie sonst zwingen würde, absolut ehrlich zu bleiben, eliminiert. Während der Prozess der Begutachtung (nach Art des IPCC) als äquivalent mit der Bibel gehandhabt wird, sind die Berichte mehr wie von Treffen eines Komitees (zu dem Abweichler nicht eingeladen werden). Die Klimawissenschaftler der Regierung gebrauchen den Begutachtungsprozess, um Kritik oder alternative Theorien abzublocken und zum Schweigen zu bringen – wobei sie im Klimagate-Skandal erwischt worden waren. Die Mainstream-Medien betrachten diese Klimawissenschaftler als ihre ultimative Quelle der Autorität und verbreiten deren Meinungen in der Öffentlichkeit. Sehr freundlich!

Es ist eine Lücke der modernen Welt. Der Prozess nennt sich „Wissenschaft“, funktioniert aber wie eine Religion. Die Medien repetieren, was die Experten sagen, schweigen sich aber bezüglich der Daten aus, wie diese gewonnen werden und was sie bedeuten. Die Öffentlichkeit nimmt fälschlich an, dass die Ergebnisse entweder begutachtet oder durch andere Wissenschaftler kontrolliert werden, und dass die Journalisten den Wissenschaftlern eindringliche Fragen stellen. Das alles erzeugt eine Fassade rigoroser Analysen. Die Öffentlichkeit beklagt sich nicht, wenn sie aufgefordert wird, für all das zu zahlen. Ein wunderbarer Schwindel!

Die Ansicht der Warmisten gleicht der Hierarchie in den Tagen der Gegnerschaft zwischen Galileo und dem Papst, die da so aussah:

1. Der Papst

2. päpstliche Wissenschaftler und Theologen

3. Laien

Natürlich hat sich mit der Druckerpresse und der folgenden Reformation und weiterer Erkenntnisse die berühmte Hierarchie herausgebildet, die zu so vielen großen technischen Errungenschaften für die Menschheit geführt hat:

1. Daten (empirische Beweise)

2. Wissenschaftler

3. Laien

Aber jetzt haben die regierende Klasse, die Bürokraten und die Mainstream-Medien den unabdingbaren obersten Punkt entfernt und stattdessen ihre eigene Schicht der gekauften und bezahlten Wissenschaftler eingebracht [they have inserted their own layer of bought-and-paid-for scientists]

Der Weg, die Debatte zur Klimaänderung eventuell zu lösen, besteht darin, dass die traditionelle Priorität der Daten wieder eingeführt wird, was aber wohl erst zur Mitte dieses Jahrhunderts möglich sein dürfte, wenn die Leute bemerkt haben werden, dass es keineswegs viele Grad wärmer geworden ist.

Es ist eine Lücke in der modernen Welt. Der Prozess nennt sich „Wissenschaft“, funktioniert aber wie eine Religion.

In der Zwischenzeit sollte man die Mainstream-Medien daran erinnern, dass es eine höhere Autorität als die Klimawissenschaftler der Regierung gibt – die Daten. Falls die investigativen Journalisten wirklich untersuchen würden, würden sie sich über die obersten Regierungs-Klimawissenschaftler hinwegsetzen und zu den Daten selbst vordringen. Aber bislang haben die Mainstream-Medien die Daten ignoriert und nur die begrenzte Auswahl gezeigt, die die Klimawissenschaftler interpretiert und präsentiert haben, ohne die Quelle zu hinterfragen oder die Mittel und Wege, wie sie gewonnen worden sind. Sie haben auch nie erwähnt, wenn diese Daten im Gegensatz zu denen direkt von den Instrumenten stehen.

Hier sind ein paar relevante Daten hoher Qualität von unseren besten Instrumenten und aus fehlerlosen Quellen, die zeigen, dass die Klimamodelle bei allen wesentlichen Vorhersagen versagt haben. Diese Daten sind auch öffentlich verfügbar. Und doch haben die Mainstream-Medien keinerlei Daten hiervon gezeigt, niemals und nirgendwo (soweit wir wissen).

(Das könnte sich in geringem Umfang demnächst ändern. Joanne und ich spielen Nebenrollen in einer reality tv show über Klima, bei der wir darauf bestanden haben, einige Daten auf dem australischen Sender ABC zu zeigen).

Beispiel: Lufttemperatur alias „die Temperatur”. Es gibt drei Datenquellen für die Lufttemperatur: UAH (Satelliten), RSS (Satelliten) und die Aufzeichnungen abgeleitet aus dem Netzwerk offizieller Thermometer auf dem Festland – GISS, NCDC und HadCRUT (über 90% des Inputs an Rohdaten gleichen sich, sie werden lediglich in unterschiedlichen Verfahren bearbeitet, was zu geringfügigen Abweichungen untereinander führt).

