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Knapp dem Blackout entkommen!

Update 4.9.12

Das Geheimnis welche Kraftwerke ausfielen wurde am Montag dem 3.9.12 gelüftet. U.a.auf ACHGUT ist zu lesen:

Patzer im RWE-Vorzeigekraftwerk 
Doch am Donnerstag versagte die von Siemens gelieferte Leittechnik, eigentlich der technische Clou der beiden Großgeneratoren. Um 14.03 Uhr ging zunächst Block Neurath G in die Knie. Sieben Minuten später folgte der Nachbarblock Neurath F, sagte eine Sprecherin der Bundesnetzagentur. Nach Daten, die die Kraftwerksbetreiber im Internet veröffentlichen, zog sich der Ausfall bis in die frühen Freitagmorgenstunden hin. Eine weitere Panne ereilte RWE am Standort Weisweiler, wo am Freitag ein großer älterer Block ausfiel. Zwischen beiden Vorfällen gibt es laut RWE Power keinen ursächlichen Zusammenhang [sic!]. 
Quelle:
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:energiewende-patzer-im-rwe-vorzeigekraftwerk/70085370.html 

und 

http://www.welt.de/wirtschaft/article108950145/Schnellabschaltung-beim-RWE-Braunkohle-Kraftwerk.html

Hinweis:

Was ein Blackout bewirken kann, wird hier in Marc Elsbergs Roman "Blackout" packend beschrieben. Es liest sich wie ein spannender Thriller, kann aber viel früher Wirklichkeit werden, als es viele Mitmenschen wahrhaben wollen.




Klimavorhersagen im AR5: Was soll man nun glauben?

Foto rechts: MIT’s “wheel of climate” forecaster – image courtesy Donna Coveney/MIT

Ich wollte auch nachschauen, wie sich die neuen GCMs im Vergleich zu den CMIP3-Modellen geschlagen haben, die im Jahr 2003 beschrieben worden sind {2}. Die CMIP3 wurden im AR4 des IPCC verwendet. Jene Modelle erzeugten einen geschätzten Fehler von 10,1% bei der Bewölkung, was gleichbedeutend ist mit einer Ungewissheit der Wolken-Rückkopplung von ± 2,8 Watt pro m². {3} Diese Ungewissheit ist äquivalent mit ± 100% des exzessiven Antriebs durch alle von den Menschen seit 1900 in die Atmosphäre emittierten Treibhausgase. Die Ungewissheit hinsichtlich der Wolken ist für sich allein genauso groß wie die gesamte Auswirkung, die das IPCC festzustellen versucht.

Wenn wir wissen wollen, wie zuverlässig Modellprojektionen sind, die energetische Ungewissheit, d. h. wegen des Wolkenfehlers, muss dieser in die GCM-Berechnungen des zukünftigen Klimas Eingang finden. Danach sollte die Ungewissheit als Fehlerbalken dargestellt werden, die die zukünftige Lufttemperatur festlegen. Allerdings scheint die Einbeziehung einer echten physikalischen Fehlergrenze niemals zu erfolgen.

Die Klimamodellierer veröffentlichen Projektionen der Temperaturzukunft völlig ohne jede Angabe der Fehlergrenzen. Hier findet man ein Standardbeispiel, die zahlreiche GCM-Projektionen der zukünftigen Temperatur in der Arktis zeigen. Man findet keinen einzigen Fehlerbalken.

Das IPCC macht genau das Gleiche, dargestellt hier dank einer unkritischen US EPA. Die schattierten Regionen in der IPCC-SRES-Graphik beziehen sich auf die numerische Variabilität individueller GCM-Modellläufe. Sie haben nichts zu tun mit physikalischer Ungewissheit oder mit der Zuverlässigkeit der Projektionen.

Die Abbildung S1 beim Auxiliary Material {1} [etwa: Hilfsmaterial] bei Jiang et al. fasst zusammen, wie genau die CMIP5-GCMs die globale Bewölkung in der Vergangenheit abbilden konnten. Das sieht so aus:

Jiang et al. sagten dazu Folgendes: „Abbildung S1 zeigt das vieljährige Mittel der TCFs [TCF = Total Cloud Fraction, etwa: der gesamte Bewölkungsanteil] global, in den  Tropen und in Mittleren Breiten aus den CMIP3 und CMIP5-Modellen sowie von den MODIS und ISCCP-Beobachtungen. Die Unterschiede zwischen MODIS und ISCCP liegen innerhalb von 3%, während die Bandbreite der Modelle bis zu 15% beträgt“.

Der Vergleich zwischen den CMIP3-Modellergebnissen mit den Ergebnissen des neuen CMIP5 lässt einen einfachen Blick auf den Fortschritt dieser Modellierung während der vergangenen 9 Jahre erkennen. Ebenso lässt sich der offizielle CMIP3-Wolkenfehler mit dem Wolkenfehler von 10% vergleichen, den ich schon früher in den Ergebnissen äquivalenter GCMs abgeschätzt habe.

Zunächst folgen hier die Tabellen der Wolkenprojektionen von CMIP3 und CMIP5 mitsamt den mit ihnen verbundenen Fehlern. Die beobachtete Bewölkung wurde aus dem Mittel der Beobachtungen von ISCCP und MODIS AQUA-Satelliten gebildet (die letzten beiden Balkenanordnungen in Abbildung S1 bei Jiang). Es ergab sich eine Wolkenbedeckung von 67,7%. Die GCM-Abkürzungen folgen den Referenzen unten.

Tabelle 1: CMIP3 GCM Globale mittlere Bewölkungsmenge und Fehlergrenzen

Model Source

CMIP3 GCM

Global Average Cloudiness Fraction

Fractional Global Cloudiness Error

NCC

bcm2

67.7

0.00

CCCMA

cgcm3.1

60.7

-0.10

CNRM

cm3

73.8

0.09

CSIRO

mk3

65.8

-0.03

GFDL

cm2

66.3

-0.02

GISS

e-h

57.9

-0.14

GISS

e-r

59.8

-0.12

INM

cm3

67.3

-0.01

IPSL

cm4

62.6

-0.08

MIROC

miroc3.2

54.2

-0.20

NCAR

ccsm3

55.6

-0.18

UKMO

hadgem1

54.2

-0.20

Avg. 62.1

R.M.S. Avg. ±12.1%

Table 2: CMIP5 GCM Globale mittlere Bewölkungsmenge und Fehlergrenzen

Model Source

CMIP5 GCM

Global Average Cloudiness Fraction

Fractional Global Cloudiness Error

NCC

noresm

54.2

-0.20

CCCMA

canesm2

61.6

-0.09

CNRM

cm5

57.9

-0.14

CSIRO

mk3.6

69.1

0.02

GFDL

cm3

71.9

0.06

GISS

e2-h

61.2

-0.10

GISS

e2-r

61.6

-0.09

INM

cm4

64.0

-0.06

IPSL

cm5a

57.9

-0.14

MIROC

miroc5

57.0

-0.16

NCAR

cam5

63.5

-0.06

UKMO

hadgem2-a

54.2

-0.20

Avg. 61.2

R.M.S. Avg. ±12.4%

Diese Ergebnisse zeigen, dass einige Modelle zwischen 2003 und 2012 verbessert worden sind, andere nicht, und einige wurden offenbar ungenauer. Die Fehleranteile sind eindimensionale Zahlen, die aus den Fehlern in drei Dimensionen konzentriert worden sind. Die Fehleranteile bedeuten nicht, dass ein gegebenes GCM einen konstanten Bewölkungsanteil über oder unter der beobachteten Bewölkungsmenge vorhersagt. Die GCM-Bewölkungsvorhersagen schwanken rund um die beobachtete Menge in allen drei Dimensionen; die hier mehr, dort weniger Bewölkung vorhersagen {4,5}. Die GCM-Fehleranteile sind die positiven und negativen Wolkenfehler integriert über den gesamten Globus, gepresst in einzelne Zahlen. Der mittlere Fehler über alle GCMs wird aus der Wurzel der Summe der quadrierten Fehler der einzelnen GCM-Fehleranteile ermittelt. (root- mean-square = rms)

Die CMIP5-Wolkenbedeckung wurde über 25 Modelljahre gemittelt (1980 bis 2004), während CMIP3 das Mittel aus 20 Modelljahren repräsentiert (1980 bis 1999). Die mittlere Bewölkungsmenge als Mittel der GCMs wurde aus den „monatlichen Mitteln der Gitterquadrate“ [“monthly mean grid-box averages“] gebildet. Also enthielt ein 20-jähriges globales Mittel 12 x 20 monatliche Realisierungen der globalen Bewölkung, was die zufälligen Fehler [random calculational error] der GCMs um mindestens den Faktor 15 reduziert. 

Man kann daher sicher vermuten, dass die restlichen, in den Tabellen 1 und 2 gezeigten Fehler systematische GCM-Fehler hinsichtlich der Wolkenmenge repräsentieren, ähnlich dem schon früher gefundenen Bewölkungsfehler. Der mittlere systematische Fehler des Mittels der GCMs hinsichtlich der Bewölkung wurde zwischen 2003 und 2012 nicht bestimmt. Die CMIP3-Modelle ergaben im Mittel einen Fehler von 12,1%, was sich nicht signifikant von meiner Schätzung von 10,1% unterscheidet für GCMs ähnlicher Güte.

Wir können jetzt dazu übergehen, den GCM-Bewölkungsfehler in eine globale Lufttemperatur-Projektion einfließen zu lassen, um zu sehen, wie stark die Unsicherheit über die GCM-Projektionszeit wächst. Typischerweise berechnen die GCMs das zukünftige Klima stufenweise, von Monat für Monat zu Jahr für Jahr. Bei jeder Stufe werden die in der vorangehenden Periode berechneten Klimavariablen auf die nächstfolgende Periode extrapoliert. Jeder in diesen berechneten Variablen übrig gebliebene Fehler muss sich mit diesen Werten fortpflanzen. Wenn die Bewölkung durch Berechnung von Jahr zu Jahr in einer Klimaprojektion extrapoliert wird, repräsentiert der mittlere Wolkenfehler von 12,4% im CMIP5 eine Ungewissheit von ± 3,4 Watt pro m² bei der Klimaenergie {3}. Diese energetische Unsicherheit von ± 3,4 Watt pro m² muss in jede Berechnung des zukünftigen Klimas eingehen.

Klimamodelle repräsentieren begrenzte Systeme. Begrenzte Variable werden innerhalb gewisser Grenzen  gehalten, die durch die Physik des Systems festgelegt werden. Allerdings ist die systematische Unsicherheit nicht begrenzt. In einer stufenweisen Berechnung muss jeder systematische Fehler oder jede systematische Unsicherheit bei den Input-Variablen als ±sqrt(sum(per-step error)²) in die Output-Variablen einfließen. Die Unsicherheit steigt mit jeder neuen Stufe. Diese Bedingung wird in der nächsten Darstellung zusammengefasst.

Die linke Formel illustriert die Art und Weise, mit der ein GCM stufenweise das künftige Klima projiziert {6}. Die weißen Rechtecke repräsentieren ein Klima, das sich während einer Serie von Zeitschritten weiter entwickelt. Jedes voran gegangene Klima schließt die Variablen mit ein, die sich nach Berechnung bis zum Klima der nächsten Stufe weiter entwickeln. Fehler in den Ausgangsbedingungen, Unsicherheiten in den parametrisierten Quantitäten und die Grenzen der Theorie führen allesamt zu Fehlern in projizierten Klimaten. Die Fehler in jedem voran gehenden Schritt der sich entwickelnden Klimaberechnung werden in die nächste Stufe mitgenommen.

Diese Fortpflanzung erzeugt die Zunahme des Fehlers, dargestellt in der rechten Formel, illustriert anhand der Temperatur. Die ursprünglichen Bedingungen führen zur ersten Temperaturangabe. Aber Fehler in der Berechnung erzeugen hohe und niedrige Unsicherheitsgrenzen (e_T1, etc.) bei der ersten projizierten Temperatur. Der nächste Rechenschritt erzeugt seine eigenen Fehler, die sich addieren und die hohen und niedrigen Unsicherheitsgrenzen beim nächsten Temperaturwert ausdehnen.

Wenn der Fehler systematisch ist, erscheinen ursprüngliche Unsicherheiten nicht als statistischer Fehler. Stattdessen pflanzt sich die Unsicherheit fort und erzeugt eine immer größer werdende Streuung von Unsicherheit um Klimaberechnungen nach Zeitstufen. Die Figur rechts außen fasst den Weg zusammen, auf dem der systematische Fehler als stufenweise Berechnung der Projektion mit der Zeit zunimmt.

Wenn die Unsicherheit wegen des Wachstums des systematischen Fehlers größer wird als die physikalischen Grenzen, hat die berechnete Variable keinerlei physikalische Bedeutung mehr. In der obigen Darstellung wäre die projizierte Temperatur nicht mehr bedeuten als statistisches Raten.

Hat man dies im Hinterkopf, kann sich der mittlere Fehler im CMIP5 hinsichtlich der globalen Bewölkung in eine zeitliche Temperaturprojektion hinein fortpflanzen. Dies wird die mittlere Unsicherheit der projizierten zukünftigen Temperatur infolge der Fehler zeigen, die die GCMs als Folge der Wolken-Rückkopplung machen.

Hier kommt nun der systematische Wolkenfehler im CMIP5 von 12,4% ins Spiel, der sich in jedermanns bevorzugte Temperaturprojektion fortpflanzt: Jim Hansens berühmtes Untergangsbild; das gleiche, das er in seiner Anhörung vor dem Kongress 1988 präsentierte. Die Fehlerbalken wurden berechnet mit Hilfe der Erkenntnisse meiner hoch aufgelösten GCM-Temperaturprojektions-Nachbildung, wie schon vorher detailliert beschrieben (892 kB pdf download).

Die GCM-Nachbildung zeigte, dass innerhalb der GCMs die globale Lufttemperatur lediglich eine lineare Funktion der Treibhausgase [net GHG] W/m² ist. Die Unsicherheit bei der berechneten Lufttemperatur ist dann nur eine lineare Funktion der Unsicherheit in W/m². Der mittlere GCM-Wolkenfehler pflanzte sich fort als:

„Lufttemperatur“ ist die Lufttemperatur an der Erdoberfläche in Grad Celsius. Die Lufttemperatur erhöht sich jährlich mit dem zunehmenden Antrieb durch Treibhausgase. Der „Gesamtantrieb“ ist der Antrieb in W/m² erzeugt durch CO2, Stickstoffoxide und Methan in jedem der „i“-Projektionsjahre. Der Antrieb nimmt jährlich zu mit dem Niveau der Treibhausgase. Die Gleichung ist die Standard-Fortpflanzung systematischer Fehler (eine amüsante Lektion hierzu gibt es hier (197 kb pdf)). Und jetzt, die Untergangs-Vorhersage:

Die Abbildung erklärt sich selbst. Die Linien A, B und C in Teil „a“ sind die Projektionen der künftigen Temperatur, wie sie Jim Hansen 1988 präsentiert hatte. Teil „b“ zeigt die gleichen Linien, nur diesmal mit den Fehlerbalken aus dem mittleren systematischen Wolkenfehler von 12,4% aus dem CMIP5. Die Unsicherheit nimmt mit jedem jährlichen Schritt zu. Es kann hier mit Sicherheit angenommen werden, dass Jim Hansens GISS-Modell E von 1988 nicht die CMIP5-Standards aufwies. Daher sind die Ungenauigkeiten aus dem CMIP5-Modell die wirkliche minimale Abschätzung der Fehlerbalken um Jim Hansens Temperaturprojektionen von 1988.

Die große Unsicherheit bis zum Jahr 2020, etwa ±25°C, hat die drei Szenarien so komprimiert, dass sie alle entlang der Grundlinie zu laufen scheinen. Die Unsicherheit von etwa ±25°C bedeutet nicht, dass ich annehme, dass das Modell eine Erwärmung oder Abkühlung um 25°C zwischen den Jahren 1958 und 2020 projiziert. Stattdessen repräsentiert die Unsicherheit die Pixelgröße, die durch ein CMIP5-GCM noch aufgelöst werden kann.

Jedes Jahr wird der Pixel größer. Das bedeutet, dass die Auflösung der GCMs schlechter wird. Nach nur wenigen Jahren ist das Ergebnis eines GCM so grob, dass nichts Wichtiges mehr daraus abgeleitet werden kann. Das ist die Bedeutung der endgültigen Fehlerbalken von ±25°C. Sie bedeuten, dass die CMIP5-GCMs in 62 Jahren keine Temperaturänderung kleiner als 25°C mehr auflösen können (im Mittel).

Dem Antriebsszenario von Jim Hansen zufolge erzeugt der ±3,4°C Watt/m²-Wolkenfehler schon nach einem Jahr einen Einzelschritt-Pixel in einer Größe von ±3,4°C. Kurz gesagt, GCMs auf dem Niveau von CMIP5 sind vollständig unfähig, irgendeine Änderung der globalen Temperatur zu zeigen, die sich zu irgendeiner Zeit aufgrund des vom Menschen erzeugten CO2 ereignen kann.

Genauso war die Jim Hansen-Version von 1988 des GISS-Modells E nicht in der Lage, irgendetwas über dass zukünftige Klima vorherzusagen. Die riesigen Unsicherheitsbalken machen seine Projektionen aus dem Jahr 1988 physikalisch bedeutungslos. Darüber zu befinden, welcher der Trends die globale Anomalie am besten zeigt, ist wie eine Diskussion um Kaisers Bart. Kein Argument hat irgendeine faktische Aussagekraft.

Ähnliche physikalische Unsicherheiten sollten jede GCM-Ensemble-Projektion der globalen Temperatur umgeben. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, diese im AR5 (oder in irgendeinem begutachteten Klimajournal) zu sehen, verschwindend gering.

