Keine Versicherung von Kernkraftwerken? Einfach nur falsche Propaganda!

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von Klaus Dieter Humpich
In den letzten Wochen taucht wieder vermehrt die Lüge von der „Nicht-Versicherbarkeit von Atomkraftwerken“ auf. Man sollte meinen, daß eine solch schwachsinnige Aussage längst aus dem Repertoire der „Atomkraftgegner“ verschwunden wäre; kann sie doch schon durch eine einfache Eingabe in google widerlegt werden. Vielleicht gilt aber tatsächlich auch im Internetzeitalter noch immer der alte Grundsatz der Diktatoren: Es ist egal ob eine Behauptung falsch oder wahr ist, Hauptsache ist, sie wird ständig wiederholt. Andererseits könnte man daraus auch ableiten, welch armseliges Menschenbild diese „Atomkraftgegner“ vertreten.

Neuerdings erscheint — besonders in deutschen "Qualitätsmedien" — eine etwas geschicktere Variante: Man behauptet, das Risiko sei nur zu 0,0….x Prozent versichert. Die Angabe einer Zahl, soll wohl die Überprüfbarkeit erschweren und ein Hintertürchen offen lassen. Fragt man nach, bekommt man völlig absurde Schadenshöhen genannt. Es ist der alte Wein von "Millionen Tote und für zehntausende Jahre unbewohnbar" in neuen Schläuchen. Fragt man nach den entstandenen Kosten von Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima, wird einem zumeist im Brustton der Überzeugung entgegengehalten, daß diese erst in zig Generationen (Krebs und genetische Schäden) meßbar werden. Was soll man da noch sagen? Es empfiehlt sich, spätestens hier die Diskussion abzubrechen, denn man berührt zentrale Fragen des Glaubens. Es ist so, als ob man mit einem tiefgläubigem Katholiken die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria auf der Ebene biologischer Tatsachen diskutieren wollte.

Zur Geschichte

Video passend zur Abschaltung der Kernkraftwerken: Will Deutschland wieder mit Holz heizen?

Im Gegensatz zur Behauptung, hat man vom Anbeginn der zivilen Nutzung der Kerntechnik, eine Versicherungspflicht eingeführt. Bereits 1957 wurde in USA der Price-Anderson Act verabschiedet. Er ist bis heute gültig und dient als internationales Vorbild. Er machte das damals große Risiko durch eine mehrstufige Aufteilung handhabbar. Das Risiko war damals nur schwer erfaßbar, weil es sich um eine neue Technologie handelte. Man war vollständig auf theoretische Abschätzungen angewiesen und es gab bei den Versicherungen noch kein Fachpersonal. Man führte eine erst- und zweitrangige Versicherungspflicht ein. Jedes Kraftwerk muß eine eigene Haftpflicht über aktuell 300 Millionen Dollar (Anpassung alle 5 Jahre vorgeschrieben) nachweisen. Wird in einem Schadensfall diese Summe überschritten, tritt die zweitrangige Versicherung in Haftung. Sie wird aus der Gruppe aller Kraftwerke gebildet und haftet aktuell mit über $10 Milliarden Dollar. Finanziert wird sie durch zusätzliche Zwangsbeiträge aller Kraftwerke. Diese Zweiteilung macht Sinn, da es sich um unterschiedliche Energieversorger, mit unterschiedlichen Reaktortypen handelt. Das unterschiedliche "Gefährdungspotential" kann durch unterschiedliche Prämien für die erstrangige Versicherung nachgebildet werden. Sollte dieser Betrag immer noch nicht reichen, beschließt der Kongress über die weitere Vorgehensweise zur Finanzierung des restlichen Schadens. Damit ist keineswegs eine Kostenübernahme gemeint, wie dies von "Atomkraftgegnern" immer wieder behauptet wird, sondern lediglich ein Vorschuß. Wie das Geld wieder von den Verursachern eingetrieben wird (einmalige Sonderumlage, erhöhte Prämien etc.), bleibt bewußt offen und soll gegebenenfalls von der Politik diskutiert und entschieden werden. Diese zeitlich gestaffelte Vorgehensweise, bewährt sich gerade beim Unglück von Fukushima. Sie erlaubt sogar die Abwicklung eines Großschadens mit mehreren Reaktoren gleichzeitig und davon allein vier Reaktoren mit Totalschaden an einem Standort.

Wie eine Versicherung funktioniert

Eine Versicherung haftet für den finanziellen Schaden eines definierten Risikos. Von entscheidender Bedeutung ist der Begriff Risiko: Risiko ist Schaden mal Eintrittswahrscheinlichkeit. Bei häufig auftretenden Ereignissen (Auto-, Lebens-, Krankenversicherungen etc.) sind die entsprechenden Werte einfach und zuverlässig durch Statistiken zu ermitteln. Je seltener die Versicherungsfälle sind (z. B. Beine eines Filmstars), je aufwendiger gestaltet sich die Abschätzung des Risikos. Die "Versicherung" kommt einer Wette im umgangssprachlichen Sinne immer näher. Sowohl für die Bemessung der Prämie, wie auch für die erforderlichen Sicherheiten, ist diese Bandbreite von ausschlaggebender Bedeutung.

Das Risiko ist per Definition ein Produkt aus Schaden und Eintrittswahrscheinlichkeit. Es kann sich also durchaus das gleiche Risiko ergeben, wenn ein großer Schaden selten eintrifft (Kernkraftwerk) oder viele kleine Schäden häufiger (Kfz-Versicherung). Im ersten Fall, muß man die Versicherungssumme über längere Zeit "ansparen" und vorhalten, während man im zweiten Fall einen Großteil der (laufenden) Schäden aus den jährlich zufließenden Prämien direkt abdecken kann. Es ist (statistisch) nur für die Schwankungen ein Puffer anzulegen.

