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Ein Weihnachtsmärchen: Minister Altmaier, die Energiewende und die Geisterfahrer

Doch, er ist ein fröhlicher Mann, und sehr schwer.

Und ja; er kann reden! Wenn man ihn lässt, dann auch über alles und jedes, besonders gerne und lange aber über die Energiewende. Denn die ist nicht nur seine Jahrhundertaufgabe  sondern auch die des gesamten deutschen Volkes. So jedenfalls will es die Kanzlerin und dann will er es auch – und verkündet es landauf, landab den Menschen.

Obwohl, auch die Schwierigkeiten sieht er, so sagt er jedenfalls und vergleicht die von seiner Regierung eingeleitete Energiewende gern mit „einer Operation am offenen Herzen“. Etwas ganz gefährlichem also. Um aber gleich darauf von den riesigen Chancen zu schwärmen, die diese Wende doch bietet, denn sie ist „unsere Mondlandung“ wie er sie schwärmend nennt. Wer wollte da zurückstehen- auf dem Weg zu neuen Ufern.

Doch der Reihe nach.

Am Abend des 18.12.12 war Bundesumweltminister Dr. Peter Altmaier Ehrengast und Festredner bei der Weihnachtsfeier der märkischen CDU.  Er sollte dort einen öffentlichen Vortrag (mit Diskussion, die aber, wie immer, zu kurz kam) über „ die Energiewende , als wichtigstem und größtem Wirtschaftsprojekt Deutschlands für die nächsten Jahrzehnte“ halten. So steht es in der Einladung.  Der Vortrag fand im noblen Mövenpick statt, direkt neben der historischen Mühle vom Schloss Sanssouci. Auch Parteifremde waren eingeladen, so auch der Autor.

Der Minister kam zu spät, aber kurze Zeit später direkt zur Sache. Gutgelaunt berichtete er darüber, wie er um den 27. Mai d.J. den Anruf der Kanzlerin bekam, ob er den Job des Bundes-Umweltministers übernehmen wolle, und er hätte keine zwei Minuten gezögert – vielleicht seien es auch 10 Minuten gewesen, kokettierte er- um zuzusagen.

Die Begründungen dafür waren interessant weil ehrlich. Man wisse erstens ja nie, ob – wenn man ablehne- irgendwann nochmals so ein Anruf käme, und zweitens, so eine Herausforderung  gäbe es in Deutschland so schnell nicht wieder, obwohl, wie er später erfahren musste, der Etat des Bundesumweltministeriums unter der Position „Sonstiges“ versteckt gewesen sei. So klein sei der.

Doch dann ging es richtig zur Sache. Man möge sich doch mal vorstellen, was er bisher alles zuwege hat bringen müssen.  Wie er als parlamentarischer Geschäftsführer noch wenige Monate zuvor die Parlaments-Mehrheit für die Verlängerung der  Laufzeiten des Kernkraftwerke  hätte organisieren müssen, obwohl schon damals einige Parteifreunde – wie auch die „Freunde von den Grünen“ dagegen gewesen seien. Doch er hätte er das geschafft!

Und dann, nur sieben Monate später, die Kehrtwende um 180 Grad. Er musste dann den sofortigen bzw. verkürzten Atom-Ausstieg wg. Fukushima organisieren. Das komplette Gegenteil also! Aber auch das hätte er geschafft.

Vielleicht ungewollt, enthüllte Altmeier damit, nach dem Dampfplaudern, seinen zweiten dominierenden Charakterzug:

Seht her, so die Botschaft- ich kann alles verkaufen. Und tue das auch!

Und dann ging es so richtig zur Sache. Nach einigen einleitenden Kalauern über das geschichtsträchtige Wirken von Saarländern im Allgemeinen und in Brandenburg im Besonderen, sprach er über die Energiewende. Die sei die Aufgabe für Generationen. Vergleichbar mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg, und dem Projekt Deutsche Einheit. Und fragte rhetorisch in die Runde: „Wer, wenn nicht die tüchtigen Deutschen, würden das schaffen?“  Und sie hätte ja auch gute zwei Gründe. Einen egoistischen und einen altruistischen.

Der egoistische sei, dass die fossilen Energieträger immer teurer würden. Hätten sich doch die Heizenergiepreise um 175 % erhöht, und eine Tankfüllung könne man sich als junger Mensch kaum noch leisten, so teuer sei die und überhaupt deren Preise würden immer nur weiter steigen. Da sei es gut und richtig die Energie, die man brauche, gleich selber zu erzeugen und die Solar-Vergütung seit ja schon von fast 50 ct./kWh auf unter 20 ct/kwh abgesenkt worden, wenn auch jedesmal auf 20 Jahre garantiert, wie er leise in einem Nebensatz hinzufügte.

Kein Wort jedoch von der wahnsinnigen Belastung von über 200 Mrd €, die die Verbraucher für die bis Ende 2011 bereits installierten PV und WKA´s noch werden zahlen müssen, und wie jedes Jahr Milliarden und Abermilliarden dauerhaft hinzukommen. Kein Wort auch zum Steuersatz von 55 % auf Benzin, der mithilft, dass die Preise dort nach oben schießen, und erst recht kein Wort zu den Steuern & Umlagen beim Strom, die bereits knapp die Hälfte der Rechnung ausmachen, während die Erzeuger die gleichen Beträge wie vor zehn Jahren erhalten. Das zu sagen hätte alles nur gestört.

Umso schöner die neue Energiewende-Welt. Dazu passte noch so eine Mitteilung des Ministers: Glückliche Praktikanten  stöbern mit Infrarotsensoren Energielecks in den Fabriken auf und die Eigentümer sind ganz begeistert davon, diese dann abstellen zu dürfen. Das wolle er jetzt auch in die Schulen tragen, denn dort sind die jungen Menschen am aufnahmefähigsten für das Gute.

Also der egoistische Grund ist, dass Deutschland sich unabhängig macht, von den bösen Mächten, die über Öl- und Gas verfügen. Und dazu ist die Energiewende die einzig richtig Antwort, auch wenn die Schwierigkeiten enorm seien.  Von der selbstgemachten sofortigen Abschaltung von 8 Kernkraftwerken mal nicht zu reden.

Und da sei ja noch der altruistische Grund. Der Klimawandel und die dadurch drohende Klimakatastrophe, die zwar erst in Generationen kommt, aber für diese bestimmt sehr schädlich sei.  Da müsse er als verantwortungsbewusster Politiker handeln. Er und seine Staatsekretärin Frau Reiche seien doch extra zur Klimakonferenz nach Doha gereist. Leider hätte man dort weniger erreicht, als man sich vorgenommen hätte. Und auch wenn Deutschland nur zu 3 % zu den weltweiten Emissionen beitrüge, und die Chinesen, wohlstandshungrig wie sie sind, jede Woche 1 Kohlekraftwerk in Betrieb nähmen und dazu noch 60 Kernkraftwerke bauen würden, wäre der deutsche Klimaschutzbeitrag richtig und wichtig.

Hoppla, das ist Dialektik, oder? Übersetzt hieß das, es nützt zwar dem Klima überhaupt nichts, dass wir unseren CO2 Ausstoß herunterfahren, aber trotzdem ist das richtig und wichtig.  Denn wir haben es so beschlossen.

Und weiter erbaute sich der Minister an seinen eigenen Worten  – seine Rede wurde länger und länger- und schwärmte von 25 % Energieanteil, den die „Erneuerbaren“ bereits lieferten. Wegen der „richtigen und notwendigen Vorrangeinspeisung“  so seine Worte, seien nun aber leider die konventionellen Kraftwerke – die man für „eine Übergangszeit“ leider immer noch brauche- nicht mehr rentabel. Selbst die wenigen Pumpspeicherwerke könnten ihren, mit billigem Nachtstrom hochgepumpten, Strom nicht mehr mittags gewinnbringend einspeisen, da wo die Spitzenlast gebraucht wird, weil das ja an sonnigen Sommertagen die Solar- und Windstromer täten. Bedauerlich sei das zwar, aber eine Subventionierung der unrentablen fossilen und Pumpspeicher – Kapazitäten, wie es die Industrie jetzt wünsche, kämen mit ihm nicht in Frage. Da könne man nicht mit ihm rechnen. Nein, da muss man den Markt wirken lassen. Und das sei alles eine große Chance für die Kräfte des Marktes.

Wer sich die Solaranlagen aufs Dach setze, oder in Windkraft investiere, der könne doch mit einer sicheren Rendite von 5 bis 9 % rechnen. Wo gibt es das denn heute noch, so die rhetorische Frage? Da sei der Markt wirklich wirksam, erklärte uns der überzeugte Minister. Vernünftige Investoren investieren. Aber leider auch hier kein Hinweis darauf, dass diese wahrhafte Traumrendite erst durch die staatliche Zwangsabnahmegarantie ermöglicht wurde. Von Markt also keine Spur!

Natürlich koste das alles Geld, sehr viel Geld, so der Minister weiter, aber in Zukunft würde das alles sehr viel billiger und die anderen Energieträger dagegen immer teurer.  Da liege die Chance im Generationenprojekt Energiewende.

Ja, es sei auch richtig. dass unkonventionelle Erdgasförderung, die Preise von Erdgas vielleicht nach unten bewegten! Das stimme, so der Minister, aber um gleich anzufügen: Nur, wer weiß schon, wie lange das anhält!

Das hieß; wir ändern unseren Kurs deswegen noch lange nicht.

Zwischendurch gab er einige Witzchen zum Besten, die sein tiefes Verständnis von den Schwierigkeiten der Energiewende demonstrieren sollten. Ein Beispiel: Alle Bundesländer machten leider ihr eigen Ding, wenn dann der Strom aus dem Norden, wo ihn keiner braucht, mit dem Strom aus dem Süden zusammentrifft, dann knallt es in Frankfurt. Und aus, sei es mit der Akzeptanz der Energiewende. Das hätte er in Husum bei einer Windmesse auch so deutlich erklärt, so aber ginge es nicht. Und das hätten nun auch die Bundesländer begriffen.

Und am Beispiel Smartphone kalauerte er, wenn der Staat – was er wie wir alle wissen, unverdrossen tut- der Wirtschaft vorschreiben wollte, wie sie die Energiewende zu meistern hätte, dann würde zwanzig Jahre später immer noch ein tragbares Telefon halb so groß wie ein Brikett, halb so schwer wie ein Brikett und halb so dumm wie ein Brikett sein, statt eines winzigen Smartphones, das vom Markt selber komme.  Angesichts des erdrückenden Staatseingriffes in den Markt, erschloss sich den Zuhörern dieser Witz nicht so recht,  aber einige lachten trotzdem.

Dann, nach rd. 50 Minuten, hieß es, der Minister müsse gleich wieder weg – zu einem wichtigen Hintergrundgespräch zur Vorstellung  des Monitoringberichtes zur Energiewende – wie verständnisheischend erklärt wurde, deswegen könne man nur wenige und dazu nur kurze Fragen zulassen. Kein Wort mehr vom Dialog, zu dem man zuvor extra eingeladen  hatte.

Zuerst durfte Steven Bretz, der energiepolitische Sprecher der CDU Landtagsfraktion, einiges zur misslichen Situation der realen Energiewende in Brandenburg sagen. Hier erzeugen immerhin mehr als 3000 Windkraftanlagen bei Wind ihren Strom. Den aber in Brandenburg kaum einer braucht. Doch 40 % der 160 GWh,  die dieses Jahr mangels Bedarf und mangels Leitungen insgesamt nicht abgeführt werden konnten, aber vom Verbraucher bezahlt werden mussten, stammten aus dem armen Brandenburg und trieben dort die Energiekosten in die Höhe. Darauf ging der Minister nur mit ein paar Floskeln ein.

Als zweiter durfte dann der Autor(1) den Minister darauf hinweisen, dass seine beiden genannten Gründe für die Energiewende –die drohende Klimakatastrophe und baldiger Energiemangel- nach offiziellen Angaben nicht stichhaltig seien. Die Klimakatastrophe sei abgesagt, weil seit nunmehr 16 Jahren die Globaltemperatur nicht mehr stiege, obwohl die CO2 Konzentration weiter munter wüchse. Ein Zusammenhang mit der CO2 Emission daher weder heute noch früher erkennbar sei. Von Beweisen keine Spur. Damit sei diese Phase genauso lange, wie die zuvor zur Klimakastrophenstimmung führende Erwärmungsphase.

Und außerdem sei vom baldigen Ende und immer weiter steigenden Preisen bei den konventionellen Energieträgern nichts zu sehen, u.a. Brandenburg hätte billige Braunkohle im Überfluss, und die Revolution bei der Gewinnung von Erdgas- und Öl, ließen die Preise für Gas bereits purzeln und die Reichweiten für Gas und Öl um einige Jahrhunderte  länger werden. Zudem hätten wir ja selbst durch den überhasteten und falschen Atomausstieg dafür gesorgt, dass Energie knapp würde und die Kosten stiegen. Warum, also – so die Frage- zerstören wir die beste  Energieinfrastruktur der Welt, um parallel zu irrsinnigen Kosten, eine zweite Infrastruktur mit schlechtem Ergebnis aufzubauen? Eine erkleckliche Anzahl der Zuhörer fragten sich dies wohl auch und klatschten Beifall.

Der Minister überlegte nicht lange und erzählte dann in Ichform den Witz von seiner Fahrt auf der Autobahn, bei der er als Fahrer bemerkte, dass ihm plötzlich erst ein Geisterfahrer und dann tausende entgegenkamen. Worauf ihn seine (fiktive) Mitfahrerin belehrte, dass er wohl selbst der Geisterfahrer sei.  Um dann sang- und klanglos überzuleiten zum üblichen Sermon von den über 70 bis 80 % aller Wissenschaftler, die ihm sagten, dass der Mensch am Klimawandel schuld sei, deswegen im Interesse künftiger Generationen etwas dagegen unternommen werden müsse und warum ich denn überhaupt den Klimawandel leugne.

Das hatte ich zwar nicht getan, aber so richtig begriffen hat der zu flinke Minister den Unterschied zwischen Klimawandel und Klimakatastrophe auch nicht.  Sonst hätte er diese Antwort nicht gegeben. Denn reden kann er, zuhören jedoch nicht und verstehen erst recht nicht.

Der uralte Geisterfahrerwitz aber kennzeichnet die Situation viel klarer als es dem Minister lieb sein kann und blieb mit Sicherheit in den Köpfen der Zuhörer hängen. Obwohl auf den Frager gemünzt, begriff jeder der wollte, dass ein Minister, der in zwei aufeinander folgenden Sätzen total Gegensätzliches von sich gibt, ein Minister der stolz darauf ist, für jedes politische Ziel und seien sie noch so gegensätzlich, in Windeseile politische Mehrheiten organisieren zu können, ein Minister, der die Entwicklung des Weltklimas und der Weltenergieversorgung zugunsten einer Mainstream-Ideologie, die ihm die Chefin, aus welchen Gründen immer, verordnet hat, ausblendet, ist ein politischer  Geisterfahrer.

Und das ist noch das netteste, was man über ihn und seine Politik sagen kann. Das hinderte die Anwesenden aber nicht, ihn reichlich mit Applaus zu bedenken.

Michael Limburg EIKE

(1) Der Reporter Marco Zschiek der lokalen Potsdamer Nachrichten hat nur dies verstanden, denn er schreibt:

„Ganz zum Schluss schaute Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) etwas peinlich berührt. Nachdem er Mitgliedern und Gästen der Potsdamer CDU im Mövenpick Restaurant an der historischen Mühle am Dienstagabend eine gute Stunde lang die Schwierigkeiten und Chancen der Energiewende erläutert hatte, stand ein Fragesteller auf und leugnete einfach mal den Klimawandel an sich. Der Mann war Michael Limburg vom Europäischen Institut für Klima und Energie, das seine Finanzierung nicht offenlegt und dessen amerikanisches Pendant von der Ölindustrie gepäppelt wird. Derart notorische Klimaskeptiker ist Altmaier als Umweltpolitiker gewohnt. Eine durchaus große Minderheit der Anwesenden applaudierte jedoch – und zwar Limburg. Ein Teil der christdemokratischen Basis fremdelt also nach wie vor mit den ganzen neuen Sachen. Aber es ist ja auch eine konservative Partei.“

Ich schickte ihm daraufhin die folgende Mail (potsdam@pnn.de), Antwort steht aus.

Hallo Herr Zschiek,

Sie müssen auf einer anderen Veranstaltung gewesen sein:

Sie schreiben: „…..stand ein Fragesteller auf und leugnete einfach mal den Klimawandel an sich.“

Sie verwechseln da was, vermutlich, weil Sie – wie auch der Minister- den Klimawandel als per se nur dem Menschen zuordnen. Was anderes kennen Sie beide vermutlich nicht. Denn anders lässt sich Ihre Äußerung nicht verstehen. Diese Haltung ist zwar mindestens Hybris, und durch keinerlei Wissenschaft bestätigt, aber so ist es.

Zudem mögen Sie uns ja für rückständig und sehr blöde halten, denn wer den Klimawandel leugnet, ist wirklich bescheuert. Nur das tut keiner von uns, weder bei EIKE noch irgend jemand der 10.000 Wissenschaftler weltweit, noch die Leute die – wie Sie zu Recht schreiben- mir Beifall geklatscht haben. Klima und Wandel sind zwei Seiten derselben Medaille (Klima ist aus dem Griechischen abgeleitet und steht dort für Neigung, also Änderung). Das Klima der Erde wandelt sich, seit es Atmosphäre auf dem Planeten gibt. Wer sollte das leugnen?

Wenn Sie zugehört hätten, würden Sie bemerkt haben, dass ich die offiziellen Entwicklung der globalen Mitteltemperatur genannt habe, die seit 16 Jahren keine Erwärmung mehr zeigt. Hingegen steigt die CO2 Konzentration stetig mit 2 ppm pro Jahr an. Lt. IPCC Modellen hätte die Temperatur aber in dieser Zeit um satte +0,3 °C ansteigen sollen. Daraus kann jeder, der an der Wahrheit interessiert ist, erkennen, dass es mit der Treiberrolle des CO2 nicht weit her sein kann. Vom Menschen allgemein – insbesondere in Deutschland mit seinen popligen 3 % Anteil an den weltweiten Emissionen–  gar nicht erst zu reden. Denn es zeigt, die Natur kümmert sich einen Dreck um die Modelle.  Das müsste Sie stutzig machen als Journalist. Aber Sie sind ja, anders als die erwähnten CDUler, nicht konservativ.

Meine Eindrücke vom Vortrag des Ministers finden Sie hier. http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/ein-weihnachtsmaerchen-minister-altmaier-die-energiewende-und-die-geisterfahrer/

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)




Eine Widerlegung von Steven Sherwood und den Kritikern des solaren Antriebs im bekannt gewordenen Entwurf zum AR 5

Der mir durch ein  Leck bekannt gewordene Entwurf des IPCC-Berichtes betont in Kapitel 7 den Hinweis auf starke Beweise für den solaren Antrieb trotz der sehr geringen Varianz der Solarstrahlung, selbst wenn wir den Mechanismus nicht kennen:

Der Antrieb durch Änderungen der Gesamt-Solarstrahlung allein scheint für diese Beobachtungen nicht in Frage zu kommen, was die Existenz eines verstärkenden Mechanismus impliziert wie z. B.  der hypothetische GCR-Wolkenlink.

Einer der 15 Leitautoren von Kapitel 7 erwiderte, dass die Beweise für einen zur Debatte gestellten Mechanismus der solaren Verstärkung, GCR-Cloud, auf einen schwachen Effekt hindeutet, und tat im Folgenden so, als ob dies den vom IPCC eingeräumten einen Mechanismus dieser Art, der eine substantielle Auswirkung haben muss, umgeht:

 (Professor Steven Sherwood) sagt, der Gedanke, dass im von ihm geschriebenen Kapitel der solaren und anderen kosmischen Strahlung eine größere Rolle bei der globalen Erwärmung zugebilligt wird, ist „lächerlich“.

„Ich bin sicher, dass Sie diese Abschnitte selber lesen können nebst der Zusammenfassung davon. Dann sehen Sie, dass wir genau das Gegenteil schlussfolgern – dass dieser Effekt der in diesem Abschnitt besprochenen kosmischen Strahlung vernachlässigbar zu sein scheint“, sagte er dem Magazin PM.

Sherwood benutzt Theorie – seine Unzufriedenheit mit einer Theorie, wie die solare Verstärkung funktionieren könnte – um den (eingeräumten) Beweis irgendeines Mechanismus’ der solaren Verstärkung zu ignorieren. Die Theorie höher zu bewerten als die dagegen sprechenden Beweise ist keine Wissenschaft. Es ist das definitionsgemäß genaue Gegenteil von Wissenschaft.

Da Sherwood Australier ist, erschien es angebracht, nach Down Under [= Australien] zu reisen. Dort habe ich mich mit Jo Nova zusammengetan und mit ihr zusammen eine auf ihrer Website veröffentlichte Antwort verfasst.

Jo kennt Sherwood

Hier folgen Jo Novas Bemerkungen zu Sherwoods Schwindeleien:

Das IPCC fügt jetzt Hinweise auf Kritiker ein (damit man ihm nicht vorwerfen kann, diese komplett zu ignorieren), aber sie begraben die Bedeutung jener Studien unter glorreicher Graphik-Kunst, schwerfälligem Bürokraten-Deutsch und widersprüchlichen Schlussfolgerungen.

Wenn Skeptiker darauf hinweisen, dass das IPCC (in einem versteckten Entwurf) einräumt, dass der solar-magnetische Effekt das Klima der Erde verändern kann, schlagen die so genannten Professoren der Wissenschaft zurück – aber nicht mit Beweisen aus der Atmosphäre, sondern mit Beweisen aus anderen Abschnitten in einem Bericht eines Komitees. Es ist das Argument der Autorität, ein logischer Trugschluss, den ein Professor der Wissenschaft niemals machen sollte. Nur weil andere Teile eines verzerrten Komitee-Berichtes fortgesetzt die Beweise leugnen, neutralisiert dies nicht die wirklichen Beweise.

Alec Rawls führt ihn vor. Sherwood nennt uns Leugner, aber das IPCC leugnet nach wie vor solar-magnetische Effekte, die seit 200 Jahren bekannt sind. Diese anti-wissenschaftliche Antwort von Sherwood ist keine Überraschung, hat er doch einmal die Farbe von „Null“ in rot geändert, um die Farbe zu bekommen, die die Modelle finden sollten. (Seit wann ist rot die Farbe der Nicht-Erwärmung? Sicher kann man das tun, aber es ist trügerisch). Diese Bemühungen sind immer noch eine der ungeheuerlichsten wissenschaftlichen Verzerrungen von Begutachtungen, die ich je gesehen habe. – Jo Nova

Einige Tage zuvor hat Nova einen Beitrag über Sherwoods glühende Verehrung jüngster Behauptungen geschrieben, wonach die IPCC-Vorhersagen der globalen Erwärmung akkurat waren. Offensichtlich sollte Sherwood einen näheren Blick auf den zweiten Entwurf [Second Order Draft SOD] werfen, und da vor allem auf die folgende Graphik (SOD-Abbildung 1.4 auf Seite 1-39 mit einem Link von Anthony Watts):

Absolut NICHT falsifiziert, sagt Sherwood, aber raten Sie mal, was er für falsifiziert hält!

Steve Sherwood, stellvertretender Direktor am Climate Research Centre an der University von New South Wales sagte, dass die Studie zeige, „wenn man die natürliche Variabilität von Jahr zu Jahr berücksichtigt, sind die Vorhersagen so genau, wie man es vernünftigerweise erwarten kann.

Jene, die ad nauseum [= bis zum Erbrechen] behauptet haben, die Klimamodelle hätten sich als falsch erwiesen, sollten diese Studie lesen, obwohl sie für die meisten von uns nicht sehr überraschend war”, sagte Dr. Sherwood, der mit der Studie zur natürlichen Klimaänderung nichts zu tun hatte.

„Obwohl es kein Gegenpart zum IPCC gibt, haben individuelle Gegner Vorhersagen in einem ähnlichen Zeitrahmen gemacht, dass die Erwärmung zum Stillstand kommen oder sich umkehren würde. Die Daten haben seitdem wahrscheinlich viele dieser Vorhersagen falsifiziert (welche die Leugner bis heute immer noch machen)“.

Vorhersagen, dass die Erwärmung zum Stillstand kommen würde, wurden falsifiziert? Durch was? Durch die Tatsache, dass es HadCRUT4 zufolge seit 16 Jahren keine statistisch signifikante Erwärmung mehr gegeben hat? Falsifizierung in Sherwoods Lexikon: „was immer Sherwoods Vermutungen aufrecht erhält“. Genau das, was wir von einem definierten Anti-Wissenschaftler erwarten würden.

Meine eigene Erwiderung auf Sherwood geht in die Hintergründe des SOD. Die Leser könnten interessiert sein zu erfahren, dass das Einräumen substantieller Beweise für solare Verstärkung im SOD eine Entgegnung auf meine eingereichten Kommentare zum FOD [= First Order Draft] sei. Ich habe ihm vorgeworfen, die wissenschaftliche Methode in ihr Gegenteil zu verkehren. Das ist der Grund, warum Sherwood unter der Vorspiegelung, dass dieses neue Eingeständnis niemals stattgefunden habe, auch die wissenschaftliche Methode umkehrt. Er fällt zurück auf die Position im FOD. Nun, einige seiner Mitautoren sind offenbar nicht gewillt, ihm dorthin zu folgen, und sie werden sich hoffentlich entsprechend äußern.

Mein Gastbeitrag bei Jo Nova:

Professor Steven Sherwood verkehrt die wissenschaftliche Methode: Er entspricht genau der Definition eines Anti-Wissenschaftlers

In meinen eingereichten Kommentare zum FOD des AR 5 habe ich dem IPCC vorgeworfen, etwas zu begehen, was man in der Statistik „omitted variable fraud“ nennt [etwa: Betrug mit Variablen]. So lautet meine Überschrift hierzu: „Starke Beweise für solare Klima-Antriebe werden in nur einem Satz im AR 5 abgehandelt“. [Original: „Vast evidence for solar climate driver rates one oblique sentence in AR5”]

Wie stark ist der Beweis? Dutzende Studien haben eine Korrelation zwischen 0,4 und 0,7 zwischen der Sonnenaktivität und zahlreichen Klima-Indizes gefunden, die viele tausend Jahre zurück reichen. Das bedeutet, dass die Sonnenaktivität im statistischen Sinne etwa die Hälfte aller Temperaturänderungen in der Vergangenheit „erklären“ kann (Literaturhinweise im Link oben).

