1

Wird es eine Anti-Energiewende-Partei im nächsten Bundestag geben ?

;Auch steht bisher niemand an der Seite der Menschen, die sich durch den extremen, im Grunde vollkommen unnötigen Ausbau der Hochspannungstrassen bedroht fühlen und deren Häuser wertlos werden. 

Was wie eine große Verschwörung der Parteien und der Abgeordneten gegen die Bevölkerung aussieht, ist aber nur Feigheit vor den Medien und die Scham, bei einer Revision ihrer einst enthusiastischen Zustimmung zu der sogenannten Energiewende jetzt ihr Gesicht endgültig zu verlieren. Man zieht den Kopf ein, um die bereits angerichteten Schäden nicht zur Kenntnis nehmen zu müssen und hofft, sich bis zum Wahltermin passiv durchmogeln zu können. Aber auch nach diesem Termin darf man bei einer Erneuerung der jetzigen Konstellation keine Veränderung zum Positiven erwarten.

Doch es droht eine Gefahr für die Altparteien: In der neuen Partei Alternative für Deutschland (AfD) gibt es eine starke Strömung, die eine radikale Änderung der Energiepolitik zurück zu einer tatsächlich bezahlbaren und sicheren Energieversorgung fordert und insbesondere die Marktwirtschaft in diesem zunehmend durch Planwirtschaft geschädigten Sektor wieder voll zur Geltung kommen lassen will.

Eine bundesweite Arbeitsgruppe für Energiepolitik hat vor kurzem ein energiepolitisches Grundsatzpapier für die AfD erarbeitet, das bereits in den Landesverbänden diskutiert wird und sehr positive Reaktionen hervorgerufen hat.

Die zu erwartenden Proteste vor allem der Grünen sowie aller Profiteure der milliardenschweren Subventionen in den Medien dürften die beste Werbung für die neue Partei werden.

Hier können Sie es nachlesen!

Dr. Günter Keil

Related Files




Neue Studie mittels GRACE-Daten: Meeresspiegel steigt um weniger als 17 cm pro Jahrhundert

Die Studie bestätigt das Sea Level Budget von NOAA 2012, dem zufolge der Meeresspiegel nur um 1,1 bis 1,3 mm pro Jahr während der vergangenen 7 Jahre von 2005 bis 2012 gestiegen ist. Sie bestätigt auch die Ergebnisse einer Studie von Chambers et al, dass nämlich „der Meeresspiegel im Mittel während der letzten 110 Jahre um 1,7 mm pro Jahr gestiegen ist“.

Aus dem IPCC FAR Abschnitt 5.5.2: Holgate und Woodworth (2004) schätzten eine Rate von 1,7 ± 0.4 mm pro Jahr, und zwar gemittelt entlang der globalen Küstenlinie während des Zeitraumes 1948 bis 2002 und basierend auf Messungen von 177 Stationen, eingeteilt nach 13 Regionen. Church et al. (2004) berechneten einen globalen Anstieg von 1,8 ± 0.3 mm pro Jahr während der Periode 1950 bis 2000, und Church und White (2006) berechneten eine Änderung von 1,7 ± 0.3 mm pro Jahr im 20. Jahrhundert.

Die Studie:
Impact of Continental Mass Change on Rate-of-Rise of Sea Level

(etwa: Einfluss der Massenänderung von Kontinenten auf die Rate des Meeresspiegel-Anstiegs)

Heutige Variationen der Kontinentalmassen, wie sie durch gravimetrische Messungen mittels Satelliten-Gravimetrie beobachtet werden, zeigen säkulare Massenabnahmen und Akkumulation. Während Erstere zum Anstieg des Meeresspiegels beiträgt, führt Letztere zu einem Absinken desselben. Daher ist die Betrachtung der Massen-Akkumulation (anstatt sich allein auf den Massenverlust zu konzentrieren) wichtig für verlässliche Abschätzungen des Meeresspiegels. Mittels Daten von der Gravity Recovery And Climate Experiment Satellitenmission quantifizieren wir Trends der Massenänderung in 19 kontinentalen Gebieten, die ein dominantes Signal zeigen. Die integrierte Massenänderung innerhalb dieser Gebiete ist repräsentativ für die gesamten Landgebiete. Während der Periode von Mai 2002 bis April 2011 trugen die GIA-adjustierten Massengewinne und –verluste in diesen Gebieten im Mittel bei zu einem Rückgang des Meeresspiegels um -(0.7 ± 0.4) mm pro Jahr und zu einem Anstieg des Meeresspiegels von +(1.8 ± 0.2) mm pro Jahr; der Nettoeffekt betrug +(1.1 ± 0.6) mm pro Jahr. Eisschmelze in Grönland, Island, Spitzbergen, der kanadischen Arktis, der Antarktis, Alaska und Patagonien war verantwortlich für +(1.4±0.2) mm pro Jahr in der Gesamtbilanz. Folglich hat die Land-Wasser-Massenakkumulation etwa 20% des Einflusses vom Schmelzwassereintrag in die Ozeane kompensiert. Um den Einfluss der geozentrischen Bewegung abzuschätzen, haben wir geozentrische Koordinaten, abgeleitet aus Satelliten-Laser-Messungen (SLR), in Ein-Grad-geopotentielle Koeffizienten konvertiert. Wir erkannten, dass die geozentrische Bewegung kleine Verzerrungen in die Massenänderung und die Schätzung der Meeresspiegel-Änderung einbringt; ihr Gesamteffekt beträgt +(0.1 ± 0.1) mm pro Jahr. Dieser Wert sollte jedoch mit Vorsicht betrachtet werden wegen der fragwürdigen Verlässlichkeit säkularer Trends in den aus SLR abgeleiteten geozentrischen Koordinaten.

Eine Diashow der Studie findet sich hier: Baur_GGHS2012

Referenz
Baur, O., Kuhn, M. and Featherstone, W.E. 2013. Continental mass change from GRACE over 2002-2011 and its impact on sea level. Journal of Geodesy 87: 117-125.

Hintergrund
Die Autoren schreiben, dass „heutige Variationen der Kontinentalmassen profane Massenabnahme und Akkumulation zeigen“ und „während Ersteres zum Anstieg des Meeresspiegels beiträgt, führt Letzteres zu einem Absinken desselben“. Folglich stellen sie fest, dass „die Betrachtung der Massen-Akkumulation (anstatt sich allein auf den Massenverlust zu konzentrieren) wichtig für verlässliche Abschätzungen des Meeresspiegels“ ist.

Durchführung

Mittels Daten, abgeleitet aus dem Gravity Recovery And Climate Experiment – the GRACE satellite mission – haben Baur et al. kontinentale Massenvariationen im globalen Maßstab abgeschätzt, einschließlich der Beiträge sowohl aus Land-Eis und Land-Wasser, und zwar in 19 Kontinentalgebieten mit signifikanten Signalen. Dies haben sie für einen neunjährigen Zeitraum (2002 bis 2011) durchgeführt, der auch „zusätzlich 1 bis 3 Jahre zeitlich variabler Schwerefelder aus früheren Studien enthielt“. Und um den Einfluss der glacial isostatic adjustment (GIA) zu kompensieren, haben sie das GIA-Modell auf Paulson et al. (2007) angewendet.

Ergebnisse

Die Forscher berichten, dass sich während der neun Jahre ihrer Studie der mittlere GIA-adjustierte Massengewinn und Massenverlust während der 19 Jahre vor ihrem primären Brennpunkt auf -(0.7 ± 0.4 mm pro Jahr) eines Absinkens des Meeresspiegels und +(1.8 ± 0.6) mm pro Jahr eines Anstiegs aufsummierten, was zu einem Gesamtergebnis von +(1.1 ± 0.6) mm pro Jahr führte. Um eine Abbildung der insgesamten Änderung des Meeresspiegels zu erhalten, haben sie dann die räumliche Komponente von +(0.5 ± 0.5) mm pro Jahr hinzugefügt. Diese war von Leuliette und Willis (2011) abgeleitet worden. So ergab sich ein finales Ergebnis (Geocenter vernachlässigt) von +(1.6 ± 0.8) mm pro Jahr und ein finales Ergebnis (Geocenter korrigiert) von +(1.7 ± 0.8) mm pro Jahr.

Bedeutung dieses Ergebnisses

Das Geocenter-korrigierte Schlussergebnis von Baur et al. ist höchst ermutigend, wenn Chambers et al. (2012) zeigen, dass der Meeresspiegel im Mittel um 1,7 mm pro Jahr während der letzten 110 Jahre gestiegen ist, wie es sich auch aus den Analysen von Church und White (2006) sowie Holgate (2007) ergibt. Gleichzeitig ist die CO2-Konzentration in der Luft um fast ein Drittel gestiegen. Und immer noch hat dieser Anstieg nicht die Rate des globalen Meeresspiegel-Anstiegs beeinflusst!

References
Chambers, D.P, Merrifield, M.A. and Nerem, R.S. 2012. Is there a 60-year oscillation in global mean sea level? Geophysical Research Letters 39: 10.1029/2012GL052885.

Church, J.A. and White, N.J. 2006. A 20th century acceleration in global sea-level rise. Geophysical Research Letters 33: 10.1029/2005GL024826.

Holgate, S.J. 2007. On the decadal rates of sea level change during the twentieth century. Geophysical Research Letters 34: 10.1029/2006GL028492.

Paulson, A., Zhong, S. and Wahr, J. 2007. Inference of mantle viscosity from GRACE and relative sea level data. Geophysical Journal International 171: 497-508.

This essay was derived from several sources: CO2Science.org, The Hockey Schtick, and independent located content.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/07/03/new-study-using-grace-data-shows-global-sea-levels-rising-less-than-7-inches-per-century/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Ergänzung

Im hier behandelten Zusammenhang soll an eine historische Studie zu den Meerespiegelhöhen der Nordsee von Karl-Ernst Behre erinnert werden (mit Dank an meinen Freund Klaus-Eckart Puls, der mich auf Prof. Behre aufmerksam machte). Zum einen ist die von Behre ermittelte historische Meeresspiegelkurve in seinem empfehlenswerten Buch „Landschaftsgeschichte Norddeutschlands“ gezeigt, zum zweiten – detaillierter – in seiner Fachpublikation Behre (2007). Aus dieser Studie ist das folgende Bild entnommen. Die Kurve zeigt überraschend starke säkulare Schwankungen des Meeresspiegels mit Tidenhuben bis über einen Meter Differenzen zwischen Minima und Maxima. Die Ursachen für diese langfristigen Oszillationen sind unbekannt und sollten uns zur Vorsicht über Aussagen zur aktuellen bzw. zukünftigen Situation der Meeresspiegel anhalten. 

Prof. Behre war Leiter des Niedersächsischen Instituts für historische Küstenforschung in Wilhelmhaven und ist inzwischen emeritiert.

Behre, K-E.: A new Holocene sea-level curve for the southern North Sea, Boreas, Vol. 36, p.82-102, doi 10.1080/03009480600923386 (2007)

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke




Der Irrsinn der Windkraft

Meine persönliche Opposition zur Windkraft beruht auf der schieren Hässlichkeit der Windturbinen. Die Notwendigkeit, Hügel und Ebenen mit ihnen zu überziehen, ist eine Beleidigung der Landschaft – und der Natur, die die Grünen angeblich ach so lieben – und für die vielen tausend Vögel, die sie jedes Jahr zerschreddern.

Ich kann es nicht beweisen, aber ich vermute, dass der einzige Grund, warum wir uns überhaupt mit Windenergie befassen, also mit Windmühlen und Solarpaneelen, darin besteht, dass es überall in den USA eine gewaltige Propaganda-Macht gibt, bestehend aus einer unheiligen Allianz zwischen den Grünen, Vetternwirtschaft, der Dummheit von und den Schikanen durch Politiker und der Leichtgläubigkeit der Menschen, die tatsächlich glauben, dass Wind – der nicht immerzu weht – eine rationale Quelle der Energieerzeugung ist.

Überflüssig zu sagen, dass die Windkraftindustrie ohne Rückhalte in der Regierung, öffentliche Steuervorteile und die lärmenden Stille der Umweltaktivisten gar nicht existieren würde. Umweltaktivisten, die alle Spezies auf der Erde erhalten möchten – mit Ausnahme einer Million Adlern, Falken Gänse, Fledermäuse und andere fliegende Lebewesen, die jedes Jahr von den Windturbinen geschlachtet werden.

Das Klischee lautet, dass große Geister ähnlich denken, und kürzlich gab es einen Schwall von Editorials und Kommentaren, die zufälligerweise alle von Kollegen von mir geschrieben worden sind. Einer davon ist Dr. Jay Lehr, der wissenschaftliche Direktor des Heartland Institute, für den ich zusammen mit anderen, die über wesentlich mehr Referenzen verfügen als ich, als Politikberater fungiere. Am 17. Juni veröffentlichte das Wall Street Journal Dr. Lehrs Kommentar „The Rationale for Wind Power Won’t Fly.”

„Nach Jahrzehnten öffentlicher Subventionen – einer kürzlichen Schätzung des ehemaligen Senators Phil Gramm zufolge fast 24 Milliarden Dollar – hat bislang nirgendwo in den USA oder wo auch immer der Bau von Windturbinen auch nur ein einziges konventionelles Kraftwerk ersetzt“. Dr. Lehr stellt die daraus folgende Frage, warum irgendein Land Geld auf diese Weise ausgeben sollte, ohne ausreichend das Äquivalent in Strom zu erhalten. Das ist eine sehr gute Frage.

Dr. Lehr weiter: „Jedermann in der Industrie weiß, dass eine Windturbine nur während 30% der Zeit Strom erzeugt – aber es ist unmöglich vorherzusagen, zu welcher Zeit das sein wird“. Der American Wind Energy Association zufolge gibt es etwa 24000 dieser scheußlichen Maschinen, und angesichts der Lobbyarbeit steht zu befürchten, dass sich dieser Anteil im nächsten Jahrzehnt verdoppelt. Dann werden sie immer noch nicht genügend Strom für eine kleine Stadt erzeugen – geschweige denn vorhersagbar und konstant.

Weder Wind- noch Solarenergie werden je ausreichend elektrischen Strom zur Verfügung stellen. Das schreit geradezu nach der Frage, warum sie dann überhaupt existieren.

Die kurze Antwort darauf lautet, dass Wind- und Solarenergie der Öffentlichkeit (die viel mehr für den dadurch erzeugten Strom bezahlt) weisgemacht worden ist, dass deren Betrieb „keine Treibhausgase emittiert“, die für eine tatsächlich nicht stattfindende globale Erwärmung verantwortlich gemacht werden, aber das Haupt-Treibhausgas, Kohlendioxid, ist unabdingbar für alles Leben auf der Erde, weil es die „Nahrung“ aller Pflanzen ist, von denen wir viele als Weizen, Mais und Reis ernten. Es ist eine Demonstration der Idiotie und Scheinheiligkeit der Umweltaktivisten, wenn gewaltige Mengen Mais im Auftrag der Regierung zu Äthanol verarbeitet werden, dass dem Benzin beigemischt werden muss.

Ein anderer Kollege, Rich Kozlovich, hat einen Kommentar in Umlauf gebracht, in dem er fragt, warum das „Vorsorgeprinzip”, das bei den Grünen so beliebt ist, nicht auf Windturbinen angewendet wird. Rich zitierte einen anderen meiner Kollegen, Paul Driessen von CFACT: „Das Vorsorgeprinzip verlangt, dass man keine neue Technologie zulassen sollte, bis gezeigt werden kann, dass sie für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt keine Bedrohung darstellt“. Wendet man dieses Prinzip in vollem Umfang an, dürfte es keine neuen Medikamente, chemische oder technologische Innovationen mehr geben.

„Die harte Realität lautet, dass sich die grüne Bewegung nicht um Fakten, das Wildleben oder die Menschen schert“, sagt Kozlovich, „und logische Konsistenz ist ihnen absolut fremd … Grüne Eliten ‚wissen’, was für die gesamte Menschheit am besten ist“.