Eine Versicherung, die im Schadensfall nicht zahlen kann, ist völlig wertlos. Deshalb werden alle Versicherungsgesellschaften streng überwacht. Sie dürfen nur bestimmte Risiken im Verhältnis zu ihrem Vermögen eingehen. Hierdurch ergibt sich eine grundsätzliche Schwierigkeit des "Versicherungswesens": Die volkswirtschaftliche Bereitstellung von Sicherheiten. Beispielsweise haben allein die deutschen Versicherungen ein "sicherheitstechnisch gebundenes" Vermögen von fast 1400 Milliarden Euro. Dieses Vermögen muß nicht nur sicher sein, sondern im Ernstfall auch kurzfristig "verflüssigbar". Aus diesem Grunde besteht es zu über 80% aus Rentenpapieren. Ganz neben bei, liegt hierin auch eine Antwort auf die oft gestellte Frage, wer eigentlich von der "Staatsverschuldung" profitiert. Andersherum würden bei einem Staatsbankrott weniger "die Reichen", als wir alle haften. Schließlich ist jeder von uns durch zahlreiche Zwangsversicherungen zumindest indirekt (z.B. Gebäudeversicherung => Miete) beteiligt.

Letztendlich kann man Großschäden nur durch die Verteilung auf viele Versicherungen und international gestreut absichern.

Versicherung versus Staatshaftung

Grundsätzlich kann man Risiken sowohl privatwirtschaftlich (z. B. Autohaftpflicht) wie auch ausschließlich öffentlich (z. B. Eigenversicherung einer Schule) abdecken. Eine privatwirtschaftliche Lösung ist immer zu bevorzugen, wenn eine maximale Kostentransparenz gewünscht ist. Die Eigenversicherung ist hingegen stets billiger: Die Schule wird gar nicht versichert und wenn sie abbrennt, wird sie aus Steuermitteln wieder aufgebaut. Volkswirtschaftlich sind beide Ansätze durch die Bereitstellung von Sicherheiten gar nicht so weit auseinander. Letztendlich haftet immer die gesamte Gesellschaft: Entweder nachher (Kosten im Schadensfall) oder ständig über höhere Preise (Kosten der Versicherungsprämie). Ein Mischsystem aus erstrangiger Privathaftpflicht und nachrangiger Staatshaftung ist oft optimal. Aus diesem Gedanken ergibt sich die maximale Begrenzung der Haftung bei vielen Versicherungen (Auto, Flugzeug etc.). Dies hat erstmal nichts mit der Abwälzung von Kosten auf die Allgemeinheit zu tun, denn die zumeist uneingeschränkte Haftung des Schadensverursachers ist dadurch nicht berührt. Jedenfalls, so lange der Haftende über genügend verwertbares Vermögen verfügt. Abschreckendes Beispiel hierfür, ist die "Asbest-Geschichte", die sogar zum Konkurs ganzer Konzerne (Combustion Engineering etc.) geführt hat. Ein ähnliches Schicksal dürfte den japanischen Energieversorger TEPCO — und damit seine Aktionäre — ereilen. Im Gegensatz hierzu, steht lediglich das sozialistische Gesellschaftssystem, in dem Verantwortungslosigkeit und nicht vorhandenes Eigentum die Grundprinzipien sind: Für den Schaden in Tschernobyl müssen alle Betroffenen selbst aufkommen, da ja der Staat per Definition "nur gut" ist und ein solches Unglück deshalb wie eine Naturkatastrophe hereinbricht. Schadensersatzansprüche lassen sich mangels vorhandenem Eigentum auch nicht einklagen. Der Reaktor ist kaputt und der Staat sorgt im "üblichen Rahmen" für die Geschädigten. Außerdem gibt es im Sozialismus auch gar nichts zu entschädigen, weil es ja kein Eigentum gibt (z. B. vertriebene Bauern). Wahrscheinlich ist hierin die wesentliche Ursache für den laxen Umgang mit Arbeits- und Umweltschutz in den einschlägigen Ländern zu suchen.

Nuklearversicherung als Politikum

Kerntechnische Anlagen sind die einzigen Energieerzeugungsanlagen, für die eine umfassende Versicherungspflicht besteht. Sonst geht die Bandbreite von gar keine Versicherung (Öffentliche Staudämme), über die Minimalbegrenzung von Umweltschäden (Ölverseuchung des Meeres durch Bohrunglücke) zu ewigen Lasten des Bergbaues (das Ruhrgebiet als See). Entscheidend hierbei ist die Wettbewerbsverzerrung. Würde man die fossilen Energieträger durch adäquate Versicherungen (laufend) belasten, wären sie noch weniger konkurrenzfähig. Wenn "Atomkraftgegner" diese Tatsache in das Gegenteil verdrehen, ist das zwar dreist, aber offensichtlich erfolgreich.

Das Kernenergie die kostengünstigste Form der Erzeugung elektrischer Energie in der Grundlast ist, ist heute Allgemeinwissen. Nach Fukushima kann man das durch die unmittelbar gestiegenen Strompreise sogar sehr genau beziffern. In Japan haben durch die zeitweilige Abschaltung der Kernkraftwerke die zusätzlichen Importkosten für Brennstoffe zweistellige Milliardenbeträge jährlich erreicht. In Deutschland verursacht die "Energiewende" inzwischen höhere Abgaben für die Subventionierungen des Abfallstromes, als der Strom in den meisten Ländern überhaupt kostet. Bei der Erfindung fiktiver Kosten, stoßen die "Atomkraftgegner" immer mehr an die Grenzen der Glaubwürdigkeit. Die Vorgehensweise folgt immer der gleichen, simplen Masche: Man erfindet Kosten, damit die Stromerzeugung aus Kernenergie mindestens so teuer, wie der geliebte "Sonnenstrom" wird (obwohl die Sonne doch gar keine Rechnung schickt!). Alles sehr widersprüchlich und nur für schlichte Gemüter geeignet.

Hat sich eigentlich mal jemand überlegt, was geschehen würde, wenn man mehrere Cent Versicherungsprämie auf die erzeugten Kilowattstunden aufschlagen würde? Es würde sich binnen weniger Jahre ein Kapitalstock gigantischen Ausmaßes bilden. In welche Sicherheiten sollte der denn angelegt werden? Er würde sich vielmehr, wie Krebs über die Finanzmärkte ausbreiten. Vielleicht ist das aber bereits ein neuer Plan von Schwarz-Rot-Grün die Staatsverschuldung wieder "finanzierbar" zu machen. Eine Versicherung, in die immer nur einbezahlt wird, erscheint wie das Ei des Kolumbus der Staatswirtschaft. Fast so genial, wie eine Rentenversicherung als "Generationenvertrag".