Die Sonnenaktivität durchlief von 1920 bis 2000 ein „Grand Maximum“ (Usoskin 2007). Könnte dies einen wesentlichen Teil der nicht außergewöhnlichen Erwärmung im 20. Jahrhundert erklären? Man beachte auch, dass die Sonne seitdem in einen Zustand tiefer Ruhe gefallen ist. Das Fehlen jedweder Erwärmung kann damit erklärt werden, während die CO2-Hypothese dies nicht erklären kann.

Jetzt schauen wir mal auf die Tabelle des Strahlungsantriebs aus irgendeinem der IPCC-Berichte, in der die erklärenden Variablen dargestellt sind, die in die IPCC-Computermodelle eingehen. Man wird sehen, dass der einzige aufgeführte solare Antrieb die „Solarstrahlung“ [solar irradiance] ist. Im AR 5 befindet sich diese Graphik auf Seite 8-39:

Warum ist der Effekt der Solarstrahlung so klein? Man beachte, dass die Gesamtsolarstrahlung TSI auch als „Solarkonstante“ bekannt ist. Wenn die Sonnenaktivität schwankt vom Ausschleudern wilder Protuberanzen bis hin zum Einschlafen, variiert die TSI ein kleines bisschen. Daher stammt der Name. Während die Sonnenaktivität erheblich schwanken kann, bleibt die Solarstrahlung nahezu konstant.

Diese kleine Änderung der Solarstrahlung, die unseren Planeten bescheint, ist bekanntermaßen eine zu geringe Energie-Variation, um irgendwelche wesentlichen Änderungen der Temperatur zu bewirken. Im Besonderen kann man sie noch nicht einmal für die Hälfte aller Temperaturänderungen in der Vergangenheit verantwortlich machen. Sie kann nicht verantwortlich sein für die weit reichenden Solareffekte auf das Klima, die in geologischen Aufzeichnungen nachgewiesen ist.

Fazit: Es müssen ein paar andere Solareffekte neben der TSI wirksam sein. Eine der Sonnenvariablen, die wirklich mit dem Auf und Ab der Sonnenaktivität variiert, wie der Druck des Sonnenwindes, müssen einige Auswirkungen auf das Klima haben, und das ist sicher auch plausibel. Wir leben im Grunde innerhalb der äußeren Sonnen-Korona. Wenn der Sonnenwind mit voller Kraft weht, sieht das externe Umfeld der Erde ziemlich anders aus als bei schwachem Sonnenwind, und selbst wenn wir den Mechanismus nicht kennen, haben wir mächtige Beweise, dass einige solare Effekte neben der geringen TSI-Variation die globale Temperatur treiben.

Dies räumt das IPCC im zweiten Entwurf zum AR 5 (SOD) auch ein, wo man jetzt auch den fett gedruckten Satz unten findet (Seite 7-43, Zeile 1 bis 4, Hervorhebung hinzugefügt):

Viele empirische Beziehungen sind inzwischen bekannt zwischen GCR oder kosmischer Isotopenarchive [cosmogenic isotope archives] und einigen Aspekten des Klimasystems (z. B. Bond et al. 2001, Dengel et al. 2009, Ram und Stolz 1999). Der Antrieb durch Änderungen der Gesamt-Solarstrahlung allein scheint für diese Beobachtungen nicht als Ursache in Frage zu kommen, was bedeutet, dass ein Verstärkungs-Mechanismus wie der hypothetisierte GCR-Wolken-Link existieren muss. Wir konzentrieren uns hier auf die beobachteten Beziehungen zwischen GCR sowie Aerosol- und Wolkeneigenschaften.

Sherwoods Reaktion darauf besteht darin, nur einen möglichen Mechanismus solarer Verstärkung in Betracht zu ziehen. Er schaut auf die Beweise für den von Henrik Svensmark vorgeschlagenen GCR-Wolken-Mechanismus und urteilt, dass der Antrieb durch diesen speziellen Mechanismus klein sein würde und schließt daraus, dass die Annahme, die Sonne spiele eine größere Rolle bei der globalen Erwärmung, „lächerlich“ ist.

He, Sherwood, lesen Sie den Satz noch einmal! Er besagt, dass der Beweis die Existenz „eines verstärkenden Mechanismus“ impliziert. Die Präsentation eines Arguments gegen einen speziellen möglichen Mechanismus ist in keiner Weise eine Entgegnung auf die neue Erkenntnis in dem Bericht, dass einige solcher Mechanismen wirksam sein müssen. (Ich glaube, diesen Satz hat er nicht geschrieben, oder? Da er nicht einmal dessen Aussage kennt).

Sherwood versucht, mittels einer Theorie – seiner Unzufriedenheit mit einer speziellen Theorie, wie die solare Verstärkung funktionieren könnte – die Beweise zu erschüttern, dass irgendein Mechanismus der solaren Verstärkung wirksam sein muss. Der schlimme Professor verkehrt die wissenschaftliche Methode, die vorschreibt, dass die Beweise immer über der Theorie stehen. Falls die Theorie über die Beweise gestellt wird, ist das keine Wissenschaft. Es ist Anti-Wissenschaft. Es ist das genaue Gegenteil von Wissenschaft.

Der neue Satz wurde eingefügt, um Kritik zu vermeiden, dass die Autoren die wissenschaftliche Methode umkehren.

Meine eingereichten Kommentare zum FOD gingen mit den Autoren wegen dieser Umkehrung der wissenschaftlichen Methode hart ins Gericht. Sie haben alle das gemacht, was Sherwood jetzt tut. Hier folgt der gleiche Abschnitt aus dem FOD. Der hervor gehobene Satz fehlt, aber ansonsten ist er fast identisch (FOD Seite 7-50, Zeilen 50 bis 53):

„Viele empirische Beziehungen oder Korrelationen wurden zwischen GCR oder kosmologischen Isotopen-Archiven und einigen Aspekten des Klimasystems aufgezeigt, wie z. B. die Wassertemperatur [SST] im Pazifischen Ozean (Meehl et al. 2009), einige Rekonstruktionen vergangenen Klimas (Kirkby, 2007) oder Baumringe (Dengel et al, 2009). Wir konzentrieren uns hier auf die beobachteten Beziehungen zwischen GCR einerseits und Wolken- und Aerosol-Eigenschaften andererseits.“

Der erste Satz hier, der nicht weiter spezifizierte „empirische Beziehungen“ zwischen kosmischen Isotopen (einer Proxy für die Sonnenaktivität) und „einigen Aspekten des Klimasystems“ erwähnt, ist in dem gesamten Bericht der einzige Hinweis auf die massiven Beweise für die Sonne als Klimatreiber. Kein Wort findet sich darin über die Größenordnung der gefundenen Korrelationen; nichts darüber, dass diese Korrelationen viel zu stark sind, um allein von den geringen Variationen der Solarstrahlung erklärt werden können, und fast nichts („viele“) über den schieren Umfang der Studien, die diese Korrelationen gefunden haben. Und da haben wir es: ein nichtssagender Satz, danach springt der Bericht sofort zur Betrachtung der Beweise für einen vorgeschlagenen Mechanismus, durch den die solare Verstärkung erfolgen könnte.

Der Beweis für diesen speziellen Mechanismus wird (sehr voreilig) als eine schwache Auswirkung beurteilt, und das wird zur impliziten Begründung für das Scheitern der IPCC-Computermodelle gemacht, nämlich alle solaren Variablen außer TSI außen vor zu lassen. Leser des FOD haben keine Ahnung von dem Berg an Beweisen für einige solare Antriebe, die stärker sind als die TSI, weil der Bericht nie davon spricht. Ein paar der angeführten Literaturhinweise erwähnen ihn (vor allem Kirkby 2007, welches eine Übersichts-Studie ist), aber im Bericht selbst wird er nirgends erwähnt, danach fährt er fort, diese Beweise vollständig zu ignorieren. Der verstärkte solare Effekt, für den es so viele Beweise gibt, wird bei allen folgenden Analysen vollständig außen vor gelassen.

Mit anderen Worten, die Umkehrung der wissenschaftlichen Methode ist total. Im FOD nutzten die Autoren ihre Unzufriedenheit mit der GCR-Wolken-Theorie als Entschuldigung für das vollständige Ausschließen der umfangreichen Beweise, dass einige den solaren Antrieb verstärkende Mechanismen wirksam sein müssen. Der Theorie wurde gestattet, einen ganzen Berg von Beweisen zu entfernen und auszulöschen. „Reine definitionsgemäße Anti-Wissenschaft“ warf ich ihnen vor.

Zumindest einer der Mitautoren scheint sich entschlossen zu haben, dass dies eine zu weit entfernte Brücke war und fügte den Satz hinzu, mit dem er die Beweise einräumte, dass einige Mechanismen der solaren Verstärkung wirksam sein müssten. Der hinzu gefügte Satz sagt im Endeffekt, „nein, wir kehren die wissenschaftliche Methode nicht um“. Sie nutzen nicht länger ihre Unzufriedenheit mit einer speziellen Theorie, wie eine Verstärkung des solaren Antriebs aussehen könnte, als Trick, dass der Beweis für einen solcher Mechanismen nicht existiert.

Gut für sie. Im Meer der Unehrlichkeiten des IPCC ist das ein Schimmer Ehrlichkeit, aber er geht nicht sehr weit. TSI ist immer noch der einzige solare Effekt, der in die „Konsens“-Computermodelle eingeht, und das IPCC nutz immer noch diese ‚Müll rein’-Behauptung für ihre ‚Müll raus’-Schlussfolgerung, dass die beobachtete Erwärmung fast ausschließlich auf die menschliche Emission von CO2 zurückzuführen sein muss.

Einer der Gründe, warum ich mich zur Veröffentlichung des SOD entschlossen habe, war, weil ich wusste – wenn Steven Sherwood beim IPCC erst einmal erkannt hatte, wie dieser hinzu gefügte Satz den ganzen Bericht unterminiert – dass dieser Satz wieder entfernt werden würde, und meine eingereichten Kommentare stellten sicher, dass sie in der Tat erkennen würden, wie der hinzu gefügte Satz den ganzen Bericht unterminiert. Nur zu schnell, sobald ich den hinzu gefügten Satz öffentlich gemacht habe, zieht sich Sherwood auf die Position des FOD zurück in dem Versuch, den Anschein zu erwecken, dass sein Argument gegen den vorgeschlagenen Mechanismus der solaren Verstärkung bedeutet, dass wir getrost die überwältigenden Beweise ignorieren können, dass einige solche Mechanismen wirksam sind.

In einem Jahr oder so werden wir herausfinden, ob die Mitautoren gewillt sind, mit dieser nach Definition Anti-Wissenschaft konform zu gehen. Offensichtlich gibt es zumindest einige Risse. Wenn Sherwood sich für die FOD-Position ausspricht, sollten sich einige Mitautoren, die die neue Position bevorzugen, frei fühlen, sich ebenfalls zu äußern. Los, ihr wirklichen Wissenschaftler, tretet diese Angeber in die Tonne!

In jedem Falle ist es gut, dass sie alle zwischen Pest und Cholera gefangen sind. Sie können die wissenschaftliche Methode umkehren und genau solche Anti-Wissenschaftler wie Steven Sherwood werden, oder sie können zugeben, dass niemand irgendwelches Vertrauen in Computermodelle haben kann, in denen der einzige solare Antrieb die TSI ist, nicht nachdem sie starke Beweise für einige Mechanismen des solaren Antriebs außer der TSI zugegeben haben. Dieses Zugeben ist ein Veränderer des Spiels, egal wie heftig Sherwood das leugnen möchte.

Er macht noch mehr solchen Unsinn auf dem lächerlichen „DeSmog Blog“ (als ob CO2 „Smog“ wäre), und wird von vorne bis hinten von dem sogar noch lächerlicheren Andrew Sullivan erwähnt. Sherwood ist zur Führungsfigur der verbleibenden Anti-Wissenschaft geworden.

Die zwei Dutzend Referenzen, die starke Korrelationen zwischen Sonnenaktivität und verschiedenen Klimaindizes dokumentieren

Jo Nova wollte Referenzen einschließen, und deswegen habe ich ihr eine Liste mit Literaturhinweisen übermittelt, die ich in meinen FOD-Kommentaren angeführt hatte. Ich glaube, das ist es wert, noch einmal angeschaut zu werden:

Bond et al. 2001, “Persistent Solar Influence on North Atlantic Climate During the Holocene,” Science.

Auszug aus Bond: „Während der letzten 12000 Jahre war praktisch jede Zunahme von Treibeis, die in unseren Nordatlantik-Aufzeichnungen zutage tritt, gekoppelt an bestimmte Intervalle variablen und alles in allem verminderten solaren Outputs“.

Neff et al. 2001, “Strong coherence between solar variability and the monsoon in Oman between 9 and 6 kyr ago,” Nature.

Ergebnisse von Neff: Korrelationskoeffizienten von 0,55 und 0,60.

Usoskin et. al. 2005, “Solar Activity Over the Last 1150 years: does it Correlate with Climate?” Proc. 13th Cool Stars Workshop.

Auszug aus Usoskin: „Die langzeitlichen Trends der solaren Daten und der Temperaturen der Nordhemisphäre weisen einen Korrelationskoeffizienten von etwa 0,7 bis 0, 8 auf in einem Vertrauensbereich [confidence level] von 94% bis 98%“.

Shaviv and Veizer, 2003, “Celestial driver of Phanerozoic climate?” GSA Today.

Auszug aus Shaviv: „Wir stellen fest, dass mindestens 66% der Varianz des Trends in den Paläotemperaturen Variationen der CRF (kosmischer Strahlenfluss) zugeordnet werden, wahrscheinlich infolge des Passierens unseres Sonnensystems durch die Spiralarme der Galaxis“. (Nicht strikt wegen der Sonnenaktivität, aber die GCR oder CRF implizierend, die die Sonnenaktivität moduliert).

Viele Gegner der CO2-Alarmisten wissen um dieses Zeug. Mike Lockwood und Claus Fröhlich z. B. in ihrer Studie aus dem Jahr 2007 mit dem Titel „Recent oppositely directed trends in solar climate forcings and the global mean surface air temperature” (Proc. R. Soc. A) beginnen mit der Dokumentation einer „Anzahl von Studien, die ergeben haben, dass solare Variationen Auswirkungen auf das präindustrielle Klima während des gesamten Holozäns hatten“. Zur Unterstützung nannten sie 17 Studien, und zwar neben der von Bond und Neff oben folgende:

Davis & Shafer 1992; Jirikowic et al. 1993; Davis 1994; vanGeel et al. 1998; Yu&Ito 1999; Hu et al. 2003; Sarnthein et al. 2003; Christla et al. 2004; Prasad et al. 2004; Wei & Wang 2004; Maasch et al. 2005; Mayewski et al. 2005; Wang et al. 2005a; Bard & Frank 2006  und Polissar et al. 2006.

Die Korrelationen in den meisten dieser Studien beziehen sich nicht direkt auf die Temperatur. Sie beziehen sich auf Temperatur-Proxies, von denen einige eine komplexe Beziehung zur Temperatur haben, wie Neff 2001, in der eine Korrelation zwischen Sonnenaktivität und Regenmenge gefunden worden ist. Selbst dann scheinen die Korrelationen stark zu sein, als ob sich der gesamte Kreislauf grob synchron mit der Sonnenaktivität bewegt.

In einigen Studien werden die Korrelationen zwischen den Proxies der Sonnenaktivität und den direkten Temperatur-Proxies untersucht, wie z. B. das Verhältnis von O18 zu O16 in geologischen Aufschlüssen. Eine dieser Studien (hervorgehoben von Kirkby 2007) ist diejenige von Mangini et al. 2005 mit dem Titel „Reconstruction of temperature in the Central Alps during the past 2000 yr from a δ18O stalagmite record”, also Ablagerungen in Stalagmiten.

Auszug aus Mangini: „…eine hohe Korrelation zwischen δ18O in SPA 12 und D14C (r =0.61). Die Maxima von δ18O fallen zusammen mit solaren Minima (Dalton, Maunder, Sporer, Wolf ebenso wie die Minima der Jahre 700, 500 und 300). Diese Korrelation zeigt, dass die Variabilität von δ18O von solaren Änderungen getrieben wird, in Übereinstimmung mit früheren Ergebnissen von Stalagmiten aus Oman und Mitteldeutschland.“.

Und das ist nur altes Zeug. Hier kommen vier Studien aus jüngerer Zeit:

Ogurtsov et al 2010: Variations in tree ring stable isotope records from northern Finland and their possible connection to solar activity,” JASTP.

Auszug aus Ogurtsov: „Die statistische Analyse der stabilen Kohlenstoff- und Sauerstoff-Isotope zeigt Variationen in den Zeiträumen um 100, 11 und 3 Jahre. Ein Zusammenhang im Zeitscale von Jahrhunderten zwischen 13C/12C und der Sonnenaktivität tritt am deutlichsten zutage“.

Di Rita, 2011, “A possible solar pacemaker for Holocene fluctuations of a salt-marsh in southern Italy,” Quaternary International.

Auszug aus Di Rita: „Der chronologische Zusammenhang zwischen dem Alter des Rückgangs der Vegetation in Salzmarschen und minimale Werte der 10Be-Konzentrationen im Eiskern GISP2 stützen die Hypothese, dass wichtige Fluktuationen der Ausdehnung von Salzmarschen in der küstennahen Tavoliere-Ebene in Beziehung stehen zu Variationen der Sonnenaktivität.“

Raspopov et al, 2011, “Variations in climate parameters at time intervals from hundreds to tens of millions of years in the past and its relation to solar activity,” JASTP.

Auszug aus Raspopov: „Unsere Analyse der 200-jährigen klimatischen Oszillationen in modernen Zeiten und auch Daten anderer hier erwähnter Forscher zeigen, dass diese klimatischen Oszillationen dem solaren Antrieb zugeordnet werden können. Die Ergebnisse unserer Studie bzgl. klimatischer Variationen vor Millionen Jahren zeigen unserer Ansicht nach, dass der 200-jährige Zyklus auch einen starken Einfluss auf die Klimaparameter während dieser Zeiträume gehabt hat“.

Tan et al, 2011, “Climate patterns in north central China during the last 1800 yr and their possible driving force,” Clim. Past.

Auszug aus Tan: „Die Sonnenaktivität kann die dominante Kraft sein, die die gleichphasigen Variationen von Temperatur und Niederschlagsmenge in Nord-Zentralchina angetrieben hat“.

Salzmarschen, Niederschlag, Oszillationen“. Das klingt alles so wissenschaftlich. Wie wäre es mal mit etwas Angst erzeugendem?

Solheim et al. 2011, “The long sunspot cycle 23 predicts a significant temperature decrease in cycle 24,” submitted astro-ph.

Auszug aus Solheim: „Wir fanden heraus, dass für die untersuchten norwegischen Stationen 30 bis 90% der Temperaturzunahme während dieser Zeit mit der Sonne im Zusammenhang stehen. Für das Mittel von 60 europäischen Stationen fanden wir ≈ 60% und global (HadCRUT3) ≈ 50%. Die gleichen Beziehungen sagen eine Temperaturabnahme von ≈ 0,9°C global und 1,1 bis 1,7°C für die norwegischen Stationen voraus, und zwar von den Sonnenzyklen 23 auf 24“.

Diese zwei Dutzend hier sind erst der Anfang. Scafetta wurde noch nicht einmal erwähnt (Entschuldigung, Nicola). Aber schon in diesen 24 steckt eine Menge!

Alec Rawls

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/12/16/a-rebuttal-to-steven-sherwood-and-the-solar-forcing-pundits-of-the-ipcc-ar5-draft-leak/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Deutsche Meteorologische Gesellschaft (DMG) ist parteiisch und selektiv bei Klimafragen

"Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass das Redaktionsteam mehrheitlich entschieden hat, Ihren Beitrag nicht in den Mitteilungen DMG zu veröffentlichen, da wir aufgrund der negativen Erfahrungen der Vergangenheit grundsätzlich keine laufende Klimakritik-Diskussion in unserer Mitgliederzeitschrift zulassen wollen und können. Es sprengt den Rahmen unserer redaktionellen Betreuung. Ich denke allerdings, dass Sie mit Ihrem Thema auf der EIKE-Tagung nächstes Wochenende in München in der Tat besser aufgehoben sind."

Der verantwortliche Redakteur (
Jörg Rapp <Joerg.Rapp@dwd.de>) bezog sich dabei auf die 5. Internationale Klima und Energietagung  am 30.11 und 1.12 in München, bei der undefinedWalter Fett einen Vortrag angekündigt hatte. Offenkundig gefiel das der Redaktion der DMG-Mitteilungen gar  nicht, und man beschloss Prof. Fett -immerhin Ehrenmitglied der DMG – mit recht merkwürdiger Begründung nicht zu Worte kommen zu lassen, obwohl man beim Kollegen Schönwiese keinerlei Skrupel hatte, diesem ausführlich Seitenplatz zur Verfügung zu stellen. Überdiese zeigt die maliziöse Schlusbemerkung des Redakteurs, was man dort in Wirklichkeit über die Arbeit von Prof. Fett denkt. Auf jeden Fall sollte die Leserschaft der DMG Mitteilungen keine Kenntnis von den Ergebnissen der Fett´schen Arbeit erhalten. Doch Zweifel sind das a und o der Wissenschaft und wer sie verhindert, verstösst gegen ihre Prinzipien und ist entweder kein Wissenschaftler oder ein Feigling – oder beides.

Daher übernehmen nun EIKE und die Berliner Wetterkarte, die Veröffentlichung. Machen Sie sich selber ein Bild:

Klimawandelschuldzuweisung:  Mensch  oder doch Sonne?

Zur Kontroverse F. Vahrenholt / S. Lüning und C.D. Schönwiese 

 von Walter Fett

Mit C.D. SCHÖNWIESE [1] hielt es ein fachlich ausgewiesener Vertreter der „Dominanz des Klimafaktors Mensch“ beim Klimawandel  für wert, in dieser Sache auf konkurrierende Argumente kritisch und sachlich wertend einzugehen: ein im Öffentlichkeitsrahmen einer maßgebenden meteorologischen Institution so gut wie erstmaliger Vorgang. Das ist ein erfreulicher Fortschritt, werden doch damit über die anderswo gewohnte Disputation hinaus Zeichen einer Diskussion deutlich. Über die dabei offenbar nicht unterdrückbaren Anzeichen einer Animosität, welche die fachliche Kompetenz der Kontrahenten in Zweifel ziehen, sollte man hinwegsehen, zumal gerade die heutzutage betriebene Klimatologie besonders häufig durch Quereinsteiger geprägt wird.

    Das in der Stellungnahme zum Ausdruck kommende Gesamtbild über die Gründe des Klimawandels, welches sich vorwiegend die Einstellung des IPCC zu eigen macht, zudem zwingend auf positive Rückkopplungsforderungen basiert, soll hier nicht weiter diskutiert werden. Ohne dabei der Richtigkeit aller der dort gezogenen Schlussfolgerungen beipflichten zu wollen, lassen wir es als Gesamtbild einfach gelten.  Es ist als in sich geschlossenes, vornehmlich CO2 getriggertes System akzeptabel und braucht  an dieser Stelle nicht weiter analysiert zu werden. Hier geht es vielmehr um die Gültigkeit seiner Grenzen, also letztlich um die Tragweite dessen, was es nicht  erfasst!

    VAHRENHOLT und LÜNING [2] akzeptieren die Mitwirkung des Menschen durchaus bis zu rund 50%. SCHÖNWIESE sind demgegenüber bereits 10% an Mitwirkung der Sonne zu viel: Zeichen der Sorge vor einer grundsätzlichen Positionsschwächung der menschlichen Wirkungsvorherrschaft? Er vermittelt im Gefolge der Betrachtungen seines Systems, dass es neben dem Schwergewicht des CO2 Antriebs der Sonne kaum bedarf. Die darin zum Ausdruck kommende Marginalisierung der solaren Kräfte, die bei VAHRENHOLT und LÜNING ins Feld geführt werden, fordert zum näheren Studium derer Ergebnisse und Argumente heraus. Dabei sollte man sich auch der Vertiefung in ihre Website www.kaltesonne.de nicht verweigern. Schon anhand der Kenntnisnahme der inzwischen unzähligen Anschlussartikel fällt es schwer, das Mitwirken des Kosmos auf nur wenige Prozente lediglich als marginalisiert zu sehen. Mancherlei Verharrung auf alten Positionen erscheinen uns heute nur noch als PIKant.

    Das Erscheinungsbild der Beobachtungen geht über die Schnittmenge beider Erklärungssysteme wesentlich hinaus. Vor allem bringt die IPCCVersion vorhandene wichtige Beobachtungen nicht unter; das System mutet in seiner beherrschenden Abhängigkeit vom CO2 und seiner Einschränkung auf vornehmlich nur thermisch wirksame Antriebe (radiative forcings) inzwischen als quasi verkrustet an. 

    Unter den nicht berücksichtigten Beobachtungen finden sich beispielsweise auch die kosmometeorologischen  Beschreibungen, wie sie der Autor (ab 1965!) im Anschluss an die Veröffentlichung von BRIER [3] wiedergegeben hat [4]; s.a. [57]. Einige wesentliche Fakten seien hier zusammengefasst: 

1. Die mondphasenabhängige Größe der Variationsbreite des Niederschlags muss man als Folge einer kosmischen Einwirkung werten. Sie ist garantiert vom Menschen unabhängig. Gemessen am globalen Auftreten derartiger starker Niederschläge ist sie klar klimarelevant.

   2. Diese Niederschlagsvariation ist zudem proportional zur Sonnenfleckenzahl: Sie tendiert bei verschwindender Fleckenzahl gegen Null, steigert sich bei maximaler Sonnenaktivität jedoch zu einer beachtlichen Variationsbreite von einigen Zehnteln!

