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Stromeinsparung durch Smart Metering?

Erste Ergebnisse einer achtzehnmonatigen Feldstudie wurden jetzt vorgestellt, in der ca. 2.000 Testhaushalte intelligente Stromzähler benutzten, die den zeitlichen Verlauf des Stromverbrauchs erfassen.  Die Teilnehmenden konnten auf einem Internetportal oder durch eine monatliche schriftliche Information beispielsweise ihren Stromverbrauch stundenweise analysieren.  Durch die intelligente Zähler und die Visualisierung des Stromverbrauchs konntendie  Privathaushalte durchschnittlich ca. 3,7 % Strom einsparen.

Das Ergebnis kommt vom BMBF geförderte Projekt "Intelliekon – Nachhaltiger Energiekonsum von Haushalten durch intelligente Zähler-, Kommunikations- und Tarifsysteme", an dem unter anderem das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI beteiligt waren. Bei zeitvariablen Tarifen lag die ermittelte Einsparung sogar bei 9,5 %. 

Eine öffentliche Präsentation der Ergebnisse findet am 26. Oktober 2011 in Frankfurt/M. statt.

Nun, eine recht bescheidene Einsparung, wenn man den enormen Aufwand an Messtechnik, Personal und investierter Zeit betrachtet.  Es wäre schon interessant zu erfahren, in welchem Verhältnis der Nutzen zum Aufwand steht. Man kann nur hoffen, dass am 26. Oktober in Frankfurt/M.

in der Präsentation der Ergebnisse dazu auch etwas ausgesagt wird.  Effizienter Energieeinsatz und sparsamer Energieverbrauch ist nicht nur eine Kostenfrage, sie tragen auch zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz bei.  Ich habe übrigens 21 Jahre im Bereich der rationellen Energieanwendung und der Energieeffizienz gearbeitet und habe dafür NIE das CO² als Indikator für den Energieverbrauch benötigt!

Was sagt eine alte Energetikerweisheit: "Der Stromverbrauch wird durch das Nutzerverhalten bestimmt!"

Weitere Informationen:

http://idw-online.de/de/news430909

B.Adam für EIKE




Die Sonne treibt unser Klima: Interview mit Klimaexperten Prof. Dr. Horst Malberg

Ein Interview mit Prof. Dr. Malberg im März 2011 der Reihe Strandgespräche mit EIKE Generalsekretär Wolfgang Müller

Update 9.7.11:

Inzwischen nähern sich auch andere Wissenschaftler diesen Erkenntnissen an, wie u.a. die Financial Times berichtet. Der wichtigste Satz aus der dort zitierten Studie lautet:

"Wir glauben jetzt, dass auf en  Sonnenzyklus] 50 Prozent der Variabilität von Jahr zu Jahr entfallen", sagt Scaife. Wenn Solar-Physiker eine langfristigen Reduzierung der Intensität der solaren Zyklus vorhersagen und möglicherweise auch sein komplettes Verschwinden für ein paar Jahrzehnte, wie es während des so genannten Maunder-Minimums von 1645 bis 1715 passiere – könnte das ein unheilvolles Signal für eisige Winter sein vor, trotz der globalen Erwärmung."

Alle Videos von EIKE finden Sie hier




Renommierter Klimaforscher Pielke Senior über den wieder aufgewärmten “Zustandsbericht zum Klima“ des NCDC – Fortgesetzte verzerrte Berichterstattung zum Klimasystem von Tom Karl und Peter Thorne

Heute erschienen Artikel zum Zustand des Klimasystems; siehe z. B. die Presseverlautbarung von Associated Press in der Washington Post:

Climate change study: More than 300 months since the planets temperature was below average [etwa: Vor 300 Monaten lag die Temperatur des Planeten zum letzten Mal unter dem Mittelwert].

Der Artikel bezieht sich auf die Klimazusammenfassung, die in einem Beitrag in der Fachzeitschrift Bulletin of the American Meteorological Society veröffentlicht werden wird. Der Beitrag wird zweifellos informative Informationen zum Klima enthalten.