Die ersten beiden stimmen darin überein, dass beispielsweise das Jahr 1998 das wärmste Jahr war und die Erwärmung danach um das Jahr 2000 zum Stillstand gekommen ist. Die dritte Quelle ist dazu ziemlich unterschiedlich – sie zeigt, dass das wärmste Jahr 2006 oder 2010 war (abhängig davon, wer die Daten einem Verfahren unterzieht) und dass sich der Erwärmungstrend fortsetzt. Aber die Thermometer an Land sind offensichtlich unbrauchbar. So stehen beispielsweise viele von ihnen an künstlich erwärmten Stellen wie an Flughäfen, Rieselfeldern oder in städtischen Gebieten, wo sie sich zunehmend erwärmen durch den zunehmenden Verbrauch von Treibstoff in Häusern und Autos und all dem Wärme abstrahlenden Beton usw. Schauen Sie ein paar Photos, um sich selbst davon zu überzeugen.

Jede Temperaturaufzeichnung mit unbrauchbaren Daten ist höchst verdächtig, und dabei spielt es keine Rolle, wie sehr die Wissenschaftler diese Rohdaten Verfahren auf ihren Computern nach der Messung unterziehen. (Wussten Sie, dass sie immer noch die Temperaturaufzeichnungen der siebziger Jahre verändern, und ausnahmslos immer auf eine Art und Weise, dass die gegenwärtige Erwärmung immer schlimmer aussieht?)

Aber die Klimawissenschaftler präsentieren der Öffentlichkeit normalerweise nur ihre Thermometer-Messungen, die die unbrauchbaren Messungen der Thermometer an Land enthalten – und nicht die Rohdaten, sondern nur die Daten, die sie extensiv angepasst und korrigiert haben. Andererseits umkreisen die Satelliten die Erde vollständig und messen die Lufttemperatur in riesigen Gebieten über dem Festland und den Ozeanen. Sie erfassen den gesamten Globus außer nahe den Polen und sind nicht verzerrt. Die Satellitenmessungen begannen im Jahr 1979; Anfangsprobleme mit der Kalibrierung sind längst zu aller Zufriedenheit gelöst worden.

Die Mainstream-Medien, die die Klimawissenschaftler als ihre höchste Autorität darstellen, präsentieren fast durchweg nur die Aufzeichnungen der Thermometer an Land und ignorieren die Satellitendaten. Deswegen machen sie sich schuldig, weil die Daten die höchste Autorität sind – sie sollten die Satellitendaten zeigen und die Probleme mit den Thermometern an Land untersuchen. Es ist nicht so, dass wir, die Öffentlichkeit, zu dumm sind zu verstehen, dass ein Thermometer in der Abluftfahne einer Air Condition nicht die globale Erwärmung misst.

Die meisten Medienorganisationen sind privat und sind daher nicht der Verpflichtung unterworfen, Material beider Seiten wesentlicher nationaler politischer Maßnahmen zu zeigen. Allerdings nehmen die Medienorganisationen der Regierung wie BBC, CBC und die australische ABC für sich in Anspruch, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu verbreiten – aber ihre Entschuldigung ist immer, dass sie sagen, was die Wissenschaftler sagen, weil ihrer politischen Sicht der Welt zufolge die Klimawissenschaftler die „höchste“ Autorität sind.

Was uns zurückbringt zu dem kritischen Thema der Hierarchie der Autorität. Im Moment ist es so, als ob die Welt von Kunststudenten geführt wird, die Regierungsgelder und Muskeln benutzen, um die Menschen zu überreden, den hart errungenen Sieg der Aufklärung über Bord zu werfen, dass nämlich die Daten über allem stehen.

Wenn Ihnen also nochmals jemand sagt, dass sie „an die Klimaänderung glauben sollen“, weil „97% der Klimawissenschaftler das sagen“, verweisen Sie denjenigen auf diesen Artikel!

Link: http://joannenova.com.au/2012/04/the-highest-authority-in-science-is-the-data/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Windstrom ist kein Ökostrom

Dagegen liefern Temperaturmessungen der vergangenen Jahrhunderte, die realen Beobachtungen der Natur, beispielsweise die Änderungen der Gletscherrandlagen, und die paläoklimatologischen Forschungsergebnisse handfeste Beweise gegen die Annahme, CO2 verstärke den Treibhauseffekt und verursache den Klimawandel. Tatsächlich bestätigen die Fakten Franke’s Lexikon der Physik von 1959 mit der Feststellung: „CO2 ist als Klimagas bedeutungslos“;  1959 wurde CO2 noch objektiv beurteilt, denn die Klimahysterie gab es noch nicht.