Nichtsdestotrotz sind die CMIP5-Klimamodelle nicht in der Lage, die globale Temperatur auch nur ein Jahr im Voraus vorherzusagen. Ihre Projektionen haben keine physikalische Bedeutung und sind komplett unzuverlässig.

Wie aus der Überschrift zu diesem Artikel folgt: es gibt keinen Grund anzunehmen, dass irgendeine – ich wiederhole: irgendeine – zukünftige Klimaprojektion auf dem Niveau von CMIP5 zu finden sein wird.

Klimaprojektionen, die im IPCC-AR5 auftauchen könnten, werden völlig frei von jeder physikalischen Glaubwürdigkeit sein. Dazu beitragende Studien, die sich auf CO2 konzentrieren, sind notwendigerweise bedeutungslos. Dieses Scheitern steht im Zentrum von AGW Climate Promotions, Inc.

Zusammengefasst: jeder, der behauptet, dass das vom Menschen erzeugte CO2 dazu geführt hat, dass sich das Klima seit 1900 (oder 1950, oder 1976) erwärmt hat, setzt implizit die physikalische Verlässlichkeit von Klimamodellen voraus. Jeder, der die physikalische Verlässlichkeit von Klimamodellen ernsthaft voraussetzt, weiß buchstäblich nicht, wovon er redet. Jüngste Verkündigungen über die menschliche Schuld müssen vor diesem Hintergrund gesehen werden.

Das Urteil gegen den IPCC ist identisch: Sie wissen nicht, wovon sie reden. Glaubt irgendjemand, dass sie das davon abhalten wird, weiter zu reden?

Pat Frank PhD. San Diego.

Frank ist promovierter Chemiker,  spezialisiert in der Fehleranalyse spektroskopischer Messungen und arbeitet an der Stanford University

Andere Veröffentlichungen von Pat Frank bei EIKE z.B. hier, hierhier und hier

References:

1. Jiang, J.H., et al., Evaluation of cloud and water vapor simulations in CMIP5 climate models using NASA “A-Train” satellite observations. J. Geophys. Res., 2012. 117, D14105.

2. Covey, C., et al., An overview of results from the Coupled Model Intercomparison Project. Global Planet. Change, 2003. 37, 103-133.

3. Stephens, G.L., Cloud Feedbacks in the Climate System: A Critical Review. J. Climate, 2005. 18, 237-273.

4. AchutaRao, K., et al., Report UCRL-TR-202550. An Appraisal of Coupled Climate Model Simulations, D. Bader, Editor. 2004, Lawrence Livermore National Laboratory: Livermore.

5. Gates, W.L., et al., An Overview of the Results of the Atmospheric Model Intercomparison Project (AMIP I). Bull. Amer. Met. Soc., 1999. 80(1), 29-55.

6. Saitoh, T.S. and S. Wakashima, An efficient time-space numerical solver for global warming, in Energy Conversion Engineering Conference and Exhibit (IECEC) 35th Intersociety. 2000, IECEC: Las Vegas. p. 1026-1031.

Climate Model Abbreviations

BCC: Beijing Climate Center, China.

CCCMA: Canadian Centre for Climate Modeling and Analysis, Canada.

CNRM: Centre National de Recherches Météorologiques, France.

CSIRO: Commonwealth Scientific and Industrial Research Organization, Queensland Australia.

GFDL: Geophysical Fluid Dynamics Laboratory, USA.

GISS: Goddard Institute for Space Studies, USA.

INM: Institute for Numerical Mathematics, Russia.

IPSL: Institut Pierre Simon Laplace, France.

MIROC: U. Tokyo/Nat. Ins. Env. Std./Japan Agency for Marine-Earth Sci.&Tech., Japan.

NCAR: National Center for Atmospheric Research, USA.

NCC: Norwegian Climate Centre, Norway.

UKMO: Met Office Hadley Centre, UK.

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/08/23/ar5-climate-forecasts-what-to-believe/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Schwächelnde Sonne: Wann wird die Abkühlung anfangen?

Wann also wird es kälter? Wie Nir Shaviv und andere angemerkt haben, sind der größte Kaloriemeter auf dem Planeten die Ozeane. Meine Arbeit zur Reaktion des Meeresspiegels auf die Sonnenaktivität (http://wattsupwiththat.com/2012/02/03/quantifying-sea-level-fall/) hat ergeben, dass der Übergang von einem Anstieg zu einem Absinken des Meeresspiegels bei einer Sonnenflecken-Amplitude bei 40 erfolgt:

Wie die folgende Graphik vom SIDC zeigt, beträgt die gegenwärtige Solaramplitude etwa 60 auf dem Weg zum solaren Maximum, das im Mai 2013 erwartet wird:

Die beiden restlichen Variablen in unserer Forschungsreise sind die Abschätzung des Zeitpunktes, an dem die Sonnenfleckenzahl unter 40 sinkt und die Länge des Sonnenzyklus’ 24. Bislang verläuft der Zyklus 24 fast exakt genauso wie der Sonnenzyklus 5, die erste Hälfte des Dalton-Minimums:

Der Neigungswinkel der gegenwärtigen heliosphärischen Kurve [The heliospheric current sheet tilt angle] hat ein Niveau erreicht, bei dem es zum solaren Maximum kommt. Normalerweise verharrt es ein Jahr lang auf diesem Niveau, bevor die Kurve wieder fällt:

Parallel dazu zeigt die die Stärke des solaren Polarfeldes (vom Wilcox Solar Observatory), dass es noch bis zu einem Jahr dauern könnte, bis das solare Maximum erreicht ist:

Obwohl das solare Maximum der aus den beiden o. g. Parametern abgeleiteten Vorhersage noch ein wenig in der Zukunft liegt, dürfte die Sonnenflecken-Amplitude des Sonnenzyklus‘ 24, sofern sie weiter dem Verlauf des Sonnenzyklus‘ 5 gleicht, ab Mitte 2013 unter 40 fallen. Das Green Corona Emissions Diagramme von Altrock (http://wattsupwiththat.com/2012/01/08/solar-cycle-24-length-and-its-consequences/) legt nahe, dass der Zyklus 24 17 Jahre lang dauern wird und 2026 zu Ende geht. Das bedeutet zwölfeinhalb Jahre Abkühlung ab Mitte 2013.

Aus all dem folgt, dass die Abnahme ab Mitte 2013 im Mittel etwa 1,2°C während der dann verbleibenden zwölfeinhalb Jahre betragen wird, um der von Solheim vorhergesagten Temperaturabnahme von 0,9°C während des gesamten Zyklus 24 Rechnung zu tragen. Zweifellos wird die Abkühlung nachwirken, so dass für den Zyklus 25 eine weitere Abkühlung relativ zum Zyklus 24 wahrscheinlich ist.

David Archibald

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/08/13/when-will-it-start-cooling/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Ergänzung:

In der Sendung vom 20.8.12 versucht 3SAT NANO, ziemlich bemüht, den Einfluss der Sonne auf das Klima zu widerlegen. Schön einfach dargestellt, damit auch der nur geisteswissenschaftlich  gebildete normale ZEIT-Leser es versteht:

 Urteilen Sie selbst.

Mit Dank an R. Hoffmann

Weiterführende Links zum Thema schwächelnde Sonne : Hier auf "Die kalte Sonne"




Green Economy – Nachhaltiges Wirtschaften führt zu Planwirtschaft und Umverteilung!

«Die Zukunft der Menschheit ist zu kostbar, um sie dem fortwährenden Nationalstaaten-Mikado preiszugeben. Nun sind Pioniere aus allen Bereichen der Weltgesellschaft gefragt.»

Das erklärte Professor Hans-Joachim Schellnhuber, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der deutschen Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), nach dem Rio+20-Palaver mit bis zu 50 000 Teilnehmern, das mit einer vagen, mit hohlen Schlagworten gespickten Abschlusserklärung endete. Trotz der Führungsschwäche der Nationalstaaten sei aber die «Transformation zur Nachhaltigkeit» aufgrund von Allianzen zwischen «Pionieren des Wandels»  bereits in vollem Gang.

Doppelte Profiteure

Zu diesen Pionieren zählt der WBGU wohl auch jene internationalen Rohstoff- und Nahrungsmittelkonzerne, die damit begonnen haben, ganze Länder in Soja-, Mais-, Raps- oder Ölpalmen-Monokulturen zu verwandeln, um sich für die Produktion von Bio-Treibstoffen von der International Sustainability and Carbon Certification (ISCC) CO2-Emissions-Gutschriften im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM) des Kyoto-Protokolls über den Klimaschutz bescheinigen zu lassen. Auf diese Weise können die Konzerne an der vorgeblichen Rettung der Welt gleich zweimal verdienen.

Sustainability, im Deutschen ungenau mit Nachhaltigkeit übersetzt, ist zu einem Zauberwort geworden, das heute kaum noch jemand kritisch zu hinterfragen wagt, weil es scheinbar etwas Selbstverständliches – die Bevorzugung seriöser Geschäfte gegenüber dem auf Täuschung beruhenden schnellen Reibach – bezeichnet. In der Praxis gilt aber die Verminderung der Produktion des zum «Klimakiller« erklärten Pflanzennährstoffs CO2 mehr und mehr als wichtigster, wenn nicht alleiniger Indikator nachhaltigen Wirtschaftens.

Dabei nehmen dessen Protagonisten offensichtlich in Kauf, dass die von ihnen angeheizte Konkurrenz zwischen Tank und Teller die Zahl der Hungernden wieder steigen lässt. Sie nehmen auch in Kauf, dass die von ihnen geförderten angeblich CO2-neutralen Monokulturen dem in der Rio+20-Erklärung wiederholt beschworenen Erhalt der Biodiversität fundamental widersprechen. Somit führt die mit dem Klimaschutz begründete Politik gerade die Zustände herbei, vor denen sie gewarnt hat.

Kein geschlossenes System

Eine solche sich selbst erfüllende Prophezeiung ist das Kennzeichen aller Politikansätze, die sich direkt oder indirekt auf Thomas Robert Malthus (1766 bis 1834) berufen. Mit seiner Behauptung, es gehe gar nicht anders, als dass die Nahrungsmittelproduktion mit Naturnotwendigkeit hinter der Bevölkerungsentwicklung zurückbleibe, wurde Malthus zum Urheber einer ökonomischen Denkrichtung, die sich die Welt nur als geschlossenes System vorstellen kann. In einer solchen Welt ist kein Platz für das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage, für freien Austausch zu beiderseitigem Vorteil und Innovationen. Möglich sind nur Nullsummenspiele und die planwirtschaftliche Rationierung eines scheinbar ein für allemal gegebenen Ressourcenvorrats.

Die Hungersnöte, vor denen Malthus als Vertreter des gesellschaftlich absteigenden Landadels warnte, wurden erst durch die Einführung hoher Getreidezölle im Interesse dieser Schicht durch das berüchtigte Corn Law und die dadurch verursachte Explosion des Brotpreises heraufbeschworen. Nach dem Fall des von den Manchester-Liberalen um Richard Cobden und John Bright bekämpften Corn Law im Jahr 1848 und dem damit verbundenen vorläufigen Sieg der Idee einer offenen Welt des Freihandels gab es in Europa zu Friedenszeiten keine Hungersnot mehr.

Lange Reihe von Warnern

Einer der bekanntesten Verfechter des Malthusianismus und der damit begründeten «Vernichtung lebensunwerten Lebens» im 20. Jahrhundert war John Maynard Keynes, der bis kurz vor seinem Tode der britischen Gesellschaft für Eugenik vorstand. In Schweden hat das Ökonomen-Ehepaar Alva und Gunnar Myrdahl einen ähnlichen Ansatz vertreten. Unter Berufung darauf wurden in Schweden bis zum Jahr 1976 über 60 000 «hochgradig lebensuntaugliche Individuen» sterilisiert, oft gegen ihren Willen. In Amerika forderten Paul und Anne Ehrlich in ihrem 1968 erschienen Bestseller «Die Bevölkerungsbombe»  die Reduktion der Weltbevölkerung auf anderthalb Milliarden Menschen. Der im Jahr 1972 erschienene Bericht des Club of Rome «Die Grenzen des Wachstums» war lediglich eine Fortschreibung dieser Weltsicht via Computersimulationen. Bekanntlich haben chinesische Machthaber damit ihre strenge Ein-Kind-Politik mit Hilfe von Zwangssterilisierungen und Kindestötungen gerechtfertigt. Die dadurch herbeigeführte, ungünstige Bevölkerungsstruktur wird wohl das chinesische Wirtschaftswunder bald abwürgen.

Umverteilungsmaschinerie

Wie eingangs angedeutet, führen die Gründe der «Klimapolitik» zu einer sich möglicherweise selbst erfüllenden malthusianistische Prophezeiung. Der Ökonom Ottmar Edenhofer, Co-Vorsitzender des Weltklimarates IPCC, hat deutlich gesagt, worum es beim Klimaschutz im Kern geht: Um den Anstieg der Durchschnittstemperatur der Erde auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, dürften die Menschen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts höchstens noch 750 Gigatonnen CO2 freisetzen. Eine Welt-Kohlenstoffbank müsse den Einsatz kohlenstoffhaltiger Rohstoffe dementsprechend rationieren. Die in den vergangenen Jahren entdeckten riesigen «unkonventionellen» Erdöl- und gasvorräte sollen deshalb unter der Erde bleiben. In einem am 14. November 2010 in dieser Zeitung veröffentlichten Interview erklärte Edenhofer: «Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. Dass die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist.» 

Es ist äusserst schwierig, die Stichhaltigkeit der Hypothese einer Aufheizung der irdischen Atmosphäre durch CO2 und andere Treibhausgase durch naturwissenschaftliche Experimente zu überprüfen. Wir sollen die Geschichte von der menschlich verursachten Erderwärmung einfach glauben. Aufgrund historischer Erfahrungen kann es jedoch als sicher gelten, dass der damit begründete Versuch der Errichtung einer weltweiten Planwirtschaft erst den Mangel und die Armut schaffen wird, die zu bekämpfen er vorgibt.

Edgar L. Gärtner; EIKE ist Hydrobiologe und Fachjournalist für Energie und Chemie, Frankfurt am Main. Zuerst erschienen in der NZZ unter "Green Economy – nur aufgewärmter Malhusianismus" am 23.8.2012 

Einen entsprechenden Beitrag zu den Möglichkeiten und Segnungen der  "Green Economy" hat auch der von Frau v.d. Leyen als "brillianter Experte" (Bei Jauch am 26.8.12) eingestufte Bundesumweltminister Peter Altmeier verfasst. Unter wenigstns einem "Paradigmenwechsel" fängt dieser Experte gar nicht erst an. Mit Dank an Leser Heinzow




NOAA zeigt 36% mehr Eis als während des Minimums 2007

Die türkis gefärbten Flächen im Bild rechts deuten auf Eis im Jahr 2012 hin, dass 2007 nicht vorhanden war. Die violetten Flächen bedeuten das Gegenteil.

http://www.natice.noaa.gov/pub/ims/ims_gif/DATA/cursnow_alaska.gif

http://www.natice.noaa.gov/pub/ims/ims_gif/ARCHIVE/AK/2007/ims2007265_alaska.gif

Passive Mikrowellen-Messungen können große Gebiete mit Eisbedeckung nicht erkennen, weil ein früher Wintersturm das Eis in Stücke gebrochen hat, was die Satelliten nicht detektieren können. Die Alarmisten geraten in Jubel-Hysterie – basierend auf Müll-Daten.

Link: http://stevengoddard.wordpress.com/2012/08/25/noaa-showing-35-more-ice-than-the-2007-minimum/

Übersetzt von Chris Frey EIKE 




Ein typischer Briefwechsel mit Medienvertretern!

… Es sind die zur Staatsdoktrin erhobenen Märchen von der drohenden Klimakatastrophe und der baldigen Endlichkeit fossiler Energien. Verstärkt durch die gemeinsame Überzeugung „Atomkraft“ sei hochgefährlich und gehöre zu Recht abgeschafft.

Von entsprechender Qualität sind dann auch die Berichte. Zu einem dieser Berichte in einer großen Regionalzeitung nahm EIKE Energieexperte Dr. Dietmar Ufer schriftlich Stellung. Die höfliche Antwort des Redakteurs war typisch, die Entgegnung von Ufer darauf ebenso. Deswegen zeigen wir Ihnen heute beide. Zur Nachahmung empfohlen..

Mail des Fach-Redakteurs einer großen Regionalzeitung an Dr. Dietmar Ufer:

Betreff: Leitartikel zur Ökostromförderung

Sehr geehrter Herr Dr. Ufer,
Vielen Dank für Ihre Mail. Ich habe Ihre Anregungen mit Neugierde gelesen, auch wenn ich in einigen zentralen Punkten nicht mit Ihnen übereinstimme.
Es ist meines Erachtens müßig über die Klimaerwärmung zu streiten. Beide Seiten finden seit Jahren Argumente für Ihre Thesen. Ich hänge der Meinung an, dass ein Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und Klimaerwärmung besteht.
Zu Ihrem Kernargument: Sie haben Recht, die EEG-Umlage hat die Produzenten erneuerbarer Energie seit knapp einem Jahrzehnt finanziert – auf Kosten der Allgemeinheit. Dies ist meines Erachtens in erster Linie kein Grund, die Energiewende zu verteufeln. Die Umweltschäden, die durch den Ausstoß der Schwerindustrie, durch die Verschmutzung der Gewässer durch das industrielle Abwasser entstanden sind, wurden auch in den seltensten Fällen den Verursachern in Rechnung gestellt. Vielmehr zahlte für die Bekämpfung der Umweltschäden die Allgemeinheit, sprich: der Steuerzahler.
Ich gebe Ihnen aber Recht, dass das System der EE-Förderung überdacht werden sollte. Dies habe ich in meinem Leitartikel auch zum Ausdruck gebracht. Und ja: Ich halte die EEG-Umlage generell für überdenkenswert. Ob die Politik einen Verzicht auf diese Subvention durchsetzen würde, kann ich Ihnen nicht nicht sagen. Es spielt auch keine Rolle.
Sie schreiben, dass auch nach einem Ende der EEG-Umlage Strom teurer sein würde, als bisher. Auch da stimme ich Ihnen zu. Allerdings halte ich dies aufgrund der politischen Entscheidung, auf die Atomenergie zu verzichten, für vertretbar. Dieser Verzicht wird auf längere Sicht mit steigenden Strompreisen einhergehen. Ich sehe allerdings nicht, dass eine Deindustrialisierung Deutschlands naht. Die energieintensiven Unternehmen sind bisher alle von der EEG-Umlage  ausgenommen. Sie können den Strom an der Leipziger Strombörse zudem direkt kaufen und so viel günstigere Konditionen erhalten, als Sie und ich es als Privatkunde je können werden.
Es wäre in meinen Augen naiv und nicht zukunftsweisend, wenn Deutschland seine Wirtschaft auch noch in Jahrzehnten von fossilen Energieträgern abhängig machen würde. Denn diese Ressourcen sind zum einen endlich, zum anderen wird es hier auch in den nächsten Jahren aufgrund der Verknappung auf den Weltmärkten zu einem Preisanstieg kommen.
Sie sehen, Herr Dr. Ufer, wir betrachten die Energiewende aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln. Dennoch teile ich Ihre Skepsis gegenüber dem bisherigen Fördersystem.