Allerdings gibt der Artikel den derzeitigen Zustand des Klimas verfälscht wieder, wie man leicht durch einfaches Extrahieren jüngster Analysen aus dem Internet zeigen kann. Zwei der prominenten Individuen, die in dem Beitrag zitiert werden, sind Tom Karl und Peter Thorne. Sie behaupten Folgendes:

 „Die Indikatoren zeigen eindeutig, dass sich die Welt weiter erwärmt”, sagte Thomas R. Karl, Direktor des National Climatic Data Center (NCDC) im jährlich veröffentlichten Zustandsbericht zum Klima 2010.

 „Es gibt ein klares und unmissverständliches Signal von der Obergrenze der Atmosphäre bis in die Tiefen der Ozeane“, fügte Peter Thorne vom Cooperative Institute for Climate and Satellites, North Carolina State University hinzu.

 „Kohlendioxid hat 2010 um 2,6 ppm in der Atmosphäre zugenommen. Das ist mehr als die mittlere jährliche Zunahme im Zeitraum 1980 bis 2010“, führte Karl weiter aus. „Kohlendioxid ist das hauptsächliche Treibhausgas in der Luft, das Wissenschaftler der Atmosphäre für die Erwärmung des Klimas verantwortlich machen“.

Karl hat recht mit seiner Behauptung, dass das Kohlendioxid zugenommen hat, aber ansonsten präsentieren er und Peter Thorne den Zustand des aktuellen Klimasystems nicht ehrlich. Sie konzentrieren sich auf die Temperaturdaten der Erdoberfläche, die, wie wir in früheren wissenschaftlich begutachteten Studien gezeigt haben, wesentliche ungelöste Unsicherheiten aufweisen und eine systematische Verzerrung hin zum Wärmeren enthalten. Siehe z. B.:

Pielke Sr., R.A., C. Davey, D. Niyogi, S. Fall, J. Steinweg-Woods, K. Hubbard, X. Lin, M. Cai, Y.-K. Lim, H. Li, J. Nielsen-Gammon, K. Gallo, R. Hale, R. Mahmood, S. Foster, R.T. McNider, and P. Blanken, 2007: Unresolved issues with the assessment of multi-decadal global land surface temperature trends. J. Geophys. Res., 112, D24S08, doi:10.1029/2006JD008229.

Klotzbach, P.J., R.A. Pielke Sr., R.A. Pielke Jr., J.R. Christy, and R.T. McNider, 2009: An alternative explanation for differential temperature trends at the surface and in the lower troposphere. J. Geophys. Res., 114, D21102, doi:10.1029/2009JD011841.

Das Klimasystem hat sich seit etwa 2003 weder in den oberen Schichten der Ozeane noch in der unteren Troposphäre erwärmt, wie die folgenden drei Abbildungen zeigen.

Tom Karl liegt schon in seiner ersten Behauptung falsch – die Indikatoren zeigen NICHT eindeutig, dass sich die Welt weiterhin erwärmt. Diese Erwärmung ist zum Stillstand gekommen, zumindest derzeit, und zwar seit etwa 2003. Peter Thorne missinterpretiert die aktuellen Daten, wenn er fälschlich (unter der Annahme, dass er die ‚eindeutige Erwärmung’ meint) berichtet, dass es ein klares und unmissverständliches Signal von der Obergrenze der Atmosphäre bis in die Tiefen der Ozeane gibt“.

Zweitens, die untere Troposphäre (sowohl nach den RSS und nach den UAH-MSU-Daten) zeigt ebenfalls NICHT eindeutig, dass sich die Welt weiterhin erwärmt! Tatsächlich ist auch hier die Erwärmung seit etwa 2002 zum Stillstand gekommen.

Bildunterschrift: globale mittlere (70° Süd bis 82,5° Nord) Temperatur der unteren Troposphäre (nach RSS)

Bildunterschrift: globale mittlere (70° Süd bis 82,5° Nord) Temperatur der unteren Troposphäre (nach UAH)

Es ist keine Überraschung, dass Tom Karl und Peter Thorne nicht ehrlich über den derzeitigen Zustand des Klimasystems berichten, das ein viel komplexeres Signal als Antwort auf menschliche und natürliche Antriebskräfte und Feedbacks des Klimas enthalten als sie berichten; siehe z. B.:

Christy, J.R., B. Herman, R. Pielke, Sr., P. Klotzbach, R.T. McNider, J.J. Hnilo, R.W. Spencer, T. Chase and D. Douglass, 2010: What do observational datasets say about modeled tropospheric temperature trends since 1979?  Remote Sensing, 2(9), 2148-2169.