3. Mit Annäherung an eine FinsternisPosition können die starken Niederschlagsereignisse bis um fast eine Größenordnung zunehmen!

4. Außerdem ergibt sich eine sehr deutliche, von der Ekliptik abweichende, d. h. eine galaktische Ausrichtung.

Diese Fakten fügen sich konkurrierend in folgendes skizziertes Ablaufschema ein, welches die widerstreitenden Wirkungspfade symbolisiert:             

      Hinsichtlich des möglichen Einflusses der kosmischen Strahlung kann man sich die folgende unkomplizierte und unschwierig nachzuvollziehende Modellvorstellung einer Kausalkette vorstellen, welche die Fakten der Beobachtung erfüllen: Gravierende  Beträge dieses globalen Niederschlagsphänomens werden im längeren zeitlichen Verlauf von der kosmischen Strahlung variiert. Die Sonne überdeckt diesen Prozess allerdings in beherrschender Weise nach Maßgabe ihrer Fleckenaktivität, sofern nicht die oppositions oder konjunktionsnahe Stellung des Mondes dieses verhindert.

    Alle diese äußerst markanten Fakten sind Beschreibungen, die sich allein aus Beobachtungen ableiten und keiner hypothetisch-theoretischen Unterstützung bedürfen. Sie lassen sich nicht durch IPCC gemäße, d.h. primär thermische Wirkungspfade erklären und sind nicht nur fern von irgendeiner anthropogenen Hypothesenvorstellung, sie sind vor allem durch ihre – im Vergleich zu der postulierten CO2Sensitivität – überragenden Größe gekennzeichnet. 

    Wohl gemerkt: Erklärungen können nur richtig oder falsch, Beschreibungen dagegen bloß mehr oder weniger gut oder schlecht sein! Und Ratlosigkeit hinsichtlich einer physikalischen Erklärung  entwertet schließlich  nicht die Gültigkeit einer Beschreibung.

    Ist es unter diesem Aspekt nun der CO2-Antrieb, dessen Klimawirksamkeit als marginal anzusehen wäre? Zumindest sollte das dargestellte solargalaktische Faktum im Sinne eines drohenden „Schwarzen Schwans“ schon ernsthaft wahrgenommen werden!

    Spätestens seit den Darlegungen des Wissenschaftsphilosophen KARL POPPER sollte es uns bewusst sein, dass wissenschaftstheoretisch gesehen ein Konsens noch so vieler Verifikationen gegen auch nur eine einzige Falsifikation letztlich nicht bestehen bleiben kann,  mag die Einsicht dafür auch unbequem sein, Mut erfordern  und daher lange auf sich warten lassen. So ging es schließlich im Mittelalter auch schon der katholischen Kirche, die ihr Welt(raum)bild jahrhundertelang nicht in Frage stellen wollte und GALILEO GALILEI, einen Nichtfachmann (einem Nichttheologen!), verketzerte.  Später verketzerten die „Päpste“ der Geologie den Nichtfachmann (nur Meteorologen!) ALFRED WEGENER wegen seiner (nicht zertifizierten!) Kontinentalverschiebungstheorie: Sie alle hatten die volle Phalanx der vermeintlich Wissenden, (heute im IPCC angeführt von einem EisenbahnIngenieur!), im Grunde aber zumeist nur noch Gläubigen gegen sich und erlebten die Anerkennung ihrer Erkenntnisse nicht mehr. Sie beschrieben zwar „lediglich“ ihre Ereignisbilder auf einfachere Weise, aber ohne dabei die eigentlich treibenden Kräfte benennen zu können. Doch lieferten sie damit, mit dieser „befreienden Beschreibung“, die Basis, auf der es anderen nach ihnen möglich war, eine physikalische Erklärung zu gründen: so etwa die JOHANNES KEPLERschen Gesetze und die Plattentektonik; Ähnliches findet sich in der Physik bei OTTO HAHNs Kernspaltung, ALBERT EINSTEINs Relativitätstheorie, MAX PLANCKs Quantenphysik usw..

Leider jedoch erfolgte die darin sich ausdrückende Akzeptanz eines solchen Paradigmenwechsels meist erst nach fast unverständlich langer Zeit. Selbst MAX PLANCK [8] musste kurz vor seinem Lebensende resignierend

„eine bemerkenswerte Tatsache feststellen: Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und sich belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, daß die Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.“ (Von DAVID HULL u. a. 1978 als Planck’s Principle bezeichnet).

    So werden wir wohl auch in der Klimawandel-Diskussion noch viel Geduld aufbringen müssen, währenddessen weltweit unsere gesellschaftlichen Ressourcen fremdgeleitet und möglicherweise fehlgeleitet in falschen Kanälen unnötig zu versickern drohen!  

Walter Fett 

Literatur:

[1] SCHÖNWIESE, C.D., 2012: Stellungnahme zu den Thesen von F. Vahrenholt und S. Lüning im Buch „Die kalte Sonne“; DMGMitt. 02/2012 medial S.22/23 

[2] VAHRENHOLT , F., LÜNING, S., 2012: Die kalte Sonne – Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet. Hoffmann und Campe, Hamburg

[3] BRIER, GLENN W., and DONALD A. BRADLEY, 1964: The lunar synodical period and Precipitation in the United States; Journal of the Atmospheric Science, Vol. 21, 386395; Fig. 9 

[4] FETT, W., 2010: Warum regnet es nach Finsternissen am stärksten?; Beilage zur Berliner Wetterkarte, SO 07/11.      

www.walterfett.de/docs/fettfinsternisfarbig0311wy.pdf

 [5] FETT, W., 2008: Sonne, Mond und Regen; DMGMitt. 01/2008, 914. S. a. Vollversion in: Beilage zur „Berliner Wetterkarte“, SO 15/08.

www.walterfett.de/docs/sonne_mond_regen_bwk.pdf

 [6] DRONIA, H., 1967: Der Einfluss des Mondes auf die Witterung: Literaturübersicht. – Meteor. Abh. D. Inst. f. Meteor. u. Geoph. D. Freien Univ. Berlin LXXI, H.4,  (Zahlreiche Graphiken u. Literaturhinweise!)

[7] FETT, W., 1966: Nachweis eines Zusammenhangs zwischen Mondphase und Regenfall in Deutschland. – Arch. Met. Geoph., Biokl. Serie A 15, 205226

www.walterfett.de/docs/zusammenhang_niederschlag_mond.pdf

[8] PLANCK, M., 1948: Wissenschaftliche Selbstbiographie, Leipzig, S. 15   

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Wie der CO2-Zertifikatehandel funktioniert – oder auch nicht

Menschenverursachtes Kohlendioxid treibt das Erdklima hoch.Das jedenfalls will offizielle Politik die Bürger glauben machen – auch wenn zuviele Tatsachen dagegen sprechen. Um folglich das globale Klima vor diesem anthropogenen CO2 zu schützen, haben sich die meisten Industriestaaten verpflichtet, seinen Ausstoß (Emission) von 2008 an auf eine Höchstmenge zu begrenzen und das, was darüber schon hinausgeht, zu verringern. Jüngst bei der UN-Klimakonferanz in Doha (Qatar) wurde die Verpflichtung mit Ach und Krach um eine zweite Periode bis 2020 verlängert. Aber große Staaten wie Russland, Kanada und Japan verweigerten sich dem, auch Neuseeland. Die USA und China haben es von Beginn an getan. Damit sind gut 85 Prozent der globalen CO2-Emissionen der Verpflichtung entzogen. Doch was wird alles auf die Beine gestellt, um wenigstens den kläglichen Rest zu senken. Klar, mit Bürokratie über Bürokratie und noch mehr Menschen auf neuen unproduktiven Arbeitsplätzen. Das streut noch mehr staatlichen Sand ins Getriebe von Unternehmen mit produktiven Arbeitsplätzen und treibt die Kosten hoch – zusätzlich, denn unnötige gesetzliche Belastungen gibt es schon mehr als genug. Damit schadet es der Volkswirtschaft im Ganzen.

Die Idee, den CO2-Ausstoß als Erlaubnis zu vergeben – gegen Entgelt

Um sicherzustellen, dass die festgesetzte Höchstmenge an CO2-Emissionen eingehalten und nicht überschritten wird, ist die Idee entstanden, für diese Menge ausdrückliche Erlaubnisse zu vergeben, Rechte auf die Emissionen. Diese Rechte kann sich eine staatliche Vergabestelle bezahlen lassen – entweder gleich oder später. Der letztliche Zweck jedenfalls ist, dass die Emittenten für das Recht einen Preis zahlen und mit den Einnahmen staatliche Schatullen zusätzlich zu füllen, denn mit dem Rechteverkauf lassen sich viele Milliarden einsammeln.

Preisermittlung durch Versteigern des Rechtes zum Ausstoß

Festsetzen kann man den Preis durch politische Entscheidung. Aber der kann zu hoch oder zu niedrig ausfallen. Zweckmäßiger geschieht das daher an einem Markt, zum Beispiel durch Versteigern der Rechte. Dann können die Emittenten selbst entscheiden, was ihnen das Recht wert ist, das von ihnen verursachte CO2 in die Luft zu schicken. Das Versteigern ist ein marktwirtschaftliches Element. Der so ermittelte Preis wäre also immerhin ein Marktpreis. Allerdings kein lupenreiner, denn das Angebot ist nicht auf natürliche Weise knapp, sondern künstlich knapp gemacht: Für welche Menge die Rechte angeboten werden, bestimmt der Staat. Mit der künstlichen Begrenzung des Rechteangebots, nimmt er Einfluss auch auf den Preis. Der Preis ist damit das Ergebnis einer staatlichen Intervention, also ein staatlicher Lenkungspreis. Der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn nennt das einen „partiellen Ersatz der Marktsteuerung durch eine zentralplanerische Mengensteuerung“.1  Wenn der Staat solchermaßen interveniert, ist das freie Marktwirtschaft nicht mehr.

Vergabe und Verkauf dieser Ausstoßrechte stehen auf dubioser Grundlage

So zu verfahren, ist zwar mitunter nötig und nicht zu beanstanden. Doch geschieht es hier auf höchst dubioser, brüchiger Grundlage: Nachweislich hat es in der Erdgeschichte schon wärmere Zeiten als jetzt gegeben, ganz ohne anthropogenes CO2,  Klimawandel hat in langen Zeiträumen immer schon stattgefunden. Hier sind, belegbar, viel heiße Luft und Betrug im Spiel. Die behauptete CO2-Klimaerwärmung wird von unabhängigen Wissenschaftlern, Meteorologen und anderen Fachleuten wohlbegründet bestritten.

Ausstoßrechte als handelbare Zertifikate

Wer die Emissionsrechte erworben hat, aber die ihm damit erlaubte Ausstoßmenge unterschreitet (zum Beispiel durch Rationalisierung oder technische Neuerungen), darf die überzähligen Rechte an der nicht emittierten, an der nicht „verbrauchten“ CO2-Menge an andere veräußern. Ausgegeben werden die Rechte auf CO2-Ausstoß in Form von Erlaubnisscheinen, genannt Emissionszertifikate. Das macht die Rechte handelbar, dann kann man Rechtebörsen einrichten. Solche Börsen sind zum Beispiel  die European Energy Exchange (EEX) in Leipzig, die österreichische Energiebörse EXAA in Wien, die Buenext in Paris und die APX in Amsterdam. Der Emissionshandel soll Anreize geben, damit die Wirtschaft in CO2-sparende Technik investiert. Alles dies ist bereits geschehen, beschränkt aber bisher auf die Industriestaaten und auf die großen emittierenden Unternehmen dort.

Der Verkauf  ungenutzter Rechte erlaubt mehr CO2-Ausstoß woanders

Doch spart man dort CO2 wirklich ein? Hans-Werner Sinn, der selbst ebenfalls zu den „Klimaschützern“ gehört, stellte dazu nüchtern fest und bezogen auf das in den globalen CO2-Handel eingebundene Deutschland: „Dieses System läßt jeglichen Effekt der deutschen Förderung grünen Stroms verpuffen, weil das, was wir an fossiler Energie einsparen, statt dessen anderswo konsumiert wird“.2  Die Zertifikate, die in Deutschland durch CO2-Einsparung mittels Wind- und Solarstrom frei und in andere Länder verkauft werden, erlauben es diesen anderen Ländern, genauso viel zusätzliches CO2 in die Luft zu blasen, wie die deutsche Wirtschaft eingespart hat. Die deutsche Emissionssenkung hilft dem Klima nicht. Sinn: „Der Nettoeffekt ist für Europa und die Welt null Komma null.“ Doch ist das Verfahren nur dann vernünftig, wenn die Kosten der befohlenen CO2-Verringerung nicht höher sind als das, was zusätzlicher CO2-Ausstoß tatsächlich an Schaden verursacht. Im Vergleich zum (ohnehin nur vermeintlichen) Nutzen der Verringerung sind die Kosten jedoch unverantwortlich hoch. Typisch Staatswirtschaft.

Erwartete Folgen des Zertifikatehandels

Der Diplomkaufmann und Leiter des Forschungsdienstes KE Research Klaus Ermecke schrieb 2010 zum Zertifikatehandel: „Wir erwarten ein Hochschnellen von Kosten und Preisen, verbunden mit massenhaften Konkursen bestehender Unternehmen, einem Steigen der Arbeitslosigkeit und zugleich einer Verarmung der Bevölkerung. Zugleich entsteht ein beispielloses Korruptionspotential, weil die Behörden „Verschmutzungsrechte“ willkürlich und unkontrolliert zuteilen oder verweigern sowie den allfälligen Missbrauch dieses Systems entweder unterdrücken oder durchgehen lassen können.“ Ermecke war GmbH-Geschäftsführer verschiedener Gesellschafter und ist seit 2003 Geschäftsführender Gesellschafter der eigenen Klaus Ermecke GmbH.3

Steuerbetrugsgeschäfte mit den Zertifikaten schon recht früh

Das klingt sehr alarmistisch und überzogen, aber abwegig ist es nicht.Solche Folgen treten nicht unbedingt schlagartig ein, sondern schleichend, sie ziehen sich hin.Sind sie dann Wirklichkeit geworden, kann den Bürgern in der Zwischenzeit der unmittelbare Bezug zur Ursache verloren gegangen sein.Das erleichtert es den Tätern, sich unschuldig zu geben, falls sie überhaupt zu befürchten hätten, zur Verantwortung gezogen zu werden.Doch Missbrauch mit dem Zertifikatehandel durch Betrug hat es schon recht schnell  gegeben, und zwar europaweit, so dass sich die europäische Polizeibehörde Europol der Sache hat annehmen müssen.Durch Karussellgeschäfte mit CO2-Zertifikaten haben die Betrüger dem Fiskus Erstattungen an Umsatzsteuer abgeknöpft, die dieser nie erhalten hat. Ende 2009 bezifferte Europol den Schaden auf insgesamt 5 Milliarden Euro. Allein zwischen 2008 und 2010 soll der Betrug, ebenfalls nach Europol-Angaben, rund 90 Prozent des Zertifikate-Handelsvolumens umfasst haben.4  Darin aufs Peinsamste verwickelt ist sogar die Deutsche Bank. Ende 2011 hat das Landgericht Frankfurt mehrere ihrer Mitarbeiter wegen Mitwirkens an dieser Betrügerei zu Haftstrafen zwischen drei und sieben Jahren verurteilt. Jüngst ist die Bank mit einer noch umfassenderen Razzia überzogen worden.

Die ungenutzten Zertifikate gelten, anders als vorgesehen, weiter

Die ungenutzten Emissionsrechte aus der ersten Verpflichtungsperiode (2008 bis 2012) gehörten In Doha zu den Hauptstreitpunkten. Nach dem Kyoto-Protokoll ist für jedes Industrieland  eine Zertifikate-Menge festgelegt. Die Zertifikate berechtigen diese Länder eine bestimmte Menge CO2 auszustoßen. Emittieren sie mehr, müssen sie Zertifikate von solchen Industrieländern zukaufen, die ihre genehmigte Höchstmenge nicht ausgeschöpft haben. Ursprünglich sollten die ungenutzten Rechte mit Jahresablauf 2012 ihre Gültigkeit verlieren. Das stieß auf erheblichen Widerstand vor allem aus Osteuropa. Nun dürfen sie für den Eigenbedarf weiter genutzt und unter bestimmten Bedingungen über 2020 hinaus auch verkauft werden, denn osteuropäische Länder zum Beispiel verfügen noch über Zertifikate für rund 13 Milliarden Tonnen CO2.  Andererseits haben sich die meisten „Kyoto-Staaten“, wie zu lesen war, verpflichtet, solche Zertifikate nicht zu kaufen, darunter die EU, Australien, Norwegen, die Schweiz, Liechtenstein und Monaco.

Zertifikatehandel zwischen Staaten und zwischen Unternehmen

Mit Zertifikaten gehandelt wird unter Staaten (staatlicher Handel) und zwischen Unternehmen (privater Handel). Der Emissionshandel zwischen Staaten findet seit 2008 statt.Teilnehmer sind jene 39 Länder die sich im Kyoto-Protokoll zu einer Emissionsobergrenze verpflichtet haben. Das europäische Emissionshandelssystem ist seitdem in den internationalen Emissionshandel integriert, denn die Europäische Union hat den privaten Handel schon mit Jahresbeginn 2005 eingeführt. Gesetzliche Grundlage ist die EG-Emissionshandelsrichtlinie (EHRL) von 2003. EU-Unternehmen können zusätzliche Emissionsrechte auch im Ausland kaufen. Ferner gibt es die EG-Registerverordnung als Grundlage für ein einheitliches Registersystem mit Vorgaben für die nationalen Emissionshandelsregister und mit Regelungen über Berichtspflichten, Kontenarten, Transaktionswege und Sicherheitsaspekte. Mit dem Register soll letztlich kontrolliert werden, ob die EU-Staaten und dort die Unternehmen die vorgegebenen Verringerungen zum geringeren CO2-Ausstoß einhalten.

Von 2013 an sind die staatlich zugeteilten Rechte nicht mehr gratis

Bisher sind die den Unternehmen staatlich zugeteilten Emissionsrechte unentgeltlich.Nur einen „Bedarf“ darüber hinaus müssen sie käuflich erstehen.Versteigerungen finden in Deutschland seit Januar 2010 statt.Auf ihnen bietet der Staat jährlich rund 41 Millionen Emissionsberechtigungen an, und zwar wöchentlich am Spot- und Termin-Markt der Leipziger Energiebörse.Damit beauftragt, für die Bundesregierung dort als Anbieter der Berechtigungen aufzutreten, ist die staatliche KfW-Bankengruppe.Die Zertifikate für die Stromerzeuger sollen von 2013 an sämtlich versteigert werden. Die dabei entstehenden Kosten werden auf den Strompreis umgelegt.Die übrige Industrie muss zunächst nur 20 Prozent ihrer Emissionsrechte ersteigern.Dann soll der Anteil bis 2027 nach und nach  auf schließlich 100 Prozent heraufgesetzt werden.  Ausnahmen sind für solche Branchen vorgesehen, die starkem internationalen Wettbewerb ausgesetzt sind: Wegen zu hoher Auktionskosten befürchten die staatlichen „Klimaschützer“, dass sie in Nicht-EU-Länder abwandern und dass dann die CO2-Emissionen nach außerhalb des EU-Emissionshandels verlagert werden.

Durch Zertifikatehandel De-Industrialisierung befürchtet

Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl  Hans Jürgen Kerkhoff hatte schon im April gewarnt: Der Emissionsrechtehandel droht zur De-Industrialisierung zu führen.“ 5 Deshalb hat die Bundesregierung am 6. Dezember eine Kompensation für solche Strompreiserhöhungen beschlossen, die sich von 2013 an aus dem europäischen Emissionshandel ergeben. Den Ausgleich bekommen aber nur solche stromintensive Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, denn die Wettbewerber zum Beispiel in USA, China und Brasilien haben diese Kosten nicht. Die stromintensiven Branchen in Deutschland (darunter die Grundstoffindustrie wie Aluminium, Kupfer, Stahl, Chemie, Papier) stehen für rund eine Million Arbeitsplätze. Doch sollen sie keinen vollen Ausgleich erhalten, sondern nur bis zu 85 Prozent der Mehrkosten. Zahlen müssen sie aber zunächst voll, das Geld zurück gibt’s erst ein Jahr später. Die Hilfe macht nach Angaben des Bundeswirtschaftministeriums jährlich rund 350 Millionen Euro aus.6  Von der Zwangsumlage für den „Ökostrom“ (EEG-Umlage) sind diese Branchen ohnehin schon befreit. Oft müssen sie auch für das Nutzen des Stromnetzes nichts oder nur wenig zahlen.

Ein Dickicht an Regulierungen

Auch das läuft auf zusätzliche unproduktive Arbeit und Bürokratie hinaus.Kerkhoff hatte die mit dem Zertifikatehandel zusätzliche Bürokratie ebenfalls angeprangert: „Anfängliche Konstruktionsfehler des Handelssystems werden mit immer neuen unzulänglichen Korrekturen weiter verschlimmert. Die Behörde beschäftigt nationale Regierungen und Industrie mit einem schwer zu durchdringenden Dickicht von Regulierungen. Die Industrie ist bei der Beantragung der Zertifikate mit umfangreichen Regelwerken konfrontiert, die selbst von Fachleuten kaum zu verstehen sind. Dabei sind die administrativen Kosten erheblich.7 

„Das Emissionshandelssystem ist kaputt“

Vor Kerkhoff, im März, hatte Johannes Teyssen, der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns Eon, diese Kritik geäußert: „Das Emissionshandelssystem ist kaputt.Es steuert kurzfristig nichts und langfristig nichts.Und Geld für den Finanzminister kommt auch nicht rein.“ 8 Schuld am Verfall des Emissionshandels gab Teyssen einer Politik, die kein Interesse daran habe, das System ordnungspolitisch sauber zu konstruieren. Die 27 EU-Länder griffen mit anderen Instrumenten ein, um CO2 zu vermeiden. In Deutschland gebe es 4000 Fördersätze für erneuerbare Energien. Im Ergebnis koste das Vermeiden einer Tonne CO2 durch Solarenergie 400 Euro. Die 1,8 Milliarden Tonnen, die auf diesem teuren Weg bis 2020 nicht ausgestoßen würden, seien von der Menge handelbarer Zertifikate nicht abgezogen worden. Daher sei der Preis für Zertifikate auf 10 Euro gefallen. Das war im März 2012. Derzeit, Mitte Dezember bringen die Versteigerungen weniger als 6 Euro je Tonne CO2 ein. Dieser Preis liegt weit unter den Erwartungen.

Wer die CO2-Austoßrechte zuteilt und kontrolliert

Die Emissionsberechtigung für CO2 ausstoßende Anlagen in Deutschland teilt als staatliche Behörde die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt zu. Das geschieht mit bürokratischer Gründlichkeit. Auf der Internet-Seite der Behörde liest man: „Jährlich müssen die Betreiber ihre tatsächlich ausgestoßenen CO2-Mengen mit Emissionsberechtigungen ausgleichen. Unternehmen, die dieser Pflicht nicht nachkommen, müssen mit empfindlichen Sanktionen rechnen. Jede am Emissionshandel teilnehmende Anlage erhält ein Konto im nationalen Emissionshandelsregister. Das deutsche Register wird von der DEHSt geführt. Die Funktion des Registers ist mit der eines Grundbuchs vergleichbar. Hier wird elektronisch verbucht, wer welche Zertifikate auf seinem Konto besitzt.“  Einige der weiteren Vorschriften hier nachlesen: http://www.dehst.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Fragen_Antworten_EH.pdf?__blob=publicationFile Und dann ahnen, was das in der Praxis des betrieblichen Ablaufs und Aufwand bedeutet.9

Welche Branchen dem Rechtezwang für den CO2-Ausstoß unterliegen

Dem Zwang zu Emissionsberechtigungen und dem Emissionshandel sind seit 2008 bis Ende 2012 folgende Branchen unterworfen: Energie, Erdgas-Verdichter, Eisen und Stahl, Raffinerien, Zement, Kalk, Zucker, Papier, Glas und Keramik, Zellstoff, Mineralfasern, Propylen und Ethylen, Russproduktion sowie das Abfackeln von gasförmigen Stoffen in See- oder Land-Übergabestationen. Von 2013 an werden weitere stationäre Anlagen in den Emissionshandel aufgenommen, darunter Aluminium, Düngemittel und die Chemische Industrie.

Solange die Menschen mehr Wohlstand wollen …

2011 haben die globalen Emissionen von CO2 nach Schätzung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) eine neue Rekordmenge erreicht (31,6 Giga-Tonnen, plus 3,2 Prozent gegenüber 2010) – im Wesentlichen durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas. Stark gestiegen sind sie in den Schwellenländern, leicht zurückgegangen in den USA und der EU.10  Aber wenn politisch mehr Wirtschaftswachstum und mehr Wohlstand gewollt sind, folglich die Güterproduktion steigt, aber die Kernkraft als Energie zum Teufel gejagt wird wie vor allem in Deutschland, ist ein höherer CO2-Ausstoß die zwangsläufige Folge. Das wird auch künftig so sein. Und, o weh, das Klima? Das ändert sich wie in den Jahrmillionen zuvor – unbeeindruckt vom CO2 industriellen Ursprungs.

Ein gewaltiges Interessenkartell am Werk

Fazit: Marktwirtschaftlich ist an alldem nichts, die Marktwirtschaft wird mit Füßen getreten. Hier ist ein gewaltiges Interessenten-Kartell am Werk. Der Wirtschaftsprüfer Klaus Weber, Essen, drückt es so aus: „Der CO2-Zertifikatehandel ist ausschließlich ein Bereicherungssystem für die big player der Finanzwirtschaft – sowie ein von der Politik erhofftes Steuer-Generierungsmodell.“

 1 Siehe sein Buch Das grüne Paradoxon, Seite 420.

 2 Das grüne Paradoxon Seite 14.

3 Aus:Klaus Ermecke – Rettung vor den Klimarettern 12. Februar 2010.

4  FAZ vom 15. Dezember 2012 („Dreckiges Geschäft mit Verschmutzungsrechten“).

5 FAZ vom 16. April 2012: Der Emissionsrechtehandel in der Sackgasse.

 6 Allerdings ist die Gegenfinanzierung noch offen. Anders als geplant reichen die Einnahmen der Bundesregierung aus dem Emissionshandel nicht aus, weil der Zertifikatepreis seit Monaten am Boden liegt. (Handelsblatt vom 6. Dezember 2012)

 FAZ vom 16. April 2012: Der Emissionsrechtehandel in der Sackgasse.