Es soll reichen, an einige Gegenbeweise zu erinnern: 1) Die Langzeit-Temperaturmessungen seit 1700 registrierten in den vorindustriellen Jahrhunderten stärkere und schnellere Wechsel als im 20. Jahrhundert. 2) Zwischen 1920 und 1960 wurde es weltweit wärmer, die anthropo­gen ver­stärkten CO2-Emissionen begannen erst später. 3) Trotz der dann ein-setzenden Emis­sionen folgte bis etwa 1980 eine Abkühlungsphase. 4) Die anschließende Warmphase wurde dann um 1995 von einer neuen Abkühlungsphase abgelöst, die noch andauert, obwohl der CO2-Gehalt weiter ansteigt. Und um auch die Erdgeschichte zumindest etwas zu berücksich­tigen 5) sehr viel höhere CO2-Gehalte als in der Gegenwart haben keine Eiszeiten verhindert. Es gibt folglich kei­nen wirklichen Grund, CO2 als klimawirksam  zu bekämpfen, es gibt aber einen sehr wesentli­chen Grund, den Anstieg des CO2-Gehaltes der Luft zu begrüßen: Be­kanntlich steigt die Pro­duktivität der Pflanzen mit dem CO2-Gehalt der Luft, und mehr CO2 steigert auch die Ernteer­träge, was die Versorgung von immer mehr Menschen erleichtert.

Schließlich noch eine Erinnerung an unsere Geschichte: Die Menschheit hat schon immer schlimme selbstverschuldete Entwicklungen durchleiden müssen und selbst die schlimmsten wurden auch von Wissenschaftlern gerechtfertigt – und das ist immer noch möglich, denn die Menschen haben ihr Verhalten nicht geändert. Diesmal soll uns etwas mehr CO2, der Grundbau­stoff unserer Nahrungsmittel, die Hölle heiß machen und damit die Existenz der Menschheit ge­fährden. Also muss seine Produktion eingeschränkt wer­den. Strom aus Kohle und Gas ist schäd­lich und soll nun vorrangig aus dem Wind und dem Son­nen­schein gewonnen werden. Denn die­ser ‚grüne’ Strom ist angeblich sauber und ökologisch ein­wandfrei. ‚Öko’ wurde zur Zauberfor­mel, die unsere Zukunft sichert. ‚Öko’ hat Hochkon­junktur und wurde zum Markenzeichen für ein gutes und friedliches Leben. Soll etwas als harmlos ge­kennzeichnet werden, erhält es die Vorsilbe ‚Öko’.

Ist das berechtigt?  Was meint Öko?  Die erste Definition des Begriffes Ökologie stammt aus dem Jahr 1866 von Ernst Haeckel, einem deutschen Biologen. Als Anhänger des zu seiner Zeit noch jungen Modells von der biologischen Evolution, das Charles Darwin 1859 publiziert hatte, verstand er unter Ökologie die Lehre von den Bedingungen der Lebewesen im Kampf ums Da­sein und vom Haushalt der Natur. Mo­dern interpretiert ist

„Ökologie die Wissenschaft, die sich mit den Wechselbe­ziehungen be­fasst, die die Verbreitung und das Vorkommen der Orga­nismen bestim­men.“

(zitiert in Wikipedia von Lampert/Sommer (1993) übernommen aus Krebs (1985). Daraus folgt, dass unsere Aktivitäten, die die Wechselbeziehungen zwischen den Orga­nismen, ihrer Vorkommen und ihrer Verbreitung beeinträchtigen, anti-ökolo­gisch sind. Das gilt auch für das Öko­system ‚Luft’ mit allen seinen Organismen, ihren Vorkommen, ihrer Verbreitung und ihren Wechselbeziehungen. Auch sie sind selbstverständlich ein Ergebnis der Evolution, die bis zur Gegenwart erreicht wurde. Deshalb ist zwangsläufig jeder Eingriff, der dieses Ergebnis stört, ökologiefeindlich, also auch die Wind­kraftanlagen. 

Die Grünen: „Gefährlich sind die Windräder nicht“….

… lautet kurz und bündig die Schlussfolgerung der Grünen von Bad Driburg anlässlich ihres Besuches einer Windkraftanlage im Raume Paderborn, wie im Mitteilungsblatt vom 28.11. berichtet wird. Die Grünen begründen ihr Urteil damit, dass der Sturm Kyrill „keine einzige Windkraftanlage zum Umkippen“ brachte, während er doch „viele Hektar Wald umlegte“.  Welch ein Vergleich – Hochbauten werden sturmsicher gegründet! Was die Grünen in ihrem Bericht verschwiegen haben: die Fakten zeichnen für Windkraftanlagen ein schlimmes Bild, wie Beispiele dokumentieren.

(1)  Matt Ridley berichtet in der Times (Stichwort: Clive Handler Pulmonary hypertension): „Wie Clive Hanbler von der Oxford University dokumentiert hat, werden in jedem Jahr zwi­schen 6 und 18 Millionen Vögel und Fledermäuse in Spanien allein durch Windräder getötet, einschließlich seltener Gänsegeier, von denen in einem Jahr 400 Exemplare getötet worden sind, ….. In Tasmanien sind die Keilschwanzadler wegen der Windturbinen vom Aussterben bedroht. Norwegische Windparks töten jedes Jahr zehn Seeadler. Deutsche Windturbinen töten 200000 Fledermäuse pro Jahr, von denen viele Hunderte Meilen gewandert sind“.