Ich bezweifle, dass er den Beifall und die Anerkennung bekommen wird, die er verdient, aber Dr. John Droz Jr., ein Physiker, hat sein Wissen dazu verwendet, die beste Sammlung verfügbarer wissenschaftlicher Daten anzubieten, die es hinsichtlich der Sinnlosigkeit und der Dummheit der Windkraft gibt. Dr. Droz hat eine Website, auf der man sich die FAKTEN bzgl. der Windkraft anschauen kann, oder man kann nach seinem Namen googeln, um die vielen ausgezeichneten Artikel von ihm zu diesem Thema zu lesen.

Ich habe einige dieser Fakten zitiert, genauso wie Dr. Lehr, Paul Driessen und Rich Kozlovich, aber man braucht keine wissenschaftliche Ausbildung oder einen akademischen Grad in Physik oder irgendeiner anderen Wissenschaft, um zu erkennen, warum die Errichtung Tausender Windturbinen zur Erzeugung einer minimalen Menge Strom eines der dümmsten Unternehmungen war, die ihren Ursprung im gewaltigen Schwindel der globalen Erwärmung/der Klimaänderung hat.

Stattdessen leben wir in einer Nation, deren Präsident darauf besteht, dass die Klimaänderung die größte Bedrohung der Menschheit ist, und der die Macht der Regierung nutzt, um Kohlekraftwerke zu schließen, die Erkundung und Ausbeutung von Energiereserven auf Ländereien der Regierung behindert, der den Bau einer neuen Pipeline verzögert sowie die Errichtung neuer Kernkraftanlagen. Eine seiner Vorschläge zur Energieerzeugung sind Algen, Schlamm in Tümpeln.

© Alan Caruba, 2013

Link: http://www.nationalanxietycenter.blogspot.de/2013/06/wind-power-lunacy.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Unbestechliche Klimazeugen: Was uns eine Zeitreise zu den Travertinen und weiteren geschichtlich- geologischen Spuren über das Klima der jüngeren Vergangenheit lehrt!

Bild rechts: “Im Atlantikum, vor etwa 8.000 bis 5.600 Jahren lagen die Temperaturen 2–2,5 °C höher als heute und es war deutlich feuchter. Dadurch herrschten im Bereich der heutigen Wüsten gute Lebensmöglichkeiten für Großwild und seine Jäger. Dass die Sahara einmal grüner war, belegen unter anderem Felsmalereien. Wie an diesem Beispiel aus dem Akkakus-Gebirge im Südwesten Libyens zu sehen, sind häufig Tiere dargestellt, die unter den heutigen Bedingungen nicht mehr in der Sahara leben können.“ Textquelle + Bild: “Das Klima der Vergangenheit“, Bayerisches Landesamt für Umwelt. In den Zwischeneiszeiten (z.B. Mindel-Riss-Warmzeit), lagen die Temperaturen nochmals höher, so dass Tiere, die heute nur in Afrika vorkommen in unseren Breiten lebten. Rechte Abbildung zeigt Lebensbild aus der Mindel-Riss-Warmzeit mit Waldelefant am Neckar, bei Stuttgart-Bad Cannstatt, Rekonstruktion nach Prof. Dr. Winfried Reiff / Grafik Klaus Bürgle.

Beispielsweise zeigen uns die Maitemperaturen Deutschlands eindrucksvoll, dass es gegenwärtig keinesfalls besonders warm ist. Nach einer 16jährigen Abkühlungsphase sind die gemessenen Maitemperaturen der deutschen Wetterstationen wegen der vom Menschen geschaffenen großflächigen Wärmeinseln zwar immer noch höher als um 1880, jedoch in der freien Fläche Deutschlands, die wenig Änderungen erfahren hat, macht immer noch der Mai die Bäume grün wie in der Mailiteratur aus der Kleinen Eiszeit beschrieben wird. Das bedeutet nichts anderes, als dass der Monat Mai in der freien Fläche wieder die Temperaturen der Kleinen Eiszeit erreicht hat, und auch im deutschen Jahresmittel sowie weltweit zeigt sich seit etwa dem Beginn der 2000er Jahre eine Stagnations- bis Abkühlungsphase, die sich zumindest in Deutschland mit dem bisherigen Kaltjahr 2013 weiter fortsetzen wird.

Abb.1: Neben dem Februar gehört vor allem der Mai zu den Monaten, die in den letzten 16 Jahren eine starke Abkühlung zeigen. Die kleine Einblendung zeigt, dass die CO2-Konzentrationen in diesem Zeitraum weiter gestiegen sind. Kohlendioxid und Temperaturen haben nichts miteinander zu tun

Viele Klimaproxy- Daten (das sind sogenannte „Stellvertreterdaten“, gewonnen aus der Ära vor Beginn der regelmäßigen Temperaturmessungen beispielsweise von Baumringen, Eisbohrkernen oder Ablagerungen am Grunde der Meere und Seen, aber auch Tropfsteine aus Höhlen) können selbst von Fachleuten nicht zweifelsfrei interpretiert werden. Ihre Auswertungen sind für Laien und selbst für gute Fachleute oft schwer durchschaubar und bieten immer wieder Anlass zu erbitterten Diskussionen, so wie die berühmte, aus zweifelhaften „Baumringdaten“ gewonnene „Hockeystick- Kurve“ des Michael Mann. Baumringdaten, speziell solche aus gemäßigten und borealen Breiten, eignen sich schon deshalb nicht besonders gut zur Bewertung der vergangenen Temperaturverhältnisse, weil der Winter als wesentliche Jahreszeit im Wachstum gar nicht abgebildet wird (Vegetationsruhe) und in den übrigen Jahreszeiten Ernährungs- und Feuchteverhältnisse das Baumwachstum mindestens genauso stark beeinflussen, wie die Temperatur. So hat beispielsweise die Bristlecone Pine, aus denen die, inzwischen als Fälschung nachgewiesene Hockeystick-Kurve maßgeblich (70% der dortigen Daten stammen von ihr) gewonnen wurde, lediglich eine Wachstumsphase von 6-8 Wochen im Jahr, d.h. für fast die gesamte Jahreszeit ist dieser Proxy blind.  Prof. Dr. Hans von Storch zum Hockeystick: “Die Kurve ist Quatsch.”

Ähnliche Probleme ergeben sich auch mit den bei Klimaforschern und Medien so beliebten Eisbohrkernen- in der Regel täuschen die in ihnen eingelagerten Luftbläschen eine andere CO2- Konzentration vor, als sie tatsächlich zur Entstehungszeit des Eises herrschte (CO2 kann sich nämlich im Eis lösen, oder die Existenz von Algen oder Mikroben verändert die Konzentration; außerdem schwankt die bodennahe CO2- Konzentration stark). Für das Mittelalter sowie die Blütezeit des Römischen Reiches sind Klimaoptima mit ähnlich warmen, oder sogar wärmeren Temperaturen als heute anhand der Geschichtsdaten noch relativ gut belegt (Abb.2); für die übrige Zeit des Holozäns bleiben dann wirklich nur die Proxy- Daten.

Dass die Alpen in früheren Jahren weitgehend eisfrei waren, belegen Holzfunde in heutigen Gletscherregionen der Alpen von Dr. Christian Schlüchter. Dr. Schlüchter ist Professor für Quartär- und Umweltgeologie an der Universität Bern und Lehrbeauftragter der ETH Zürich.

Er fand in den Hochflutablagerungen eines Gletscherbaches im unmittelbaren Vorfeld des Unteraargletschers im Berner Oberland 30 bis 60 Zentimeter dicke Holzstücke und Überbleibsel eines Moors. Baumreste wurden einem Arvenstamm (alpenländischer Nadelbaum) zugeordnet und auf 4.920 ± 60 Jahre vor heute datiert. Die Moorreste datieren auf 2.100 ± 50 Jahre vor heute. Die Fundstücke sind außergewöhnlich, da Bäume und insbesondere ein Moor nur an Stellen vorkommen, an denen kein dauerhaftes Eis vorhanden ist und die Baumgrenze damit deutlich höher lag als heute. Aus den vorgenommenen Datierungen ergab sich, dass in den letzten 10.000 Jahren etwas mehr als 50% der Zeitspanne die Gletscher deutlich kürzer waren als heute.

Prof. Schlüchter: “Vor 1900 bis 2300 Jahren lagen die Gletscherzungen mindestens 300 Meter höher als heute. So wurden in der Römerzeit die Gletscher kaum als solche erlebt, aus dem einfachen Grund, weil sie weitab von den damals benutzten Alpenübergängen lagen und somit auch nicht als Hindernis empfunden wurden.“ Dies erklärt auch, warum in den sonst sehr detaillierten Beschreibungen der römischen Chronisten kaum ein Wort über die Gletscher zu finden ist. Als Hannibal 218 v.Chr. mit seinen Kriegselefanten (im Winter!!) die Alpen überquerte und ins römische Kernland einfiel, waren die Alpenpässe weitgehend eisfrei. Dies war die Zeit des römischen Klimaoptimums. Abb.2 links zeigt, wie es nach Rekonstruktionen seinerzeit dort ausgesehen hat.

Abb.2 links zeigt den Sustenpass (Passhöhe 2.224 ü. d. M.), wie er nach den Untersuchungen von Schlüchter zur Römerzeit vor etwa 2.000 Jahren ausgesehen hat. Der Steigletscher hat sich auf die Höhe der Tierberglihütte (2.795 m) zurückgezogen, die Baumgrenze lag deutlich höher als heute. Quelle „Die Alpen“/ Zeichnung Atelier Thomas Richner nach Vorlage Christoph Schlüchter. Quelle: ETH-Zürich, “Grüne Alpen statt ewiges Eis“, 14.02.2005 (http://archiv.ethlife.ethz.ch/articles/tages/gruenealpen.html). Die rechte Abbildung zeigt den Gletscher um 1993 und seine Ausdehnung 1856 (nach der “Kleinen Eiszeit“) und 1922.

Die Geschichte kennt weitere Beispiele, bei denen das Klima starken Schwankungen unterlag. Die lange Zeit geheimnisumwitterten Seevölker in der Spätbronze, unter deren Ansturm im 13. Jahrhundert v.Chr. Troja (Helena und Paris, die tragischen Helden in Homers “Iljas“ hat es geschichtlich nicht gegeben) und wenig später im frühen 12. Jahrhundert v.Chr. die westsyrische Königsmetropole Ugarit (heute weniger bekannt als Troja, seinerzeit aber handelspolitisch mehr von Bedeutung, siehe S.d.W. 07/06, “Das Omen von Ugarit“, Ugarit galt als “Wallstreet“ der Bronzezeit – es war Handelsplatz der damals wichtigsten Handelsgüter: Kupfer und Zinn) fielen, sind deutliche Beispiele. Weiter fiel das Reich der Hethiter und selbst das Pharaonenreich unter Ramses 3 wankte. Da dieser die Seevölker nicht besiegen konnte, siedelte er sie in Kanaan an – heute würde man davon sprechen, er hat den Entvölkerten Land zum Siedeln abgetreten.

Untersuchungen des geologischen und paläontologischen Instituts der Uni Bonn, im Auftrag von Dr. Mordechai Stein (Geological Survey of Israel) anhand von Pollen ergaben zweifelsfrei, dass im 13. Jahrhundert v.Chr. eine “dramatische Trockenperiode“ (Prof. Dr. Thomas Litt) herrschte, wodurch das Siedlungsgebiet der Seevölker – sie kamen, wie man heute weiß, aus der Ägäis, aus Mykene – derart betroffen wurde, dass ihr Land die Menschen nicht mehr ernährte, worauf sie sich nach neuen Siedlungsgebieten umschauen mussten. Sie segelten gegen Westen und Südosten. Noch heute tragen Landstriche ihren Namen, so ist der Name Sardinien aus dem Seevölkerstamm der “Schardana“, Sizilien aus “Schekelesch“ und Palästina aus “Peleset“ abgeleitet. Die Bibel kennt die “Peleset“ unter dem Namen “Philister“, deren Nachkomme Goliath im 10. Jahrhundert v.Chr. von David besiegt wurde. Der Bund der 12 Stämme Israels wurde durch die klimatischen Veränderungen und deren Auswirkungen, zumindest begünstigt.

Häufig wird in Veröffentlichungen die folgende Grafik gezeigt, welche die Temperaturverhältnisse „unserer Warmzeit“ (das Holozän bedeutet keinesfalls das Ende der vermutlich noch viele Millionen Jahre anhaltenden Eiszeit, es ist nur eine von vielen, relativ kurzen Warmzeiten) darstellt:

Abb. 3: Aus Proxys ermittelter Temperaturverlauf auf der Nordhalbkugel während der vergangenen 11000 Jahre (Holozän). Man erkennt, dass es vor 8000 bis etwa 6000 und vor etwa 4000 Jahren deutlich längere und intensivere Warmphasen als heute gab- geologisch betrachtet, ist das nicht mal einen Wimpernschlag her!

Dabei stellt sich die spannende Frage, ob diese Warmphasen oder auch die Warmphasen früherer Zwischeneiszeiten sichtbare geologische Spuren in unserer Landschaft hinterlassen haben.

Kalkgesteine- schon immer stumme Zeugen warmer Klimate! 

In weiten Landstrichen Mittel- und Süddeutschlands finden sich Kalkgesteine unterschiedlichster Epochen, die fast ausschließlich als marine Sedimente (Meeresablagerungen) nur dort entstehen konnten, wo, ähnlich wie bei den heutigen, noch immer Kalk bildenden Tropischen Riffen, warme Klimabedingungen herrschten. Es begann mit den Zechsteinriffen am Ende des Erdaltertums vor mehr als 250 Millionen Jahren, setzte sich fort im frühen Erdmittelalter mit dem „Germanischen Muschelkalkmeer“, welches uns besonders im Großraum zwischen Göttingen, Jena und Nordhessen oft mehr als zweihundert Meter mächtige Kalkablagerungen hinterließ, und endete, zumindest großflächig betrachtet, mit den Ablagerungen der Jurakalke (Baden Württemberg, Bayern). Allerdings sind diese Kalke vor etwa 260 bis 100 Millionen Jahren entstanden, und in Mitteleuropa herrschte damals schon deshalb ein tropisches Klima, weil es infolge der Kontinentaldrift viel weiter südlich lag, als heute. Jedoch weiß man auch, dass die damalige Erde nach derzeitigen Erkenntnissen, zumindest zeitweise eisfrei war und die globalen Mitteltemperaturen deutlich höher lagen, als heute. Trotzdem könnte man das Ganze als belangloses Argument gegen die momentane Klimahysterie beiseite schieben- wenn die Geschichte der Kalksteine in Deutschland nicht noch eine zwar kleine, aber bemerkenswerte Fortsetzung erfahren hätte, die während der Entwicklung der Menschheit spielte und bis zur Frühgeschichte des modernen Menschen andauerte.

Die  Travertine- kalt- oder warmzeitliche Entstehungsprodukte?

Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Travertin trotz seiner poröseren Struktur nur wenig von den übrigen Kalkgesteinen. Er tritt jedoch im Gegensatz zu diesen nur selten auf- in Deutschland findet man nennenswerte Vorkommen nur in Thüringer Becken um Bad Langensalza/Bilzingsleben und Weimar/Jena sowie in Baden- Württemberg bei Stuttgart, stellenweise in Bayern und unweit von Braunschweig. Aber das hat seinen Grund- denn der Travertin ist ein Süßwasserkalk; seine Entstehung war an 3 wesentliche Bedingungen gebunden:

1.      Kalkhaltiges Muttergestein als Ausgangsmaterial (in Thüringen der Muschelkalk der Trias).

2.      Eine Karstquelle mit Flachwasserzone.

3.      Ein deutlich wärmeres Klima als heute (vergleichbar sind heute noch aktive Entstehungsgebiete in Südeuropa und Westasien mit durchschnittlichen Julitemperaturen von mehr als 20°C; in Deutschland werden gegenwärtig selbst in den wärmsten Regionen durchschnittlich nur 18 bis 19°C erreicht; in den meisten Landesteilen sogar nur 16,5 bis 17,5°C).  