8  FAZ vom 16. März 2012.

9 Ein Beispiel: „Die DEHSt gibt die kostenlos zugeteilten Emissionsberechtigungen in jährlichen Tranchen auf die Konten von Unternehmen aus und verbucht Käufe und Verkäufe von Zertifikaten. Der eigentliche Handel mit Zertifikaten – also der Kauf und Verkauf – findet an Börsen, durch Makler oder direkt zwischen Käufer und Verkäufer statt. Jährlich werden die tatsächlichen CO2-Emissionen einer Anlage abgerechnet. Hierzu erstellt jeder teilnehmende Anlagenbetreiber einen jährlichen Emissionsbericht, der von einer unabhängigen sachverständigen Stelle geprüft und der DEHSt über die zuständige Landesbehörde vorgelegt werden muss. Hier werden weitere Prüfungen durchgeführt. Bis zum 30. April muss der Anlagenbetreiber Zertifikate in Höhe seiner tatsächlichen Emissionen abgeben, indem er sie auf das Nationalkonto im deutschen Emissionshandelsregister überträgt. Reicht ihm hierzu die kostenlose Ausstattung mit Emissionsberechtigungen nicht aus, muss er Zertifikate vor dem Stichtag am Markt zukaufen. Gibt ein Anlagenbetreiber zu wenige Zertifikate ab, wird eine Strafzahlung von 100 Euro pro Tonne CO2 fällig. Die fehlenden Zertifikate müssen im folgenden Jahr zusätzlich überwiesen werden. Kommt ein Anlagenbetreiber auch dieser Pflicht nicht nach, wird seine nächste Tranche an kostenlosen Emissionsberechtigungen um die fehlende Menge gekürzt. Die Meinungen zum Emissionshandel sind geteilt. Während Politik und Umweltschützer große Hoffnungen auf das System setzen, Makler und Stromhändler ein Milliardengeschäft erwarten und neue Märkte für Berater und Sachverständige entstehen, beklagen vor allem kleinere Unternehmen und die Verbände der Industrie einen zu hohen Aufwand und befürchten Nachteile im internationalen Wettbewerb. Der Emissionshandel ist aber verursachergerecht und belastet die Wirtschaft nur moderat: In Deutschland verursachen die Teilnehmer am Emissionshandel – Anlagen aus den Sektoren Energie und Industrie – fast 50 Prozent aller CO2-Emissionen. Hierfür erhalten sie nach wie vor den größten Teil der Emissionsberechtigungen kostenlos. Die im EU-Emissionshandelssystem angelegte Verringerung der kostenlosen Zuteilung schafft wiederum Anreize für einen sparsamen CO2-Ausstoß und erhöht die Nachfrage am Zertifikate-Markt.“

10 FAZ vom 25. Mai 2012.

zuerst erschienen im Blog Freie Welt




Kurze Geschichte der Kohlendioxid-Rekorde

Kurzer Abriss der CO2-Rekorde in der Atmosphäre

Eine kurze Geschichte der Rekorde des atmosphärischen Kohlendioxids

Von David Middleton

Die WMO – World Meteorological Organization (Warum muss ich nur immer denken: Weltpolizist wenn “Welt und “Organisation” im Titel erscheinen?)
hat vor kurzem angekündigt, dass die Treibhausgase in der Atmosphäre eine neue Rekordhöhe (Bild rechts) erreicht hätten. Rekorde werden aber nur aufgestellt, damit sie gebrochen werden können.

Ich frage mich, ob die WMO-Leute folgende drei Fakten kennen:

1) Der erste CO23-Rekord wurde bereits 1809 aufgestellt, als die kumulierten menschlichen Kohlenstoff-Emissionen noch unter 0,2 ppm CO2 lagen?

Fig. 1. Der Original CO2 – “Hockey Schläger.” CO2-Emissionsdaten vom Oak Ridge National Laboratory’s Carbon Dioxide Information Analysis Center (CDIAC).

Die Emissionen (GtC) werden durch 2,13 geteilt, um ppmv CO2 zu erhalten.

2) Von 1750 bis 1875 stieg die atmosphärische CO2-Konzentration mit einer um das Zehnfache höheren Rate an im Vergleich zu den kumulierten anthropogenen Emissionen …

Fig. 2. Woher in drei Teufels Namen ist dieses CO2 gekommen?

3) Die kumulierten anthropogenen Emissionen haben 1960 nicht mit dem Anstieg des atmosphärischen CO2 gleichgezogen …

Fig. 3. Die Menschen haben über 100 Jahre gebraucht, um mit der Natur gleich zu ziehen.

Die Emissionen haben sich nur angeglichen, weil die Konzentration des atmosphärischen CO2 auf einer Höhe um 312 ppmv zwischen 1940-1955 blieb.

Abnahme des atmosphärischen CO2 um die Mitte des 20. Jahrhunderts.

Die mir bekannten antarktischen Eisbohrkerne mit der höchsten Auflösung stammen von Law Dome (Etheridge et al., 1998), hier besonders der DE08 Kern. Im vergangenen Jahrzehnt wurde die Auflösung des Law Dome Eisbohrkerns noch verbessert durch eine dichtere Entnahme von Proben und die Anwendung von frequenzverstärkender Signalverarbeitungstechnik (Trudinger et el., 2002; MacFarling Meure et al., 2006). Wie erwartet haben die höher aufgelösten Daten höhere Variabilität bei den vor-industriellen CO2-Konzentrationen gezeigt.

Pflanzenstomata-Rekonstruktionen (Kouwenberg et al., 2005; Finsinger and Wagner-Cremer, 2009) und heutige chemische Analysen (Beck, 2007) zeigen, dass die CO2 Höhen von den 1930ern bis zu den frühen 1940ern auf der Ebene von 340 bis 400 ppmv lagen und dann rasch in den 1950ern abnahmen. Diese Ergebnisse wurden von den Anhängern des sogenannten wissenschaftlichen Konsens zurückgewiesen, weil diese Fluktuationen nicht in den antarktischen Eisbohrkernen nachzuweisen wären. Dennoch haben MacFarling Meure et al., 2006, entdeckt, dass sich ein möglicher Nachweis einer CO2-Abnahme um die Mitte des 20. Jh. im DE08 Eisbohrkern befände …

Die Stabilisierung der atmosphärischen CO2-Konzentration während der 1940er und 1950er ist eine bemerkenswerte Erscheinung in den Eisbohrkern-Proben. Die neuen hochdichten Messungen bestätigen das Ergebnis und zeigen, dass die CO2-Konzentrationen zwischen 310–312 ppm etwa zwischen 1940 -1955 verharrten. Die Zunahmeraten bei CH4 und N2O haben sich auch in jenem Zeitraum vermindert, die Veränderung bei N2O liegt aber im Bereich der Messungenauigkeit. Die Glättung wegen des Lufteinschlusses im Eis (etwa 10 Jahre bei DE08) entfernt hochfrequente Veränderungen aus der Aufzeichnung, die wahre atmosphärische Variation kann daher größer sein, als sie sich in den den Luftproben im Eisbohrkern darstellt.

Sogar eine Abnahme der atmosphärischen CO2-Konzentration Mitte der 1940er stimmt mit der Law Dome Aufzeichnung einschließlich der Glättung durch den Lufteinschluss überein, was auf eine große zusätzliche Senke von ~3.0 PgC Jahr-1 hinweist. [Trudinger et al., 2002a]. Die d13CO2 Aufzeichnung aus jener Zeit lässt erkennen, dass diese zusätzliche Senke meist ozeanischer Herkunft war und nicht durch niedrigere fossile Emmissionen oder die irdische Biosphäre verursacht. [Etheridge et al., 1996; Trudinger et al., 2002a]. Immer noch ungeklärt ist, welche Prozesse diese Erscheinung hervorgerufen haben könnten.

Die CO2-Stabilisierung ereignete sich während eines Wechsels eines lang andauernden El Niño zu einem La Niña [Allan and D’Arrigo, 1999]. Dies fiel zusammen mit einem Übergang von einer Warm- zu einer Kalt-Phase der Pacific Decadal Oscillation [Mantua et al., 1997], einer Abkühlung [Moberg et al., 2005] und progressiv zunehmender Abschwächung der nordatlantischen thermohalinen Zirkulation [Latif et al., 2004]. Der kombinierte Effekt dieser Faktoren auf die Gasmengen wird derzeit noch nicht gut verstanden. Sie könnten signifikant für die atmosphärische CO2-Konzentration sein, falls der Austausch in Bereichen von Kohlenstoff-Aufnahmen, wie z. B. im Nordpazifik, verstärkt, oder wenn der Abfluss aus den Tropen unterdrückt würde.

Von etwa 1940 bis einschließlich 1955 gingen ca. 24 Mrd. Tonnen Kohlenstoff aus Abluftkaminen direkt in die Ozeane und/oder in die Biosphäre.

Fig. 4. Oh weh! Was ist mit all dem Kohlenstoff passiert?

Wenn die Aufnahme von CO2 in die Ozeane eine Versauerung der Meere bewirkt haben sollte, müssten wir dann nicht Beweise dafür finden? Hätte nicht eine “große zusätzliche Senke von ~3.0 PgC Jahr-1″ (oder mehr) von ~1940-1955 irgendwo in den Ozeanen Spuren hinterlassen müssen, vielleicht Schnecken oder ein Riff aufgelöst haben?

Wenn das atmosphärische CO2 nur einfach seinen prä-industriellen Verlauf fortgesetzt hätte, wären sehr wahrscheinlich 315-345 ppmv um 2010 erreicht worden …

Fig. 5. Wahrscheinlich sind 40-60% des Anstiegs des atmosphärischen CO2 seit 1750 auf natürliche Ursachen zurückzuführen.

Es ist doch seltsam, dass die aus Pflanzen-Stomata abgeleiteten CO2-Rekonstruktionen darauf hindeuten, dass CO2-Konzentrationen von 315-345 ppmv während des Holozäns nicht ungewöhnlich waren …

Fig. 6. CO2 aus Pflanzen-Stomata: Nordschweden (Finsinger et al., 2009), Nordspanien (Garcia-Amorena, 2008), Südschweden (Jessen, 2005), Washington State USA (Kouwenberg, 2004), Niederlande (Wagner et al., 1999), Dänemark (Wagner et al., 2002).

Was also könnte all diese CO2-Veränderungen angetrieben haben, bevor der Mensch anfing, fossile Brennstoffe zu benutzen? Waren es möglicherweise doch Temperaturänderungen?

CO2 als Feedback

Wenn ich eine Temperatur-Rekonstruktion (Moberg et al., 2005) zusammen mit der Law Dome CO2-Ganglinie plotte, sieht es für mich ganz so aus, als ob das CO2 etwa 100 Jahre nach dem Temperaturanstieg mit dem Anstieg begann …

Fig. 7. Temperatur-Rekonstruktion (Moberg et al., 2005) und Law Dome CO2 (MacFarling Meure et al., 2006).

Der Anstieg des CO2 von 1842-1945 sieht ganz so aus, wie der Temperaturanstieg von 1750-1852…

Fig. 8. Mögliche Beziehung zwischenTemperaturanstieg und nachfolgendem CO2-Anstieg.

Die Korrelation ist sehr stark. Eine berechnete CO2-Chronologie ergibt eine gute Übereinstimmung mit dem DE08 Eisbohrkern und dem Stomata-abgeleiteten CO2 seit 1850. Man sieht auch, dass das atmosphärische CO2 auf ~430 ppmv um die Mitte des 12. Jahrhunderts n.Chr. anstieg.

Fig. 9. CO2 aus den Moberg-Temperaturen errechnet (dunkelblaue Linie), Law Dome Eisbohrkern (Magentafarbene Linie) und Pflanzenstomata (grün, hellblaue und purpurfarbene Kästchen).

Die Spitze des CO2 um die Mitte des 12. Jh. zeigt sich weder in den Eisbohrkernen noch in den Pflanzenstomata. Die Korrelation bricht vor den 1830ern ab. Der gleiche Abbruch zeigt sich auch, wenn CO2 als Antrieb und nicht als Feedback behandelt wird.

CO2 als Antrieb

Wenn ich direkt das CO2 vs. Temperatur ohne Verzögerung plotte, erhalte ich eine gute Korrelation mit den Nach-DE08-Eisbohrkern-Daten (>1833) und überhaupt keine Korrelation mit den Prä-DE08-Eisbohrkerndaten (<1833) …

Fig. 10. Temperature und CO2 zeigen eine mäßige Korrelation seit ~1833; aber überhaupt keine Korrelation vor 1833.

Wenn ich bis auf etwa 840 ppmv CO2 extrapoliere, erhalte ich etwa 3 °C Erwärmung bezogen auf 275 ppmv. Ich erhalte also den gleichen Betrag an Erwärmung bei einer Verdreifachung des prä-industriellen CO2. Das IPCC behauptet das schon bei einer Verdoppelung.

Fig. 11. CO2 vom Law Dome DE08 Eisbohrkern, geplottet gegen Mobergs NH Temperatur-Rekonstruktion.

Das auf dieser Korrelation beruhende Gleichgewicht der Klimasensitivität (Equilibrium Climate Sensitivity – ECS) bei einer Verdoppelung des prä-industriellen CO2 beträgt ~1.5 to 2.0 °C. Sehr rätselhaft ist aber das totale Fehlen einer Korrelation in den Eisbohrkernen, die älter als DE08 sind.

Eisbohrkern-Auflösung und das Fehlen einer Temperatur-Verbindung mit CO2 vor 1833

Könnte das Fehlen der Variabilität in den älteren (aus tieferen Schichten stammenden) Eisbohrkernen etwas mit der Auflösung zu tun haben? Der DE08 Eisbohrkern hat eine viel stärkere Auflösung als nahezu alle anderen antarktischen Eisbohrkerne, darin eingeschlossen der tiefere und ältere DSS Eisbohrkern von Law Dome.

Fig. 12. Die zeitliche Auflösung der Eisbohrkerne wird von der Schnee-Akkumulationsrate bestimmt.

Die Amplitude des CO2-“Signals” scheint auch gut mit der Schnee Akkumulationsrate zu korrelieren (Auflösung) des Eisbohrkerns…

Fig. 13. Schnee-Akkumulationsrate vs. CO2 für verschiedene Eisbohrkerne aus Antarktika und Grönland.

Könnte es sein, dass Schnee-Akkumulationsraten, die signifikant unter 1 m/a liegen, jahrhundertlange und höherfrequente CO2-Schübe nicht auflösen? Könnte es auch sein, dass die Frequenzdegradation ebenfalls die Amplitude des CO2-“Signals” abschwächt?

Wenn die weitaus meisten Eisbohrkerne, die älter und tiefer als DE08 sind, die jahrhundertelangen und höherfrequenten CO2-Schübe nicht auflösen, macht es dann nicht Sinn, dass Eisbohrkern-abgeleitete CO2- und Temperaturgänge nur als kaum zusammenhängend für den längsten Teil des Holozäns gelten müssen?

Warum scheinen die Belege immer nur anzuzeigen, dass das beste Szenario des IPCC das schlimmste ist, das in der realen Welt vorkommen kann?

Dieses Stück aus einem Artikel von Brad Plummer in der Washington Post erregte meine Aufmerksamkeit …

Fig. 14. Die mythischen Szenarien des IPCC. Ich denke, der graue Bereich repräsentiert den Bereich von "Grüntopia" [Anm.d.Ü.: der Verfasser benutzt ein Wortspiel: aus UTOPIA macht er GRÜNTOPIA.]

Es sieht so aus, als ob die Erde um 2100 n.Chr. zu einer Venus (A1FI) würde, wenn es so weiterginge, wie gehabt.

Wie sieht es aus, wenn ich reale Daten benutze?

Nehmen wir an, dass das atmosphärische CO2 entlang einer exponentiellen Trendlinie bis 2100 ansteigt.

Fig. 15. Projektion des CO2 bis 560 ppmv im Jahre 2100.

Ich erhalte eine CO2-Konzentration von 560 ppmv, das gleicht dem IPCC Emissions-Szenario SRES B2 …

Fig. 16. IPCC Emissions-Szenarien.

Wenn es weitergeht, wie gehabt, werden wir die gleiche Konzentration haben, wie im IPCC Grüntopia-Szenario. Warum bin ich nicht erstaunt?

Wenn wir annähmen, dass die gesamte Erwärmung seit 1833 vom CO2 verursacht wurde (das stimmt nicht), würden 560 ppmv zu etwa 1°C zusätzlicher Erwärmung im Jahre 2100 führen.

Fig. 17. Projizierter Temperatur-Anstieg, abgeleitet aus der Moberg NH Temperatur-Rekonstruktion und dem CO2 aus dem Law Dome DE08 Eisbohrkern. Projizierte Temp. Anom. = 2.6142 * ln(CO2) – 15.141

Wie verträgt sich das mit den mythischen Szenarien des IPCC? So ungefähr, wie erwartet. Das schlimmste Szenario, das aus den derzeitigen Beobachtungen abgeleitet werden kann, gleicht dem bestmöglichen IPCC-Szenario aus Grüntopia …

Fig. 18. Der aus Mobergs NH-Temperatur-Rekonstruktion und dem CO2 aus dem Law Dome DE08 Eisbohrkern abgeleitete projizierte Temperatur-Anstieg weist darauf hin, dass die 2°C “Grenze” des IPCC nicht überschritten werden wird.

Schlussfolgerungen

Die Rekorde bei den atmosphärischen CO2-Konzentration waren bereits gebrochen, bevor anthropogene Emissionen bedeutend wurden.

Atmosphärische CO2-Konzentrationen sind zwischen 1750-1875 rascher angestiegen als anthropogene Emissionen.

Anthropogene Emissionen haben bis 1960 nicht mit dem atmosphärischen CO2 gleichgezogen.

Der natürlichel Kohlenstoff-Austausch-Fluss ist variabler als der sogenannte wissenschaftliche Konsens wahrhaben will.

Das Gleichgewicht der Klimasensitivität (ECS) kann 2°C nicht übersteigen und ist wahrscheinlich näher bei 1°C.

Das schlimmste Szenario, das auf Belegen beruht, gleicht dem besten grün-utopistischen des IPCC.

Eisbohrkerne mit Akkumulationsraten unter 1m/a taugen nicht für ECS-Abschätzungen.

Das ECS, das aus dem Law Dome DE08 Eisbohrkern und Mobergs NH-Temperatur- Rekonstruktion abgeleitet iist, unterstellt, dass die gesamte Erwärmung seit 1833 dem CO2 zuzurechnen wäre. Wir wissen sicher, dass mindestens die Hälfte der Erwärmung auf solare Einflüsse und natürliche klimatische Schwankungen zurückgeht. Daher sind die abgeleiteten 2°C wahrscheinlich nur 1°C. Weil klar ist, dass etwa die Hälfte des Anstiegs von 275 auf 400 ppmv natürlichen Ursprungs ist, liegt die anthropogene Komponente des 1°C ECS wahrscheinlich unter 0,7°C.

Das Fehlen einer Korrelation zwischen Temperatur und CO2 seit dem Beginn des Holozäns bis 1833 und die Tatsache, dass der moderne CO2-Anstieg mindestens 200 Jahre lang höher war als die anthropogenen Emissionen, führt mich als Amateur-Klimaforscher zu dem Schluss, dass das CO2 während der vergangenen 10.000 Jahre sehr viel veränderlicher war als die antarktischen Eisbohrkerne anzeigen.

Appendix I: Ein alternativer Blick auf die CO2-Anstiegsrate

In Fig. 15 habe ich eine mit Excel berechnete exponentielle Trendlinie erzeugt, um die MLO CO2 Zeitreihe zu extrapolieren bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Wenn ich die Emissionen extrapoliere und annehme, dass 55% der Emissionen in der Atmosphäre verbleiben, erhalte ich ~702 ppmv bis zum Ende des Jahrhunderts, dazu gehören 0,6°C Erwärmung und eine gesamte Erwärmung von 2,5°C gegenüber der “präindustriellen.” Sogar dieses schlimmste aller schlimmen Szenarien ergibt 1°C weniger Erwärmung als das IPCC-A1B-Referenz-Szenario. Es steht etwa in der Mitte zwischen A1B und dem oberen Rand des grün-utopistischen Bandes.

Appendix II: CO2-Aufzeichnungen, frühe Jahre

Immer wenn CO2-Aufzeichnungen erwähnt werden oder atemberaubende Aussprüche wie, “Kohlendioxid auf dem höchsten Stand seit 800.000 Jahren,“ betrachte ich diese „Aufzeichnungen“ gerne in einem geologischen Kontext. Die nachfolgenden Grafiken stammen aus Bill Illis’ ausgezeichneter Sammlung paläo-klimatischer Daten.

Die Treibhausgase haben ein neues Rekordhoch erreicht! Stimmt das? Das Anthropozän sieht überhaupt nicht anders aus, als die vorhergehenden 25 Million Jahre … Außer, dass es viel kälter ist.

Aus geologischer Perspektive sieht der “Hockeyschläger” des CO2s im Anthropozän eher aus wie die Nadel im Heuhaufen. Und es sieht eher so aus, als ob die Erde ihr CO2 in etwa 25 Millionen Jahren verloren haben wird.

Einer meiner Allzeit-Favoriten! Man beachte das totale Fehlen einer Korrelation zwischen CO2 und Temperatur während der meisten Zeit im Phanerozoischen Eon.

Im folgenden Balkendiagramm habe ich das CO2 nach geologischen Perioden dargestellt. Kambrium bis zur Kreidezeit sind Berner und Kothavala, 2001, (GEOCARB) entnommen, das Tertiär von Pagani, et al. 2006 (Tiefsee-Sediment-Eisbohrkerne), das Pleistozän stammt von Lüthi et al. 2008 (EPICA C Antarctic ice core), das“Anthropozän” ist von NOAA-ESRL (Mauna Loa Observatory), der CO2-Verlust von Ward et al., 2005.

Anthropozäne CO2-Konzentrationen liegen viel näher am Bereich der C3-Pflanzen-Aussterbe-Grenze (Ward et al., 2005) als sie in den vorgehenden 540 Millionen Jahren waren.

[Sarkasmus an]: Ich wollte auch Venus in das Balkendiagramm einfügen, doch dann hätte ich eine logarithmische Skala gebraucht. [Sarkasmus aus]

Appendix III: Von Pflanzen-Stomata abgeleitete CO2-Konzentrationen

Der Katalog der fachbegutachteten Papiere, die höhere und stärkere veränderliche präindustrielle CO2-Konzentrationen zeigen, ist sehr eindrucksvoll und anwachsend. Hier nur ein paar Erwähnungen:

Wagner et al., 1999. Century-Scale Shifts in Early Holocene Atmospheric CO2 Concentration. Science 18 June 1999: Vol. 284 no. 5422 pp. 1971-1973…

Im Gegensatz zu konventionellen Eisbohrkern-Schätzungen von 270 bis 280 ppmv verweist das Frequenzsignal aus den Stomata auf frühe Holozän Kohlendioxid-Konzentrationen von gut über 300 ppmv.

[…]

Die meisten Holozän-Eisbohrkern-Aufzeichnungen aus der Antarktis haben keine ausreichende zeitliche Auflösung.

[…]

Unser Ergebnisse falsifizieren die Vorstellung von einer relativ stabilen CO2-Konzentration von 270 bis 280 ppmv im Holozän bis zur industriellen Revolution. SI-basierte CO2-Rekonstruktionen könnten sogar darauf hindeuten, dass während des frühen Holozäns die atmosphärischen CO2-Konzentrationen von 300 ppmv eher die Regel als die Ausnahmen waren.

Die Eisbohrkerne können die CO2-Schübe nicht auflösen, die in Zeiträumen stattfanden, die kürzer waren als das Zweifache der Zeit der Blaseneinschlüsse. Das ist ein Grundsatz aus der Signal-Theorie. Die Behauptung einer stabilen prä-industriellen Konzentration von 270-280 ppmv ist völlig falsch.

McElwain et al., 2001. Stomatal evidence for a decline in atmospheric CO2 concentration during the Younger Dryas stadial: a comparison with Antarctic ice core records. J. Quaternary Sci., Vol. 17 pp. 21–29. ISSN 0267-8179 …

Es ist möglich, dass eine Anzahl von kurzzeitigen Fluktuationen, die aus den mit stomatalen Methoden stammenden Aufzeichnungen herrühren, nicht in Eisbohrkernen entdeckt werden, wie z. B. in Dome Concordia, wo langsame Akkumulationen stattfanden. Neftel et al. (1988) zufolge können CO2-Fluktuationen mit einer Dauer von weniger als dem Doppelten der Blaseneinschlusszeit (gleich etwa 134 Kalenderjahren im Falle des Byrd-Eises und bis zu 550 Kalenderjahren im Dome Concordia) nicht im Eis nachgewiesen oder durch Dekonvolution rekontruiert werden.

Noch nicht einmal die höchstaufgelösten Eisbohrkerne, wie Law Dome, haben ausreichende Auflösung um die MLO-Instrumentenaufzeichnung korrekt abzubilden.

Kouwenberg et al., 2005. Atmospheric CO2 fluctuations during the last millennium reconstructed by stomatal frequency analysis of Tsuga heterophylla needles. Geology; January 2005; v. 33; no. 1; p. 33–36…

Die Diskrepanzen zwischen den Eisbohrkern- und den aus Stomata stammenden Rekonstruktionen können teilweise durch variierende Altersverteilungen der Luft in den Blasen erklärt werden aufgrund der Einschlusszeit in der Übergangszone im Firn-Eis. Dieser Effekt erzeugt ein Bohrstellen-spezifisches Glätten des Signals (Dekaden beim Dome Summit South [DSS], Law Dome, noch mehr bei Eisbohrkern von Gebieten mit niedrigen Akkumulationsraten), wie auch als Alters-Differenz zwischen der Luft und dem umgebenden Eis, welches die Konstruktion von wohlbegrenzten Zeitskalen verhindert. (Trudinger et al., 2003).