Frühere Dokumentationen von Tom Karl und Peter Thorne zu den Verzerrungen und der Bemühungen, wie die Information zu den politischen Entscheidungsträgern gebracht werden kann, sind beispielhaft Folgende:

Pielke Sr., Roger A., 2005: Public Comment on CCSP Report “Temperature Trends in the Lower Atmosphere: Steps for Understanding and Reconciling Differences“. 88 Seiten einschließlich Anhänge.

The Selective Bias Of NOAA’s National Climate Data Center (NCDC) With Respect To The Analysis And Interpretation Of Multi-Decadal Land Surface Temperature Trends Under The Leadership Of Tom Karl and Tom Peterson

Erroneous Climate Science Statement By Tom Karl, Director Of The National Climate Data Center And President Of The American Meteorological Society

E-mail Documentation Of The Successful Attempt By Thomas Karl Director Of the U.S. National Climate Data Center To Suppress Biases and Uncertainties In the Assessment Of Surface Temperature Trends

Erroneous Statement By Peter A. Stott And Peter W. Thorne In Nature Titled “How Best To Log Local Temperatures?”

Es ist enttäuschend, dass die Medien die Behauptungen von Tom Karl und Peter Thorne nicht ordnungsgemäß hinterfragen. Sie präsentieren einen verzerrten Bericht zum aktuellen Stand des Klimasystems. [Hervorhebung im Original]

Link: http://wattsupwiththat.com/2011/06/29/pielke-senior-on-ncdcs-recent-state-of-the-climate-rehash/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Einfach und klar: Warum die Klimaschutzthese der Parteien einfach falsch ist!

 Hier die deutsche Version!

Hier die Version mit deutschem Untertitel




Vorzeige-Passivschulhaus für 23 Mio €: Dicke Luft im SeeCampus in Schwarzheide

….„Alle derzeit auf dem Stand der Technik vorhandenen technischen Möglichkeiten sind beim Bau des 23 Millionen Euro teuren Gebäudes SeeCampus ausgeschöpft worden“, verteidigt Projektleiterin Christine Paulan den Kreis. Das komplexe und von vielen Faktoren abhängige System sei sehr wohl sorgfältig und vorausschauend geplant, in einer solch großen Schule mit unterschiedlichen Bedarfen der Nutzer aber deutschlandweit zuvor noch nicht in Betrieb genommen worden. Die Einregelung der Anlagen sei eine große Herausforderung. An einem besseren Raumklima werde ständig gearbeitet…

Hintergrund:
Der SeeCampus Niederlausitz ist die erste vollständige Passivhausschule Deutschlands.

Mit sehr guter Luftdichtheit und ausgezeichneter Wärmedämmung soll ein minimaler Heizwärmebedarf von 15 Kilowattstunde pro Quadratmeter Nutzfläche im Jahr erreicht werden.

Im Winter wird nur die Zuluft nachgeheizt, im Sommer sollen die Nachtauskühlung und ein umfangreicher Sonnenschutz für kühle Innenwandtemperaturen und damit ein angenehmes Klima sorgen. Passivhäuser haben keine Klimaanlage.

Lesen Sie den ganzen Beitrag in der Lausitzer Rundschau vom 29.6.11 hier

mit Dank an Spürnase Konrad Fischer




Initiative Gegenwind für eine industriefreie Nordsee: Interview mit dem Präsidenten Dr. Zielinski

Ein Interview mit Dr. Zielinski aus der Reihe "Strandgespräche" zu den Zielen der Bürgerbewegung Gegenwind. Mit Wolfgang Müller EIKE Ende März 2011

Alle Videos von EIKE finden Sie hier




Über Wissenschaft und Dreckschleudern!