(2)  AP/dpa, t-online.de, 23. November 2013: In den USA will eine Windenergiefirma eine Geldstrafe von einer Million Dollar (rund 740.000 Euro) zahlen, weil in ihren Windrädern 14 Steinadler umgekommen sind. Das Unternehmen Duke Energy aus Charlotte in North Carolina gab eine Einigung mit den Behörden bekannt, nach der es sich eines Verstoßes gegen das Gesetz zum Schutz von Zugvögeln schuldig bekennen werde.

 (3)  Falmouth, Cape Cod, Mass., USA, BARNSTABLE (22. November): Das Oberste Ge­richt stellt fest, dass Hausbesitzer in der Nähe von WKA ‚irreparable physische und psychi­sche Schä­den erleiden“. Gerichtsurteil Richter Christopher J. Muse am Oberen Verwaltungs­gericht erließ die einstweilige Verfügung, dass in Falmouth die Betriebsstunden der WKA wegen dieser Schä­den stark zu reduzieren sind. Mit dem Urteil müssen zwei Windkraftwerke von 19.00 bis 07.00 Uhr von Montag bis Samstag, sowie ganztägig am Sonntag, Thanksgi­ving, Weihnachten und Neujahr, mit sofortiger Wirkung abgeschaltet werden. „Dies ist ver­mutlich das erste Mal, dass ein Gericht in den USA entschieden hat, dass es genü­gend Be­weise dafür gibt, dass Windkraft­anlagen in der Nähe von Wohngebieten ein Ge­sundheitsri­siko für Familien sind, die in der Nähe leben", sagte Lilli-Ann Green, ein Vor­standsmit­glied der Organisation Wind Wise Massachu­setts.   (Quelle: http:// wind­wahn.de/index.php/news/gerichte/gesundheit-vor-windenergie)

Noch schlimmer fällt das Urteil für die Gewinnung von „Grüner Bio-Energie“ aus. Der Öko­loge Ulrich Eichelmann und sein Team beweisen das in „Climate Crimes“, als DVD abrufbar. Ein Ausschnitt: „Kaum mit Worten wiederzugeben ist der Frevel an der deutschen Flur, wie sie Ei­chelmann im Film beschreibt. Das Land verödet zur artenfeindlichen Monokultur von Maisfel­dern bis zum Horizont, auch Biosphärenreservate werden davon nicht verschont. Alles nur, da­mit ge­nügend Biogas produziert wird, um die Klimaziele zu erfüllen. Im Namen einer vermeint­lich sauberen Energie. Viele Vogelarten sind bereits vollends verschwunden, andere werden fol­gen. Feldhasen und andere Bodenbewohner wird man nicht mehr zu Gesicht be­kommen. Die größte Biogasanlage im Land benötigt 1000 Tonnen Mais pro Tag. 7000 Anla­gen stehen bereits, pro Jahr kommen im Durchschnitt etwa 1000 hinzu. Die Maisbauern kön­nen – letztlich aus sub­ventionierten Einnahmen – jede Pacht bezahlen, deshalb haben sich die Pachtpreise mehr als verdoppelt, bäuerliche Betriebe machen pleite. Übrigens: 2011 konnte Deutschland zum ersten Mal seinen Getreidebedarf nicht mehr selbst decken.“   Und dafür müssen in den armen Ländern immer mehr Kinder verhungern.

Der mit Windkraft und Bio-Energie gewonnene Strom ist ebenso wenig sauber und ökolo­gisch einwandfrei wie Stalins Arbeitslager im sowjetischen Gulag Pflegeheime waren. Ernst Heckel, der Vater der Ökologie, wäre entsetzt, müsste er erleben, dass Politiker und nicht wenige Berei­che der Wirt­schaft und sogar der Öffentliche Dienst wirkungsvoll mit „Ökolo­gie“ in­doktrinieren, obwohl sie nicht wissen, was wirklich gemeint ist. Dazu Beispiele aus der Politik:

Katrin Göring-Eckardt, die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, fordert in ihren Redebeiträgen die 100%ige Gewinnung von Strom aus Regenerativen Ener­gien als Mittel der ökologischen Erneuerung. Mal abgesehen davon, dass Windstrom und Bio-Energie ohnehin nicht ökologisch produziert werden, ist das aus zwei Gründen nicht erreich­bar: Erstens liefern Sonne und Wind bestenfalls in einem knappen Fünftel der Zeit Strom und zweitens ist das Speicherproblem noch lange nicht gelöst – und sehr wahrscheinlich für die benötigten Mengen auf unabsehbare Zeit nicht lösbar. Die sich daraus ergebenden Folgerun­gen sollte auch Frau Kat­rin Göring-Eckardt kennen und deshalb auf solche Forderungen ver­zichten. Nun mahnt sie aber auch gleichzeitig Glaubwürdigkeit an, beispielsweise in Günter Jauch’s Talkrunde,  und da wird der Fall problematisch, denn wer in der Politik eine absolut unrealistische Forderung stellt und trotzdem Glaubwürdigkeit verlangt, ist entweder extrem unwissend, was infolge der fachfremden akademischen Ausbildung und praktischen Tätigkeit in evangelischer Theologie von Frau Gö­ring-Eckardt verständlich wäre, oder verlogen, denn er praktiziert den in der Politik nicht selten anzutreffenden Zynismus zur Gewinnung von Wählerstimmen. Welcher Grund bei Frau Göring-Eckardt zutrifft, ist nicht zu beurteilen. Aber fest steht, dass die unsinnige 100%-Forderung nicht akzeptierbar ist, denn durch Werben mit einer nicht erfüllbaren Forderung wird der Bürger betrogen.

Vermutlich wäre Frau Katrin Göring-Eckardt entsetzt, würde sie erkennen – und anerkennen – müssen, was ökologische Erneuerung wirklich bedeutet: eine Reaktivie­rung der „Bedingungen der Lebewesen im Kampf ums Dasein“ (Heckel). Die Bezeichnung Ökostrom ist falsch – ebenso der inflationäre Gebrauch von ‚Öko’ als Vorsilbe.

Es hat sich schon lange gezeigt, dass das Prinzip der Evolution – Überleben des Geeignetesten (Survival of the fittest) – auch für unsere Produkte der Technik gilt, also auch für die Herstellung von elektrischem Strom. Die wichtigsten Faktoren für seine Erzeugung sind die Verfügbarkeit, die Wirtschaftlichkeit und die Energiedichte. Eine Produktionsweise, die keine optimalen Fakto­ren anwendet, wird sich als Sackgasse der Evolution erweisen. 

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Das Ozean-Thermometer enthüllt die Lüge um die globale Erwärmung

Abseits der Wärmeblasen in der Umgebung großer Städte haben die Thermometer der Welt und auch Satellitenmessungen gezeigt, dass es seit 17 Jahren keinen Erwärmungstrend mehr gibt. Und dies trotz der Manipulationen einiger Inspirierter an diesen Aufzeichnungen, deren Jobs, Forschungszuwendungen und deren Ruf von ihrer Fähigkeit abhängen, alarmistische Vorhersagen einer zerstörerischen globalen Erwärmung abzugeben.

Zur Erklärung des Fehlens der Erwärmung auf der Erdoberfläche behaupten die Warmisten jetzt, dass sich die „fehlende Wärme in den Tiefen der Ozeane versteckt“.

Das klingt wie ein wasserdichtes Alibi, schwer zu widerlegen, weil wir die „mittlere Ozean-Temperatur“ nicht direkt messen können. Allerdings ist der Ozean selbst ein riesiges Thermometer – wir müssen nur die Messergebnisse richtig lesen können. Die Messgeräte bestehen aus einem mit einer Flüssigkeit gefüllten Gasbehälter (normalerweise Quecksilber) und einer geeigneten Skala, um die thermische Ausdehnung dieser Flüssigkeit zu messen.

Die Ozeane haben all diese Voraussetzungen eines globalen Thermometers auch – die riesigen Ozeanbecken sind das Reservoir, Meerwasser agiert als das Quecksilber, und Tidenmessungen an den Küsten sowie Satelliten messen die Änderungen des Meerwasser-Volumens.

Zwei Faktoren, die beide von der globalen Temperatur abhängen, sind die Hauptgründe für ein allgemeines Ansteigen des Meeresspiegels – wie viel Eis ist auf den Landmassen wie Grönland und der Antarktis abgeschmolzen und die Ausdehnung des Meerwasser-Volumens durch steigende Ozean-Temperaturen. Daher sind Änderungen des mittleren Meeresspiegels sehr empfindlich und genaue Indikatoren von Änderungen der mittleren globalen Temperatur.

Nun gibt es natürlich einige Stellen, an denen tektonische Bewegungen dafür sorgen können, dass Land relativ zum Meeresspiegel steigt oder fällt. Diese Gebiete sind jedoch leicht zu identifizieren und sollten bei der Bestimmung von tatsächlichen Änderungen des Meeresspiegels ignoriert werden.

In historischen Zeiten sind der Meeresspiegel (und die globale Temperatur) steil gestiegen, als die großen Eisschilde und Gletscher am Ende der letzten Eiszeit geschmolzen sind. Der Meeresspiegel ist innerhalb von nur 10.000 Jahren um 130 Meter gestiegen, war dann aber während der letzten etwa 7000 Jahre stabil.