Mit freundlichen Grüßen

XXXXXXXXXXX

Antwort von Dr. Ufer

Sehr geehrter Herr XXXXXXXXXXX,

aus meinem langen Schweigen können Sie entnehmen, dass ich einige Zeit brauchte, um Ihre Antwort zu „verdauen“. Ich musste nämlich leider feststellen, dass Sie den von der Politik in die Welt gesetzten Unwahrheiten voll verfallen sind. Die hatte ich in meinem Schreiben an Sie als drei Phobien zusammenfassend dargestellt: Die Klima-Phobie, die Energiemangel-Phobie und die Nuklear-Phobie. Allen drei Ängsten sind Sie „verfallen“! Und leider sind Sie keiner der von mir geäußerten Überlegungen ernsthaft nachgegangen.

Als Vertreter der „schreibenden Zunft“, der über energiewirtschaftliche Themen berichtet, sind Sie in erheblichem Maße meinungsbildend. In der Öffentlichkeit werden Ihre Ausführungen von den in ihrer Mehrzahl nur wenig sachkundigen Lesern als „Wahrheiten“ aufgenommen. Und wenn Journalisten auch noch als wenig sachkundig auftreten, müssen wir uns nicht wundern, wenn immer mehr Bürger irgendwelchen grüngefärbten Illusionen anhängen.

Diese Überlegung war letzten Endes ausschlaggebend für mich, Ihnen auf Ihre Mail zu antworten. Ich habe allerdings nur wenig Hoffnung, dass sich das in Ihren Beiträgen in der Leipziger Volkszeitung und anderen Zeitungen niederschlagen wird – hoffe es aber trotzdem! Daher versuche ich, Ihnen noch einmal einige Grundwahrheiten verständlich zu machen.

Natürlich weiß ich, dass Sie als Journalist über viele ganz verschiedene Themen schreiben müssen und mit Sicherheit kein Spezialist auf allen Gebieten sein können. Es wäre aber gut – für Sie und Ihre Leser – wenn Sie sich bei besonders brisanten Themen (und dazu gehört die Energiepolitik!) – auch um Fachinformationen bemühen würden. Ein Buch, nämlich das von Günther Keil, hatte ich Ihnen empfohlen; gern bin ich bereit, Ihnen weitere Informationen zukommen zu lassen. Schon jetzt möchte ich Ihnen die regelmäßige Lektüre der Internet-Seite des „Europäischen Instituts für Klima und Energie – EIKE“ ans Herz legen: www.eike-klima-energie.eu

Gestatten Sie mir nachfolgend einige Anmerkungen zu Ihren Aussagen:

Erstens:

Sie schreiben: „Es ist meines Erachtens müßig, über die Klimaerwärmung zu streiten. Beide Seiten finden seit Jahren Argumente für Ihre Thesen. Ich hänge der Meinung an, dass ein Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und Klimaerwärmung besteht.“

Vorerst: Er gibt keinen Streit um die „Klimaerwärmung“ oder den „Klimawandel“, sondern einen Streit darüber, wer oder was dafür verantwortlich ist! Sie können als Privatmann allen möglichen Meinungen anhängen, als verantwortungsbewusster Journalist sollten Sie allerdings nur das zu Papier bringen, was sachlich gesichert ist – auch dann, wenn es Ihnen nicht gefällt. Dazu gehört die Tatsache, dass keinerlei messbarer Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Kohlendioxid und der Klimaerwärmung nachgewiesen werden kann. Einen solchen Zusammenhang gibt es nur in den Rechnern der Klima-Prognostiker. So sollten Sie beispielsweise wissen, dass die Emission dieses Gases infolge Nutzung fossiler Brennstoffe seit Jahrzehnten steigt, seit mehr als zehn Jahren die globale Durchschnittstemperatur jedoch stagniert und sogar fällt. Ich weiß: Ihnen gefällt das nicht, auch unseren Politikern und so manchem „Klimaforscher“ gefällt das nicht. Und das ist der Grund dafür, dass in den deutschen Medien (und nur hier!) darüber der Mantel des Schweigens gebreitet wird! – Wenn Sie also über einen CO2-/Klima-Zusammenhang schreiben wollen/sollen, dann bringen Sie wenigstens die dazugehörenden Fakten mit ins Spiel!

Zweitens:

Sie schreiben: „Die Umweltschäden, die durch den Ausstoß der Schwerindustrie, durch die Verschmutzung der Gewässer durch das industrielle Abwasser entstanden sind, wurden auch in den seltensten Fällen den Verursachern in Rechnung gestellt. Vielmehr zahlte für die Bekämpfung der Umweltschäden die Allgemeinheit, sprich: der Steuerzahler.“

Das ist – zum Teil – richtig. Aber die industriell ausgelösten Umweltschäden wurden erkannt und es wird alles getan, um sie zu verhindern und die Folgen zu beseitigen. Bestes Beispiel hierfür sind die Braunkohlenkraftwerke in der DDR, die fast ausnahmslos durch moderne, saubere (!) Anlagen (Lippendorf, Boxberg, Jänschwalde, Schkopau etc.) ersetzt wurden. Es kann aber wohl nicht richtig sein, angesichts der leider immer noch vorhandenen Umweltschäden neue Schäden zu verursachen und das noch als „modern“ oder „nachhaltig“ oder ähnliches zu bezeichnen. Die Umweltzerstörungen der Vergangenheit reichen – wir brauchen keine neuen!

Drittens:

Sie halten die langanhaltende rapide Verteuerung der elektrischen Energie „aufgrund der politischen Entscheidung, auf die Atomenergie zu verzichten, für vertretbar.“

Es handelte sich hier um eine Entscheidung, die von Menschen getroffen wurde, die in ihrer weit überwiegenden Mehrheit keine Fachleute der Energiewirtschaft, der Energietechnik oder gar der Kerntechnik sind. Sie haben sich den Vorgaben einiger Ideologen gebeugt, ohne die Folgen ihrer Fehlentscheidung überhaupt übersehen zu können. Sie waren sich nicht bewusst, welchen wirtschaftlichen und ökologischen Schaden sie damit auslösen!
Die Bundeskanzlerin hat sich diese verhängnisvolle Entscheidung schließlich noch durch eine eigens dafür eingesetzte „Ethikkommission“, in der zwar zwei Bischöfe, aber kein einziger Energie- oder gar Kernenergie-Fachmann Sitz und Stimme hatten, „absegnen“ lassen. Seitdem glauben „die“ Deutschen, dass Kernenergie etwas „Böses“ ist…

Auch der Kerntechnik sollte man zugestehen, dass sie sich – so wie andere Techniken auch – ständig weiterentwickelt, was zu größerer Zuverlässigkeit/Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit führt. Wenn man der Meinung sein sollte, dass die gegenwärtig in Betrieb befindlichen (und bis vor kurzem betriebenen Kernkraftwerke) unsicher sind (wofür es keinerlei ernstzunehmende Hinweise gibt), dann sollte doch die Politik fordern, diese Anlagen durch neue, bessere zu ersetzen – so wie es beispielsweise in der Kraftfahrzeugtechnik laufend geschieht. Nein – die deutschen, völlig fachfremden, zumeist nicht einmal mit elementarsten naturwissenschaftlichen Zusammenhängen „belasteten“ Bundesminister und Abgeordneten des Bundestages beschließen das Verbot einer Technik, die weltweit gepflegt und ausgebaut wird! Es handelt sich hier um einen Skandal, über den unsere Nachbarn und Konkurrenten laut lachen!

Jetzt könnten Sie mir noch das „ungelöste Entsorgungsproblem des Atommülls“ entgegenhalten. Ich möchte Ihnen dazu keine wissenschaftliche Abhandlung bieten, sondern auf einschlägige Fachliteratur verweisen (Sie können auch googeln). Dort finden Sie unter dem Stichwort „Transmutation“ die Beschreibung von Verfahren, die letztlich die heißdiskutierte „Endlagerung“ der Produkte der Kernspaltung überflüssig machen werden. Aber auch hier ist es so wie bei der Klimadebatte: Bestimmte – politisch unliebsame – Fakten werden in den deutschen Medien konsequent totgeschwiegen – so tot, dass nicht einmal Politiker und Journalisten davon erfahren!

Viertens:

Sie sehen nicht, „dass eine Deindustrialisierung Deutschlands naht. Die energieintensiven Unternehmen sind bisher alle von der EEG-Umlage  ausgenommen. Sie können den Strom an der Leipziger Strombörse zudem direkt kaufen und so viel günstigere Konditionen erhalten, als Sie und ich es als Privatkunde je können werden.“

Wenn Sie die Deindustrialisierung nicht sehen, dann ist das kein Beweis für die Nichtexistenz dieses Phänomens. Fachleute sehen das anders:

Schon 2010 mahnte der damalige BASF-Chef Jürgen Hambrecht: „Eine verfehlte Energiepolitik führt zu einer schleichenden Deindustrialisierung in Deutschland.“ (FAZ 27. August 2010)

Führende Hersteller und Verarbeiter von Aluminium, Kupfer und Zink (Aurubis, Hydro, Trimet, Voerdal und Xstrata Zinc) warnten in einem Brief an den Chef des Bundeskanzleramtes, Ronald Pofalla, schon im Frühjahr 2011 vor einer klimapolitisch bedingten Deindustrialisierung in Deutschland. (FAZ 8. Mai 2011)

Wolfgang Eder, Präsident von Eurofer (Wirtschaftsverband der europäischen Eisen- und Stahlindustrie), Brüssel, und Vorstandsvorsitzender von Voestalpine, Linz (A) erklärte: „In letzter Konsequenz führt die europäische Klimapolitik zu einer Deindustrialisierung Europas.“ Selbst die besten Stahlunternehmen Europas seien physikalisch-technisch nicht in der Lage, die von der EU vorgegebenen Benchmarks beim Emissionsrechtehandel zu erfüllen. (VDI nachrichten, 1. Juli 2011, Nr. 26/27)

Der SPIEGEL schrieb im Februar 2012: „Vor knapp zwei Wochen hat ThyssenKrupp, Deutschlands größter Stahlkonzern, sein Krefelder Edelstahlwerk an den finnischen Konkurrenten Outukumpu verkauft. Der will die Produktion bis Ende nächsten Jahres dichtmachen. Über 400 Beschäftigte brauchen neue Jobs. Der wirtschaftliche Verlust für die gebeutelte Stadt am Niederrhein ist groß. Verantwortlich für das Ende ist nicht Billigkonkurrenz aus Fernost oder Missmanagement in der Essener Thyssen-Krupp-Zentrale, sondern die verfehlte Politik der Bundesregierung. … Seit die schwarz-gelbe Koalition beschlossen hat, im Hauruck-Vorfahren aus der Atomkraft auszusteigen, haben sich die Bedingungen für stromfressende Industrien erheblich verschlechtert. Die Energiepreise steigen, das Risiko von Stromausfällen wächst. Doch der dringend benötigte Ausbau bei den Stromnetzen, Ersatzkraftwerken und erneuerbaren Energien kommt kaum voran. Ausgerechnet Union und FDP trieben die Deindustrialisierung voran und seien dafür verantwortlich, dass in Deutschland der Ofen ausgeht, lautet der Vorwurf einer wachsenden Zahl von Wirtschaftsexperten, Managern und Gewerkschaftern. Die Energieversorgung sei jetzt ‚das Top-Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland’. sagt Hans Heinrich Driftmann. Präsident des Industrie- und Handelskammertages (DIHK). ‚Man muss sich in Deutschland Sorgen um den Strompreis machen’, warnt EU-Energiekommissar Günther Oettinger. Und Bernd Kalwa, Gesamtbetriebsrat bei ThyssenKrupp, schimpft: ‚Allein in unserem Konzern sind 5000 Arbeitsplätze in Gefahr, weil in Düsseldorf und Berlin eine unverantwortliche Energiepolitik betrieben wird.’“ (DER SPIEGEL, Nr. 8/2012, 20. Februar 2012)

Sie können dort auch Zahlen über die Industrie-Strompreise in Europa finden: Deutschland liegt mit 16,7 Cent/kWh nach Dänemark und Italien an dritthöchster Stelle! Frankreich liegt bei 10,1 Cent/kWh.

EU-Energiekommissar Oettinger erklärte beim „Ostdeutschen Energieforum“ vor wenigen Wochen in Leipzig, dass ohne einheitliche nationale Strategie für die Energiewende Deutschland zum Wackelkandidaten in der europäischen Industrielandschaft werde. Schon jetzt sei Energie bis zu 30 Prozent teurer als anderswo in Europa. Dazu kämen in Zukunft die gigantischen Kosten für den Umbau der Energiewirtschaft. Oettinger mutmaßt deshalb eine baldige Deindustrialisierung.“Die Energiewende wird als Megathema darüber entscheiden, ob der Industriestandort Deutschland so wichtig bleibt, wie er jetzt ist.“ (LVZ 12. Mai 2012)

Sehen Sie sich schließlich noch den PowerPoint-Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl a. D., Vorsitzender Stahlinstitut VDEh a. D.,an, der am 30. November 2011 an der HTWK Leipzig zum Thema „Das Energiekonzept der Bundesregierung führt zur De-Industrialisierung“ sprach:
http://wwwm.htwk-leipzig.de/~m6bast/rvlfukushima/111130RVLfukushimaAmelingWirtschaft.pdf

Reicht Ihnen das? Im Gegensatz zu Ihrem Glauben, dass sich die Deindustrialisierung angeblich nicht nahe, besagen die harten Fakten: Sie ist schon im vollen Gange!

Sie haben wohl inzwischen auch bemerkt, dass es nicht allein um die EEG-Umlage geht, von der „energieintensiven Unternehmen … ausgenommen“ sind. Sie sollten vielmehr beachten: Auch die Strompreis-Erhöhungen für die privaten Haushalte führen zu sinkender Kaufkraft, was durchaus nicht förderlich für die deutsche Wirtschaft sein dürfte, sondern eher ein Baustein für die weitere Deindustrialisierung!

Fünftens:

In Ihren Augen „wäre (es) naiv und nicht zukunftsweisend, wenn Deutschland seine Wirtschaft auch noch in Jahrzehnten von fossilen Energieträgern abhängig machen würde. Denn diese Ressourcen sind zum einen endlich, zum anderen wird es hier auch in den nächsten Jahren aufgrund der Verknappung auf den Weltmärkten zu einem Preisanstieg kommen.“

Lassen wir das Wörtchen „naiv“ beiseite und wenden uns dem Begriff „zukunftsweisend“ zu, oft liest man dafür auch „nachhaltig“ oder „sustainable“. Leider sind diese Worte – ganz speziell in der Wirtschaftspolitik – zu leeren Floskeln verkommen, in die so mancher gerade das hineininterpretiert, was er ansonsten sachlich nicht erklären kann!

Meinen Sie tatsächlich, dass man die Energieversorgung eines hochentwickelten Industrielandes mit volatilen Energiequellen wie Sonne und Wind oder mit Weizen, Raps und Mais „zukunftsweisend“ bewerkstelligen kann? Unsere Vorfahren wussten schon sehr genau, warum sie sich von diesen Energieressourcen verabschiedeten und sich den hochkonzentrierten und preiswerten fossilen und schließlich nuklearen Energiequellen zuwandten! Und warum sollten wir das heute nicht mehr tun? Was ist schlimm daran, dass wir von fossilen Energieträgern „abhängig“ sind? Schließlich sind wir auch von Getreide, Eisenerz, Baumwolle, Wasser oder Luft „abhängig“!

Natürlich sind fossile Energieressourcen endlich. Aber sie waren es schon immer! – Hätten wir da vielleicht gar nicht erst anfangen sollen, sie auszubeuten? Und für wen sollten wir sie denn bewahren?

Bitte nehmen Sie (erneut) zur Kenntnis: Fossile Energieträger reichen noch für Hunderte von Jahren – speziell bei Kohle spricht man von tausend Jahren! Kernspaltstoffe (Uran und Thorium) sind für mindestens die gleichen Zeiträume verfügbar, insbesondere dann, wenn man die Technologie der „Schnellen Brutreaktoren“ nutzt. Unsere Nachkommen werden ganz sicher über eine wirtschaftlich nutzbare Kernfusionstechnologie verfügen! Und wissen Sie, was unseren Enkeln und Urenkeln noch einfallen wird, um ihre Energieversorgung wirtschaftlich, zuverlässig und umweltfreundlich zu gestalten? Ganz bestimmt werden sie sich nicht von den Unwägbarkeiten des Sonnenscheins und der Windgeschwindigkeit abhängig machen wollen – das tun nur deutsche Energiepolitiker der Gegenwart!