Sie ist allerdings eine gestandene Polemikerin, die Zeit für weltweite Vorlesungsreisen hat, für ihr Buch wirbt wie auch für ihre Ideologie. Dabei wird sie von den Bürgern Kaliforniens bezahlt. Ihr Buch versucht vier gestandene Wissenschaftler mit Dreck zu bewerfen – davon bin ich der einzige noch unter den Lebenden Weilende. Ich sehe mich daher verpflichtet, den Ruf meiner verstorbenen Kollegen und guten Freunde gegen ihre lügnerischen Behauptungen zu verteidigen. Oreskes ist seit ihrem 2004er Artikel in SCIENCE bekannt, in dem ein vollständiger wissenschaftlicher Konsens über den menschenverursachten Klimawandel behauptet wurde. Damit begann ihre Karriere als Polemikerin. Ihre Behauptung beruhte auf der Auswertung der Kurzfassungen von rund 900 Veröffentlichungen. Leider hatte sie über 11.000 Papiere wegen einer fehlerhaften Internet-Suche übersehen. Sie veröffentlichte eine diskrete „Korrektur“, doch ihre ideologisch begründeten Behauptungen über den Konsens hat sie nie zurückgezogen. Al Gore zitiert immer noch ihre Ergebnisse, die von vielen gründlicheren Studien widerlegt worden sind (von Peiser, Schulte, Bray, von Storch, Lemonick im SCIENTIFIC AMERICAN und anderen).

Schauen wir erst einmal auf ihre „Wissenschaft“: in ihrem Buch wird die Versauerung des Meeres besprochen, gemessen mit dem pH-Koeffizienten. Sie behauptet, dass ein pH-Wert von 6,0 als neutral gälte (Merchants of Doubt, S. 67). Seien wir gnädig, und rechnen wir das einem nachlässigem Lektorat zu.

An anderer Stelle im Buch (S. 29) behauptet sie, dass Beryllium ein „Schwermetall“ sei und versucht das mit Referenzen zu belegen. Ich frage mich, ob sie weiß, dass das Atomgewicht von Beryllium nur 9 beträgt, im Vergleich dazu hat Uran meist 238. Schon der Vergleich dieser beiden Zahlen sollte jedermann zeigen, welches das Schwermetall ist.

Ihr Verständnis des Treibhauseffekts ist schon komisch. Sie sagt, dass CO2 in der Troposphäre „gefangen“ sei – deshalb würde die Stratosphäre abkühlen. Ebenso falsch ist ihr Verständnis dessen, wozu Klimamodelle taugen. Sie glaubt tatsächlich, dass damit Waldbrände in Sibirien, Überschwemmungen in Pakistan oder China vorhergesagt werden könnten – überall nur Katastrophen – und dann predigte sie Klimawissenschaftlern noch in einem kürzlichen Vortrag: Wenn die Vorhersagen der Klimamodelle sich bewahrheitet haben, warum glauben die Menschen es nicht? [hier nachsehen] Vielleicht weil die Menschen nicht naiv sind.

Aber der Gipfel an wissenschaftlichem Unsinn in ihrem Buch ist ihre Hypothese wie Zigarettenrauchen Krebs erzeugt (S. 28).  Sie macht den Sauerstoff-15 dafür verantwortlich, ein radioaktives Isotop des allgegenwärtigen Sauerstoff-16.  Ich glaube, sie weiß nicht, dass die Halbwertzeit des O-15 nur 122 Sekunden beträgt. Natürlich sagt sie nichts darüber, wie O-15 in den Zigarettenrauch gelangt, ob aus dem Papier oder aus dem Tabak. Wenn letzteres zuträfe, meint sie dann wirklich, dass O-15 durch die Verbrennung des Tabaks entsteht?  Falls ja, wäre das eine phantastische Entdeckung, würdig eines Alchemisten. Vielleicht sollte ihr mal einer klar machen, dass es einen Unterschied zwischen „radioaktivem“ und „reaktivem“ Sauerstoff gibt. Beide Wörter klingen ja so ähnlich. 

Ich bin sicher, dass weitere Beispiele wissenschaftlicher Unkenntnis bei sorgfältiger Lektüre ihres gesamten Buches zu finden sind. Warum sich darum kümmern?