Das Meeresspiegel-Thermometer stand während der Römischen Warmzeit höher als heute und war niedriger als heute, als die Kleine Eiszeit vor 160 Jahren zu Ende gegangen war. Es gab keine ungewöhnliche Beschleunigung während der letzten Jahre, was ein schlüssiger Beweis dafür ist, dass keine signifikante zusätzliche Wärme in den Tiefen der Ozeane verschwunden ist. Die globale Erwärmung versteckt sich dort nicht.

Die Umwelt-Multis sind vom Weg abgekommen

Viele Gruppen haben viel zu verlieren, wenn die Theorie der gefährlichen und beschleunigten, vom Menschen verursachten Theorie der globalen Erwärmung sich als Science Fiction erweist. Am meisten gefährdet sind die multinationalen Umwelt-Weltreiche und diejenigen Politiker, die sie unterstützt haben. Es war einmal ein World Wildlife Fund, dem es hauptsächlich um die Erhaltung von Wildnis gegangen war – jetzt scheint es dessen Bestimmung zu sein, die Kohleindustrie zu zerschlagen, um die Emissionen von Kohlendioxid zu reduzieren.

Kohlendioxid ist das Gas des Lebens schlechthin, und von zusätzlichem Kohlendioxid weiß man, dass es die grüne Revolution begünstigt, die zu einem vermehrten Wachstum von allem Grünen führen. Daraus folgt, dass der WWF jetzt anti-grün ist.

Bei Greenpeace hat man ebenfalls die Nahrung für das Grün vergessen. Dort ist man jetzt mehr daran interessiert, uns mit einer Kohlenstoffsteuer zu schröpfen – einer Steuer auf das Schlüsselelement allen Lebens.

Und anstatt sich für Flüchtlinge einzusetzen, fungierte Oxfam, prominent unter den Dutzenden von „Hilfsorganisationen“, mehr als Agitator zur Beendigung der Arbeit auf dem Klima-Theater in Warschau (ja, das war ein Greif-Fest – die meisten Teilnehmer erhofften sich einen großen Batzen Geld von ein paar westlichen Weihnachtsmännern als „Klima-Kompensation“).

Und wie akzeptieren Friends of the Earth (FOE) und der Sierra-Club die massiven Umweltzerstörungen durch tausende Fledermäuse und Vögel tötende Windräder mit ihrem Spinnennetz von Zugangswegen und Fernleitungen? Die Wind-Manie wird kollabieren, sobald die Subventionen verschwinden. Wer räumt dann hinter ihnen auf? Werden wir erleben, wie Freiwillige von FOE verfallene Windmühlen abbauen und dann die Schäden durch die Zugangswege und die Fernleitungen reparieren?

Quelle: cfact

Und warum sollte man diesen ökonomischen Vandalen durch Steuernachlässe assistieren, wenn sie viel Zeit und Energie darauf verwenden, die Quellen zu verriegeln, die wirklich Steuereinnahmen bringen? Z. B. Ausbeutung, Bergbau, Weideland, Landentwicklung, Bewässerung, Fischfang, Tourismus und Forstwirtschaft. Grüne Extremisten haben jedes Augenmaß für ihre einst wertvollen Ziele verloren und werden jetzt zu Kräften sinnloser Zerstörung und Behinderung aller menschlichen Aktivitäten.

Und warum sollte die CSIRO [=Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation] so verschwenderisch  vom Steuerzahler finanziert werden, während sie Milliarden verschwendet, gescheiterte Klimatheorien, Modelle und Ängste hochzuhalten?

Die Eiskappen sind nicht geschmolzen, die Ozeane überhitzen sich nicht, der Meeresspiegel schwankt lediglich, die Eisbären blühen auf und die Sahara wird grüner. Es sind Füchse und Katzen, die das natürliche Wildleben zerstören, nicht das Bohren nach Gas. Und die wirkliche Verschmutzung von Ozeanen, Flüssen und der Atmosphäre seitens der Menschen bekommt nur sehr wenig Aufmerksamkeit, während die grünen Träumer im Parlament sich darauf konzentrieren, die Kohlenstoffsteuer einzuführen.

Alle Manien lösen sich auf, und die Klima-Manie ist auf dem abwärts führenden Weg. Schon jetzt verlassen Unterstützer das sinkende Schiff angesichts der harscher werdenden Reaktionen. Auch die Politiker haben mit der Energieversorgung ein gefährliches Spiel gespielt.

Die eisigen Tentakeln eines weiteren kalten Winters schleichen sich schon jetzt aus der eisbedeckten Arktis an und verursachen Kälteschauer in den nördlichen Gebieten von Europa und Amerika. Irgendwann demnächst, in einer ruhigen Winternacht, wird sanft der Schnee fallen und die deutschen Solarpaneele mit einer weißen Decke überziehen. Und er wird still und leise die bewegungslosen britischen Windturbinen einhüllen wie Scharmützler vor den einfallenden Vandalen. Die grüne Macht wird scheitern, die Lichter werden flackern, die Heizungen werden kalt, und einige Leute werden anfangen zu merken, dass zuverlässige Wärme, Licht und Strom aus Kohle, Öl, Gas und Kernkraft schließlich die größte Errungenschaft der Menschheit sind.