Sind Sie sich eigentlich darüber im Klaren, dass die Weltmarktpreise für Kohle, Öl und Gas noch nie infolge Ressourcen-Verknappung gestiegen sind? Und nun soll das Ihrer Meinung nach – sogar in den nächsten Jahren – passieren?

Sechstens:

Entgegen Ihrer Meinung „verteufele“ ich die „Energiewende“ nicht. Ich hege auch keine „Skepsis gegenüber dem bisherigen Fördersystem“ für alternative Energien.

Meine Auffassung dazu ist: Ich lehne die „Energiewende“ aus sachlich-rationalen Gründen komplett ab. Sie ist unbezahlbar, technisch nicht beherrschbar und umweltschädlich. Es gibt keinen einzigen vernünftigen Grund, dieses volks- und energiewirtschaftlich verhängnisvolle „Programm“ umsetzen zu wollen! Daher möchte ich auch nicht am „bisherigen Fördersystem“ korrigierend eingreifen – ich lehne das EEG genauso  ab und möchte es durch die bewährten marktwirtschaftlichen Regeln beim Handel mit Energieträgern ersetzen. Das schließt auch die Aufhebung des Bestandschutzes bei der Entgeltzahlung aus vorhandenen Anlagen ein!

Sehr geehrter Herr XXXXXXX, entschuldigen Sie die Länge meines Antwortschreibens! Ich hielt es für zweckdienlich, etwas ausführlicher zu schreiben, weil ich Sie damit anregen möchte, über bestimmte Thesen gründlicher nachzudenken. Ich werde – natürlich! – auch künftig verfolgen, ob Sie weiterhin dem Mainstream folgen oder ob Sie den Mut aufbringen werden, auch politisch ungewünschte Wahrheiten über die Energiepolitik zu verbreiten. Sie sollte in Ihrer Arbeit nicht von irgendwelchen Glaubensdogmen ausgehen, sondern technisch-naturwissenschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Fakten nüchtern bewerten und die sich daraus  ergebenden Schlussfolgerungen aufschreiben. Pseudoreligiöse Meinungsäußerungen in der Energiepolitik haben wir schon zuhauf!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Arbeit

und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Dr. Dietmar Ufer

Leipzig

Aus Datenschutzgründen wurde der Name des Redakteurs unkenntlich gemacht.




Energiegipfel am 28. August 2012 in Berlin: Mittelstand fordert Korrekturen

`markt intern` hat die Diskussionen zusammengefasst und den Teilnehmern inzwischen einen umfangreichen Fakten- und Fragenkatalog geschickt, der spiegelbildlich die einzelnen Problemfelder der Energiewende-Politik anspricht und die Kanzlerin unmissverständlich dazu aufruft, erhebliche Korrekturen am eingeschlagenen Kurs vorzunehmen, bevor in Deutschland `die Lichter ausgehen`.

Pressekontakt:
Uwe Kremer
Pressesprecher ‚markt intern‘-Verlag

Tel.: 0211/66 98 – 255
presse@markt-intern.de

Dr. Bastian Peiffer
Pressereferent ‚markt intern‘-Verlag

Tel.: 0211/66 98 – 255
Fax: 0211/69 12 – 440
peiffer@markt-intern.de
www.markt-intern.de/presse

Eilige Presseanfrage zum Energiegipfel am 28. August 2012
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
vor einem Jahr haben Sie die Vorkommnisse in Fukushima zum Anlass genommen, den Ausstieg aus der Kernenergie zu verkünden und eine Energiewende in Deutschland eingeleitet.
Am 28. August findet ein Energiegipfel statt, der angelegt ist, um Rückschau zu halten und dringend notwendige Korrekturen zu initiieren, so jedenfalls lassen Sie verlauten.
`markt intern` beobachtet mit großer Sorge, welche fatalen Auswirkungen Ihr persönlich zu verantwortender Energiewende-Beschluss in Deutschland ausgelöst hat. In der Wirtschaft und bei den Verbrauchern.
Um die Palette der Konsequenzen in einer Zusammenfassung, der keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, vorzulegen und gleichzeitig unserem journalistischen Auftrag einer ungeschminkten Informationsbeschaffung und Verbreitung gerecht werden zu können, legen wir Ihnen nachfolgenden Fragenkatalog vor, um deren kurzfristige Beantwortung wir Sie bitten:
1) Strompreis
Faktenlage:
Im Zuge der Energiewende-Verkündung haben Sie davon gesprochen, den Strompreis für
Wirtschaft und Verbraucher nicht anheben zu wollen und die EEG-Umlage bei 3,952 Ct/KWh zu belassen. Dieses Versprechen, so bestätigt es inzwischen selbst Ihr unmittelbares politisches Umfeld, wird nicht zu halten sein. Alle Experten rechnen damit, dass die Bundesnetzagentur am 15. Oktober 2012 zum 1. Januar 2013 eine saftige Erhöhung festsetzen wird. Gerätselt wird derzeit allenfalls über deren Höhe, ob sie bei 5 Cent, bei 8 Cent oder gar bei 10 Cent pro Kilowattstunde festgesetzt wird, wie eine aktuelle Studie der Technischen Universität Berlin prognostiziert.
FRAGE 1)
Was gedenken Sie persönlich zu tun, um Ihre persönliche Zusage von der nicht steigenden EEG-Umlage einzuhalten?
Faktenlage:
Die EEG-Umlage ist seit 2000 von 0,2 Cent je Kilowattstunde auf 3,592 Cent je kWh gestiegen. Im selben Zeitraum hat sich der durchschnittliche Strompreis von 13,9 Cent auf 26,4 Cent je kWh verteuert. Allein die EEG-Umlage ist folglich für 27,2 Prozent der Strompreissteigerungen in den vergangenen 12 Jahren verantwortlich.
FRAGE: 2) Halten Sie diese Preisentwicklung für vereinbar mit Ihrer persönlichen Zusage vom nicht steigenden Strompreis?
Faktenlage:
Bezahlen müssen diesen Strompreis nahezu ausschließlich die privaten Verbraucher. Denn, die energieintensive Industrie verbraucht fast ein Fünftel des Stroms in Deutschland, trägt aber nicht einmal 0,3 Prozent zur Öko-Strom-Umlage bei.
FRAGE 3) Halten Sie diese Preispolitik für ausgewogen und angemessen?
Faktenlage:
Im Jahr 2011 haben die privaten Haushalte in Deutschland nach Angaben des Branchenverbandes BDEW insgesamt 139,7 Milliarden Kilowattstunden verbraucht. Die EEG-Umlage belief sich 2011 auf 3,592 Cent pro Kilowattstunde. Insgesamt haben die privaten Haushalte rund 4,9 Milliarden Euro an EEG-Umlage bezahlt – netto. Zusätzlich hat der Staat dafür Umsatzsteuer in Höhe von knapp 937 Millionen Euro kassiert. Für das Jahr 2012 ist mit zusätzlichen Einnahmen von rund 955 Millionen Euro zu rechnen.
FRAGE 4) Ist diese exorbitant hohe Zusatzeinnahme des Staates im Lichte Ihrer persönlichen Zusage vom nicht steigenden Strompreis angemessen und vertretbar?
Faktenlage:
Sie selbst haben verkündet, dass der Strompreis nicht ansteigen, die EEG-Umlage nicht über den Wert von 3,592 Ct/KWh steigen soll. Nun aber sollen die Stromkunden auch das Risiko des zeitgerechten Anschlusses der Windparks auf hoher See tragen. Dass für das inzwischen gewaltige Problem eine Lösung her musste, ist klar: Wenn den Milliardeninvestitionen die Unwirtschaftlichkeit droht, weil der Park zwar Strom liefern könnte, aber der Netzbetreiber Tennet den Netzanschluss
nicht pünktlich hinbekommt, dann versiegt der Geldstrom in die Offshore-Windparks. Und dann herrscht bei der Energiewende Flaute.
FRAGE 5) Ist es mir Ihrem Selbstverständnis von politischer Ehrlichkeit gegenüber dem Wähler zu vereinbaren, dass die Kosten des technischen Anschlusses den (zumeist privaten) Stromverbrauchern ebenfalls aufgebürdet wird?
Faktenlage:
Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen/Berlin stellt fest: „Die Anbindung der Offshore-Windparks, an denen sich auch Stadtwerke beteiligen, ist zwar von großer Relevanz für die Energiewende. Laut Bundesnetzagentur werden aber über 97 Prozent der erneuerbaren Energien auf Verteilnetzebene eingespeist: in Netze, die dafür historisch betrachtet nie gedacht waren und nun einen erheblichen Ausbau-und Modernisierungsbedarf haben. Dieser summiert sich auf über 25 Milliarden Euro in den nächsten Jahren. Ohne diesen Aus-und Umbau wird es immer häufiger zu Zeiten kommen, in denen erneuerbare Energien heruntergeregelt werden müssen, weil die Netze sie nicht mehr versorgungssicher aufnehmen und weiterleiten können“ (vgl. Pressemitteilung des Verbandes v. 29.5.2012).
FRAGE 6)
Wer soll nach Ihrer Vorstellung den Ausbau der Verteilnetze finanzieren? Soll dies ebenfalls über die EEG-Umlage auf Kosten der Stromverbraucher geschehen?
Faktenlage:
Der Netzbetreiber Tennet hat das ehemalige Höchstspannungsnetz von Eon gekauft und sich offensichtlich beim Ausbau finanziell verhoben. Tennet freilich schiebt die Verzögerungen beim Netzausbau auf den Zulieferer Siemens, RWE weist als Windparkbetreiber die Verantwortung an Tennet. Nun sind alle drei Konzerne zufrieden. Weil’s der Staat richtet, wie immer auf dem Rücken der Stromkunden.
FRAGE 6) Werden Sie sich persönlich dafür einsetzen, dass die Haftungsrisiken beim Netzausbau von Offshore-wie Onshore-Windparks nicht zusätzlich auf den Strompreis, etwa über die EEG-Umlage, zu Lasten der Stromkunden umgelegt werden?
Faktenlage:
Die deutsche Wirtschaft verkündet nahezu täglich erhebliche Einbußen. Fragt man nach, kommt als Begründung regelmäßig auch die Unsicherheit der Energieversorgung und vor allem der unkalkulierbare Strompreis heraus. Hier einige Beispiele: +++ Selbst ein Unternehmen wie die Metro muss 100 Millionen Euro einsparen und baut europaweit Stellen ab (vgl. Handelsblatt v. 17.7.2012) +++ Neckermann meldet Insolvenz an (vgl. Focus Money v. 18.7.2012) +++ bei Siemens brechen die Aufträge um fast ein Viertel ein (vgl. `spiegel online` v. 26.7.2012 +++ der Nutzfahrzeugbauer MAN verzeichnet einen Auftragsrückgang (vgl. wallstreet online v. 3.5.2012) +++ Daimler verdiente im zweiten Quartal 2012 rund 11 Prozent weniger als im Vorjahr (vgl. BILD v. 27.7.2012) +++ ThyssenKrupp macht Kurzarbeit. Ab August sind 2.170 Mitarbeiter betroffen (vgl. Rheinische Post v. 27.7.2012) +++ RWE plant, in Deutschland bis zu 5.000 Stellen abzubauen (vgl. `spiegel online` v. 17.7.2012) und legt noch einmal mit einem Abbau weiterer
2.400 Arbeitsplätzen nach, die laut Peter Terium vor allem der Energiewende geschuldet sind (vgl.
FOCUS money v. 14.8.2012) +++ E.on ist bereits seit Juni 2011 damit befasst, rund 11.000 Arbeitsplätze zu streichen (FTD v. 17.7.2012) +++ Opel streicht 500 Stellen von Führungskräften (vgl. WirtschaftsWoche v. 18.7.2012) +++ Procter & Gamble will 5.700 Stellen weltweit einsparen (vgl. `welt online` v. 24.2.2012) +++ die Deutsche Bank entlässt 2.000 Investment-Banker (vgl. BILD v. 31.7.2012) +++ bei BMW schrumpft der Gewinn gegenüber dem Vorjahresquartal um 28 Prozent (vgl. `spiegel online` v. 1.8.2012) +++ Die Bahn verzeichnet einen Rückgang im Güterverkehr (vgl. BILD v. 27.7.2012) +++ BASF, der weltgrößte Chemiekonzern, gibt bekannt, dass das Ergebnis im zweiten Quartal um 15,5 Prozent zurückgegangen ist (vgl. BILD v. 27.7.2012) +++ der Sportartikelhersteller PUMA verzeichnet einen Gewinneinbruch von 12,8 Prozent und kündigt einen Jobabbau an (vgl. BILD
v. 27.7.2012) +++ der Autobauer FORD leidet unter Absatzschwierigkeiten und weitet die Kurzarbeit im Kölner Werk aus (vgl. BILD v. 27.7.2012) +++ Die Ergo-Versicherung streicht bis zu 1.350 Stellen. 650 davon fallen auf den Innendienst (vgl. `Die Welt` v. 27.7.2012).
FRAGE 7)
Sind diese verheerenden Wirtschaftszahlen Anlass für Sie persönlich, die Energiewende-Politik grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen?
FRAGE 8)
Wie sieht Ihr persönlicher politischer Beitrag aus, die Energiekosten in Deutschland nicht zum Sargnagel der deutschen Wirtschaft werden zu lassen?
Faktenlage:
Peter Schwartze, Präsident des Gesamtverbandes Textil und Mode/Berlin wirft Ihnen vor, „der Gesetzgeber hat die schweren Fehler in der EEG-Systematik nicht beseitigt. Die Energiewende gefährdet den Mode-Standort Deutschland“ (vgl. Homepage des Verbandes).
FRAGE 9):
Was gedenken Sie persönlich zu unternehmen, um die gesetzlichen Verfehlungen zu beseitigen?
Faktenlage:
Sie persönlich haben im Zuge der Energiewende verkündet, dass bis 2050 80 Prozent der Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien erzeugt werden und in gleichem Verhältnis konventionelle Energiequellen, wie die Kernenergie, sowie die Gas-und Kohleerzeugung zurückgebaut werden sollen (vgl. Homepage des Bundesforschungsministerium unter `Ziele der Energiewende`).Dieses Ziel ist als völlig unrealistisch zu bezeichnen. Ganz aktuell legt die Deutsche Energieagentur/ Dena Zahlen vor, die belegen, dass selbst im Jahre 2050 immer noch 60 Prozent der sicher bereitzustellenden Leistung aus konventionellen Kohle-und Gaskraftwerken kommen muss (vgl. Die Welt v. 23.8.2012). In dem Zusammenhang muss die Forderung der Betreiber von Gas-und Kohlekraftwerken bewertet werden, die für die bloße Bereitstellung der Kraftwerke (sog. Schattenkraftwerke) Kostenersatz in Millionenhöhe fordern.
FRAGE 10)
Wer trägt nach Ihrem persönlichen Verständnis diese Kostenlast? Müssen diese Millionenbeträge zusätzlich, etwa über die EEG-Umlage, ebenfalls von den Stromkunden getragen werden?
Faktenlage:
Die Verbraucherzentralen haben ermittelt, dass derzeit allein in NRW 120.000 private Haushalte ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können. Tendenz steigend.
FRAGE 11)
Was wollen Sie persönlich unternehmen, um den zahlungsunfähigen Privathaushalten künftig eine Stromversorgung zu garantieren?
2) Versorgungssicherheit
Faktenlage:
„Die Energieversorgung ist zurzeit auf Kante genäht. Im Februar hätte der Ausfall eines Kraftwerks gereicht – und wir hätten einen Blackout gehabt“, sagt Peter Fritz, Vizepräsident des Karlsruher Instituts für Technologie/ KIT (Quelle: IHK Karlsruhe, Pressemitteilung v. Mai 2012).
FRAGE 12)
Wie wollen Sie verhindern, dass bei ähnlichen Konstellationen ein Energie-Blackout in Deutschland ausgeschlossen ist?
Faktenlage:
Die Umsetzung der Energiewende führt in Deutschland zu messbaren Problemen mit Stromunterbrechungen, die wiederum zu Produktionsausfällen führen, beklagt Prof. Dr. Hans-Peter Keitel, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie / BDI (`Die Welt` v. 30.5.2012).
FRAGE 13)
Wie sieht Ihr persönlicher politischer Beitrag dazu aus, die Stromversorgung der deutschen Wirtschaft sicherzustellen?
Faktenlage:
Aus dem DIHK-Unternehmensbarometer `Energie und Rohstoffe für morgen` geht hervor, dass jeder fünfte Industriebetrieb aus Furcht vor Versorgungsengpässen Aktivitäten ins Ausland verlagert hat oder einen solchen Schritt plant, das stellt DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann fest (FTD v. 18.1.2012)
FRAGE 14)
Was gedenken Sie persönlich politisch zu tun, um diesen Abwanderungstrend deutscher Unternehmen zu stoppen und durch einen bezahlbaren Strompreis dafür zu sorgen, dass deutsche Unternehmen in Deutschland bleiben und dadurch Arbeitsplätze im Inland erhalten?
Faktenlage:
Sie persönlich haben im Zuge der Verkündung des Energiewende-Beschlusses Wirtschaft und Verbrauchern versichert, dass die Abkehr von der Kernenergie zu keiner Zeit zu einer Gefährdung der Versorgung von Energie führen wird. In der bereits angesprochenen Analyse der Dena wird davor gewarnt, dass der kontinuierlich steigende Energiebedarf bis 2050 nur in einem Umfang von 24 Prozent aus Erneuerbaren Energien sichergestellt werden könne. Der Rest des Energiebedarfes müsse über konventionelle Kraftwerkstechnik in Deutschland erzeugt werden, bzw. aus dem Ausland beschafft werden.
FRAGE 15)
Wie wollen Sie persönlich sicherstellen, dass angesichts dieser Vorhersage Deutschland jederzeit mit der erforderlichen Energie versorgt wird?
FRAGE 16)
Wie wollen Sie sicherstellen, dass zur Aufrechterhaltung dieser Versorgungssicherheit nicht auch Atomstrom aus Frankreich und Tschechien, bzw. Polen ins deutsche Netz gelangt?
3) Erreichung der Klimaschutzziele
Faktenlage:
Im Umfeld der maßgeblich von Ihnen propagierten Festschreibung der Absenkung von CO2­Emissionen im Kyoto-Protokoll haben Sie sich persönlich für eine Festschreibung der Klimaschutzziele stark gemacht. Der Bundesverband der Deutschen Industrie/BDI hat ermittelt, dass die Abschaltung aller Kernkraftwerke zu einer Erhöhung der CO2-Eimssion von 28 Prozent führt (vgl. BDI in:
Presseerklärung v. 24.4.2011
(http://www.bdi.ei/Pressemitteilungen.Energiekostenstudie.24.4.2011.htm.Ker nenergieausstieg)
FRAGE 17)
Wie argumentieren Sie heute, nach dem Energiewende-Beschluss, wenn Ihnen vorgehalten wird, die eigenen Klimaschutzziele dafür geopfert zu haben, um die Energiewende als plötzlich entwickelte neue politische Leitlinie für die Bundesrepublik Deutschland überhaupt in Gang setzen zu können?
FRAGE 18)
Wie wollen Sie garantieren, dass Ihre eigenen Klimaschutzziele auch nur annähernd erreicht werden, wenn Sie auf der anderen Seite dafür Sorge tragen müssen, dass Kohlekraftwerke als Reservekraftwerke oder im direkten Betrieb die Versorgungssicherheit von Wirtschaft und Verbrauchern sicherstellen müssen?
4) Akzeptanz in Wirtschaft und Bevölkerung
Faktenlage:
+++ „Der Kernenergieausstieg ist eine politisch falsche Entscheidung…. Die Energiewende bedeutet die Abkehr von Markt und Wettbewerb im Versorgungssektor und den Übergang zur Plan-und Staatswirtschaft. Ein solcher Plan führt in Zukunft zu ständig neuen Staatseingriffen in die Wirtschaft. Da diese Eingriffe nicht widerspruchsfrei sind und sein können, wird dies zu einer Würgespirale für Deutschland enden“, RA Max Dietrich Kley, Mitglied des Aufsichtsrates der BASF, Ludwigshafen (in: BörsenZeitung v. 15.7.2011).
+++ „Wegen der Energiewende bekomme ich aus meiner US-Konzernzentrale zunehmend kritische Fragen, ob die Energiebereitstellung in Deutschland noch zu wettbewerbsfähigen Preisen möglich sein wird“, Ralf Brinkmann, Deutschland-Chef des US-Chemieriesen Dow Chemical, (Handelsblatt v. 23.5.2012)
+++ „Die hohen Strompreise haben die Deindustrialisierung Deutschlands bereits eingeleitet“, EU-Kommissar Günther Oettinger (`Die Welt` v. 24.5.2012).
FRAGE 19)
Lösen Statements wie diese, von denen es Hunderte inhaltlich gleichgelagerte gibt, in Ihnen persönlich Überlegungen aus, den Energiewendebeschluss noch einmal grundsätzlich zu überdenken?
Faktenlage:
Prof. Dr. Gerrit Manssen von der Universität Regensburg kommt in einem umfangreichen Rechtsgutachten zu der Erkenntnis, dass die EEG-Umlage nicht mit der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland in Einklang steht. Er leitet seine Überzeugung aus der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes aus der Kohlepfennig-Entscheidung (BVerfG E 91, 186 ff.) ab.
FRAGE 20)
Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dieser Rechtsauffassung? Ist diese Rechtsauffassung Anlass für Sie, die Rechtmäßigkeit des Gesetzes, speziell der EEG-Umlage, noch einmal juristisch zu prüfen?
FRAGE 21)
Haben Sie inzwischen Vorsorge für den Fall getroffen, dass das Bundesverfassungsgericht die Rechtsauffassung teilt und die EEG-Umlage gleichermaßen für verfassungswidrig hält?
FRAGE 22)
Wenn ja, aus welchen Mitteln sollen für diesen Fall die bisher zugesagten mehr als 200 Milliarden Euro Fördermittel bezahlt werden, die Investoren nach dem EEG für die Abnahme des sog. Ökostroms rechtsverbindlich zugesichert bekommen haben?
FRAGE 23)
Wenn nein, wie wollen Sie politisch rechtfertigen, es in Kenntnis der Rechtslage versäumt zu haben, eine angemessene Alternative geschaffen zu haben?
FRAGE 24)
Ist Ihnen bekannt, dass inzwischen bereits Klagen bei deutschen Landgerichten anhängig sind, in denen die Frage der Verfassungsmäßigkeit der EEG-Umlage zum Gegenstand gemacht wurde?
Wir bitten um eine unverzügliche Beantwortung unserer Fragen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Axel J. Prümm Leiter Energie-und Klimapolitik