Nachdem gezeigt wurde, wie es um ihren wissenschaftlichen “Sachverstand” steht, wie sieht es mit ihrem historischen Sachverstand aus? Jeder sorgfältige Historiker benutzt Primärquellen und würde zumindest versuchen, die betroffenen Wissenschaftler zu befragen, bevor sie mit Dreck beworfen werden. Dafür gibt es in Oreskes Buch keine Hinweise. Sie hat niemals versucht, Dr. Robert Jastrow zu befragen, Gründer des NASA-Goddard Institute for Space Studies und späterer Direktor des Mt. Wilson Astronomical Observatory, auch Gründungspräsident des berühmten George C Marshall Institute in Washington, DC.  Ich kann keine Belege dafür finden, dass sie jemals Dr. William Nierenberg interviewt hätte, Direktor des Scripps Institution of Oceanography, der in San Diego gewohnt hat und leicht erreichbar gewesen wäre. Und ich zweifle, ob sie jemals Dr. Frederick Seitz getroffen hat, Hauptziel ihrer Gehässigkeiten. Seitz ist der verdienstvollste der Gruppe von Physikern, die in ihrem Buch angegriffen werden.  Er war Präsident der US National Academy of Sciences und der American Physical Society, später auch Präsident der Rockefeller University. Viele Ehrendoktorhüte von hiesigen und ausländischen Universitäten wurden ihm verliehen, wie auch die hochgeschätzte National Medal of Science vom Weißen Haus.

Anstatt nach der herkömmlichen historischen Methode Information aus erster Hand zu suchen, verlässt sich Oreskes auf sekundäre und tertiäre Quellen und zitiert Menschen, die mit ihrer Ideologie übereinstimmen. Eine schönes Beispiel ist ihre Abhandlung über den sauren Regen, und wie sie das White House Fachgremium (während der Reagan-Regierung 1982) darstellt, dem Bill Nierenberg vorsaß, und in dem auch ich Mitglied war. Da verlässt sie sich auf die Erzählung von Dr. Gene Likens, dessen Forschungsfinanzierung davon abhängig ist, dass es ihm gelingt, den sauren Regen als sehr ernstes Umweltproblem darzustellen. Höchstwahrscheinlich ist er das nicht – er entschwand auch aus der Aufmerksamkeit, nachdem ein Gesetz zur Verminderung seiner Auswirkungen den Kongress passiert hatte.

Erstaunlich: Oreskes lobt (oder rügt) mich für die Erfindung des “Emissionshandels”, wobei es um den Handel mit Emissionsrechten geht, wenn gleichzeitig eine Höchstmenge von Emissionen festgesetzt worden ist (S. 91 – 93). Dafür habe ich nie die Urheberschaft beansprucht, weil ich wirklich nicht weiß, ob diese Idee nicht schon an anderer Stelle veröffentlicht worden war. Es schien die natürlichste Sache von der Welt zu sein, um zu Verminderungen der Gesamtbelastung zu kommen – nachdem eine Obergrenze gesetzt worden wäre. Mein Beispiel betraf Metallschmelzen, die reichlich SO2 emittieren im Vergleich mit Stromerzeugern, die Kohle mit etwas Schwefelgehalt verbrennen. Ich hatte sogar so etwas wie eine „Versorgungskurve“ konstruiert, wo die Masse der Emissionskontrolle anfänglich von den Einheiten mit den niedrigsten Kosten getragen wird. Selbstverständlich wollten Likens und einige andere Gegner der Kohle verbrennenden Stromerzeuger im Gremium meine Darlegungen nicht im Abschlußbericht sehen. Nierenberg löste das Problem ganz einfach, indem er meinen Beitrag in einen unterschriebenen Anhang platzierte und damit einigen Gremiums-Mitgliedern einen Gefallen tat. Sie wollten nicht für einen Bericht verantwortlich sein, der einige Stromerzeuger von [Reduzierungs-] Verpflichtungen ausnehmen würde.

Soweit wissen wir nun, dass Oreskes überhaupt keine Wissenschaftlerin ist, auch keine sorgfältige Historikerin. Sie ist aber eine „Pop-Psychologin“. Sie scheint zu wissen, welche Gründe die vier erfahrenen Physiker bewegten, die sie in ihrem Buch verleumdet. Es ist „Antikommunismus“. Ja, ja! Es wird nicht nur ausdrücklich gesagt, sie bezeichnet sie auch durchgängig als „Kalte Krieger.“
Damit wissen wir auch, wo Oreskes im politischen Spektrum steht.

