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Das IPCC gibt die Wissenschaft auf und macht Graue Literatur offiziell

Die meisten vernünftigen Leute würden graue Literatur nach den Fehlern im Bericht aus dem Jahr 2007 einfach nicht nutzen, um Kontroversen zu vermeiden und folglich Klimastudien politisch so agnostisch wie möglich zu halten. Es geht nicht darum, dass die Leugner der globalen Erwärmung jemals durch den Begutachtungsprozess kommen, so dass graue Literatur nicht notwendig ist, außer man fühlt sich danach, die lächerliche Behauptung, dass afrikanische Landwirte 50% Ernteeinbußen bis 2020 erleiden werden, in einen Wissenschaftsbericht aufzunehmen (diese Behauptung wurde ebenfalls schon als haltlos überführt).

Stattdessen haben sie die graue Literatur begrüßt. Sinnlos, oder? Vielleicht. Wenn ich beispielsweise möchte, dass weniger Menschen in Armut leben, definiere ich Armut einfach um, und – bitte sehr – diese Menschen sind nicht mehr arm. Ich könnte eine phantastische Karriere in der Politik machen, wenn ich die Leute dazu bringen könnte zu glauben, dass ich die Armut einfach durch eine Neudefinition beseitigt habe. Die Neudefinition grauer Literatur erfordert keine Wissenschaft und versucht, sie als wertvoll hinzustellen.

Es wird noch schlimmer, wenn man Wissenschaft oder die Umwelt ernst nimmt und man gerne konstruktive, auf Daten basierende Dialoge haben möchte. Das IPCC hat sich auch entschlossen, Geschlechts- und geographische Quoten hinsichtlich deren Mitglieder einzuführen. Also geht es ihnen nicht länger um die besten Wissenschaftler, sondern um die soziale Repräsentation des Komitees. Wenn man wie ich eine Triangel im Kopf hat, wenn man an Kultur und Politik denkt*, haben sie das IPCC von Vortrefflichkeit zu Fairness verschoben. Fairness ist notwendig, wir wollen nicht, dass Leute unfair ausgebremst werden, aber das Vorschreiben von Geschlecht und geographischer Zugehörigkeit bedeutet, dass es bei der IPCC-Wissenschaft nicht länger um Leistung geht, sondern um ein gutes Arbeitsprogramm. Und das ist inhärent unfair gegenüber den besten Wissenschaftlern, die nicht Mitglied des IPCC sein können, wenn sie die falschen Genitalien haben.

[*to have a triangle in mind. Wenn jemand weiß, was diese Redewendung bedeutet… ich habe trotz Recherche nichts Geeignetes gefunden. A. d. Übers.]

Die neuen Regeln bedeuten auch, dass fünf Mitglieder des IPCC aus Afrika stammen müssen und nur vier aus Nordamerika. Ich möchte nicht als elitär angesehen werden, nur weil ich das Glück hatte, in Nordamerika geboren worden zu sein, aber glaubt wirklich irgendjemand ernsthaft, dass es in Afrika 25% mehr Spitzenwissenschaftler gibt als in den USA und Kanada zusammen? In den USA allein wird 32% der Welt-Wissenschaft durchgeführt.

Aber das spielt keine Rolle, sagt das IPCC. Sie glauben, dass Amerika einen Vorteil hat, den kleine Länder nicht haben; üble Verbindungen zwischen Medien und Wissenschaft hindern immer noch auf unfaire Weise Wissenschaftler aus Entwicklungsländern daran, ihre Arbeiten zu veröffentlichen, obwohl sie überwältigend liberal sind, behaupten Aktivisten beim IPCC. Mit 25 000 Journalen mit freiem Zugang und Tausenden gedruckten Zeitschriften können diese Forscher offensichtlich nicht gedruckt und zitiert werden.

Im Zuge der sich weiter entwickelnden Geschichte und zunehmenden Zweifeln an der Glaubwürdigkeit des IPCC sagte Richard Klein am Stockholm Environment Institute in Schweden dem Journalisten Fred Pearce bei der Zeitschrift New Scientist, dass Quoten nach Geschlecht und geographischer Zugehörigkeit schon immer üblich waren, und sie haben das einfach formalisiert. „Die Mitgliedschaft basierte schon immer auf Expertise, geographischer Ausgewogenheit und Geschlecht.“

Was?

Wenn das IPCC den Skeptikern der Klimaänderung Munition liefern wollte, hat es im Grunde gerade ein ganzes Arsenal übergeben. Sie sagen jetzt, dass das IPCC niemals die besten Wissenschaftler  vor Ort gehabt habe, sondern dass diese speziell ausgesucht worden waren. Warum hat der InterAcademy Council (IAC) das nicht erwähnt in ihrer Analyse all der Dinge, die das IPCC falsch gemacht hat (hier)?

Offensichtlich könnte dies von Vorteil für andere Leute sein als für obskure Wissenschaftlerinnen in Brasilien. Ich kann einen Blogbeitrag schreiben und irgendetwas Wichtiges sagen, und es könnte in einen IPCC-Bericht im Jahr 2013 einfließen. Unglücklicherweise hat sich aber das Prestige, beim IPCC zitiert zu werden, seit 2001 erheblich verringert.

Hank Campbell
Bild und link: Christian Science Monitor/Newscom

Link zum Original dieser Übersetzung: http://www.science20.com/science_20/ipcc_gives_science_makes_grey_literature_official-91262

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Prof. Schellnhuber vom PIK wird Ehrendoktor der TU Berlin. Ein Kommentar!

Insbesondere die Eis-Albedo-Rückkopplung ist in Mode, weil man damit Sintflut-Ängste auslösen kann. Doch noch niemand hat die Frage beantwortet, wer das Klimasystem angetippt und im Quartär die sechs großen Kaltzeiten ausgelöst hat. Noch interessanter ist die Frage, wer sie beendet hat, denn nach der positiven Eis-Albedo-Rückkopplung-Hypothese müssten sich diese verstärken und dürften niemals enden! Und warum sollten Monsun-Systeme abrupt enden? Monsun heißt Jahreszeit und mit ihnen wechseln sich der asiatische Sommer- mit dem Winter-Monsun ab. Analog verhält es sich bei der Land-Seewind- und der Berg-Talwind-Zirkulation. Ihr Wechsel hängt von der Tageszeit und der Sonneneinstrahlung ab.

Dass nun Professor Dr. Hans Joachim Schellnhuber als Erfinder der „Kippelemente“ gefeiert und mit einem Ehrendoktorhut ausgestattet wird, ist erstaunlich. Aber noch erstaunlicher ist, dass er diesen von der Technischen Universität Berlin erhält, ob seiner „hervorragenden wissenschaftlichen Verdienste auf dem Gebiet der Klimafolgenforschung und Politikberatung“. Hat die TU Berlin bei aller Sucht nach politischer Aufmerksamkeit daran gedacht, wie sehr sie ihrem hervorragenden Ruf in der Fachwelt schadet?

Überträgt man die Kippelement-Hypothese von dem abstrakten Klimasystem auf das reale Wetter, so drängen sich Fragen auf wie: Wer kippt ständig das Wetter um und sorgt für seine sprichwörtliche Wechselhaftigkeit? Kann man auf einen Luftdruck-Knopf drücken und Luftdruckgebilde umkippen? Wenn ein Hoch umkippt, wird es dann zu einem Tief? Und wo ist der Schalter, um eine Nord- in eine Südströmung umkippen zu lassen? Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sollte weiter spielen, aber nicht auf Kosten der Steuerzahler. Seine sofortige Schließung wäre ein kleiner, aber wirkungsvoller Beitrag, um die Schuldenkrise nicht weiter kippen zu lassen in eine irreversible Schuldenkatastrophe.

Zur Verleihung der Ehrendoktorwürde an Hans Joachim Schellnhuber, Leiter des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), erklärt der Dipl.-Meteorologe Dr. Wolfgang Thüne von der „Oppenheimer Werkstatt für Wetterkunde“:

Die Technische Universität (TU) Berlin beschädigt ihren exzellenten Ruf durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Schellnhuber. „Die Klimaforschung von Schellnhuber & Co. ist reiner Voodoo-Zauber, um Ängste in der Bevölkerung zu schüren und in grossem Stil an das Geld vom Steuerzahler zu kommen“, erklärte Thüne.

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) verschwendet sinnlos Geld auf Kosten der Steuerzahler.  „Klimaschutz“ sei wissenschaftlicher Schwindel, weil sich das Wetter nicht schützen lasse. Thüne fordert die sofortige Schließung des PIK. „Das wäre  ein kleiner, aber wirkungsvoller Beitrag, um die Staatsverschuldung nicht weiter ausufern zu lassen.“.

Dr. Wolfgang Thüne

Dr. Wolfgang Thüne, Dipl.-Meteorologe, Jahrgang 1943, langjähriger Wetterexperte des ZDF, weist seit Jahren auf Fälschungen und Betrügereien rund um den Weltklimarat der UNO (IPCC) hin. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschienen:

Propheten im Kampf um den Klimathron

ISBN 978-3-00-035070-2




Umweltsachverständiger Martin Faulstich erzeugt Umweltangst wegen mangelnder Bildung?

Der Satz widerspricht gleich zwei fundamentalen Erkenntnissen der Naturwissenschaft, die noch aus dem 19. Jahrhundert stammen. Das sind der Satz von der Erhaltung der Energie und der Satz von der Erhaltung der Masse. Verständlich ausgedrückt bedeutet das nichts weiter als, dass weder der Mensch, noch die belebte Natur Energie oder Masse, also die chemischen Elemente der Erde, durch ihre Vermehrung oder durch ihren Konsum verbrauchen können.

Das einzige, was wirklich möglich ist, ist die Umwandlung von einer Energieform in eine andere oder von einer Materie in eine andere, zum Beispiel die Bildung einer Pflanze aus CO2, Wasser und verschiedenen Mineralien des Bodens. Alle chemischen Elemente bleiben dabei völlig unverändert erhalten. Mit dem Wachstum der Pflanzen ist die Umwandlung der Energie des blaugrünen Sonnenlichts in chemische Energie verbunden. Mithilfe der chemischen Energie der Pflanzen können Tiere und Menschen „Arbeit“ leisten und ihre Umwelt umgestalten. Dabei ist „Arbeit“ – damals gemessen in Pferdestärken – eine besonders wertvolle Form von Energie.

Die Umwandlung, also die Nutzung, der chemischen Energie der Pflanzen durch den Menschen in der Form von „Arbeit“ geht heute soweit, dass wir mit fossilem Material aus Pflanzen wie Kohle oder Öl Maschinen, wie zum Beispiel Autos oder Flugzeuge,  für uns arbeiten lassen. Die Milliarden Jahre nicht versiegende Energiequelle für das biologische Leben auf der Erde, aber auch für alles, was wir Menschen auf der Erde selbst arbeiten und arbeiten lassen, stammt aus einem winzigen Anteil des blaugrünen Lichts der Sonne, welches auf grüne Blätter fällt, statt auf den Erdboden. Würde dieses Licht nicht von den Blättern absorbiert und den Boden treffen, wäre es dort kaum messbar wärmer. Dazu wäre noch vieles zu sagen.

Würden Naturwissenschaftler – wie der eingangs zitierte Vorsitzende des Sachverständigenrates für Umweltfragen – ihre Menschen vollständig über das gesicherte Wissen der Naturwissenschaften aufklären, bestünde die Gefahr, dass niemand mehr einen „Lehrstuhl für Rohstoffe und Energie“ oder dieses „Wissenschaftszentrum Straubing“ oder den ganzen „Sachverständigenrat für Umweltfragen“ der Bundesrepublik Deutschland mit seinen Steuergeldern teuer bezahlen möchte. Naturwissenschaftler und Techniker, die ihren hoch bezahlten Beruf dazu missbrauchen, den Menschen Angst vor der Zukunft zu machen, sollten besser bei normaler Bezahlung mit dem Bau von Windrädern beschäftigt werden. So könnte die recht teure Umarbeitung von Wind in „Öko-Strom“ vielleicht etwas bezahlbarer gemacht werden.

Dr. Gerhard Stehlik EIKE, Hanau




USA befreien sich aus Umklammerung der Ölscheichs-800.000 Deutsche können Strom nicht bezahlen

USA befreien sich aus Umklammerung der Ölscheichs

Experten zufolge wird die Abhängigkeit der USA von Öllieferungen aus den Golfstaaten in 20 Jahren fast verschwunden sein. Neue Technologien könnten den außenpolitischen Kurswechsel einläuten.

…Neue Technologien bei der Erschließung von Rohölvorkommen machen es möglich, dass Amerika seine Abhängigkeit vom Nahen Osten reduziert. Bis zum Ende des Jahrzehnts, so prognostizieren Energieexperten jetzt, wird die Ölabhängigkeit gegenüber den Golfstaaten halbiert, bis 2035 sogar fast komplett verschwunden sein…

…Dass diese Vorkommen mittlerweile ausgebeutet werden können, ist zu einem großen Teil dem inzwischen weit verbreiteten Einsatz eines Verfahrens zu verdanken, das hydraulisches Fracturing oder kurz „Fracking“ genannt wird. Die Methode ist in den vergangenen zehn Jahren auf amerikanischen Förderfeldern perfektioniert worden, die bis dato als unwirtschaftlich galten…

…Die Wiederbelebung der US-Förderfelder drückt die Ölpreise. Das stützt die Wirtschaft zu einem Zeitpunkt, an dem durch die globale Konjunkturverlangsamung ein Nachfrageeinbruch droht.

Die Research-Firma Raymond James hat ihre Prognose für US-Rohölpreise im Jahr 2013 erst jüngst auf 65 Dollar je Barrel nach zuvor 83 Dollar gesenkt. Die Analysten begründen dies auch damit, dass die Förderung in den USA viel schneller gestiegen ist als zuvor angenommen…

Die ganze Story aus dem Wallstreet Journal übersetzt von „Die Welt“  finden Sie hier:

Und nun das Gegenstück dazu..

800.000 Deutsche können Strom nicht bezahlen

Der Ruf nach Rabatten beim Strompreis wird lauter: SPD-Politiker und Verbände wollen einkommensschwache Haushalte unterstützen. Ein aktueller Vergleich zeigt, wo es in Deutschland besonders teuer ist….

…Mögliche Kostensteigerungen im Zuge der Energiewende haben Forderungen nach einem Strompreisrabatt für einkommensschwache Haushalte verstärkt. Energieunternehmen sollten verpflichtet werden, die ersten 500 Kilowattstunden pro Haushalt zum günstigsten eigenen Tarif anzubieten, fordert SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber in einem Strategiepapier, das er im SPD-Vorstand vorstellen will.

Zudem soll es ein Milliarden-Förderprogramm geben, damit zum Beispiel energiesparende Kühlschränke angeschafft werden können…

..Peters (Präsident des Bundes der Energieverbraucher) sagte, 600.000 bis 800.000 Menschen in Deutschland werde bereits der Strom abgestellt, weil sie ihn nicht mehr zahlen könnten. Mit einem Gutscheinmodell könnten gerade Einkommensschwache entlastet werden und müssten bei 500 Kilowattstunde gratis nicht gleich im Dunkeln sitzen. Die Energiewende sei richtig, so Peters…

Lesen Sie die ganze traurige Geschichte hier in „Die Welt.“

Was macht die Regierung dieses Landes inzwischen?

Sie verbietet die Förderung von Schiefergas in diesem Land. Sicher ist sicher 

Michael Limburg, unter Verwendung von Artikeln von „WSJ & Die Welt“




Das Ende der Klimakatastrophe und der Agenda 21: Lord Moncktons Bericht aus Rio

Anmerkung des Übersetzers: Die Abkürzungen GIG und MAD sind die Flugplatzkürzel für Rio bzw. Madrid, die auf den Kofferlabels stehen (siehe Bild rechts). Lord Monckton ist also von MAD nach GIG geflogen. Daraus lässt sich im Englischen aber auch ein unübersetzbares Wortspiel machen. Ein „Mad Gig“ kann man mit wenig dichterischer Freiheit auch als „verrückten Auftritt“ bezeichnen – genau darauf spielt Lord Monckton hier an.

Der beabsichtigte Triumph der neuen Religion über die alte wurde durch ein Licht emittierendes Diodensystem symbolisiert, das Hunderttausende Dollar kostet und das die normale Flutlichtbeleuchtung von Christus dem Erlöser in ein unschönes, grelles grün verwandelt hat, so dass Er wie ein riesiges Gummibärchen aussah. Glücklicherweise hat ein göttlicher Eingriff (oder vielleicht der Gore-Effekt) dafür gesorgt, dass die vulkanische Felsnadel mit der Statue oben ungewöhnlicherweise für diese Jahreszeit in dichte Regenwolken gehüllt war, was dieses grauenhafte, aber teure Sakrileg völlig unsichtbar machte. Man gewähre der alten Religion 10 Punkte. Gott lässt sich nicht austricksen.

Sehen Sie hier das Original Interview mit Lord Monckton in Rio. (Nur in Originalsprache) mit Dank an Spürnase J. Michele

Soldaten mit halbautomatischen und – aus irgendwelchen Gründen – auch großkalibrigen Waffen bewachen dieses teure und verachtenswerte kindische Propagandasymbol um sicherzustellen, dass niemand symbolisch dem Triumph der Auferstehung neue Geltung verschafft, indem das unnatürliche grüne Licht abgeschaltet und durch das traditionelle leuchtende weiße Licht ersetzt wird.

Der Müll, der die Straßen und selbst die einst makellosen Strände von Copacabana und Ipanema verschmutzt, ist mit Sicherheit ein Symbol für den Müll, der bei diesen Verhandlungen herauskommt. Man kann sicher sein, dass es Müll ist, weil die UN in diesem Jahr zum ersten Mal die Konferenz beispiellos in die Länge gezogen haben, um sicherzustellen, dass man täglich aktualisierte Versionen des zentralen Verhandlungstextes bekommt. Wenn jemand etwas versteckt, dann weil er etwas zu verstecken hat.

In einem Manöver, das symbolisch für die beabsichtigte globale Diktatur ist, die die mehr oder weniger offen ausgesprochene Ambition der Möchtegern-Weltregierungsmitglieder und einer Klasse von Regierungen in den UN ist, die der Demokratie überdrüssig sind und die die einfachen Leute verachten, wurde die vermeintlich „transparente“ Konferenz von ‚Eierköpfen’ erbarmungslos in drei separate Konferenzen von ‚Eierköpfen’ unterteilt.

Erstens, symbolisch für den strengen Kommunismus, der der ideologische Ursprung der faszinierenden, glänzenden neuen Diktatur, den die UN herbei sehnen und für den die Oberstrategen im vorigen Jahr um diese Zeit ein Treffen abgehalten hatten, die dem Generalsekretär Ban Ki-Moon nach Vorschlägen fragte, wie man die nationale Souveränität (und damit die Demokratie) beenden könnte, ist, dass die Ausstellung, die sich bei früheren UN-Konferenzen neben der Haupthalle befand, in der die Plenarsitzungen stattfanden, dieses Mal einige Meilen entfernt in einem Zelt aufgebaut worden ist, das enthüllend der „Volkskongress“ [the „People’s Congress“] genannt wurde.

Zweitens, als Symbol für die permanente Gefangenschaft von nahezu jedem, den Ban Ki-Moons korrupte, totalitäre Weltregierung hervorbringt, wurden die Nicht-Regierungs-Organisationen in einem schmutzigen, seelenlosen, zerbröselnden Konferenzzentrum [Rio Centro conference center] untergebracht, in dem Hunderte bewaffneter, martialisch gekleideter Rowdys die Mitglieder absichtlich davon abhielten, dem riesigen Betonbunker zu nahe zu kommen, in dem die tatsächlichen Verhandlungen stattfanden.

Drittens, um die totale Trennung der Regierenden von den Regierten zu symbolisieren, was zur Norm werden wird, wenn die UN die Macht übernehmen, wurden die Regierungsdelegationen, die in einer tausende zählenden Flotte von Sprit fressenden, Kohlenstoff emittierenden Limousinen unterwegs waren, begleitet von Geheimpolizisten auf Harley-Davidson-Motorrädern in fast totaler Isolation gehalten, und zwar sowohl von den Nicht-Regierungs-Organisationen als auch von den einfachen Leuten.

„Sekundärpässe” zum begrenzten Zugang zu den Plenarsitzungen wurden nur denen ausgehändigt, bei denen sich die UN absolut darauf verlassen können, dass sie keine wie auch immer geartete Fragen dazu stellen, was eigentlich los ist. Die Main-Stream-Medien der Welt haben natürlich Zugang: Man kann heutzutage darauf bauen, dass sie die Arbeit der UN mit uninteressierter, nicht hinterfragter und stumpfsinniger Übereinstimmung begleiten.

Nachdem ich mit einem direkten Nachfahren des Imperators von Brasilien in einem guten Restaurant vor einigen Abenden diniert hatte, tauchte eine Kavalkade (oder Prozession) vor dem Eingangsportal auf. Zuerst eine lärmende Harley-Nachahmung; dann zwei SUVs voller UN-Rowdys; dann eine schwarze VIP-Limousine mit dem Diktator von Ruanda und seinen Erfüllungsgehilfen darin, dann mehrere weitere Wagenladungen von Rowdys, dann zwei Motorräder. Einer der Rowdys schubste mich mit einem Fluch beiseite, symbolisch für die neue Weltordnung, wo Sie [They] die Befehle geben und wir herum gestoßen werden. Zum Glück kann ich mich wehren. Ich werde den Diktator auf meiner Liste der Empfänger von Weihnachtsgrüßen durchstreichen. Das habt ihr nun davon!

Also, was wollen Sie [They] nun auf dieser Konferenz? Der Entwurfstext für die Konferenz, über den verhandelt werden soll, enthielt durchweg die gewöhnlichen bedeutungslosen Floskeln zur „nachhaltigen Entwicklung“, den Rechten von Frauen und der Geschlechtergleichheit, die Rechte indigener Völker, sich an Rassendiskriminierung zu ihren Gunsten zu erfreuen (es waren viele perplexe Indianer {äh, sorry, „Native Americans“} anwesend, die ihren traditionellen Federschmuck trugen und die in den zugigen Betonkammern des Konferenzzentrums umher liefen), die Notwendigkeit, die Bevölkerungszahl auf eine geeignete Größe zu reduzieren und andere traditionelle Forderungen der Beton-Linken.