Am nächsten Morgen wird die BBC von Hitzerekorden aus dem sommerlichen Marble Bar in Australien berichten. Aber später am gleichen Tag werden im Parlament heikle Fragen gestellt werden. Und bei der nächsten Wahl werden Köpfe rollen.

Viv Forbes December 2013

Mehr aus diesem Blog: www.carbon-sense.com

Link: http://carbon-sense.com/wp-content/uploads/2013/12/ocean-thermometer.pdf

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Tiefste Temperatur der Erde, die jemals in der Antarktis gemessen wurde

Bild rechts: Dieses Photo bei Plateau Station in der Ostantarktis zeigt charakteristische Dünen an der Oberfläche. Die meisten Gebiete der Antarktis sehen eben aus, trotz der verborgenen Wehen, Hügel und Löcher. – Bild: Atsuhiro Muto

Die Messungen wurden zwischen 2003 und 2013 durchgeführt vom Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS)-Sensor an Bord des NASA-Satelliten AQUA und während des Südwinters durch Landsat 8, einem neuen Satelliten, der Anfang dieses Jahres 2013 durch die NASA und den US Geological Service gestartet worden ist.

„Ich habe mich noch niemals einer derartigen Kälte ausgesetzt und hoffe auch, dass dies nie der Fall sein wird”, sagte Scambos. „Man hat mir gesagt, dass jeder Atemzug schmerzt und dass man extrem vorsichtig sein muss, nicht Erfrierungen in Hals und Lunge beim Einatmen zu erleiden“.

Diese Rekordwerte liegen um Einiges unter den bisherigen Rekorden von -89,2°C, gemessen am 21. Juli 1983 in Wostok in der Ostantarktis. Und sie liegen bei Weitem unter den Rekordwerten in den USA, z. B. -62°C in Alaska, der kältesten jemals in den USA gemessenen Temperatur, -68°C in Nordasien und sogar -75°C am höchsten Punkt des grönländischen Eisschildes.

Scambos berichtete, dass man die Rekordtemperaturen in vielen, 5 mal 10 km großen Mulden gefunden hat, in denen die Topographie kleine Höhlungen mit einer Tiefe von 2 bis 4 Metern geschaffen hat. Diese Höhlungen finden sich unmittelbar neben der Eishügelkette zwischen Dome Argus und Dome Fuji – den höchsten Erhebungen des Eisschildes in der Ostantarktis. Antarktische Stationen befinden sich auf beiden Seiten des Gebietes und sind im antarktischen Winter normalerweise nicht besetzt.

Unter dem klaren Winterhimmel in diesen Gebieten bildet sich über der Schneedecke Kaltluft. Diese bewegt sich hangabwärts, weil sie schwerer und dichter ist. Sie sammelt sich in den nahen Höhlungen, wo sie weiter abkühlt, wenn die Bedingungen günstig sind.

„Diese für die Rekorde verantwortlichen Bedingungen scheinen aufzutreten, wenn der Gradient des Luftdrucks die Luft den Hügel wieder hinauf treibt, wo sie auf die abwärts strömende Luft trifft“, erklärte Scambos. „Dadurch wird die Luft länger in den Höhlungen gehalten, was unter klarem Himmel und den extrem trockenen Bedingungen zu stetiger weiterer Abkühlung führt. Verbleibt die kalte Luft sehr lange in diesen Höhlungen, können ultratiefe Temperaturen erreicht werden.

Jeder Gärtner weiß, dass klarer Himmel und trockene Luft nachts zu den tiefsten Temperaturen führen. Hier in den USA und den meisten Gebieten von Kanada haben wir keine Nächte, die drei oder vier oder sechs Monate lang sind, um ähnlich tiefe Werte zu erreichen“.

Jahrhunderte alte Eisbrüche

Scambos und sein Team entdeckten diese Rekordwerte, während sie an einer damit zusammen hängenden Studie über ungewöhnliche Eisbrüche an der Eisoberfläche der Ostantarktis arbeiteten. Er vermutet, dass diese Brüche viele hundert Jahre alt sind.

„Bei den Brüchen handelt es sich möglicherweise um thermische Brüche – es wird im Winter so kalt, dass sich die Obergrenze des Schnees bis zu einem Punkt zusammen zieht, an dem die Oberfläche Risse bekommt. Das führte uns zu der Frage, wie kalt es eigentlich werden konnte. Also machten wir uns auf die Suche nach den kältesten Orten, und zwar mit Hilfe von Daten von drei Satelliten-Sensoren“.