Die praktischen Erfahrungen

Die private Versicherungswirtschaft hat inzwischen rund 60 Jahre Erfahrung mit der Versicherung kerntechnischer Anlagen. Seit 1956 (UK) auch mit der Bildung von nationalen und internationalen Pools. Es hat sich zu einem sehr lukrativen Geschäft entwickelt. Zu der Haftpflicht kommen heute noch Versicherungen gegen Produktionsausfall, Dekontaminierung nach Störfällen, Kosten zur Beschaffung von Ersatzstrom etc. Solche Versicherungen für interne Schäden, belaufen sich üblicherweise auf mehr als 2 Milliarden Euro pro Reaktor.

Der größte Schadensfall ist bisher das Unglück in Harrisburg (über Fukushima liegen noch keine belastbaren Zahlen vor) mit über 200 Millionen Dollar. Bereits drei Tage nach dem Störfall wurde von der Versicherung vor Ort ein Büro eröffnet, in dem täglich bis zu 160.000 Dollar in bar für Unterbringungskosten, Verdienstausfall etc. ausgezahlt wurden. Letztendlich wurden über 25 Millionen Dollar für die Entschädigung wirtschaftlicher Einbußen an Betroffene ausgezahlt und 70 Millionen Dollar für erlittene medizinische Behandlungen etc. Eine so hohe Summe, für einen Versicherungsfall, bei dem zumindest keiner getötet wurde, ist schon außergewöhnlich. Dies liegt an dem extrem eng gefassten Begriff der Haftung im Gesetz, der einer Umkehrung der Beweislast gleichkommt. Alles Tatsachen, die "Atomkraftgegner" und die einschlägige Angstindustrie gerne leugnen.

Dr. Ing. Klaus Dieter Humpich. Der Beitrag erschien zuerst am 14.8.13 bei NukeKlaus 

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43 Kommentare

  1. 1 Bq Sr90 bzw. Cs137 1:1 Mix entspricht ca. 2,6e-13 g. In der 30 km „Todeszone“ um Fukushima hat man eine Strahlung von ca. 10 mikroSv/h. 1 Zerfall liefert ca. 1 MeV und das sind 1.6e-13 J. 10 mikroSv/h entsprechen daher einer Leistung von ca. 3 nW.

    Auch wenn diese Betrachtungen noch sehr ungenügend sind, insbesonders die Flächen- und Volumenbezogenheit gar nicht aus diesen Daten hervorgeht und von den Meßgeräten keine Angaben bekannt sind, kann man eine grobe Abschätzung machen, wenn man 1 m² Wirkungsfläche und 0,001 m Absorptionsdicke entsprechend 1 kg Absoptionsmasse/m² unterstellt:

    Masse / m² = 3 nW/m² / 1,6e-13 J/Zerfall * 2,6e-13 g = 4,9e-9 gRadioaktivität / m²

    In einem Kreis von 60 km Durchmesser wären demnach nur 14 g Spaltprodukte abgelagert worden.

    Ist dies bei einem solchen Unglück glaubhaft? Ich denke nicht. Fukushima kann m.E. weder von den Kernenergiegegnern noch von den Kernenergiebefürwortern als Argument benützt werden.

    Nun habe ich im Spiegel noch eine Aussage gelesen:

    „In den meisten östlichen Gebieten Japans, so das Fazit der Wissenschaftler, seien die Böden mit mehr als 1000 Megabecquerel pro Quadratkilometer kontaminiert worden. In den Präfekturen nahe des Kernkraftwerks lägen die Werte sogar bei mehr als 10.000 Megabecquerel pro Quadratkilometer. Am höchsten waren die Werte in unmittelbarer Umgebung zum AKW mit mehr als 100.000 Megabecquerel.“
    http://tinyurl.com/k6okw5d

    1000 MBq/km² = 0,00026 g/km²
    10.000 MBq/km² = 0,0026 g/km²
    100.000 MBq/km² = 0,026 g/km²

    Für die 60 km Durchmesser entspricht dies 0,73g, 7,3g und 73 g Fallout.

    Dieses Fukushimaunglück war nur ein Betrug.

  2. #39: E. Schulze sagt:

    ————-
    … 22,8 TWh mehr an die Nachbarländer exportiert …..
    ————-

    Aufgezwungen, Verschleudert, verscherbelt oder gar verschenken trifft es wohl eher 😉 nach dem motto „restbestände aus überproduktion, alles muss raus“, nur das die Überproduktion hier ein Dauerzustand ist, der durch jeden weiteren Zubau extremer wird.

    Der Größte teil dessen was wir da ‚exportieren‘ ist Strom den Keiner will bzw. brauchen kann (besonders nicht Deutschland).

  3. #40: Hofmann,M

    Herr Hofmann, die KKW sind in Japan derzeit wirklich so gut wie alle abgeschaltet. Die können das weil sie noch genügend Reservekapazität in Konventionellen Kraftwerken haben. Außerdem fahren viele Konventionelle Kraftwerke am limit Ihrer Auslastung. Hier in D sind ja auch nciht alle Konventionellen Kraftwerke zu 100% ausgelastet (sonst würden ja nicht einige Betreiber darüber nachdenken unrentable Kraftwerke abzuschalten) Wirtschaftlich ist das für Japan kein all zu großer unterschied, da zwischen Gas/Kohle und Kernkraft nur ca. 1ct /KWh liegt. Laut Google muss Japan ca. 8Mrd€/Jahr für zusätzliche Importe konventioneller Energie ausgeben.

    Das Japan dennoch ein gutes Wirtschaftswachstum hinlegt liegt höchst wahrscheinlich am sogenannten Kobe-Effect. Damals bei dem Großen Erdbeben in Kobe hat sich dies durch den anschließenden Wiederaufbau auch positiv auf die Wirtschaftsleistung ausgewirkt. Denn solche Ereignisse mit viel Zerstörung erzeugen auch immer eine hohe Binnennachfrage.

    Googlen Sie doch einfach mal nach Kobe-Effekt.

    Viele Grüße

  4. @E.Schulze #39
    Wie gesagt, nach ihrer Logik könnten wir in Deutschland und weltweit ja locker die restlichen Kernkraftwerke sofort abschalten. Wenn das Japan durch das Abschalten seiner 52 Kernkraftwerken geschafft hat.
    Und wenn Japan dann auch noch so ein gutes Wirtschaftswachstum 2013 hinlegt, dann frage ich mich wirklich, wozu Japan dann noch seine 52 Kernkraftwerke überhaupt noch hochfahren sollte, wenn diese angeblich ALLE vom Netz bzw. abgeschaltet sein sollten?!