Eines in einer Serie schlecht gezeichneter, aber an prominenter Stelle von indoktrinierten [!!] Kindern aufgehängten Poster zeigte die Sonne als Arzt verkleidet, der die Krankheit der Erde diagnostiziert: „Ich fürchte, Sie haben die Menschen“. In UK ist es illegal, Kinder auf diese Weise zu indoktrinieren. Aus diesem Grunde hatten wir auch vor dem High Court Erfolg, die Science fiction Horror-Komödie von Al Gore als Propaganda und nicht als Wissenschaft zu brandmarken.

Warum also diese zwanghafte Geheimniskrämerei? Warum hält man die nationalen Unterhändler fern von den Nicht-Regierungs-Organisationen, die bisher immer Zugang zu solchen Konferenzen hatten? Warum werden die aktualisierten verhandelten Texte nicht veröffentlicht? Ein Grund fehlt noch. Die UN wissen sehr genau – wenn die Leute wissen würden, was in den im Allgemeinen kraftlosen Text eingefügt worden ist, würden sie nicht mehr dafür einstehen.

Beispiel: Bei der Klimakonferenz in Durban im vorigen Jahr erhielt ich eine Kopie des Verhandlungstextes, den ich als Zusammenfassung bei WattsUpWithThat gepostet habe. Einige Tage später kontaktierte mich WordPress, die jeden Tag eine halbe Million Beiträge betreut, um mir zu sagen, dass dieser Beitrag öfter als jeder andere an diesem Tag angeklickt worden ist. Warum waren die Leute so interessiert? Weil nicht einer unter den Tausenden Journalisten sich die Mühe gemacht hatte zu berichten, was tatsächlich im Verhandlungstext gestanden hatte.

Mein Bericht enthüllte, dass auf der Klimakonferenz vorgeschlagen worden ist, Mutter Erde das Recht zu garantieren, jede westliche Nation vor einen neu zu schaffenden Klima-Gerichtshof zu zerren und die CO2-Konzentration zu halbieren, was zum Aussterben der meisten Pflanzen- und Tierarten auf der Erde führen würde. Die katastrophale Publicity dieser Enthüllungen führte dazu, dass die UN die vollständige Hälfte des Verhandlungstextes von Durban innerhalb von 24 Stunden nach meiner Enthüllung aufgaben.

Die UN wollten diese Demütigung nicht noch einmal erleben. Also haben sie sichergestellt, dass der Entwurf so nichtssagend war, dass selbst Greenpeace die UN verurteilt hat, nicht weit genug gegangen zu sein. Stattdessen wurde das gesamte wirklich schädliche Material geheim gehalten. Zweifellos wird es in den Text während der Verhandlungen eingefügt werden. Er wird dann als ein fait accompli nach der gewöhnlichen Nachtsitzung präsentiert werden, und die Medien der Welt werden pflichtgemäß den Verhandlungsführern zu der guten Arbeit gratulieren, die sie gemacht haben.

Ein hoher UN-Funktionär, mit dem ich gesprochen habe, sagte, dass die Organisation inzwischen so korrupt geworden ist, dass es zu einer Reihe sexueller und finanzieller Skandale am Gebäude des Hauptquartiers in New York gekommen war. Die UN, erzählte er, haben sie dann gedrängt, nichts davon der Polizei zu erzählen, wie es das Protokoll eigentlich verlangt. Er sagte, dass die Enthüllung des Inhalts des aktualisierten Durban-Verhandlungstextes zu einem grundlegenden Umdenken innerhalb der UN geführt habe. Man habe sich entschlossen, die Pantomime auszuarbeiten, die ich beschrieben habe, und jeden außer ein paar Auserwählten daran zu hindern, mit den Unterhändlern zu sprechen.

„Transparenz?” prustete er los. „Nicht unter Ban Ki-Moon. Alles ist jetzt versteckt – und die UN haben eine Menge zu verstecken. Aber nennen Sie meinen Namen nicht – diese Leute sind rachsüchtig!“

Wie ich in einer Pressekonferenz hier sagte, die UN haben sich überlebt und sollten jetzt zu einem Ende gebracht werden. Alles, was sie tun, könnte besser getan werden mit wesentlich geringeren politischen und finanziellen Kosten und durch individuelle Nationen, die die plündernden UN-Mittelsmänner hinaus werfen.

Die UN hatten ihre Tage. Es ist Zeit, sie abzuschaffen, in einem Akt, der symbolisch steht für Freiheit und Demokratie, die wir, das Volk, für uns behalten zu beabsichtigen, ob die Diktatoren in Wartestellung und ihre kriecherischen Speichellecker das nun mögen oder nicht.

Christopher Monckton of Brenchley in Rio de Janeiro

Link: http://sppiblog.org/news/lord-monckton-reports-from-rio#more-7849

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Tod in Rio – Begräbnis einer Illusion

Englische Parlamentarier wissen nicht, wie die CO2-Ziele erreicht werden sollen, die sie beschlossen haben.

von Christopher Booker, Telegraph, 23. 6. 2012

Als Leser (des Telegraph) ihre Abgeordneten um eine Erklärung baten, wie England seine CO2-Emissionen um 80 Prozent senken könnte, fielen die Antworten besorgniserregend aus.

Der großen weltweiten Klimawandel-Alarmschlägerei geht schon seit längerem die Luft aus, und das traurige Fiasko der jüngsten Rio-Konferenz zeigt an, dass sie nun tot und begraben ist. „Es ist zum Heulen, es ist erschreckend,“ barmte ein Sprecher des WWF, einer von den Tausenden von Grünen Aktivisten, die nach Rio geflogen waren, viele davon auf Steuerzahlers Kosten, um die letzten Beerdigungsfeierlichkeiten für ihren untergehenden Traum zu erleben. Einer der ihren, der an vorderster Linie tätige Sprecher, der grüne Guru James Lovelock, bekannt wegen der Gaia-Idee (Anm. d. Ü.: Die Gaia-Idee denkt sich die Erdoberfläche als einen biologischen Organismus), gibt nun zu, dass der Klimawandel-Alarm ein tragischer Fehler gewesen wäre, und dass das Gerede von der „nachhhaltigen Entwicklung“ nichts als „bedeutungsleeres Gefasel“ wäre.

Aber das “Super Scheitern” von Rio, wie Friends of the Earth es nennen, sollte uns daran erinnern, dass sich England als einziges Land auf der Welt gesetzlich zum Vermindern seiner CO2-Emissionen um 80 Prozent in den kommenden 40 Jahren verpflichtet hat. Das Klimawandel-Gesetz präsentiert uns laut der regierungseigenen Zahlen eine Rechnung von bis zu £18 Milliarden (‚billions‘) jährlich bis zum Jahre 2050. Damit ist es das teuerste Gesetz, welches jemals von unserem Parlament verabschiedet worden ist.

Aber noch wichtiger ist die Frage: wie konnten die fast einstimmig für dieses Ziel votierenden Abgeordneten (nur drei waren dagegen) nur glauben, wir könnten diese Verpflichtung erfüllen, ohne tatsächlich unser gesamte Wirtschaft dicht zu machen?

Diese Frage sollten meine Leser ihren Abgeordneten zu stellen – wie ich im vergangenen April anregte – und ich danke nun allen, die mir die Antworten von fast 50 Abgeordneten zuschickten.
Es ist noch bedrückender, als ich befürchtete.

Die Frage an die Abgeordneten war einfach.

Da wir zu 75 Prozent von CO2-emittierenden Brennstoffen bei der Elektrizität abhängen und mit unserem Transportsystem zu 100 Prozent, wie können wir in der Praxis die Emissionen um vier Fünftel reduzieren? Wir dürfen uns doch nicht einreden, wir könnten uns auf  „Erneuerbare“ wie Wind und Solar zur Auffüllung der Lücke verlassen, weil diese Energien so unbeständig sind, dass wir eine 100prozentige Reserve an fossiler Befeuerung brauchen, damit wir unsere weitgehend computerabhängige Wirtschaft am Laufen halten können.

Keine der Antworten von 47 Abgeordneten zeigte auch nur das leiseste Verständnis für die Frage. Viele stützten sich einfach auf einen vorformulierten Brief aus dem Energie- und Klimawandel-Ministerium, der mit den Worten begann: „De-Karbonisierung bedeutet nicht De-Industrialisierung.“ Die ehrlicheren Abgeordneten schickten den Brief einfach weiter, andere kopierten Teile daraus, um den Anschein zu erwecken, die Antwort stammte aus ihrer eigenen Feder.

Einige, wie zum Beispiel unser Klimawandelminister Greg Barker, fabulierten über “den Grünen Deal, Initiative für Erneuerbare, Intelligente Stromzähler“. Fiona Bruce (konservativ, Congleton) “versicherte, dass der Wind über Land die bei weitem billigste große erneuerbare Energiequelle ist”. Roberta Blackman-Woods (Labor, Durham) behauptete, “fast eine Million Menschen arbeiten nun in der CO2-armen Wirtschaft, und es gibt Potential für weitere 400.000 grüne Arbeitsplätze bis 2020”.

Die dümmste Antwort kam von Oliver Letwin, der sagte, dass die zitierten Kosten des Klimawandel-Gesetzes grob übertrieben wären (dabei merkte er nicht, dass die Zahlen von der eigenen Webseite des Energie- und Klimawandelministeriums stammten), und er sagte voraus, dass Photovoltaik, Windenergie und das Abscheiden von CO2 (bis heute nicht da) bald so billig wären, dass sie innerhalb von ein paar Jahren “ohne Subventionen betrieben werden könnten”.

Wie jeder Leser feststellen konnte, ist kein einziger Abgeordneter auf die Frage eingegangen. Nicht einer hat sich ernsthaft damit befasst, oder das leiseste praktische Verständnis dafür gezeigt, wie Elektrizität erzeugt wird und wie unser Transportsystem funktioniert. Sie spuckten nur die irrelevante, jargon-durchtränkte Propaganda anderer aus. Wie ein Leser feststellte: „Am meisten deprimiert, dass all diese Idioten an den Nonsens auch noch glauben, der ihnen vorgekaut wird.“

Sie leben wie unter einer Käseglocke von Glaubenssätzen, abgekoppelt von der Realität. Das aber sind die Menschen, die das vernichtendste Gesetz unserer Geschichte verabschiedet haben – im Namen einer Illusion, die kürzlich in Rio gestorben ist.

Irgendwann in der Zukunft wird dieses Klimawandelgesetz im Papierkorb der Geschichte landen, wenn unser Land überleben will. Ihren Briefen nach zu urteilen, werden diese Abgeordneten die wirklich Letzten sein, die das einsehen. Wie der Mann vom WWF formulierte:

„Es ist zum Heulen, es ist erschreckend.“

Besser könnte man es nicht sagen.

Original hier.

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




Merkels Energiewende: Extrem teuer, aber direkt in die Sackgasse

Der ideologisch begründete, von allen anderen Industrieländern als schwer verständlich angesehene radikale Umbau der deutschen Energiewirtschaft, der  einen massiven Ausbau der Wind- und Solarstromerzeugung sowie der Stromerzeugung mit Biogas mit dem Ziel der Zurückdrängung von Kohle und Kernkraft anstrebt, wird bereits seit mehreren Jahren verfolgt.  Dieses wegen seiner Widersprüche zur Physik, der zahlreichen und unverständlichen schweren Versäumnisse und  der absehbaren Unbezahlbarkeit unerreichbare Ziel wird zur Ausschaltung störender Einflüsse des freien Marktes mit immer neuen Gesetzes-Instrumenten der Planwirtschaft verfolgt, wobei die derzeitige konservativ-liberale Bundesregierung seltsamerweise die Energiepolitik der Grünen übernommen hat. Mit der im März 2011 überstürzt beschlossenen und nur politisch motivierten Stilllegung von 8 Kernkraftwerken und damit dem Wegfall eines wichtigen Teils der nicht vom Wetter und vom Tageslicht abhängigen Stromversorgung wurde die bereits kritisch gewordene Situation noch zusätzlich verschärft. 

Die Regierung war schon lange von allen renommierten Fachleuten und Institutionen vorgewarnt. Kein einziges der heute immer größer werdenden Probleme war unvorhersehbar. 

Und sie hat den dramatischen Kurswechsel von 2011 ohne jede Vorwarnung und Konsultation der stark betroffenen und geschädigten Nachbarländer exekutiert – eine Rücksichtslosigkeit, die sich vermutlich noch rächen wird.

Die im Herbst 2010 verkündete Energiewende hatte tatsächlich das Jahr  2050 als Planungshorizont. Keine Nation dieser Welt hat jemals etwas auch nur annähernd Absurdes in ihrer Wirtschafts- oder Energieplanung vorgelegt. Mittlerweile beträgt die Haltbarkeit deutscher energiepolitischer Ankündigungen bis zu ihrer Änderung nur noch Monate.

Die deutsche Energiepolitik in den vergangenen eineinhalb Jahren gleicht einer  Fieberkurve. Ihre schnellen Kurswechsel sind für die Wirtschaft schlimm genug. Was dabei aber leider unverändert  beibehalten blieb, sind ihre fundamentalen Fehler aus der Vergangenheit: Die planwirtschaftlichen und damit stets zu hohe Kosten verursachenden staatlichen Maßnahmen, die unter dem Sammelbegriff „Erneuerbare Energien-Gesetz“ bekannt sind. Und die Reihe dieser Fehler wird konsequent verlängert.

Die Regierung zappelt jetzt in den selbst gelegten Fallstricken. Die durch ihre Fehler verursachten Probleme werden noch durch neue und stets planwirtschaftliche Fehlentscheidungen zu verzögern versucht, was nur neue Schäden hervorruft und immer das gleiche Resultat ergibt: Die Risiken steigen weiter und die Stromverbraucher müssen es bezahlen. 

Die unten präsentierte Liste der Fehler ist vermutlich bereits unvollständig, wenn Sie diesen Artikel lesen.

 Die Grundfehler der Energiewende

Der Kern des Kurses der Regierung ist das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG). Es weist vier grundsätzliche Fehler auf, die sich durch die strikte Durchsetzung und Ausweitung dieses Gesetzeswerks in eine Bedrohung des Standorts Deutschland  verwandelten, ohne der Umwelt zu helfen :

  1. Die unverständliche Fokussierung des EEG auf die Stromerzeugung ignorierte den Sektor Wärmeversorgung sowohl bezüglich der dort umgesetzten Energiemengen als auch bezüglich der Importabhängigkeit der dort eingesetzten, überwiegend fossilen Energieträger. Dessen verspätete Einbeziehung (Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich) war von abrupten Änderungen der Förderung bis hin zu  vorübergehenden Stops  gekennzeichnet, die die  Heizungsbranche  einem unberechenbaren Wechselbad aussetzten und die dringend notwendige Modernisierung bremsten. Stagnation auf niedrigem Niveau ist das Ergebnis. Die Milliardensubventionen wurden an diesem für Deutschland wichtigsten Energiesektor vorbei gelenkt – und dies dazu noch mit erheblichen volkswirtschaftlichen Kollateralschäden im Sektor der Stromwirtschaft, dem das EEG eigentlich dienen sollte.
  2. Das  Ziel, bei der Stromerzeugung von fossilen Energieträgern wegzukommen, wurde mit einer falschen Förderungspolitik angegangen: Man wählte bestimmte Techniken dafür aus, anstatt Einsparziele für die Energieträger vorzugeben und die Wahl der dafür geeigneten Techniken bzw. deren Weiterentwicklung dem industriellen Wettbewerb zu überlassen. Damit schuf man Förderreservate für bestimmte Techniken, von denen sich die  für das sonnenarme Deutschland weitgehend ungeeignete Photovoltaik als ein finanzielles Fass ohne Boden bei gleichzeitigem äußerst geringem Nutzen erwies – außer für China.  Als ebenso ungeeignet für die Stromversorgung eines Industrielandes erwies  sich auch die  unzuverlässige Windkraft.
  3. Der Grundidee, der das EEG dienen sollte, nämlich die Umwelt   zu schützen, wurde es  nur ganz am Beginn dieser Entwicklung gerecht. Jede Energietechnik, auch die "grünen", deren Potenzial in die Leistungsregion von Hunderten von Megawatt oder darüber ausgebaut wird, wird damit zwangsläufig zu einer von Umweltschützern stets verdammten „Großtechnologie“ – mit allen zugehörigen Nachteilen wie  Flächenverbrauch und Verlust an Biodiversität (Energiepflanzen),    Rohstoffverbrauch, Umweltbelastungen durch schädliche chemische Emissionen (Photovoltaik) oder Lärmbelastungen (Windkraft); von der Landschaftsverschandelung gar nicht zu reden. Man hat am Ende nur  alte Umweltprobleme gegen neue, problematischere  ausgetauscht.
  4. Das EEG hatte von Anfang an planwirtschaftliche Tendenzen, die sich mit den extrem zunehmenden Subventionen für die ausgewählten „Erneuerbaren“ zur Umwandlung des ehemals marktwirtschaftlich ausgerichteten Energiesektors in einen von Planwirtschaft gefesselten Sektor auswuchsen. Diese Planwirtschaft wird von der Regierung weiter ausgebaut. Mit den zwangsläufigen Folgen, die eine Planwirtschaft kennzeichnen:  Verschwendung in Milliardenhöhe; starke  Energiekostensteigerung („Energiearmut“),  Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, Abwanderung der Industrie, am Ende Arbeitslosigkeit.

Die Regierung will bis 2030 die Stromerzeugung aus „Erneuerbaren“ auf 50% bringen und bis 2050 auf 80%. Allerdings ist selbst eine auch nur teilweise sichere  Versorgung des Landes mit Wind- und Solarstrom nicht möglich. „Die Stromeinspeisung sämtlicher Photovoltaik- und Windkraftanlagen kann zeitweise nahe null Prozent liegen, während hohe Einspeiseleistungen von mehr als 50 Prozent der installierten EE-Kapazitäten (= Erneuerbare Energien) nur an 5 bis 10 Prozent der Jahresstunden erbracht werden“, stellte der Bundesverband Energie und Wasserwirtschaft BDEW in seinem Monitoringbericht Ende 2011 nüchtern fest. Deshalb wird jetzt die gesamte Stromversorgung doppelt aufgebaut: Mit einem gewaltigen Anteil der „Erneuerbaren“ und dazu ein mindestens 80 % der gesamten Stromnachfrage abdeckendes Netz von Kohle- und Gaskraftwerken. Stromimporte müssen  dann die restliche Lücke ausfüllen. Zudem muss das Übertragungsnetz enorm ausgebaut werden, weil die meisten Windräder leider im Norden stehen, wo ihr Strom nicht gebraucht wird. Durch Offshore-Windparks werden es noch mehr.

 Die Liste der Versäumnisse und Fehleinschätzungen wird immer länger

Die Regierung hat erst vor kurzem begriffen, dass von Anfang an – das heißt bereits seit Einführung des EEG – riesige Stromspeicher zum Ausgleich der systembedingten starken Schwankungen des eingespeisten Wind- und Solarstroms erforderlich gewesen wären, die es aber nicht gab und die es auch innerhalb der kommenden 15-20 Jahre nicht geben kann.  Damit war ein Ausgleich dieser Schwankungen von vornherein ausgeschlossen. Kraftwerke mussten das übernehmen. Und die dafür geeignetsten sind Kernkraftwerke. Sie arbeiten nicht nur CO2-frei, sie waren und sind konstruktionsbedingt die mit Abstand schnellsten Regler im Netz, die mit ihrer großen Leistungsregelungs-Kapazität („Lastfolgefähigkeit“) schnelle   Schwankungen am besten ausgleichen konnten. Die Regierung schaltet sie jetzt entschlossen ab – und stellt nun verblüfft fest, dass sie für die damit früher erfolgte  Stabilisierung des Netzes heute keinen Ersatz bekommen kann. Neue Kohle- und Gaskraftwerke sollen das nun – unter Opferung der Klimaschutz-Ziele – übernehmen. Sie sollten auch die gefährliche Versorgungslücke schließen, die durch die abgeschalteten und noch stillzulegenden Kernkraftwerke entstand.

Aber wiederum hat man zu spät begriffen, dass auch das nicht funktioniert. Denn der im EEG festgelegte Vorrang für die Einspeisung des "grünen" Stroms zwingt die Kohle- und Gaskraftwerke zu einem ständigen Hoch- und Herunterfahren ihrer Leistung, was nach Abschätzung des BDEW zu einer Nichtauslastung von 40 % führen wird. Unter diesen Bedingungen werden alle Investitionen in solche Kraftwerke unrentabel – sie unterbleiben deshalb.

Auf diese Weise führt das EEG nicht nur zu einem immer größer werdenden Bestand an Wind- und Solarstromerzeugern, deren Stromerzeugung man immer seltener voll nutzen kann, das EEG verhindert zugleich die Errichtung konventioneller Kraftwerke als der einzig verbliebenen Möglichkeit zur Stabilisierung des Netzes. So wurde aus einem ursprünglich gut gemeinten Förderprogramm ein Monstrum, das absehbar die zuverlässige Versorgung des Landes mit elektrischer Energie beenden und grosse  Schäden anrichten wird.

Die Reaktion der Regierung: Nicht etwa das Abstellen der Ursache – das ist der im EEG gesetzlich  festgeschriebene Vorrang für "erneuerbaren" Strom – , sondern Überlegungen zu einer weiteren Subvention: Investitionszuschüsse für unwillige Kraftwerks-Investoren – und selbstverständlich die Überwälzung der Kosten auf die Verbraucher. Abermals Planwirtschaft statt Marktwirtschaft.

Dazu passt auch der neue Plan der Regierung, die fällige Stilllegung unrentabler Kohle- und Gaskraftwerke per Verordnung zu verzögern und zu verbieten. Dies sind sowohl Altanlagen, die sich  am Ende ihrer typischerweise 40-jährigen Lebensdauer befinden, mit schlechten Wirkungsgraden und entsprechend hohen Emissionen, als auch jüngere Kraftwerke, die durch den EEG-bedingten Abschaltungszwang unrentabel geworden sind. Wie bei allen anderen planwirtschaftlichen Eingriffen der Regierung wird man auch hierbei die Zusatzkosten, die man den Kraftwerksbetreibern für den unrentablen Weiterbetrieb bezahlen muss, den Verbrauchern aufbürden.