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Munich Re rührt wieder kräftig die Werbetrommel für Sturm- und Dürreversicherungen

Nun werden Sie sagen, dass diese Zeiten zum Glück endlich vorbei seien. Denn irgendwann war klar, dass das Einhorn ein reines Phantasiegebilde war. In unserer aufgeklärten, modernen Welt könne es solche Hirngespinste nicht mehr geben. Schön wär‘s. Auch die heutige Zeit hat leider seine Einhörner. Zwar haben sie keine vier Beine und auch kein langes Horn auf der Nase, verstecken sich jedoch hinter fragwürdigen wissenschaftlich gekleideten Extremwetter-Apokalypse-Warnungen, die vor allem eines zum Ziel haben: In der Bevölkerung Angst zu säen. Angst vor Stürmen, Angst vor Dürren, Angst vor der zornigen Natur. Und Schuld soll der böse Mensch und sein ausschweifender Lebensstil sein. Mit dieser bewährten biblischen Masche kann man natürlich auch heute noch kräftig punkten. Einer verängstigten Bevölkerung lassen sich viel leichter Versicherungspolicen verkaufen. Und Forschungsanträge mit furchterregenden Extremwetterszenarien laufen durch das wissenshaftlich-politische Bewilligungsverfahren wie ein heißes Messer durch Butter.

Wir haben uns an dieser Stelle bereits ausführlich um die historische Entwicklung von verschiedenen Sturmtypen, Dürren und Überschwemmungen beschäftigt. Eine Übersicht über die entsprechenden Artikel gibt es hier. Das Fazit: Eine außergewöhnliche, unnatürliche Häufung von Extremwetter ist bislang nicht festzustellen. Zu diesem generellen Ergebnis kam im Übrigen auch der letzte Extremwetter-Bericht des Weltklimarats.

Da verwundert es doch sehr, wenn nun der weltgrößte Rückversicherer Munich Re mit einer neuen 250-seitigen Studie „Wetterrisiko Nordamerika“ herauskommt, in der das genaue Gegenteil behauptet wird. Das Handelsblatt berichtete am 23. August 2012 auf der Titelseite über das Munich Re Papier: 

In den letzten 30 Jahren hat sich die Zahl extremer Wetterphänomene wie Wirbelstürme, Überflutungen oder Dürren in den USA fast verfünffacht. So wird es weitergehen, prognostiziert eine Munich-Re-Studie, die dem Handelsblatt vorliegt. […] Unstrittig aber ist, dass die Zahl wetterbedingter Naturkatastrophen steil ansteigt. 

Ein starkes Stück. Auf welcher Grundlage kann Munich Re so etwas behaupten? Stimmen die Fakten? Ist die Methodik der Studie überhaupt geeignet, um solche Aussagen zu tätigen? Im Folgenden wollen wir die bislang unveröffentlichte Studie einem Vorab-Check unterziehen. 

Das Handelsblatt schreibt weiter: 

Allein im ersten Halbjahr 2012 kosteten Hurrikans und Gewitterstürme in den USA die Versicherer 8,8 Milliarden Dollar. Die Studie setzt im Jahr 1980 an und belegt, dass es die höchsten Schäden innerhalb der vergangenen fünf Jahre gab. 

Fehler eins:
Eine Studie, die lediglich die letzten 30 Jahre umfasst, ist überhaupt nicht geeignet, natürliche Klimazyklen zu identifizieren, die sich über etliche Jahrzehnte erstrecken. Der betrachtete Zeitraum ist viel zu kurz. Über 30 Jahre gemitteltes Wetter ergibt letztendlich nur einen einzigen Klimadatenpunkt, den es mit der langjährigen Entwicklung davorliegender Perioden zu vergleichen gilt. Bereits die Methodik der Munich-Re-Studie scheint daher höchst fragwürdig. 

Fehler zwei:
Auch der Bezug auf Schadenssummen anstatt Ereignis-Häufigkeiten bzw. Intensitäten ist bedenklich. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass sich die Schadenssummen auch im Falle einer gleichbleibenden Extremwetterhäufigkeit enorm steigern würden. Durch das Bevölkerungswachstum, steigt nämlich die Anzahl der Versicherungsnehmer, die aufgrund zunehmenden Wohlstands zudem immer höhere Versicherungswerte besitzen. Auch siedelten im Laufe der Zeit immer mehr Menschen in Extremwetter-gefährdeten Gebieten wie etwa der angenehmen Küste Floridas. 

Fehler drei:
Nehmen wir mal die in der Munich-Re-Studie erwähnten Hurrikane. Wie man seit längerem weiß, verläuft die atlantische Hurrikan-Aktivität parallel zu einem wichtigen Ozeanzyklus, der Atlantischen Multidekaden-Oszillation (AMO) (Abbildung 1). Und dieser Ozeanzyklus – und im Schlepptau die atlantische Hurrikanhäufigkeit – ist von 1980 bis 2000 angestiegen. Wie redlich ist es dann eigentlich, diesen Anstieg zu berichten, den Zusammenhang mit der AMO jedoch der Öffentlichkeit via Handelsblatt zu verschweigen? Hätte die Studie früher angesetzt, so wären die hohen Hurrikan-Aktivitäten der 1950er/60er Jahre aufgefallen, als der natürliche Zyklus zuletzt seinen Höhepunkt erreichte. 

Abbildung 1: Die atlantische Hurrikan-Aktivität (ACE) der vergangenen 60 Jahre verlief parallel zur Entwicklung der Atlantisch Multidekaden Oszillation (AMO). Aus „Die kalte Sonne“ (S. 203).

Bemerkenswert auch, dass Munich Re offensichtlich vollkommen ausblendet, dass seit Katrina und Wilma 2005 kein starker Hurrikan mehr in den USA aufgetreten ist (siehe unser Blogartikel „Ein unerwarteter Rekord: Noch nie mussten die Vereinigten Staaten während der letzten 100 Jahre so lange auf einen starken Hurrikan warten !“). Auch weltweit ist übrigens kein Anstieg der Hurrikantätigkeit festzustellen (siehe unser Blogartikel „Hurrikanen scheint die Erwärmung egal zu sein: Keine Zunahme der tropischen Wirbelstürme in den letzten Jahrzehnten“).  

Fehler vier:
Auch die im Handelsblatt genannten starken Tornados haben in den USA während der letzten 60 Jahre eher ab- als zugenommen (siehe unser Blogartikel „Was ist die Ursache der Tornado-Häufung von 2011 in den USA? Menschengemachter Klimawandel oder natürliche Variabilität?“). 

Das Handelsblatt zitiert dann den aus Funk und Fernsehen bekannten Peter Höppe, Leiter der Munich-Re-Georisikoforschung: 

„Die Dürre [in den USA] ist für uns keine Überraschung gewesen“, sagt der Georisiko-Chef der Munich Re, Peter Höppe. […] Überrascht zeigte sich die Munich Re aber vom Ausmaß der Katastrophe: Ein solcher Fall sei „mit Abstand noch nie eingetreten“, sagte Vorstand Torsten Jeworrek bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen. Dass die Dürre eine Ausnahme bleibt, ist eher unwahrscheinlich. 2012 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in den USA. […] In einigen Jahrzehnten könnte eine verheerende Dürre die Vereinigten Staaten alle paar Jahre heimsuchen, warnt Höppe – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Prämienberechnungen.  

Fehler fünf:
Höppe rührt schon seit geraumer Zeit die apokalyptische Werbetrommel vor der Extremwettergefahr. Wir haben an dieser Stelle bereits mehrfach über seine fragwürdigen Analysen und Prognosen berichtet (siehe z.B. unser Blogartikel „Die Versicherungswirtschaft und die Klimakatastrophe: Eine unheimliche Liaison“). Da wundert es nicht, dass Höppe nun die erstbeste Gelegenheit ergreift und die US-Dürre als Anzeichen für den Klimawandel deutet. Aber halt: Eine ähnliche Dürrewelle wie dieses Jahr hat es in den USA bereits in den 1930er Jahren gegeben („Dust Bowl“), als die CO2-Konzentration der Atmosphäre deutlich niedriger lag. Eine Zunahme der Dürren ist auf langfristige Sicht nicht erkennbar. Auch muss man berücksichtigen, dass die angeblichen neuen US-Temperaturrekorde nur möglich waren, weil zwischenzeitlich die historischen Messwerte aus den 1930er Jahren durch fragwürdige „Datenkorrekturen“ künstlich nach unten gedrückt wurden (siehe unser Blogartikel „Die wunderbare Welt der Temperaturdaten-Korrekturen: Und plötzlich hatte sich der Trend ins Gegenteil verkehrt…“). Ansonsten würde wohl 1936 noch immer den Temperaturrekord innehaben (siehe auch Beitrag hierzu von Roy Spencer).

Höppes Hinweis auf eine mögliche Anhebung der Versicherungsprämien gibt Grund zur Besorgnis. Sollte die fragwürdige neue Munich Re Studie zum Extremwetter in Nordamerika letztendlich nur eine Begründung zur Anhebung der Prämien liefern? Was passiert eigentlich, wenn die Sturm- und Dürretätigkeit auch in den kommenden Jahren die natürliche Schwankungsbreite nicht verlassen sollte, so wie in den letzten Jahrzehnten? Würde sich die Munich Re dann bei den Versicherungskunden in 20 Jahren entschuldigen und die zu viel bezahlten Prämien wieder zurückerstatten? Wohl kaum. Daher sollten die vom Versicherungskonzern vorgebrachten Argumente von unabhängiger Seite geprüft werden, bevor sie in der Öffentlichkeit verbreitet werden. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) kann hier jedoch keine große Hilfe sein, da es mit der Munich Re eng verbandelt ist. 

Fehler sechs:
Grundsätzlich muss hinterfragt werden, ob derartige Studien überhaupt von Versicherungskonzernen durchgeführt und medial vermarktet werden sollten. Der Interessenskonflikt ist vorprogrammiert: Je schlimmer, die Katastrophenwarnungen, desto besser fürs Geschäft. An genau dieser Stelle sind wohl auch dem Handelsblatt Bedenken gekommen und bot fairerweise Fritz Vahrenholt an, in der gleichen Ausgabe die klimarealistische Seite zu vertreten. Hier ein Auszug des Interviews

HANDELSBLATT: Aber die Zahl der Naturkatastrophen nimmt zu. Die USA leiden unter einer Rekorddürre.

VAHRENHOLT: Wir befinden uns in einem El-Niño-Jahr. Alle paar Jahre tritt dieses Wetterphänomen auf, das eine enorme Hitzewelle in den USA erzeugt. Auch wenn oft behauptet wird, Hurrikans und Stürme nähmen zu – es stimmt nicht. Wir hatten einen Anstieg bei den Hurrikans, aber seit Ende der 1990er-Jahre sind sie zurückgegangen. Auch das hängt mit der atlantischen Strömung zusammen. 

HANDELSBLATT: Wenn alles nicht so schlimm ist, warum warnt die Munich Re vor Katastrophen?

VAHRENHOLT: Die Munich Re und die Versicherungswirtschaft haben ja ein Interesse, dass über katastrophale Entwicklungen diskutiert wird. Mehr Furcht vor Wetterkatastrophen führt dazu, dass Versicherungsvertreter mehr Policen absetzen können. Auch die aus den Fugen geratene Energiepolitik kann leichter durchgesetzt werden, wenn Angst erzeugt wird. 

HANDELSBLATT: Aber die meisten Wissenschaftler warnen ebenfalls vor dem Klimawandel.

VAHRENHOLT: Es gibt auch Tausende Wissenschaftler, die anderer Auffassung sind. Aber wenn Sie einen Forschungsantrag stellen, müssen Sie das wissenschaftspolitische Umfeld berücksichtigen. Stellen Sie mal einen Antrag, dass Sie die natürlichen Zyklen untersuchen wollen, da kriegen Sie keine Forschungsmittel. 

HANDELSBLATT: Brauchen wir also keine Energiewende?

VAHRENHOLT: Es ist sinnvoll, Energie einzusparen und stärker die erneuerbaren Energien zu nutzen. Aber wir müssen uns beim Umbau mehr Zeit nehmen. Der Klimaschutz muss wieder gleichrangig mit anderen wichtigen Faktoren wie dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland behandelt werden.

 Lust auf noch mehr Munich Re? Dann gibts hier etwas Schönes am 29.8.2012 um 17:00 Uhr auf Eins Festival: "Der Klimaschock – Profiteure, Kosten und Verlierer".

Dr. Sebastian Lüning, zuerst erschienen auf Die Kalte Sonne Blog




Echte Energie für eine weitere amerikanische Renaissance

Präsidentschaftskandidat Mitt Romney versteht, dass zur Erreichung dieser Ziele die amerikanische Innovationsfähigkeit endlich von der Leine gelassen werden muss. Die exzessiven regulatorischen Strangulierungsgriffe auf Industrien und Arbeitskapital müssen reduziert werden, damit es uns möglich ist, die sicheren, erprobten Technologien einzusetzen, um unsere riesigen Lagerstätten von Öl, Gas und anderen Energieträgern zu erschließen und auszubeuten. Er weiß, dass wir all das tun können, ohne wichtige Umweltstandards zu opfern.