  5. @ 38
    Herr Hofmann,
    die in Betrieb befindlichen deutschen KKWs haben 2012 16% zur Stromerzeugung beigetragen.
    (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)
    Aus Deutschland wurden 2012 (als bereits 8 KKWs keinen Strom mehr lieferten sondern nur noch verbrauchten) 22,8 TWh mehr an die Nachbarländer exportiert als importiert. 2010 (als noch alle KKWs in Berieb waren) lag der Export-Überschuss bei 17,6 TWh.

    In Japan ist der Stromverbrauch im Sommer höher als im Winter. Wegen der Vielen Klimaanlagen, die trotz des Ausfalls aller 52 KKWs weiterhin betrieben wurden

  6. @E.Schulze #37
    Also wenn das kein Problem darstellen sollte, das Japan seine 52 Kernkraftwerke einfach so mal abschalten kann, ohne das diese Einfluss auf die Stromversorgung des Landes und damit auf die Wirtschaft/Infrastruktur hat, dann kann ja Deutschland auch sofort seine restlichen Kernkraftwerke abschalten. Fangen wir halt am besten mal mit Grafenrheinfeld an. Dürfte ja ihrer Logik und den Fakten, die Sie mir hier per Verlinkung präsentiert haben, nichts ausmachen. Ach übrigends gibt es in beiden Ländern (Japan/Deutschland) auch noch sowas wie einen Energieverzehrenden Winter.

  7. @ 36
    Herr Hofmann,
    Von mir verlangen Sie die Angabe von Quellen, Sie selbst setzen sich darüber aber selbstgefällig hinweg.
    Wie ignorant und von Ihrem „normalen Menschenverstand“ verblendet sind Sie eigentlich, dass Sie Informationen einfach ignorieren.
    Aus der inzwischen gewiss nicht wegen Kernenergie ablehnender Tendenzen eindestellten Financial Times Deutschland zitiere ich aus einem Artikel vom 20.02.2012:

    „In Japan werden AKW alle 13 Monate gewartet. Seit dem Unglück gingen daher immer mehr Meiler vom Netz – aber kein einziger Reaktor, der für eine Wartung heruntergefahren wurde, ist seither wieder in Betrieb gegangen. Der deutliche Effekt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden im Januar 83 Prozent weniger Atomstrom erzeugt.

    Dennoch gab es entgegen manchen Befürchtungen bisher keine Stromausfälle. Denn zum Ausgleich importierte Japan mehr Öl, Gas und Kohle und nahm Wärmekraftwerke wieder in Betrieb. Allein im vergangenen Januar produzierten sie 64,5 Milliarden Kilowattstunden und damit im Jahresvergleich 28,5 Prozent mehr, meldete der Verband der japanischen Stromerzeuger (FEPC). Die hohen Brennstoffimporte wiederum trugen zu Japans historisch hohem Handelsdefizit im Januar 2012 von umgerechnet 14 Mrd. Euro bei.“

    Zum Umfang der Regelmöglichkeiten eines laufenden KKWs empfehle ich Ihnen:
    http://tinyurl.com/o6js9fj

    Wir sprechen aber nicht über KKWs im laufenden Betrieb, d. h. mit stattfindender Kernspaltung, sondern über solche, in denen keine Kernspaltung stattfindet, was unfachgerecht als „vom Netz genommen“ oder „abgeschaltet“ bezeichnet wird.

  8. @E.Schulze
    Mit diesen Sätzen…

    „Von Ihrer naiven Vorstellung, dass ein KKW auf Sparflamme weiterlaufen kann, müssen Sie sich leider trennen. Sobald die Kettenreaktion abgebrochen wird, liefert ein KKW keine Energie mehr und muß mit sehr viel externem Strom zur Kühlung vor einer Kernschmelze bewahrt werden.“

    …geben sich doch schon selbst die Antwort auf die Frage, ob Quellen zu bennen sind oder ob einfach nur der normale Menschenverstand ausreicht.
    Wenn alle 52 Kernkraftwerke in Japan abgeschaltet worden wären, was meinen Sie, was da los wäre.

    Übrigends kann ein Kernkraftwerk seine Leistung über die „Steuerstäbe“ ganz genau steuern. Somit kann ein Kernkraftwerk auf „Sparflamme“ fahren.

    Zählen Sie einfach mal 1 und 1 zusammen und Sie werden sehen.
    Japan hat das 1 und 2 Quartal ein starkes Wirtschaftwachstum. Japan hängt mit seinen 52 Kernkraftwerken sehr stark am Kernkraftwerksstom. Der Ersatz dieser 52 Kernkraftwerke ist mit den Kohle und Gaskraftwerken nicht aufzufangen um ein gutes Wirtschaftwachstum, wie dies in 2013 der Fall für Japan ist, zu generieren.
    Selbst Deutschland hat sich nicht getraut, seine gesamten Kernkraftwerke abzuschalten und vom Netz zu nehmen.
    Die Kernkraft ist und bleibt für Japan die Wirtschafts-Wohlstands-Lebensader. Und so eine Ader schaltet man nicht einfach ab. Die technischen und volkswirtschaftlichen Folgekosten würden das Land in den Bankrott treiben. Außerdem wäre die Sicherheitslage durch Stromausfälle außer Kontrolle geraten.

  9. @ #32

    Herr Hofmann,
    Jetzt bitte ich Sie auch, Ihre Behauptungen durch Quellen zu belegen. Bisher haben Sie nur Schlußfolgerungen aus Ihren Wunschvorstellungen mitgeteilt.
    Lügen die Bosse von Eon usw. wenn Sie ständig darüber klagen, dass die Kraftwerke im stand by Betrieb Ihnen die Dividenden verhageln?
    Von Ihrer naiven Vorstellung, dass ein KKW auf Sparflamme weiterlaufen kann, müssen Sie sich leider trennen. Sobald die Kettenreaktion abgebrochen wird, liefert ein KKW keine Energie mehr und muß mit sehr viel externem Strom zur Kühlung vor einer Kernschmelze bewahrt werden.
    Der Sunami in Fukushima hat sowohl die Notstromaggregate als auch die Verbindungsleitungen zum öffentlichen Netz zerstört, nicht aber die Reaktorgefäße. Die primitive Behelfskühlung mit Meerwasser, das einfach in die Reaktorgebäude gepumt wurde, konnte die Kernschmelzen natürlich nich verhindern. Man rechnet mit 40 Jahren, bevor man wegen der Zerfallsaktivität mit einem tolerierbaren Risiko die zerstörten Kerne ausbauen kann.
    Wohin jedoch dann mit ihnen ist vorerst ungklärt.