 Die EU-Kommission bekämpft die deutsche Energiepolitik

Schon seit mehr als einem Jahr kritisiert der deutsche Energiekommissar Günther Oettingen die deutsche Energiepolitik auf das Schärfste. Mehrfach warnte er vor den bedrohlichen Folgen der hohen Energiesteuern für die Wirtschaft. Die extreme EEG-Förderung der Photovoltaik im sonnenarmen Deutschland kommentierte  er mit sarkastischen Vergleichen und forderte ihren Abbau.

Im Mai 2012 bereitete die Kommission einen Doppelschlag gegen die deutsche Energiepolitik vor:

Die neuen Emissionszertifikate-Handel-Beihilfeleitlinien der EU verschärfen für Deutschland die Förderungsmöglichkeiten für den Bau von Kohle- und Gaskraftwerken. Investitionszuschüsse i.H.V. 15% dürfen nur noch bei vollständiger Umsetzung der CCS-Technologie (Abtrennung und Speicherung des CO2) gewährt werden.  Deutschland hat aber die CCS-Richtlinie bisher nicht umgesetzt und kann das auch gar nicht mehr, seit der Bundesrat das Gesetz zur CO2-Speicherung abgelehnt und Vattenfall daraufhin sein Pilotprojekt in Jänschwalde abgebrochen hat. Damit werde das im Energiekonzept 2010 verankerte Kraftwerks-Förderprogramm faktisch unmöglich gemacht, sagte BDEW-Chefin H. Müller.

Damit nicht genug: In einem Entwurf eines Strategiepapiers spricht sich die Kommission dafür aus, dass die Förderprogramme der EU-Staaten für den Ausbau von Sonnen- und Windstrom so schnell wie möglich auslaufen sollen. Insbesondere seien dadurch die Energiekosten für viele Menschen zu sehr angestiegen. Außerdem sollen die nationalen Fördersysteme einander angeglichen werden. Damit wäre das EEG und damit der zentrale Antriebsmechanismus der Energiewende in Frage gestellt – weshalb Berlin dagegen ist.

Die NRW-Ministerpräsidentin Kraft forderte die Regierung auf, sicherzustellen, dass die EU-Kommission staatliche Subventionen für die energieintensiven Industrien genehmigt, was keineswegs sicher ist.  Andernfalls fürchte sie schleichende Arbeitslosigkeit in NRW.

 Deutschland kehrt zur Kohle zurück

Der Ausstieg aus der Kernenergie, die einen großen Teil der Grundlast-Stromversorgung lieferte, bedeutete unausweichlich deren Ersatz durch andere Grundlastkraftwerke, und das sind in Deutschland allein Kohlekraftwerke. Dass dies der Preis für die Energiewende sein würde  und wegen der dann  wieder steigenden CO2-Emissionen auch ein Ende der sogenannten Klimaschutz-Politik, war der Regierung klar. Sie bemüht sich intensiv um Neubauten und plant sogar, die Stilllegung von fossilen Kraftwerken zu verhindern (siehe oben).

Der Leiter des dem Bundesumweltministerium BMU unterstellten Bundesumweltamts Jochen Flasbarth erklärte jedoch dazu Anfang Juni 2012, es gebe „keinen Bedarf für neue Kohlekraftwerke“.  Im BMU war man „verstimmt“.

Begleitet wird die Kohle-Renaissance in Deutschland  vom Rezessions-bedingten Verfall der Preise für Emissionszertifikate (7 Euro pro Tonne CO2,  damit 60% unter dem Niveau von 2011) wodurch Kohle in ganz Europa wieder attraktiv wird.  Für den Bau neuer Kohlekraftwerke muss sich die Regierung allerdings neue Subventionsmodelle einfallen lassen, nachdem Brüssel bei den Investitionshilfen die rote Karte zeigte (s.o.). Man wird das Übliche tun: Den Strompreis weiter erhöhen.

 Man hat auch den Widerstand der Bürger unterschätzt.

Die Bürger haben gelernt, dass sie recht wirksam unliebsame Entwicklungen in ihrer Umgebung verhindern können. Genau diese Fähigkeiten setzen sie seit einiger Zeit gegen nahezu alle Projekte ein, die jetzt zu wesentlichen Teilvorhaben der Energiewende ernannt worden sind:

Die Errichtung von neuen Pumpspeicherwerken, von Windkraftanlagen , von Hochspannungs-Freileitungen, von Freiflächen-Photovoltaikanlagen, auch von Umrichterstationen zum Anschluss von Offshore-Windparks. Eine weitreichende Niederlage erlitt die Berliner Regierung mit ihrem Gesetzesvorstoß, der es ermöglichen sollte, in Kraftwerken abgetrenntes CO2 zunächst versuchsweise in ehemaligen Gasspeichern zu lagern. Der Bundesrat lehnte es ab und will auch nicht den Vermittlungsausschuss anrufen.  Bereits vor der Bundesrats-Abstimmung hatte es massive Proteste gegeben: „Stoppt das CO2-Endlager“ stand auf ungezählten Autoaufklebern im Raum Flensburg und massenweise in friesischen Vorgärten, an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein und Niedersachsen brannten Mahnfeuer. Greenpeace zeigte sich übrigens über das Abstimmungsergebnis im Bundesrat erfreut.

 Die Risiken werden bedrohlich

Die Regierung hat eine unheilvolle und  die Sicherheit der Stromversorgung unterminierende Kombination zweier Fehlentscheidungen zu verantworten:

Sie hat das Erneuerbare Energie-Gesetz (EEG) unverändert beibehalten, womit der damit gesetzlich gesicherte Vorrang für die Einspeisung von Wind- und Solarstrom bei dessen unvermindert starkem weiterem Ausbau  immer mehr zu massiven Störungen im Stromnetz führt. Und sie hat diese prekäre Situation durch die Abschaltung von 8 Kernkraftwerken nochmals extrem verschärft. Damit fehlt jetzt ein erheblicher Anteil an Wetter- und Tageslicht-unabhängiger Grundlast-Stromerzeugung und gleichzeitig auch noch eine wichtige Regelungskapazität gegen Einspeisungsschwankungen, die gerade die Kernkraftwerke boten.

Im  Winter 2011/2012 gab es deswegen bereits zwei sehr ernste Situationen, bei denen ein Blackout  gerade noch mit drastischen Notmaßnahmen verhindert werden konnte.  Für den kommenden Winter rechnet man mit einer noch ernsteren Situation. Über die Folgen eines flächenweiten Stromausfalls, der dann mehrere Tage andauern würde, macht sich anscheinend noch niemand Gedanken.

Deutschland ist durch eine Kette fast unglaublicher Fehler und Unterlassungen in diese fatale Situation gebracht worden: Erst die Verabschiedung des EEG ohne jegliche Absicherung gegen die extremen Schwankungen der Stromeinspeisung durch Speicher – die man nicht hatte und deshalb "vergaß" – und dazu auch noch ohne die Möglichkeit, den in Norddeutschland erzeugten Windstrom durch das vorhandene Übertragungsnetz nach Süddeutschland zu transportieren. Diese Unterlassung führte zu einer Zweckentfremdung  von Gas- und sogar von Kohlekraftwerken als "Lückenbüßer"-Kraftwerke, die wegen der gesetzlich erzwungenen Grünstromeinspeisung ständig herauf- und heruntergeregelt werden mussten – und damit unrentabel wurden. Nicht genug damit erfolgte noch die hektische Stillegung der Kernkraftwerke, womit bei dem aus den o.e. Gründen  unterbleibendem Neubau von konventionellen Kraftwerken, der im Übrigen noch Jahre dauern würde,  die Sicherheit der Stromversorgung bei steigenden Stromkosten weiter abnimmt.

Die steigenden Risiken für die Bevölkerung und für die Wirtschaft werden unten beschrieben. 

Weil die sehr viel ernsteren Auswirkungen dieser Politik erst noch kommen werden und der politische Widerstand noch gering ist, muss mit einem Festhalten an der Energiewende bis zum Zeitpunkt des Eintretens größter und unbeherrschbarer Probleme gerechnet werden, die dann nicht mehr durch das Umverteilen der angerichteten Schäden provisorisch repariert werden können.

 Planwirtschaft statt Marktwirtschaft  

Von vielen Autoren der Wirtschaftspresse ist bereits harte Kritik daran geübt worden, dass im Energiesektor immer mehr marktwirtschaftliche Grundprinzipien, die bisher den Erfolg der Industrienation Deutschland herbeiführten, von der Regierung missachtet und durch politisch motivierte Verletzungen dieser Prinzipien ersetzt werden.

Diese planwirtschaftliche Tendenzen, die sich mit den extrem zunehmenden Subventionen für die ausgewählten „Erneuerbaren“ zur Umwandlung des ehemals marktwirtschaftlich ausgerichteten Energiesektors in einen von Planwirtschaft gefesselten Sektor auswuchsen, kennzeichnen heute die Energiepolitik. Mit den zwangsläufigen Folgen, die eine Planwirtschaft kennzeichnen: Verschwendung ; starke  Energiekostensteigerung (mit der Folge der neuen „Energiearmut“- s.u.); großer verspäteter Aufwand für das Beheben von Defiziten, die durch das jahrelange Ignorieren von zentralen Voraussetzungen für eine derartige Umgestaltung des Elektrizitätssystems  entstanden sind (fehlende Speicher, unzureichendes Netz, fehlende konventionelle Kraftwerke als Sicherheit); Verwandlung des erhofften Nutzens in eine Bedrohung (Vertreibung der energieintensiven Industrie, Blackouts); Ärger mit den Nachbarländern wegen des Missbrauchs ihrer Stromnetze als Abladeplatz für wetterbedingte Stromüberschüsse;  technologischer Rückstand und der Verlust von Kompetenzen auf den nicht vom EEG begünstigten Feldern. 

Diese EEG-verursachten Probleme wurden durch das plötzliche Abschalten von 7 Kernkraftwerken nochmals erheblich vergrößert. Zudem gab Deutschland damit  seine bisherige Rolle als Exporteur von Grundlaststrom, mit dem das europäische Verbundnetz versorgt und stabilisiert wurde ohne Abstimmung mit den Nachbarländern auf.

Die durch die Fehler der Regierung verursachten Probleme werden noch durch neue und stets planwirtschaftliche Fehlentscheidungen zu verzögern versucht, was nur neue Schäden hervorruft und immer das gleiche Resultat ergibt: Die Risiken steigen weiter und die Stromverbraucher müssen es bezahlen. 

Die Liste dieser Verstöße gegen die Marktwirtschaft ist bereits lang:

1.     Das EEG, also die Zwangssubventionierung unwirtschaftlicher und auch technisch ungeeigneter Methoden der Stromerzeugung – verbunden mit dem Zwang, den so erzeugten Strom vorrangig ins Netz einzuspeisen und seinen Weiterverkauf notfalls noch zusätzlich zu bezahlen

2.     Entschädigungs-Verpflichtung für die Nicht-Produktion eines Wirtschaftsgutes – s. §12 EEG.

3.     Die mit Angstszenarien begründete Stilllegung einer großen Grundlast-Stromerzeugung (Kernkraft) mit der Folge von Preissteigerungen – auch im Ausland – und Versorgungsengpässen.

4.     Gewaltiger, teurer  Ausbau der Stromnetze, der ohne die Fehlentscheidung der Bevorzugung unzuverlässiger und durch starke Leistungsspitzen gekennzeichnete Erzeugungstechniken – s. Punkt 1 – überhaupt nicht notwendig wäre.

5.     Entlastung von energieintensiven Produktionen von den durch die EEG-Fehlsteuerung verursachten Strompreiserhöhungen – und deren Überwälzung auf die übrigen Verbraucher.

6.     Geplante neue Subventionen, um weitere Folgen der Fehlsteuerung durch das EEG und den Kernkraftausstieg zu bekämpfen: Der Einspeisungszwang von Wind- und Solarstrom ins Netz macht die jetzt benötigten neuen Kohle- und Gaskraftwerke unrentabel, weshalb sich  Investoren zurückhalten.  Die Bundesnetzagentur empfiehlt daher, über Subventionen für den Kraftwerksneubau „nachzudenken“ Deshalb hat die Bundesregierung einen   Investitionskostenzuschuss für neue fossile Kraftwerke im Zeitraum 2013-2016 in Aussicht gestellt. Die EU will das jedoch verhindern – siehe oben "Die EU bekämpft die deutsche Energiepolitik".

Die vermutliche Reaktion der Regierung: Den Kraftwerksbauern höhere Strompreise garantieren und diese wieder über Umlagen den Verbrauchern aufbürden.

7.     Geplante Verordnung zur Verzögerung bzw. zum Verbot der Stilllegung unrentabel gewordener Kohle- und Gaskraftwerke – mit der leider üblichen Kostenüberwälzung.

8.     Stromspeicher werden im Ausland gesucht – so die per Seekabel teuer  anzuschließenden Pumpspeicherwerke Norwegens – weil nicht benötigter, überschüssiger Windstrom zwischengespeichert werden muss. Fördermittel fließen in neue Speicherprojekte. Ohne die Fehlsteuerung durch das EEG hätten die vorhandenen Pumpspeicherwerke weiterhin ausgereicht.

9.     Durch die Energieeinsparverordnung werden Hausbesitzer zur energetischen Sanierung und Nachrüstung gezwungen. Auch wenn sie das nicht wünschen. Sie dürfen die Kosten auf die Mieter umlegen.

10.  Für Neubauten ist bereits die Installierung der sog. intelligenten Stromzähler vorgeschrieben. Ein Zwang für alle Verbraucher, diese Geräte anzuschaffen, ist angesichts der die Bürger bevormundenden Energiepolitik zu erwarten.

11.  In Baden-Württemberg wurden Hausbesitzer bereits gesetzlich verpflichtet, bei einer Modernisierung ihrer Heizungsanlage eine anteilige Versorgung durch „Erneuerbare Energie“ sicherzustellen.

12.  Der staatliche Geldregen für Energiewende-Reparaturmaßnahmen lockt nun auch weitere Interessenten hervor: Auf der Energiespeicher-Konferenz IHRES in Berlin wurde ein Einspeisegesetz  á la EEG auch für Energiespeicher, die das Netz stabilisieren sollen, gefordert. Auch Investitionszuschüsse seien geeignet.

13.  Die zunehmende Energiearmut auf Grund unbezahlbarer Stromrechnungen hat zu Überlegungen des neuen Umweltministers Altmeier geführt, staatliche Stromkostenzuschüsse einzuführen.

Dazu gibt es bereits deutliche Stellungnahmen: „Im Energiesektor bewegen wir uns langsam, aber sicher auf eine komplette Planwirtschaft zu“, warnte der CDU-Wirtschaftspolitiker Michael Fuchs. „Ein System zunehmender staatlicher Eingriffe ist marktwirtschaftlich nicht sinnvoll und für den Verbraucher nicht bezahlbar“, erklärte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller.

Die Regierung hat sich erpressbar gemacht

Je mehr Engpässe durch die Fehlplanung der Energiewende auftreten, um so mehr Gelegenheiten bieten sich, die Regierung – oder auch deutsche Netzbetreiber – erfolgreich zur Kasse zu bitten. Es begann mit dem akut drohenden Netzzusammenbruch im Februar 2012. Stundenweise mussten die Netzbetreiber  Strom zu horrenden Preisen im übrigen Ausland einkaufen, um einen Systemzusammenbruch zu verhindern. So musste die EnBW Transportnetze AG am 9.2. um 4:45 Uhr vom Netzbetreiber Swissgrid in der Schweiz eine „Notreserve“ von 300 Megawatt Stromleistung anfordern und dafür mit 3000 Euro pro Megawattstunde einen Preis bezahlen, der um das Fünfzigfache über dem normalen Strombörsenpreis lag.

Die zweite offensichtlich  erfolgreiche Aktion startete der niederländische Netzbetreiber Tennet, der die neuen Offshore-Windparks – ein Kernstück der Energiewende – an das norddeutsche Stromnetz anschließen muss, aber jetzt  angeblich Finanzschwierigkeiten hat. 

Tennet hatte eine Idee: In einem Brief an den Bundeswirtschaftsminister schlug man vor, dass es  „vor weiteren Aufträgen für den Anschluss von Offshore-Windparks bei der Haftung neue Regelungen geben müsse“. Weiter wörtlich: „Wo Versicherungen nicht mehr einspringen, muss eine „Sozialisierung der Schäden“ (!) ermöglicht werden“. Treffender kann man es nicht ausdrücken.

Die unausgesprochene Drohung, den Anschluss der Windparks weiter zu verzögern, zeigte die erwünschte Wirkung: Ausgerechnet das FDP-geführte Bundeswirtschaftsministerium, das mit der Marktwirtschaft offenbar nichts mehr im Sinn hat, legte einen Entwurf für eine entsprechende Verordnung vor, mit der die Haftungskosten letztendlich per Umlage den Verbrauchern aufgepackt werden sollen. Also das mittlerweile übliche Verfahren.

Es gibt eine weitere Gefahr für die Energiewendeplaner: Durch die vom privilegierten EEG-Strom  erzwungenen Drosselung der Kohle- und Gaskraftwerke  wird jedes Neubauprojekt unrentabel und unterbleibt. Schlimmer noch: Auch bestehende Kraftwerke werden durch den privilegierten EEG-Strom unwirtschaftlich und die legt ein Betreiber in einer normal funktionierenden Marktwirtschaft konsequenterweise still. Einen ersten Paukenschlag dazu löste der staatliche norwegische Energiekonzern Statkraft Mitte Februar 2012 mit der Mitteilung aus, dass der Betrieb seines 2009 von E.on übernommenen Gaskraftwerks Emden „nach und nach eingestellt“ werde und Statkraft auf den geplanten Neubau eines Gaskraftwerks am gleichen Standort verzichtet. „Das Kraftwerk ist nicht mehr profitabel“, erklärte Statkraft-Vorstandsmitglied Asbjorn Grundt gegenüber Reuters. Gegen den Bau eines neuen 430-MW-Gaskraftwerks sprächen zum einen die hohen Gaspreise, zum anderen „sei zu befürchten, dass die Anlage infolge der verstärkten Einspeisung von Wind- und Solarenergie nicht voll ausgelastet wäre“. Dadurch gebe es zu wenig Spitzenlastzeiten für das Gaskraftwerk – die typische Betriebsweise derartiger Anlagen. Grundt weiter: „Eine Investitionsentscheidung kann es nicht geben, wenn das Risiko besteht, dass die Stromerzeugung der Anlage eingedämmt wird“.

Auch andere grosse Energiekonzerne haben erklärt, dass sich der Bau von Gaskraftwerken in Deutschland derzeit nicht lohne. So erklärte der Energieversorger E.on Mitte Mai, dass man für 2013 plane, die Gaskraftwerke Irsching 3 in Oberbayern, Staudinger 4 in Hessen und Franken 1 in Nürnberg stillzulegen. Die Summe dieser Kraftwerkskapazitäten einspricht einem Kernkraftwerk. Die bayerische Energiepolitik sah eigentlich vor, die Kapazitäten der Gaskraftwerke um 3000 – 4000 MW auszubauen. Die Landesregierung sah daher die Ankündigung „mit Sorge“. Wirtschaftsminister Zeil forderte vom Bund eine schnelle Entscheidung, „wie man das Bereitstellen von Erzeugungskapazitäten seitens E.on honorieren könnte“ – also subventionieren. Weiterhin „dürften emissionsrechtliche Vorschriften nicht zu Stilllegungen führen“; ein Schlag gegen die Umweltschützer.

Das führt zum nächsten Problem: Ohnehin sind etliche ältere, unmoderne  Kraftwerke fällig zur Stilllegung. Diese vollkommen logische und auch absehbare Entwicklung ruiniert die Pläne der Regierung, die zum Stopfen der durch die KKW-Abschaltung aufgerissenen Versorgungslücke auf wesentlich mehr Kohle- und Gaskraftwerke setzt.  Die unwilligen Kraftwerksbetreiber und Nicht-Investoren können sich nun ruhig zurücklehnen und die Angebote der verzweifelten Regierung abwarten. Und schon setzt dort der bekannte Handlungsmechanismus ein: Man diskutiert über „neue Mechanismen und ein anderes Marktdesign für die Strompreisfindung“. Eine Option seien „Kapazitätsmechanismen“. Im Klartext: Mit einer zusätzlichen Vergütung sollen Investitionen für die „Vorhaltung von Erzeugungsleistung“ – also den Bau von dann teilweise stillstehenden Kraftwerken, die bei Engpässen einspringen können – angeregt werden. Und auch der nach dem bau unrentable betrieb muss subventioniert werden. Die EU ist leider gegen Investitionshilfen – s.o.  Also wird man es über höhere garantierte Strompreise regeln. 

Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW gibt der Regierung gute Ratschläge zur Lösung des Dilemmas mittels Planwirtschaft: Man müsste die am Ende ihrer im Durchschnitt 40-jährigen Lebensdauer stillzulegenden Altkraftwerke unbedingt weiter betreiben – natürlich erst nach erforderlichen  Reparaturen, Nachrüstungen und Modernisierungen. Dies könnte „bei entsprechenden ökonomischen Rahmenbedingungen“ – also Subventionen – „einen substanziellen Beitrag zur Deckung des Bedarfs an Kraftwerkskapazität liefern“.  Wer das dann bezahlen darf, ist klar.

Ein erhebliches Druckmittel besitzen auch die Übertragungsnetz-Betreiber, die – wie Tennet gerade vorführte – den entscheidenden Engpass für die Durchleitung des in Norddeutschland erzeugten, überflüssigen Windstroms nach Süddeutschland mit einem riesigen Neubauprogramm beheben sollen.  Und so bald weitere Verzögerungen und Kostensteigerungen eintreten, wird man auch hier die Hand aufhalten.

Nicht zu vergessen: Die Nachbarländer, denen Deutschland vermehrt nicht benötigten und die Netzstabilität störenden Wind- und Solarstrom in deren Stromnetze einleitet, beginnen sich zu wehren. Polen drohte bereits die Drosselung dieser unerwünschten Einspeisungen an, die nicht einmal mehr mit Zuzahlungen der deutschen Seite toleriert werden können.