Präsident Obama glaubt inbrünstig daran, dass die Lösung in höheren Steuern, mehr Regulierung und Regulatoren liegt, unsere unterirdischen Ressourcen unangetastet zu lassen und eine schmerzhafte Wende von Kohlenwasserstoffen hin zu Wind-, Solar- und Bioenergie.

Die Obama-Vision war eine vollkommene Katastrophe. Zahllose Pleiten und Entlassungen werden ergänzt durch unverzichtbare ewige Subventionen, die hart arbeitenden und produzierenden Menschen und Industrien weggenommen werden; geplant von unzähligen Bürokraten für gescheiterte Technologien und Industrien; durchgeführt von kumpelhaften Kooperativen, die sich für den Gefallen, dass man ihnen substantielle Vorteile aus der pflichtgemäßen Freigebigkeit der Steuerzahler hat zukommen lassen, dadurch revanchieren, dass sie diese Gelder in die Kampagne zur Wiederwahl kooperativer Politiker stecken.

Im Gegensatz dazu funktioniert die Romney-Vision tatsächlich. Große Kapitalinvestitionen [bain Capital investments] brachten uns [die Firmen] Staples, The Sports Authority, Steel Dynamics und andere Erfolgsgeschichten. In jüngster Zeit hat die Innovationsfähigkeit des privaten Sektors von Amerika an der Energiefront durch Schweiß und Beharrlichkeit neue Technologien und Entdeckungen gebracht, die den Mythos von „Peak Oil“ und der „bevorstehenden Erschöpfung“ von Petroleum in den USA und weltweit abrupt beendet haben.

Horizontales Bohren und hydraulisches Brechen zum Beispiel wurde durch die Privatindustrie entwickelt, von privaten Investoren gefördert und auf privaten Ländereien getestet. Es musste sich nicht abhängig machen von Subventionen der Steuerzahler, der Genehmigung durch öffentliche Bürokraten oder den Zugang zu Schieferlagerstätten auf öffentlichem Land.

Wäre es anders, wäre das „Fracking” niemals Realität geworden. Der unglaubliche Boom hinsichtlich Öl, Gas, Arbeitsplätzen und Einkommen in North Dakota, Texas und Pennsylvania hätte sich nie ereignet. Riesige Vorkommen von Öl, Erdgas und Erdgaskondensate [natural gas liquids] wären für immer in Schieferformationen Tausende Fuß tief unter der Erdoberfläche eingeschlossen geblieben.

Die Preise für Erdgas würden immer noch über 8 Dollar pro 1000 Kubikfuß (million Btu) liegen anstatt wie heute zwischen 2,50 und 3 Dollar. Amerika würde immer noch in Übersee nach Öl ausschauen, um die Kohle zu ersetzen, die die EPA von Obama effektiv aus unserem Energiekreislauf, aus unserer Stromerzeugung, der Beschäftigung und der Wirtschaft entfernt.

Aber dank des Bohrens und von Fracking auf privatem Land nimmt die Öl- und Gasproduktion unter vernünftigen Regelungen der US-Bundesstaaten zu, zum ersten Mal seit 15 Jahren, trotz weiterhin bestehender Moratorien in dieser Hinsicht auf öffentlichem Land on- und offshore. In Amerika lauert der Schatz einer produzierenden Renaissance, betrieben zum größten Teil durch den Zugang zu ergiebigen, zuverlässigen und bezahlbaren Treibstoffquellen, um die Industrien, Raffinerien und Chemiekraftwerke zu versorgen.

Das massenhafte Gasvorkommen in der Marcellus-Schieferformation hat Shell dazu gebracht, ein Ethan „brechendes“ Kraftwerk im Wert von 2 Milliarden Dollar in der Nähe von Pittsburgh zu planen, was zu 10 000 kurzfristigen und weiteren 10 000 dauerhaften Arbeitsplätzen führen würde. Stahlwerke, Stromerzeuger und zahlreiche andere Industrien würden ebenfalls vom Schiefergas profitieren.

Dem „Energy 2020”-Bericht von Citigroup zufolge könnte die Petroleumindustrie in den USA „bis zu 3,6 Millionen Arbeitsplätze bis zum Jahr 2020 schaffen und das Bruttoinlandsprodukt der USA um bis zu 3 Prozent steigen lassen“, während gleichzeitig auch Milliarden Dollar für lokale, bundesstaatliche und die Zentralregierung abfallen würden [Original: billions of dollars in lease bonuses, rents, royalties and taxes for local, state and federal governments].

Fracking könnte in einer Depression steckenden Gebieten in Maryland, New York, Ohio und andere Staaten neue Arbeitsplätze und Einkommen bescheren. Der erweiterte Zugang zu unserem neu gefundenen Jahrhundertschatz von Kohlenwasserstoff-Energie wird die Preise niedrig halten und den Abfluss von Arbeitsplätzen aus unserem Land umkehren. Er würde Arbeitsplätze für Millionen amerikanischer Hochschulabgänger und Arbeitsloser sowie eine neue Blütezeit für die jetzige und zukünftige Generationen bereit stellen.

Mehr noch, die Vorteile hinsichtlich Energie, Produktion, Beschäftigung und Wirtschaft wären unbelastet von besorglichen Einflüssen auf die Umwelt. Hydraulisches Brechen wurde seit 1949 angewendet und wurde inzwischen mehr als 2,5 Millionen mal durchgeführt, sicher und ohne irgendwelche ernsten Probleme.

Fracking-Flüssigkeiten bestehen zu 99,5% aus Wasser und Sand. Der Rest sind Chemikalien, die die Sandpartikel in der Flüssigkeit gelöst halten, das bakterielle Wachstum bekämpfen und den Gasfluss und die Gaserzeugung verbessern. Die meisten heute benutzten Zusätze sind Pflanzenöle und allgemeine biologisch abbaubare Chemikalien, die auch in Käse, Bier, Dosenfisch, Milchdesserts, Shampoo und anderen Nahrungsmitteln und Kosmetika vorhanden sind. Die sich ständig verbessernden Technologien, Techniken und Regeln werden in Zukunft Umweltrisiken weiter reduzieren.

An alle, die sich wegen einer katastrophalen, vom Menschen verursachten globalen Erwärmung Sorgen machen: Erdgas emittiert viel weniger Kohlendioxid als Kohle. Es entstehen auch keine Abfälle oder Strahlung, die die Ausweitung der Kernkraft stigmatisiert haben. Anders als bei Windturbinen werden keine Vögel oder Fledermäuse geschreddert. Anders als Sonnenenergie werden nicht Millionen Acres naturnaher Landschaften verbraucht, die mit Photovoltaik-Paneelen zugepflastert werden müssen.

Unglücklicherweise haben Fakten wie diese die Peak-Oil-Betonköpfe und Anti-Kohlenwasserstoff-Aktivisten innerhalb und außerhalb der Obama-Administration nicht stoppen können. Sie wurden zu Meistern der Angsterzeugung und Propagandisten, die ihre „Sag einfach nein!“-Opposition zu nordamerikanischer fossiler Treibstoffenergie vorantreiben. Sie benutzen Strafanträge, Lobbyarbeit, Falschmeldungen und Demonstrationen, um das Bohren, Fracking, die Keystone XL-Pipeline, Kohleabbau und –verbrennung sowie zahlreiche andere Projekte zu blockieren, während sie weiter nach Subventionen, Begünstigungen und Ausnahmen von Umweltgesetzen für Wind-, Solar- und Bioenergie-Programme verlangen.

Während seiner ersten Rede zur Amtseinführung, in den Tiefen der Großen Depression, hat Präsident Franklin Roosevelt dem amerikanischen Volk gesagt: „Das Einzige, was wir fürchten müssen, ist die Furcht selbst; namenloser, unbegründeter und ungerechtfertigter Terror, der die benötigten Bemühungen, Rückzug in Vorankommen zu verwandeln, paralysiert“.

Umweltextremisten schlagen den entgegen gesetzten Weg ein und argumentieren, dass das Einzige, vor dem wir Angst haben müssen … eigentlich so ungefähr alles ist.

Wir brauchen Arbeitsplätze und eine erneuerte wirtschaftliche Vitalität. Wir alle wollen eine saubere Umwelt. Seit dem ersten Earth Day im Jahr 1970  haben Industrien aller Art immense Fortschritte bei der Reduktion von Emissionen und bei Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit gemacht. Zweifellos werden sie in dieser Hinsicht weitere Fortschritte erzielen.

Aber das Nachgeben von Furcht und Hysterie sowie das Werfen immer neuer Stolpersteine in den Weg einer vernünftigen Energieversorgung und wirtschaftlicher Entwicklung bringt viel mehr Nach- als Vorteile für unsere Nation und seine Bewohner.

Das Team Obama ist der Arm der Regierung der Umweltextremisten-Lobby. Es ist an der Zeit, diese zu ersetzen durch ein Team Romney, das eine vernünftige und verantwortungsvolle nordamerikanische Energie- und Wirtschaftsentwicklung versteht, ermutigt und ermöglicht.

Paul Driessen

——–

Paul Driessen is senior policy advisor for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of Eco-Imperialism: Green power Black death.

Link: www.icecap.us  Rubrik „The Political Climate“ vom 19. 8. 2012

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Dieser Artikel ist eine geradezu klassische Ergänzung und Unterstreichung  zu der Zusammenstellung, die Herr Limburg kürzlich bei EIKE hier veröffentlicht hat.




Wärmeinsel-Effekt in Kalifornien bereits 1987 entdeckt

Ein noch nie veröffentlichtes Papier über den Wärmeinseleffekt und die Positionierung von Wetterstationen

Anthony Watts berichtet über eine Studie von James Goodridge, 1987

Kürzlich hat der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, eine Webseite des Gouverneursbüros einrichten lassen, in welcher er den Skeptikern nahe legt, “den Mund zu halten”. Daher meine ich, dass es an der Zeit ist, dies hier zu veröffentlichen.

Es ist ein Papier, das in einer Arbeitssitzung des Pazifischen Klimaworkshops 1987 in Pacific Grove, Kalifornien, vom 22. bis 26. März 1987 von Jim Goodridge präsentiert wurde. Goodridge war vormals Staatsklimatologe von Kalifornien. Das Papier trägt den Titel: Population and Temperature Trends in California.

 

James D. Goodridge, ehemals Chefklimatologe von Kalifornien

Ich meine, Jim zeigte in diesem Papier die ersten Fotos, welche die Aufmerksamkeit auf das Problem der Wetterstationspositionierung lenkten. Gestern habe ich beide Fotos auf WUWT eingestellt: Spaß-Rätsel: Wo befinden sich diese offiziellen Wetterstationen?

 

Auf das erste Foto antwortete ein Kommentator namens „Hoser“ richtig:

August 15, 2012 at 10:32 pm

Es ist schon lange her, aber das obere Foto könnte das Lick Observatorium auf dem Mt. Hamilton sein. Das hinter den Autos könnte der Schlafraum der Astronomen sein. Es ist 25 Jahre her, seit ich dort war.

Stimmt. Die offizielle Temperatur am Lick Observatorium wird auf einem Betondeckel gemessen, wo Autos geparkt werden und wo ein Abluftkamin steht:

 

Lick Observatorium – Luftbild aus Bing Maps. Anmerkungen von Anthony Watts
Interaktive Kartenquelle: http://binged.it/PscDx2

Es ist eine Überraschung, dass diese Messstation noch heute in Betrieb ist. Sie ist auf elektronische MMTS-Thermometer umgerüstet worden, aber so weit ich sehe, befindet sie sich noch an der gleichen Stelle wie zuvor. Man beachte den Fußweg und den Kaminschatten:

Anmerkung: Vielleicht könnte einer unserer Leser aus dem Gebiet der San Francisco Bay mal hoch zum Lick Observatorium fahren, um mit einer Fotografie zu belegen, dass sich die Station noch immer an der gleichen Stelle befindet. Man könnte erwarten, dass man infolge der ehrenwerten wissenschaftlichen Diskussion das Thermometer aus der Nähe des Abluftkamins und von der Betondecke wegversetzt hätte. Schauen wir mal, ob man das während der vergangenen 25 Jahre getan hat.

Hier die andere Station am Müllverbrennungsofen. Es handelt es sich um ein Taylor max-min Thermometer, das von der inzwischen geschlossenen Autobahnverwaltungsdienststelle in Quincy, Kalifornien, betrieben wurde.

 

Wetterstation neben einem Müllverbrennungsofen

Das hat niemand herausgefunden, aber es gab einige fast zutreffende Vermutungen.  Neben den Problemen mit der Positionierung der Messstationen machte Jim wichtige Entdeckungen, als er die Temperaturtrends der ländlichen Gebiete mit denjenigen der städtischen Gebiete verglich. Er hat nur noch eine Papierkopie seiner Studie, weil seine damals benutzten Mac-Disketten schon lange weg sind. Ich habe von der Papierkopie einen Scan anfertigen lassen, daraus sind nachfolgende Einfügungen.

Seine Seite 9 mit Grafiken und den Abbildungen 4 und 5 erzählt die Geschichte der Oberflächentemperaturen für Kalifornien:

Zur Erinnerung, dies sind Daten, die von Jim vor den vom NCDC in großem Ausmaß durchgeführten Anpassungen benutzt wurden. Jim stellt in seinem Papier alle diese Daten zur Verfügung. Interessant ist der Vergleich der Daten von einst und jetzt, um zu sehen, was damit angestellt worden ist. Ein weiterer wichtiger Hinweis ist, dass dieses Papier ein Jahr früher vorgelegt worden ist, bevor Dr. James Hansen von der NASA vor dem US-Senat im Juni 1988 mit beifallheischender Selbstgewissheit seiner Erkenntnisse und Modellvorhersagen aussagte und er ließ sogar die Klimatisierung im Sitzungssaal abschalten, um einen „theatralischen Effekt“ zu erzeugen.

Abb. 6 und 7 auf Seite 10 sind auch vielsagend:

Und die grafischen Darstellungen auf Seite 12 sind wirklich interessant:

Beim Trend für die ländlichen Staionen entdeckte Jim eine Korrelation:

Die guten Temperaturganglinien sind hoch korreliert. Eine Datensatz, der frei von der Einwirkung des nahen Verbrennungsofens und weiteren Wärmeabführungen frei zu sein scheint, ist der Temperaturverlauf der Westküsten-Meeresoberflächen-Temperatur (SST). Die dekadischen Durchschnitte der SST zeigen die Abbildungen 15 bis 18. Die Langzeittrends bei der SST sehen den Langzeittrends bei den ländlichen Temperaturen sehr ähnlich, wie in Abbildung 7 zu sehen. Die beiden Meerwasser-Temperatumessstationen, die beachtlich abweichen, sind Astoria und San Francisco. Das könnte möglicherweise auf landwärts gerichtete Meeresströmungen zurückzuführen sein oder auf das Mündungswasser nahegelegener Flüsse.

Es folgen Abb. 15 bis 18:

Auf Abbildung 19 werden die Lufttemperaturen von Britisch Columbia mit den Meeresoberflächentemperaturen verglichen.

Abb. 19, 20. Die Ähnlichkeit fällt ins Auge.

Die andere Schlussfolgerung aus Jims Papier ist, dass es eine Korrelation zwischen den Trends der Bevölkerungsdichte und der Temperatur bei den inländischen städtischen Messstationen gibt, wie in folgender Abbildung zu sehen ist.

Jim arbeitete weiter daran und veröffentlichte einen Brief im Bulletin of the American Meteorological Society 1996 dazu. Diese einzige Abbildung aus der Veröffentlichung war für mich eine Erleuchtung.

Ein Antwortbrief von Kwang-Y Kim, der auf Goodridge’s Veröffentlichung folgende abgedruckt wurde, enthält ein interessantes Eingeständnis:

„Zweifelsohne kann der Wärmeinsel-Effekt nicht vollständig aus den Daten entfernt werden und er führt zu einer Verfälschung in Richtung größerer Erwärmung. Wir sollten uns vor Augen halten, dass in einigen lokalen Temperaturganglinien eine Erwärmung stecken kann, die aus der Bevölkerungsdichte kommt, nicht vom Treibhausgas. Wir danken Goodridge für diesen Hinweis.“

Kim war 1995 zusammen mit Gerald North Ko-Autor eines Papiers für die regionale CO2-Modellierung. Dort war die Meinung vertreten worden, dass der Temperaturanstieg auf CO2 zurückzuführen wäre, aber nach Meinung von Goodridge, geäußert in seinem Brief, waren die Temperatur-Eingangsdaten verfälscht worden. Goodridge hatte geschrieben:

„Anscheinend beziehen sich Kim und North (1995) auf Trends aus den verstädterten Gebieten der Welt, wo normalerweise die Temperatur aufgezeichnet wird.“

Ich frage mich, falls irgend jemand Goodridge’s 1987er Papier Hansen 1987 oder Anfang 1988 vorgelegt hätte, ob das zu einer Änderung seiner Behauptungen vor dem US-Senat im Juni 1988 geführt hätte?

Vermutlich kaum, weil wir ja wissen, dass es einen unumstößlichen Glauben an die Steuerung der Temperatur allein durch die Konzentration von Kohlendioxid gibt. Jeder Abweichler von diesem Glauben wird sofort angeschwärzt und gebrandmarkt. So hat beispielsweise Hansens Mitstreiter vom Klimaforschungsinstitut der Universität von East Anglia (CRU),  Dr. Phil Jones, ein ablehnendes Urteil über Goodridge’s Arbeit gefällt, was wir dank Klimagate 2 wissen (Hervorhebung durch den Verfasser):

file 4789.txt

date: Tue, 25 Apr 2000 09:25:14 +0100
from: Phil Jones <p.jones@xxxx>
subject: Re: CA climate
to: Tom Wigley <wigley@xxxx>,Mike Hulme <m.hulme@xxxxx>

Tom,
Bryan Weare ist in US Davis. Er weiß so einiges über das, was Sie erwähnen. Der Narr, den Sie erwähnen, der den Wärmeinseleffekt bei allen kalifornischen Stationen entdeckt hat, hieß Good(e)rich.
Ich werde von heute bis 5. Mai in Nizza und Genf sein. Ich hoffe, Sie können die Temperaturplots allein machen, und dass Mike die mit den Niederschlägen machen kann.
Mike hat die Daten in Form von 5-Grad-Gitternetzkästchen, so dass es mit der Datenverarbeitung klar geht, wenn Sie das für ihn definieren könnten.
Ich denke, er ist morgen wieder da.
Wir könnten auch die 0.5-Grad-Gitterkästchen benutzen, dafür brauchten wir aber Mark New, der es für uns machen müsste.