Mehr als 30 Jahre mit Daten vom Advanced Very High Resolution Radiometer (AVHRR) auf dem polarumlaufenden NASA-Satelliten POES (Polar Orbiting Environmental Satellite) lieferten Scambos eine gute Vorgabe, wie die Verteilung tiefer Temperaturen in der Antarktis aussehen könnte.

„Landsat 8 ist noch ein neuer Sensor, aber voraus gegangene Arbeiten zeigten, dass er in der Lage ist, die kalten Höhlungen im Detail zu vermessen“, erklärte Scambos. „Das zeigt, wie selbst kleine Hügel aus der kalten Luft herausragen“.

Scambos hatte vermutet, dass er ein einzelnes Gebiet finden würde, in dem es extrem kalt ist. Stattdessen fand er einen breiten Streifen in größerer Höhe, wo es an vielen Stellen regelmäßig zu rekordtiefen Temperaturen kommt. Außerdem sank die Temperatur in Dutzenden dieser extrem kalten Gebiete in den meisten Jahren auf das gleiche Minimum zwischen -92°C und -94°C.

„Das ist so, als ob man sagt, dass man in einem ganzen Landstrich von International Falls in Minnesota über Duluth ebendort bis nach Great Falls in Montana genau die gleiche Temperatur erreicht, und zwar mehr als einmal. Und das ist etwas eigenartig“, sagte Scambos.

Dieses Bild zeigt die Stellen mit den Rekord-Tiefstwerten der Temperaturmessungen in der Antarktis. Die roten Punkte zeigen, wo es zu den vom Satelliten gemessenen Rekordtemperaturen gekommen war. Grau schattiert ist eine Auflistung der niedrigsten, vom MODIS-Sensor an Bord des NASA-Satelliten AQUA gemessenen Temperaturen von 2003 bis 2013, wobei die kältesten Gebiete in dunklerem Grau dargestellt sind. Die Thermalbilder des Satelliten Landsat 8 von Juli und August 2013 lieferten noch größere Details der kältesten Gebiete (violette Quadrate). Die Höhe über NN der Oberfläche der Antarktis wird durch grüne Linien markiert, und die blauen Linien repräsentieren einen Umriss des antarktischen Kontinents, seine Inseln sowie die Kante der schwimmenden Eisschilde. Quelle: Ted Scambos, NSIDC

Die Wissenschaftler vermuten, dass eine Schicht der Atmosphäre über dem Plateau eine bestimmte Minimumtemperatur erreicht und das Plateau dann daran hindert, noch weiter abzukühlen.

Eine physikalische Grenze

„Es scheint eine physikalische Grenze dafür zu geben, wie kalt es auf diesem hoch gelegenen Plateau werden kann und wie viel Wärme entweichen kann“, erklärte Scambos. Obwohl es ein extrem kaltes Gebiet ist, strahlt die Oberfläche der Antarktis Wärme oder Energie in den Weltraum ab, vor allem, wenn die Atmosphäre trocken und frei von Wolken ist.

„Der Gehalt von Kohlendioxid, Stickstoffoxid, Spuren von Wasserdampf und anderer Gase in der Luft könnten ein mehr oder weniger gleichförmiges Limit darstellen, wie viel Wärme von der Oberfläche abgestrahlt werden kann“, sagte Scambos weiter.

Scambos und sein Team werden weitermachen mit der Vervollständigung ihrer Karte mit den kältesten Orten der Erde unter Verwendung der Daten von Landsat 8. „Das ist ein bemerkenswerter Satellit, und wir waren immer wieder beeindruckt, wie gut er arbeitet, nicht nur bei der Erfassung der Temperatur, sondern auch bei der Kartographierung von Ernten, Wäldern und Gletschern auf der ganzen Welt“.

„Die Daten von Landsat 8 können vielfältig und für verschiedenste Gebiete verwendet werden”, sagte James Irons, Projektwissenschaftler der Mission von Landsat 8 am Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Md. „Und Scambos‘ Arbeit ist ein Beispiel der faszinierenden Wissenschaft, die man mit den Daten von Landsat 8 durchführen kann“.

Längerfristig wollen Scambos und sein Team versuchen, Wetterstationen in den Gebieten zu errichten, in denen Landsat 8 die extrem tiefen Temperaturen gemessen hat, um diese Daten zu verifizieren. Gegenwärtig funktionieren die automatischen Wetterstationen im tiefen Winter nicht richtig.

„Auf den Forschungsbasen dort gibt es keine Leute, die dort überwintern und Temperaturmessungen durchführen können”, erklärte Scambos. „Wir müssen in Elektronik investieren, die diese Temperaturen überstehen kann“.

Link zur Animation der NASA:
https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Hp6wMUVb23c

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/12/09/coldest-ever-temperature-recorded-on-earth-found-in-antarctica/

Übersetzt von Chris Frey EIKE