Deutschland ist jedoch noch auf Jahre hinaus auf den Missbrauch der benachbarten Stromnetze als Puffer für seinen überflüssigen grünen Strom angewiesen.  Die Alternative wäre selbstverständlich die Abschaffung des EEG. Aber das muss offenbar um jeden Preis – und das ist hier ganz wörtlich zu nehmen – vermieden werden.

Weitere Drohungen sind bereits erkennbar: Die ostdeutschen Länder fordern eine Entlastung von den Netzkosten, die ihnen durch die Abgabe ihres enormen, aber dort überhaupt nicht benötigten Windstroms entstehen.  Die süddeutschen Länder sollen das bezahlen.

Hafenstädte wünschen Beihilfen für ihre Hafenanlagen, die für den Aufbau der Offshore-Windparks auszubauen sind.  Die zur Sicherung der Stabilität des riesigen Nieder- und Mittelspannungsnetzesdringend erforderliche, aber bisher unterbliebene  Nachrüstung der Photovoltaikanlagen mit elektronischen Regeleinrichtungen wird erhebliche Kosten verursachen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit wie stets in der EEG-Umlage ihren Niederschlag finden werden.

Diese Liste verlängert sich im Monatsrhythmus.

 Die Kostenlawine rollt

Neben der in jedem kommenden Winter drohenden Blackout-Gefahr stellen die stetig und unabwendbar ansteigenden Kosten der Energiewende –  insbesondere der Haushalts-Strompreis  – die größte politische Gefährdung dar. Die Regierung versucht  verzweifelt, die energieintensive Industrie von den existenzgefährdenden Zusatzkosten  (z.B. den steigenden Netzkosten)  zu entlasten – und wälzt sie zusätzlich auf die Bürger.

Eine deutliche Warnung  gab es mehrfach im Jahre 2011 von EU-Energiekommissar Günther Oettinger: Hohe Energiekosten gefährdeten nicht nur den Wirtschaftsstandort Deutschland,  sondern auch den sozialen Frieden, wenn ein Teil der Menschen die Stromrechnung nicht mehr bezahlen könne. "Ich bin überrascht, wie gedankenlos die Entwicklung der Strompreise hingenommen wird“, sagte Oettinger. Deutschland zähle weltweit zu der Spitzengruppe bei den Strompreisen. Steuern, Abgaben und Umlagen summieren sich hier beim Strompreis auf 45,1 Prozent.

Die Medien haben das Thema bereits aufgegriffen: Das Handelsblatt titelte am 23.5.2011 "Merkels Strompreislüge": Die Bundeskanzlerin hatte im Juni  2011 erklärt: "Unternehmen wie Bürger müssen auch in Zukunft mit bezahlbarem Strom versorgt werden." Und sie versprach, dass die Ökostrom-Umlage bei 3,5 Cent / kWh stabil gehalten werde. Aktuell liegt sie bei 3,59 Cent. Michael Fuchs, in der Unionsfraktion für Wirtschaftspolitik zuständig, rechnet mit 4,5 Cent und mehr.

Prof. Helmut Alt von der FH Aachen wies allerdings darauf hin, dass diese Zahlen „verniedlicht“ wurden, da es Nettobeträge ohne die Mehrwertsteuer sind. Aus der Zahl 3,5 Cent/kWh werden dann bereits  4,13 Cent/kWh.

Das wird wohl nicht reichen: Der riesige Stromnetz-Ausbau und der ebenfalls gewaltige Ausbau der Offshore-Windkraft haben noch gar nicht richtig begonnen und der weitergehende Zubau der Photovoltaik kommt noch hinzu. Ferner werden alle oben beschriebenen planwirtschaftlichen Maßnahmen nur weitere Kosten verursachen. Der Hauptteil der Wende-Kostenwelle steht also erst noch bevor.

Falls der beabsichtigte Zubau an konventionellen Kraftwerken überwiegend mit Gaskraftwerken erfolgen sollte, die von manchen Politikern im Gegensatz zu Kohlekraftwerken als bedingt umweltfreundlich angesehen werden, würde der Stromerzeugungspreis auf Grund der hohen Gaspreise zwischen 15 und 20 Cent / kWh liegen und damit 3 bis 6-mal höher als der Gestehungspreis des heute erzeugten Grundlaststroms, berechnete  Prof. Alt. Darin seien die Kosten für den Ausbau des Netzes noch nicht enthalten.

Die durch das EEG veranlassten Subventionen würden nach Schätzungen im Jahre 2012 vermutlich 14,1 Milliarden Euro erreichen – nach 11,76 Mrd im Jahre 2011. McKinsey schätzt, dass allein 2020 die Stromverbraucher Kosten von 21,5 Mrd Euro tragen müssen, die nur durch den Umstieg auf erneuerbare Energien verursacht werden. Insgesamt verursache die Energiewende von 2011 bis 2020 Kosten von 175 Mrd Euro.  Das Karlsruher Institut für Technologie schätzt, dass der Strompreis durch die Kosten der Energiewende bis 2025 gegenüber heute um 70 Prozent steigen wird.

Der Koordinator Energiepolitik der Unionsfraktionen Thomas Bareiß meinte besorgt und hilflos: "Die Strompreise werden zur Achillesferse der Energiewende. Wir müssen sie so gestalten, dass sie bezahlbar bleiben.  Die Belastung darf nicht einseitig bei den Privatverbrauchern landen." Wie man Strompreise „so gestalten“ kann, dass sie niemand mehr wehtun, verriet er nicht.

Das Gegenteil ist der Fall, denn: "Die Hauptlast tragen die privaten Haushalte“, sagte dazu McKinsey-Experte Thomas Vahlenkamp.

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft hat ergeben, dass arme Haushalte mit 1% ihrer verfügbaren Einkommen relativ  zehnmal mehr für die Subvention von Sonnen- und Windstrom zahlen als reiche mit 0,1%. "Die derzeitige Finanzierung der Energiewende ist unsozial", stellte die auftraggebende Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) fest. Wegen unbezahlter Rechnungen wurde bereits 2010  600.000 Haushalten der Strom abgeschaltet,  sagte Mieterbund-Chef Lukas Siebenkotten.  "Preisanstiege von rund 15 Prozent für Strom und Gas in den vergangenen zwei Jahren machen Energie für viele Haushalte unbezahlbar", sagte NRW-Verbraucherzentrale-Chef Klaus Müller der Welt am Sonntag. "10 bis 15 Prozent der Bevölkerung kämpfen damit, die Energiekosten zu finanzieren. Früher war Energiearmut ein Randproblem, doch mittlerweile ist es für viele ein Alltagsproblem geworden." Die steigende Energie-Armut sei alarmierend. INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr sprach von einem „unkontrollierten Kostenanstieg, der nicht länger hinnehmbar sei, weil er die Akzeptanz der Energiewende in der Gesellschaft untergrabe“.

Jetzt begreift es die Regierung als Problem.  Die Presse meldete am 4.6.2012, dass die Regierung Geringverdiener vor den steigenden Kosten der Energiewende schützen wolle. "Strom darf nicht zum Luxusgut werden. Der Staat ist da gefordert, Hilfen anzubieten“, erklärte dazu Merkels neuer Umweltminister Altmaier.  Aber bereits zwei Wochen darauf ruderte er wieder zurück: "Altmeier lehnt Beihilfen für Arme ab", wurde in den Nachrichten mitgeteilt. Anscheinend hatte er gemerkt, dass offizielle Stromkostenbeihilfen für Arme den Ruf der Energiewende als Strompreistreiber bestätigen würden. Nun soll es statt dessen Energieberatungen für alle geben. Wie das einer bereits von der Stromversorgung abgetrennten Familie helfen soll, wurde nicht erklärt. Das Energiearmuts-Problem wird sich somit weiter verstärken.

Typisch für die Regierung: Nicht die Ursache des Problems anpacken, die hohen Steuern, Abgaben und Umlagen, die den Strom so teuer machen, sondern mit Ersatzhandlungen Zeit gewinnen.

Die Akzeptanz in der Bevölkerung nimmt in der Tat ab:

Nach einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid sind 41 % der Deutschen nicht willens, für „erneuerbare Energien“ mehr zu zahlen als bisher – in Ostdeutschland sind es sogar 52 %.

Auch die Industrie leidet unter den Stromkosten, die laut H.-J. Kerkhoff, Wirtschaftsvereinigung Stahl,  "..hier höher sind als in fast allen anderen Ländern." Die Aluminiumhütte Voerdal wurde dadurch bereits in die Insolvenz getrieben. "Die De-Industrialisierung Deutschlands hat bereits begonnen“, stellte EU-Energiekommissar Günther Oettinger fest.

Deutschlands Strom- und Gaskunden drohen zudem nach einem Gerichtsurteil Preiserhöhungen an einer weiteren Front: Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat entschieden, dass die Bundesnetzagentur in der Vergangenheit den Anlagenwert der deutschen Strom- und Gasnetze zum Nachteil der Netzbetreiber zu niedrig kalkuliert habe. Nun drohen Schadensersatzzahlungen für entgangene Netzentgelte, und zwar rückwirkend.  Wer das am Ende zu zahlen hat, ist klar.

 Das Urteil des Auslands ist vernichtend

Es war dem World Energy Council (das größte internationale Netzwerk der Energiewirtschaft) vorbehalten, am 10. 10. 2011 das Ergebnis einer internationalen Expertenbefragung zur deutschen Energiewende zu präsentieren; eine Befragung, die die deutsche Regierung besser selbst durchgeführt hätte, und zwar rechtzeitig  vor der Verkündung  ihrer dramatischen Politikänderung. Grundlage der Ergebnisse sind Antworten aus den Rückläufen aus 21 Länderkomitees des World Energy Council, darunter 14 aus Europa.

Die wesentlichen Ergebnisse sind:

►  Nur 38% der Experten trauen Deutschland zu, einzelne Ziele – und zwar verspätet

      –   zu erreichen.

►  Bis 2020 erwarten 76% der Experten eine Schwächung der Wirtschaftskraft Deutschlands.

►  Auch nach 2020 erwarten 48% eine solche Schwächung.

►  71% der Befragten  erwarten Preissteigerungen für Strom im eigenen Land !

►  Knapp zwei Drittel – 62% – der Befragten sehen erhöhte Gefahren für

      die Versorgungssicherheit Europas.

►   81% der befragten Länder lehnen den deutschen Weg als Vorbild für die Welt ab.

►   Keiner der Experten hält es für vorstellbar, dass sein Land den

       deutschen Politikansatz vollständig übernehmen könnte.

►   62% können sich vorstellen, einzelne Elemente der

       Energiewende zu übernehmen. 33% kein einziges Element.

Dieses Gutachten der internationalen Energieexperten ist vernichtend.

 Die Naturschützer geraten in die Zwickmühle

Im Anfangskapitel „Die Grundfehler…“ wurden schon unter Ziff. 3 die erheblichen Beeinträchtigungen der Umwelt durch die Auswirkungen des massiven Ausbaus der sog. erneuerbaren Energien aufgezählt. Die ursprüngliche Idee, damit der Umwelt etwas Gutes zu tun, wurde durch den flächenfressenden Gigantismus der grünen Techniken und die zwangsläufig dadurch entstehenden Umweltprobleme ad absurdum geführt. 

Gerade die Naturschützer müssen jetzt mit Schrecken diese Folgen zur Kenntnis nehmen: Neben dem sehr erheblichen Flächenverbrauch, den alle grünen Energietechniken wegen ihrer sehr geringen Leistungsdichte (erzeugte Kilowatt pro Quadratmeter) aufweisen, werden Biotope zerschnitten, Monokulturen nebst Dünger- und Pestizideinsatz lassen die Tierwelt verarmen, Windmühlen gefährden Vögel und Fledermäuse, Hochspannungstrassen – auch solche mit Erdkabeln – erfordern breite Schneisen, große  Windparks werden neuerdings bevorzugt in Wäldern errichtet und die Verschandelung der Landschaft ist in vielen Regionen brutal geworden. Bürgerinitiativen kämpfen energisch gegen den Bau aller neuen Pumpspeicherkraftwerke, wie zum Beispiel die in Atorf/Südschwarzwald von den Schluchseewerken geplante Großanlage. Der Schwarzwaldverein als Interessenvertreter der Bevölkerung hatte in den Anhörungen kritisiert, „die Region dürfe nicht bloß das Objekt für energiewirtschaftliche Ausbeutung werden." Die Vertreter des EVU räumten ein, daß sich die Landschaft deutlich verändern werde, "da werde man sich sicher erst dran gewöhnen müssen." Naturschützern müssten bei derartigen Äußerungen die Ohren klingen.

Wer zudem auch noch ein Menschenfreund ist, wird die Lärmemissionen der Windanlagen, den Elektrosmog durch Hochspannungsleitungen, die Brandgefahren der Photovoltaik und die Unfälle bei der Errichtung der diversen Anlagen mit ins Kalkül ziehen müssen.

Das einzige Ziel, das die im BUND und im NABU organisierten  Natur- und Umweltschützer erreicht haben, ist der Kernkraftausstieg. Ihr weiteres Ziel, den Neubau von Kohlekraftwerken zu verhindern, die der BUND Klimakiller nennt, ist bereits gescheitert.  Dennoch halten diese Verbände unbeirrt an dieser Forderung fest.

Zusätzlich greift der BUND eine der wichtigsten Maßnahmen an, die die Regierung zur Schonung der energieintensiven Industriebetriebe vor den gefährlich steigenden EEG-Umlagekosten  getroffen hat: Die „besondere Ausgleichsregelung“ im EEG.  Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger forderte, „bei der EEG-Umlage alle Befreiungen und Sonderregeln für die Industrie zu überprüfen und dann entweder zu streichen oder auf wenige Sonderfälle zu beschränken“. Seine  Begründung: Für das „Gelingen der Energiewende“ sei es nötig, „dass alle an ihren Kosten beteiligt sind und nicht die einen für die anderen zahlen“.

Hier wird mit falschen Karten gespielt:  Herr Weiger weiß genau, dass seine gut klingende Forderung nach einer gerechteren Verteilung der Kosten bei ihrer Verwirklichung der Energiewende den Todesstoß versetzen würde. Denn der dann eintretende Exodus der energieintensiven Industrie, der z.T. schon begonnen hat, würde durch die davon hervorgerufene Protestwelle von Industrie, Kommunen und Gewerkschaften die Regierung hinweg fegen. Sie musste diese Kosten auf die Bürger überwälzen, in der Hoffnung auf Zeitgewinn, weil deren Protest vermutlich erst etwas später eine gefährliche Stärke erreichen wird. Wie man aber jetzt schon sieht, ist auch diese Hoffnung unberechtigt.

Die Regierung hat auch gar keine andere Wahl als den möglichst massiven Zubau von Kohlekraftwerken, der in den Planungen den Zubau der teuren Gaskraftwerke weit übersteigt. Diese Kohlekraftwerke werden gebaut, egal wie viele Windräder und Photovoltaikanlagen auch in Deutschland stehen werden. Was jetzt noch bleibt, sind die massiven Umweltprobleme durch die Energiewende – und diese nehmen kontinuierlich weiter zu. Der Naturschutz befindet sich auf der Verliererstraße.

Die durch die selbst verursachten Fehler und Schäden in die Enge getriebene Regierung ist nun offenbar zu der Ansicht gekommen, dass sie keine Rücksicht mehr auf die inzwischen nur noch lästigen Naturschützer nehmen darf: Am 15.6.12 berichtete die Presse, dass Wirtschaftsminister Rösler „Naturschutzregeln aushebeln will, damit Stromautobahnen zügiger als bisher gebaut werden können“. Rösler zur FAZ: „Darüber müssen wir mit der EU reden. Es geht vor allem um die Fauna-Flora-Habitat sowie die Vogelschutz-Richtlinie. Da müssen wir ran“. Jedem Beteiligten müsse klar sein, dass auf die Herausforderungen der Energiewende auch unbequeme Antworten zu geben seien. „Uns wäre bereits geholfen, wenn wir zum Beispiel beim Durchqueren von Schutzgebieten einen Teil der EU-Regeln auf Zeit außer Kraft setzen könnten“, sagte der Minister. Er versäumte allerdings zu erklären, was nach der erfolgreichen Zerschneidung eines Schutzgebietes die Wiederinkraftsetzung der Regeln noch helfen soll.

Er, Rösler, müsse sich aber zunächst mit Umweltminister Altmeier einigen, „der dem Naturschutz eine sehr hohe Bedeutung beimisst“.

Einen derart offenen Angriff auf den Naturschutz hat es bisher noch nicht gegeben. Man muss Rösler, der sich hier als entschlossener Vollstrecker der original rot-grünen Energiewendepläne aufführt, sogar danken, denn er zwingt nun auch den organisierten Naturschutz zu einer klaren Haltung. NABU-Präsident Olaf Tschimpke nannte Röslers Vorschläge auch sofort „weltfremd und inakzeptabel“. Rösler wolle „mutwillig verlässliche Rahmenbedingungen und jegliche Planungssicherheit für das Gelingen der Energiewende zerstören“ und „setzt die gesellschaftliche Akzeptanz für die benötigten Energieinfrastrukturen aufs Spiel“.

Starke Worte, aber seltsamerweise nur auf diese eine den Naturschutz beim Trassenbau beeinträchtigende Absicht bezogen. Kein Wort zu den viel größeren Natur- und Umweltschäden, die der riesenhafte Ausbau der „Erneuerbaren“ anrichtet; stattdessen das wiederholte, nicht sehr überzeugende  Beschwören des „Gelingens der Energiewende“ – genau wie beim BUND (s.o.). Die großen Naturschutzverbände haben sich somit auf zwei für die Regierung äußerst wichtige Elemente der Energiewende eingeschossen, schrecken aber vor einer umfassenden kritischen Betrachtung zurück.

Es bleibt die Frage: Will man weiterhin aus politischen Erwägungen die Augen vor den massiven Beeinträchtigungen für die Natur verschließen, oder erinnert man sich an seine Prinzipien und seine Aufgaben ?

Der politische Widerstand nimmt zu

In den Regierungsfraktionen regt sich bereits deutliche Kritik – siehe das Kapitel zur Planwirtschaft. Gänzlich unerwartet ist jedoch ein neuer, sehr ernst zu nehmender Gegner für die Merkel´sche Energiewende aufgetreten: Bundespräsident Joachim Gauck warnte anlässlich der Eröffnung der "Woche der Umwelt" in Berlin davor, die Energiewende per Planwirtschaft umzusetzen.

"Es wird uns nicht gelingen, allein mit planwirtschaftlichen Verordnungen. Schon gar nicht mit einem Übermaß an Subventionen“, sagte er. Damit nannte er die zwei größten Schwachpunkte der Energiepolitik beim Namen. Wirtschaftsminister Rösler nutzte diese Gelegenheit, um eine Reform der Ökostromförderung zu fordern, deren Kosten die Bürger über den Strompreis zahlen müssten.

Ebenfalls kritisierte er, dass die konventionellen Kraftwerke durch den Einspeisevorrang für Ökostrom bei viel Wind und Sonne zu oft heruntergefahren werden müssten. Eine Wirkung derartiger Äußerungen ist bislang nicht erkennbar; möglicherweise von ihm auch gar nicht angestrebt.

Interessant war die anschließende reflexartige Kritik der SPD am Bundespräsidenten. Ihr Umweltexperte Michael Müller verstieg sich dabei zu der interessanten Aussage, Gauck habe "mit seiner Ost-Mentalität Angst vor der Planwirtschaft".  Diese scheint Herr Müller hingegen gut zu finden und er bestätigt damit unfreiwillig, dass die Energiewendepolitik tatsächlich weitgehend auf Planwirtschaft angewiesen ist.  Präsident Gauck kann diese Kritik, die seine Meinung bestätigt, ungerührt hinnehmen. Schließlich weiß jeder, dass er ca. 40 Jahre Planwirtschaft, die die DDR unausweichlich in den Ruin trieb, direkt erlebt hat – und anschließend 22 Jahre westliche Marktwirtschaft. Wenn es also Leute gibt, die diesen Unterschied kennen und beurteilen können, dann die Ostdeutschen.

Außerdem scheint es die SPD-Kritiker  nicht zu beeindrucken, welche Fehlsteuerungen und milliardenschwere Geldverschwendung die bisher einzige in Westeuropa praktizierte Planwirtschaft anrichtet: Die EU-Landwirtschaftspolitik.

Gauck hat die beiden Sargnägel von Merkels Energiewende auf den Kopf getroffen. Sein Mut, das offen auszusprechen, dürfte die zahlreichen Gegner dieser Energiepolitik ermutigen.

Wann kommt das Ende ?

Betrachtet man die bereits heute spürbaren und die unausweichlich noch eintretenden Auswirkungen, dann handelt es sich um ein mit gleichermaßen höchsten wie irrealen Ansprüchen garniertes Projekt, das bei ausreichend langer Durchführung die Bürger ohne jede nützliche Gegenleistung ausplündern und den Standort Deutschland gegenüber seinen Konkurrenten jeglicher Wettbewerbsfähigkeit berauben wird.

Die Frage ist, wie groß der durch die Planwirtschaft angerichtete Schaden erst werden muss, wie viele Familien die Energiearmut noch treffen muss, wann die Energiewende-Heuchelei insbesondere bei den ehemals die Marktwirtschaft hoch haltenden Parteien aufhört und wie viele Industriebetriebe erst das Land verlassen müssen, bis eine Regierung die Notbremse zieht.

Dr. Ing. Günter Keil, St. Augustin,  im Juni 2012

* Dietrich Schwanitz deutscher AnglistLiteraturwissenschaftler und Buchautor brachte in seinem Buch : "Bildung, alles was man wissen muss" die allgemeine Meinuung unserer Eliten zu den Naturwisschaftlichen Fächern in die kurze Formel: "Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften gehören nicht zur Bildung"




Rio+20 ist die größte Bedrohung für die Biodiversität

Stattdessen versucht „Rio+20” die Aufmerksamkeit auf die „Biodiversität“ zu lenken sowie auf die vermuteten Bedrohungen für Pflanzen- und Tierspezies, die die neue „größte Bedrohung“ des Planeten Erde darstellen. Diese Änderung des Images erfolgt den Organisatoren der Konferenz zufolge „durch Konstruktion“ („by design“). Sie sagen, dass nachhaltige Entwicklung und Biodiversität sich dieser Tage „leichter verkaufen lassen“ als die Klimaänderung: ein einfacherer Weg, um die gleichen radikalen Ziele zu erreichen.