Stomata-Rekonstruktionen sind für das Holozän wiederholbar, wenigstens für die Nordhalbkugel. Sie zeigen konsistent, dass der prä-industrielle natürliche Kohlenstoff-Fluss viel variabler war als die Eisbohrkerne erkennen lassen.

Wagner et al., 2004. Reproducibility of Holocene atmosphärisch CO2 records based on stomatal frequency. Quaternary Science Reviews. 23 (2004) 1947–1954…

Die Mehrzahl der stomatischen frequenzbasierten Abschätzungen des CO2 für das Holozän unterstützt nicht die weithin akzeptierte Vorstellung von vergleichsweise stabilen CO2-Konzentrationen in Verlauf der letzten 11.500 Jahre. Um auf die Kritik zu antworten, dass diese stomatischen Frequenz-Variationen von lokalen Veränderungen der Umwelt herrühren oder von methodologischen Einschränkungen, wurden unterschiedliche stomatische Frequenz-Aufzeichnungen über drei Klimaperioden im Holozän verglichen: während der Präborealen Oszillation, dem 8,2-tausenjährigen Abkühlungsereignis und der Kleinen Eiszeit. Die unter Benutzung verschiedener Kalibrationsverfahren dargestellten Fluktuationen in den paläo-atmosphärischen CO2-Aufzeichnungen, die von verschiedenen Kontinenten und Pflanzenarten stammen (Laub abwerfende Bedecktsamer und Korniferen), sind völlig vergleichbar. Sie zeigen starke Beweise für die Richtigkeit der auf Laub basierenden CO2-Ableitungen [Rekonstruktionen].

Die antarktischen Eisbohrkerne haben nicht genügend Auflösung weil der Prozess der Firn-Verdichtung wie ein Tiefpass-Filter wirkt.

Van Hoof et al., 2005. Atmospheric CO2 during the 13th century AD: reconciliation of data from ice core measurements and stomatal frequency analysis. Tellus 57B (2005), 4 …

Rekonstruktionen des atmosphärischen CO2 sind derzeit aus direkten Messungen von Lufteinschlüssen im antarktischen Eis verfügbar und zugleich aus stomataler Frequenzanalyse aus fossilem Laub. Eine Periode, wo beide Methoden konsistente Belege für natürliche CO2-Veränderungen ergeben, ist das 13. Jh. n.Chr. Die Ergebnisse der beiden voneinander unabhängigen Methoden unterscheiden sich signifikant hinsichtlich der Amplitude der geschätzten CO2-Veränderungen (10 ppmv beim Eis, gegenüber 34 ppmv bei der stomatalen Frequenz). Wir vergleichen dabei die stomatale Frequenz und die Eisbohrkern-Ergebnisse, indem wir ein Firn-Diffusionsmodell benutzen, um den möglichen Einfluss der Glättung während des Einschlusses auf die zeitliche Auflösung und auf die Amplitude der CO2-Veränderungen auswerten. Die sichtbaren großen Diskrepanzen zwishcen den Amplituden, die durch die kontrastierenden Methoden abgeschätzt werden, verschwinden, wenn die stomatalen Rohdaten analog so geglättet werden, wie es auf natürliche Weise durch den Firn geschieht.

Die Herleitung des Gleichgewichts der Klimasensitivität (Equilibrium Climate Sensitivity – ECS) aus dem atmosphärischen CO2 beruht zum großen Teil auf antarktischen Eisbohrkernen. Problematisch dabei ist, dass die Temperatur-Schätzungen auf dem Verhältnis von Sauerstoff-Isotopen im Eis selbst beruhen, während die CO2-Schätzungen auf Gasblasen beruhen, die im Eis eingeschlossen sind.

Die Temperatur-Daten sind sehr hoch aufgelöst. Die Verhältnisse der Sauerstoff-Isotopen zueinander sind Funktionen der Temperatur zur Zeit der Schneeablagerung. Die CO2-Daten haben eine niedrige und variable Auflösung, weil es Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauert, bis sich die Gasblasen gebildet haben. Die CO2-Werte aus den Eisbohrkernen repräsentieren Durchschnittswerte über viele Jahrzehnte bis Jahrhunderte. Die Temperaturdaten haben eine jährliche bis dekadische Auflösung.

Der am höchsten aufgelöste  antarktische Eisbohrkern ist der DE08 Eisbohrkern von Law Dome.

Beim IPCC und beim sogenannten wissenschaftlichen Konsens nimmt man an, dass man beim CO2 bis auf jährige Veränderungen auflösen kann. Das aber geht nicht. Jeder CO2-Wert steht, grob gesprochen, für einen 30-jährigen Durchschnitt und nicht für einen jährigen Wert.

Wenn man die Messwerte vom Mauna Loa (rote Linie) und Pflanzen-Stomata-abgeleitetes prä-industrielles CO2 (grüne Linie) mit einem 30-Jahr-Filter glättet, verbinden sie sich recht gut mit dem Law Dome DE08 Eisbohrkern (hellblaue Linie) …

Der tiefere DSS Eisbohrkern (dunkelblaue Linie) hat eine viel geringere zeitliche Auflösung wegen seiner viel geringeren Akkumulationsrate und Kompressions-Effekten. Er ist völlig ungeeignet für Veränderungen auf einer Jahrhundert-Skala, schon gar nicht auf einer dekadischen Skala.

Beim IPCC und beim sogenannten wissenschaftlichen Konsens nimmt man richtigerweise an, dass die Auflösung durch die Blasen-Einschlusszeit bestimmt wird. Falsch ist es aber, die Blasen-Einschlussperiode auf die Einschlusszone zu begrenzen. Im Falle von Eisbohrkern DE08 sucht man nach einem Signal mit einer Frequenz von einer Änderung/a, als eine Stichprobe jeweils für 8-10 Jahre genommen. Das tatsächliche Signal hat eine Frequenz von 1 Änderung/30-40 Jahre, als eine Stichprobe jeweils für 8-10 Jahre genommen.

CO2-Änderungen im Bereich von 30-40 ppmv über Zeiträume von weniger als ~60 Jahre können im DE08 Eisbohrkern nicht genau aufgelöst werden. Das ergibt sich aus den Grundlagen der Signaltheorie. Wagner et al., 1999, zogen sehr feindselige Reaktionen auf sich, die aus der Gemeinde des sogenannten wissenschaftlichen Konsenses kamen. Aber alles, was Dr. Wagner-Cremer getan hatte, war die Falsifizierung einer einzigen kleinen Hypothese…

Ganz im Gegensatz zu den konventionellen Eisbohrkern-Abschätzungen von 270 bis 280 ppmv, deutet das Frequenzsignal der Stomata auf frühe Holozän-Kohlendioxid-Konzentrationen von weit über 300 ppmv.

[…]

Unsere Ergebnisse widerlegen die Vorstellung einer relativ stabilen CO2-Konzentrationen von 270 bis 280 ppmv im Holozän bis zur industriellen Revolution. SI-basierte CO2-Rekonstruktionen legen sogar nahe, dass im frühen Holozän die atmosphärischen CO2-Konzentrationen über >300 ppmv lagen und dies eher als Regel denn als Ausnahme.

Die pflanzlichen Stomata beweisen sehr schön, dass im Holozän die CO2-Konzentrationen häufig im Bereich zwischen 300-350 ppmv lagen und gelegentlich über 400 ppmv während der letzten 10.000 Jahre.

Die falsche Schätzung eines 3°C-Klimasensitivitäts-Gleichgewichts für CO2 (Equivalent Climate Sensitivity to CO2) ist total von der Annahme bestimmt, dass die präindustriellen CO2-Konzentrationen im Bereich von 270-280 ppmv lagen, wie es die antarktischen Eisbohrkerne nahelegen.

Die pflanzlichen Stomata-Daten zeigen klar, dass die präindustriellen atmosphärischen CO2-Konzentrationen viel höher waren und viel veränderlicher, als die antarktischen Eisbohrkerne andeuten. Das bedeutet, dass der Anstieg des atmosphärischen CO2 seit den 1800ern nicht besonders anomal ist und dass zumindest die Hälfte davon auf ozeanische und biosphärische Reaktionen durch die Aufwärmung seit dem Ende der Kleinen Eiszeit zurückgeht.

Kouwenberg schloss, dass das CO2-Maximum um ca. 450 n.Chr. eine lokale Anomalie gewesen wäre, weil es nicht mit einem Temperaturanstieg im Einklang mit Rekonstruktion von Mann & Jones, 2003, zu korrelieren war.

Weil das Erdklima einfach nicht mit den Modellen übereinstimmen will, wird der sogenannte Konsens irgendwann akzeptieren müssen, dass er in einem grundlegenden Irrtum befangen ist. Wir hoffen aber, dass uns der eifernde CO2-Wahn nicht vorher in den Bankrott getrieben haben wird.

Bis zum Auswechseln des Paradigmas werden alle Schätzungen einer prä-industriellen Beziehung zwischen atmosphärischem CO2 und der Temperatur, die auf antarktischen Eisbohrkernen beruhen, falsch sein, weil die Eisbohrkern-Temperaturen und die CO2-Zeitreihen völlig unterschiedliche Auflösungen haben. Und solange Anhänger des sogenannten Konsensus nicht die Grundlagen der Signalverarbeitung verstanden haben, werden sie [die Schätzungen] auch weiterhin falsch bleiben.

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Original hier bei WUWT

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE

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Jetziger Sonnenzyklus 24 – immer noch im Keller – solares Maximum schon erreicht?

Es ist 7 Jahre her, dass man die Verschiebung der Charakteristik im Solar Geomagnetic Index (Ap) im Oktober 2005 registriert hatte, und die Sonne scheint sich seitdem in einer allgemein ruhigen magnetischen Periode zu befinden, ohne Hinweise auf die Volatilität des vorigen Zyklus’.

Aktualisierung: Ein weiterer Indikator dafür, dass wir uns im solaren Maximum befinden, ist der Umstand, dass die polaren Magnetfelder dabei sind zu kippen, wie es diese Graphik von Dr. Leif Svalgaard zeigt:

Anthony Watts

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/12/10/solar-cycle-24-still-in-a-slump/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Ein zwischenzeitlicher Blick auf die Sensitivität

Ich habe mich entschlossen, über meine immer wieder unterbrochenen Untersuchungen zur Beziehung zwischen Änderungen der Temperatur am Boden und korrespondierenden Änderungen der Strahlungsbilanz an der Obergrenze der Atmosphäre (TOA). Ich habe darüber schon mal etwas geschrieben, und zwar in dem Beitrag A Demonstration of Negative Climate Sensitivity. Dies ist ein Zwischenbericht, unverschlüsselt, mit wenigen Analysen, sondern einfach nur einigen Gedanken und einigen Graphiken, denn ich befinde mich in dem (unendlich) langsamen Prozess, Daten und Ergebnisse zu sammeln, um sie in einem Journal zu veröffentlichen. Anders als in meinen früheren Beiträgen mit Daten 5°x5° verwende ich in diesem Beitrag 1°x1°-Daten.

Ich möchte mit einer interessanten Frage beginnen. Unter dem gegenwärtigen Paradigma wird die Hypothese aufgestellt, dass die Temperatur am Boden eine lineare Funktion des Ungleichgewichts (bzgl. Antrieb) an der TOA ist. Aber stimmt das auch? Vor allem, stimmt das in der ganzen Welt? Um dies zu beantworten, habe ich mir das monatliche Strahlungsungleichgewicht an der TOA (die gesamte eingehende minus die gesamte ausgehende Strahlung) im Verhältnis zur Temperaturänderung angesehen.

Abbildung 1 oben rechts: Maximum des R²-Wertes, Temperatur gegen TOA-Ungleichgewicht. Dies ist das Maximum des individuellen R² für jeden 1°x1°-Gitterpunkt, berechnet mit Verzögerungen von 0, 1, 2 und 3 Monaten. Ein R² = 0 bedeutet, dass es keine Relation zwischen den beiden Datensätzen gibt, und ein R² = 1 bedeutet, dass sie ineinander verzahnt sind. In den roten Gebieten, wenn sich die TOA-Strahlungsbilanz ändert, ändert sich die Temperatur auf die gleiche Weise. In den blauen Gebieten stehen Temperaturänderungen und TOA-Ungleichgewicht nicht in Beziehung zueinander.

Abbildung 1 enthält einige interessante Aspekte.

Die Abbildung 1 wurde erstellt, um für jeden Gitterpunkt den größten der vier R² zu zeigen, je einen während der vier Verzögerungsperioden (0, 1, 2 und 3 Monate). Ein interessantes Ergebnis für mich war Folgendes: Während die Temperatur in einem großen Teil der Welt sklavisch den Variationen des lokalen TOA-Gleichgewichts folgt (rote Gebiete), stimmt es für die innertropische Konvergenzzone (ITC, blaue, grüne und gelbe Gebiete) überhaupt nicht, und zwar in keiner der Verzögerungsperioden. Dies ist ein Beweis, der meine Thermostathypothese bzgl. tropischer Gewitter stützt. Darüber habe ich hier und hier geschrieben. Damit diese Hypothese korrekt ist, muss die Bodentemperatur in der ITC vom TOA-Antrieb abgekoppelt werden… und aus Abbildung 1 wird offensichtlich, dass die ITC-Temperatur mit dem Antrieb wenig zu tun hat.

Als nächstes wollte ich mir die Klimasensitivität anschauen. Allgemein ist dies die Größe der Temperaturänderung pro 1 Einheit Änderung des TOA-Strahlungsungleichgewichtes. Es gibt verschiedene Sensitivitäten, und zwar von unmittelbar bis zum Gleichgewicht. Weil ich über monatliche Daten verfüge, schaue ich auf eine Zwischen-Sensitivität.

Abbildung 2 zeigt die Temperaturänderung infolge eines [Ungleichgewichtes von?] 3,7 W/m² mit verschiedenen Zeitverzögerungen. Wenn sich die TOA-Strahlung ändert, reagiert die Oberfläche (Land oder Meer) nicht sofort. Bei der Untersuchung der Reaktion bei verschiedenen Zeitverzögerungen können wir die charakteristischen Zeitverzögerungen von Land und Meer sehen.

Abbildung 2: Klimasensitivität (Temperaturänderung durch ein TOA-Ungleichgewicht von 3,7 W/m²) der Erde. Die Sensitivität wird berechnet aus der Neigung der linearen Regressionslinie hinsichtlich der TOA-Variationen und der Bodentemperatur für jeden Gitterpunkt während der Aufzeichnungsperiode.

Betrachten wir zuerst das Festland. In den meisten Landgebieten erfolgt die stärkste Reaktion (orange und rot) nach einer Verzögerung von 1 Monat. Die maximale Sensitivität liegt in Sibirien und der Sahara bei etwa 0,8°C pro Verdoppelung von CO2. Außertropische Landgebiete reagieren empfindlicher auf TOA-Variationen als tropische Landgebiete. Die höchste Sensitivität auf der Südhalbkugel beträgt etwa 0,3°C pro Verdoppelung von CO2.

Komischerweise zeigt sich im tropischen Afrika eine verzögerte negative Sensitivität. Dies wird deutlich bei einer Verzögerung von 2 Monaten und verstärkt sich bei einer Verzögerung von 3 Monaten.

Der Ozean reagiert erwartungsgemäß nicht einmal annähernd so sensitiv auf TOA-Variationen wie das Festland, mit einer maximalen Sensitivität von etwa 0,4°C pro Verdoppelung. Die Sensitivität der meisten Meeresgebiete liegt bei der Größenordnung von 0,1°C pro Verdoppelung.

Abbildung 3 schließlich zeigt die Beziehung zwischen der Klimasensitivität und der Temperatur. Wegen des großen Unterschieds zwischen Festland und Ozean zeige ich sie getrennt.

Abbildung 3: Die Beziehung zwischen Klimasensitivität und Temperatur. Jeder Punkt repräsentiert einen Gitterpunkt auf der Erdoberfläche. Für jeden Gitterpunkt habe ich die Zeitverzögerung verwendet, nach der sich die größte Reaktion zeigt. Die Farben zeigen die [geographische] Breite der Gitterpunkte.

Hier möchte ich darauf hinweisen, dass ich schon lange der Ansicht bin, dass die Klimasensitivität invers zur Temperatur in Beziehung steht. Ganz bestimmt gilt das für das Festland.

Wie ich sagte, nicht viel Analyse, sondern lediglich ein paar Gedanken und Graphiken.

Willis Eschenbach

DATA

Sea Temps: NOAA ERSST

Surface Temps: CRU 3.1 1°x1° KNMI

TOA Radiation: CERES data

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/12/10/an-interim-look-at-intermediate-sensitivity/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Weltweite Reaktionen auf das Bekanntwerden des AR5

Hier sind also Meinungsäußerungen zu dem AR 5:

Donna Laframboise, Autorin des kürzlich auch auf Deutsch erschienenen Buches über die persönlichen Hintergründe der Autoren beim IPCC sagt hier:

Auf seiner Twitter-Site sagt das IPCC, dass es beabsichtigt, ein Statement über dieses Leck abzugeben. Vielleicht sind darin einige frühere Bemerkungen von dessen Vorsitzendem Rajendra Pachauri enthalten (Hervorhebung hinzugefügt):

„Das IPCC ist eine vollständig transparente Organisation… Alles, was wir tun, steht für eine genaue Überprüfung in jedem Stadium zur Verfügung!“ –  Mai 2009 hier.

„Die objective und transparente Art, nach der das IPCC arbeitet… sollte alle vernünftigen Personen von der Stichhaltigkeit [strength] der Ergebnisse überzeugen…“ Aussage vor einem Komitee des US-Senats, Februar 2009

„(Die Arbeit des) IPCC wird vollständig transparent und objektiv durchgeführt…“ Rede vor Staatschefs Dezember 2008

„Daher kann man sich keinen transparenteren Prozess vorstellen… als den, den wir im IPCC haben. Ich würde das allein in den Vordergrund stellen, um die Wissenschaft und die wissenschaftlichen Hypothesen zu akzeptieren“. – In einem Interview im Juni 2007.

Von James Delingpole vom The Telegraph:

Ich freue mich darauf, Ihre extravagante Verteidigung zu lesen, warum dies eine Story von geringer Bedeutung ist, und dass es ‚Business as usual’ für das große Schneeball-Geschäftsmodell der Klimarettung ist. Link: Man-made global warming: even the IPCC admits the jig is up.

Auf dem Blog von Tom Nelson findet sich eine Sammlung von Twitter und anderen Website-Reaktionen:  PM – Draft IPCC report leaked 14/12/2012.

MARK COLVIN: Sie sagen also, dass es Ihnen gelungen ist, weitgehend den Gedanken zu eliminieren, dass Sonnenflecken oder was auch immer stärker verantwortlich sind für die globale Erwärmung als menschliche Aktivitäten.

STEVE SHERWOOD: Basierend auf jetzt verfügbarer begutachteter Literatur sieht das extrem unwahrscheinlich aus.

Twitter / RichardTol:

Eine alternative Art, einen IPCC-Bericht zu schreiben:  http://ipccar5wg2ch10.blogspot.co.uk/2012/03/first-order-draft-109-markets-and.html …

Twitter / IPCC_CH: The #IPCC is looking into the …

Das IPCC schaut sich das veröffentlichte Material an, das ein Entwurf des AR 5 zu sein scheint, und wird später eine detaillierte Erklärung dazu abgeben.

Twitter / RichardTol:

…weil das IPCC es ablehnte, die Existenz des Internets zur Kenntnis zu nehmen, gibt es jetzt eine unkontrollierte Veröffentlichung von Material http://skepticalscience.com/ipcc-draft-leak-global-warming-not-solar.html …

Twitter / RyanMaue:

Wohlverdiente Erwärmung für Astana in Kasachstan ist auf dem Weg – von -40°C auf ca. -26°C als Höchstwerte. Asiatischer kalter Vortex! pic.twitter.com/hs3qso3L

Twitter / RyanMaue:

IPCC SREX ist kaum ein Jahr alt. Ich habe nichts Neues im AR 5 gefunden. Warum blasen wir das Ganze nicht einfach ab und pusten das verbleibende Budget nach Rio?

Twitter / BigJoeBastardi:

Die Steuerzahler der USA haben die Klimawissenschaft mit weit über 80 Milliarden Dollar finanziert: http://wattsupwiththat.com/2012/12/13/ipcc-ar5-draft-leaked-contains-game-changing-admission-of-enhanced-solar-forcing/#more-75705 …

Twitter / RyanMaue:

Es ist zu erwarten, dass die Klima-Advokaten sagen werden, das IPCC sei zu konservativ wegen des Einflusses der so genannten Leugner. Aufgepasst, bestimmt geben sie Kollegen zum Abschuss frei.

@KenCaldeira on @IPCC_ch:

„Es gibt da eine Art Anschein bei diesen IPCC-Berichten, dass sie die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten zwei bis drei Jahre spiegeln, die wirklich einen Unterschied machen, die Auslöser von Aktionen sein können. Ich glaube wirklich, dass wir uns während der letzten 30 Jahre in Details verloren haben und dass sich das Bild nicht wesentlich verändert hat“.

Rückschau: Der Warmist Ken Caldeira tritt als IPCC-Leitautor zurück und sagt: „es ist nicht klar, wie viele Vorteile es hat, eine gewaltige bürokratische Begutachtungs-Maschinerie unter UN-Aufsicht zu haben“.

Der Physiker Lubos Motl auf seinem Blog The Reference Frame

Der IPCC-AR5 erkennt die Kosmoklimatologie nicht an. Ich war bzgl. beider Behauptungen unentschieden, aber jetzt sehe ich, dass Rawls sicher einen Punkt hat. Allerdings ist meine Begeisterung darüber viel schwächer als seine. Tatsächlich würde ich sagen, dass sich im IPCC nicht viel geändert hat.

Von Jo Nova hier:

Entwurf des IPCC-Berichtes durchgesickert (die Beweise sind so überwältigend, dass sie geheim gehalten werden müssen).

Warum wurde der IPCC-Entwurf geheim gehalten? Weil das IPCC auf diese Weise sowohl den Inhalt als auch die PR kontrollieren kann. Das IPCC möchte freie Fahrt haben, und die bekommt sie auch, wenn die Welt nicht sieht, wie sie zu Schlussfolgerungen kommen, und falls Kritiker nicht gezielt auf Fehler oder Schummeleien hinweisen können, bevor der gigantische Presserummel seine Schuldigkeit getan hat, sondern erst Wochen später.

So funktioniert das Spiel der Medien. Als erstes formulieren sie eine Schlagzeile mit einer „bevor stehenden Katastrophe“ (was bzgl. des AR 5 schon geschehen ist). Kritiker können nicht das kritisieren, was sie nicht sehen.

Dann veröffentlichen sie die Zusammenfassung mit einer Kaskade erschreckender Schlagzeilen [a three ring display of headlines]. Die Blackbox, die dies rechtfertigt, wird in ganzer Pracht gezeigt: 4000 Experten haben 5 Jahre lang daran gearbeitet, haben 2000 Studien geschrieben, 2 Millionen E-Mails ausgetauscht und die Wissenschaft rigoros und wild analysiert, um Ihnen diese ominöse, ängstigende Botschaft zu übermitteln. Zahlt uns den Fronzins! Wir werden die Stürme stoppen! Die inneren Bereiche der Blackbox  werden in der Heiligen Kammer gehalten. Diejenigen, die das in Frage stellen, sind „Leugner, Spinner, konspirative Theoretiker, die glauben, dass die Mondlandung vorgetäuscht war, die alle von Exxon bezahlt werden und unter ideologischen mentalen Krankheiten leiden – sie würden sowieso keine Beweise akzeptieren, weil sie alte, weiße Konservative sind (das ist der Grund, warum wir die Welt dadurch retten müssen, dass wir die Wissenschaft verstecken – es ist einfach kein fairer Wettbewerb: Das IPCC allein verfügt über Milliarden an Zuwendungen, die Unterstützung der UN, der meisten großen Banken, aller westlichen Regierungen, der meisten Geldmanager der Universitäten, der Gedankenpolizei in der Presse, des 176-Milliarden-Marktes des Zertifikatehandels und der 257-Milliarden-Investitionsszene in Erneuerbare. Skeptiker haben Verstand, Beweise und das Internet).

Dann schließlich veröffentlichen sie die lange Studie mit ein paar Schlagzeilen mehr, aber der Zirkus ist schon weiter gezogen. Die Leute „kennen“ die Botschaft. Die Presse ist gelangweilt, und die Kritiker werden in jedem Falle Wochen brauchen, um das massive Dokument zu studieren.

Von Andrew Revkin bei der New York Times (hier):

Eine Veröffentlichung von Entwürfen des IPCC-Berichtes im  Jahr 2013 nach Art von WikiLeaks bietet neue Beweise, dass die Maßnahmen und Prozeduren dieser Organisation etwas Schreckliches sind in einer Zeit, in der zunehmend Transparenz von Organisationen verlangt wird, die an den Konsequenzen hinsichtlich Energie und Umwelt arbeiten.

Von Jeff Condon bei the Air Vent

IPCC – volle Fahrt voraus

Dank einiger sehr hart arbeitender Blogger und Leser von WUWT wurde der zweite Entwurf veröffentlicht. Man scheint sich im zweiten Entwurf viel weniger auf Steig 09 zu berufen, was früher viel zu oft der Fall war. Ich sehe das als Hinweis, dass einige Leute tatsächlich herausgefunden haben, dass S 09 in keiner Hinsicht akkurat war. Im zweiten Entwurf sagt das IPCC immer noch so hohe Erwärmungswerte voraus, dass sie weder von der S 09-Studie noch der Korrektur von O’Donnell gestützt werden.