Wer einmal auf den Spuren der Deutschen Klassiker durch Weimar wandelt, sollte es nicht versäumen, den südlich der Stadt auf einer Muschelkalkanhöhe liegenden Schlosspark Belvedere zu besuchen. In dessen Umfeld finden sich gleich mehrere Zeugen unserer jüngeren bewegten klimatischen Vergangenheit. Zunächst ist einmal bemerkenswert, dass während der Elster-Eiszeit, dass skandinavische Inlandeis gerade noch den Südrand des Thüringer Beckens unweit von Weimar erreichte, während es in den beiden letzten Eiszeiten (Saale- und Weichseleiszeit) etwas weiter nördlich verharrte. Die folgende Abbildung zeigt den „Eiszeitgedenkstein“, welcher schon zu DDR- Zeiten aufgestellt wurde und an die weiteste Ausdehnung des Inlandeises symbolisch erinnern soll:

Abb. 4: Eiszeitgedenkstein am Parkplatz in Weimar- Belvedere. Sein Standort markiert nicht die exakte Grenze des Inlandeises („Feuerstein- Linie“). Diese liegt wenige Kilometer südlich bei der abgelegenen Ortschaft Oettern, weshalb der Stein aus touristischen Gründen in Belvedere seinen Platz fand. Ähnliche Gedenksteine stehen im Erfurter ega- Park und in Bad Schandau südlich von Dresden.

Das eiszeitliche Klima wies in Mitteleuropa um etwa 10K tiefere Temperaturen auf als heute, so dass sich Dauerfrostböden entwickelten und in den eisfreien Gebieten eine der heutigen Tundra ähnliche baumlose Kältesteppe vorherrschte, teils blieb die Landschaft auch vegetationslos („Kältewüste“). Verglichen mit diesen immer wiederkehrenden extremen eiszeitlichen Verhältnissen, die letztmalig vor etwa 20.000 Jahren einen Höhepunkt erreichten, herrschen zur Gegenwart, selbst im bisher meist unfreundlichen, nasskalten Jahr 2013, geradezu paradiesische Verhältnisse. Trotzdem stellt sich die Frage, ob es in den Zwischeneiszeiten auch wärmer als heute gewesen sein kann- die Antwort findet sich nur etwa 10 Minuten Fußweg vom „Eiszeitgedenkstein“ entfernt auf der Ostseite des Belvederer Parks. Dort steht unweit des Travertinsteinbruchs Ehringsdorf ein weiterer Gedenkstein:

Abb. 5: Der 1990 aufgestellte „Travertingedenkstein“ weist auf die Entstehungsgeschichte des Ehringsdorfer Travertins und dessen Bedeutung hin.

In Sichtweite des Gedenksteins, etwa einen Kilometer entfernt, befindet sich der Ehringsdorfer Steinbruch, wo noch immer, wenngleich in geringen Mengen, Travertin abgebaut wird. Dieses aus mindestens 2 Horizonten bestehende, insgesamt etwa 10 bis 20 Meter mächtige Travertinvorkommen entstand in einer früheren Warmzeit vor dem Beginn der Weichseleiszeit (vorerst letzte Eiszeit), wobei das genaue Alter strittig ist. Ein Mindestalter von mehr als 100.000 Jahren ist aber anzunehmen. Aber woher weiß man, dass der Travertin nur unter warmzeitlichen Bedingungen entstehen konnte? Erstens sind es die rezenten (heute noch aktiven) Entstehungsgebiete, zum Beispiel in der Toskana. Dort unterstützt allerdings abklingender Vulkanismus, der viel CO2- haltiges Wasser freisetzt, die Travertinbildung. Zweitens kann der Chemismus der Travertinbildung ohne Vulkanismus, den es im Thüringer Becken schon seit vielen Millionen Jahren nicht mehr gibt, nur dann ablaufen, wenn in einem sommerwarmen Klima kühles, leicht kohlensäurehaltiges Grundwasser den Kalkstein (Kalziumkarbonat CaCO3) auflöst, wobei Kalziumhydrogenkarbonat entsteht. Dieses setzt sich nach dem Quellaustritt des Grundwassers nur dann wieder als Kalkstein (Travertin) ab, wenn sich das Wasser ausreichend erwärmt, so dass die darin enthaltene Kohlensäure als CO2 entweicht. Dieser Prozess lief in den damals deutlich wärmeren Sommermonaten ab und schuf über Zeiträume von Jahrhunderten bis Jahrtausenden die heutigen Travertinlager. Und drittens bezeugen die im Travertin aufgefundenen Fossilien von Pflanzen, Tieren und Menschen ein sommerwarmes, an das heutige Ungarn oder Norditalien erinnerndes Klima. Sicher belegt sind Vorkommen teilweise noch heute hier in wärmeren Regionen wachsender Eichen-, Ulmen- und Lindenarten, darunter der heute in Südeuropa verbreiteten Flaum- Eiche, die sich in wenigen Exemplaren auch an den wärmsten Südhängen bei Jena findet. Weiterhin wurden viele Wärme liebende Sträucher und Kletterpflanzen wie Berberitze, Wildrosen, Weinrebe, Liguster und der Thüringische Flieder nachgewiesen. Unter den Tierresten sind die Europäische Sumpfschildkröte, Waldnashorn, Waldelefant und Höhlenlöwe wichtige Zeiger eines eher submediterranen Klimas; sie lebten gemeinsam mit noch heute hier vorkommenden Tieren wie Wildschweinen, Füchsen, Dachsen und verschiedenen Marder- Arten. Und schließlich hinterließ auch der Mensch, vermutlich eine im weitesten Sinne zu den Neandertalern gehörende Spezies, zahlreiche Spuren, darunter Brandschichten von Lagerfeuern, Faustkeile aus Feuerstein und Schädelreste, so dass sich in der Hominiden- Forschung der Begriff „Ehringsdorfer Urmensch“ fest eingebürgert hat. Die Spuren des Ehringsdorfer Travertins lassen keinerlei Zweifel daran, dass zu seiner Entstehung ein Klimaoptimum herrschte, das man als „submediterran“, vergleichbar etwa den heutigen Verhältnissen zwischen der italienischen Po- Ebene, dem nördlichen Balkan und Ungarn, bezeichnen kann.

Abb. 6: Der Travertinsteinbruch Ehringsdorf im Mai 2013. Links der stark zugewachsene Forschungspfeiler, davor rustikale Sitzgelegenheiten aus Travertin. Rechts die imposante sogenannte „Fischerwand“ (ehemaliger Steinbruchbesitzer). Sie zeigt, dass während der vergangenen Warmzeiten des Pleistozäns sehr mächtige Travertinlager entstehen konnten, also diese Klimaoptima mehrere Jahrtausende andauerten.

Nun kann man einwenden, dass ja auch „nur“ 100.000 Jahre alte Steine zur Bewertung der Klimaentwicklung ungeeignet seien- doch die Geschichte der Travertine ist noch nicht ganz zu Ende.

Fortsetzung – Die Travertine „unserer“ Warmzeit (Holozän)

Wie wir schon anhand der Abbildung 3 gesehen hatten, begann das Holozän vor etwa 10.000 Jahren. Es stellten sich jedoch keine konstanten Temperaturbedingungen ein, sondern es gab zahlreiche wärmere und kühlere Phasen mit einer ausgeprägten Warmphase vor etwa 8.000 bis 6.000 Jahren. Zwar reichte diese kürzere Zeitspanne nicht zur Bildung so imposanter Travertinlagerstätten wie in Ehringsdorf; trotzdem finden sich in Weimar zwischen der Altstadt und dem südwestlichen Stadtgebiet auch holozäne Travertine, die aber kaum in Erscheinung treten. Deshalb bietet sich ein Ausflug in das Pennickental südöstlich von Jena an. Das dortige, etwa 7.000 Jahre alte Vorkommen aus Travertinen und Travertinsanden ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil die zugehörige Karstquelle, die sogenannte „Fürstenquelle“ oder der „Fürstenbrunnen“, noch vorhanden ist. Diese entspringt am Fuße des Unteren Muschelkalks (Trias) und weist als echte Karstquelle eine stark schwankende Wasserführung auf- nach langen Trockenperioden ist sie ein kleines Rinnsal, nach nassen Phasen, so auch 2013, speist sie einen wasserreichen Bach und überströmt das einst von ihr geschaffene Travertingestein mit einem rauschenden Wasserfall:

Abb. 7: Wasserfall der Fürstenquelle bei Jena im Mai 2013. Das Quellwasser trägt den einst von ihm geschaffenen Travertin allmählich wieder ab. Besonders rechts neben dem Wasserfall ist das gelbliche, holozäne Travertingestein gut zu erkennen. Die Wasserführung ist keinesfalls immer so reich, wie im Nässejahr 2013.

Es bleibt noch anzumerken, dass auch die holozänen Travertine nur unter den Bedingungen eines submediterranen Klimas entstehen konnten; besonders die Sommer waren damals deutlich wärmer. So mahnen uns die Steine vor unserer Haustür, dass „Klimawandel“ und „Klimaerwärmung“ keine außergewöhnlichen Ereignisse sind, sondern quasi zum Alltag gehören. Sollten Sie, liebe EIKE- Leser, noch einen „Warmisten“ persönlich kennen, so unternehmen Sie doch mal mit ihm einen kleinen Ausflug zu den Travertinen. Dieser kann sehr lehrreich sein.

In Abb.3 haben wir Ihnen den aus Proxys ermittelten Temperaturverlauf des Holozäns dargelegt. Der Temperaturverlauf ist die Ursache einer „Maßnahme“. Bei den Gläubigen der Treibhaustheorie und deren Computermodellierer ist die Maßnahme, die den Temperaturgang maßgeblich bestimmt, die sog. Treibhausgase, allen voran CO2. Unter den Naturforschern unter den Klimaforschern, zu denen wir von EIKE uns zählen, ist dieser maßgebliche Faktor die Sonne – die Natur und nicht der Mensch bestimmt das Klima. Die Autoren Kämpfe, Kowatsch, Leistenschneider haben den maßgeblichen Einfluss natürlicher Ursachen z.B. in ihrer 3-teiligen EIKE-Reihe “Erst zum Gipfel, dann wieder talwärts: Die Temperaturentwicklung in Deutschland seit 1980 und deren wesentliche Ursachen“ nachgewiesen. Was waren die Ursachen für die Warm-und Kaltphasen im Holozän?

Von den Warmisten wird zur Unterstützung ihrer Treibhausthese gerne angeführt, dass der Mensch auch im Holozän das Klima maßgeblich beeinflusste, “Verhinderte der Mensch eine Eiszeit“ von William F. Ruddiman, Spektrum der Wissenschaft 02/2006. Nun, so wenig wie heute, konnten unsere Vorfahren, die uns zahlenmäßig und technisch außerdem deutlich unterlegen waren, das Wetter/Klima bestimmen und schon gar nicht eine Eiszeit verhindern (folgende Abbildungen).

Abb.8 zeigt die globale Stärke des magnetischen Feldes der vergangenen 7.000 Jahre. Die blaue Kurve zeigt direkte Messungen. Seit ca. 1.000 Jahren nimmt das Magnetfeld der Erde kontinuierlich ab. Quelle: Sterne und Weltraum, Juni 2006, “Das ruhelose Magnetfeld der Erde“

Die NASA gibt an, dass die Feldstärke des irdischen Magnetfeldes zwischen 1865 und 2005 um ca. 10% abgenommen hat. Die Abnahme des Erdmagnetfeldes ging dabei antiparallel zur Zunahme der solaren Aktivität, da eine starke magnetische Sonnenaktivität das irdische Magnetfeld schwächt. Erdmagnetfeld und solares Magnetfeld stehen in Wechselbeziehung zueinander. Daher soll Abb. 8 mit Abb. 3 in Relation gesetzt werden, inwieweit Übereinstimmungen zu finden sind.

 

Abb.9: Wird die Abbildung der Magnetfeldstärke mit der Temperaturkurve des Holozän verglichen, wird sichtbar, dass die Temperaturmaxima mit den Minima des Erdmagnetfeldes exakt übereinstimmen, was übrigens für die Richtigkeit der Aussage der Cambridge University Press (Bryant E. (1997): Climate process & change) spricht: “Erdmagnetfeld wird von Kern-Mantel-Grenze bestimmt und polt sich ca. dreimal in 1 Mio. a um (Umpolung dauert 5 ka), letzte große Umpolung war vor 740 ka (BRUNSHES-MATUYAMA-Umkehr). Möglicherweise stärkeres Erdmagnetfeld während der Vereisungen, mehr Stürme wenn das Erdmagnetfeld fluktuiert, wärmere Temperaturen wenn die Intensität gering ist.“ Nicht nur “möglicherweise“, wie die Datenreihe für die Warm- und Kaltzeiten im Holozän zeigt und die (Sonnen)Physik, das Teilgebiet des Elektromagnetismus, liefert die Erklärung dazu.

Fazit:

Alle größeren Warmzeiten in den letzten 6.000 Jahren korrelieren mit einem Minimum im Erdmagnetfeld. Dies ist zum einen auf die in diesen Zeiten aktivere Sonne zurückzuführen (vgl. obige Aussage der NASA), die das Erdmagnetfeld entsprechend schwächt. Weiteren Einfluss auf das Klima haben die solaren Wechselwirkungen mit der kosmischen Strahlung und der Wolkenbildung. Die Darstellung belegt, dass solche Untersuchungen wie die von William F. Ruddiman und die daraus abgeleiteten Ergebnisse wie „Verhinderte der Mensch eine Eiszeit“ Unsinn sind. Wenn auch vergleichsweise „harmloser“ Unsinn, gegenüber dem Unsinn, den PIK und Co. z.B. mit ihren Meeresspiegelanstiegen oder Dürrephantasien zum Besten geben, wie noch jüngst Herr Prof. Schönwiese auf HR-online (20.06.2013) und gleich für Land-und Forstwirtschaft, sowie die Energiewirtschaft Ratschläge parat hat, die, würden sie realisiert, schnell zum Ruin der Betroffenen führen. Herr Prof. Schönwiese sollte sich lieber auf seinem ureigenen Fachgebiet etwas mehr Standfestigkeit schaffen, bevor er Land-, Forstwirtschaft und Energiewirtschaft Ratschläge gibt. Diese Standfestigkeit kann Herr Prof. Schönwiese übrigens hier bei EIKE gewinnen. Gerne machen unsere Fachleute ihn mit der komplexen Materie, sowohl der Paläoklimatologie, wie auch den Ursachen des Wetter- und Klimageschehens vertraut und dies alles ohne moderne Spielzeuge wie Supercomputer, allein mit den Grundlagen der Naturwissenschaften.

So lautet eine seiner Schriften “Klimawandel und Extremereignisse in Deutschland“, eine andere “Statistisch-klimatologische Analyse des Hitzesommers 2003 in Deutschland“. Zum letzteren hat Leistenschneider aufgezeigt, wodurch dieser „Hitzesommer“ und wie verursacht wurde und zum ersteren, haben Kämpfe, Kowatsch und Leistenschneider mehrfach in ihren Untersuchungen auf EIKE in 2013 dargelegt, warum in den nächsten Jahren mit wechselhafterem Klima/Wetter zu rechnen ist und Leistenschneider bereits 2011, dass dies „normal“ für den Übergang in eine Kaltzeit ist, die nach jedem Hauptsonnenzyklus, den im Mittel 208-jährigen de Vriess/Suess-Zyklus, der im Jahr 2002/2003, als Europa einen Hitzesommer verzeichnete, sein Maximum hatte.

Wirkliche Extremereignisse und dies alles ohne Beitrag des Menschen, mussten unsere Vorfahren, die zusammen mit den Neandertalern unseren Kontinent bevölkerten, erleben. Dies sind die sog. Dansgaard/Oeschger-Ereignisse oder kurz DO-Ereignisse genannt, die, wie übrigens die Eiszeiten selbst, durch Aktivitätsschwankungen der Sonne verursacht werden und nicht durch Rück-/Rück-/Rück-/Rück-/Rück-Kopplungen, die PIK und Co. gerne verwenden, bis das gewünschte Ergebnis aus den Computerprogrammen erscheint.