Unter diesen Zielen sind auch erweiterte Machtbefugnisse und erweiterte Finanzierungen für die Vereinten Nationen, das UN-Umweltprogramm, die Environmental Protection Agency EPA in den USA sowie für andere Regierungsagenturen und deren alliierte grünen Gruppen; eine neue Finanztransaktionssteuer (um die immer währende unabhängige Finanzierung der UN und der UNEP sicherzustellen); und mehr Vollmachten und Geld für „saubere, grüne, erneuerbare“ Energie.

Ihre Wunschliste enthält auch Myriaden Gelegenheiten, um die Energie- und Wirtschaftsentwicklung, den Gebrauch von Hydrokarbon, Abholzung, die Landwirtschaft, die Größe von Familien und die rechte individueller Staaten, Nationen, Gemeinden und Familien, ihre eigenen entwicklungsbedingten und wirtschaftlichen Entscheidungen zu treffen, zu verzögern, zu verhindern und zu kontrollieren.

Nicht nur, dass man immer mehr Macht an nicht gewählte Bürokraten, die niemandem Rechenschaft ablegen müssen, und Aktivisten vergibt, sondern es gibt auch zwei wesentliche Gründe, dieses versuchte, auf Biodiversität basierende Machtstreben zu stoppen.

1) Es gibt keine wissenschaftliche Basis für Behauptungen, dass Hunderte und Tausende Spezies gefährdet sind.

Viele, bis zur Hälfte aller Spezies könnten bis zum Jahr 2100 aussterben, vermutet der Astronom und Alarmist der globalen Erwärmung James Hansen, und zwar infolge des Klimawandels, des „nicht nachhaltigen“ Verbrauchs von Kohlenwasserstoff, des Bevölkerungswachstums und der wirtschaftlichen Entwicklung. Auf der Rio+20-Konferenz posaunen Aktivisten diese hysterischen Behauptungen in Berichten, Reden und Presseerklärungen hinaus. Glücklicherweise gibt es dafür keine sachliche Basis.

Von den 191 Vogel- und Säugetierarten, deren Aussterben seit dem Jahr 1500 registriert worden ist, stammen 95% von Inseln, wo Menschen und vom Menschen eingeschleppte Raubtiere und Krankheiten ursächlich für diese Zerstörungen waren, schreibt der Ökologieforscher Dr. Craig Loehle. Auf Kontinenten sind lediglich sechs Vogel- und drei Säugetierarten ausgestorben, und von keiner Vogel- oder Säugetierart ist bekannt, dass sie wegen eines Klimawandels ausgestorben wäre.

Die massiven Verluste an Spezies, wie sie von Hansen, Greenpeace, dem WWF und anderen behauptet werden, basieren auf Extrapolationen von den Aussterberaten auf den Inseln. Einige sind einfach willkürliches Raten oder blanke Angstmache ohne jede stützende wissenschaftliche Analyse. Andere Extrapolationen basieren auf unbegründeten Vermutungen über die Anfälligkeit von Spezies für lang- und kurzfristige Klimaverschiebungen – was dann in plumpe, simplizistische, nicht validierte Computermodelle gesteckt wird, die davon ausgehen, dass der steigende Kohlendioxidgehalt die planetarische Temperatur so stark steigen lässt, dass Pflanzen, Habitate und folglich Vögel, Reptilien und andere Tiere irgendwie ausgerottet werden. Es gibt keinerlei Beweise, die diese Aussterbe-Szenarien stützen.

Tatsächlich gibt es keinen empirischen Beweis, die Behauptungen stützen, dass die mittlere globale Temperatur überhaupt seit 1998 noch gestiegen ist, oder dass wir den von Hansen, Gore und Anderen proklamierten Kataklysmen der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung oder Klimaänderung gegenüber stehen.

2) Die größten Bedrohungen für Spezies sind genau die politischen Maßnahmen und Programme, für die man in Rio eintritt.

Diesen politischen Maßnahmen zufolge sollen fossile Treibstoffe verbannt und der Verbrauch erneuerbarer Energie massiv gefördert werden, sollen Arbeitsplätze und der Lebensstandard in reichen Nationen reduziert werden; sollen Armut, Krankheiten, Tod und Verzweiflung in armen Ländern aufrecht erhalten werden.

Heute haben 1,5 Milliarden Menschen immer noch keinen elektrischen Strom bzw. lediglich wenige Stunden pro Tag oder Woche. Fast 2,5 Milliarden Menschen müssen mit 2 Dollar pro Tag auskommen. Jedes Jahr sterben Millionen Menschen an Krankheiten, die bei Zugang zu verlässlichem und bezahlbarem Strom zum Kochen und Kühlen, für Kliniken und Hospitäler, sanitäre Anlagen sowie für Arbeitsplätze, Wohlstand und Gesundheit schaffende Industrie weitgehend verschwunden wären.

Die Gegnerschaft zu Stromerzeugung in großem Umfang zwingt die Menschen dazu, sich auf offenes Feuer zum Kochen und Heizen zu verlassen – was zu Lungenkrankheiten und vorzeitigem Tod durch Einatmen von Rauch und anderen gefährlichen Stoffen führt. Er zerstört außerdem Wildtier-Habitate, wenn die Menschen Bäume fällen, um Feuerholz und Holzkohle zu gewinnen.

Windturbinen erschlagen Vögel und sprengen die Lungen von Fledermäusen. Sie fordern einen unhaltbaren Zoll von Adlern, Habichten, Falken und anderen seltenen und bedrohten geflügelten Tierarten.

Windturbinen und Solarpaneel-Felder bedecken und verbrauchen zehntausende Quadratkilometer (million acres) Ackerland und Wildnis, um städtische Gebiete mit teurem und nicht immer verfügbarem Strom zu versorgen. Sie erfordern Generatoren als Backup sowie lange Überlandleitungen und verbrauchen Millionen Tonnen Beton, Stahl, Kupfer, Fiberglas, Polymere und seltene Erden – extrahiert aus der Erde, oftmals in Ländern, in denen die Umweltstandards weit unter dem Standard der USA, Kanada, Europa und Australien liegen.

Ethanol aus dem Maisanbau erfordert weitere zehntausende Quadratkilometer Ackerland, Milliarden Gallonen [1 Gallone = ca. 4 Liter] Wasser, Millionen Tonnen Dünger und Insektizide sowie gewaltige Mengen herkömmlicher Treibstoffe.

Und doch hat Präsident Obama den Ghanesen im Jahr 2010 nahe gelegt, dass sich arme, nicht über elektrischen Strom verfügende und mangelernährte Afrikaner auf Biotreibstoffe verlassen sollten, auf Wind- und Solarkraft – und nicht einmal Gaskraftwerke bauen sollen.

Die Jagd, das Leben am Existenzminimum und Armut sind Teil der größten Risiken für Spezies. Armen Familien den Zugang zu verlässlichem und billigem Strom zu verwehren ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Die Rio+20-Nachhaltigkeits- und Biodiversitäts-Agenda bedeutet künstlich verknappte Energie und wirtschaftliche Entwicklung. Sie bedeutet rationierte Ressourcen, anhaltende Armut und Krankheiten sowie Bedrohungen aller Art für die Pflanzen- und Tierwelt.

Einfach gesagt, 99% aller Menschen und Spezies in der Wildnis werden durch die 0,1% der Eliten unter den UN und Umweltaktivisten, die in Brasilien zusammengekommen sind, schlecht bedient – und nehmen für sich in Anspruch, für die Menschheit und den Planeten zu sprechen.

Unser Schöpfer hat uns mit einer Welt gesegnet, die reich an Ressourcen und sogar noch reicher an intelligenten, hart arbeitenden, kreativen Menschen ist, die danach streben, ihr Leben zu verbessern und bessere Verwalter für unsere Ländereien, Ressourcen und die Natur zu sein. Die primären Hindernisse, diese Träume wahr werden zu lassen, sind falsche Ideologien, Anti-Entwicklungs-Agenden und die alles abwürgenden Regulierungen, die auf dem Rio+20-Gipfel befürwortet werden.

Wenn wir diese Hindernisse eliminieren könnten, würde sich die Welt neugeborener Freiheiten und Gelegenheiten erfreuen, mit freiwillig stabiler Bevölkerung und deutlich verbesserter Gesundheit, Wohlstand und Gerechtigkeit für Milliarden. Wir würden auch für eine viel stärkere Sicherung des wunderbaren irdischen Wildlebens sorgen, für die beeindruckenden Landschaften sowie Pflanzen- und Tierwelt.

Das wäre ein riesiger Gewinn für unseren Planeten und seine Menschen.

Paul Driessen and David Rothbard

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/06/21/rio20-is-greatest-threat-to-biodiversity/

Anmerkung des Übersetzers: Schon ein paar Tage zuvor hat Anthony Watts einige zur Beschlussfassung auf dem Rio+20-Gipfel vorgelegten Punkte aufgelistet. Sie werden hier angefügt:

Rio+20: endgültiger Entwurf

Hier folgt der endgültige Entwurf des Rio+20-Dokuments mit dem Titel „The Future We Want“ [etwa: „Die Zukunft, die wir uns wünschen“]. Sie können das gesamte Dokument  hier selbst einsehen und selbst entscheiden – haben die Delegierten in Rio tatsächlich für „die Zukunft, die wir uns wünschen“ gesprochen, oder geht es in Richtung „eine Zukunft zum Fürchten“, wie es die Analyse von CFACT zeigt.

Die USA haben auf dem letzten Vorbereitungstreffen gesprochen, und Josh Nadal von CFACT berichtet, dass die 0,7% Steuer auf das nationale Bruttosozialprodukt als festgelegtes Ziel bestehen bleibt. Dies würde unseren Analysen zufolge eine amerikanische vierköpfige Familie rund 1300 Dollar pro Jahr kosten.

Unser Chefunterhändler sagt in den ruhigeren Momenten des Plenums, dass nachhaltige Entwicklung der „einzig mögliche“ Weg der Entwicklung im 21. Jahrhundert ist. Er sagte, dass Präsident Obama und seine Ministerin Clinton die nachhaltige Entwicklung zu einem wesentlichen Punkt ihrer Außen- und nationalen Sicherheitspolitik gemacht haben.

Er sagte weiter, dass die Vereinigten Staaten darüber betroffen seine, dass im Text keine Referenz zu erweiterten Rechten auftaucht. Nach Ansicht von CFACT ist es (wie Sie wissen) ein Urmenschenrecht, dass Regierungen weder anordnen noch darüber bestimmen, welche Bevölkerungsdichte geeignet ist. Alle Beweise sprechen dafür, dass blühende, freie Gesellschaften zu stabilen Bevölkerungszahlen führen und dass Menschen etwas Positives sind, die niemals als „Verschmutzung“ oder „Exzess“ angesehen werden sollten.

Craig Rucker, CFACT

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/06/19/rio20-final-draft/

Beide Artikel übersetzt von Chris Frey EIKE




PIK Potsdam-Institut et al. fluten mal wieder die Welt!

Besonders „bedroht“ sind, so der Tenor, angeblich die Küsten des „Klima-Sünders“ USA, wobei vielleicht der Wunsch denen „mal Beine“ zu machen, die Feder geführt haben mag.

SPON schreibt: Neue Prognose Meeresspiegel legt trotz Klimaschutz stark zu

Selbst wenn sich die Welt sofort auf ernsthafte Klimaschutzziele verständigen würde, stiege der Meeresspiegel noch jahrzehntelang weiter. Das zeigt eine neue Langzeitprognose. Eine weitere Studie sieht US-Metropolen wie New York und Boston überdurchschnittlich stark von Hochwasserlagen betroffen. mehr… [ Video |Forum ]

…seltsam ist nur ;

gerade an den US-Küsten stagnieren die Pegel seit Jahren:

Details zum Bild hier

Allerdings  –  auch BILD macht sich aktuelle Sorgen um die Zukunft:

Von uns und unseren Nachbarn:

 

Aber Spaß beseite, dass an diesem wissenschaftlich verbrämtem Hokuspokus nichts dran ist haben wir und andere Blog schon mehrfach belegt, z.B. hier oder hier oder hier

Und nochmals wegen des Ernstes der Sache.

Diese „wissenschaftliche“ Studie und deren Kolportierung in den Medien- wenn auch unter ferner liefen-  ist eine alte Masche, die aber immer wieder zu funktionieren scheint. Sie zeigt das verbissene Bestreben der Verantwortlichen das Angstpotential der Öffentlichkeit am Köcheln zu halten und sei es auch unter Inkaufnahme des völligen Vertrauensverlustes in die Wissenschaft. Wie weit dieser schon voran geschritten ist, zeigen z.B. diese Beiträge hier und hier und hier.

Gerade wird aus Großbritannien gemeldet dass dort der Glaube an einen menschengemachten Klimawandel rapide im Schwinden begriffen ist, in Deutschland dürfte es nicht anders sein

Es wird daher höchste Zeit die Frage zu stellen und zu beantworten, ob mit Steuergeldern bezahlte Forscher, wie die des PIK, nicht minimalen wissenschaftlichen Qualitätskriterien und Mindest-Standards genügen müssen, wollen sie ihren Anspruch auf öffentliche Finanzierung behalten. Wahrsagerei gehört mit Sicherheit nicht dazu, auch dann nicht, wenn sich das Ziel der gezielten Angstmache mit dem der Verteiler dieser Steuermittel deckt. Die grundgesetzlich garantierte Freiheit der Wissenschaft darf nicht länger für pseudowissenschaftliche Wahrsagerei missbraucht werden.

K-E. Puls, M. Limburg EIKE




Ansichten eines grünen Ministerpräsidenten

Der MP von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, hat sich an verschiedenen Stellen zu aktuellen Themen geäußert. Schauen wir uns mal einige Punkte näher an.

Kretschmann im SWR2:
„Solch eine gigantische Katastrophe (Fukushima) muss die Politik dazu bringen, dass sie ihren Kurs ändert“, sagte Kretschmann. … „Und jetzt erwarten wir, dass die Energiewirtschaft sich kraftvoll an der Energiewende beteiligt, in regenerative Energien investiert, statt zu klagen.“

Es gibt zwei unabhängige Berichte vom Wissenschaftlichen Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen atomarer Strahlung (UNSCEAR) und der WHO die besagen, dass nur wenige Menschen, die als Folge des Unfalls im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi im vergangenen Jahr radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren an Krebs erkranken werden – und die wenigen, die es doch tun, werden nie die genaue Ursache ihrer Erkrankung wissen, da sie statistisch signifikant nicht von den „natürlichen“ Krebstoten unterscheidbar sind.

Die gigantische Katastrophe war das Beben und der Tsunami, welche aber nicht zum Zerschlagen einer funktionierenden und zuverlässigen Energielandschaft taugen.

In der „Welt“ hätte er am 13.06.12 lesen können:

„Die Angst war schlimmer als die Strahlung“

Der britische Physiker Wade Allison spricht dem Reaktorunglück von Fukushima den Katast- rophen-Status ab. Damit könne man nicht den Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie rechtfertigen weder in Japan noch in Deutschland. (Mehr hier..)

Vierzig Jahre Arbeit auf dem Gebiet der Kernphysik und Nuklearmedizin sind aber sicher kein Argument in den Augen der Grünen. Dafür haben sie ihre eigenen Experten, wie Franz Untersteller Umweltminister in BW und gelernter Landschaftsarchitekt. Der Fukushima als einen Supergau (super größter anzunehmender Unfall) bezeichnet hat. Bei der Angsterzeu- gung sind sie führend die Grünen (Waldsterben, BSE, Ozonloch, Gentechnik etc.).

Übrigens ist Japan wieder eingestiegen in die atomare Stromerzeugung.

Und wie steht es mit dem Vorzeigeobjekt der Vertreter der „erneuerbaren“ Energie Bard I.

Die gesamten Baukosten schätzt die HVB derzeit auf 2,9 Mrd. Euro. Dies ist über 1 Mrd. Eu- ro mehr als ursprünglich geplant. Der erzielbare Verkaufserlös für den Windpark liege jedoch deutlich unter 2 Mrd. Euro, sagen Brancheninsider. Der 2009 gestartete Bau des Riesenkraftwerks mit 80 Windrädern und 400 Megawatt (Spitzen-) Leistung liegt wegen technischer Schwierigkeiten mehr als zwei Jahre hinter dem Zeitplan zurück. Bislang sind in dem Park, der 2011 ans Netz hätte gehen sollen, erst 19 Turbinen und 42 Fundamente installiert. Der aktuelle Plan ist, dass der Park Ende 2013 den Betrieb aufnimmt. (FTD 18.01.12)

Was für ein lohnendes Geschäft. Locker eine Milliarde Euro Verlust. Dies wird nur noch getoppt von den stolzen Kosten von 7.25€ pro Watt. Vergleichen wir dies einmal mit dem AKW Mülheim-Kärlich (Kosten 3.58 Milliarden €, 1.3GW). Dies ergibt 0.36€/W. Damit sind die Baukosten von Bard I 20mal so hoch pro Watt, wie die des AKW. Logischerweise muss der Windstrom viel teurer sein. Hinzu kommt, dass die Windanlagen im Jahr nur knappe 20% der Spitzenleistung liefern, während ein AKW rund 98% am Netz ist und dies konstant und zuverlässig. http://de.wikipedia.org/wiki/Volllaststunde

Und was macht man, wenn der Wind nicht weht? Im vergangenen November war dies mehr als 3 Wochen der Fall. Die Antwort lautet, dann soll gespeicherte Energie genommen werden. Prof. Vahrenholt hat diese Situation einmal für nur 10 Tage durchgerechnet. In 10 Tagen werden rund 12.5 TWh elektrische Energie verbraucht. Dies ist zu vergleichen mit der Kapazität der Pumpspeicherwerke in Deutschland von 7 GW. Daraus kann man bei totaler Entleerung 0.04 TWh Strom erzeugen. Wer diese 3 Promille bekommt wird spannend werden. Aber dies ist alles kein Problem, wenn man dem deutschen Informationsportal zur erneuerbaren Energie http://www.unendlich-viel-energie.de/ glaubt. Ihre physikalischen Kenntnisse haben sie in ihrem Link offenbart. Unendlich viel Energie in einem endlichen System, besagt alles.

Kretschmann in der „Welt“ am 14.06.12:
„Wir im Süden brauchen Kapazitätsmärkte für neue Gaskraftwerke. Solche Gaskraftwerke sind bei der Umstellung auf die regenerativen Energien zumindest für eine Übergangszeit nötig, …wenn Solar- oder Windkraftanlagen mal nicht genügend liefern.“

Was sind Kapazitätsmärkte? Die „Welt“ wusste es auch nicht und fragte nach.

Welt: Was sind Kapazitätsmärkte?
Kretschmann: „Der Bau von neuen Gaskraftwerken lohnt sich für die Investoren nicht. Deshalb muss man die zuvor als Bedarf errechneten Stromkapazitäten ausschreiben und durch entsprechende Vergütungen dafür sorgen, dass Bau und Betrieb lohnen.“

Kann man dies verstehen? Wie kann man einen zukünftigen Bedarf errechnen, wenn man nicht weiß, wann die Sonne scheint oder der Wind weht. Nehmen wir aber trotzdem einmal an, dass die Grünen mehr als Meteorologen wissen, welcher Fabelpreis muss dann gezahlt werden, wenn die Kraftwerke nur im Mittel zu 50% ausgelastet sind? Naiv würde man sagen das Doppelte, aber durch das ständige Auf- und Abfahren haben die Kraftwerke eine kürzere Lebensdauer und höhere Reparaturkosten.

Noch schlimmer ist es, dass sie nicht verstehen (wollen), dass die „erneuerbaren“ Energien nicht grundlastfähig sind und dass deshalb die Übergangszeit nicht enden wird. Ist dies Unwissen, Ignoranz oder Volksverdummung. Vielleicht von jedem etwas.

„Dass man die Vergütung (beim Solarstrom) absenken muss, ist ja Konsens. Aber für die Investoren muss es Berechenbarkeit und Planungssicherheit geben, sonst ruiniert man einen aufstrebenden Industriezweig.“

Sollte dem MP entgangen sein, dass es eine Pleitewelle in der Solarindustrie gibt? Ein paar Beispiele: Solarhybrid, Solon, Solar Millennium, Q-Cells , Sovello GmbH , Solarwatt AG, Pairan aus Niedersachsen, Inventux (Berlin) sind alle insolvent und Centrotherm (Maschinen- zulieferer aus BW für Solarindustrie) ist in finanziellen Nöten. Definiert man dies bei den Grünen als aufstrebend?

Passend zum Euro-Rettungsschirm fordert der Sovello-Chef einen Solar-Rettungsschirm.

Wie bitte? 14 Milliarden zahlten wir 2011 für den solaren Irrsinn. Tendenz steigend. Ohne diese Planwirtschaft gäbe es keinen einzigen solaren Vertreter. Wozu Planwirtschaft aber letztlich führt konnte man an Osteuropa lernen.
Bei den Windanlagenbauern gibt es auch schon erste Insolvenzen und finanzielle Probleme.

Bei jährlich 850h geeigneten Sonnenschein von 8760h ist Deutschland wahrlich prädestiniert für Photovoltaik. Als Nebeneffekt steigen die Pachten für Felder, weil die hoch subventionierten Solarenergieerzeuger mehr als normale Bauern zahlen können. Damit finanzieren wir mit Steuergeldern nicht nur extrem teuren Solarstrom sondern auch steigende Lebensmittelpreise. Deutschland im Irrsinnsvollrausch.

Übertrieben? Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) beinhaltet: Entschädigung für die Strom-Nichterzeugung, negative Preise, d.h. wir bezahlen das Ausland dafür, dass es Windstrom abnimmt der momentan nicht gebraucht wird. Der deutsche Stromkunde wird somit doppelt, einmal für die Einspeisung und einmal für den „Verkauf“, zur Kasse gebeten und dies für einen Strom, von dem er gar nichts hat.