  10. @#30 und #31:
    Die scheinbare Diskrepanz zwischen hoher KKW-Leistung (=Zahl der KKW) und „geringem“ prozentualem Anteil in J liegt in zwei Faktoren begründet:

    1. Japan hat mit ca. 1100 TWh Stromverbrauch fast das doppelte von D.
    2. Das Netz in J ist in viele Teilnetze unterteilt (Inseln), so dass jedes KKW auch lokale Regelaufgaben übernehmen muß und damit nicht nur Volllast fahren kann.

    J hat sogar Teilnetze mit 50Hz und 60Hz.

    Quelle: Ausnahmsweise mal Wickipedia

  11. Hallo Herr Hofmann und (Herr/Frau?) E.Schulze,

    in folgendem Dokument kann der gesteigerte Verbauch von Kohle, Gas und Öl in Japan seit 2011 abgelesen werden.
    Dieser scheint zu belegen, dass derzeit in Japan die Stromerzeugung durchweg von „konventionellen“ Kraftwerken, wie von E.Schulze dargelegt, bestritten wird.

    „BP Statistical Review of World Energy“ (PDF)
    Link: http://tinyurl.com/ozfea2d

  12. Nachtrag:
    Weder Deutschland noch irgendein anderes Kernkraftwerk-Industrieland hat seine ganzen Kernkraftwerke abgeschaltet und vom Netz genommen um die Sicherheitsstandards zu prüfen und auf den aktuellen stand zu bringen. Weder die USA, Frankreich, Russland, Schweiz usw.usw. und erst recht nicht Japan.
    Wenn Deutschland seine gesamten KERNKRAFTWERKE abgeschaltet und vom Netz genommen hätte wäre das deutsche Stromnetz zusammengebrochen und Deutschland-Europa hätte ein Problem mit all den schrecklichen Folgen eines Blackout.
    Somit ist auch in Japan nicht die Kernkraft abgeschaltet worden, sondern wurde nur gedrosselt um dann die entsprechenden Sicherheitsprüfungen und Maßnahmen durchzuführen. Jetzt sind die ersten Kernkraftwerke wieder dem Sicherheitsniveau, das von den Behörden eingefordert wurde und das „Hochfahren in den Normalzustand“ kann von der Behörde geprüft und dann wieder genehmigt werden.
    So sind übrgiends ALLE Kernkraftländer mit ihren Kernkraftwerken verfahren.

  13. @E.Schulze #29
    Bitte nennen Sie ihre Quelle dazu. Danke!
    Ihre Zahlen können schon aus diesen Grund nicht stimmen, weil Japan den weltweit zweitgrößten Kernkraftwerkpark hat. Mit 52 Kernkraftwerken.
    Die Japaner brauchen auf ihrer Insel keine weiteren Kraftwerke mehr. Kohle und Gas ist mit ihren Angaben völlig falsch. Kohle muss aufwendig aus Australien herbei geschafft werden. Und ihre 10% Erneuerbare Energie können sie sowieso in den Mülleimer stampfen. Damit gewinnen sie keine Wirtschaft Macht zurück!

  14. @ 27
    Herr Hofmann,
    Ihre Wunschvorstellungen muß ich leider korrigieren.
    Nach IAEA Angaben setzte sich die die japanische Stromproduktion 2008 wie folgt zusammen
    Kohle 26,6%
    Erdgas 26,2%
    Kernspaltung 23,9%
    Erdöl 12,9%
    Erneuerbare 10,4%
    Ebenfalls nach IAEA Angaben betrug der Beitrag der Kernenergie 2012 2%
    Ein Kernkraftwerk, das im standby Betrieb gehalten wird ist natürlich weiter mit dem Stromnetz verbunden. Aber nicht, weil es noch „wenn auch nur geringfügig“ Strom ins Netz einspeist, sondern weil es beträchtliche Strommengen aus dem Netz entnehmen muß, um die Kühleinrichtugen für die Zerfallswärme aufrecht zu erhalten. Die nimmt zwar mit der Zeit ab, erstreckt sich aber über mehrere Jahre, bevor die Brennstäbe nicht mehr aktiv gekühlt werden müssen.
    Sie schreiben weiterhin: „Übrigends müsste Gas und Kohle weiterhin im großen stil exportiert werden.“
    Ich nehme an, dass Sie „importiert“ meinen.

    @ 25
    Herr Große,
    selbst die Japaner sind nicht so leichtsinnig gewesen zu sein, für die Kernkraftwerke nicht „konventionelle Schattenkraftwerke“ vorgehalten zu haben. Schon allein, um für den jetzt eingetretenen Situation des Totalausfalls der KKWs die notwendige Energie zum Kühlen erzeugen zu können.

  15. Stand 16.08.2013 liegen der neugeschaffenen japanischen Atomaufsichtsbehörde NRA Anträge zum Restart von 12 Reaktoren vor. Diese Reaktoren werden nun auf Basis der nach Fukushima neu erstellten Sicherheitsanforderungen geprüft.

    http://eneken.ieej.or.jp/en/jeb/130816.pdf#page=5

    Sieht also so aus, als würden bald wieder japanische AKW Strom erzeugen. Wird dem Land guttun.

    Nach meinen Infos hat Japan die fehlenden Erzeugungskapazitäten vor allem mit Öl und Gas ersetzt. Die sog. EE schaffen das nun wirklich nicht, wie hier inzwischen jeder halbwegs intelligente Mensch wissen sollte.