Bei den DO-Ereignissen handelt es sich nicht auf Grönland beschränkte Ereignisse, wie z.B. Herr Prof. Rahmsdorf gerne durcheinanderbringt (27.10.2010), sondern um auf ganz Europa ausgedehnte Ereignisse, wie in Spektrum der Wissenschaft: “Warum die Neandertaler ausstarben“ (11/2009, S. 68) festgehalten ist. Die DO-Einflüsse mit den schnellen und heftigen Temperaturwechseln trafen mindestens auf ganz Europa zu, Auszug aus S.d.W.: Die Isotopenanalysen zeigen aber auch, dass das Klima sich keineswegs stetig von milden zu kalten Temperaturen veränderte; vielmehr wurde es auf dem Weg zur maximalen Vereisung zunehmend instabil und schwankte stark. Diese Oszillationen lösten tief greifende ökologische Veränderungen aus: Die Wälder wichen baumlosen Graslandschaften, Rentiere ersetzten Nashörner. Die Schwankungen vollzogen sich bisweilen so schnell, dass einzelne Individuen sogar im Lauf ihres Lebens beobachten konnten, wie Pflanzen und Tiere, mit denen sie noch aufgewachsen waren, verschwanden und durch eine ihnen unvertraute Flora und Fauna ersetzt wurden. Ebenso schnell konnte die Umwelt sich auch wieder in die umgekehrte Richtung verändern.“

Abb.10 (Quelle: S.d.W. 11.09, “Warum die Neandertaler ausstarben“) zeigt das untersuchte und betroffene Gebiet der schnellen Temperaturwechsel.

Dies sind nur kleine Beispiele, die Herrn Prof. Schönwiese zeigen, dass er von EIKE einiges lernen kann. Unser Angebot halten wir weiter, ihn mit den „Geheimnissen“ der Naturwissenschaften vertraut zu machen. Denn die Natur ist unser Lehrmeister, nicht willkürliche Computerprogramme zu denen der Fachmann, Herr Prof. Gerlich feststellt: “Wenn man wie bei den Klimamodellrechnungen den Computer mit genäherten Differentialgleichungen und extrem ungenauen und unvollständigen Anfangswerten füttert, können als Ergebnisse nur Werte herauskommen, die wegen der vielen Näherungen mit der Länge der Rechenzeit immer falscher bzw. zufälliger werden” und weiter wird von ihm festgestellt: “Auf diese Weise könne man auch die anthropogene Eiszeit als nächste Klimakatastrophe ankündigen.” Das Wording heißt eben nicht umsonst “Naturwissenschaften“.

Raimund Leistenschneider – EIKE

Stefan Kämpfe, Weimar

Josef Kowatsch, Hüttlingen




NRW-MP Hannelore Kraft erkundete „gefährliches Fracking“ per Dienstreise nach Kanada

Nun schätze ich mutige Frauen sehr, wenn sie ihr Land schützen. Aber das hört auf, wenn sie dabei ohne Grund gegen elementare Regeln der Arbeitssicherheit verstoßen. Laugen sind ätzende Flüssigkeiten wie zum Beispiel Salmiakgeist oder Natronlauge, die keinesfalls „befühlt“ werden dürfen. Trägt man aber Schutzhandschuhe ist von der Lauge nichts mehr zu „befühlen“.

Mein Mail um Aufklärung wurde umgehend und kompetent von Sarah Koslik beantwortet. Sarah ist Managerin für „Öffentliche Angelegenheiten“ des kanadischen Erdgasförderers, des größten auf dem nordamerikanischen Teilkontinent, den Hannelore Kraft in Dawson Creek besucht hatte. „To be clear at no point in time did she touch the fluid with her bare hands.“ (Um es klar zu sagen, zu keinem Zeitpunkt berührte sie die Flüssigkeit mit ihren bloßen Händen.) Sarah beschrieb auch die Zusammensetzung des ‚fracking fluids’ ganz klar und eindeutig: Wasser, Sand und 0,1 % eines recht harmlosen wasserlöslichen Polymer-Stoffes, eines anionischen Polyacrylamids mit dem Markennamen Aspen FR-27. Sarah sandte mir in Verbindung mit ihrem Mal auch das Sicherheitsdatenblatt über den Stoff als pdf Dokument.

Soweit war der Fall nun geklärt. Hannelore Kraft trug Schutzhandschuhe, das ‚fracking fluid’ ist keine Chemielauge, es ist ein Wasser-Sand-Schlamm. Als Kinder hätten wir unseren Spaß gehabt! Doch für mich als Steuerzahler fing das Fragen stellen jetzt erst an.

Wie können denn die kanadischen Behörden eigentlich sicherstellen, dass dem ‚fracking fluid’ vor dem Verpressen in den kanadischen Boden nicht noch heimlich irgendwelche Sauereien zugemischt werden? Das ist doch die eigentliche Frage aller Fragen oder nicht?

Und um diese wichtige Frage zu klären, hätte Hannelore Kraft in der Tat nach Kanada reisen sollen und nicht um dort fernsehreif mit Arbeitern zu quatschen, Bohrköpfe anzugucken und Chemielauge zu befühlen. Sie will doch keine ‚fracking’ Firma in NRW betreiben, sondern sie soll Land und Leute schützen, indem sie sicher stellt, dass wirklich nur harmloser Wasser-Sand-Schlamm und keine Sauereien verpresst werden. So brachte sie nur ein schlichtes hoheitliches Verbot aus Kanada mit, für das es keine Reise nach Kanada gebraucht hätte. Diese Reise jedoch hätte Hannelore Kraft zu der hoheitliche Aufgabe befähigen können, solche Technik hoheitlich zu genehmigen und angemessen zu überwachen. Dazu hätte sie sich mit den in Kanada hoheitlich Tätigen über deren hoheitliche Tätigkeit austauschen müssen. Das hätte sie auch im feinen Kostüm in Toronto machen können, gerne auch bei einem festlichen Diner. In der Sache hätte sie NRW und Deutschland so eher besser gedient als mit „Karneval in Dawson Creek“ und einem „Ramba Zamba Fracking Verbot“ zuhause.

Und ich warte nun noch auf die hoheitlichen Antworten, die Frage aller Fragen. Wie verantwortet Kanada das, was Hannelore Kraft in NRW verboten hat? Sowohl Dörte Eisenhauer als auch Chris Melzer sind angefragt.

Dr. Gerhard Stehlik, EIKE




ZEIT-Autorinnen erhalten fragwürdigen Sonderpreis für fragwürdigen Klimaartikel!

Die beiden ZEIT-Redakteurinnen Anita Blasberg und Kerstin Kohlenberg wurden kürzlich mit dem Sonderpreis Umweltjournalismus der Gregor Louisoder Umweltstiftung für ihren Artikel “Die Klimakrieger” in der ZEIT vom 28. November 2012 ausgezeichnet, wie die Stiftung am 18. Juni 2013 in einer Pressemitteilung bekannt gab. Hier ein Auszug (Fettsetzung ergänzt):

Die beiden mit dem Sonderpreis Umweltjournalismus der Gregor Louisoder Umweltstiftung geehrten Autorinnen Kerstin Kohlenberg und Anita Blasberg haben sich in einer außergewöhnlich engagierten Weise einem Themenkomplex gestellt, von dem viele lieber die Finger lassen: Der Gemengelage aus Wissenschaft, Umweltbehörden und hochbezahlten Lobbyisten der Industrie sowie ihrem Einfluss auf die demokratische Willensbildung. Der prämierte Beitrag stellt die Situation in den USA dar und zeigt erste Versuche, ähnliche Strukturen auch in Deutschland zu etablieren, doch seine Bedeutung geht weit darüber hinaus. Denn was dort in krasser Form passiert, stellt eine neue Herausforderung für die Umweltbewegung in der ganzen Welt dar.

Lobbyisten gewinnen immer mehr Einfluss auf die Medien und so auf die demokratische Meinungsbildung – wo keine qualifizierten und engagierten Journalisten sitzen, werden Analysen und Texte einfach übernommen“, so Claus Obermeier, Vorstand der Stiftung, zur Preisverleihung in München. Gerade die „heißen Eisen” werden dann oft nur noch aus der Sicht der Investoren, stark verzerrt oder als Spielfeld verschiedener Einzelmeinungen dargestellt”. Dabei kann es nicht die Aufgabe von Journalisten sein, bei innerhalb der Fachwissenschaften kontrovers und komplex diskutierten Themen eine abschließende Endbewertung für oder gegen bestimmte Variante vorzunehmen. Finanzierungsstrukturen, Verflechtungen und Abhängigkeiten von Industrie und Nutznießern müssen aber aufgedeckt und die wissenschaftliche Arbeit kritisch begleitet werden”.

Herzlichen Glückwunsch an die beiden Autorinnen! Allerdings sei eine kleine Rückfrage zum Verständnis erlaubt. Der Vorstand der Stiftung hebt in der Pressemitteilung u.a. die Qualifikation der Autorinnen hervor, die ihnen angeblich eine eigenständige Sichtweise in diesem komplexen Thema erlauben würde. Praktischerweise finden sich am unteren Ende der Pressemitteilung sogar Informationen zu den Lebensläufen der beiden Autorinnen:

Kerstin Kohlenberg studierte in Marburg, Berlin und New York Soziologie, Volkswirtschaft und Politik. Redakteurin beim »Tagesspiegel«, dann seit 2004 Zeit, seit 2011 stellvertretende Ressortleiterin des damals neu gegründeten Investigativ-Ressorts. Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik. Anita Blasberg, studierte Sozialwissenschaften, Politik, Psychologie und Germanistik. Besuch der Henri-Nannen-Journalistenschule. Erich-Klabunde-Preis für sozial engagierten Journalismus. Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus (Abschiebeflug LHE 6842). Seit 2009 Redakteurin beim Zeit-Dossier.

Was für eine Überraschung: Die Preisträgerinnen haben keinerlei naturwissenschaftlichen Hintergrund, geschweige denn einen Einblick in die wissenschaftlichen Grundlagen der von ihnen leider ziemlich einseitig beschriebenen Klimadiskussion. Hat die Stiftung dieses wichtige Detail vielleicht übersehen? Wir hatten in diesem Blog bereits ausdrücklich auf diesen unfassbaren Umstand hingewiesen (siehe unseren Blogartikel “Die Klimakrieger: Investigativ-Reporterinnen der ZEIT ziehen in den heiligen Klimakampf“). Wie kann ausgeschlossen werden, dass die beiden Preisträgerinnen selbst grüne Lobbyistinnen sind und ungeprüft klimaalarmistische, fragwürdige Deutungen, etwa die des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) übernommen haben?

Das Fazit unserer Rezension des jetzt prämierten ZEIT-Artikels fiel eindeutig aus. Die Stiftung geht in ihrer Pressemitteilung leider auf keinen einigen Punkt der Kritik ein, was sie wiederum selbst in eine verdächtige Nähe des grünen Aktivismus bringt. Hier ein Auszug aus unserer seinerzeitigen Kritik:

Marc Moranos Aktivitäten werden von den beiden Soziologinnen als verwerflicher, geldgetriebener Lobbyismus dargestellt. Dabei verlieren die beiden Autorinnen kein Wort darüber, dass Al Gore seit vielen Jahren eine viel intensivere Vortrags- und Film-Kampagne im Zeichen des Klimaalarmismus betreibt. Mit einem Unterschied: Al Gores Kampagnen-Budget beträgt ein Vielfaches von Marc Morano. Zudem scheint Gore an seinen Aktivitäten prächtig zu verdienen (siehe z.B. unseren Blogbeitrag „Al Gore und sein Generation Investment Fonds“). Der offensichtliche Interessenskonflikt wird in der Zeit nicht thematisiert. Auch Michael Mann ist Teil des Klimagetriebes. Er bekommt vom Steuerzahler ein gutes Gehalt sowie üppige Forschungsgelder. Dagegen nehmen sich Unterstützungen für die klimarealistische Seite eher mickrig aus. Die unbequeme Wahrheit ist, dass fast alle klimaskeptisch denkenden und mitdiskutierenden Akteure neben Ihrem Job einen nicht zu geringen Teil Ihrer Freizeit opfern und kräftig finanziell dazubuttern. Wie ist es zu verstehen, wenn die klimaalarmistische Seite auf Staatskosten munter von Konferenz zu Konferenz reist, sich ein klimaskeptischer australischer Geologe aber für einen Fahrtkostenzuschuss zu einem Vortrag rechtfertigen muss? Deutet dies nicht vielmehr darauf hin, dass derzeit viel zu wenig Fördergelder in die Erforschung natürlicher Klimafaktoren fließen? Können sich Blas- und Kohlenberg überhaupt nicht vorstellen, dass die entsprechenden Klimarealisten aus wissenschaftlicher Überzeugung handeln, muss es immer um Geld gehen, um simplistische Verschwörungstheorien zu nähren? Der Zeit-Beitrag scheitert kläglich bei der Analyse der „komplizierten Zusammenhänge auf allen möglichen Ebenen“.

Der Beitrag „Die Klimakrieger“ ist ein trauriges Beispiel für fehlende Nachrecherche im investigativem Journalismus. Durch mangelnde fundierte Fachkenntnisse haben sich eklatante Ungenauigkeiten und Fehler in die Argumentationsgrundlage eingeschlichen, durch die der wissenschaftsfreie Artikel sehr schnell auf die falsche Spur gerät. Das ist sehr schade und unnötig. Was ist bloß los bei Deutschlands wichtigster Wochenzeitung?

"Kalte Sonne" Rezension zum ZEIT-Artikel lesen.

Übernommen von Die Kalte Sonne , mit Dank an Leser Reiner Steppan

Related Files




Energie kaufen aus dem Energie-Laden?

Bild rechts: Elemente einer Blei-Säure-Autobatterie. Quelle 

Der Autor des Gastbeitrags hat teilweise recht. Seine These lautet, dass die Lösung des Problems, große Mengen Strom zu speichern, einen sehr großen Unterschied ausmachen würde, vor allem für unregelmäßige Quellen wie Wind und Sonne. Da hat er recht, das würde es. Aber er hat unrecht, wenn er nicht darauf hinweist, wie teuflisch schwierig es bislang war, dieses Ziel in der realen Welt zu erreichen.

Die Stromspeicherung ist eine sehr seltsame Ecke wissenschaftlicher Bestrebungen. Fast alles in einem Auto aus dem Jahr 2013 unterscheidet sich von einem Auto aus dem Jahr 1913 … außer der Batterie. Autobatterien sind immer noch Blei-Säure-Batterien, und deren Aussehen unterscheidet sich nur minimal von dem vor einhundert Jahren.

Nun, wir haben Nickel-Kadmium-Batterien und Ähnliches, aber die Autobatterie als Speicher ist der Leithammel für die billige Speicherung von Elektrizität. Autos brauchen eine überraschend große Menge Energie zum Start, vor allem, wenn der Motor nicht gleich anspringt. Falls es einen billigeren Weg gäbe, diese große Menge zu speichern, wäre dies längst in jedes Auto des Planeten eingebaut. Angesichts dieses riesigen Marktes und der offensichtlichen Profite darin haben sich viele Menschen den Kopf über dieses Problem zerbrochen, seit Thomas Edison sein berühmtes Statement über Autobatterien abgegeben hat.

Und trotz dieser ein Jahrhundert langen gewaltigen Denkleistung menschlichen Erfindergeistes regieren die Blei-Säure-Batterien im Jahr 2013 immer noch. Es ist eine Anomalie, wie die Kernfusion, die sich als unglaublich schwierig zu lösen heraus gestellt hat. Potentielle Lösungen sind auf diesem Weg alle herausgefallen, durch hohe Kosten oder Kapazität oder Energiedichte oder gefährliche Komponenten oder langzeitliche Stabilität oder Verstopfung von Filtern oder der Seltenheit einiger Materialien oder die Gefahr einer Explosion oder Schwierigkeiten bei der Herstellung – die Anzahl der Fallgruben ist Legion.