Noch ein Beispiel gefällig. Emnid befragte 2010 welche Energieform 2015 die Stromversorgung in Deutschland sichern wird. Die ersten drei Plätze belegten Solarenergie, Windenergie und Wasserkraft. Alle drei zusammen bedecken derzeit im Mittel rund 15% des Verbrauchs.

Ich bleibe dabei: Deutschland im Irrsinnsvollrausch.

Dr. Bernd Hüttner für EIKE




Rio 20 + Ergebnis: „Nachhaltige Gerechtigkeit” = Umverteilung des Mangels

Gerade diese Woche hat die Civil Society Reflection Group on Global Development Perspectives [etwa: Gruppe der zivilisierten Gesellschaft zu globalen Entwicklungsperspektiven] einen neuen Bericht zum Rio+20-Erdgipfel zur Nachhaltigen Entwicklung veröffentlicht. Die Kurzdarstellung von No Future Without Justice [Keine Zukunft ohne Gerechtigkeit] beginnt mit der Feststellung „Die Welt braucht eine fundamentale Veränderung“. Das Dokument bietet dann „Lösungen“ an, darunter einen „universellen fiskalischen Ausgleich“ und ein „massives und absolutes Abkoppeln des Wohlergehens von Ausbeutung und Verbrauch von Ressourcen“.

In der 18-köpfigen Gruppe sind keine Amerikaner – aber sie verdammt die USA und andere Regierungen wegen ihrer Verpflichtung gegenüber wirtschaftlichem Wachstum und nicht so sehr der Umverteilung von Wohlstand. Die Gruppe verlangt, dass die Regierungen eine Schlüsselrolle bei der Förderung von „Nachhaltigkeit“ und Wohlergehen spielen. Sie besteht darauf, dass alle Regierungen den universellen Zugang zur öffentlichen Gesundheitsvorsorge anbieten sowie garantierte staatliche Zuwendungen für jedes Kind, garantierte staatliche Unterstützung für Arbeitslose und Unterbeschäftigte und grundlegende universelle Pensionen sowie universelle soziale Sicherheit.

Kurz gesagt, sie wollen den totalen Bevormundungsstaat – aber ohne jede Ausbeutung von Ressourcen und ökonomisches Wachstum. Mit anderen Worten, das garantiert nachhaltige Ungerechtigkeit und die Umverteilung zunehmenden Mangels.

Die Gruppe räumt ein, dass die menschliche Zivilisation „immer noch irgendeine Art Wachstum in weiten Teilen der Welt braucht, um die Grenzen der maximal verfügbaren Ressourcen für arme Länder auszudehnen“. Allerdings werden die massiven Investitionen, die für den Übergang zu einer vollständig auf erneuerbaren Energien basierenden Wirtschaft notwendig sind, eine „massive Schrumpfung der Produktion, der Abteilungen und der Aktivitäten erfordern, die den Nachhaltigkeitstest nicht bestehen“ – nach Festlegungen von ihnen sowie mit ihnen verbundener Organisationen und dem Umweltprogramm der UN UNEP.

Finanzielle Schlüsselaspekte zum Anschub hin zu „Nachhaltigkeit“ schließt ein „grüneres“ und „fortschrittlicheres“ Steuersystem ein, darunter eine finanzielle Transaktionssteuer, Aufhebung sämtlicher Subventionen mit Ausnahme für erneuerbare Energie, Kürzung der Militärausgaben und gleichzeitig einen dramatisch zunehmenden „Stimulus“, ein Kompensationssystem, um „Klimaschulden“ bei vermeintlich durch den hydrokarbon-getriebenen Klimawandel geschädigten armen Ländern abzuzahlen, ein neues Rahmenwerk zur Regulierung finanzieller Märkte, eine Sicherheitskommission bzgl. finanzieller Produkte und noch mehr Regulierungen für Hedgefonds und privates Kapital. Die Gruppe verlangt auch eine öffentliche Kontrolle von Rating-Agenturen und die Übernahme von internationalen Bilanzrichtlinien durch die Regierungen.

Um sicherzustellen, dass die „nachhaltige Entwicklung” auch wirklich jeden Aspekt der Gesellschaft durchdringt, schlug die Gruppe die Einsetzung eines „Sherpas“ für Nachhaltigkeit vor (im Rang eines Ministers), ein parlamentarisches Komitee zur Überwachung der Politik, ja an der Nachhaltigkeit festzuhalten, einen UN-Nachhaltigkeitsrat, eine universelle periodische Begutachtung zur Nachhaltigkeit und einen Ombudsmann für Gerechtigkeit zwischen und zukünftigen Generationen vor. Sie befürwortet auch einen zwischenstaatlichen Rat zur Nachhaltigkeit (International Panel on Sustainability), der auf dem „Erfolg“ des IPCC aufbauen soll.

Natürlich würden alle diese Fäden bei der Ersten politischen Institution der Welt und der Bastion für Freiheit, Fairness, Demokratie und Menschenrechte zusammen laufen – dem Generalsekretariat der UN.

Um diese „fundamentale” Verschiebung hin zum Nachhaltigkeits-Paradigma zu leiten, hat die Gruppe acht Prinzipien festgelegt – der Schlüssel dabei ist das „Vorsorgeprinzip“, welches jede Aktivität verbietet, dass ein Risiko enthalten oder „schädlich sein“ könnte. Ihre eigenen Rezepte zu Nachhaltigkeit sind – natürlich – von jeder Bewertung unter dem Vorsorgeprinzip befreit.

Das Ziel, stellen sie fest, ist es, eine Wirtschaft zu bilden, die Kohlenstoffemissionen, den Energieverbrauch, die Ausbeutung primärer Ressourcen, die Wegwerfgesellschaft sowie Wasser- und Luftverschmutzung drastisch begrenzt. Die Gesellschaft muss auch das behauptete und von Computerrechnungen gestützte Aussterben von Spezies und die Zerstörung von Ökosystemen beenden.

All dies wird natürlich verbindliche Änderungen von Verbrauchsgewohnheiten und dem Lebensstil (zumindest für das gemeine Volk) sowie die Erkenntnis erfordern, dass Arbeit (anders als Kapital) kein Produktionsfaktor ist. Tatsächlich, sagt die Gruppe, ist Arbeit nicht einmal eine Handelsware. Mehr noch, nur „vernünftige“ Arbeit ist qualifiziert für das Nachhaltigkeits-Paradigma. (Wobei „vernünftige Arbeit“ niemals definiert wird. Vermutlich ist damit auch die rückenschädigende landwirtschaftliche Arbeit von Sonnenauf- bis
Sonnenuntergang für den Eigenbedarf gemeint, was der Agenda der Gruppe zufolge „traditionelle“ oder „organische“ Landwirtschaft genannt und nicht durch moderne mechanisierte Agrikultur ersetzt werden würde).

Wo liegt die Quelle für all dies Geschwafel? Bei der Agenda 21, dem Kernstück des Original-Rio-Erdgipfels – welches endlos bewahrt, aufbereitet und umdefiniert wird in Parallel-Konferenzen in Belo Horizonte, Brasilien, während die wesentlichen Diskussionen zur Nachhaltigkeit in Rio de Janeiro stattfinden.

In der Agenda 21 heißt es beispielsweise, dass „für das Erreichen der Ziele hinsichtlich Umweltqualität und nachhaltiger Entwicklung… Änderungen des Verbraucherverhaltens erforderlich“ sind. Dies würde ebenfalls unter Schirmherrschaft der UN erreicht werden, weil, wie der Begründer des Erdgipfels Maurice Strong erklärte, die Tage nationaler Souveränität vorbei sind und dass es notwendig ist, weltweit ein System des Wohlstandstransfers einzuführen, um die Umweltsicherheit zu gewährleisten.

Kurz gesagt, „nachhaltige Entwicklung” ist ein System, für das Geschäftsaktivitäten umdefiniert werden müssen, weg vom Verfolgen persönlichen Profits – was auch für Regierungsaktivitäten gilt, weg vom Verfolgen individuellen Glücks und Gerechtigkeit – und hin zum Verfolgen gesellschaftlicher Güte, wie sie von Aktivisten und den UN definiert wird.

Einfach gesagt, wie es Brian Sussman in seinem neuen Buch Eco-Tyranny anspricht, das ultimative Ziel jener, die das Nachhaltigkeits-Paradigma befürworten, ist es, „die wertvollsten“ Rechte auszulöschen, die in der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung festgelegt sind: „dass alle Menschen gleich geschaffen sind, dass sie von ihrem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet worden sind, darunter Leben, Freiheit und dem Verfolgen persönlichen Glücks – und dass zur Absicherung dieser Rechte die Regierungen von diesen Menschen bestimmt werden, die ihre Macht aus der Mehrheitsmeinung der Regierten ableiten.“

Die Agenda 21 und das Nachhaltigkeits-Paradigma unterminieren auch den Glauben von Adam Smith, dass das natürliche Streben der Menschen nach Selbstinteresse, Profit und Selbstverbesserung zu größerem Wohlstand, besseren Gelegenheiten, Gesundheit und Gerechtigkeit für alle führt.

Alles in allem ist die Vision der UN/Maurice Strong/Civil Society Reflection Group einfach nur die jüngste Verkörperung von Platos Republik. Platos These zufolge handelt eine gebildete und elitäre, aber wohlwollende und mythische Herrscherklasse in dem Glauben, dass ihre selbst ernannten Philosophie-Oberen immer die richtigen Antworten haben und die Mehrheitsmeinung der Regierten nicht von Belang ist. Der Rest der Menschheit muss dem folgen oder die Konsequenzen tragen; wobei die Ergebnisse jedoch abschreckend sind.

Wie Alexander Hamilton beobachtet hat, sind die Menschen unglücklicherweise keine Engel. Vielmehr trotzt es aller Erfahrung und gesunden Menschenverstand anzunehmen, dass die elitäre UN-, UNEP- und Umweltaktivisten-Gemeinschaft jemals Weisheit zeigen wird, die losgelöst ist von leidenschaftlicher Ideologie – oder Wohlwollen für die Menschen, die zu regieren sie anstreben.

Paul Driessen and Duggan Flanakin

Bemerkung von Anthony Watts dazu: Die Rio+20-Agenda der UN bedeutet jeweils weniger Freiheit, Glück, wirkliche Gerechtigkeit und Fortschritte hinsichtlich der Menschenrechte.

____________

Paul Driessen is senior policy advisor for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org and www.CFACT.tv) and author of Eco-Imperialism: Green power – Black death. Duggan Flanakin is director of research and international programs for CFACT.

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/06/19/sustainable-justice-redistribution-of-scarcity/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




EU verordnet Strangulation der Wirtschaft: „Energie-Effizienzrichtlinie“ verabschiedet

Die bisherigen Regelungen hätten dafür nicht ausgereicht, heißt es in der Begründung des Richtlinienentwurfs. Die Kraft-Wärme-Kopplungs-Richtlinie (2004/8/EG) und die Energiedienstleistungsrichtlinie (2006/32/EG) sollen deshalb durch die neue Richtlinie aufgehoben werden. Kern der neuen Richtlinie ist eine Senkung des Energieeinsatzes in allen EU-Ländern um jährlich 1,5 Prozent. Sehr detailliert soll den verschiedenen Wirtschaftsakteuren vorgeschrieben werden, wie sie das bewerkstelligen und nachweisen können. Es geht also nicht primär um einen effizienteren Einsatz der Energie, das heißt um eine Steigerung der Wertschöpfung je eingesetzter Energieeinheit, sondern um eine absolute Drosselung des Energieeinsatzes um beinahe jeden Preis. Deshalb handelt es sich bei der offiziellen Bezeichnung der Richtlinie um Etikettenschwindel.

Die neue Richtlinie gilt als Bestandteil der „Strategie Europa 2020 für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum“. Die Richtlinie geht also von einem positiven Einfluss des Energiesparens auf das Wirtschaftswachstum aus. Aber was ist mit Unternehmen der Mineralölindustrie, der Gas- und der Stromversorgung, deren Geschäftserfolg auf dem Verkauf wachsender Mengen von Energie beruht? Sollen diese ihre Produkte künstlich verteuern, um ihren Gewinn bei sinkenden Absatzzahlen zu sichern? Was ist mit energieintensiven Industriezweigen wie die Chemie, die auf dem Weltmarkt besonders erfolgreich sind? Sollen diese freiwillig in die roten Zahlen gehen, um die Vorgaben aus Brüssel zu erfüllen? Zwar ist es möglich, das Wirtschaftswachstum durch effizienteren Energieeinsatz ein Stück weit vom Wachstum des Energieverbrauchs zu entkoppeln. Doch ist der Umfang des Energieeinsatzes und insbesondere des Stromverbrauchs im internationalen Vergleich nach wie vor ein guter Wohlstandsindikator. Die Qualität unseres Lebens beruht zu einem guten Teil auf der Verfügbarkeit bezahlbarer Energie zu jeder Tages- und Jahreszeit.

Da nach den Vorstellungen der Brüsseler Bürokraten die 20-prozentige Energieeinsparung nur ein Etappenziel auf dem Weg zu einer 50- oder gar 80-prozentigen Drosselung des Energieeinsatzes sein soll, wollen sie den Europäern also in Wirklichkeit ein Leben auf Sparflamme verordnen. Das könnte sich als fatal erweisen, sollte sich die Erde in den kommenden Jahrzehnten, wie von Solarforschern vorausgesagt, spürbar abkühlen. Insofern ist es durchaus verständlich, dass Vertreter Berlins die besagte EU-Energiesparrichtlinie nun im letzten Moment zu verwässern suchten. Dafür wurden sie in SPIEGEL online umgehend der Sabotage bezichtigt. Es sieht aber eher danach aus, dass der neue Bundesumweltminister Peter Altmeier sich ein Fünkchen gesunden Menschenverstand bewahrt hat. Wer bislang noch nicht glaubte, dass die europäische "Elite" dabei ist, im Namen des "Klimaschutzes" Selbstmord zu begehen, der braucht nur die neue Richtlinie zu studieren.

Edgar Gärtner EIKE; zuerst erschienen auf eigentümlich frei

 Internet:

Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Energieeffizienz und zur Aufhebung der Richtlinien 2004/8/EG und 2006/32/EG (KOM(2011) 370 endgültig

SPIEGEL online: Deutschland torpediert europäischen Stromsparplan

SPIEGEL online: EU-Richtlinie verfehlt Klimaschutzziel

20. Juni 2012




Vertrauensverlust in die Wissenschaft

Die Öffentlichkeit verliert das Vertrauen in die Wissenschaft

Walter Russell Mead

Wir bei Via Meadia sind uns nicht so sicher, ob das nur in rechten Kreisen gilt. Als wir uns kürzlich damit beschäftigten, ging es darum, dass Umweltschützer weltweit Jahrzehnte sorgsamer wissenschaftlicher Forschung über die Sicherheit genetisch veränderter Organismen anprangerten. mit trüben Aussichten für die Entwicklung in Afrika. Auch haben wir eine ausgesprochene Rechenschwäche bei demokratischen Politikern feststellen müssen, die glauben, dass das Versprechen auf hohe Renten für gewerkschaftlich organisierte Arbeiter ohne dafür Geld zurückzustellen, eine Vorgehensweise ist, die schon irgendwie gut ausgehen wird.

Es gibt für die intellektuellen Eliten nichts Schöneres, als die Narrheiten und Irrtümer der tumben Amerikaner draußen auf dem platten weiten Land aufzuzählen und zu beklagen, dergestalt dass im akademischen Leben und auch anderswo das Gerede vom sinkenden Vertrauen in die Wissenschaft als ein sinkendes Vertrauen in den Verstand überhaupt begriffen wird – als Signal für die ansteigende Flut der Dummheit, gegen die wir aufgeklärte Geister unaufhörlich ankämpfen müssten.
Sind die Dinge aber wirklich so einfach?

Ein Teil des Skeptizismus ist die Skepsis gegen den Journalismus, nicht die Skepsis in die Wissenschaft, das hat sich der Journalismus selbst zuzuschreiben.

Und da gibt es auch das Problem der Schwarmgeisterei: Menschen, die sich einer großen Aufgabe verpflichtet fühlen (oft im Umweltschutz) verdrehen und überzeichnen wissenschaftliche Schlussfolgerungen bis zum Geht-nicht-Mehr. In diesen Zusammenhang gehört der unsägliche Rajendra Pachauri, Leiter des UNO-Klimarats, der bekanntlich Leute als „Voodoo-Wissenschaftler“ bezeichnete, die nicht seine falsche Meinung wegen des Schrumpfens der Himalaja-Gletscher teilten.

Unglücklicherweise ist da noch mehr am Werk.

Im vergangenen Mai 2011 wurde die Harvard University vom Skandal um den Professor Marc Hauser heimgesucht. Hauser war ein hochverdienter Forscher, ständig von den Studenten zu einem der beliebtesten Professoren gewählt, noch dazu Direktor des ‚Herz-Kopf-und-Verstand-Programms‘ der Universität und Vorreiter auf dem Gebiet der Entwicklungspsychologie. Er war aber auch ein Betrüger, der Daten bei Experimenten manipulierte und schließlich von seinen eigenen Doktoranden ertappt und angeschwärzt wurde. Als die Wahrheit ans Licht kam, erhielt er Lehrverbot und wurde unehrenhaft von Harvard entlassen.

Der Fall Hauser ist überhaupt kein Einzelfall. Sieben Monate später hat die New York Times von den Schwindeleien des bekannten holländischen Psychologen Diederik Stapel berichtet, der es schaffte, die führenden Fachjournale und die besten Wissenschaftsjournalisten an der Nase herumzuführen (auch die von der Times), in dem er Artikel auf Artikel mit gefälschten Ergebnissen schrieb:

Der Psychologe Diederik Stapel von der Tilburg University beging akademischen Betrug in “einigen Dutzend” veröffentlichten Papieren, viele davon waren von respektablen Journalen angenommen worden, Journalisten berichteten darüber.

So berichteten am Montag die drei holländischen Institutionen, wo er arbeitete: die Universitäten von Groningen, Amsterdam, Tilburg…

Über ein Dutzend der von ihm betreuten Dissertationen sind also fragwürdig, wie die Untersuchungkomission mitteilte. Sie hatte ehemalige Studenten, Ko-Autoren und Kollegen befragt. Dr. Stapel hat etwa 150 Papiere veröffentlicht, viele davon nur zu dem Zweck, Aufsehen bei den Medien zu erregen.

Die Times hat diesen Vorfall in einen weiteren, verstörenden Kontext gestellt.
Der Skandal betrifft ein ganzes Jahrzehnt von Forschungsarbeit, er ist das letzte Glied in einer Kette von unangenehmen Überraschungen auf einem Gebiet, von dem Kritiker und Statistiker sagen, es bedürfe dringend einer Veränderung bei der Art, wie Forschungsergebnisse behandelt würden. In den vergangenen Jahren haben Psychologen Unmengen von Forschungsergebnissen über Rassenvorurteile, Intelligenz und sogar übersinnliche Wahrnehmungen veröffentlicht, die keiner Überprüfung standhielten. Offener Betrug mag ja selten sein, sagen die Experten, aber sie geben zu, dass Dr. Stapel von einem System profitierte, das den Forschern gestattet, nahezu im Geheimen zu arbeiten und Daten so zu verdrehen, dass sie das hergeben, was gefunden werden soll. Und das alles ohne besonders fürchten zu müssen, das es herauskommt.

“Das große Problem ist, dass es gang und gäbe ist, dass die Forscher ihre Arbeit aufpeppen, um aus dem, was sie wirklich herausfanden, eine interessantere Geschichte zu machen,“ sagte Jonathan Schooler, Psychologe an der University of California, Santa Barbara. “Es ist fast schon so, dass jeder ’doped’. Um dranzubleiben, muss man ’dopen’.”

Korrupte, inkompetente Wissenschaftler? Laxe Forschungsstandards? Systematisch mangelhafte Fachbegutachung? Derartige Problem sind leider alles andere als selten. Vorfälle wie der mit Stapel, die Berichte von Forschungsergebnissen von der evidenz-basierten Medizienbewegung über die Unzuverlässigkeit eines Großteils der medizinischen Wissenschaft, dazu Studien wie die von Leslie John in Psychological Science (Sie enthüllte, das die überwiegende Mehrheit der Psychologen in fragwürdige Forschungspraktiken verwickelt ist, und dass je einer aus zehn die Daten fälscht) – ganz zu schweigen von den vielen alarmistischen Übertreibungen von vielen Klimaforschern – das alles zeigt, dass in vielen Fällen die Wissenschaftler ganz allein selbst dafür verantwortlich sind, wenn das Vertrauen der Öffentlichkeit in ihre Arbeit schwindet. Trägheit, Politisierung der Ergebnisse, glatte Fälschungen: Die in vielen unserer wichtigsten Disziplinen tätigen Wissenschaftler haben ihre eigenen Fächer diskreditiert. Jeder weitere Stapel oder Hauser stärkt die Stimmen der Wissenschaftsskeptiker – zu Recht.

Ach ja, da gibt es ja noch ein kleines weiteres Problem: die Wirtschaftswissenschaften. Von allen Sozialwissenschaften erfreuen sie sich des höchsten Ansehens in der akademischen Welt, wie auch draußen. Doch schon seit 2008 zeigt sich ein fühlbarer Vertrauensverlust in der Öffentlichkeit, dass die ökonomische Disziplin nützliche Erkenntnisse hervorbringen könnte. Zu jeder gegebenen Zeit kann man qualifizierte, berühmte und verdiente Wirtschaftswissenschaftler finden für jede nur denkbare wirtschaftspolitische Empfehlung: Ist Skeptizismus angesichts der großspurigen Behauptungen der Ökonomen wirklich ein Zeichen von geistiger Unbedarftheit?

Ein schlimmer Sachstand, fürwahr. Die Fragestellungen in den sogenannten “weichen” Wissenschaften zielen in die Mitte unserer Selbstfindung als menschliche Wesen – in das Wesen unserer moralischen Urteile – auf die unbewussten, unseren bewussten Handlungen zugrunde liegenden Vorurteile, darauf, wie unsere Weltsicht unsere Umweltwahrnehmungen beeinflusst. Das sind die entscheidenden Fragen für die Wissenschaft.