  16. @E.Schulze #19
    Ein Kernkraftwerk kann nicht einfach abgeschalten werden. Es wird heruntergefahren und in Standby Modus (Leistung ist auf ein minimum gedrosselt) weiterbetrieben. So haben die Japaner ihre 52 Kernkraftwerke weiter am Netz und speisen (wenn auch nur geringfügig) weiterhin Strom ins Netz ein.
    Ein komplette Stillegung der Kernkraftwerke wäre wirtschaftlicher und technischer Unsinn. Da das Beladen und die technische Wiedereinrichtung zuviel Kapital unnötig verbrennen würde.
    Auch in Deutschland sind die Kernkraftwerke nicht komplett vom Netz gegangen. Die abzuschaltenden Kernkraftwerke haben ihre Leistung nur gedrosselt und müssen Schritt für Schritt (Monate/Jahre) vom Stromnetz ausklinken.
    Und noch eines spricht dafür, dass die japanischen Kernkraftwerke weiterhin Strom ins Netz einspeisen. Und das ist die boomende japanische Wirtschaft im ersten und zweiten Quartal 2013. Ohne ausreichend und zuverlässig liefernten Strom kann keine Wirtschaft boomen. Da Japan 52 Kernkraftwerke hat und damit fast den kompletten Strombedarf erzeugt, ist es wohl sehr unwahrscheinlich, dass die Kernkraftwerke vom Netz sind.
    Weiterhin wird Japan in den nächsten Jahren (bis 2020) wohl kaum ALLE 52 Kernkraftwerke durch andere Kraftwerke (Kohle/Gas) ersetzt bekommen. Geschweige denn das die sog. Erneuerbaren Energien diese Lücke stopfen könnten. Übrigends müsste Gas und Kohle weiterhin im großen stil expotiert werden.
    Aus diesen wirtschaftlichen Gründen heraus, wird Japan weiterhin auf die Kernkraft setzen. Alles andere wäre Energieselbstmord nach dem deutschen Energiewende Vorbild. Und so blöd sind weder die Japaner, noch der REST der Welt.

  17. @ 20
    genau so ist es. Es gibt darüber hinaus einen japanischen Kabinettbeschluß, bis 2040 endgültig aus der Kernenergie ausgestiegen zu sein.
    Was aber bedeuten Kabinettsbeschlüsse? (siehe Merkel)
    Viel interessanter finde ich die Frage, die mir Herr Hofmann als Fachmann für japanische Energieversorgung leider auch nicht beantwortet hat, wieviel Energie aus nicht-nuklearer Erzeugung zum Absichern des status quo der „theoretisch betriebsbereiten“ japanischen KKWs benötigt wird.

  18. Japan fährt letztes AKW runter

    Land ohne Atomkraft, obwohl Energiebedarf im Sommer hoch ist

    Erstaunlich wie hoch die Reservekapazitäten in Japan sind um einfach mal so 50 Großkraftwerke zu ersetzen. Wind und Sonne scheinen dort gute Arbeit zu leisten.

    MfG

    P.Große

  19. #18: Peter Jensen

    mit 0,5ct/Kwh meinte ich schon den Beitrag. Die 314 Milliarden Euro wären ja dann das was die Versicherung eingenommen hätte. Damit könnte man dann jedes AKW mit beispielsweise 100Mrd versichern, obwohl der Betreiber für eine AKW ja z.B. nur 1 Mrd. € eingezahlt hat. Bzw. bei Fukushima 3 Reaktoren = 3 Mrd. Euro, benötigt wurden/werden aber nach bisherigen Schätzungen nur ca. 100Mrd. €

  20. @16 E. Schulze,
    ich habe ihre Frage schon richtig gelesen und verstanden, deshalb auch meine Hinweis mit dem Link der ihnen „vielleicht“ weiterhilft.

    @20 Peter Jensen

    Hallo Herr Jensen, bei der von mir verlinkten Seite werden sie am Ende weitere Links finden. Wenn sie dort http://tinyurl.com/pvwp36u folgen finden sie weitere Informationen. Mehr finde ich auch nicht.

  21. Hallo Herr Klasen und andere, ich habe mal eine Frage. Ich habe bei Google nach operating japanese nuclear reactors gesucht und nur Informationen gefunden, dass bis Juli/August 2012 lediglich 2 der 50 japanischen AKW am Netz waren. Im September sind dann die letzten 2 wegen planmäßiger Instandhaltung abgeschaltet worden. Es gibt eine Menge Anträge auf Restart und diese sollen 2014 und 2015 durchgeführt werden. Dass aber fast alle Reaktoren in Japan wieder am Netz sind, habe ich nicht bestätigt gefunden.
    Kann es sein, dass Ihr link zu kernenergie.de meint, dass 51 Reaktoren in Japan theoretisch betriebsbereit sind, nur derzeit noch abgeschaltet?

    Hat jemand genaue Informationen? Danke, Grüße!

  22. @16
    Leider haben Sie meine Frage nicht richtig gelesen.
    Ich fragte danach, wieviele der japanischen Kernkraftwerke z. Zt. in Betrieb sind.
    Da mir Herr Hofmann (14) diese Frage auch nicht beantworten Wollte und mich ins Internet verwies, lasse ich Sie teilhaben an meiner Recherche:

    „Japan fährt letztes AKW runter

    Land ohne Atomkraft, obwohl Energiebedarf im Sommer hoch ist
    DIE WELT 07.05.12
    http://tinyurl.com/oqnh6rt
    Als Folge der Fukushima-Katastrophe muss Japan erstmals seit 42 Jahren komplett ohne Atomstrom auskommen. Am Wochenende ging in der weltweit drittgrößten Industrienation der letzte von 54 Atomreaktoren zu Wartungsarbeiten vom Netz. Der japanische Betreiber des Atomkraftwerks Tomari auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido fuhr in der Nacht zum Sonntag den Reaktor 3 herunter. Wegen der Atomkatastrophe nach dem schweren Erdbeben und dem verheerenden Tsunami im vergangenen Jahr hat der Widerstand gegen Atomstrom in der japanischen Öffentlichkeit deutlich zugenommen.“

    Die IAEA gibt folgenden aktuellen Stand für Aug. 2013 an: http://tinyurl.com/pge3u6q

    Der Status „operational“ bedeutet dabei nicht, dass ein KKW auch wirklich Strom erzeugt. Wie der Seite ebenfalls zu entnehmen ist, wurden 2012 nur 2% der japanischen Stromproduktion durch Kernspaltung erzeugt.