Folglich werde ich begeistert sein, wenn wir irgendetwas anderes außer einer Blei-Säure-Batterie in unseren Autos hätten. Weil das nämlich der Beweis wäre, dass wir den ersten Schritt gemacht hätten … aber nicht einmal das würde ausreichen. Das andere Problem ist die gewaltige Energiemenge, um die es hier geht. Hier sind einige Zahlen:

Der mittlere Leistungsverbrauch von New York City bewegt sich im Mittel über 24 Stunden 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr in einer Größenordnung von 5 Gigawatt (5 x 10^9 Watt) ununterbrochen. Nehmen wir eine Stadt, die nur ein Zehntel so groß ist. Davon gibt es viele auf dem Planeten, allein in China Dutzende und Dutzende Städte dieser Größe. Dann wollen wir uns überlegen, wie viel Speicherplatz wir benötigen, um gespeicherte Energie drei Tage lang für diese Stadt zur Verfügung zu stellen. Die Zahlen sehen so aus:  

5 x 10^8 Watt dauerhaft für 72 Stunden bereitgestellt entsprechen:

3.6 x10^10 Watt-Stunden Speicher geteilt durch

3.6 x 10^3 Sekunden/Stunde ergibt

1.3 x10^14 Joule Speicherbedarf

Das bedeutet also, dass wir 130 Terajoule (130 X 10^12 Joules) Energie speichern müssen … das einzige Problem dabei ist, dass sich nur sehr wenige Menschen intuitiv vorstellen können, wie viel Energie 130 Terajoule ist, und ich gehöre definitiv nicht dazu.

Lassen Sie mich also eine andere Energie-Einheit benutzen, eine, die für mich anschaulicher ist. Diese Einheit ist die „Energiemenge der Atombombe von Hiroshima“. Die erste jemals in einem Krieg gezündete Bombe setzte die furchtbare Energie von 60 Terajoule frei, genug, um eine Stadt dem Erdboden gleichzumachen.

Und wir schauen hier darauf, zweimal so viel Energie zu speichern…

Ich bin sicher, dass die Probleme hinsichtlich Skalierbarkeit und Sicherheit und Energiedichte und Verfügbarkeit und Garantie für diese riesige Menge Energie klar zutage treten.

Darum mag ich den Beitrag des Gastautors so, und er hat recht hinsichtlich der Speicherung einer Menge für eine Stadt … es ist ein böses Problem.

Letztendlich hat Judith wie üblich einen interessanten Beitrag auf ihrem interessanten Blog gepostet. Ich schaue nicht auf sehr viele Blogs, aber ihrer hat auf meiner Liste einen Spitzenplatz inne. Mein Dank für ihren Beitrag zur laufenden Diskussion.

Willis Eschenbach

P. S. – Edisons berühmtes Statement über Autobatterien? Ihm wurde viel Geld angeboten in jenen Tagen, um eine bessere Batterie für Elektroautos zu konstruieren und zu bauen als die Blei-Säure-Batterie. Er nahm das Geld und verschwand in seinem Labor. Monat für Monat hörte man nichts von ihm. Also haben ihn die Geschäftsleute, die ihm das Geld gegeben hatten, erneut besucht. Er sagte, er habe die Batterie nicht, und im Grunde hatte er nicht einmal die Form der Batterie.

Natürlich haben sie ihn angeklagt, das Geld einfach genommen und nichts dafür getan zu haben. Nein, versicherte er ihnen, das stimmt überhaupt nicht.

Er sagte, dass er tatsächlich große Fortschritte gemacht habe, weil er jetzt mindestens fünfzig Wege kennt, wie man eine Batterie für ein Elektroauto NICHT baut…

Kurioserweise erfand Edison am Ende eine Nickel-Eisen-Peroxid-Batterie, die jedoch ein kommerzieller Fehlschlag war … also kam nicht einmal er über Blei-Säure hinaus.

Genauso kennen wir Hunderte und Aberhunderte Wege, wie man eine Batterie für eine Stadt nicht baut. Also nehme ich an, dass dies im Sinne Edisons ein Fortschritt ist, aber nach einem Jahrhundert wird die Wartezeit doch allmählich lang. Ich habe den Verdacht, dass wir das Puzzle vielleicht lösen, vielleicht mit so etwas wie einer vanadium flow battery oder was auch immer, aber … es ist ein langwieriges Puzzle.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/06/29/getting-energy-from-the-energy-store/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Amerika sollte hinsichtlich Windkraft von Europa lernen

Höhepunkte:

● Spanien und Deutschland haben sich immer mehr auf Windkraft verlassen. Vor Kurzem haben sie aber Subventionen gekürzt oder die Marschrichtung umgekehrt.

● Die USA sollten auf das Scheitern  von Projekten erneuerbarer Energie in Europa schauen, wenn sie über zukünftige Energieprojekte nachdenkt.

● Die hohen Preise der Windenergie könnten uns Arbeitsplätze kosten.

Deutschland und Spanien wachen auf und erkennen allmählich die unvermeidliche Wahrheit über erneuerbare Energie, besonders wenn es um Offshore-Anlagen geht. Sie erkennen jetzt, dass diese Projekte ohne Subventionen nicht überleben können und dass sie die Energie für Haushalte und Industrie sehr viel teurer machen. In einem Zeitalter des Sparens sind sie selbst für Deutschland Luxus, dem ökonomischen Riesen in Europa, und das Land kann sich das nicht mehr in vollem Umfang leisten.

Nach dem Beschluss der deutschen Regierung, seine Kernkraftwerke in den Nachwehen von Fukushima zu schließen, wollte man der ursprünglichen Planung zufolge den Verlust der Erzeugungs-Kapazität durch Windkraft ausgleichen. Windkraft ist jedoch teuer, und das Wachstum der [entsprechenden] Industrie bedeutete, dass Subventionen – und Stromrechnungen – erheblich gestiegen sind. In Deutschland werden die Subventionen durch einen Zuschlag auf die Stromrechnungen für private Haushalte gezahlt. Das Wachstum der Windkraft bedeutete, dass dieser Zuschlag im Januar um 5 Cent (Euro) pro Kilowattstunde gestiegen ist, was etwa 14% aller Stromrechnungen ausmacht.

In der Erkenntnis, dass Windkraft ökonomisch alles andere als nachhaltig ist, hat Kanzlerin Angela Merkel vorgeschlagen, die Subventionen bis Ende 2014 zu deckeln und einen weiteren Anstieg auf 2,5% zu begrenzen, zusammen mit weiteren signifikanten Reformen nach der Bundestagswahl im Herbst. In Spanien sieht es ähnlich aus, sind doch dort die Subventionen so stark beschnitten worden, dass der Vorsitzende der dortigen Association of Renewable Energy Producers vor Kurzem gesagt hat: „Spaniens Regierung versucht, den Sektor erneuerbare Energie durch gesetzgeberische Maßnahmen zu zerschlagen“.

Präsident Obama hat wiederholt gesagt, dass wir auf Deutschland und Spanien schauen sollen, wenn es um Politik bzgl. Erneuerbarer geht. Er hat natürlich recht, aber nicht in der Art und Weise, wie er glaubt.

Außerdem sollte er auf das Cape Wind Project im Nantucket Sound schauen. Das Projekt wird 2,6 Milliarden Dollar kosten, und es hat sich eine Förderung in Höhe von 2 Milliarden Dollar von einer japanischen Bank gesichert. Aber man glaubt, dass dieses Projekt Gegenstand einer Bürgschaft des Energieministeriums ist. Und alles spricht dafür, dass dieser Handel genauso katastrophal enden wird wie die Bürgschaft für Solyndra.

Der vertraglich vereinbarte Preis für die Energie aus diesem Windpark wird 23 Cent pro Kilowattstunde betragen (vor Steuern). Dies ist 50% mehr als die gegenwärtigen mittleren Strompreise in Massachusetts. In diesem [US-Bundes-]Staat zahlt man schon jetzt im Vergleich mit den anderen Staaten den vierthöchsten Preis für Strom. Selbst wenn man die Steuern aufhebt, liegen die Kosten des 1,6 Milliarden Dollar-Vertrages um 940 Milliarden Dollar über dem projizierten wahrscheinlichen Marktpreis konventionellen Stromes. Mehr noch, dies sind lediglich die Anfangskosten, und wie in Deutschland wird damit gerechnet, dass sie 15 Jahre lang um 3,5 Prozent pro Jahr steigen.

Diese massive Energiekosten-Explosion ist eine schlechte Nachricht für das Geschäftsleben in Massachusetts, und es kann sehr gut sein, dass einige Unternehmen dadurch vollständig aus dem Staat gedrängt werden. Das wäre eine Katastrophe für Arbeitsplätze und für das Steueraufkommen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Unternehmen nicht willens sein werden, diese Rechnungen zu bezahlen, bedeutet, dass die Last zunehmend auf die privaten Haushalte abgewälzt wird. Dies jedoch wird aller Wahrscheinlichkeit nach politisch nicht nachhaltig sein, und daher werden die Kosten auf die Steuerzahler in den gesamten USA umgelegt werden – mittels der Kreditbürgschaft.

Das ist lediglich das ökonomische Argument. Bezieht man noch die Umweltaspekte in diese Überlegungen ein, wird das Ganze vollends zum Sandkastenspiel. Wie die Allianz zum Schutz des Nantucket Sound sagt: „Cape Wind bedroht die maritime Umwelt und würde die produktive, traditionelle Fischerei im Nantucket Sound schädigen“.

Die Allianz weist auch darauf hin, dass „Cape Wind keinen signifikanten Beitrag leisten würde hinsichtlich der Bemühungen, verschmutzende Emissionen zu reduzieren, und könnte diese Emissionen sogar verstärken, weil die in Bereitschaft stehenden schmutzigen Kraftwerke viel öfter hoch- und herunter gefahren werden müssen, je nachdem, wie der Wind weht“.

Sollte das Energieministerium diese Bürgschaft für Cape Wind tatsächlich gewähren, wäre das ein Triumph einer engstirnigen Ideologie über wirkliche ökonomische und umweltliche Bedenken. Der Präsident sollte genau seinen eigenen Worten folgend von Deutschland lernen und diese Bürgschaft für Cape Wind ablehnen.

Iain Murray is a vice president at the Competitive Enterprise Institute.

Link: http://www.usatoday.com/story/opinion/2013/06/13/america-wind-power-column/2397447/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Wo immer man im angelsächsischen Blätterwald hinschaut – überall ist von „Scheitern“, „uferlosen Kosten“ o. ä. der alternativen Energien in Deutschland die Rede. Dass viele westliche Regierungen offiziell das noch nicht zur Kenntnis nehmen wollen, ist eine Sache. Warum aber verschließen sich die Hauptmedien in Deutschland dieser Erkenntnis? Was wollen die deutschen Zeitungsredakteure eigentlich durch Leugnen, Ignorieren oder verzerrte Darstellungen erreichen?

C. F.




Wissenschaft der Klimaänderung ist zu einer teuren Vernebelungsaktion geworden

Er hat nicht erwartet, dass die restlichen E-Mails noch große Überraschungen bereit halten und gesagt: „Selbst wenn ich das alles falsch verstanden habe und diese Wissenschaftler gute Gründe hatten, uns in die Irre zu führen (anstatt ihre Punkte fest mit realen Daten zu untermauern), so glaube ich doch, dass die Verbreitung der Wahrheit immer noch bei Weitem das Sicherste ist, was man tun kann“.

Das ist völlig richtig.

Dass so viele Wissenschaftler es für notwendig erachtet haben, uns hinsichtlich der anthropogenen globalen Erwärmung so in die Irre zu führen, ist eine Unterwerfung unter politische Intentionen und Folge der fehlenden wissenschaftlichen Motivation. Seit der Veröffentlichung der Original-Klimagate-E-Mails sind immer neue Dinge enthüllt worden, die diese Behauptung stützen.

In dem Buch Delinquent Teenager [deutsch: siehe hier] von Donna Laframboise wurde gezeigt, wie Nicht-Regierungs-Organisationen wie Greenpeace und der WWF das IPCC korrumpiert haben. Das Buch zeigt unwiderlegbare Beweise, dass das, was einmal als „goldener Standard“ der Klimawissenschaft genannt worden war, nichts dergleichen war.

Es gab eine zweite Veröffentlichung verheerend wirkender Climategate-E-Mails und Forschungsergebnisse unter alarmistischen Schlagzeilen, die hastig zurückgezogen werden mussten infolge fehlender Präzision. Es gab einen weiteren Hockeyschläger, der unsinnige Daten verwendet hatte, und es gab ernst gemeinte Warnungen vor Extremwetterereignissen ohne jeden Beweis, dass eine neue Normalität Einzug gehalten hätte.

Trotz all dem waren die Stimmen von Alarm und Autorität nicht in der Lage, die Realität zu verstecken, dass es statistisch gesehen seit 1997 keinen Anstieg der globalen Temperaturen mehr gegeben hat, trotz einer CO2-Zunahme von 8,3 Prozent in der Atmosphäre. Für all jene, die in einigen Aufzeichnung eine Erwärmung sehen wollen: alle Datensätze stimmen darin überein, dass es eine solche seit 2000 nicht mehr gab. Tatsächlich wurde seit 2002 eine leichte Abkühlung beobachtet. Wer davon wusste? Nun, nicht die Warmisten-Wissenschaftler.

Tatsächlich hat ABC berichtet: „Einer Studie zufolge wird vorhergesagt, dass die globale Erwärmung nach 2009 mit Macht einsetzen wird, wobei mindestens die Hälfte der fünf Folgejahre wärmer als 1998 sein werden, welches das bisher wärmste Jahr jemals war“. Falsch! Selbst jüngere Behauptungen über einen „wütenden“ australischen Sommer wurden durch Satellitendaten nicht bestätigt.

Roy Spencer von der University of Alabama verglich 73 Erwärmungs-Prognosen mit aktuellen Daten aus 34 Jahren. Bis Ende 2012 fand er eine außerordentliche Diskrepanz zwischen dem, was die Modelle vorhergesagt haben und den tatsächlichen Beobachtungen von Satelliten und Ballonen. Sämtliche Vorhersagen waren nach oben verzerrt. Sein Kommentar: „ich sehe einfach nicht, wie das IPCC weiterhin behaupten kann, dass die Modelle ‚nicht inkonsistent mit den Beobachtungen’ sind. Jede geistig gesunde Person kann doch erkennen, dass das nicht stimmt!“

Seit Langem haben Wissenschaftler nach einem „Hot Spot“ in der Atmosphäre gesucht. Als man den nicht finden konnte, hieß es, die Wärme muss sich in den Ozeanen verstecken. Und doch, seit dem Einsatz von 3000 ARGO-Bojen im Jahr 2003 (das Nonplusultra der Messungen der Wassertemperatur) haben die Wissenschaftler diese Wärme immer noch nicht gefunden.

Während das CO2 ein Treibhausgas sein kann, sieht es doch so aus, als ob Klimaänderungen durch natürliche Kräfte dominiert werden und nicht durch Emissionen der Menschheit. Henrik Svensmarks Theorie der Kosmo-Klimatologie (die Rolle kosmischer Strahlen) könnte richtig sein.

Mit diesen immer erdrückender werdenden Beweisen ist es schwierig, agnostisch zu bleiben. Und doch, anstatt seine Politik hinsichtlich der Klimaänderung zu überdenken, zieht Präsident Obama es vor, die diskreditierte Forschung in den Vordergrund zu schieben, um weitere Initiativen zu rechtfertigen, die jüngst entstandene Wettbewerbsfähigkeit der USA bzgl. neuer Erdgasfunde zu vergeuden.

Die Deutschen mussten erfahren, dass Windkraft lediglich 17 Prozent der geplanten Kapazität erzeugt und das Einspeisen von Strom aus unterbrochener Wind- und Solarenergie in die Netze zu kostspieligen Unterbrechungen der Versorgung führt, was die CO2-Einsparungen aufhebt. Um die Verlässlichkeit sicherzustellen und wegen der gestoppten Investitionen in die Kernkraft baut Deutschland jetzt Kohle- und Gaskraftwerke [tatsächlich? A. d. Übers.].