Cheers
Phil

[Dem war folgende E-mail vorausgegangen:]

At 12:13 PM 4/24/00 -0600, Tom Wigley wrote:
Phil and Mike,
Ich muss an einer Sitzung des EPRI und der California Energy Commission am 12./13. Juni teilnehmen.  Es geht um die zukünftigen Klima-Szenarien und die damit verbundenen Auswirkungen. GCM-Ergebnisse und das statistische und LAM-Herunterskalieren werden diskutiert werden. Man wünscht sich jemanden, der über das beobachtete Klima spricht (Probleme der Homogenität, Ost-West und Nord-Süd Gegensätze; ENSO-Effekte, Änderungen der Zirkulation – so z.B. zunehmende Tiefdruckentstehung über dem Meer, Veränderungen der Sturm-Zugrichtungen; usw.), aber man hat noch niemanden eingeladen.
Chuck Hakkarinen (EPRI) sprach von jemandem bei UC-Davis, der Experte für das kalifornische Klima sein soll. Wer ist das? Kennen Sie andere Kalifornier, die sich im kalifornischen Klima auskennen, und denen Sie vertrauen? (So weit ich mich erinnere gibt es da einige Kümmelspalter, die die Jones et al. Datensätze kritisiert haben – von denen wollen wir keinen. Hieß nicht einer dieser Narren Goodrich?)
Ich selbst hätte gerne einige Monatstemperatur-Durchschnitte für die kalifornische Region. Für die Temperatur könnte ich es vermutlich selber machen, ganz sicher aber nicht für die Niederschläge. Könnten Sie mir vielleicht bis morgen zeitliche Verläufe schicken (bevor ich mich nach Australien in Marsch setze)?

Für folgende Regionen würde ich Resultate brauchen (so gut, wie Sie können):
>(1) 32-36degN, 115-121degW
>(2) 36-42degN, 118-124degW
>(3) 32-42degN, 114-124degW
>(4) 36-42degN, 106-114degW
Letzteres betrifft die Hochwasserstände des Colorado.

Zum Schluß: falls Sie einige zeitliche PDSi-Datenreihen für die Region haben, hätte ich die auch sehr gerne.
Vielen Dank,
Tom
**********************************************************
Tom M.L. Wigley
Senior Scientist
ACACIA Program Director
National Center for Atmospheric Research
P.O. Box 3000
Boulder, CO 80307-3000 USA
Phone: 303-xxxx
Fax: 303-497-xxxx
E-mail: wigley@xxxx
Web: http://www.acacia.ucar.edu
**********************************************************
Prof. Phil Jones
Climatic Research Unit, Telephone +44 (0) 1603 xxxx
School of Environmental Sciences, Fax +44 (0) 1603 xxxx
University of East Anglia, Norwich
Email p.jones@xxxxx
NR4 7TJ UK

—————————————————————————-

Tom Wigley und Phil Jones sind schon zwei Schlitzohren, nicht wahr?

Das 1987er Papier von Jim Goodridge kann als PDF heruntergeladen werden: Goodridge_1987_paper (16mb)

Wir schulden Jim Goodridge Dank, nicht nur für seine Arbeit, sondern auch für die Herabsetzungen, die er für uns alle von seiten des “Teams” [der Klima-Glaubenskrieger um James Hansen und Phil Jones] ertragen musste..

Originalartikel von Anthony Watts hier.

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




Oreskes, die Königin des Klimaschleimens, ignoriert das große Geld, hat keine Beweise und wirft mit Schimpfwörtern um sich

Die Skeptiker säen Zweifel, indem sie nach Beweisen fragen und auf gegensätzliche Ergebnisse verweisen (kennt man dies nicht unter dem Begriff „Diskussion“?) Oreskes sät Zweifel, indem sie sich durch Biographien wühlt, indirekte Zahlungen geringer Höhe analysiert, durch Themen hetzt, die mit der Sache gar nichts zu tun haben sowie nach schwach belegten Assoziationen aus 20 Jahre alten Verträgen sucht.

Die Scheinheiligkeit der Aussage, dass Skeptiker den Überbringer der Botschaft angreifen, läuft bei Oreskes ins Leere, denn sie ist spezialisiert darauf – den Überbringer der Botschaft anzugreifen.

Die Arbeit von Oreskes basiert auf logischen Trugschlüssen, ungeeigneter Forschung und inkompetenter Argumentation.

Bemerkenswert ist, dass so viele „Intellektuelle” oder Journalisten ihre dünne Rhetorik nicht durchschauen können oder wollen.

1. Oreskes kann nahezu keine signifikante Förderung der Skeptiker benennen. Skeptiker sind fast alle unbezahlte Freiwillige [wie auch der Übersetzer dieses Textes. A. d. Übers.], die aus professionellem oder patriotischem Pflichtgefühl heraus arbeiten, erschüttert über die unlogische, antiwissenschaftliche Attitüde von Leuten wie Oreskes.

2. Die enormen „Interessengruppen” sind mit einer Mehrheit von Tausend zu eins für den Alarmismus, gemessen an der Höhe der Förderung, und doch hat Oreskes sie nicht einmal in Erwägung gezogen. Die größte skeptische Organisation (Heartland) weist ein Budget auf, das lediglich ein Hundertstel des Budgets von Greenpeace und dem WWF zusammen ausweist. Die Förderung alarmistischer Forschung beläuft sich seit 1990 auf mindestens 79 Milliarden Dollar und ist möglicherweise noch viel höher. Die Förderung für die skeptische Forschung ist so gering, dass niemand sie zusammenzählen kann. Ölgiganten wie Shell und BP unterstützen zumeist den Alarmismus und die Kohlenstoffmärkte. Im Jahr 2011 war der globale Kohlenstoffmarkt 176 Milliarden Dollar wert, etwa genauso viel wie der weltweite Weizenhandel, und die Investitionen in Erneuerbare beliefen sich bis 2010 auf 243 Milliarden Dollar. Dies sind sehr große Mengen für Interessengruppen. Da Oreskes hinsichtlich des wirklichen Geldes in der Debatte blind ist, können wir nur vermuten, dass sie eher eine Aktivistin denn eine Historikerin ist.

3. Sie nahm Zuflucht zu zwanzig Jahre alten Dokumenten über Förderungen der Tabakindustrie [tobacco funding], um Eindruck zu schinden, weil sie so wenig wirkliche Beweise für die Förderung oder das Fehlverhalten von Skeptikern hat. Wie das so ist, Fred Singer wurde niemals direkt von einer Tabakfirma bezahlt, hat niemals bezweifelt, dass Rauchen Krebs erzeugt, hat aber in einer Studie über Passivrauchen einen wissenschaftlichen Fehler korrigiert. Er verdient Dankbarkeit. Oreskes muss sich bei ihm entschuldigen.

4. Skeptiker stellen die Gläubigen sowohl an Anzahl als auch an wissenschaftlichem Ansehen weit in den Schatten. Sie haben echte Nobelpreise in Physik erhalten; Oreskes sagt, sie hätten „Friedenspreise“ [Peace Prizes] gewonnen. Skeptiker können 31 500 Wissenschaftler namentlich nennen einschließlich 9000 mit einem PhD und Hunderte von Professoren. Das IPCC kann 62 Leute namentlich nennen, die das kritische Kapitel 9 des AR4 des IPCC begutachtet haben, wobei einige davon ihre eigene Arbeit begutachtet haben. Alarmisten versuchen nicht, dem Petitionsprojekt mit einer eigenen Petition zu begegnen, weil sie sogar mit all ihren Unterstützern auf dem wissenschaftlichen Schmierenzug keine Chance haben, mit einer Anzahl aufzuwarten, die groß genug ist, um ihre Behauptungen zu stützen, dass 97% aller Wissenschaftler zustimmen.

5. Oreskes behauptet, dass die „Leugner” den Überbringer der Botschaft angreifen, was für sich genommen stimmt, außer dass sie selbst es ist, die die Beweise leugnet und den Botschafter angreift. Sie selbst ist die Königin des Schleimens und die Kauffrau des Zweifels. Nahezu niemand hat mehr dazu getan, Opponenten zu verunglimpfen als sie. Sie nennt sie immerfort „Leugner“ – obwohl sie keinen Beweis anführen kann, den sie leugnen; sie hat sich wahnhaft durch geringfügige Zuwendungen, Biographien oder Zusammenhänge bzw. Verbindungen mit Themen gewühlt, die mit unserer Atmosphäre nicht das Geringste zu tun haben. Skeptiker fragen weiter nach Beweisen. Es ist jetzt 30 Monate her, dass ich selbst gefragt habe, und niemand kann DIE mysteriöse Studie zur Verfügung stellen, die die katastrophischen Behauptungen stützen.

6. Oreskes behauptet weiterhin, dass CO2 ein Treibhausgas ist und die Temperatur des Planeten zunehmen lässt, aber fast alle Skeptiker stimmen dem zu. Warum beharrt sie auf diesem Standpunkt, als ob es ein Streitpunkt ist? Sie möchte die Öffentlichkeit glauben machen, dass dies der Punkt ist, um den sich die Debatte dreht, während die Skeptiker zustimmen, dass CO2 ein Erwärmung bringendes Treibhausgas ist – dabei geht der Streit vielmehr um die von den Modellen gezeigten Rückkopplungen (welche für zwei Drittel des vorhergesagten Temperaturanstiegs verantwortlich sind), die jedoch in den Beobachtungen vollständig fehlen. Ist Oreskes ignorant und inkompetent hinsichtlich der Erfassung der wirklichen wissenschaftlichen Diskussion oder führt sie ihr Publikum bewusst in die Irre? Nur sie selbst weiß die Antwort.

Wenn sie sagt, dass die Leugner die „wissenschaftlichen Beweise“ zurückweisen, glaubt sie fälschlicherweise, dass „Beweise“ über die Klimaänderung eine Internetabstimmung unter von der Regierung geförderten Forschern ist. Es ist eine antiwissenschaftliche Haltung ähnlich der Hexenkunst. Zehntausende echte Wissenschaftler, einschließlich Menschen, die auf dem Mond wandelten sowie Physik-Nobelpreisträger, wissen, dass Beweise zur Klimaänderung von Thermometern kommen, von Eisbohrkernen, Satelliten und Fossilien. Echte Wissenschaftler können 1100 wissenschaftlich begutachtete Studien nennen, die ihren Skeptizismus unterstützen. Naomi Oreskes kann keinen einzigen wirklichen Beweis anführen, die ihre Katastrophenhypothese stützt. Stattdessen glaubt sie, dass Computersimulationen „Beobachtungen“ erzeugen und dass die Meinung von Wissenschaftlern es wert ist, gemessen und beurteilt zu werden.

Oreskes’ Auftritt bei Curtin in Perth wird folgendermaßen beworben:

Professor Naomi Oreskes wird eine Diskussion leiten, in der sie die politischen und ideologischen Wurzeln der Leugnung der Klimaänderung darlegen will. Sie will damit die Verbindungen aufzeigen zwischen Neo-Liberalismus – die Wiederauferstehung des klassischen ‚weiter wie bisher‘ – und die Ablehnung der wissenschaftlichen Beweise der vom Menschen verursachten Klimaänderung. Professor Oreskes wird zeigen, wie diese dem ‚weiter wie bisher‘ Nachfolgenden den wissenschaftlichen Beweis ablehnen und den Überbringer der Botschaft angreifen. Und sie wird vorschlagen, dass die Zukunft darin liegen muss, sich auf Lösungen zu konzentrieren, vor allem Lösungen, die die Einmischungen der Regierung in den freien Markt minimieren.

Da Skeptiker keinen irgendwie gearteten Beweis zurückweisen, kollabieren ihre Theorien über Neoliberalismus in ein Loch, untergegangen in einer Kaskade von Fehlern, die bereits in ihrem ersten Satz anklingen. Hier ist eine alternative Hypothese: Wissenschaftler weisen die vom Menschen verursachte Natur der Klimaänderung zurück, weil sie falsch ist (es fehlt die empirische Bestätigung), und nicht wegen ihrer politischen Überzeugung. Die Modelle, die sie anführt, scheitern im globalen, regionalen und lokalen Maßstab; sie versagen bei Kurzfristvorhersagen, deuten Kernannahmen falsch und können auch langzeitliche historische Klimabewegungen nicht erklären.

Die Frage, der sie nachgehen sollte, lautet: warum sind die kollektivistischen, regierungsnahen Kreise so blind gegenüber dem Berg an Beweisen, der ihnen ins Gesicht starrt? Könnte es ein, dass eine wissenschaftliche Theorie, der zufolge größere und umfangreichere Kontrollen und starke Einmischungen der Regierungnötig sind, attraktiv auf genau die gleichen Leute wirkt, die individuelle Verantwortung und wirklich freie Märkte nicht mögen? Die nach „Lösungen des freien Marktes“ zur Klimaänderung schreienden Leute sind diejenigen, die nicht verstehen, was ein freier Markt ist. In einem wirklichen freien Markt legen Regierungen nicht den Preis fest, erzeugen keine künstliche Nachfrage, bestimmen nicht die Versorgungsmenge und verbiegen die Regeln, bis das herauskommt, was sie wollen, um dann die „Gewinner“ im Energiespiel auszuwählen.

Sie leugnet, was Wissenschaft ist, was Beweise sind; die Massenbewegung von Verräter-Wissenschaftlern, die das Web stürmen und über die persönlichen Interessen.

Die Scheinheiligkeit ist eklatant. Warum unterstützt sie die UWA (University of Western Australia) mit einer Professur [Professor-at-large] am UWA Institute of Advanced Studies? Wer bezahlt für ihr Kommen, und warum sind die Standards der UWA so niedrig, dass sie fortfahren, ihre Schmierenkampagne zu unterstützen?

Das Erste und Wichtigste, was man über Oreskes wissen muss, ist, dass sie nicht versteht, was Wissenschaft ist. Obwohl man sie eine Wissenschafts-Historikerin nennt, meint sie sich nicht die Wissenschaft nach dem Verständnis von Faraday, Einstein, Bohr oder Fleming, wann immer sie sich auf „die Wissenschaft“ oder „die Beweise“ bezieht. Während in der echten Wissenschaft empirische Beweise und Daten die ultimativen Richter sind, glaubt Oreskes, dass Wissenschaft auf Abstimmung beruht, und nur einer gesalbten Untergruppe von Wissenschaftlern wird es erlaubt, ihre Meinung zu verbreiten.

Naomi Oreskes spricht heute in der UWA. Die UWA steht in der Pflicht zu rechtfertigen, wie viel Steuergelder sie für etwas ausgibt, das so eindeutig keine Wissenschaft ist, nicht einmal kompetente Forschung. Während der folgenden Jahre werden sich die UWA und Scripps mit der Promotion von so etwas Unwissenschaftlichem blamieren.

Jo Nova

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Bemerkung von ICECAP: Im August 2012 richtete ein Klimaextremist an verschiedene skeptische Klimaforscher einen „Appell, endlich vernünftig zu werden“. Christopher Monckton of Brenchley antwortete darauf, worauf der Extremist – weil er entweder unfähig oder unwillig war, ein einziges wissenschaftliches Argument zu bringen – die Debatte auf eigenen Wunsch nicht weiter verfolgen wollte. Diese Studie hier ist eine erweiterte Version der Antwort an den Klimaextremisten.

Link: Jo Nova hier

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Grünen: Meister des guten Gewissens

Wir bringen Auszüge aus diesem Artikel

..Wo sind eigentlich die Mahnwachen vor der Parteizentrale der Grünen? Wo bleiben die Demonstranten, die nach der Ablösung von Jürgen Trittin und Renate Künast rufen und dazu Plakate mit dem Slogan „E 10 tötet“ hochhalten? Okay, das hört sich jetzt vielleicht etwas drastisch an, aber ernste Zeiten erfordern nun einmal drastische Maßnahmen. Erinnert sich noch jemand, was nach Fukushima vor dem Kanzleramt los war?

..Die Lage ist ernst, jedenfalls für all die Leute, deren größte Sorge nicht die Frage ist, wo der nächste Bioschlachter aufmacht, sondern wie sie bis zum Abend an einen Teller Reis kommen. Also etwa eine Milliarde Menschen. Innerhalb weniger Wochen sind die Getreidepreise um fast die Hälfte gestiegen, und daran ist, neben der Dürre in den Kornkammern Amerikas, zu einem nicht ganz unwesentlichen Teil der Boom der Bioenergie schuld, der es für viele Bauern sehr viel attraktiver macht, ihre Ernte in die Ethanolanlage zu fahren als auf den Großmarkt….

Mit deutschem Biogas für den Weltfrieden

…Wer nach den Verantwortlichen für diese Revolution der Agrotechnik fragt, bei der man vieles von dem, was man essen kann, nicht mehr verspeist, sondern lieber verbrennt, landet unweigerlich bei den Grünen, auch wenn diese davon heute nichts mehr wissen wollen. Keiner Bewegung verdankt die Biogasindustrie so viel wie dem parlamentarisch organisierten Umweltbewusstsein. Es ist nicht lange her, dass Jürgen Trittin den Biosprit als „Kraftstoff für unsere Zukunftsfähigkeit“ pries, da war er noch Bundesumweltminister und Herr über etliche Fördermillionen. „Der Acker wird zum Bohrloch des 21. Jahrhunderts, der Landwirt wird zum Energiewirt“, verkündete er im November 2005 auf dem Internationalen Fachkongress für Biokraftstoffe, unter dem Beifall der anwesenden Lobbyvertreter und sonstigen Nutznießer..