Von Dr. Roger Pielke Jr auf Twitter:

Der IPCC-AR 5-Entwurf zeigt fast die vollständige Umkehrung der Trends aus dem AR 4 hinsichtlich Dürren, Hurrikanen, Überschwemmungen und ist jetzt konsistent mit wissenschaftlicher Lit [Literatur? Erleuchtung?]

http://twitter.com/RogerPielkeJr/status/279628063946469376

Damit zusammen hängende Artikel:

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/12/14/worldwide-reactions-to-the-ipcc-ar5-leak/

Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey EIKE




Die Seher vom PIK-Potsdam und ihre Jünger in den Medien

In seiner Studie hat das PIK eine alte Vorstellung in neuem Gewand aufgegriffen, dass die Eisschilde ins Meer abdriften und somit zu einem verstärkten Meeresspiegelanstieg führen, Spektrum der Wissenschaft, 05/2008, “Rutschgefährdete Eisschilde“. Seinerzeit sollte Wasser unter den Eisschilden, dass wie ein Gleitfilm wirkt, für ein Abdriften sorgen, heute zusätzlicher Schnee. Da seinerzeit die Schreckensszenarien ausblieben, werden dem Schrecken einfach neue Kleider übergezogen.

Kernaussage der PIK-Studie, die von deutschen Journalisten, die wenig von Wissenschaft, dafür aber mehr von Schlagzeilen verstehen, wie “Die Welt“, begierig nachgeredet wurde, ist, Zitat aus Die Welt, “Schneefall lässt Meeresspiegel schneller steigen“:

Hintergrund der Studie ist, dass es aufgrund der globalen Erwärmung mehr schneit. Denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte…“

Hoppela – das menschliche Kurzzeitgedächtnis soll bekanntlich so seine Lücken haben – aber, wenn sich der Autor noch richtig erinnert, sollen doch Europa, Afrika, Asien, die USA,… aufgrund der anthropogenen Erwärmung austrocknen und von Dürren heimgesucht werden, z.B. Spektrum der Wissenschaft, 06/09, S. 83: “Der Klimawandel macht Wasser knapp“. Also auf einmal doch nicht, jetzt, bei der Antarktis-Betrachtung mehr Feuchtigkeit und mehr Regen/Schnee aufgrund der Erwärmung. Aber Astrid Lindgrün lässt ihre Heldin bekanntlich ausrufen: “Ich mach mir die Welt, widewidewie sie mir gefällt.” Das PIK hat sich diese Welt offenbar gut zu Recht gerückt. 

Dass die Schneefälle über den Landmassen in Relation zu den Schelfeis-und Küstengebieten nicht zunehmen und dadurch eine vermehrte Höhendifferenz das Eis schneller zu den Küsten abfließen lässt, sondern im Gegensatz dazu, geringer sind, wird durch Beobachtungen und damit der Realität, bestätigt, wie Abbildung 1 zeigt.

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Abbildung 1 (Quelle: British Antarctic Survey) zeigt die Niederschlagsrate in der Fläche der Antarktis. Deutlich erkennbar, dass diese über der Landfläche geringer ausfallen, als an den Küsten- und Schelfeisgebieten. Womöglich haben die PIK-Seher etwas verwechselt, was bereits 1997 in der “Oxford University Press“ veröffentlicht wurde, dass ab einer Mächtigkeit von ca. 3.000 m die Eisdecke thermische Energie stauen kann, infolge dessen es zu einem basalem Auftauen kommt – das Eis ist nicht mehr mit dem Grund verzahnt, fließt und bricht. Dass das Eis der Antarktis fließt und nicht stationär ist, ist also allseits seit langem bekannt und war schon bei Christi Geburt so, um wieder zur Weihnachtszeit zu gelangen (Abbildung 2).

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Abbildung 2 links zeigt schematisch die Ursachen des Eisflusses, wie ihn das PIK in seinen Modellen aufgegriffen hat. Durch Niederschläge wird das Eisschild vergrößert. Durch das zusätzliche Gewicht und dem daraus resultierenden Druck, wird das Eis darunter verdichtet und erhält, wenn der Druckimpuls am Boden ankommt, einen seitlichen Impuls, der wegen der Topographie des Bodens und der Schwerkraft, seitlich zu den Küsten abfließt – das Eis fließt. Verliert das Eis den Grund, bricht es. Abbildung rechts zeigt die unterschiedliche Fließgeschwindigkeit des antarktischen Eisschildes. Zu den Küsten hin wird diese größer, weil Newton sein Recht verlangt (http://www.stabilisation2005.com/day1/Chris_Rapley.pdf). Das PIK hat aus dem bekannten Eisflusssystem einen sich selbst verstärkenden Prozess gemacht und schlicht vergessen, dass ein Regelsystem nur so lange verstärkend zu einer Ausgangsgröße tendiert, solange die Eingangsgrößen die Ausgangsgrößen (hier Verluste) überdecken, will heißen, der Regelkreis stoppt sich selbst. In der Antarktis sind die Fließgeschwindigkeiten daher dynamisch um einen Mittelwert und nicht, dynamisch zu einem Maximalwert tendierend. Wenn dem so wäre, gäbe es in den 35 Millionen Jahren, in denen die Antarktis unter Eis ist, längst dort keine Eisbedeckung mehr, zumal es im Miozän bis zu 7°C wärmer war als heute. Bei den PIK´schen Modellen hat man offensichtlich diese „Stopp-Größe“ vergessen und geschwind ein Perpetuum mobile konstruiert. Aber dies kennen wir Naturforscher unter den Klimaforschern bereits von den IPCC-Modellen des Wasserdampf-Feedbacks oder des Temperatur-Albedo Feedbacks bei der Eisschmelze, die genauso unsinnig sind und durch keine Beobachtungen bestätigt wurden, im Gegenteil, wiederlegt wurden. Z.B. von der NASA für die angebliche Wasserdampfzunahme in der Atmosphäre (Wasserdampf-Feedback).

Im Gegensatz zur seriösen Wissenschaft, lässt das PIK also in guter Tradition der Klimabeschwörer von IPCC, wieder einmal ein Perpetuum mobile entstehen, indem sich ein Prozess nicht nur selbst erhält, sondern auch noch von selbst aufschaukelt. Dass sich wissenschaftlich fundierte Personen angesichts solcher Versuche dann verschaukelt fühlen, zeigen die vielen Leserbriefe auf den entsprechenden Artikel in “Die Welt“. In diesem Artikel ist zu lesen, dass 30% – 65% des gefallenen Schnees wieder in die Ozeane gelangen. Selbst ein Erstklässler wird sich die Frage stellen, wenn weniger (35% – 70%) als 100% dorthin gelangen, wo sie herkommen, dies schwerlich zu einer Steigerung an der Quelle (Erhöhung Meeresspiegel) kommen kann. Aber offensichtlich haben deutsche Journalisten heutzutage nicht einmal das intellektuelle Niveau eines Erstklässlers.

Folgend möchte der Autor unseren Lesern die Entwicklung des Schneefalls in der Antarktis an verschiedenen Stationen zeigen, damit Sie sich ein eigenes Bild machen können, was es mit dem PIK-Ansatz, vermehrter und zunehmender Schneefalle in der Antarktis, auf sich hat.

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Abbildung 3 (SMD = Surface Mass Balance), Quelle: Lenaerts, J. T. M., M. R. van den Broeke, W. J. van de Berg, E. van Meijgaard, and P. Kuipers Munneke (2012), A new, high-resolution surface mass balance map of Antarctica (1979–2010) based on regional atmospheric climate modeling, Geophys. Res. Lett., 39

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Abbildung 4, Quelle: Rapid change of snow surface properties at Vostok, East Antarctica, revealed by altimetry and radiometry, P. Lacroix, B. Legresy, F. Remy, F. Blarel, G. Picard, L. Brucker.

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Abbildung 5, Quelle: Insignificant Change in Antarctic Snowfall, Scincemag.org

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Abbilung 6, Quelle: Timeseries of snow accumulation in coastal East Antarctica (shaded region in inset), Boening et al., 2012.

Bei Betrachtung der Abbildungen drängt sich die Schlussfolgerung auf, das hier wieder einmal von der Fraktion der GW-Anhängern, Cherry-Picking betrieben wurde, um eine Ausgangsbasis für abstruse Klimamodelle zu schaffen. Wie bereits in Abbildung 1 zu sehen, sind fast ausschließlich um die antaktische Halbinsel vermehrte Schneefälle zu beobachten. Über dem gesamten Festland indes nicht, wie die Assage von Abbildung 5 bestätigt. Dass man beim PIK wieder einmal unwissenschaftlich und schlampig gearbeitet hat und eine Studie veröffentlichte, die, wie der Volksmund so treffend sagt, nicht das Papier wert ist, auf dem sie geschrieben steht, verdeutlicht Abbildung 7.

 

Abbildung 7 zeigt die Schneefallentwicklung in der Antarktis über die letzten 100 Jahre, Quelle: Is the Long-Awaited Snowfall Increase in Antarctica Now Underway? (Posted by Chip Knappenberger). Wer aus Abbildung 6, die eine Schneefallerhöhung auf der antarktischen Halbinsel ab dem Jahr 2009 zeigt, schlussfolgeren will, dass die Schneefälle aufgrund eine anthropogenen Klimawandels zunehmen würden, wird aus Abbildung 7 eines besseren belehrt. Die Antarktis hat in der Vergangenheit größere Schneefälle „gesehen“, als heute – alles schon mal dagewesen!

Solche Irr-und Scheinwelten sind uns ja von dem IPCC bekannt. Auch in deren Welten führt eine Nettoenergieabfuhr zu einer Erwärmung, was die folgende Abbildung verdeutlicht.

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Abbildung 8 zeigt das von Trenberth geschaffene und vom  IPCC übernommene Energieflussbilanzmodell der Erde, das als Ausgangsbasis der Treibhauseffektbetrachtungen der Anhänger der anthropogenen Erwärmung gilt. Dort ist die sog. Gegenstrahlung (Back Radiation) auf skizziert, die, durch CO2-Antrieb, zu einer zusätzlichen Erwärmung der Erdoberfläche führen soll. Sie hat nach den IPCC-Vorstellungen einen Wert von 333 W/m2 und gibt die langwellige Infrarotstrahlung wieder, die durch die Treibhausgase zur Erde zurückgelenkt wird. Wie unschwer zu erkennen, ist jedoch der Nettostrahlungsfluss nicht abwärts, sondern aufwärts gerichtet. Er beträgt nach diesen Vorstellungen 63 W/m2. Surface Radiation, also die Energie, die die Erde im langwelligen IR abgibt minus Back Radiation, was nichts anderes heißt, als dass die Erde im langwelligen IR mehr Energie abgibt, als sie durch die sog. Gegenstrahlung bekommt. So etwas wird üblicherweise als Abkühlung bezeichnet. Offenbar nicht in der Scheinwelt des IPCC. Dort heißt so etwas Erwärmung der Erde.

Aber bald ist Weihnachten. Weihnachten ist die Zeit der Besinnung, der Träume, Wünsche und der Geschichten. Insofern hat das PIK eine Vorweihnachtsgeschichte unter falschem Etikett, einem Wissenschaftsetikett aufgetischt, anstatt unter einem Weihnachtsetikett. Dass solches von deutschen Journalisten nicht bemerkt wird, kann den Autor nicht verwundern. Hat er doch schon öfters auf die Qualitäten jener hingewiesen, deren naturwissenschaftliche Kenntnisse bereits an der Oberfläche enden. Die meisten von uns können indes die Weihnachtszeit von der übrigen Jahreszeit gut trennen, die PIK´schen Orakle und deren Sirenen in der deutschen Presse offenbar nicht. Insofern ist mit weiteren Artikeln in der gewohnten Qualität bei PIK und der deutschen Presse zu rechnen, die uns bei EIKE die Gelegenheit geben, herzlichst zu lachen und für Aufklärung zu sorgen.

Jedoch ist unter „Schnee“ noch etwas anderes bekannt, das einem die Sinne raubt und in Scheinwelten führt und damit eine mögliche Erklärung für den PIK-Bericht geben kann. Allerdings hat dieser Schnee nichts mit Weihnachten zu tun.

Raimund Leistenschneider – EIKE




Das Rätsel um klimabestimmende Strahlungs-Antriebe (forcings)

Was also ist Strahlungsantrieb im ursprünglichen Sinne? Nun, das wird etwas kompliziert. Im Vorgeschichte Kapitel des 4. Sachstandsbericht (AR4) spricht das IPCC vom Ursprung des Konzeptes (Hervorhebung von mir):

Das Konzept des Strahlungsantriebs (RF) als das Strahlungs-Ungleichgewicht (W/m²) im Klimasystem an der Obergrenze der Atmosphäre infolge Addition eines Treibhausgases (oder andere Änderungen) wurde zu der Zeit etabliert und in Kapitel 2 des 1. Zustandsberichtes zusammengefasst.

Bild rechts: Eine Graphik von Temperatur und Höhe, die zeigt, dass die Tropopause in den Tropen höher liegt als an den Polen. Die Tropopause markiert die Grenze zwischen der Troposphäre (der untersten atmosphärischen Schicht) und der Stratosphäre. Quelle

Das Konzept des Strahlungsantriebs wurde klar im 3. Sachstandsbericht (TAR) dargelegt, in dem der Strahlungsantrieb folgendermaßen definiert worden ist:

Der Strahlungsantrieb des Systems Oberfläche-Troposphäre infolge des Eindringens in oder der Einbringung eines Faktors (sagen wir mal, eine Änderung der Treibhausgaskonzentrationen) ist die Änderung der gesamten (nach unten minus nach oben) Strahlung (Solar- plus Langwellenstrahlung in W/m²) an der Tropopause, NACHDEM die Temperatur der Stratosphäre genügend Zeit hatte, sich an das Strahlungsgleichgewicht anzupassen, jedoch mit den Temperaturen in der Troposphäre und an der Oberfläche, die gegenüber dem unbeeinflussten Zustand stabil gehalten werden.

Im Zusammenhang mit Klimaänderung ist der Term Antrieb begrenzt auf Änderungen der Strahlungsbilanz des Systems Oberfläche-Troposphäre, die durch externe Faktoren erzwungen werden, ohne Änderungen der Dynamik in der Stratosphäre, ohne irgendwelche aktiven Oberflächen- und Troposphäre-Rückkopplungen (d. h. keine Sekundäreffekte der troposphärischen Bewegungen oder ihrem thermodynamischen Zustand) und ohne dynamisch induzierte Änderungen der Menge und Verteilung atmosphärischen Wassers (Wasserdampf, flüssig und fest).

Was also stört an dieser Definition von Antrieb?

Nun, am meisten stört mich, dass es nicht die Definition einer messbaren physikalischen Quantität ist.

Wir können die mittlere Temperatur an der Oberfläche messen oder sie zumindest in konsistenter Weise durch eine Anzahl von Messungen abschätzen. Aber wir können niemals die Änderung der Strahlungsbilanz messen, NACHDEM sich die Stratosphäre neu angepasst hat, aber mit festgeschriebenen Werten der Oberflächen- und Troposphären-Temperatur. Man kann keinen Teil des Klimas fest halten. Das geht einfach nicht. Dies bedeutet, dass die Sicht des IPCC des Strahlungsantriebs ein rein imaginärer Wert ist, der für immer hinsichtlich experimenteller Bestätigung oder Messungen unzugänglich ist.

Das Problem besteht darin, dass die Oberflächen- und Troposphären-Temperaturen auf Änderungen der Strahlung in einem Zeitskala in der Größenordnung von Sekunden reagieren. Sowie die Sonne auf die Oberfläche trifft, beginnt sie, die Temperatur an der Oberfläche zu beeinflussen. Selbst stündliche Messungen des Strahlungsungleichgewichtes reflektieren die sich ändernden Temperaturen an der Oberfläche und in der Troposphäre in dieser Stunde. Es gibt keine Möglichkeit, „Oberflächen- und Troposphären-Temperaturen gegenüber den unbeeinflussten Werten stabil zu halten, wie es der IPCC-Formulierung zufolge verlangt wird.

Es gibt eine zweite Schwierigkeit der IPCC-Definition des Strahlungsantriebs, ein praktisches Problem. Dies besteht darin, dass der Antrieb als an der Tropopause gemessen definiert wird. Die Tropopause ist die Grenzschicht zwischen der Troposphäre (der untersten atmosphärischen Schicht, in der sich die Wettervorgänge abspielen) und der Stratosphäre darüber. Unglücklicherweise variiert die Tropopause mit der Höhe von den Tropen zu den Polen, von Tag zu Nacht und von Sommer zu Winter. Die Tropopause ist eine höchst vage zu lokalisierende, unstete und ungehorsame Kreatur, die weder Troposphäre noch Stratosphäre ist. Eine offizielle Definition lautet:

[Die Tropopause ist] die Grenze zwischen der Troposphäre und der Stratosphäre, an der es normalerweise zu einer abrupten Änderung des vertikalen Temperaturgradienten [lapse rate] kommt. Sie ist definiert als die unterste Schicht, in der die Lapse Rate auf 2°C/km oder weniger abnimmt unter der Voraussetzung, dass die mittlere Lapse Rate zwischen diesem Niveau und allen höheren Niveaus innerhalb von 2 km nicht größer ist als 2°C/km.

Das ist eine interessante Definition. Sie bedeutet, dass es zwei oder mehr Schichten geben kann, die wie die Tropopause aussehen (geringe Temperaturänderung mit der Höhe), und wenn es mehr als eine gibt, gilt diese Definition immer für diejenige in größerer Höhe.

In jedem Falle ergibt sich dieses Problem, weil nach IPCC-Definition die Strahlungsbilanz in der Tropopause gemessen wird. Aber es ist sehr schwierig, die Strahlung an der Tropopause zu messen, sowohl die einfallende als auch die ausgehende Strahlung. Man kann es nicht vom Boden aus und auch nicht von einem Satelliten aus. Man muss es mittels eines Wetterballons oder von einem Flugzeug aus machen, während man kontinuierlich Temperaturmessungen vornimmt, so dass man die Höhe der Tropopause an dieser Stelle und zu dieser Zeit identifizieren kann. Wir werden daher niemals in der Lage sein, dies auf globaler Basis zu messen.

Selbst wenn wir also nicht schon jetzt über eine nicht messbare Größe reden (Strahlungsänderung mit Reaktion der Stratosphäre bei gleichzeitigem stabil halten der Oberflächen- und Troposphären-Temperatur) werden wir wegen praktischer Probleme immer noch nicht in der Lage sein, die Strahlung in der Tropopause in irgendeinem globalen, regionalen oder sogar lokalen Maßstab zu messen. Alles, was wir haben, sind verstreute punktuelle Messungen, weit davon entfernt, mit ihnen ein globales Mittel bilden zu können.

Das ist sehr unangenehm. Es bedeutet, dass der „Strahlungsantrieb“, wie er vom IPCC definiert wird, aus zwei voneinander unabhängigen Gründen nicht messbar ist, einem praktischen Grund und weil die Definition eine imaginäre und physikalisch unmögliche Situation enthält.

Nach meiner Erfahrung ist dies in den Theorien physikalischer Phänomene ungewöhnlich. Ich weiß von keinem anderen Bereichen der Wissenschaft, die fundamentale Konzepte auf die Grundlage unmessbarer imaginärer Variablen stellen, und nicht auf eine messbare physikalische Variable. Die Klimawissenschaft ist schon seltsam genug, weil mit ihr Mittelwerte studiert werden und nicht Beobachtungen. Aber diese Definition des Antriebs schiebt dieses Fachgebiet in die Unwirklichkeit.

Hier liegt das Hauptproblem. Der IPCC-Definition zufolge kann der Strahlungsantrieb niemals gemessen werden. Das macht es unmöglich, den zentralen Gedanken zu falsifizieren, dass die Änderung der Oberflächentemperatur eine lineare Funktion der Änderung des Antriebs ist. Da wir den Antrieb nicht messen können, wie kann er falsifiziert (oder bewiesen) werden?

Aus diesem Grunde benutze ich eine etwas andere Definition für den Antrieb. Dies ist die Gesamt-Strahlungsänderung, nicht in der Troposphäre, sondern an der Obergrenze der Atmosphäre (top of atmosphere) TOA, oftmals aus praktischen Gründen in einer Höhe von 20 km.

Und anstelle einiger imaginärer Messungen, nachdem einige, aber nicht alle Teile des Klimasystems auf Änderungen reagiert haben, nutze ich den Antrieb, NACHDEM sich alle Teile des Klimas an die Änderung angepasst haben. Jede Messung, die wir jetzt schon durchführen können, müssen alle Anpassungen der Oberflächen- und Troposphären-Temperaturen welcher Art auch immer einschließen, die sich seit der letzten Messung ereignet haben. Es ist diese Definition von „Strahlungsantrieb“, die ich in meinem jüngsten Beitrag An Interim Look at Intermediate Sensitivity [demnächst ebenfalls auf Deutsch bei EIKE] verwendet habe

Ich habe in diesem Beitrag keine speziellen Schlussfolgerungen gezogen außer, dass das hier beschriebene Vorgehen des IPCC abwegig ist, wenn man imaginäre Werte verwendet, die niemals gemessen oder verifiziert werden können.

Willis Eschenbach

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/12/12/the-forcing-conundrum/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Weltklimagipfel in Doha – nichts als politische Schaumschlägerei

Brasilien geht dem Hochsommer entgegen mit den beiden Großereignisse, dem Festa Natal und dem Karneval. Brasilien genießt die Wärme, denn mit ihr kommt der Regen, der ebenso unverzichtbar ist für alles Leben wie das CO2 in der Luft. Kohlenstoffdioxid wird über die Stomata der grünen Pflanzen aufgenommen und lässt zusammen mit Regen und Wärme die tropischen Wälder, die „Lungen der Erde“ wachsen und gedeihen. Die Brasilianer wissen, dass die Temperatur der Luft nichts mit dem minimalen CO2-Gehalt der Luft zu tun hat, sondern vom Sonnenstand abhängt. Und im Moment steht praktisch über Rio de Janeiro die Sonne senkrecht, während die in 50 Grad Nord in Mainz sich nur 20 Grad über den Horizont erhebt mit der Folge, dass die Sonnenstrahlen in sehr schrägem Winkel einfallen, die Nächte lang und die Tage kurz sind.

Dieses Wissen haben auch wir, aber es wird von den „Klimaexperten“ mit Hilfe der Medien wie der gierig nach neuen Steuerquellen suchenden Politik systematisch unterdrückt, weil sie das CO2 für alle Übel in der Welt, insbesondere der Untergang des Weltklimas verantwortlich machen wollen und in dessen Beseitigung die Rettung der Welt sehen. Doch in Doha zeigten sich erste Ansätze von Pragmatismus, die der Kanzlerin, ihrem Umweltminister wie der Europäischen Union so gar nicht   gefallen haben dürften. In dem Schlussdokument vom 8. Dezember 2012 wurde ein ‚Cleaner Production Program‘ beschlossen, das eine Schweizer Idee für ein globales Technologienetzwerk aufgriff. Ziel dieses Programms ist es, den Rohstoffeinsatz zu senken und damit produktiver und wettbewerbsfähiger zu machen.

Nur eines wird dieses Programm nie verwirklichen, über die Verringerung des Rohstoffeinsatzes auch gleichzeitig das Klima zu schonen. Diese nichtssagende Floskel musste wohl aufgenommen werden, damit nicht offenbar wird, dass seit der Konferenz von 1992 in Rio de Janeiro alle 18 Weltklimakonferenzen überflüssig und praktisch für die Katz waren. Aber alle machen das Spiel mit, weil die Luxusreisen zu den Klimagipfel von den Steuerzahlern finanziert werden und man über die Laufe der Jahre die schönsten Plätze der Welt kennenlernen kann. Mit anderen Worten, ‚the show must go on‘ und das Klimakarussell muss sich weiter drehen!

Die Propagandatrommeln vor der COP18 in Doha/Katar

Vor dem 18. Weltklimagipfel seit der ersten Rio-Nachfolgekonferenz 1995 in Berlin wurden alle publizistischen Hebel in Bewegung gesetzt, um ein Gefühl von klimatischer Endzeitstimmung zu erzeugen, aber der Alarmsirenen verliefen sich ins Leere, die große Klimahysterie blieb aus. Die sonst für jede Sensation empfänglichen Medien wollten einfach nicht so recht mitspielen. Na klar, ein paar Schlagzeilen, aber bei sehr niedrigem Blutdruck. Kein Wunder, war doch schon der 15. Weltklimagipfel 2009 in Kopenhagen zur „wichtigsten Konferenz der Menschheitsgeschichte“ hochstilisiert worden. Und alle Jahre wurde die gleiche Melodie gespielt.

Am 26. November schrieb die Allgemeiner Zeitung Mainz: „Düstere Aussichten für Mutter Erde“. CO2-Emissionen steigen auf immer höhere Rekordwerte / Schafft Doha-Konferenz die Wende? Ich kann nur sagen, hoffentlich nicht. Alles Leben ist auf die grünen Pflanzen angewiesen und diese wiederum auf das CO2 aus der Luft, ohne das die Photosynthese nicht funktionieren würde und die Pflanzen weder Nahrung noch zusammen mit H2O Sauerstoff produzieren könnten. Gelänge es den klimageängstigten Weltrettern, das Wenige CO2 mit nur 0,04 Prozent aus der Luft zu eliminieren, dann wären die Grünen am Ziel und hätten alles Grün auf Erden vernichtet. Je mehr CO2 in der Luft, desto grüner die Aussichten für Mutter Erde!

Die Weltbank und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

Am 19. November 2011 veröffentlichte das PIK einen von der Weltbank für die Weltbank bestelltes Gutachten. In der PIK-Pressemitteilung heißt es: „Die Treibhausgas-Emissionen der Menschheit brechen jedes Jahr neue Rekorde. Daher befinden wir uns auf einem Kurs, der schon bis zum Ende des Jahrhunderts zu einer Erderwärmung von 4 Grad Celsius führen dürfte. Und somit in eine Welt mit Risiken außerhalb der Erfahrung unserer Zivilisation.“ Erstarrt man nicht gleich vor Angst und Schrecken, dann ist alles nur Spekulation, die inzwischen so abgedroschen ist wie ein alter Kalauer.