Aber selbst mit den zweithöchsten Strompreisen für die Haushalte wird das Land wahrscheinlich die bis zum Jahr 2020 gesetzten EU-Ziele verfehlen. Schlimmer noch, Deutschlands Wirtschaft wird weniger wettbewerbsfähig trotz unakzeptabler Subventionen für energieintensive Industrien. Die deutschen Unternehmen zahlen 2,2 mal mehr für Strom als ihre Gegenparts in den USA.

Aber es ist nicht einfach, einen Trillionen-Dollar-Lastzug mit Fakten zu stoppen. Jedwedes internationale System zur Reduktion von Emissionen, dass die Konformität stärkt, erfordert generöse Subventionen, zentralisiert die Verwaltung, reduziert den Wettbewerb, sichert den Bürokraten und der politischen Klasse Privilegien und bietet den Gläubigen vom Steuerzahler finanzierte Reisen zu exotischen Zielen. Also wird all das mit Zähnen und Klauen verteidigt, während die sichtbaren Härten dieser Politik ausgeblendet werden.

Das also ist die Welt der Klimawissenschaft. Die Wissenschaft ist zu einem teuren Nebelschleier geworden, hinter dem sich handfeste Interessen verstecken.

Früher oder später jedoch werden die Gesetze der Ökonomie, die sicherer sind als die Gesetze der anthropogenen globalen Erwärmung, über diese Maßnahmen die Oberhand gewinnen und deren Nachhaltigkeit bestimmen. Eines Tages könnte die Zeit die Notwendigkeit der Reduktion von CO2-Emissionen rechtfertigen. Heute wissen wir, dass diese Politik basiert auf einer Wissenschaft-zurück-zum-Reißbrett, und wir wissen aus erster Hand um deren das Wachstum verlangsamende, die Wirtschaft verzerrende und die Arbeitsplätze vernichtenden Auswirkungen.

Inzwischen schwafeln die UN von Schäden durch eine „Klima-Ungerechtigkeit mit einer Dimension wie die Menschenrechte“, die böse westliche „Verschmutzer“ den armen Entwicklungsländern aufzwingen.

Sie wollen eine gewaltige finanzielle Kompensation. Legitim oder nicht, jede solcher Behauptungen über Ungerechtigkeit verblasst im Vergleich zu dem fortgesetzten Schaden und der kaltschnäuzigen Gleichgültigkeit, die wohlhabende Regierungen gegenüber ihrem Volk hegen.

Dies, und nichts Anderes, ist die größte moralische Herausforderung unserer Zeit.

Maurice Newman is a former chairman of the Australian Securities Exchange and the ABC.

Link: http://www.theaustralian.com.au/national-affairs/opinion/climate-change-science-has-become-an-expensive-smokescreen/story-e6frgd0x-1226673364237 (paywalled)

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Cadmium: Das „gute“ Gift und die Grünen

Die Techniken der Verharmlosung

Umso mehr erstaunt es daher, wenn man in Blogs zum Thema Cadmiumverwendung über Einträge stolpert, welche diese wohlbekannten Fakten negieren. Dort findet man beispielsweise Aussagen wie die, es gebe doch gar keine jahrzehntelang bestehenden Verbote. So gebe auf EU-Ebene ein Cadmiumverbot wohl erst seit Dezember 2011, und zwar lediglich für Schmuck, Legierungen zum Löten und in PVC.

Aufgrund langer Erfahrung mit solchen Ungereimtheiten in Blogs macht einen das hellhörig. Daher war die naheliegendste Überlegung sofort, den entsprechenden Eintrag bei Wikipedia [WIKI] zu checken. Und Bingo, prompt fand sich dort ein Meisterstück dafür, wie man Tatsachen geschickt arrangieren kann, ohne dabei wirklich die Unwahrheit zu sagen. Der Trick besteht vor allem darin, Haupt- und Nebenaspekte der Fakten so anzuordnen, dass ein bestimmter Eindruck entsteht. Dabei wird der Umstand genutzt, dass die meisten Leser längere Beiträge nicht von vorne bis hinten durchstudieren, sondern nach einer gewissen Zeit glauben, sie wüssten jetzt genug, und den Rest des Textes nur noch flüchtig oder gar nicht mehr lesen.

Geschick bei Wortwahl und Reihenfolge

Mit Blick auf die Giftigkeit von Cadmium wird in dem entsprechenden Wikipedia-Eintrag eingangs zunächst nur eine einzige giftige Verbindung aufgeführt, die „früher“ (1907) als „Mittel zur Behandlung von geschwollenen Gelenken…, skrofulösen Drüsen… und Frostbeulen“ verzeichnet wurde. Also uninteressanter Historienkram ohne Bezug zur heutigen Zeit. Erst deutlich später kommt dann noch eine zweite giftige Verbindung ins Spiel, von der erwähnt wird, dass die USA im zweiten Weltkrieg ihre Eignung als chemischen Kampfstoff geprüft hätten. Also auch Historienkram.

Erst im nächsten Kapitel kommt dann zur Sprache, dass die Bedeutung von Cadmium wegen seiner hohen Toxizität abnehme. Erwähnt wird nur ein einziges Verbot, und zwar dasjenige der EU vom Dezember 2011 zum Thema Schmuck, Legierungen zum Löten und den Einsatz in PVC, alles Dinge, die wenig bedrohlich klingen. Als nächstes folgt eine lange Liste mit mehr als 20 Positionen, in der zahlreiche industrielle und Hightech-Anwendungen des Cadmiums zu finden sind. Interessant ist hierbei die Formulierung „Cadmium wird bzw. wurde eingesetzt“, die ebenfalls keine Hinweise auf das tatsächliche Gefährdungspotenzial liefert. Nur bei zwei Positionen der Liste wird – eher beruhigend – von „möglicher Gesundheitsgefährdung, vor allem bei der Verbrennung entsprechender Artikel“ bzw. von „geringer Praxisbedeutung wegen möglicher Gesundheitsgefährdungen“ gesprochen.

Auf die in Wirklichkeit sehr hohe Giftigkeit des Elements sowie vieler seiner Verbindungen wird erst in der zweiten Hälfte des Artikels in den Unterkapiteln „Sicherheitshinweise“ und „Toxikologie“ näher eingegangen, auch die entsprechenden Symbole der EU-Gefahrstoffkennzeichnung sind erst in diesem Bereich zu finden.

Cadmium und Gesundheit: Die Fakten

Cadmium ist ein hochgradig gefährliches Gift. Schaut man in entsprechende Fachliteratur [CADM], so finden sich absolut eindeutige Formulierungen: Toxisch, krebserzeugend Kategorie 1, erbgutschädigend, chronische Schädigungen von Niere, Leber, Knochenmark und Herz-Kreislaufsystem, „prioritär gefährlich“ nach Wasserrahmenrichtlinie. Cadmiumverbindungen vergiften Gewässer, werden von Pflanzen aufgenommen und reichern sich in der Nahrungskette an. Zudem liegen die Cadmiumwerte in der Nierenrinde des durchschnittlichen Europäers mittleren Alters bereits knapp unterhalb des kritischen Bereichs, an dem Funktionsstörungen in der Niere auftreten können. Anders ausgedrückt: Jede weitere Belastung der Umwelt ist von Übel und sollte unbedingt vermieden werden.

Die „Wende“ der Grünen

Da Cadmium ungeachtet seiner Giftigkeit zahlreiche nützliche Eigenschaften aufweist und es oft schwierig und teuer war, dafür geeigneten Ersatz zu finden, wehrte sich die betroffene Industrie gegen Einschränkungen und Verbote oft mit Händen und Füβen. Auf wissenschaftlichen Kongressen stritten Befürworter und Gegner mit entsprechend groβer Erbitterung. Oft dauerte es Jahre, bis Verbote oder zumindest Einschränkungen des Cadmiumgebrauchs durchgesetzt werden konnten. Bei entsprechenden Gesetzesinitiativen taten sich in der Vergangenheit vor allem Personen und Gruppierungen hervor, die dem Lager der heutigen grünen Parteien nahestanden. Doch heute scheint man das dort anders zu sehen.

Segen durch Gift?

Schon vor Jahren haben die Grünen beim Cadmium eine erstaunliche Kehrtwende vollzogen. Grund ist die Tatsache, dass viele Dünnschicht-Solarzellen Cadmiumtellurid enthalten. Mit Entschiedenheit sprach sich Hans-Josef Fell, Sprecher für Energiepolitik der grünen Bundestagsfraktion, deshalb bereits 2010 gegen eine Ausweitung des Cadmiumverbots der Elektroschrott-Richtlinie der Europäischen Union (Rohs, Restrictions of the use of hazardous substances) auf solche Solarzellen aus [FELL]. Dabei hatten sich nicht nur namhafte Wissenschaftler [WISS], sondern sogar etliche Unternehmen der Solarbranche für ein entsprechendes Verbot stark gemacht. Doch dagegen argumentierte Fell mit der Behauptung, dass von Cadmiumtellurid in den Solarzellen im Normalfall keine Umweltgefährdung ausgehe, weil das darin enthaltene Cadmium und Tellur eine metallurgisch sehr feste Verbindung eingingen.

Die Position der Solarlobby

Damit vertreten die Grünen die Ansichten des Bundesverbandes Solarwirtschaft [BSW]. Dort ist man der Meinung, das Cadmiumtellurid (CdTe) in Dünnschicht-Solarzellen sei in seiner physiologischen Wirkung auf Organismen in keiner Weise mit elementarem Cadmium vergleichbar. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften – wie extrem niedriger Dampfdruck, hoher Siede- und Schmelzpunkt sowie Unlöslichkeit in Wasser und in nicht oxidierenden Säuren – werde das in CdTe gebundene Cadmium immobilisiert und seine Emission in die Umwelt unterbunden. Darüber hinaus sei die extrem dünne Schicht von CdTe in Solarmodulen zwischen zwei schützenden Glasplatten eingekapselt. Gesundheits- und Umweltrisiken im Fall von versehentlichem Bruchschaden oder Auswaschung könnten nach wissenschaftlichem Kenntnisstand nahezu ausgeschlossen werden.

Wirft man jedoch beispielsweise einen Blick in eine der zitierten Arbeiten [STEI], so steht dort, dass im Wasser aus den untersuchten Verwitterungsproben von zerbrochenen Modulen – dem sogenannten Eluat – eine Cadmiumkonzentration von 1 mg/l gefunden wurde, 200 Mal höher als der für Trinkwasser geltende Grenzwert von 5 µg/l. Bei zerbrochenen, der Witterung ausgesetzten Solarmodulen kommt es also zur Freisetzung von Cadmium. Dieses gelangt dann ins Grundwasser und damit in die Natur. Die Untersuchung kommt daher auch zu dem – sehr vorsichtig formulierten – Schluss, dass einer Entsorgung in Deponien Grenzen gesetzt seien und das Recycling von CdTe-haltigen Modulen bei höheren Produktionsvolumina ein wichtiger Gesichtspunkt sei.

Die Wikipedia-Begleitmusik

Schaut man sich ergänzend die Charakterisierung der Toxizität von Cadmiumtellurid in Wikipedia [WICA] an, so findet sich dort lediglich ein Hinweis auf Gesundheitsschädlichkeit sowie – wenn man sich gezielt auch noch die Symbole der EU-Gefahrstoffkennzeichnung neben dem Text ansieht – auf seine Umweltgefährlichkeit. Die größte Gefahr bestehe – mit bis zu 90 % Resorptionsrate – bei der Aufnahme von Feinstaub über die Atemwege, die Aufnahmerate über den Magen-Darm-Trakt liege dagegen bei nur etwa 5 %. Und das war‘s, soweit es den Wikipedia-Eintrag angeht.

Wer die ganze Wahrheit wissen will, muss auch in diesem Fall an anderen Stellen suchen [CDTE]. Dort steht dann klar und eindeutig zu lesen: „Kann Krebs erzeugen…gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut…sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben… Exposition vermeiden – vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen… Staub nicht einatmen… Freisetzung in die Umwelt vermeiden… besondere Anweisungen einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen… dieses Produkt und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen…“

Die entsprechenden Schlüsse möge jeder Leser selbst ziehen.

Langfristiges Gefahrpotenzial

Als Ergebnis der massiven Förderung der Solartechnik haben wir mittlerweile ein zusätzliches Umweltproblem, über dessen Umfang und Auswirkungen man sich bis jetzt anscheinend noch viel zuwenig Gedanken gemacht hat. Schätzungen zufolge sind in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Fotovoltaikanlagen installiert. Davon dürften etwa 10 % Dünnschicht-Solarzellen mit Cadmiumtellurid aufweisen. Insgesamt sind dies rund 150.000 Anlagen mit gefährlichem Inhalt. Spätestens in ca. 10-15 Jahren wird sich die Frage stellen, wie man mit diesen tausenden Tonnen giftigen Sondermülls fertigwerden will. Eine Deponierung ist nicht ratsam. Ob die von der Solarindustrie versprochenen Recyclingpfade dann wirklich verfügbar und vor allem auch finanzierbar sein werden, darf angesichts der desolaten Situation der Branche bezweifelt werden. Wenn die Hausbesitzer dann auf dem Problem sitzenbleiben, ist mit einer Zunahme illegaler „Entsorgungsaktionen“ zu rechnen.

Ein weiteres Problem ist Feuer. Starke elektrische Ströme, ständig wechselnde Temperaturen sowie Witterungseinflüsse führen zur Gefahr von Bränden in Fotovoltaikanlagen. Immer wieder weigern sich Feuerwehren wegen der Gefahr elektrischer Schläge, Brände an Häusern mit Solardächern zu löschen. Sind auf dem Dach CdTe-Solarzellen verbaut, so entstehen Gesundheitsgefahren für Nachbarn sowie Entsorgungsprobleme bezüglich des verseuchten Brandschutts, der auf Sondermülldeponien entsorgt werden sollte. Wer wird für die Kosten aufkommen?

Fred F. Mueller

Zuerst erschienen bei ScienceSceptical 

[BSW] Cadmium-Tellurid (CdTe) Photovoltaiktechnologie. Bundesverband Solarwirtschaft e.V., März 2009, www.solarwirtschaft.de

[CADM] Hillenbrand, T.; Marscheider-Weidemann, F.; Strauch, M.; Heitmann, K.: Forschungsvorhaben “Emissionsminderung für prioritäre und prioritäre gefährliche Stoffe der Wasserrahmenrichtlinie”

[EWG] http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31991L0338:DE:HTML  abgerufen am 22.6.2013

[CDTE] http://www.chemicalbook.com/ChemicalProductProperty_DE_CB5130942.htm  abgerufen am 26.56.2013

[FELL] http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2010-06/17045239-gruene-gegen-cadmium-verbot-bei-solarzellen-003.htm  abgerufen am 22.6.2013

[STEI] Steinberger, H.: Health, Safety and Environmental Risks from the Operation of CdTe and CIS Thin-film Modules. Progress in photovoltaics: Research and applications. Prog. Photovolt. Res. Appl. 6, 99±103 (1998).

[VERB] http://www.compliancemagazin.de/printable/gesetzestandards/eueuropa/europaeische-kommission/europaeische-kommission260511.html  abgerufen am 26.6.2013

[WICA] http://de.wikipedia.org/wiki/Cadmiumtellurid  abgerufen am 26.6.2013

[WIKI] http://de.wikipedia.org/wiki/Cadmium  abgerufen am 24.6.2013

[WISS] http://www.solar-und-windenergie.de/blog/?p=799  abgerufen am 26.6.2013




Klima-Initiative von Präsident Obama – die guten und die schlechten Nachrichten

Während des vorigen Jahrzehnts hat eine Besessenheit bzgl. der globalen Erwärmung weite Maßnahmen-Bereiche der US-Regierungspolitik dominiert. Klimatismus, der Glaube, dass vom Menschen emittierte Treibhausgase das Erdklima zerstören, verzerrt politische Maßnahmen hinsichtlich Autoverkehr, Transportwesen, Energie und Infrastruktur. Milliarden werden für die fortgesetzten Bemühungen ausgegeben, den Klimawandel zu bekämpfen.