    Im IAEA Jargon kann operational auch bedeuten, dass das KKW vorübergehend zu Wartungsarbeiten stillgelegt ist (standby), was den Vorteil hat, dass zum Wiederanfahren keine neue Betriebselaubnis erforderlich ist.
    Wenn Sie aktuellere Informationen haben, lassen Sie es mich wissen.

  23. Herr Stiller, ich glaube, Sie haben in Ihrem Kommentar #1 einen kleinen Denkfehler, und zwar zuungunsten der AKW. Sie meinten ja mit 0,5 ct/kWh den Versicherungsbeitrag. Die Versicherungssumme ist natürlich viel höher, denn wenn Versicherungsbeitrag und Versicherungssumme gleich wären, bräuchte man ja keine Versicherung.
    Also eigentlich bräuchte man nur 1 ct je kWh draufpacken und man hätte einen riesigen Kapitalstock aufgebaut, aus dem man alle Schäden bezahlen könnte, wenn sie dann irgendwann mal eintreten würden. Oder verstehe ich Ihren Kommentar falsch und Sie meinten schon die Versicherungssumme?

    Ich habe leider keine Informationen, wie hoch die Prämie je Euro Versicherungssumme bei AKWs ist. Weiß das jemand?

    In Deutschland sieht die Sache aktuell so aus:
    Von Januar bis Juli 2013 haben deutsche AKW etwa 52,1 TWh elektrische Energie erzeugt. Das sind 52,1 Mrd kWh.

    1 ct/kWh würden dann auf’s Jahr hochgerechnet etwa eine Mrd. Euro ergeben. Da wäre im Lauf der Jahre ganz schön was zusammengekommen.

    Mal ganz davon abgesehen, dass in Deutschland jeder AKW-Block schon mit 256 Mio privat versichert ist, dazu kommt die gegenseitige Versicherung der AKW-Betreiber untereinander bis zur Höhe von 2,5 Mrd. je Block. Darüberhinaus kommt dann noch die gesetzliche Haftung jedes AKW-Betreibers für Schäden in unbegrenzter Höhe mit seinem gesamten Vermögen, so wie bei jedem anderen Unternehmen auch. Im Falle von AKWs sogar verschuldensunabhängig!

    Leider sind ja die Ökos gerade dabei, dieses Vermögen zu verringern.

  24. Herr Schulze, Herr Hofmann,

    es kommt darauf an, in welche Richtung Japan lernt. Sicherlich könnte Japan durch schüren der Strahlenangst (jedes Bq ist ein Bq zu viel) zu ähnlichen Fehlhandlungen getrieben werden wie Deutschland. Aber das ist von außen nicht so leicht, japanisch können nur sehr wenige Leute. Und es braucht viel Zeit. Bis dahin wird Deutschland am Boden liegen und die Welt wird zuschauen, und Japan wird korrigieren, falls sich das Land in der Tat in die falsche Richtung bewegt.

  25. @E.Schulze #13
    Warum sollte ich Sie aufklären!? Sie sind doch alt genug um sich im weltweiten Internet die entsprechende Information zusammen zu suchen!
    Und wenn Sie sich mal über die Bauzeiten von neuen Kraftwerken (egal ob Gas, Kohle oder Uran) informiert haben, dann brauchen Sie nur 1 und 1 zusammenzählen.
    Mit Photovoltaik und Windmühlen ist nämlich kein Olympischer Energie Marathon zu gewinnen.

  26. @12
    Herr Hofmann, Sie schreiben:“Japan wird weiterhin zum Großteil seine Energie aus der Kernkraft beziehen.“

    Bitte klären Sie mich auf, wieviele der japanischen Kernkraftwerke z. Zt. in Betrieb sind? Wie hoch ist elektrische Leistung aus Nicht-Kernkraftwerken, die benötigt wird, um den standby-Betrieb der KKWs aufrecht zu erhalten?
    Vielen Dank im voraus
    E. Schulze

  27. Erst mal einen Herzlichen Glückwunsch an Tokyo bzw. nach Japan für den Gewinn der Olympischen Spielausrichtung 2020!
    Man sieht einmal mehr, wie sehr die Anti-Kernkrafthysterie in Deutschland verbreitet ist und weltweit die Kernkraft als sicher und gut befunden wird.
    Die Türkei wird somit von der Sicherheitslage instabiler eingeschätz als die Sicherheitslage im Kernkraft-Land Japan.
    Japan wird weiterhin zum Großteil seine Energie aus der Kernkraft beziehen. Das ist mit dem Gewinn der Olympischen Spielausrichtungs für 2020 jetzt untermauert worden.

  28. @#10, Her Schulze,

    was hätte der Chef der Munich RE kurz nach Fukushima denn anderes sagen sollen als etwas politisch korrektes?

    „Welt Online: Was würden Prämien für Atomkraftwerke ohne Staatsgarantie kosten?

    Von Bomhard: Das können wir mit unseren herkömmlichen Modellen nicht berechnen. “

    Wie bitte? Können die Mathematiker in der Munich RE nicht rechnen? Wenn dem so ist dann sollte er die alle rausschmeissen!
    Das bestätigt meine Einschätzung von Versicherungen und deren Vertreter einmal mehr:
    Erst die Risiken möglichst teuer reden; am besten gar nicht vorhandene Risiken dramatisieren und dann gnädigerweise doch versichern. Deren Aussagen taugen i.A. nicht als Beleg für oder gegen irgendetwas, sie sind immer von eigenen finanziellen Interessen getrieben.

  29. Hier die Antworten von Nikolaus von Bomhard, Chef der Münchener Rückversicherung (munich re) zum Thema des Artikels in WELT online vom 20.03.11
    http://tinyurl.com/4c476cv

    „Welt Online: Warum versichert die Assekuranz keine Atomkraftwerke?

    Von Bomhard: Das stimmt pauschal so nicht, denn genau dafür gibt es die sogenannten Atompools auf nationaler Ebene.

    Welt Online: Die Pools reichen aber nicht ansatzweise für einen größeren Atomunfall. In Deutschland deckt der Pool lediglich 256 Millionen Euro. Letzten Endes zahlt also doch der Steuerzahler.

    Von Bomhard: Für die Assekuranz wäre eine weitergehende Risikotragung wegen der Addition der möglichen Schäden nicht verantwortbar.