Aber es kommt noch schöner: Der Direktor des PIK Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber fügte dozierend hinzu: „Die planetarische Maschinerie neigt zu Bocksprüngen, also unverhältnismäßigen Reaktion auf Störungen, wie sie der menschengemachte Treibhauseffekt mit sich bringt.“ Weiter: „Wenn wir uns weit über die Zwei-Grad-Linie hinauswagen, also in Richtung vier Grad, laufen wir Gefahr, Kipp-Punkte im Erdsystem zu überschreiten.“ Dies ist nicht die Sprache eines Physikers, eher die eines ideologisch fixierten Metaphysikers. Wer hier zu „Bocksprüngen“ neigt, das sind die Klimaexperten und keineswegs das Klima. Doch das neue an dieser Präsentation war, dass erstmals die Medien keinen Sturm der Hysterie auslösten wie noch im Jahr 2007, als der Weltklimarat für das Jahr 2020 den klimatischen Weltuntergang weissagte.

Wir fühlen uns wohl, wenn vom Fortschritt in Technik und Wissenschaft geredet wird, doch das PIK ist Beweis dafür, dass Fortschritt auch Rückschritt sein kann, wenn er auch wie in der Wirtschaft als „negatives Wachstum“ kaschiert und verschleiert wird. So ein Beispiel lieferte Hans Joachim Schellnhuber mit seinen „Bocksprüngen“. Er fiel nicht um 50 oder 100 Jahre, nein er fiel zurück in die Zeit von Aristoteles (384-322 v. Chr.). In der Philosophie wie den Naturwissenschaften hatte man damals die gewonnen, dass die Natur keine Sprünge macht. Ich lernte sogar im Lateinunterricht: Natura non facit saltus.

Mit der Aussage, dass die planetarische Maschinerie zu Bocksprüngen neige, machte der PIK-Chef Schellnhuber keinen „Freudschen Versprecher“, nein er offenbarte vor aller Weltöffentlichkeit, dass er von der Allgemeinen Zirkulation wie den physikalischen Vorgängen in der Atmosphäre, deren Resultat wir Wetter nennen, keinerlei Ahnung hat und nur auf der populistischen Woge des Zeitgeistes mit dem politischen Wind segelt.

Bundesumweltminister Peter Altmaier dämft die Erwartungen an den COP18

In dem sicheren Gefühl mangelnder öffentlicher Aufmerksamkeit schaltete Peter Altmaier am 26. November 2012 die Erwartungen zurück und sandte an die Konferenzteilnehmer einen „Appell an Kompromissbereitschaft“. Gleichzeitig betonte er, dass Deutschland Vorreiter bleibe müsse. Unter der Überschrift „Apokalypse“ schreibt hierzu Reinhard Müller in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), dass die Vorreiterrolle „nur in einem Hochtechnologieland vollzogen werden kann, das zugleich über den notwendigen ideologischen Überbau und ein gesamtgesellschaftlich-grünes Wohlwollen verfügt.“ Doch was nützt das beste grüne Wohlwollen? Das Wetter richtet sich nicht nach ihm und das Klima wiederum ist ein statistisches Artefakt, das von Wetterdaten abgeleitet wird. Doch dieses prinzipielle Dilemma, das die totale Ohnmacht des Menschen vor dem Wetter offenbart, wird nicht erwähnt.

Stattdessen schlägt der Umweltminister umso kräftiger auf die Pauke und lässt zur Halbzeit des zweiwöchigen Weltklimagipfels über die „Bild am Sonntag“ verkünden: „Seit Tagen wird in Doha über die Rettung des Weltklimas verhandelt, bislang ohne jeden Erfolg.“ Er sucht die Schuld bei den Delegierten, doch nicht bei sich. Was als Tadel gedacht ist, erweist sich als Bumerang. Weiß Peter Altmaier, was das „Weltklima“ ist? Offensichtlich führt er das Wort als Beschwörungsvokabel im Mund ohne zu wissen, dass dieses „Weltklima“ eine Schimäre ist, ein Gespenst, das nur in unserer Phantasie existiert.

Was die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf unter Klima versteht

Das Klima, das unter Schutz gestellt werden soll, damit für die Menschheit keine Gefahr ausgeht, ist kein Naturvorgang wie das Wetter, sondern ein statistisches Konstrukt, das Ausdruck von einem fiktiven „mittleren Wettergeschehen“ sein soll. Unter dem Begriff Klima wird etwas subsumiert, was in der Natur nicht existiert, sondern vom Menschen im Rahmen der Bearbeitung erhobener Wetterdaten ermittelt wurde. Man errechnet über 30jährige Wetterbeobachtungen hinweg für die diversen meteorologischen Elemente „Mittelwerte“, deklariert diesen völlig unnatürlichen Zustand als „Normalzustand“ und erteilt dem Wetter dann Betragens-Zensuren, ob es sich „normal“ oder „anormal“ verhalten habe. Wie man es dreht oder wendet, es ist immer das Wetter, über das Klima als „Ding an sich“ berechnet wird. Jeder Klimawert ist ein abstrakter Wert.

Doch offensichtlich hat der Umweltminister im Erdkundeunterricht die Stunde, in der der Unterschied zwischen Wetter, Witterung und Klima erklärt wurde, versäumt. Und von den Klima-Experten, die von der von ihnen geschürten Klimaangst fürstlich profitieren, wird er mit Sicherheit nicht aufgeklärt werden. Kurz: Es gibt kein Weltklima und von einer Abstraktion kann keine Gefahr ausgehen. Man kann auch nicht auf das Klima einwirken, es schützen wollen, wenn man keinerlei Verfügungsgewalt über das Wetter besitzt. Doch solange man diesen logischen Schluss nicht zu ziehen gewillt ist, wird versucht, uns im Klimadilemma gefangen zu halten, mit künstlichen Klimaängsten Politik zu machen. Fazit? Klimapolitik ist nichts als Gesellschaftspolitik, die auf die De-Industrialisierung der Industrienationen abzielt. Wir Menschen sollen unsere Verhaltensweisen ändern. Aber auch wenn wir auf jedweden Wohlstand verzichten und in vorindustrielle Zeiten ohne Autos und Elektrizität und damit ohne Kommunikation zurückkehren würden, das Wetter würde sich nicht ändern und weiter seine eignen Wege gehen. Selbst wenn man es mit Treibhausgasabgaben bestechen und füttern würde, das Wetter nähme davon keine Notiz.

Die Klimakonferenzen sind inzwischen nichts anderes als quasireligiöse Rituale, die das Bild der „Einen Welt“ kultivieren mit dem Einen Menschen auf der Einen Welt mit dem Einen Klima. Als politischer Idealzustand schwebt der Bundeskanzlerin und Physikerin Angela Merkel eine Welt mit „globaler Klimagerechtigkeit“ vor. In einem ganzseitigen Bericht über Doha stellt die FAZ am 27. November fest: „Ein neuer Gipfel des Stillstands“. Joachim Müller-Jung stellte dabei fest. „Keine Grenzen des Wachstums: Die Klimakonferenzen werden immer größer“. Die Weltgemeinde der Klimagläubigen wird immer größer, sowohl was die Zahl der Propheten als auch die Zahl der Jünger betrifft. „Erst mal wird geklotzt: Gut 17 000 Regierungsdelegierte aus 194 Staaten, dazu 7 000 Gesandte von Nichtregierungsorganisationen, 1 500 Medienvertreter. Motto: Völker dieser Welt, schaut auf dieses Event!“

Das UN-Klimasekretariat warnt: „Uns läuft die Zeit davon“!

Diese Warnung sprach die Leiterin des Klimasekretariats, Christiana Figueres, aus. Der Vizepräsident des Emirates Katar, Abdullah bin Hamad Al-Attiyah, blieb im Rahmen, indem er nichtssagend sagte, „Das ist eine historische Konferenz“. Hatte er bei diesen Worten mit der Konferenz schon historisch abgeschlossen oder meinte er, dass sie zu einem historischen Ereignis werden würde? Doch was auch immer an „Fahrplänen für den Weltklimavertrag“ ausgekungelt werden wird, es sind Pläne ins Nichts.

Bei der Vorstellung des vom PIK für die Weltbank erstellten Reports gab der Direktor Hans Joachim Schellnhuber am 20. November 2012 der Berliner Morgenpost ein Interview. Er wurde gefragt: „In Ihrem Bericht an die Weltbank gehen Sie von einem Anstieg der globalen Temperatur von vier Grad bis zum Ende des Jahrhunderts aus. Wie kann man 88 Jahre in die Zukunft schauen? Hans Joachim Schellnhuber: „Das ist ein Szenario – unsere Grundlage ist dabei: Was passiert, wenn beim Klimaschutz nichts passiert? Wir können das Wetter nicht 14 Tage im Voraus berechnen, aber was wir berechnen können, sind Mittelwerte. So kommen wir auf sehr robuste Weise zu dem Ergebnis, dass wir gegenwärtig auf diese vier Grad Erhöhung zusteuern.“

Über diese Aussage kann sich jeder denkende Mensch seine eigenen Gedanken machen. Das ist die Forderung, die schon der Aufklärungsphilosoph Immanuel Kant an uns richtete, indem er sagte: Habe den Mut, deinen eigenen Verstand zu benutzen, um dich aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien. Die Offenbarung des Klimaexperten Schellnhuber lautet, dass er, bleiben wir bei der Temperatur, diese nicht 14 Tage im Voraus berechnen kann. Wie kann er dann in 14 Tagen einen Mittelwert der Temperatur berechnen, wenn er die Temperatur gar nicht kennt? Und dies macht er dann ganze 88 Jahre oder 32 144 Tage! Was ist von solch teuren Spiel- oder Szenarien-Rechnungen zu halten, die wider besseres Wissen als Prognosen bzw. Vorhersagen verkauft werden? Aussagen dieser Art sind auf Sand gebaut, sind pure Spekulation, ein infames Spiel mit menschlichen Ängsten, wenn dann noch in der Überschrift steht: „Forscher warnen vor Hitzewellen auf der Erde“.

Solche Warnungen, mögen sie auch noch so gelogen und aus der Luft gegriffen sein, sprechen universelle seelische Symbole an, die Carl Gustav Jung (1875-1961) „Archetypen“ nannte. Damit wird der Bereich des „kollektiven Unbewussten“, der keinerlei Kontrolle durch den Verstand unterliegt, angesprochen und in Alarm, in Aufruhr versetzt. Das Gefühl hat das Gefühl, dass das „Treibhaus“ zur Hölle werden und der Meeresspiegelanstieg eine Sintflut auslösen könnte. Seit Jahrzehnten sind wir diesen Psychospielen ausgesetzt, dieser Domestizierung durch Ängste, aber mit „Wissenschaft“ hat das nichts zu tun. Nein, das ist nicht „Wissenschaft“, das ist Science Fiction!

Das „Treibhaus“ ist ein ideologisches System, kein Wohngebäude

Der Mensch muss wohnen. Er muss wohnen, weil er schutzbedürftig, weil er ein Mängelwesen ist, insbesondere kein Federkleid oder Fell hat, das erlaubt im Freien zu leben und zu überwintern. Um wohnen zu können, muss der Mensch bauen. Bauend und wohnend, schafft er einen ihm angemessenen Raum, eine bergende Bleibe. Durch Haus und Verhäuslichung vollzieht sich die Menschwerdung. Hölderlins Diotima sagt zu Hyperion: „Ich denke mir die Welt am liebsten wie ein häusliches Leben, wo jedes, ohne gerade dran zu denken, sich ins andere schickt, und wo man sich einander zum Gefallen und zur Freude lebt, weil es eben so von Herzen kommt.“

Haus, Verhäuslichung bedeutet Kultur, ist Baukultur. Diese hat sich nicht dem „Globalklima“, sondern regional spezifisch den jeweiligen Klimazonen der Erde organisch angepasst. Erst heute breitet sich eine global vereinheitlichte Glasbaukultur aus, werden die Baustile technisch genormt, einander angepasst, insbesondere in den großen Metropolen dieser Erde. Unter dem Einfluss des nivellierenden Zeitgeistes regte sich daher kaum Widerstand, als Ökologen und Klimaexperten die Erde als Ganzes zum „Treibhaus“ deklarierten. Doch die Erde ist offen zum Weltraum, empfängt von ihm nutzbare kurzwellige Sonnenenergie und gibt unbrauchbare langwellige Energie wieder an ihn ab. Dies vollzieht sich seit Millionen und Abermillionen von Jahren, ohne dass es je zu einem Wärmestau, ja einer Überhitzung der Erde gekommen wäre. Im Gegenteil, im Rhythmus der letzten Eis- und Warmzeit-Zyklen waren die kalten Perioden etwa 80 000 Jahre lang, die wärmeren dagegen nur 20 000 Jahre.

Von der Natur aus ist die Erde nicht als „Treibhaus“ oder „Gewächshaus“ konzipiert, wenngleich auf der Erde eine artenreiche Pflanzenvielfalt herrscht, die sich den jeweiligen meteorologischen Randbedingungen anpasst. Wer also bewusst wider alle Naturerkenntnis die Erde zum „Treibhaus“ deklariert, versucht, darin die Vielfalt an Menschen und Kulturen umzuerziehen zu einem ideologisch gleichgerichteten Einheitsmenschen mit einer Einheitskultur und Einheitsreligion. Wer die Macht hat, die Neigung (Klima) unserer Gefühle zu manipulieren, hat quasi diktatorische Macht über uns Menschen. Und da (fast) alle Menschen gleichgerichtet sind, merken wir den Verlust an Freiheit nicht, der mit einem angeblichen mehr an Schutz verbunden ist. Dabei ist und bleibt anzumerken, dass das Versprechen „Klimaschutz“ allein schon an der Unmöglichkeit, das Wetter zu schützen, scheitert. Die Erde ist kein „Treibhaus“, eher ein Bauplatz für Häuser und Städte. Ich möchte keine rote Einheitstomate und Milliarden anderer Tomaten sein.

Brasilia, den 12. Dezember 2012

Dipl.-Met. Dr. phil. Wolfgang Thüne




Eiskalte Verleumdung – Schweizer „Qualitäts“-Journalist Laukenmann weigert sich zu recherchieren!

Eine Replik auf Joachim Laukenmanns Artikel "Eiskalte Ignoranten" in Der Sonntags-Zeitung vom 9.12.2012

Sehr geehrter Herr Laukenmann, lieber Herr Kollege,

erst einmal Glückwunsch dafür, dass Ihnen die Sonntags-Zeitung eine ganze Seite für Ihren Artikel zur Verfügung gestellt hat. So einfach ist das heute ja nicht mehr, soviel Platz in einem etablierten Blatt zu bekommen. Dazu ist sicher ein Vertrauensverhältnis der Chefredaktion nötig. Immerhin ist dem Artikel zu entnehmen, dass Sie in München anwesend waren. Das ist schon sehr viel mehr, als die meisten Kollegen, die auch über Prof. Fred Singer und die so genannten „Klimaskeptiker“ schreiben, ohne auch nur ein einziges Mal zu Vorträgen zu kommen oder sich mit den Inhalten der „Klimarealisten“ zu beschäftigen. Ich benutze dieses Wort, weil es neutraler ist, nicht schon eine Abwertung für Wissenschaftler und Journalisten bedeutet, die nicht den Computerberechnungen und Hiobsmeldungen des IPCC gläubig folgen.

Ausriss aus Laukenmann-Beitrag 1 

Also zurück zu Ihrem Besuch in München. Ich war über 40 Jahre als Journalist unterwegs und kann mich nicht erinnern, einen Kongress, einen Parteitag oder sonst irgendeine Veranstaltung besucht zu haben, ohne mit den Veranstaltern gesprochen zu haben. Mich also praktisch inkognito zu verstecken. Jedenfalls ist es Ihnen gelungen, unerkannt zu bleiben. Ist das jetzt eine neue Form der Recherche? Vielleicht könnte ich diese Geheimnistuerei verstehen, wenn sich ein Journalist undercover bei der Mafia, der NPD oder anderen semikriminellen Organisationen eingeschlichen hat. Aber seien Sie versichert: In München hätten wir Sie herzlich begrüßt und auch noch alle Fragen beantwortet, die Sie nicht gestellt haben. Damit wären sicher viele Missverständnisse und Unterstellungen, die Sie in Ihrem Artikel zu Papier gebracht haben, vermeidbar gewesen. Dazu komme ich später.

Ausführlich haben Sie sich über Prof. Fred Singer ausgelassen. Ihrem Artikel ist zu entnehmen, dass es sich da um einen ziemlich beknackten Typen handelt, der keine Hemmungen hat, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Also, wenn das stimmt, was sie über ihn schreiben, haben sie gar nicht so Unrecht. Aber woher haben Sie die Erkenntnisse. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir und Ihren Lesern die Studie, in der Prof. Singer für die Tabaklobby festgestellt hat, dass Passivrauchen  ungefährlich ist, einmal zugänglich machen könnten. Dasselbe trifft auf Ihre Behauptung zu, er habe das Ozonloch und den sauren Regen ausschließlich auf Vulkanausbrüche reduziert. Wo und wann sind diese Studien veröffentlicht und wer hat dafür wie viel bezahlt?  Bitte geben Sie nicht als Quelle Wikipedia an, oder die öfter zitierten „concerned scientists“, auf die sich Rahmstorf vom Potsdamer Institut für Klimafolgeforschung beruft, wenn er Prof. Singer in seiner unnachahmlichen Art anschmiert. An konkreten Beweisen bin ich auch interessiert, weil ich schon 2007 für den Bayerischen Rundfunk für einen Film intensiv recherchiert habe, ob Prof. Singer von irgendeiner Lobby bezahlt wird. Ich habe nichts gefunden.

Ausriss aus Laukenmann-Beitrag 2

Mein Vertrauen in Ihre journalistische Sorgfaltspflicht wird aber sehr eingeschränkt, wenn Sie schreiben, Singer habe sich seit Jahrzehnten dem Kampf gegen die Klimawissenschaft verschrieben. Er hätte behauptet, es gäbe keinen Klimawandel. Haben Sie es nötig, einen solchen Schwachsinn zu schreiben? Wer den Klimawandel leugnet, sollte zu einem Arzt gehen, wegen sehr akuter Wahrnehmungsstörungen. Natürlich kenne ich die Kampagne der „Gutmenschen“, wenn Sie behaupten, dass jeder, der die offizielle Darstellung der Wetterphänomene durch den IPCC hinterfragt, als „Klimaleugner“ bezeichnen. Das kann auch als Vollidiot oder Menschenfeind (Klimaleugner gleich Holocaustleugner) übersetzt werden.

Sie hätten sich doch besser in München zu erkennen geben sollen. Dann hätten Sie erfahren, dass die dort vertretenden Referenten Wissenschaftler sind, die hinterfragen, ob und wie viel der Mensch am Klimawandel Verantwortung trägt. Diese Frage ist für Sie offensichtlich entschieden. Für mich nicht. Als Journalist stelle ich Fragen und sehe meine Aufgabe darin, die Antworten zu publizieren. Leider gelingt es nicht, die offenen Fragen, die die Klimarealisten haben, zum Beispiel auf Kongressen mit Wissenschaftlern die der offiziellen IPCC – Linie folgen, zu diskutieren. Das ist schade.

Ausriss aus Laukenmann-Beitrag 3

Ich wundere mich auch, woher Sie die Gewissheit haben, dass IPCC, PIK und all die anderen staatlich finanzierten Institute, die den menschengemachten Klimawandel vertreten Recht haben? Was Sie sich aus den Vorträgen herausgepickt haben, ist eher eine Auswahl verdrehter Wahrnehmung als eine Wiedergabe der tatsächlich vorgetragenen Inhalte. Auf jede Ihrer Formulierung einzugehen, müsste deshalb Seiten füllen. Aber einiges Grundsätzliche möchte ich schon noch anmerken.

Gerade wenn es um die Eismassen der Arktis und Antarktis geht habe ich soviel widersprüchliche Satellitenaufnahmen, Eisdickeberechnungen und Theorien gehört und gesehen, dass ich nicht wage, mir darüber ein eindeutiges Urteil zu erlauben. Wohl aber sehe ich die Aufgabe von Journalisten darin, die verschiedenen Forschungen und Theorien gegenüber zu stellen. Das setzt aber die Bereitschaft voraus, zuzuhören. Ich fürchte, das ist Ihnen in München nicht gelungen. Sie waren schon vollgestopft mit der allgemein gültigen Lehre. Das ist unjournalistisch. Wer so seinen Beruf versteht, sollte Pressesprecher werden.

Über mich schreiben Sie, einmal, dass ich ziemlich wütend über einen am selben Tag in der Süddeutschen Zeitung stehenden Artikel gewesen bin. Stimmt. Diese Zeitung zählt in Deutschland zu den „führenden“ Blättern, gilt als linksliberal. Deshalb ärgert mich schlechter Journalismus. Die Veranstaltung ist in München, aber von der Süddeutschen Zeitung ist niemand da. Aber dann übernimmt sie eine Meldung, die sich genau mit dem Thema beschäftigt, über das sie schreibt. Da gibt es für mich nur zwei Interpretationsmöglichkeiten. Entweder, die SZ findet es nicht mehr nötig, sich mit unabhängigen Wissenschaftlern auseinander zu setzen, weil sie sich in der Klimafrage auf die staatlich gewünscht offizielle Interpretation des Klimawandels geeinigt hat – dann ist der Kongress in München, natürlich absolut zu übersehen, oder aber, sie kokettiert nur noch links und liberal zu sein, weil dies dem Zeitgeist entspricht. Dann ist sie bald so überflüssig wie die Frankfurter Rundschau auch, die nach langem Siechtum jetzt eingeht.

Sehr geehrter Herr Laukenmann, je länger ich mich mit Ihrem Artikel auseinandersetze, umso weniger entdecke ich den Kollegen. Irgendwann werden Sie albern, passen sich der übelsten Schmutzkampagnen an, die als „Schweinejournalismus“ bezeichnet werden. Sie entblöden sich nicht, den Teilnehmern der Münchner Konferenz „Weltverschwörungstheorien“ anzudichten, wobei nicht deutlich wird, ob sie selbst an eine Verschwörung glauben, oder aber dem IPCC eine Verschwörung unterstellen. Sie gehen sogar soweit, sie mit Menschen zu vergleichen, die der Ansicht sind, der Mensch sei auf dem Mond gelandet oder die US-Regierung habe die Anschläge von 9/11 selbst organisiert.

Da passt es natürlich auch, dass Sie mein Plädoyer für Markt und Eigenverantwortung missverstehen. Sie unterstellen mir eine fundamentalistische Ideologie des freien Marktes. Dann haben Sie nicht zugehört. Ich bin ein glühender Anhänger der sozialen Marktwirtschaft, wie sie Ludwig Erhard umgesetzt hat. Die geht von der Eigenverantwortung des Menschen aus und dass er für seine Taten auch gerade stehen muss. Das ist alles andere als ein Freifahrtschein für Umweltverschmutzung. Umgekehrt aber besteht die Gefahr, dass aus dem „menschengemachten“ Klimawandel die Legitimation abgeleitet wird, im Namen der Weltrettung die Menschen mit einer Flut bürokratischer Einrichtungen und Steuern zu reglementieren, die sowohl dem Klima, wie der Demokratie schaden. Die Energiewende in Deutschland ist so ein Monstrum. Aber da können die Schweizer kaum mitreden, ihr Bürgersinn und die daraus entstehende politische Struktur lassen den deutschen Schwachsinn nicht zu.

Bleibt zum Schluss nur noch eine Feststellung und eine Frage:

Ausriss aus Laukenmann-Beitrag 4

Die Feststellung: Sie Herr Johann Laukenmann bringen Belege für Ihre Behauptungen über Professor Singer oder man kann Sie als Verleumder bezeichnen. Steht dann die Sonntags-Zeitung immer noch hinter Ihrem Beitrag und bringt keine Entschuldigung, bleibt die Frage:

Ist Ihr Pamphlet der neue Maßstab Schweizer Qualitätsjournalismus?

Günter Ederer




Dr. Hans Labohm zu Skeptizismus in Europa: „Der Wind dreht sich… sehr lebendig und aktiv

Bild rechts: Dr. Hans Labohm sagt, dass Klimaskeptizismus in Europa „sehr lebendig und aktiv“ ist.

In seiner Analyse beleuchtet Dr. Labohm die Skeptiker-Bewegung in vielen europäischen Ländern und glaubt, dass „sich der Wind zu drehen scheint“ und dass sie „sichtbar an Boden gewonnen“ hat. Aber die Hindernisse in Europa sind immer noch gewaltig, da fast „alle politischen Parteien der Linie der globalen Erwärmung folgen“. Labohm schreibt, dass „skeptische Ansichten – sogar von weithin bekannten Wissenschaftlern mit tadellosem Ruf – dazu tendieren, ignoriert und/oder aktiv unterdrückt zu werden durch Regierungen, Akademien und die Medien“. Allerdings scheint es so, als ob die Hindernisse überwunden werden können. Labohm fügt unter Verweis auf eine ganze Anzahl öffentlicher Meinungsumfragen hinzu:

„Während der letzten paar Jahre hat sich zwischen der öffentlichen Meinung und der offiziellen Klimapolitik ein immer tiefer werdender Graben aufgetan. Trotz massiver Propaganda bzgl. der Klimaänderung scheinen sich immer weniger Leute Sorgen zu machen über die vermeintliche Bedrohung einer bevorstehenden Klimakatastrophe“.

Labohm beginnt seine Betrachtung, indem er sich zunächst auf Russland konzentriert, wenn er sagt, dass russische Wissenschaftler überhaupt nicht furchtsam sind, ihrem Skeptizismus Ausdruck zu verleihen. Einige russische Wissenschaftler sagen ganz offen, dass während der kommenden Jahrzehnte eine kleine Eiszeit bevorsteht, und fügt hinzu, dass es „keine Überraschung ist, dass die Russen ihren Ausstieg aus Kyoto angekündigt haben“.

Auch in Schweden gibt es eine kleine, aber sehr lautstarke Gruppe von Skeptikern, einschließlich Göran Ahlgren, Jonny Fagerström, Per Welander, Tage Andersson, Per-Olof, Eriksson, Sten Kaijser, Wibjörn Karlén, Ingemar Nordin, Åke Ortmark, Carl-Gustaf Ribbing, Peter Stilbs, Maggie Thauersköld und Fred Goldberg. Ein weiterer harter Kritiker ist Axel Mörner. In Dänemark gibt es die namhaften Forscher Bjørn Lomborg, Henrik Svensmark und Eigil Friis-Christensen.