Heutzutage wird die US-Politik gegenüber der Autoindustrie durch Klimatismus „getrieben“. In seiner Rede pries der Präsident neue Standards der Corporate Average Fuel Economy (CAFE), die auf 54,5 Meilen pro Gallone [ca. auf 22 km pro Liter] bis zum Jahr 2025 steigen und die dazu gedacht sind, Reduzierungen von Treibhausgas-Emissionen zu erreichen. Elektroautos werden gefördert und subventioniert als eine Lösung gegen die globale Erwärmung.

Das Transportwesen wird durch die Klimapolitik gestaltet. Anordnungen, Äthanol zu verbrauchen, führen dazu, dass in den USA 40 Prozent der Maisernte als Autobenzin verwendet werden. Biodiesel wird als ein Weg vorgezeichnet, die Emissionen zu reduzieren. Selbst Hochgeschwindigkeitszüge werden als Lösung vorgeschlagen, um die Menschen dazu zu bewegen, vom Flugzeug auf die Bahn umzusteigen, um Emissionen zu reduzieren.

Die US-Klimapolitik wird von Klimatismus dominiert. Vor einigen Tagen hat Dr. Daniel Schrag, ein Klimaberater des Präsidenten, festgestellt, „dass ein Krieg gegen die Kohle genau das ist, was wir brauchen“. Trotz der Tatsache, dass über 30 Prozent des US-Stromes heutzutage aus Kohle erzeugt wird, werden es Regulationen der EPA unmöglich machen, ein neues Kohlekraftwerk zu bauen. Gleichzeitig gewährt die Obama-Administration Anleihen und Subventionen für Wind-, Solar- und andere Formen erneuerbarer Energie.

In Georgetown hat der Präsident auch die Keystone Pipeline angesprochen, die seit nunmehr fünf Jahren im Verzug ist, und zwar mit den Worten: „… die Auswirkung der Pipeline auf unser Klima wird absolut ausschlaggebend für die Entscheidung sein, ihren Weiterbau zu genehmigen“. Einmal in Betrieb, kann die Pipeline 45 Prozent der Ölimporte vom Persischen Golf durch Ölimporte aus Kanada und den nördlichen USA ersetzen. Aber unser Präsident betrachtet Emissionen als gewichtiger als die Reduzierung von OPEC-Öl-Importen.

Die US-Politik bzgl. der Infrastruktur wird sehr stark beeinflusst von Ängsten vor der globalen Erwärmung. Die Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen ist der Kernbereich der LEED-Baustandards. Die Stadtplanung will Emissionen reduzieren, indem der private Autoverkehr durch öffentlichen Verkehr ersetzt wird. Die gegenwärtige Administration beantragt Zehner-Milliarden für ein „smartes elektrisches Netz”, um erneuerbare Energie voranzubringen, sowie für „Smart Meters“, um die Energie-Effizienz zu steigern. Beides wird durch die Ideologie des Klimatismus angetrieben.

Die schlechte Nachricht lautet, dass die US-Bürger zweimal für den Krieg des Präsidenten gegen das Klima bezahlen. Erstens subventionieren die Steuerzahler grüne Energie. Der Production Tax Credit wird dieses Jahr über 12 Milliarden Dollar kosten. Anleihe-Garantien des Energieministeriums für mehr als 20 bankrotte Unternehmen erneuerbarer Energie, darunter Abound Solar, Beacon Power, Evergreen Solar, Solar Trust und Solyndra haben den Steuerzahler Milliarden gekostet. Die Steuerzahler kommen auch für Bemühungen des US-Militärs auf, Biotreibstoff zu exorbitanten Kosten aus Algen herzustellen.

Zweitens zahlen die Bürger mehr für Strom, Autos und Wohnen durch die grüne Politik. Das Offshore-Wind-Programm des  Innenministeriums wird an die Haushalte Strom zu einem Preis liefern, der dreimal so hoch ist wie der von konventionellem Strom. Forderungen an die Treibstoffindustrie werden die Preise für Autos steigen lassen. Verbraucher müssen für Smart Meters zahlen, die willkürlich den Stromverbrauch zuteilen können.

Die gute Nachricht lautet, dass trotz aller Befürchtungen die anthropogenen Emissionen nur eine sehr geringe Auswirkung auf das Erdklima haben. Wasserdampf, nicht Kohlendioxid, ist das vorherrschende Treibhausgas der Erde. Emissionen der menschlichen Industrie verursachen nur etwa ein Prozent des Treibhauseffektes auf der Erde. Und im Gegensatz zu sämtlichen 73 Spitzen-Klimamodellen der Welt sind die globalen Temperaturen seit 15 Jahren nicht mehr gestiegen.

Irgendjemand muss das jetzt dem Präsidenten mitteilen!

Steve Goreham is Executive Director of the Climate Science Coalition of America and author of the new book The Mad, Mad, Mad World of Climatism: Mankind and Climate Change Mania.

About these ads

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/06/27/president-obamas-climate-initiativethe-bad-news-and-good-news/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Ist es an der Zeit, den IPCC wegen Betrugs anzuklagen?

Christopher Monckton of Brenchley

Das IPCC hat sich ‚nicht schuldig’ bekannt, nachdem es fast zwei Monate gebraucht hatte, auf meine Anklage wegen der notorisch betrügerischen Graphik im 4. Zustandsbericht zu antworten. Damit setzt es den Betrug vorsätzlich fort, was ich jetzt den Strafverfolgungsbehörden zumelden werde.

Meine Klage lautete folgendermaßen:

„Die Graphik soll angeblich zeigen, zeigt es aber nicht, dass sich die Rate der globalen Erwärmung beschleunigt und dass die beschleunigte globale Erwärmung anthropogenen Ursprungs ist“.

Das IPCC konstruiert multiple Trendlinien auf den Verlauf der globalen Temperaturanomalien nach HadCRUt seit 1850 und belegt damit, dass die Trendlinien umso steiler verlaufen, je kürzer der gewählte Zeitraum ist. Daraus zieht es die Schlussfolgerung, dass sich die Welt immer schneller erwärmt und dass wir daran schuld sind (siehe Bild rechts). Ganz klar wird das aus der Bildunterschrift:

„Man beachte, dass für kürzere Zeitperioden in jüngerer Zeit die Steigung größer ist, was auf eine beschleunigte Erwärmung hinweist. … Zunehmender Gehalt von Kohlendioxid und anderer Treibhausgase dominiert die beobachtete Erwärmung seit Mitte der siebziger Jahre…“.

Dr. Pachauri, der Klimawissenschafts-Vorsitzende des IPCC, hat die gleichen falschen Schlussfolgerungen aus dieser Graphik vor einigen Jahren in einer Vorlesung in New South Wales gezogen:

„… Während der letzten Jahre wurde der Kurvenverlauf immer steiler. Wenn man eine Linie über die letzten 100 Jahre zieht, beträgt die Neigung 0,74°C. Aber wenn man die letzten 50 Jahre betrachtet, liegt die Neigung fast doppelt so hoch wie während der gesamten 100-Jahres-Periode. Also ist es angebracht zu folgern, dass … die Erwärmung in viel schnellerer Weise erfolgt, und klarerweise werden wir in Zukunft noch stärkere Veränderungen sehen, wenn wir nicht einige Änderungen unseres Verhaltens einbringen“.

Ich habe dem IPCC nahe gelegt, noch einmal darüber nachzudenken, eine so schwindlerische  Methode zu benutzen. Wenn man nämlich Trendlinien an eine Sinuswelle anbringt (die den Trend Null hat), kann man sowohl zeigen, dass der Trend immer schneller abnimmt oder dass er immer schneller zunimmt.

Tatsächlich ist der Trend der globalen Temperatur nicht steigend. In den 101 Monaten seit Januar 2005, dem Datums-Eckpunkt des bevor stehenden 5. Zustandsberichtes des IPCC (AR5), hat es keinerlei globale Erwärmung mehr gegeben.

Die dicke blaue Linie im HadCRUt-Datensatz zeigt eine Abkühlung. Und doch zeigt die dicke rote Linie der Projektionen im AR 5, dass eine rapide Erwärmung stattfinden sollte. Schon nach wenig mehr als acht Jahren liegt die Projektion des IPCC mehr als ein Viertel Grad Celsius über der beobachteten Realität.

Das IPCC weiß ganz genau, dass die beiden Schlussfolgerungen, die den Lesern in der Bildunterschrift über die Steigung der Multipel-Trendlinien suggeriert werden sollen, unhaltbar, irreführend und – wir wollen nicht um den heißen Brei herumreden – betrügerisch sind. Das IPCC vermeidet es, seinen Fehler einzuräumen, indem es meine Klage in fünf Teile aufspaltet, von denen nur die ersten beiden Teile an die Substanz meiner Klage rühren. Und selbst mit diesen beiden vermeidet es das IPCC sorgfältig, die Substanz meiner Klage anzusprechen:

1. Klage M of B: die Graphik „gibt vor, dass sich die Rate der globalen Erwärmung beschleunigt hat“.

Antwort des IPCC: Die gezeigten Trends der beiden Abbildungen sind faktisch korrekt. Sie sind korrekt berechnet und eindeutig in der Bildunterschrift zu diesen Abbildungen erklärt… Daher ist die Behauptung gegenstandslos“.

Dabei habe ich mich gar nicht darüber beklagt, dass die Berechnungen falsch seien. Tatsächlich habe ich gezeigt, dass korrekt berechnete Trendlinien, die man an eine Sinuswelle anbringt, zu falschen Ergebnissen führen können, die sehr ähnlich denen des IPCC sind. Der von mir beklagte Fehler liegt bei der falschen Schlussfolgerung aus den Trendlinien.

2. Klage M of B: Die Graphik „gibt vor zu zeigen, dass die beschleunigte globale Erwärmung anthropogenen Ursprungs ist“.

IPCC: „Die Abbildungen wurden nicht verwendet, um eine Feststellung über die Gründe einer möglichen Zunahme des Trends zu treffen … Nachweis- und Zuordnungs-Kriterien basieren auf einer umfassenden Evaluierung der Forschung bzgl. Nachweis und Zuordnung, dargelegt im AR 4, Kapitel 9. Die Kriterien in jenem Kapitel basieren nicht auf Beweisen von Differenzen linearer Trends in unterschiedlichen Zeitspannen. Daher ist die Behauptung gegenstandslos“.

Aber die Beschreibung des IPCC zu der Abbildung ordnet die rapide Erwärmung seit den siebziger Jahren direkt der Menschheit zu. Also wurden die Graphiken doch verwendet, und ausdrücklich dazu verwendet, „eine Feststellung über die Gründe einer möglichen Zunahme des Trends zu treffen“. Abgesehen davon, falls in Kapitel 9 die Kriterien wirklich auf andere Weise ermittelt worden sind, worin besteht dann die Absicht der betrügerischen Graphik, außer in die Irre zu führen?

3. M of B (ergänzend): Ich hatte es so verstanden, dass die Graphik eine veränderte Version dessen ist, was im letzten Entwurf der Wissenschaftler erschienen ist.

IPCC: „Die fraglichen Abbildungen erschienen in der Schlussfassung von Kapitel 3 und in der Technical Summary mit der gleichen Nummerierung wie in den veröffentlichten Versionen. Die Trends einschließlich der detaillierten Legende mit den Zahlenwerten und den Unsicherheiten wurden in die Schlussfassung genauso wie in die veröffentlichte Version aufgenommen. Trends wurden in den Versionen der Schlussfassung hinzugefügt, und zwar als Antwort auf Kommentare zum Zweiten Entwurf … Daher ist die Behauptung gegenstandslos“.

Geben wir hierfür dem IPCC einen halben Punkt. Die Graphik mit den betrügerischen Trendlinien war in der Schlussfassung erschienen. Allerdings war sie in allen Versionen zuvor ohne diese Trendlinien erschienen. Irgendwer hat diese Trendlinien hinzugefügt, und das hätte er besser nicht getan.

4.M of B (ergänzend): In den Begleittext zu der falschen Graphik heißt es: „Eine zunehmende Erwärmungsrate fand während der letzten 25 Jahre statt…“.

IPCC: Aus dem Zusammenhang geht eindeutig die Empfehlung der Autoren hervor, dass das globale Mittel nicht das Gesamtbild ist („…mit wichtigen lokalen Variationen“) und dass die Trends nicht gleichmäßig verlaufen („… ist in zwei Phasen erfolgt…“ und „…stärker seit den siebziger Jahren…“). Alle diese Statements sind fachlich korrekt und erklären in Worten, was die Graphik zeigt. Daher ist die Behauptung gegenstandslos.

Aber in meiner Klage war es nicht darum gegangen, was anderswo in dem Bericht geschrieben steht und auch nicht darum, ob diese Texte anderswo faktisch korrekt sind oder nicht. Es geht um die betrügerische Graphik, deren Begleittext zuallererst im Zusammenhang mit der Graphik stehen muss, zu der er gehört. Die Tatsache, dass „das globale Mittel nicht das gesamte Bild ist“, hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, ob es angemessen ist, unrichtige Schlussfolgerungen aus den relativen Steigungen willkürlich gewählter Trendlinien zu ziehen.

5. M of B (ergänzender Punkt): in dem die Graphik begleitenden Text heißt es: „Die mittlere Erwärmungsrate gemittelt über die letzten 50 Jahre (0,13°C ± 0,03°C pro Jahrzehnt) ist fast doppelt so groß wie über die letzten 100 Jahre“.

IPCC: Die zitierte Aussage „ist fachlich korrekt. Daher ist die Behauptung gegenstandslos. Darum sehen die Mit-Vorsitzenden der Arbeitsgruppe (WG) 1 und das Büro der WG 1 keinen Anlass, in irgendeiner Form auf diese Behauptung zu reagieren“.

Aber nirgendwo habe ich geltend gemacht, dass die zitierten Worte nicht fachlich korrekt seien. Ich hatte festgestellt, dass es unangemessen für das IPCC war, aus den relativen Steigungen der verschiedenen Trendlinien die ungerechtfertigte Schlussfolgerung zu ziehen, dass sich die Rate der globalen Erwärmung beschleunigt hat und dass wir daran schuld sind.

Die Aussage des IPCC, dass verschiedene Daten „fachlich korrekt“ seien, habe ich an keiner Stelle in Frage gestellt. Ich habe lediglich die ungerechtfertigten Schlussfolgerungen angeprangert, die man daraus gezogen hat. Es wäre wohl nicht schwierig, eine Jury davon zu überzeugen, dass dieser Vorgang die fortgesetzten Versuche des IPCC beweist, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen.

Ich habe die betrügerische Graphik auf Hunderten von Vorträgen auf der ganzen Welt gezeigt. Kürzlich habe ich das Publikum aufgefordert sich vorzustellen, dass es eine Jury sei, die über Betrug zu befinden habe. Alle haben für schuldig gestimmt – und bei fast jeder Gelegenheit erfolgte das Votum einstimmig.

Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, dass das IPCC als wuchernde Anzahl supranationaler Agenturen nicht der Rechtsprechung unterliegt, außer vielleicht in der Schweiz, wo sich das Hauptquartier befindet.

Falls das IPCC britischem Recht unterworfen wäre, sollte ich die Polizei dazu bringen zu ermitteln und dann, wenn sie nichts tun, wäre ich selbst vor den Magistrat getreten. Ich habe das früher schon getan. Wenn der Fall gesichert ist, wird den Angeklagten eine Vorladung zugestellt. Ich habe einmal die britische Geheimpolizei (delikaterweise die „Verbrechens-Agentur“ genannt) vorgeführt, bin angeklagt worden und habe diese Strolche in einen erniedrigenden Abstieg gezwungen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Schweizer Behörden haben eine Sonderabteilung eingerichtet, die Betrug untersuchen soll das Bureau de l’Escroquerie. Seine Expertise ist beachtlich, und es hat große Erfahrung mit Betrügereien, die erheblich komplexer sind als jene des IPCC.