Wenn aber wissenschaftliche Daten zu Knete werden in den Händen von skrupellosen Forschern, die nicht Erkenntnis sondern persönliches oder politisches Fortkommen suchen, dann wird das Fundament und der Grund unterspült. Und da befinden wir uns heute allzuoft.

Ernsthafte Selbsterkenntnis und Aufräumarbeit sind nötig, wenn die akademische Welt ihr Ansehen wiederherstellen will. Die Standards müssen verschärft werden, die Veröffentlichung der Forschungsdaten muss Pflicht werden, die Fachbegutachtung in den „weichen“ Wissenschaften muss anspruchsvoll sein.

Wir hoffen, dass der offenkundige Verlust des Vertrauens der Öffentlichkeit in die Wissenschaft wie ein herbeigesehntes Fanal für eine Reform wirkt. Eine Lösung ist nur möglich, wenn die Eliten selbst einsehen, dass es ihr eigenes Problem ist. Die Einsicht beginnt mit der Anerkennung der simplen aber tief beunruhigenden Wahrheit:
Marc Hauser war nicht der ganz seltene Einzelfall. Ihn aber hat’s erwischt.

(Original hier)

Zum Autor auszugsweise aus WIKEPEDIA:
Walter Russell Mead ist James Clarke Chace Professor of Foreign Affairs and Humanities am Bard College und externer redaktioneller Mitarbeiter am The American Interest Magazin. Er gilt in der amerikanischen politischen Optik als Demokrat.

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




CDU-Fraktionsvize Arnold Vaatz: Das EEG ist eine ordnungspolitische Fehlleistung!

Auch nach der Energiewende befürwortet Arnold Vaatz ausdrücklich den Einsatz von Atomenergie. Erneuerbaren Energien steht er überaus kritisch gegenüber, wie er in einem Gespräch mit Joachim Schäfer verdeutlicht.

Der Selbständige: Die Energiewende wird von Politik und Medien, aber auch von weiten Teilen der Bevölkerung, als glorreich für den Umweltschutz und als Strategie zur Abkehr von fossilen Brennstoffen gepriesen. Dennoch stehen Sie der Energiewende kritisch gegenüber. Was sind Ihre Gründe?

Arnold Vaatz: Ökologisch sinnvolle Energiewirtschaft zielt auf Ressourcenschonung. Ein wichtiger Weg dahin ist die Steigerung der Energieeffizienz. Letzterem wirkt die Energiewende entgegen. Der Ausstieg aus der Kernkraft erfordert es, knapp 50 Prozent der Stromgrundlast zu substituieren. Als Substitute stehen – wenn man Stromimporte ausklammert – Gas, Kohle und EEG-begünstigte Energieformen zur Verfügung, von denen Solar- und Windenergie bis heute nicht grundlastfähig sind. Gas und Kohle erzeugen zusätzliches CO2. Wer an die Gefährlichkeit von CO2 für das Weltklima glaubt, hat an dieser Stelle schon Erklärungsbedarf.
Aber auch ohne das CO2-Argument bedeutet ein Mehreinsatz von Kohle oder Gas einen schnelleren Verbrauch endlicher Ressourcen. Setzt man verstärkt auf alternative Energiequellen, so kommt neben dem Materialverbrauch die exzessive Inanspruchnahme der Ressourcen Landschaft sowie land- und forstwirtschaftliche Nutzfläche hinzu.
Schwerer wiegt die durch die Form der Energiewende erzwungene Energieverschwendung. Den Import von „Atomstrom“ als Substitut für die in Deutschland ausfallende Kernenergie hat die Bundeskanzlerin ausgeschlossen. Da man sich die Komponenten des Importstrommixes nicht einzeln aussuchen kann, ist das nur möglich, wenn man auf Stromimporte zur Stabilisierung der Grundlast ganz verzichtet. Beabsichtigt ist deshalb der Ersatz des ausfallenden Kernkraftstroms im Wesentlichen durch EEG-subventionierte Energieträger: Wind, Sonne und Biomasse. Biomasse ist grundlastfähig, scheidet als energiepolitisch signifikanter Lieferant von Grundlaststrom aber wegen des in diesem Fall exorbitanten Bedarfs an Anbaufläche aus. Bleiben Wind und Sonne, die jedoch nicht grundlastfähig sind. Um diese Energieformen bereitzustellen, ist ein weit höherer finanzieller Aufwand nötig als zur Bereitstellung von Kernenergie. Wenn man den Bruttoenergieverbrauch eines Jahres durch das im gleichen Jahr erarbeitete BIP teilt, dann erhält man eine grobe Schätzung der Energiemenge, die zur Wertschöpfung von einem Euro in diesem Land und diesem Jahr nötig war. Damit ist  jede Verschwendung von Geld eine konkrete Verschwendung von Energie. Die Preisdifferenz zwischen dem Kernstrom und seinem Substitut ist also eine exakte Maßzahl der durch dieselbe verschwendeten Energie. Sie könnte sinnvoll genutzt werden, wenn die Energiewende in ihrer jetzt avisierten Form komplett ausfiele.

Der Selbständige: Und wie hoch veranschlagen Sie diese Zusatzkosten?

Arnold Vaatz: Wir unterstellen zunächst, es gäbe einen Weg, Solar- und Windstrom grundlastfähig anzubieten. Die Herstellungskosten zerfielen dann jeweils in zwei Teile: Teil 1 von der Erzeugungsanlage – Windmühle, Solarfläche – zum Netzeingang, Teil 2 vom Netzeingang zum Verbraucher. Die Kosten von Teil 1 hat das EEG definiert, sofern dem Netzeingang kein Speichermedium vorgeschaltet wird. Sie liegen, umgelegt auf den Strompreis, bei gegenwärtig fast 4 Cent/kWh und werden spätestens 2014 die 5-Cent-Hürde nehmen. Die Kosten für Teil 2 entziehen sich bis jetzt einer Kalkulation, daher eine vorsichtige Schätzung: Sie setzen sich zusammen aus den Kosten für den Netzausbau, die Regellogistik und die Regeltechnik, wenn wir die Kosten für etwaige Speicher zunächst ausklammern. Für die ca. 4.500 km Höchstspannungsleitungen und die ca. 310.000 km Mittel- und Normalspannungsleitungen sind bei etwa 1 Mio. Euro/km für den ersten und etwa 100.000 Euro/km für den zweiten Leitungstyp rund 35 Milliarden Euro an Investitionen nötig. Wir unterstellen, dass in diesen Kosten auch die Investitionen in Regeltechnik und Logistik abgegolten sind. Bei einem Abschreibungszeitraum von 20 Jahren und einer Eigenkapitalrendite von 5 Prozent muss der Strommarkt pro Jahr etwa 3,5 Mrd. Euro erwirtschaften, das heißt pro Kopf und Jahr etwa 42 Euro. Mit diesen Aufwendungen ist allerdings der Bedarf an Regelenergie noch nicht abgedeckt und noch keine kWh-Speicherkapazität geschaffen. Ohne Speicher gibt es jedoch keine Grundlastfähigkeit dieses Stromes. Zusätzliche Investitionen in Speicher hätten einen Kostenabschnitt Teil 3 zur Folge, der zwischen den Teilen 1 und 2 zu platzieren wäre und völlig unkalkulierbare Dimension hat. Selbst ohne die Investition in Speicheranlagen schätze ich, dass sich unser Strompreis schon um ca. 30-50 Prozent verteuern wird.

Der Selbständige: Das ist ja gewaltig. Aber benötigt man denn unbedingt grundlastfähigen Strom?

Arnold Vaatz: Es kursiert die Meinung, die Bereitstellung einer Stromgrundlast sei verzichtbar. Als Begründung wird dann gelegentlich gesagt: Der Stromkonsument sei genauso wenig planbar wie die witterungsabhängige alternative Energiezufuhr, und dieser bestimme schließlich den Bedarf. Das ist leider Unfug. Die Belastung des Netzes weist ein mit geringen Toleranzen Woche für Woche exakt wiederkehrendes, mit täglich und jahreszeitlich typischen Belastungen, im Ganzen also völlig kalkulierbares Abnahmeverhalten auf.

Der Selbständige: Die deutsche Wirtschaft – insbesondere der Mittelstand – bezahlt schon heute die zweithöchsten Strompreise in Europa. Viele Unternehmen unterstützen aber die Energiepolitik der Regierung. Wie erklären Sie sich denn das?

Arnold Vaatz: Die deutsche Wirtschaft sucht unter den politisch bereits entschiedenen Randbedingungen zu bestehen. Die hochsubventionierte alternative Stromerzeugung eröffnet für die daran beteiligten Unternehmen zudem enorme Gewinnchancen, die man wahrnehmen will. Allerdings wird dieses Engagement mittelfristig die Energiepreise in Deutschland nach oben katapultieren und zunächst jene Branchen die Wettbewerbsfähigkeit kosten, die in ihre Produkte einen hohen Energieanteil einpreisen müssen. Diese werden Deutschland verlassen oder vom Markt verschwinden. Ferner wird die Energiewirtschaft der Allgemeinheit erhebliche Kaufkraft entziehen, was sich negativ auf die Binnennachfrage auswirken und dann auch die unmittelbar von den Energiepreiserhöhungen nicht betroffenen Branchen schädigen wird. Hinzu kommen nicht beigelegte Fehlentwicklungen verschiedenster Art: Die demografische Entwicklung wird die Sozialsysteme weiter stark belasten,  eine Lohnzurückhaltung, die den Strompreisaufwuchs kompensiert, wird es nach aller Erfahrung nicht geben. Hinzu kommt der Aderlaß, den uns das Übergleiten des Euroraumes in eine Transferunion zufügen wird. All diese Kostenkomponenten muss die deutsche Wirtschaft in ihre Produkte einpreisen. Viele Produktpreise werden deshalb nach oben schießen, viele Produkte nicht mehr nachgefragt werden und vom Markt verschwinden. Mit Hinweis auf die Energiepolitik wird EU-Kommissar Oettinger am 23. Mai 2012 mit der Einschätzung zitiert, die Deindustrialisierung Deutschlands habe schon begonnen. Ich fürchte, er hat recht, und Deutschland verliert seinen gegenwärtigen weltwirtschaftlichen Rang schneller als mancher glaubt.

Der Selbständige: In einem Beitrag für das Europäische Institut für Klima und Energie haben Sie verlautbart, dass Sie nicht so recht an die vom IPCC propagierten Zusammenhänge der prognostizierten Klimakatastrophe glauben. Was bestärkt Sie in Ihrer Ansicht, zumal die weltbesten Klimaforscher genau diese Katastrophe bei ungebremstem CO2-Ausstoß voraussagen?

Arnold Vaatz: Auf einige dazu relevante Fragen konnte ich bisher nirgends eine Antwort finden: Etwa die Frage, wo der präkambrische Erdkohlenstoff lokalisiert war; auch von den stofflichen und besonders den energietransformierenden Eigenschaften von CO2 auf irgendeine Klimawirksamkeit zu schließen, scheint mir nicht zwingend – zumal dafür jede klassische experimentelle Bestätigung aussteht. Wahr ist hingegen, dass der wesentliche Energielieferant der Erde die Sonne ist, ohne deren Einstrahlung es kein Leben gäbe und deren verringerte Aktivität, zum Beispiel in der Nacht oder im Winter, sofort zu bemerken ist. Von Sonnenereignissen ausgehende Klimaschwankungen auf der Erde kann es jederzeit geben, auch plötzliche Erwärmungen. Dies zu beeinflussen liegt außerhalb menschlicher Möglichkeiten. Eine Klimaerwärmung bewirkt eine höhere Konzentration von CO2 in der Atmosphäre, denn dieses entweicht dann verstärkt aus der Hydrosphäre. Man kann sich daher eine  CO2-Anreicherung auch sehr gut als Folge statt als Ursache einer Erderwärmung vorstellen. Andere klimabedeutsame Effekte sind zudem nicht genügend untersucht, etwa die Wirkung der Aerosoldichte in höheren Atmosphärenzonen, die als Keime für Wolkenbildung dienen. Wolken speichern einerseits wegen der hohen Wärmekapazität von Wasser Sonnenwärme und reduzieren andererseits die direkte Einstrahlung der Sonne auf die Erdoberfläche.

Der Selbständige: Professor Fritz Vahrenholt argumentiert ähnlich …

Arnold Vaatz: Ja, er hat darüber ein sachlich überzeugendes Buch geschrieben, wozu leider inzwischen richtig viel Mut gehört, und ich glaube, er hat recht. Eine ergebnisoffene Klimaforschung könnte alle diese Faktoren untersuchen und bewerten. Eine solche scheint mir jedoch in Deutschland unmöglich zu sein, weil hierzulande in der Regel wissenschaftlichen Auffassungen, die der gängigen Meinung von der Klimawirksamkeit des CO2 zuwiderlaufen, nicht mit wissenschaftlichen Argumenten sondern mit moralisierenden Unwerturteilen widersprochen wird, die an die Praxis des mittelalterlichen Prangers erinnern und der Gesellschaft mit inquisitorischem Eifer eine Einheitsmeinung aufnötigen. Diesem Konformitätsdruck zu widerstehen, kostet enorme Kraft. Viele bringen diese nicht auf. Unter diesen Randbedingungen halte ich die Frage nach der tatsächlichen Rolle des CO2 für nicht beantwortbar.

Der Selbständige: In demselben Aufsatz argumentieren Sie, die deutsche Energiepolitik widerspreche dem Ziel, den Ausstoß von CO2 bei Stromerzeugung zu verringern. Woran machen Sie diese Aussage fest?

Arnold Vaatz: Bereits in diesem Winter mussten alte Kohlekraftwerke wieder angefahren werden. Wenn die Grundlast durch KKW-Abschaltungen weiter reduziert wird, ist zu erwarten, dass sich diese Praxis zum Regelfall entwickelt. Damit ist zunächst mit einem absoluten Anstieg des CO2-Ausstoßes zu rechnen. Ebenso steht es bei einer Substitution der Kernkraft durch Gaskraftwerke, einer wesentlichen Säule des Traums von der Dezentralisierung der Energieversorgung, in denen Methan zu CO2 und Wasser verbrannt wird. Hinzu kommt: Das Einspeiseprivileg des EEG produziert zwingend ein von alternativen Einspeisungen geführtes Netz. Das bedeutet:  Je nach witterungsbedingtem Anfall von Wind- und Sonnenenergie müssen herkömmliche fähige Stromerzeuger wie Kohle, Kernkraft oder Erdgas auf- und abgeregelt werden. Wird z.B. durch Verminderung der Turbinenleistung bei Kohlekraftwerken abgeregelt, ohne dass dabei real im gleichen Maß die Kohlestaubverbrennung reduziert werden kann, so geht die alternative Einspeisung nicht mit einer entsprechenden CO2-Reduzierung einher, und Kohle wird sinnlos verbrannt.

Der Selbständige: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus dem Jahr 2000 bezeichnen Sie als „eine der bedeutendsten Gesetzesfehlkonstruktionen der deutschen Nachkriegsgeschichte“. Was beanstanden Sie?

Arnold Vaatz: Das EEG von 2000 ist – ebenso wie sein am 1. Januar 1991 in Kraft getretenes Vorläufergesetz – eine gravierende ordnungspolitische Fehlleistung. Es hat inzwischen auch einen Zauberlehrling-Mechanismus in Kraft gesetzt, der – wie sich jetzt zeigt – nur schwer zu stoppen ist. Am Rande bemerkt: Schon der Name „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ sagt viel über die Autoren. Jeder Mensch lernt ja eigentlich in der Schule, dass Energie nicht erneuerbar, sondern nur in unterschiedliche Formen umwandelbar ist.
Man braucht kein solches Gesetz.  Will man den CO2-Ausstoß tatsächlich verringern, dann genügt das Prinzip des europäischen Emmissionshandels. Die hierdurch bewirkte Verteuerung erzwänge einen Kostendruck auf die Energieversorger, dessen sie sich entledigen können, sobald sie alternative Energiereserven erschließen. Analog dazu könnte ein solcher europäischer Verteuerungsmechanismus auch am politischen Ziel des Ressourcenschutzes ausgerichtet sein und entsprechend wirken. Jeder weitere Eingriff in die Energiewirtschaft macht das System überbestimmt.
Mit dem EEG unterbindet die Politik zunächst die freie Wahl der Technologie, die zur Bereitstellung alternativ erzeugter Energie dienen soll. Damit bevormundet sie die Energiewirtschaft, schränkt die Entfaltungsmöglichkeiten alternativer Stromerzeugung ein und schadet der technologischen Entwicklungsbreite. Gleichzeitig verleiht das Gesetz ineffizienten und damit ökologisch schädlichen Stromerzeugungstechnologien einen wirtschaftlichen Schub, der aus der ökonomischen Situation heraus – anders als bei Innovationen wie Mobilfunk oder Internet – allein nie entstanden wäre. Die geförderten Techniken bewegen sich nicht aus eigener Kraft in den Markt, sondern an den Marionettenfäden der Politik und fallen in sich zusammen, sobald diese gekappt werden.

Der Selbständige: Aber wenigstens sichert doch das Gesetz, dass alternative Energien auch abgenommen werden.

Arnold Vaatz: Das macht es noch schlimmer. Mit dem Einspeiseprivileg richtet die Politik auch noch im bestehenden Energiemix ideologisch darüber, welche eine gute und welche eine schlechte Energieform ist. Sie schützt die EEG-geförderten Stromerzeugungstechniken nicht nur vor einem möglichen Wettbewerb mit potentiellen anderen nichtkonventionellen Alternativen, sondern auch vor dem Wettbewerb mit konventionellen Angeboten. Mit dem Ausfall auch dieses Wettbewerbs gibt es gleich überhaupt keine Kraft mehr, die eine wirkliche technologische Fortentwicklung der Stromgewinnungs- und Stromübertragungstechnologien aus den vom EEG privilegierten Quellen erzwingt. Entsprechend wird bei Wind und Sonne seit Jahren in Bekanntes investiert, die Technologie entwickelt sich in sehr gemächlichem Tempo, und die Zahl der führenden Solarhersteller aus Deutschland unter den Top-10 oder den Top-100 schwindet kontinuierlich.
Die fatalste Wirkung entfalten jedoch die exorbitante, inzwischen außer Kontrolle geratene Höhe und die Dauer der EEG-Subventionen. Dies führt nicht nur zur singulären Risikofreistellung der alternativen Stromerzeuger. Die Zuflüsse unterliegen auch nicht den Schwankungen der Konjunktur. In Zeiten, in denen für optimale Geldanlagen in der freien Wirtschaft bei niedrigem Risiko höchsten drei Prozent Rendite zu erwarten sind, führt die Anlage von Geld in alternative Stromerzeugungssysteme zu Renditen in der dreifachen Höhe. Damit wird im großen Stil Kapital aus Projekten abgezogen, in die ohne dieses Gesetz investiert worden wäre. Die betroffenen Bereiche werden in ihrer Entwicklung beeinträchtigt. Für die alternative Stromerzeugung dagegen ist der Bedarf und damit die ökonomisch wesentliche Kategorie Nachfrage als begrenzende Größe des Investitionsvolumens ausgeschaltet. So entstehen absurde Erzeugungskapazitäten, für die es unerheblich ist, ob sie überhaupt sinnvoll in ein Netz eingespeist werden können oder nicht und welche Schwankungsbreite sie zwischen Über- und Unterangebot erzeugen. Dies wiederum führt früher oder später dazu, dass gewisse Strommengen „weggeworfen“ werden müssen. Andererseits müssen potentiellen Abnehmern für Strom sogar Vergütungen gezahlt werden, damit sie in Hochbelastungszeiten des Netzes Strom abnehmen, um das Netz zu entlasten – negative Strompreise.  Der Strom ist dann sogar zweimal zu vergüten: zum einen dem Erzeuger und zum anderen dem Abnehmer. Der Netzbetreiber zahlt dann an beide und gibt die Gesamtkosten an die EVUs weiter, die diese auf den Stromkunden abwälzen müssen.
Allein für das Produkt Solarstrom ergab sich im Jahr 2011 folgende Bilanz: An Einspeisevergütungen wurden 16,7 Mrd. Euro gezahlt, dazu noch über eine weitere Milliarde aus Verbindlichkeiten des Vorjahres. Der Gegenwert des eingespeisten Stromes lag aber nur bei 4,7 Milliarden Euro, so dass der Stromkunde für die Liebe der Politik zur Photovoltaik 13 Milliarden Euro für nichts gezahlt hat. So wird es viele Jahre weitergehen.

Der Selbständige: Kann diese falsche Weichenstellung nicht korrigiert werden?

Arnold Vaatz: Halbwegs sinnvoll wäre bei aller ordnungspolitischen Fehlorientierung ein solches Einspeisegesetz dann, wenn es nicht die Vergütung einer Kilowattstunde alternativ erzeugten Stroms bereits in dem Moment vorschriebe, in dem diese dem Netz angeboten wird, sondern erst dann, wenn diese Kilowattstunde über einen geschlossenen Zeitraum (einen Monat oder ein Jahr) zu jedem Zeitpunkt kontinuierlich angelegen, sich also grundlastfähig gezeigt hätte. In diesem Fall wären die Investitionen in Windmühlen und Solardächer so lange unterblieben, bis genügend Speicherplatz die Aufnahme volatiler Stromanfälle bei gleichzeitiger Abgabe konstanter, grundlastfähiger Energieströme ermöglicht hätte. Aber mit diesem Gedanken hat sich die deutsche Politik nicht einmal befaßt.

Der Selbständige: Unsere PV-Firmen beklagen auch übermächtige chinesische Konkurrenz. Was sagen Sie dazu?