    Welt Online: Was würden Prämien für Atomkraftwerke ohne Staatsgarantie kosten?

    Von Bomhard: Das können wir mit unseren herkömmlichen Modellen nicht berechnen.

    Welt Online: Sie machen sich die Mühe nicht, weil die Prämie so hoch wäre, dass kein Energiekonzern sie zahlen könnte?

    Von Bomhard: Meine Ausgangsthese ist: Grundsätzlich gibt es für jede Versicherung einen Preis. Bei großer Unsicherheit der Berechnung ist er aber außerordentlich hoch. Die Frage ist, wer am Ende die Deckung zu zahlen bereit wäre – der Verbraucher,der Steuerzahler?“
    Fragen Sie die verantwortlichen Experten bevor Sie WIKIPEDIA Weisheiten verbreiten.

  30. Das Video ist schon Spitze. Genauso lachen weltweit die Menschen mit Verstand für die Sache über Deutschlands Verhalten bei allem, was mit der Kernkraft und Radioaktivität zusammen hängt.
    Und die Deutschen selber verkriechen sich vor Angst unter der Bettdecke und warten auf das Verschwinden der Gespenster. — Oh jeh!!!

  31. #4: Kurt Laburda sagt:

    „Ansonsten stellen wir uns vor die Windmühle und pusten selbst, damit sich das Ding endlich dreht….“

    Sehr geehrter Herr Laburda,

    wenn Sie in München wohnen, müssen Sie nicht pusten.
    Durch die Ökoidioten bei den Münchner Stadtwerken wird die Mühle auf dem Schuttberg bei Windstille mit dem furchtbar schrecklich schmutzigen Atomstrom betrieben und zusätzlich beleuchtet, um bei den vorbeifahrenden Autofahrern und den Besuchern des Stadions ein beruhigendes Gefühl zu erzeugen.
    Soll ja keiner sehen, daß sich das Ding nicht dreht…

    MfG

  32. #2 Hans Jung

    „Herr Stiller, da zahl ich lieber ein paar Cent mehr für EE-Strom.“

    Falsche Antwort. Ökologistisch korrekt wäre gewesen:

    Herr Stiller, dann sack ich lieber einen Batzen EEG-Umlage ein.

    Es ist natürlich klar, daß unter diesen Umständen Herrn Humpichs Beitrag ökologistisch nicht korrekt ist. Man braucht sich auch nicht mit dem Geschriebenen auseinanderzusetzen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Oder wie darf man Ihr lapidares Geschwurbel ansonsten deuten?

  33. #2: Hans Jung sagt:
    ..da zahl ich lieber ein paar Cent mehr für EE-Strom. Eine Versicherung gegen KKW-Unfälle beruhigt mich genausowenig wie eine Sterbeversicherung.
    Grß
    Hans Jung
    ——————
    Nun Herr Jung, wir alle werden mal sterben – das mag beunruhigend sein – aber bestimmt nicht an einem „GAU“ oder ein anderes kernkrafttechnisches Schreckensszenario.
    Da ist für mich der Tod durch einen flächendeckenden Blackout viel realistischer.
    Da können Sie gerne ein paar Cent mehr für den EE-Quatsch bezahlen – das wird nichts helfen.

  34. #2: Hans Jung sagt:
    am Donnerstag, 05.09.2013, 19:31

    #1 Herr Stiller, da zahl ich lieber ein paar Cent mehr für EE-Strom.
    Eine Versicherung gegen KKW-Unfälle beruhigt mich genausowenig wie eine Sterbeversicherung.
    Grß
    Hans Jung
    ————
    …wenn er denn da ist. Ansonsten stellen wir uns vor die Windmühle und pusten selbst, damit sich das Ding endlich dreht….
    Und die fehlende Sonne nachts ersetzen wir durch Opas Reichswehrtaschenlampe. Da können wir sogar mit den Farben spielen……
    Ach übrigens- es soll schon Zeitgenossen gegeben haben, die im Gärtank ihrer Biogas- Anlage in ihrer eigenen Scheisse ersoffen sind. Soweit die Sterbeversicherung- auch Biogasanlagen sind grün!

  35. #1: L. Stiller weder Tschernobyl noch Fukoshima hat „gut funktioniert“, denn die getroffenen Maßnahmen zum Schutz vor einer vermuteten Gefahr waren erheblich schwerwiegender und schädlicher als die Gefahr selbst.
    Insbesondere die erfolgten Evakuierungen mit entsprechend sozialer Entwurzelung einschließlich Todesfälle.

    Spätestens seit Fukoshima sollte man deshalb nun endlich dazugelernt haben.

    mfG

  36. #1 Herr Stiller, da zahl ich lieber ein paar Cent mehr für EE-Strom.
    Eine Versicherung gegen KKW-Unfälle beruhigt mich genausowenig wie eine Sterbeversicherung.
    Grß
    Hans Jung

  37. „Hat sich eigentlich mal jemand überlegt, was geschehen würde, wenn man mehrere Cent Versicherungsprämie auf die erzeugten Kilowattstunden aufschlagen würde? “

    Ja ich 😉 , u.a. hier: http://tinyurl.com/lzy64gm

    „Weltweit erzeuge alle KKW 2518TWh (Wikipedia 2011). Bei 0,5 cent Versicherung/KWh wären das 12.590.000.000€ Jährlich oder 314Mrd€ in 25 Jahren. damit wären die GAUs bezahlt. Aber Greenpeace behauptet schön weiter das eine Versicherung nicht bezahlbar wäre.“

    Das erzähle ich in meinem Bekanntenkreis schon seit Jahren, wenn mal wieder die Argumentation kommt, das bei einem GAU Deutschland ‚hinüber‘ wäre. An Japan wird man sehen, das diese Unfall kein grosses Problem darstellt. Tschernobyl und Ukraine sind halt das schlechteste Beispiel und Japan wird ein gutes Beispiel sein, wie mit dem GAU umgegangen wird.

    Bei Tschernobyl kommt man dann auch gerne mal mit angeblichen gigantischen jährlichen Kosten von 5% des BIP als Argument von den Gegnern.
    Nun jeder kann ja mal auf Wikipedia nachlesen wie das BIP von der Ukraine ist und das mal mit den Zusatzkosten der Erneuerbaren Energien in Deutschland vergleichen.

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