Ob die Schweizer Behörden auf meine Klage reagieren, bleibt abzuwarten. Man halte nicht seinen Atem an. Wenn allerdings das IPCC jetzt weiß, dass eine formelle Anklage erhoben worden ist, sollte es besser vorsichtiger agieren. Wenn die Schweizer Polizei vielfältige Beschwerden über unterschiedliche Aspekte des Fehlverhaltens seitens des IPCC bekommt – die Affäre um die Gletscher des Himalaya zum Beispiel – können sie nicht unbegrenzt lange in die andere Richtung schauen.

Wenn also das IPCC überleben möchte (und, offen gesagt, es hatte seine Chance), muss es in Zukunft erheblich vorsichtiger im Umgang mit der wissenschaftlichen Methode sein – und mit dem Strafgesetz.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/06/28/is-it-time-to-prosecute-the-ipcc-for-fraud/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Botschaft von Schiefergas lautet: Gesetzgebung zum Klima einstampfen!

Bild rechts: Ein Arbeiter auf einem Fracking-Bohrloch nahe Preston, Lancastershire. UK verfügt über potentielle Schiefergas-Reserven, die genauso wichtig sind wie Öl und Gas aus der Nordsee. Photo: Gabriel Szabo/Guzelian

Es kann einige journalistische Freiheit darüber gegeben haben, von welchen Behauptungen diese beiden Berichte abgeleitet worden sind. Aber selbst dann bestätigen die vorsichtigen Vorhersagen des British Geological Survey, dass UK über Schiefergas-Ressourcen verfügt, die so wichtig sind wie Öl und Gas aus der Nordsee, und dass es genug ist, für viele Jahrzehnte den gesamten Energiebedarf von UK zu decken.

Der Punkt dieser beiden entgegen gesetzten Verkündigungen ist, dass sie deutlicher denn je das kaum glaubliche Schlingern beleuchten, mit dem mehrere aufeinander folgende Regierungen unsere nationale Energiepolitik betrieben haben, wie lächerlich verdreht sie durch deren Besessenheit hinsichtlich der globalen Erwärmung geworden ist und deren Einbildung, dass wir durch Reduzierung unserer „Kohlenstoff-Emissionen“ irgendwie das Erdklima verändern können.

Die gegenwärtige Politik der Regierung ist, wie ich hier schon wiederholt dargelegt habe, zweischneidig.

Einerseits basiert sie auf der Errichtung Tausender nutzloser und lächerlich teurer Windturbinen, was nur möglich ist, weil wir gezwungen werden, das Doppelte und Dreifache der normalen Kosten für den winzigen Anteil Strom zu bezahlen, die sie so unzuverlässig erzeugen. Andererseits plant sie durch Steuern und Regulationen, dazu gedacht, die „Erneuerbaren“ wettbewerbsfähig aussehen zu lassen, die Kosten jedweden Stromes aus anderen Quellen zu verdoppeln, seien das nun fossile Treibstoffe oder die Kernkraft. Kurz gesagt, sie will unseren Strom teurer machen als irgendwo sonst in der Welt.

Dann, gerade als diesen irrsinnigen Witz einer Politik zusammen geschustert haben, entdecken wir, dass wir auf etwas sitzen, das potentiell die weltweit größte Reserve eines Treibstoffes ist, so billig, dass sich der Preis jenseits des Atlantiks innerhalb von nur fünf Jahren halbiert hat.

Das letzte Mal, als ich zu dem Schluss gekommen bin, dass der Allmächtige einen Sinn für Humor haben muss, war im Oktober 2008. Unsere Abgeordneten haben fast einstimmig für das Klimagesetz (Climate Change Act) von Ed Milliband gestimmt, was uns zum ökonomischen Selbstmord verdonnert, wenn wir unsere CO2-Emissionen innerhalb der nächsten 40 Jahre um 80% drosseln sollen. Und gleichzeitig hat es in London zum ersten Mal seit 74 Jahren im Oktober wieder geschneit.

Wir werden kein Ende dieser Geisteskrankheit erleben, bis unsere Politiker zur Besinnung kommen, sich in die reale Welt zurück arbeiten und das Gesetz aus den Statuten entfernen.

Medien hinsichtlich ,Drosselung’ getäuscht

Wie gewöhnlich war es merkwürdig anzuschauen, wie geflissentlich es die BBC und Channel 4 in ihrer Berichterstattung über die Finanzen der Nation vermieden haben, in irgendeiner Weise den mächtigen Elefanten zu erwähnen, der in den  Raum trompetet hat. Als George Osborne seine Pläne enthüllt hat, die öffentlichen Ausgaben innerhalb der nächsten zwei Jahre um 11,5 Milliarden Pfund zu kürzen, hätte man meinen können, dies sei ein verheerender Schlag für unser öffentliches Budget (wie es Jon Snow auf den Punkt gebracht hat: „der öffentliche Sektor im Belagerungszustand“).

Aber man wartete vergeblich auf irgendeine dieser Kürzungen – auf besessene Journalisten, die den offensichtlichsten Punkt hinsichtlich Osbornes Kürzungen ansprachen – dass er sich auch dann immer noch in jedem einzelnen Monat so ziemlich die gleiche Summe borgen muss, um  den unaufhörlichen Anstieg der Mehrausgaben der Regierung aufzufangen.

Im Mai musste sich Mr. Osborne 15,3 Milliarden Pfund leihen, etwas mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Weit davon entfernt, gekürzt zu werden, steigen die öffentlichen Ausgaben immer noch. Bis zum nächsten Jahr wird projiziert, dass sich unsere Schulden verdoppelt haben, seit diese Regierung an die Macht kam, von 600 Milliarden Pfund auf 1200 Milliarden Pfund. Trotz der Schlagzeilen, dass einige Ministerien der Regierung mit Kürzungen bis 25% rechnen müssen, sieht das allgemeine Bild doch so aus, dass der öffentliche Sektor sich weiterhin unkontrollierbar ausdehnt. Es kann kein Zeichen dafür sein, dass die Realität Einzug in unsere Zwangslage hält, solange die Allianz der Steuerzahler berichten muss, wie es im vorigen Monat der Fall war, dass nicht weniger als 2525 Behördenmitarbeiter 100000 Pfund oder mehr pro Jahr verdienen. Aber man kann von der BBC kaum erwarten, dass sie davon Kenntnis nimmt, wenn die Anzahl deren Mitarbeiter mit einem ähnlichen Gehalt gerade mal 360 beträgt.

Link: http://www.telegraph.co.uk/earth/energy/10149478/The-message-of-shale-gas-is-scrap-the-Climate-Act.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Neue Studie: Ältere Wetterstationen messen viel höhere Tagestemperaturen…

Die Autoren schreiben: „Der Vergleich (von 5 Jahre alten Wetterhütten) mit 1 bis 3 Jahre alten Hütten ergab signifikante Temperaturunterschiede zu verschiedenen Tageszeiten. Die Unterschiede, größer als die Fehlerbandbreite, zeigen einen systematischen Effekt. Die mit den alten Hütten gemessenen Temperaturen liegen höher, und die größte Augenblicks-Differenz betrug 1,63°C während des Tages. Nachts wurde an den beiden automatischen Messpunkten die gleiche Temperatur gemessen (innerhalb der Fehlerbandbreite). Dieses Phänomen nahm mit zunehmender Intensität der Solarstrahlung zu und mit zunehmender Windgeschwindigkeit ab. Es wird daher mit einem Strahlungseffekt in Zusammenhang gebracht. Die Alterung der umgebenden Hülle hat die Effektivität des Strahlungsschutzes verringert und zu einer signifikanten Veränderung der Temperatur-Evaluation geführt“. Diese Studie ist ein weiterer Schlag für die unzuverlässigen und verzerrten sowie in hohem Maße nach oben korrigierten Temperaturaufzeichnungen.

Vergleichende Analyse des Einflusses der Sonnenstrahlung auf Temperaturmessungen in Wetterhütten bei der Alterung der umgebenden Hülle

G. Lopardo et al

Die Schutzschirme vor der Solarstrahlung spielen bei den automatischen Wetterstationen eine Schlüsselrolle. In dieser Arbeit werden die Auswirkungen alternder Schutzhüllen auf die Temperaturmessungen untersucht. Parallele Temperaturmessungen gemäß internationalem Standard und mit einer gut definierten Fehlergrenze wurden durchgeführt, und zwar mit zwei natürlich ventilierten Wetterhütten, ausgerüstet mit identischen Sensoren und Unterschieden nur hinsichtlich der Dauer ihres Betriebs. Drei verschiedene Tests wurden durchgeführt mit drei verschieden alten Wetterhütten (AWS): eine 5 Jahre alte AWS (AWS5) wurde verglichen mit einer neuen AWS (AWS0); eine 1 Jahr alte AWS (AWS1) wurde verglichen sowohl mit einer 3 Jahre alten AWS (AWS3) und einer neuen (AWS00). Abhängig von Sonnenschein und Wetterbedingungen zeigt sich eindeutig eine Abnahme der Schutzwirkung bei den älteren AWSs (5 und 3 Jahre alt). Daher wurde eine qualitative Schätzung vorgenommen, wie unterschiedliche Bedingungen durch die Alterung sich auf die Temperatur auswirken.

Während des Vergleichs zwischen den 0 und 5 bzw. den 1 und 3 Jahre alten Schutzhüllen zeigten sich signifikante Temperaturunterschiede zu verschiedenen Zeiten tagsüber. Die Unterschiede, größer als die Fehlerbandbreite, zeigen einen systematischen Effekt. Die in der älteren Hütte gemessene Temperatur liegt höher, und die maximale gemessene Differenz betrug 1,63°C (im Vergleich 0 und 5 Jahre) während des Tages. Nachts haben die beiden AWSs gleiche Temperaturen gemessen (innerhalb der Fehlerbandbreite). Dieses Phänomen nahm mit zunehmender Intensität der Solarstrahlung zu und mit zunehmender Windgeschwindigkeit ab. Es wird daher mit einem Strahlungseffekt in Zusammenhang gebracht. Die Alterung der umgebenden Hülle hat die Effektivität des Strahlungsschutzes verringert und zu einer signifikanten Veränderung der Temperatur-Evaluation geführt“. Die experimentellen Ergebnisse eines weiteren Vergleichs zwischen 0 und 1 Jahr alten Schutzhüllen kamen zu der gleichen Schlussfolgerung und zeigen einen vernachlässigbaren Alterungseffekt, der innerhalb der Fehlerbandbreite liegt.

Link: http://hockeyschtick.blogspot.co.uk/2013/06/new-paper-finds-that-aging-weather.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Mythos der Linken vom „grünen Wachstum“

Bild rechts: Erneuerbare: enorm ineffizient © Kim Hansen

Aber jenseits der unmittelbaren politischen Implikationen steht Blairs Entscheidung sinnbildlich für die moderne Linke. Dem französischen Philosophen Pascal Bruckner und seinem Buch The Fanaticism Of The Apocalypse zufolge haben die Linken mit der Übernahme des Umweltaktivismus’ ihre eigenen Ideale aufgegeben. Erneuerbare, vor allem Wind und Solar, tragen nur sehr wenig dazu bei, Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Sie sind enorm ineffizient und erfordern Backups durch Kernkraftwerke oder mit fossilen Treibstoffen betriebene Kraftwerke.

Erneuerbare verkörpern alles, was dem Sozialismus entgegen gesetzt ist. Eine effiziente Energiequelle durch eine weniger effiziente zu ersetzen reduziert das Produktions-Potential der Wirtschaft. Ein brillanter Twitter-Eintrag zur Zeit der Beerdigung von Margaret Thatcher bringt die ideologische Konfusion der Linken auf den Punkt – nämlich für die Kohlekumpel und gegen das, was sie fördern. Kohlekraftwerke werden umgerüstet, um importiertes Holz zu verbrennen. Politische Maßnahmen zur Förderung der Erneuerbaren sind ein klassischer Fall, Wohlstand von Vielen auf Wenige zu übertragen – Landbesitzer und Energieunternehmen.

Zwischen den Weltkriegen war ländliche Nostalgie und Feindseligkeit gegenüber der Industrie tendenziell die Sache der Rechten. Die Klänge von Stanley Baldwins England klangen wie Hammer auf Amboss und wie die Sense auf dem Schleifstein, sagte der Führer der Konservativen auf einem Treffen anlässlich des St. Georges Day im Jahr 1924 nach seiner ersten Amtszeit als Premierminister. Für George Orwell war es das Klappern der Pantoffeln in den Fabrikstädten von Lancaster, der Hin-und-her-Verkehr der Lastwagen auf der Great North Road und das Rattern der Teewagen [pintables] in den Pubs von Soho. Labour war der Champion städtischen Lebens und der Interessen der Arbeiterklasse. Alles in allem stand der Sozialismus für Fortschritt.

Es stimmt zwar, dass es bei den Linken Stimmen gab, die eine Rückkehr zur ländlichen Vergangenheit forderten. Die Umverteiler [distributists], darunter Hilaire Belloc und GK Chesterton, befürworteten die Enteignung von Landbesitzern und der Zuteilung von drei Acres [ca. 12000 m²] und einer Kuh an jede Familie. Die Grünen Hemden, eine Bewegung, die Zurück-zur-Natur-Gefühle mit der Ankurbelung der Wirtschaft [crank economics] verknüpfen wollte, marschierten in den dreißiger Jahren durch London, wurden jedoch 1944 durch den Labour-Abgeordneten Tom Driberg als ein „kleiner, fantastischer Kult von Natur-Wallfahrern“ abgetan.

Die lautesten Gegner der Umweltbewegung nach dem Krieg fanden sich bei den Linken. Die Erfahrungen aus der Arbeit mit Wissenschaftlern, die wegen der angenommenen Unverträglichkeit der industriellen Zivilisation mit den Grenzen der Umwelt alarmiert waren, veranlassten den Ökonomen Wilfried Beckerman, ihnen ein nur minimales Verständnis der Art und Weise vorzuwerfen, in der die Welt der Menschen tickt.

Beckerman war ein Berater von Tony Crosland in der ersten Wilson-Regierung, also in derjenigen, die ein neues Britannien aus der Taufe heben wollte mit der weißen Hitze der technologischen Revolution. Als Sozialdemokraten standen sie in Opposition zum Umweltaktivismus, weil kollektive Maßnahmen zur Verbesserung des Lebens nur den Wohlhabenderen zugute kämen. Crosland warf den Umweltaktivisten vor, wirtschaftlichem Wachstum feindlich gegenüber zu stehen und sich nicht um die Sorgen der normalen Menschen zu kümmern. Er machte sich über sie lustig als „freundliche und engagierte“ Leute, die unbewusst die Leiter unter den Menschen wegstoßen wollten.

Nichts illustriert den intellektuellen Bankrott ihrer Nachfolger von heute besser als ihr Glaube an den intellektuellen Betrug des „grünen Wachstums“ und deren Unterordnung unter eine ökonomische Analyse, der zufolge es keinen Austausch zwischen aggressiven Zielen der Kohlenstoff-Verminderung und steigendem Lebensstandard gibt. Das Vorgehen gegen den Klimawandel, hat Tony Blair ohne Sinn und Verstand einmal behauptet, war die ‚Pro-Wachstum-Strategie’.

Eine Generation zuvor sahen die Sozialdemokraten die Umweltbewegung als eine Bedrohung der Interessen der Arbeiter an. Indem sie vor der Umweltbewegung kapitulierten, hat die heutige Linke den Sozialismus aufgegeben. Zwei Dinge folgen daraus. Erstens, die Linken haben intellektuelle Härte aufgegeben. Zweitens, mit der Herabstufung der Interessen der Arbeiter und dem geringeren Wohlstand, um den Planeten zu retten, hinterlassen die Linken eine breite Spur von Wählern, die nach einem Geländer suchen. Eines Tages wird sie aus ihrem grünen Traum erwachen und feststellen, dass sie missbraucht wurde.

Rupert Darwall is the author of The Age of Global Warming – A History (Quartet Books, 2013)

Link: http://www.prospectmagazine.co.uk/blog/renewable-energy-socialism-rupert-darwall-age-of-global-warming/#.UcrTQ9hmMux

Übersetzt von Chris Frey EIKE