Arnold Vaatz: Das EEG hat auch einen massiven Kapitalabfluss von Deutschland zu internationalen Exporteuren von PV-Elementen (z.B. nach China) erzeugt: Im Jahr 2010 lag das Importvolumen von Solartechnik aus China bei 5,9 Mrd Euro, der Export von Deutschland nach China im Bereich der alternativen Energietechnologie bei 159 Mio. Euro, das heißt der Import übertraf den Export um das 37fache. Die damit verbundenen enormen Gewinne haben den chinesischen Firmen eine uns drückend überlegene Position verschafft. Für die chinesische Politik war dies eine Form des Gelddruckens: Auf der Sollseite flossen frisch gedruckte Banknoten vom Staat als Lohnsubvention, so dass die ohnehin extrem niedrigen Löhne nicht einmal voll ins Produkt eingepreist werden mussten.  Das Produkt – nennen wir es „Siliziumgeld“ wurde in Deutschland gegen EEG-Euros eingetauscht und auf die Dächer geschraubt, weil es billiger war als die deutschen PV-Elemente. Die heimischen Firmen blieben auf ihren Produkten sitzen und sind dabei, aus dem Markt zu verschwinden. Damit haben sich die chinesischen PV-Riesen einiger Konkurrenz entledigt, die bei der nächsten Etappe gestört hätte: der Erschließung der wirklich wichtigen Solarmärkte die eben nicht nördlich der Alpen, sondern zwischen den Wendekreisen liegen.

Der Selbständige: Das sollten Sie näher erläutern.

Arnold Vaatz: Hiermit hat es eine besondere Bewandtnis: Wir sind ja eine solidarische Gesellschaft. Wir arbeiten auch daran, Entwicklungsnachteile in ärmeren Weltregionen zu beheben. Deshalb betreiben wir Entwicklungszusammenarbeit. Wir wollen dafür demnächst jährlich  0,7 Prozent – das sind 18-20 Mrd. Euro – unseres Bruttonationalprodukts aufwenden.  Im hier interessierenden Fall war es Deutschland, das mit massiven Anschubfinanzierungen das chinesische Solarimperium beim Aufbau unterstützt hat. So überwies das BMU zunächst etwa 9 Mio. Euro, die es vorher in Form von Verschmutzungszertifikaten der deutschen Wirtschaft entzogen hatte, nach China. Sodann flossen mindestens 75 Mio. Euro als billige Kredite von KfW und DEG an Firmen wie die Branchenriesen Yinli, Sunergy, JA-Solar und andere. Dies, so ist in Veröffentlichungen des BMU zu lesen, firmiere unter der Überschrift „Förderung der globalen Klimagerechtigkeit“. Aber die chinesische Solarindustrie ist guter Hoffnung auf noch ungleich gewaltigere Summen aus der westlichen Entwicklungszusammenarbeit. Wenn die internationalen Geber – nicht zuletzt also auch Deutschland – die Energieprogramme im Rahmen ihrer Entwicklungspolitik im großen Stil umsetzen und Solartechnik in Entwicklungsländern finanzieren, dann werden die chinesischen PV-Riesen die Aufträge aquirieren und diese gewaltigen Summen absaugen.

Der Selbständige: Sollte deshalb aus Ihrer Sicht das EEG neu justiert werden?

Arnold Vaatz: Selbstverständlich muss jede Einspeisevergütung reduziert werden, Ökonomisch und ökologisch am sinnvollsten und ohne jede negative Wirkung auf die Sicherheit der Stromversorgung und das Gemeinwohl insgesamt wäre die sofortige ersatzlose Streichung des EEG. Dies ist inzwischen ausgeschlossen, weil das EEG durch die Umverteilung enormer Geldsummen in die Hände der Wind- und Solarstromerzeuger eine neue politische Großmacht geschaffen hat, die ihre Besitzstände rücksichtslos verteidigt. Selbst der richtige Versuch einer Reduzierung der unvernünftigen Vergütungshöhe wurde zu einem politischen Desaster (Anm. der Red.: Ablehnung durch die ostdeutschen Länder im Bundesrat), weil die alternativen Stromerzeuger die existenzielle Notlage der ostdeutschen Solarfirmen, die, siehe oben, durch übermächtige chinesische Konkurrenz entstand und mit der Einspeisevergütungshöhe nichts zu tun hat, für sich zu instrumentalisieren verstanden. Ich fürchte im Gegenteil, dass die „EEG-Denkweise“ Schule machen wird und die Politik mit  Anschaffungssubventionen für Elektroautos den nächsten Schuss auf das Herz der Marktwirtschaft abfeuern wird.  Nichts hat der Entwicklung und Einführung von Zukunftstechnologien in der Energiewirtschaft mehr geschadet als dieses Gesetz, aber es ist unverletzbar, weil es sicher auf mächtigen kollektiven Irrtümern einer verwöhnten Gesellschaft ruht.

Der Selbständige: Die Erdbeben im März vorigen Jahres in Japan und der anschließende Tsunami rings um Fukushima mit über zwanzigtausend Toten und Vermissten ist in Deutschland vor allem als katastrophale Reaktorhavarie wahrgenommen worden, was dann dazu führte, dass die acht sichersten AKWs der Welt – nämlich die deutschen – abgeschaltet werden. Ist dies nicht eine Politik, die von Stimmungsbildern getragen bzw. zur Durchsetzung anderer Ziele instrumentalisiert wird?

Arnold Vaatz: Als zunächst die Gefahrensituation und dann die Explosionen in den Fukushima-Blöcken bekannt wurden, interessierte sich die deutsche Medienöffentlichkeit für die nahezu zwanzigtausend Opfer des Tsunamis nur noch am Rande. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand nun fast ausschließlich die Erwartung schlechter Nachrichten aus Fukushima. Die undichte Schuhsohle eines Unfallopfers aus den Reihen der Interventionskräfte auf dem Kraftwerksgelände hielt die deutsche Gesellschaft mehr und anhaltender in Atem als zehntausende Tote, hunderte ausgelöschter Familien und hunderttausende obdachlos umherirrender Katastrophenopfer. Weniger das Leid der Japaner, sondern die Aussicht auf einen politischen Hebel, der die Kernkraftnutzung in Deutschland zu Fall zu bringen versprach, beschäftigte uns. Ich finde dieses Verhalten abstoßend.
Der weitaus größte Teil der Welt – eigentlich alle Staaten, die Atommeiler betreiben, bis auf Deutschland, die Schweiz und Belgien – hat sich dem deutschen Meinungswandel zur Energieform Kernkraft nicht angeschlossen. Das Argument, wonach die Ereignisse in Japan die Sicherheitslage der jeweils eigenen Anlagen in keiner Weise verändern, ist überall als selbstverständlich akzeptiert worden – außer in Deutschland, der Schweiz und Belgien. Dieser Wertungsunterschied ist sachlich nicht erklärbar. Die apodiktische Art, in der sich Deutschland hier als Lehrmeister der übrigen Welt zeigt, mag jeder auf seine Weise deuten. Auch diesen Gestus finde ich abstoßend.
Der nun beschlossene Ausstieg aus der Kernkraft ist zudem gemessen an den Argumenten, mit denen er herbeigeführt wurde, inkonsequent. Aus deutscher Sicht geht von der Kernkraft eine Menschheitsgefahr aus, die jedes Kostenargument gegen den Ausstieg vom Tisch wischt. In diesem Fall wäre aber – ganz im Sinne entsprechender Äußerungen von Angela Merkel im Wahlkampf 2009 – eine sofortige und vollständige Abschaltung aller Kernkraftwerke erforderlich, egal, was es kostet. Alles andere ist eine minimale statistische Korrektur aber nicht die Aufhebung jenes angeblich nun viel höher zu bewertenden Restrisikos.
Bei allem soll nicht behauptet werden, die friedliche Nutzung der Kernenergie sei risikofrei. Ihre Risiken sind ernst zu nehmen. Ein Reaktorunfall wie der von Fukushima muss in Bezug auf  Erkenntnisse untersucht werden, aus denen Veränderungen oder Nachrüstungen im Betriebs- und Sicherheitsregime abgeleitet werden müssen. Eine Debatte hierüber – die tatsächlich der Risikominimierung gedient hatte – wurde jedoch durch die deutsche Kernkraftphobie erstickt. Das seit Jahrzehnten andauernde Klima der Kernkraft-Ächtung hat darüber hinaus zu einer weitgehenden Stagnation der Kernforschung und Anlagenentwicklung in Deutschland und zur Auswanderung von Fachkräften geführt. Deutschland hat daher seine Technologieführerschaft in diesem Bereich längst eingebüßt und wird aus eigener Kraft zu dem heute möglichen Sicherheitsgewinn durch Modernisierung des Kraftwerkparks nicht in der Lage sein. Fazit: Die Kernkraftphobie in Deutschland hat nicht nur zu unsinnigen energiepolitischen Weichenstellungen geführt, sie hat den Sicherheitsstandard der deutschen Kernkraftwerke hinter die technologisch erreichbare Marke zurückgeworfen. An der Entwicklung der dritten und vierten KKW-Generation sind wir nur noch marginal beteiligt.

Der Selbständige: Sie schlagen den Ausstieg vom Ausstieg aus der Kernenergie vor. Glauben Sie, dass dies politisch durchsetzbar ist beziehungsweise von der Bevölkerung mitgetragen wird?

Arnold Vaatz: Der Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Kernkraft ist heute politisch nicht durchsetzbar. Die im deutschen Bundestag vertretenen Parteien sind ausnahmslos überzeugt, in Sachen Atomausstieg auf dem richtigen Weg zu sein. Davon abweichende Auffassungen sind nach dem Schwenk der CDU aus der deutschen Parteienlandschaft eliminiert. Der Ausstieg aus dem Ausstieg wird aber kommen und zwar – wie ich fürchte – erneut überstürzt und ohne eine bei kontinuierlicher Energiepolitik mögliche organische Fortentwicklung der Kerntechnik zu Kraftwerken neuerer Generation vollzogen zu haben, eintreten. Das wird dann der Fall sein, wenn der gegenwärtig beschrittene energiepolitische Weg unsere Gesellschaft in eine so tiefe Krise geführt hat, dass ein anderer Ausweg nicht mehr möglich ist. Heute ist jeder Ruf zur Umkehr zwecklos. Aber ich sage mir auch: Wozu einem Fuhrwerk nacheilen, das soeben von einem 5-Sterne-Kutscher in eine Sackgasse gelenkt wurde? Fest steht: Es kommt genau dort wieder zum Vorschein, wo es zuvor in der Sackgasse verschwunden ist. Die Höhe des Energiepreises in Deutschland ist umgekehrt proportional zur Nähe des Umkehrpunkts. Das Wendemanöver selbst verspricht Unterhaltungswert. Aber es kann ganz der Kunstfertigkeit des Kutschers und der Fügsamkeit der Pferde überlassen werden. Nur muss man sich nicht wundern, wenn derjenige,  der vor dem Irrweg den Tross anführte, nach dessen Korrektur mit einem verlorenen Rad und einem hinkenden Pferd dem Tross hinterher trottet.

Das Interview erschien zuerst beim BST hier

Details zum oben erwähnten Symposium finden Sie hier

Zu Arnold Vaatz:

Der sächsische CDU-Politiker Arnold Vaatz kann auf eine bewegte politische sowie auch private Vita verweisen. Nach dem Abitur absolvierte Vaatz seinen Grundwehrdienst in der Nationalen Volksarmee (NVA) und begann 1976 ein Studium der Mathematik an der Technischen Universität Dresden, das er 1981 als Diplom-Mathematiker beendete. Ende des Jahres 1982 wurde er wegen Reservewehrdienstverweigerung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten verurteilt, die er bis Mai 1983 in der Strafvollzugsanstalt Unterwellenborn verbüßte. Dort wurde er zur Zwangsarbeit im Stahlwerk Maxhütte verpflichtet. Arnold Vaatz war im Zuge des Mauerfalls maßgeblich an der Besetzung der Bezirksverwaltung Dresden des Ministeriums für Staatssicherheit beteiligt. Im Februar 1990 trat er in die CDU ein. Dem CDU-Bundesvorstand gehörte Vaatz von 1996 bis 2000 und dem CDU-Präsidium von 1998 bis 2000 an. Seit dem Jahr 2002 ist er erneut im Bundesvorstand der CDU vertreten. 1990 wurde der ehemalige Bürgerrechtler zum Staatsminister der Sächsischen Staatskanzlei ernannt und nach knapp einem Jahr ins Umweltministerium berufen, in dem Vaatz bis 1998 als Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landesentwicklung tätig war. Seit 1998 ist der Vater von vier Kindern Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Oktober 2002 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt.




Die Auferstehung des IPCC Hockeystickbetruges in Australien

Das Papier mochte wissenschaftlich unhaltbar sein, es war dennoch ein Kassenschlager. Die Schlagzeilen war überall:

“1000 Jahre Klimadaten bestätigen die Erwärmung von Australia” 

tönte die Presseverlautbarung der University of Melbourne. Der Guardian nahm das Thema auf:
“Wissenschaftler haben entdeckt”, dass Australasia die heißesten 60 Jahre in einem Jahrtausend erlebt”. The Age und The Australian machten mit ‚Noch nie dagegewesene Erwärmung seit 1950’. Die Geschichte wurde auf allen Kanälen des australischen Senders ABC 24 und ABC news gebracht. Dort behauptete Frau Gergis: ”In den vergangenen 1000 Jahren gab es keine wärmere Periode in Australasia, als die seit 1950.”  Auf ABC Radio National war man sich zu “95% sicher“!  Auf ABC AM hieß es, “die vergangenen fünf Jahrzehnte in Australien waren die wärmsten.”

Und darüberhinaus gab es Seiten zum Thema in Science Alert,  Campus DailyEco newsThe Conversation, Real Climate und Think Progress.

Skeptiker haben das Papier durchgesehen, und schon nach drei Wochen hat ein Team bei Climate Audit einen so schwerwiegenden Fehler entdeckt, dass die Autoren [um Frau Gergis] ankündigten, ihr Papier wäre auf Eis gelegt. Es verschwand von der Webseite der American Meteorological Society. Bei Bishop Hill steht vermutlich die beste Zusammenfassung, was das alles bedeutet, und wie die Sache ans Licht kam.

Als Steve McIntyre um alle Daten bat, erhielt er sie nicht. Frau Gergis hat eine Vergangenheit als Klima-Aktivistin – das wollte sie kürzlich verbergen. In ihrer Biographie hatte sie stolz  darauf verwiesen, dass ihre Daten von 16 Staaten angefordert worden wären: Anforderungen von Tunesien, Kuba, Brasilien – das stimmt – aber von Kanada? – da ist etwas nicht in Ordnung. Denn offensichtlich schätzte sie die statistische Expertise des Kanadiers Steve McIntyre nicht besonders. Sie verwies ihn wegen der Daten auf die übrigen Autoren und fügte hinzu: ”So ist das in der ‚Forschung’. Wir wünschen keinen weiteren Informationsaustausch in dieser Angelegenheit“.

Ob auch nur eine ihrer medialen Lautsprecher das bringen wird?

(hier die Uni Melbourne news feed).

Im Morgenprogramm des Australischen Radios hat David Karoly von der neuen Studie geschwärmt, weil ihre Stärke darin läge, dass sie mehr auf Beobachtungen als auf Computermodellierung beruhte (So allmählich spricht sich herum, dass letztere keine empirische Beweiskraft haben). Er sagte, er hätte „großes Vertrauen“ in die Ergebnisse. (Hat er ein gleich hohes Vertrauen in die Prognosen von der zukünftigen Erwärmung?)

MATTHEW CARNEY: Professor Karoly sagte, die Stärke der Studie läge mehr in ihrer Abstützung auf direkte Beobachtungen als auf den Klima-Computer Modellen.

DAVID KAROLY: In der Wissenschaft gibt es keine absolute Sicherheit, aber wir können das mit hohem Vertrauen sagen, weil wir die Analyse der Unsicherheit für die sehr ungewöhnliche Erwärmung der letzten 50 Jahre vorgenommen haben, und sie kann nicht –  mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht – mit der natürlichen Klimavariabilität allein erklärt werden. (Anmerkung der Redaktion: zum klaren und deutlich erkennbaren Einfluss der natürlichen Variation lesen Sie bitte auch den Beitrag hier)

Wie halten es diese Menschen mit der Wahrheit? Gefällt es denn solchen Medien, ihren Lesern oder Zuschauern den Eindruck zu vermitteln, dass diese Ergebnisse haltbar, verläßlich und fundiert wären. Und das, wo doch, schon bevor das Papier zurückgezogen wurde, viele investigative Reporter einiges merkwürdig fanden.

Und überhaupt: Hat auch nur ein Journalist harte Fragen gestellt?

Sehen wir mal davon ab, dass das Vertrauen in die Ergebnisse der Studie auf der Verarbeitung von Daten auf tausenderlei verschiedenen Weisen beruht, und auf 27 Proxies, von denen der Großteil noch nicht einmal alle 1000 Jahre abdeckte, auch nicht das kontinentale Australien.

Die Litanei wurde immer wieder in den Medien heruntergebetet und außer Adam Morton in The Age haben die meisten investigativen Journalisten niemals die Frage gestellt:

“Um wieviel ist es heute wärmer als vor 1000 Jahren”. Dann hätten sie nämlich erfahren, dass Frau Gergis gesagt hätte: “um ein Zehntel Grad”.
(Ganz schön viel, oder?) – Genau gesagt: 0,09C.

Die Gewissheit, dass Australien vor 1000 Jahren 0,09 Grad kühler war, stützt sich auf Beobachtungen von einer Baumgruppe in Tasmanien und in Neuseeland.

Wenn wir die regionale Temperatur so genau errechnen können, warum machen wir uns dann überhaupt Gedanken über ein Netzwerk von 100 Thermometern? Wir könnten doch einfach einen max-min-Anzeiger bei diesen Bäumen installieren und alles Übrige interpolieren, nicht wahr?

Warum überhaupt Thermometer? Wir brauchen doch eigentlich nur die Bäume? Sie sind auf ein Hundertstel Grad genau und das für einen ganzen Kontinent und für das Meer.

Wer hat so eine Studie bezahlt?

Die Sache hat $340,ooo gekostet, es kann aber auch fast eine Million Dollar sein (das jedenfalls hat Frau Gergis 2009 vermutet. Ich kann keine offiziellen Angaben finden):

“Dem Australian Research Council’s Linkage zufolge hat das Projekt einen Gesamtwert von $950K und wird von Mitte 2009 bis Mitte 2012 laufen″. [Quelle: Joelle Gergis in ihrem inzwischen entfernten Webblog. Hier ist aber noch eine Sicherheitskopie: Webcite copy]

Geht es nun so in der Politik weiter?

Die Regierung sucht sich minderqualifizierte aktivistische Wissenschaftler, bezahlt sie dafür, dass Papiere produziert werden, die vielleicht einige Wochen der Überprüfung standhalten. Die Medien geben den Dingen gleich einen offiziellen Anstrich und bringen die Geschichte, ohne nachzuhaken. Dann bekommt die Regierung Unterstützung von “dritter Seite” für ihre Politik, anscheinend von der reinsten unparteiischen Art. Für $340,000 ist das doch ein ganz schöner Gewinn, könnte man meinen.

Das Original finden Sie hier

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Auch Fritz Vahrenholt und Andreas Lüning haben sich mit dem Papier beschäftigt.
Hier können Sie die Kritik lesen.

Den akademischen CV von Dr. Joelle Gergis finden Sie hier.

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Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE
[Anm. d. Ü: Die folgenden Referenzen sind bis auf einen Kommentar zur Finanzierung im englischen Original belassen.]

Referenzen

Cook, E. R., Buckley, B. M., Palmer, J. G., Fenwick, P., Peterson, M. J., Boswijk, G. and Fowler, A. 2006. Millennia-long tree-ring records from Tasmania and New Zealand: a basis for modelling climate variability and forcing, past, present and future. J. Quaternary Sci., Vol. 21 pp. 689–699. ISSN 0267-8179.  [abstract]

J. Gergis, R. Neukom, S.J. Phipps, A.J.E. Gallant, and D.J. Karoly, “Evidence of unusual late 20th century warming from an Australasian temperature reconstruction spanning the last millennium”, Journal of Climate, 2012, pp. 120518103842003-. DOI.  [ Paper (PDF)]

ARC Funding: ARC Linkage Project Funding Outcomes

[Es ist schwer die ursprüngliche Finanzierung zu finden, diese hier beläuft sich nicht auf die $950k insgesamt. Sie könnte nur ein Teil der Finanzierung sein, oder eine Aufstockung oder vielleicht ist der ursprüngliche Antrag auf $950k nicht durchgegangen?…]

2606 ATMOSPHERIC SCIENCES
The University of Melbourne
LP0990151 Dr JL Gergis; Prof DJ Karoly; Prof N Nicholls; A/Prof DS Garden; Prof CS Turney; Dr AM Lorrey; Dr K Braganza; Dr RJ Allan; Miss G Skelly; Ms RJ Moran; Dr K Tan; Mr RA Neville; Dr NR Lomb

Approved Project Title Reconstructing pre-20th century rainfall, temperature and pressure for south-eastern   Australia using palaeoclimate, documentary and early weather station data.

2009 : $ 65,000
2010 : $ 117,500
2011 : $ 105,000
2012 : $ 52,500

APA(I) Award(s): 1
APDI Dr JL Gergis, Collaborating/Partner Organisation(s), Australian Bureau of Meteorology, Met Office Hadley Centre, Murray-Darling Basin Commission, Department of Sustainability and Environment,
Melbourne Water , National & State Libraries Australasia, National Library of Australia,
State Library of Victoria , State Library of New South Wales, Powerhouse Museum, Administering Organisation The University of Melbourne,

Summary of Linkage Projects Proposals by Primary Class Code for Funding to Commence in 2009
Updated 13 August 2009 Page 14

Project Summary
South-eastern Australia is in the grip of a severe water crisis due to the worst drought in recorded history and increasing temperatures. This landmark project brings together a team of Australia’s leading climate scientists, water managers and historians with the common goal of reconstructing south-eastern Australia’s climate history. The greatly extended record of annual rainfall and temperature variability will allow better planning for water storage and use, and improved testing of climate model simulations. Improving our understanding of the historical impacts of climate extremes on society will assist with planning for life in a hotter and drier future.

Thanks to Geoff Derrick for tadvice.

Australian Broadcasting Corporation, Corporate Communications

AM with Tony Eastley

Austaliens Morgenprogramm: Monday to Saturday from 8:00 am on ABC Local Radio and 7:10 am on Radio National.