..So viel Enthusiasmus war selten, so viel Subvention ebenfalls. 2003 wurde reiner Biodiesel und reines Bioethanol von der Steuer befreit, ein Jahr später folgte die Steuerbegünstigung für die Mischung mit fossilen Brennstoffen. Dazu kamen der Technologiebonus, der Güllebonus, der Landschaftspflegebonus, was Strom aus Biomasse zum Teil noch teurer als Solarstrom macht.

…Jetzt ist die Bestürzung groß, am Tod afrikanischer Kinder will niemand schuld sein. Schon steht ein vorläufiger Verkaufsstopp des Biobenzins E 10 im Raum, so hat es jedenfalls Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel gefordert. Wer nun allerdings eine Entschuldigung der Verantwortlichen erwartet oder wenigstens ein Eingeständnis, dass man sich in seinem Bio-Optimismus übernommen habe, der kennt die Grünen schlecht. Gegen das immergrüne gute Gewissen kommt auch die härteste Wirklichkeit nicht an.

..Die Grünen wollen jetzt den Strom aus Wildkräutern stärker fördern

„Wir waren immer gegen E10“, ließ sich Frau Künast gerade im ARD-Morgenmagazin vernehmen. Das nennt man dann wohl Chuzpe, oder, um dieses schöne jiddische Wort nicht zu sehr zu missbrauchen, steindeutsche Dummdreistigkeit. Wenn es ein Ritterkreuz für notorische Selbstgerechtigkeit gäbe, die amtierende Fraktionschefin der Grünen hätte beste Aussicht, dieses verliehen zu bekommen.

….Eine gute Nachricht, immerhin, zum Schluss: Bärbel Höhn will jetzt den Strom aus Wildkräutern stärker fördern. „Blumenwiesen statt Mais“, lautet die neue Devise. Hoffen wir, dass dies nicht gleich wieder in ein staatliches Reformprogramm mündet. Sonst steht in naher Zukunft das Pflücken von Löwenzahn unter Strafe – wegen Verstoß gegen die Energiesicherheit der Bundesrepublik Deutschland.

von Jan Fleischhauer SPON;  Den ganzen Text hier lesen




Neue DENA Studie bestätigt: „Erneuerbare“ werden einfach nicht marktfähig!

Die Deutsche Energieagentur (Dena) hat sich in einer neuen, 300seitigen Studie kritisch zu den gegenwärtigen Ausbauzielen der Bundesregierung im Bereich der „Erneuerbaren“ Energien geäußert.

Beim jetzigen Aufbau des Strommarktes, der auf den variablen Betriebs- und Brennstoffkosten beruht, lasse sich das ehrgeizige Ziel, im Jahr 2050 etwa 80% der Deutschen Stromversorgung mit „Erneuerbaren“ zu decken, nicht erreichen. Dena- Chef Stephan Kohler prognostiziert zwar für den Jahresdurchschnitt 2050 etwa 80% Erzeugungsgrad aus „Erneuerbaren“. Wegen des volatilen Aufkommens( besonders bei Wind- und Solarstrom) können sie dann trotzdem aber nur etwa 24% der „gesicherten Leistung“ (Grundlast) gewährleisen. Diese müsse dann immer noch zu etwa 60%  durch konventionelle Kohle- und Gaskraftwerke gewährleistet werden, da auch weiterhin nicht mit effizienten Stromspeichermöglichkeiten zu rechnen sei und nur etwa 7% sichere Leistung aus dem Ausland bezogen werden können. Insgesamt, so ist in der Studie zu lesen, werde Deutschland 2050 etwa 22% seines Strombedarfs importieren. Und der Strom werde dann deutlich teurer sein, nicht nur wegen des sehr aufwendigen Netzausbaus und der Backup- Strom- und Gaskraftwerke, die erst alle noch gebaut und dann teuer vorgehalten werden müssen.  Die erneuerbaren Energien würden unter dem heutigen Marktdesign auch Mitte des 21. Jahrhunderts nicht marktfähig sein, was bedeutet, dass die Stromgestehungskosten erneuerbarer Energien nicht komplett über den Verkaufspreis an der Strombörse gedeckt werden und daher die Differenzkosten auch weiterhin durch den Endverbraucher zu zahlen sind.

In diesen Aussagen steckt jede Menge politischer Sprengstoff, der sich schon im Oktober entladen könnte. Denn da wird bekanntgegeben, wie viel mehr wir Verbraucher im kommenden Jahr 2013 für den „Ök.o.- Strom“ zahlen dürfen. Wahrscheinlich kostet uns dann die „Ökostromförderung“ satte 50% mehr- solche horrenden Preissteigerungen gibt’s nicht mal an der ungeliebten Zapfsäule. Da hilft es nur, sich wie die mittlerweile verbotene Glühbirne zu verhalten: Mit Fassung tragen!

Stefan Kämpfe   für EIKE




Noch mehr Hype um das sommerliche Tauwetter in Grönland

Photo rechts: Satellitenbild eines dunkelblauen Schmelzsees (Photo: Wikipedia)

Vom City College of New York

Grönland-Schmelze bricht Rekord, vier Wochen vor Ende der Saison

Die Schmelze auf dem grönländischen Eisschild brach den jahreszeitlichen Rekord am 8. August – volle vier Wochen vor Ende der Schmelzsaison, berichtet Marco Tedesco, Assistenzprofessor für Erd- und Atmosphärenwissenschaft am City College of New York.

Die Schmelzsaison in Grönland dauert normalerweise von Juni – wenn die ersten Tauwetterpfützen auftauchen – bis Anfang September, wenn es wieder kälter wird. In diesem Jahr hat die Gesamtschmelze bereits in der ersten Augustwoche den Rekord von 2010 gebrochen, der während einer ganzen Saison aufgetreten war, jedenfalls nach der andauernden Analyse von Professor Tedesco.

„Mit der weiteren Schmelze im August dürfte die Gesamtschmelzrate in diesem Jahr weit unter die alten Rekordmarken fallen. Das ist ein Golitah-Jahr – die größte Eisschmelze seit dem Beginn von Satellitenaufzeichnungen im Jahr 1979“, sagte Professor Tedesco.

Dies bedeutet, dass sich das Aussehen vom Süden Grönlands ändern könnte, fügte er hinzu, mit der Verdünnung des Eisschildes an seinen Rändern und sich ausbreitenden Schmelzseen auf den Gletschern.

Professor Tedesco wies darauf hin, dass diese Änderungen mit den Vorhersagen der meisten Modelle übereinstimmen – der Unterschied besteht darin, wie schnell dies geschieht.

Um diese Änderungen zu quantifizieren, berechnete er Dauer und Ausmaß des Schmelzens während der gesamten Saison über dem gesamten Eisschild, und zwar mit Daten von Mikrowellen-Satellitensensoren*.

Dieser kumulative Schmelzindex’ kann als ein Maß für die ‚Stärke‘ der Schmelzsaison angesehen werden: Je höher der Index, desto mehr Schmelzen. (Der Index ist definiert als die Anzahl der Tage, an denen das Eis schmilzt multipliziert mit der gesamten zum Schmelzen zur Verfügung stehenden Fläche).

Dr. Thomas Mote, Geographieprofessor an der University of Georgia und Kollege von Professor Tedesco, bestätigte, dass die Gesamtschmelze im Jahr 2012 diejenige des Jahres 2010 gebrochen hat, als eine ähnliche Analyse durchgeführt worden war.

Der Rekord vom 8. August unterscheidet sich von der Verkündigung der NASA hinsichtlich eines noch nie da gewesenen Schmelzvorgangs Mitte Juli, berichteten Professor Tedesco und  andere Forscher. Sie hatte herausgefunden, dass es Tauwetter über 97% des gesamten Eisschildes gegeben hatte.

„Das Ereignis war außerordentlich in der Hinsicht, dass es ein extrem seltenes Ereignis ist“, sagte Professor Tedesco. „Stellen Sie sich Rio de Janeiro unter einer Schneedecke vor, dann verstehen Sie den Gedanken“.

Der Mitte Juli entdeckte extreme Schmelzvorgang erzeugte andererseits flüssiges Wasser, das nach einigen Tagen wieder gefroren ist. „Dies hat die physikalischen Eigenschaften der Schneedecke verändert – indem eine matschige Schicht entstand, die sich nach dem Wiedergefrieren in eine Eiskruste verwandelt hat – aber sehr wahrscheinlich hat dies keinen Beitrag zum Wassereintrag geleistet, der den Meeresspiegel steigen lässt“.

Der kumulative Schmelzindex steht andererseits für in den Ozean fließendes Wasser. Das gleiche Schmelzwasser kann die Dynamik des Eises beeinflussen, indem der Reibungswiderstand des fließenden Eises verringert wird, was zu einem beschleunigten Abfließen ins Meer führt.

In diesem Jahr kam es in fast allen Regionen zu extremem Schmelzen – im Westen, im Nordwesten und Nordosten – aber vor allem in höher gelegenen Gebieten. Meistens schmelzen Eis und Schnee in Hochlagen Südgrönlands höchstens an einigen Tagen. In diesem Jahr dauert es nun schon zwei Monate.

„Wir müssen vorsichtig mit Schlussfolgerungen sein, weil wir nur über ein paar Jahre sprechen, während die Geschichte Grönlands Millenien lang dauerte“, bremste Professor Tedesco. „Aber soweit wir heute wissen, ist die Erwärmung in der Arktis verantwortlich für die Auslösung von Prozessen, die das Schmelzen beschleunigen, und für die Rückkopplungs-Mechanismen, die es am Laufen halten. Schaut man auf die letzten paar Jahre, ist die Ausnahme zur Regel geworden“.

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*Das National Snow and Ice Data Center stellte Satellitendaten vom United States Air Force Defense Meteorological Satellite Program zur Verfügung.

Das NASA Cryospheric Sciences Program und die National Science Foundation (NSF) haben diese Forschungen gesponsert.

Online: Greenland Melting www.greenlandmelting.com

Profile http://www1.ccny.cuny.edu/prospective/gsoe/ese/directory/profile-record.cfm?customel_datapageid_1237265=1252241

Video: Zerstörung einer Brücke über den Watson River, Grönland, wahrscheinlich als Folge verstärkten Schmelzens. (Gefilmt von M.Tedesco) http://www.youtube.com/watch?v=kKjXKAatiIs

NASA Release: Satellites See Unprecedented Greenland Ice Sheet Surface Melt http://www.nasa.gov/topics/earth/features/greenland-melt.html

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Das Zitat „Das Ereignis war außerordentlich in der Hinsicht, dass es ein extrem seltenes Ereignis ist“, sagte Professor Tedesco. „Stellen Sie sich Rio de Janeiro unter einer Schneedecke vor, dann verstehen Sie den Gedanken“…

Neben diesem hier: „Das ist ein Golitah-Jahr – die größte Eisschmelze seit dem Beginn von Satellitenaufzeichnungen im Jahr 1979“…

… ist eines der lächerlichsten Zitate, die ich je gesehen habe.

Wie selten? Nun, Professor, zeigen Sie mir die Aufzeichnungen aus der Zeit vor der Überwachung mit Satelliten, dann könnten Sie einen Punkt haben. In Grönland schmilzt das Eis in jedem Sommer. In wie vielen Sommern der letzten 1000 Jahre gab es ähnliche Abschmelzraten? Ich glaube nicht, dass er uns das sagen kann. Ist ein einmal in 30 Jahren auftretendes Ereignis „selten“?

Ich denke mal, das hier passt dazu: ich zeige dieses Photo aus:

http://wattsupwiththat.com/2010/11/03/greenland-ground-zero-for-global-soot-warming/

 

Image from National Geographic online slide show – Photo: James Balog – click for more

Der Photograph Balog schreibt:

Im Winter akkumuliert sich eine riesige Menge Schnee auf dem Eis (2 bis 3 Meter, manchmal mehr), und wir reden nicht über 1 oder 2 Quadratmeilen, sondern über hunderttausende Quadratmeilen (bis zu 1 Million) auf der Westseite des Eisschildes und über ein ähnliches Bild auf der Ostseite… während der Schmelzsaison von April bis September … muss das Schmelzwasser irgendwohin fließen, und mit Sicherheit fließt es hangabwärts in großen Schmelzwasserströmen.

Das schwarze Zeug auf dem Grund der Seen sind Ruß- und Schmutzpartikel… aber nicht von einem Jahr, sondern vielen Jahrzehnten (die topographischen Gegebenheiten ändern sich nun mal nicht von Jahr zu Jahr). Auf einem Flug über die Eiskappe an einem klaren Tag kann man Hunderte riesiger Seen erkennen mit dem schwarzen Fleck auf dem Grund.

Dieses Experiment mit Ruß auf Schnee, durchgeführt von dem Meteorologen Michael Smith of WeatherData, wobei der Ruß einen gewaltigen Unterschied macht.

Antony Watts

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/08/15/more-hype-on-greenlands-summer-melt/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Peter Altmaier versucht, über die Runden zu kommen

Dass Altmaier gerade am Tag vor der Verkündigung seiner 10 Punkte der Inbetriebnahme des größten und modernsten Braunkohle-Kraftwerks der Welt bei Grevenbroich-Neurath beiwohnte, spricht Bände! In der Tat hat die „Energiewende“ bislang genau das Gegenteil der erklärten Ziele bewirkt, nämlich eine Zunahme statt einer Drosselung des Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid, das im Verdacht steht, die globale Erderwärmung zu beschleunigen. Infolge des überstürzten „Atom-Ausstiegs“ ist die „schmutzige“ Braunkohle bei uns wieder zum wichtigsten Primärenergieträger geworden. Die Deutschen können froh sein, dass der Energiekonzern RWE, der das neue Kraftwerk betreibt, weiterhin auf die Braunkohle setzt. Denn die von der politischen Klasse über den grünen Klee gelobten „Zukunftsenergien“ Wind, Sonne und Biomasse haben uns bislang nur Ungemach bereitet.

Das beginnt mit der durch die 20-jährige Stromabnahmepreisgarantie des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) ins Rollen gebrachte unkontrollierbare Kostenlawine. Die wiederholte Ankündigung von Senkungen beziehungsweise einer Deckelung der Einspeisevergütung hat zu einem Torschluss-Wettlauf beim Zubau von Photovoltaik-Kapazitäten geführt. Im kommenden Jahr soll die EEG-Umlage, die mittelständische Betriebe und Endkunden mit ihrer monatlichen Stromrechnung begleichen müssen, schon fünf Eurocent je Kilowattstunde betragen. Fachleute schätzen aber, dass aus den fünf Eurocent leicht auch sechs oder sieben werden können, weil die Zubau-Zahlen für das Jahr 2011 noch immer nicht veröffentlicht wurden. Die nationale Anti-EEG-Bewegung (NAEB e.V.) schätzt, dass allein der äußerst unzuverlässige Photovoltaik-Strom im Jahre 2011 durch die Stromkunden mit fast acht Milliarden Euro subventioniert wurde. Hinzu kamen schätzungsweise  4,3 Milliarden Euro für Wind- und  4,5 Milliarden Euro für Biogas-Strom. In diesem Jahr werden die gesamten EEG-Subventionen vermutlich über 20 Milliarden Euro liegen. Dazu kommen bald noch die unübersehbaren Haftungsrisiken der Netzanbindung der Offshore-Windparks, die nach einer politischen Übereinkunft mit den dort engagierten Firmen ebenfalls den Stromkunden aufgebrummt werden sollen.

Altmaier sieht richtig, dass diese Entwicklung sozialen Sprengstoff birgt. Wie das EEG um eine „soziale Komponente“ ergänzt werden könnte, deutet Altmaier aber nicht einmal an. Er bietet den „Einkommensschwachen“ lediglich eine kostenlose Energiesparberatung an. Damit überschreitet er die Grenze zum offenen Zynismus und bekräftigt gleichzeitig das mittlerweile in allen etablierten Parteien vorherrschende maternalistische Politikverständnis. Altmaier kündigt für Ende September einen „Verfahrensvorschlag zu einer grundlegenden Überarbeitung des EEG“ an. In Wirklichkeit lassen die bisherigen Erfahrungen nur einen Schluss zu: Das EEG muss weg. Die Produktion von subventioniertem Strom muss völlig eingestellt werden, damit der Strompreis wieder sinkt. Doch davor drückt sich Altmaier, weil er offenbar die EEG-Profiteure (schlaue Bauern, Zahnärzte, Oberstudienräte und sonstige gut verdienende Beamte und Freiberufler) vor der Bundestagswahl nicht verprellen will.

Altmaier sucht den „Konsens“ über den Zubau von Windkraft- und Biomasse-Kapazitäten und die dafür nötigen neuen Stromtrassen, deutet aber nicht einmal an, wie die Verspargelung, Vermaisung und Verkabelung der ganzen Republik mit den Anforderungen des Naturschutzes vereinbart werden könnte. Private Betriebe sollen „Energiemanagement-Systeme“ einführen und mithilfe von „Energie-Scouts“ für einen effizienteren Einsatz der immer teurer werdenden Energie sorgen. Um 30 Prozent könne dadurch der Strombedarf gesenkt werden. Ob das deutsche Firmen-Standorte in den Stand versetzen könnte, mit US-Standorten zu konkurrieren, die Strom und Gas für einen Bruchteil der in Deutschland verlangten Preise anbieten, fragt Altmaier nicht. Kurz: es geht Altmaier wohl hauptsächlich darum, die fundamentalen Widersprüche der „Energiewende“ bis zum Wahltermin zu verkitten. Aber schon eine Kältewelle im kommenden Winter könnte ihm einen Strich durch die Rechnung machen.

Edgar Gärtner EIKE zuerst erschienen auf Junge Freiheit