Danach schaut Labohm auf den deutschsprachigen Raum in Europa, von dem er schreibt, dass zwei Gesellschaften in der Schweiz aktiv gegen AGW opponieren. Eine dieser Gesellschaften ist die NIPCC Suisse, welche sich auf die Forschungsarbeiten des NIPCC und deren Verbündeten unter Fred Singer stützen. Unter anderen einflussreichen Gesellschaften im deutsch sprechenden Teil Europas befinden sich die Initiative gegen den Klimaschwindel IKLIS.8 und das Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE), welches „eine zentrale Rolle spielt“ sowie „eine ausgezeichnete Website betreibt und erfolgreiche Klimakonferenzen organisiert hat“.

Labohms Bericht befasst sich auch mit der Entwicklung von den beiden prominentesten und sichtbarsten Skeptikern in Deutschland: Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (grüner Aktivist) und Dr. Sebastian Lüning (Geologe), die ihr „Bomben-Buch ‚Die kalte Sonne‘“ veröffentlicht haben, über welches ausführlich in bekannten Medien wie Bild, Die Welt und Der Spiegel berichtet worden war.

Mehr noch, die Warmisten haben kürzlich einen Kinnhaken verpasst bekommen, wenn Stefan Rahmstorf, der „verschwenderisch mit persönlichen Angriffen und Verunglimpfungen umgeht, denen zufolge es seinen Gegnern an Qualifikation fehlt und/oder die von der Industrie bezahlt werden“, einen Gerichtsprozess gegen die Wissenschaftsjournalistin Irene Meichsner verloren hat, die Rahmstorf „wegen Verbreitung falscher Anschuldigungen und unsauberer Berichterstattung“ verklagt hatte.

In Frankreich gibt es ebenfalls hörbare Skeptiker wie Claude Allègre (ehemaliger Minister für Bildung), Vincent Courtillot und Jean-Louis Le Mouël, Labohm schreibt auch, dass in Großbritannien „der Klimaskeptizismus sehr lebendig und aktiv ist“, und zwar dank der massiven Bemühungen von Lord Monckton, Benny Peiser, Martin Durkin und Andrew Montford, um nur einige zu nennen.

Glücklicherweise ist die klimawissenschaftliche Debatte nicht überall hoffnungslos polarisiert. Beispiel hierfür sind die Niederlande. Labohm schreibt:

„In meinem eigenen Land, den Niederlanden, hat sich die Beziehung zwischen den Protagonisten und den Antagonisten der AGW-Hypothese während der letzten paar Jahre markant verbessert. In Übereinstimmung mit der holländischen Tradition des Trachtens nach einem Konsens (‚Polder-Kultur‘) war es möglich, etwas einem wirklichen Dialog sehr Ähnliches zwischen den beiden Lagern zu gründen, was in der Welt ziemlich einmalig ist. Vom Klimaskeptizismus ist offiziell Kenntnis genommen worden, was das Informationsmonopol der Klima-Alarmisten unterminiert hat“.

Zum Schluss seiner Analyse sagt uns Labohm, warum Europas Diplomatie „ein bequemes Alibi erschafft, um sich irgendwann in der Zukunft aus dem Kyoto-Prozess zurückzuziehen, ohne das Gesicht zu verlieren“. Sie werden seinen Bericht lesen müssen, wenn er erscheint, um den Grund dafür herauszufinden. Erwarten Sie also nicht zu viel von Doha!

Am Ende erklärt Labohm auch den europäischen Emissionshandel (ETS) für gescheitert: „Die Erfahrung Europas mit EPS ist trostlos. Das System ist teuer und anfällig für massiven Betrug. Vor allem hat es die Zunahme der europäischen CO2-Emissionen nicht beendet“.

Alles in allem ist Labohms Energie- und Umweltbericht eine 7-seitige Dokumentation voller Analysen der Skeptiker-Bewegung in Europa. Das Beste ist, dass er erheblich ermutigend und motivierend auf jene wirkt, die danach trachten, die Debatte in der Klimawissenschaft voranzubringen. Die Schlacht geht definitiv abwärts.

Pierre Gosselin

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Dr. Hans H.J. Labohm is an independent economist and author specialised in climate issues. He is former dpt. Foreign Policy Planning Advisor at the Netherlands Ministry of Foreign Affairs, former dpt. Permanent Representative of the Netherlands to the OECD, former Senior Visiting Fellow and Advisor to the Board of the Netherlands Institute of International Relations (Clingendael) and former (critical) expert reviewer of the IPCC. Together with Dick Thoenes and Simon Rozendaal, he wrote: ‘Man–Made Global Warming: Unravelling a Dogma’, MultiScience Publishing Company, 2004.

Link: http://notrickszone.com/2012/12/07/dr-hans-labohm-on-scepticism-in-europe-the-tide-is-turning-very-much-alive-and-kicking/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Das dünne Ergebnis von Doha – gut so!

Die großen CO2-Erzeugerstaaten machen „Kyoto II“ nicht mit

Das sogenannte Kyoto-Protokoll wird immerhin bis 2020 verlängert, womit von 2013 an die zweite „Verpflichtungsperiode“ zum Einschränken von Kohlendioxid-Emissionen beginnt (Kyoto II). 37 der 193 „Kyoto-Staaten“ wollen ihre Emissionen bis 2020 weiter verringern, fallen mit ihrem Ausstoß aber global nicht ins Gewicht. Russland, Kanada, Japan und Neuseeland haben sich aus der zweiten Verpflichtungsperiode verabschiedet. Noch dabei sind Australien, die 27 EU-Staaten und einige weitere Länder. Sie alle zusammen sind aber an den globalen Emissionen mit nur noch rund 11 bis 13 Prozent beteiligt. Die großen CO2-Emittenten USA und China haben schon Kyoto I nicht ratifiziert.

Wer die den Entwicklungsländern versprochenen Milliarden zahlt, ist weiter offen

Weiteres blieb nur vage, darunter ein grober Arbeitsplan für die Verhandlungen über ein neues Klimaabkommen bis 2015 und bloße Absichtserklärungen zu Finanzhilfen an Entwicklungsländer mit einigen freiwilligen Zusagen weniger europäischer Staaten, darunter mit 1,8 Milliarden Deutschland. Nur abermals bekräftigt wurde, die Entwicklungsländer von 2020 an mit jährlich mindestens 100 Milliarden Dollar für den Klimaschutz, das Bewältigen von Klimafolgen und als Ersatz für nicht abwendbare Klimaschäden zu füttern. Aber wer das zahlen soll, ist nach wie vor offen, ebenso, wie viel Geld die Entwicklungsländer in den Jahren bis 2020 bekommen sollen. Das sollte nicht beklagt werden, sondern lieber ein Grund sein, sich zu freuen. Geld zugesagt hat nur Deutschland.

In Doha nicht Gelungenes soll 2014 nachgeholt werden

Den gewünschten Anspruch auf Schadensersatz haben die Entwicklungsländer ohnehin nicht durchgesetzt; er ist am Widerstand der USA und weiterer Industriestaaten gescheitert. Schon 2014 allerdings sollen die bislang zugesagten, aber in Doha nicht erweiterten Ziele für einen verringerten Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) überprüft und, wenn möglich, nachgebessert werden, also mit der Absicht, ihn stärker zu verringern, was in Doha nicht gelungen ist.

Proteste gegen den Alleingang des Konferenzleiters

Das Konferenzergebnis umstritten und angreifbar gemacht hat der qatarische Vize-Ministerpräsident und Konferenzleiter Al-Attijah. Er setzte die Vorschläge nahezu im Alleingang und Rekordtempo durch und beendete die Konferenz eigenmächtig kurzerhand mit der Feststellung, die Beschlussvorlagen seien nunmehr einmütig befürwortet worden. Russland hat umgehend protestiert. China ebenfalls, auch andere. Später verteidigte sich Al-Attijah, er sei überzeugt gewesen, dass das Paket den Willen aller Delegierten widergespiegelt habe.

Unbewiesen, aber die „Klimaschützer“ kümmert das nicht

Der ursprüngliche Kern solcher sehr bombastischen Klimakonferenzen ist die Ansicht, das Klima der Erde gegen industriebedingtes (anthropogenes, menschenverursachtes) CO2 schützen zu müssen und zu können, weil es das Klima als wichtigstes „Treibhausgas“ gefährlich erwärme. Obwohl nicht bewiesen, geht es trotzdem darum, den Ausstoß dieses CO2 auf eine festgesetzte Menge zu begrenzen und schrittweise zu vermindern – erst global und dann verteilt auf die Staaten und emittierenden Unternehmen. Beschlossen haben die Staaten die Begrenzung im Kyoto-Protokoll von 1997 auf der Basis der „Klimakonvention“ von Rio der Janeiro 1992. Das vorgebliche Ziel: eine befürchtete Erwärmung der Erde, des globalen Klimas, als Folge von anthropogenem CO2 zu verhindern.

Wichtige Staaten spielen nicht mehr mit

Die finanzielle Last des „Klimaschutzes“ müssen gemäß Rio-Klimakonvention vor allem die Industriestaaten tragen. Die nicht entwickelten Länder sollen soweit wie möglich unbelastet bleiben. Aber die Zahl der Industriestaaten, für die das Zahlen vorgesehen war, ist inzwischen geschrumpft, weil einige nicht ganz unwichtige von ihnen nicht mehr mitspielen wollen, siehe Russland, Kanada, Japan und Neuseeland – von USA und China ganz zu schweigen.

Der Klimaschutz-Klimbim macht die armen Seelen noch ärmer

Das dünne Ergebnis von Doha beifällig aufnehmen wird nur jemand, der der wohlbegründeten Ansicht ist, dass der Mensch das Klima nicht schützen kann und schon gar nicht mit dem Vermindern von menschengemachten CO2-Emissionen. So nämlich werden immerhin etwas weniger Milliarden-Bürgergelder der Industriestaaten verpulvert und umverteilt. Aber auf schlimme Weise missbraucht wird weiterhin die Gutgläubigkeit der Menschen, CO2 sei ein übles Gas, das die Erde aufheize, und daher sei der ganze überaus kostspielige Klimaschutz-Klimbim dringend notwendig. Er macht diese armen Seelen nur noch ärmer.

Gastbeitrag von Dr. K.P. Krause; zuerst erschienen auf Klaus Peter Krauses Blog




Monckton über seinen Angriff auf die Mauer des Schweigens der UN bzgl. der fehlenden Erwärmung – und der Tadel

Ich konnte einfach nicht widerstehen. Da waren sie alle, sich gegenseitig mit Forderungen an den Westen überbietend, dieser solle sie in gestreicheltem Luxus für den Rest ihres trägen Lebens halten, und das alles im Zusammenhang, die globale Erwärmung zu verhindern, die inzwischen wegen ihres langen Ausbleibens zu einem notorischen Ärgernis geworden ist.

Niemandem wurde es erlaubt, den alternativen – und wissenschaftlich korrekten – Standpunkt zu vertreten. Die Mauer des Schweigens seitens der UN war stark ausgebaut zur Stelle.

Das Mikrofon befand sich direkt vor mir. Alles, was ich tun musste, war, den Knopf zu drücken. Ich drückte ihn. Der Vorsitz erkannte Myanmar. Ich war auf Leitung.

Im Namen der Asian Coastal Co-operation Initiative, ein Name, der mir spontan in dem Moment einfiel (er klang genau wie eine der vielen anderen dubiosen, vom Steuerzahler finanzierten Propaganda-Gruppen auf der Konferenz) sprach ich weniger als eine Minute lang.

Ruhig, höflich und bestimmt benannte ich den Delegationen drei unbequeme Wahrheiten, die sie von niemandem sonst hören würden:

• Seit 16 der 18 Jahre dieser ermüdenden, sich selbst beweihräuchernden Yadayadathons gab es keine globale Erwärmung mehr.

• Es ist mindestens zehnmal kosteneffektiver, die globale Erwärmung geschehen zu lassen und sich dann konzentriert in geeigneter Weise an die geringen schädlichen Folgen anzupassen als auch nur einen einzigen roten Heller sinnlos zu verschwenden, sie heute abzumildern.

• Eine unabhängige wissenschaftliche Untersuchung sollte feststellen, ob sich die UN-Klimakonferenzen noch in die richtige Richtung bewegen.

Während ich den letzten meiner drei Punkte aussprach, gab es heftige Wutschreie von den Delegierten. Sie hatten noch nie zuvor so etwas gehört. Sie konnten es nicht glauben. Frevel! Bringt ihn zum Schweigen. Freie Meinungsäußerung? Nein! Dies sind die UN! Gettimoff! Eeeeeeeeeagh!

Einer von den hunderten muskulösen, Knüppel schwingenden UN-Polizisten der Konferenz näherte sich mir, als ich das Plenum verließ, und bald war ich von ihm und einem seiner Kollegen umringt. Sie konfiszierten meinen Konferenz-Pass, schielten darauf und murmelten etwas in Knopfmikrofone.

Das Problem war, dass sie große Schwierigkeiten hatten, dabei keine Miene zu verziehen.

Man versetze sich in ihre sensible Lage. Sie müssen herumstehen und den nervtötenden, aufgeblähten Verlogenheiten pompöser, überbezahlter und ungebildeter Diplomaten zuhören, Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Da plötzlich – endlich ruft jemand „Buh!“ und sagt die Wahrheit.

Klarer Fall, sie liebten es. Natürlich haben sie das nicht gesagt, oder sie wären in Lachen ausgebrochen, und ihre UN-Oberen mit den versteinerten Gesichtern wären nicht erfreut gewesen.

Liebenswürdig komplimentierte man mich hinaus in die milde Nacht, wo eine beeindruckende Zusammenballung von UN-Funktionären mit versteinerten Gesichtern entweder etwas in Knopfmikrofone oder etwas in Knopfmikrofone murmelte. Murmeln in Knopfmikrofone, das können sie am besten.

Ein paar Minuten später hörte der Leiter der Sicherheit – sichtlich bemüht, sich das Lachen zu verkneifen – kurzzeitig auf, in sein Knopfmikrofon zu murmeln und wünschte mir gut gelaunt und höflich eine gute Nacht.

Die nationale Delegation von Burma, deren Mikrofon ich geliehen habe, während sie irgendwo im Souk eine Party feierten, murmelte einen offiziellen Protest in ihr Knopfmikrofon.

Eine Ökofreak-Journalistin, zitternd vor unredlicher Empörung, schrieb, dass ich „hinausgeworfen“ worden sei. Nun, nicht wirklich. Alles, was ich getan habe war, ein vergnügtes Auf Wiedersehen am Ende dieses Sitzungstages in den Raum zu werfen. Sie hätten nicht freundlicher darüber sein können.

Die Journalistin erwähnte meine Feststellung an meine Mit-Delegierten, dass es seit 16 Jahren keine globale Erwärmung mehr gegeben habe. Was sie vorsichtigerweise nicht erwähnt hat war, dass sie mich zuvor an diesem Tag länger interviewt hatte. Sie hatte gehöhnt, dass 97% der Klimawissenschaftler glaubten, dass ich unrecht habe.

Ich hatte ihr erklärt, dass 100% aller Klimawissenschaftler meiner Feststellung zustimmen würden, dass es seit 16 Jahren keine globale Erwärmung gegeben habe, wenn sie denn nur die Fakten checken würden, so wie es wissenschaftlich eigentlich sein sollte (im Gegensatz zur Politik der UN).

Ich habe ihr auch erklärt, wie sie selbst die Fakten checken könnte (was sie aber nicht getan hat):

Schritt 1: Man besorge sich die monatlichen Anomalien der globalen Mitteltemperatur seit Januar 1997 vom Hadley Centre/CRU. Die online frei zugänglichen Daten sind der von den UN bevorzugte Weg zu messen, wie viel globale Erwärmung es bereits gegeben hat. Oder man könnte die noch zuverlässigeren Satellitendaten der University of Alabama in Huntsville oder von Remote Sensing Systems Inc. holen.

Schritt 2: Man stelle die Daten in eine Excel-Tabelle und berechne damit den linearen Regressionstrend der kleinsten Quadrate in den Daten. Die lineare Regression bestimmt den zugrunde liegenden Trend in einem Datensatz während eines vorgegebenen Zeitraumes als Neigung der einheitlichen geraden Linie durch die Daten, die die Summe der Quadrate der absoluten Differenz oder die „Restgrößen“ zwischen den Punkten, die zu jedem Zeitintervall gehören, in den Daten und auf der Trendlinie minimiert. Puh! Falls man damit überfordert ist (obwohl Excel diese Arbeit für einen auf Mausklick erledigt), finde man einen freundlichen, ehrlichen Statistiker.

Schritt 3: Man suche die Messungenauigkeit im Datensatz. Da die zuverlässige Messung der globalen Temperatur ziemlich schwierig ist, werden ordnungsgemäß zusammen getragene Daten als zentrale Schätzungen präsentiert, flankiert von oberen und unteren Schätzungen, die bekannt sind unter der Bezeichnung „Fehlergrenzen“.

Schritt 4: Man untersuche, ob die Erwärmung (also der Unterschied zwischen dem ersten und dem letzten Wert auf der Trendlinie) größer oder kleiner ist als die Messungenauigkeit. Wenn er kleiner ist und zwischen den Fehlergrenzen liegt, ist der Trend statistisch nicht von Null unterscheidbar. Es gab keine Erwärmung – oder, um es mathematisch korrekt auszudrücken, es gab keine statistisch signifikante Erwärmung.

Der wesentliche Punkt, den die schreienden Delegierten hier in Doha nicht verstehen, ist Folgender. Es spielt keine Rolle, wie viele davon profitierende verrückte Wissenschaftler sagen, dass sich die globale Erwärmung gefährlich beschleunigt.

Die Tatsache, dass es seit 16 Jahren keine globale Erwärmung gegeben hat, ist genau das – eine Tatsache. Das heißt nicht, dass es so etwas wie eine globale Erwärmung nicht gibt, oder dass es in der Vergangenheit nie eine globale Erwärmung gegeben hatte oder es in Zukunft keine gibt.

Seit dem Beginn der globalen instrumentellen Temperaturaufzeichnung, die im Jahr 1860 begonnen hat, gab es viele Perioden von zehn Jahren oder mehr ohne globale Erwärmung. Weil jedoch genau diese Perioden häufig vorkommen, tendieren sie dazu, die Rate der Erwärmung insgesamt einzuschränken.

Idealerweise sollte man Erwärmungsperioden studieren, die entweder Vielfache von 60 Jahren sind oder sich um ein Wendejahr zwischen Erwärmungs- und Abkühlungsphasen (oder Abkühlungs- und Erwärmungsphasen) der großen ozeanischen Oszillationen konzentrieren. Auf diese Weise werden die Verzerrungen durch die natürlicherweise stattfindenden 30-jährigen Abkühlungs- bzw. Erwärmungsphasen minimiert.

Wollen wir es tun. Ich hatte das Vergnügen, seit 60 Jahren auf diesem Planeten zu weilen. Ich kam an, als es zum ersten Mal theoretisch möglich war, dass unsere CO2-Emissionen eine erkennbare Auswirkung auf die globale Temperatur haben. Von 1952 bis jetzt hat sich der Planet mit einer Rate von 1,2°C pro Jahrhundert erwärmt.

Oder wir könnten zurückgehen bis zum Jahr 1990, dem Jahr des ersten, alle fünf Jahre erscheinenden Zustandsberichtes des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPeCaC). Er sagte voraus, dass sich die Welt von 1990 bis 2025 mit einer Rate äquivalent zu 3,0°C pro Jahrhundert erwärmen würde, was auf eine Erwärmung um 1°C bis zum Jahr 2025 hinausläuft.

Ende 2001 gab es den Phasenübergang von der Erwärmungs- in die Abkühlungsphase der Pazifischen Dekadischen Oszillation, der einflussreichsten aller ozeanischen Oszillationen. Von 1990 bis 2001 sind es elf Jahre; von 2001 bis 2012 sind es elf Jahre. Also zentriert sich die Periode von 1990 bis 2012 um einen Phasenübergang: mit minimaler Verzerrung wird der derzeitige Temperaturtrend gezeigt.

Seit 1990 hat sich die Welt um 1,4°C pro Jahrhundert erwärmt oder um etwas unter 0,3°C insgesamt. Man beachte, dass die Erwärmung von 1,4°C pro Jahrhundert etwas größer ist als die 1,2°C, die seit 1952 beobachtet worden war. Allerdings ist die Periode seit 1990 wenig mehr als ein Drittel der Periode seit 1952, und kürzere Perioden sind anfällig dafür, steilere Trends zu zeigen als längere Perioden.

Also bedeutet die etwas höhere Erwärmungsrate der jüngeren Periode nicht notwendigerweise, dass die Erwärmungsrate steigt, und sie steigt mit Sicherheit nicht gefährlich.

Für das 21. Jahrhundert insgesamt sagt IpeCaC nicht 1,2 oder 1,4°C voraus, sondern fast 3°C, das ist mehr als das Doppelte der beobachteten Erwärmungsrate nach 1990. Oder, wenn man dem jüngsten Angst-Papier von unseren alten Feinden der University of East Anglia glaubt, bis zu 6°C, also eine Vervierfachung.

Das ist überhaupt nicht wahrscheinlich. Die maximale Erwärmungsrate, die über mindestens zehn Jahre in der globalen Instrumenten-Aufzeichnung seit 1850 persistent war, betrug 1,7°C. Diese Rate trat auf von 1860 bis 1880; 1910 bis 1940 und 1976 bis 2001.

Nur in der letzten dieser drei Perioden können wir einen erwärmenden Einfluss ausgeübt haben: und doch ist die Erwärmungsrate während dieser Periode die gleiche wie in den beiden Perioden zuvor.

Alle drei dieser Perioden rapider Erwärmung fielen zusammen mit der Erwärmungsphase der Pazifischen Dekadischen Oszillation. Die Klima-Angst hat etwa die Hälfte des Weges der Erwärmungsphase von 1976 bis 2001 durchlaufen.

Im Jahr 1976 gab es einen ungewöhnlich scharfen Phasenübergang von der Abkühlungs- in die Erwärmungsphase. 1988 machte James Hansen seine reißerischen  (und inzwischen widerlegten) Prognosen vor dem US-Kongress, nachdem Al Gore und Senator Tim Wirth einen sehr heißen Junitag dafür ausgesucht und absichtlich die Air-Condition ausgeschaltet hatten.

Hier folgt eine Zusammenfassung der gemessenen und vorhergesagten Erwärmungsraten:

Aber es ist nahezu unmöglich, den verhandelnden Delegierten irgendetwas von dem zu vermitteln, was ich hier erläutert habe. Sie würden es einfach nicht verstehen. Selbst wenn sie es verstehen würden, würde es ihnen egal sein. Objektive wissenschaftliche Wahrheit hat nichts mehr zu tun mit diesen Verhandlungen. Emotion ist alles.

Ein besonders trauriges Beispiel der rührseligen Emotionen, die dennoch die Ökonomien des Westens zerstören könnte, war die leidenschaftliche Feststellung des Delegierten von den Philippinen mit der Auswirkung, dass – nachdem der Taifun gerade Hunderte seiner Landsleute getötet hatte – die Klimaverhandlungen eine neue Dringlichkeit auf Leben und Tod erhalten haben.

Als er die Plenarsitzung verließ, standen die Delegierten auf beiden Seiten des Mittelganges und zeigten ihm ihre Anteilnahme durch Applaus. Anteilnahme am Schicksal seines Landes war angemessen; Anteilnahme an seinem Argument war es nicht.

Nach 16 Jahren ohne globale Erwärmung – und falls er diesen Beitrag liest, wird er wissen, wie er das selbst nachprüfen kann, anstatt dem angeblichen „Konsens“ zu glauben – kann die globale Erwärmung, die nicht stattgefunden hat, nicht den Taifun Bhopa hervorgebracht haben, ebenso wenig wie sie den außertropischen Sturm Sandy hervorgebracht hat.

Es ist möglich, dass illegales Herumwühlen und Stochern keine geringe Rolle bei der Auslösung des Erdrutsches hatte, der viele der Todesopfer gefordert hat.

Vielleicht sollten die Philippinen der Asian Coastal Co-Operation Initiative beitreten. Unsere Politik ist, dass die internationale Gemeinschaft allen Nationen helfen sollte, ihre Widerstandskraft angesichts von Naturkatastrophen zu stärken, die immer Teil des Lebens auf der Erde waren und sein werden.

Das ist eine wertvollere, realistischere, preiswertere und besser erreichbare Objektive als zu versuchen, vermeintlich steigende Ozeane mit einem Votum zur Einrichtung eines zweiten „Gültigkeitszeitraumes“ unter dem Kyoto-Protokoll  anzuhalten.

Kann das bitte jemand den Delegierten sagen? Drücken Sie einfach den Knopf und reden Sie. Sie könnten allerdings nicht gehört werden. Jene, die nicht irgendwo im Souk eine Party feiern, werden in ihre Knopfmikrofone murmeln.

Gast-Autor: Christopher Monckton of Brenchley

Aktualisierung: Der russische TV-Kanal „RT” alias „TV-Novosti“ macht Monckton für das Scheitern der COP 18 verantwortlich, ein Abkommen zu erreichen:

Die 18. Klimakonferenz in Doha geht ihrem Ende entgegen, nachdem es ihr wieder einmal nicht gelungen ist, einen allgemeinen Konsens zu finden gegen etwas, dass eine große Bedrohung für die menschliche Existenz genannt wird. Das Scheitern schien unvermeidlich, nachdem der Klimaskeptiker Lord Monckton das Ereignis torpediert hat.

LOL! Quelle hier.

Fußnote von Anthony Watts: [Im Original folgt hier das Video zu Moncktons Auftritt auf der Doha-Konferenz].

Und doch hat kein Video gezeigt, dass er „hinausgeworfen“ wurde, wie die Journalistin vom Telegraph behauptet, was nahe legt, dass Moncktons Version des Verlassens der Halle genauer sein könnte. Der Vorsitz auf dem Podium sagte am Ende „danke sehr“ und hat nicht die Sicherheitsleute gerufen, um Monckton hinauszuwerfen.

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/12/07/monckton-on-his-smashing-u-n-wall-of-silence-on-lack-of-warming-and-censure/

Übersetzt von Chris Frey EIKE