Prof. Dr. Fred S. Singer

Atmosphärenphysiker S. Fred Singer war Pionier der Ozonmessungen der oberen Atmosphäre mit Raketen. Er entwarf später die Satelliten-Messgeräte für die Ozon-Überwachung. Er ist Professor Emeritus der Environmental Sciences an der University of Virginia und Gründungsdirektor des US Weather Satellite Service (heute NESDIS-NOAA). Er ist Fellow am Heartland Institute und am Independent Institute.  Sein Buch Unstoppable Global Warming – Every 1500 Years (Rowman & Littlefield, 2007) präsentiert die Beweise für natürliche Klimazyklen von Erwärmung und Abkühlung und war ein NY Times Bestseller.  Er ist der Organisator des NIPCC (Non-governmental International Panel on Climate Change), und Herausgeber seines 2008er Berichts "Nature – Not Human Activity – Rules the Climate" <http://www.sepp.org/publications/NIPCC_final.pdf>, dazu Ko-Autor von "Climate Change Reconsidered," 2009, dessen Schlussfolgerungen denen des IPCC widersprechen <http://www.nipccreport.org/>.  Als Gutachter von IPCC-Berichten teilt er sich vermutlich den 2007er Nobel Friedenspreis mit Al Gore und 2000 anderen.

Der originalartikel erschien im American Thinker hier




6. Internationale Klimakonferenz des Heartland Instituts zu Ende gegangen

Am 30. Juni war es wieder so weit: Etwa 250 Teilnehmer und Medienvertreter hatten sich zur bereits 6. Internationalen Konferenz ueber den Klimawandel des Heartland-Instituts (ICCC-6), einer Denkfabrik aus Chicago, in Washington eingefunden. Die Organisatoren hatten es sich einmal mehr zum Ziel gesetzt, den angeblichen Konsens ueber die vom Menschen verursachte globale Erwaermung herauszufordern. Wichtigstes Ergebnis der am 1. Juli zu Ende gegangenen Veranstaltung war deshalb auch, dass ein solcher Konsens – wie auch ein Konsens der Kritiker der UN-Klimaschutzpolitik – nicht besteht. 

Die wichtigsten Vortraege kamen von Dr. Patrick  J. Michaels (George Mason University bzw. Cato Institute), Prof. Dr. S. Fred Singer (Emeritus der Universitaet von Virginia) und Prof. Bob Carter (Queensland University, Australien). Michaels konzentrierte sich in seiner Präsentation auf die historischen Hintergründe der Klimadebatte, deren organisatorische Voraussetzungen bereits in den 40er Jahren geschaffen worden seien. Problematisch, so Michaels, sei besonders die seither bestehende Verquickung von Wissenschaftsfoerderung mit politisch-strategischen Planungen der Politiker. 

Prof. Singer stellte den aktualisierten Fortschrittsbericht des von ihm 2009/10 verantworteten NIPCC-Klimaberichtes der unabhaengigen Wissenschaftler vor (demnaechst dazu mehr). Prof. Carter berichtete ueber eine Detailstudie der neuseelaendischen Temperaturdaten, bei der es ganz nach dem Muster der beruechtigten Hockey-Schläger-Fälschungen (Climategate) erneut zu merkwuerdigen "Überhitzungen" gekommen war, die von skeptischen Wissenschaftern als Fehler aufgedeckt werden konnten. Auch hier waren Rohdaten "verschwunden".

Hervorzuheben sind auch die äußerst informativen Beiträge von Marc Morano (ClimateDepot.org bzw. CFACT) und Anthony Watts (Wattsupwiththat.com), den Betreibern der beiden (vermutlich) weltweit wichtigsten skeptischen Klimawebseiten. Während Morano mit einer Fülle von neuen Informationen ueber den Stand der Klimapolitik aufwarten konnte, arbeitete Watts die fast unübersehbar vielen und vielfältigen Fehlerquellen bei der Erfassung der wichtigsten Wetterdaten heraus. Ausserdem betonten Morano, Watts und weitere Referenten, dass die Politisierung der Klimadebatte seit der letzten Klimakonferenz noch weiter fortgeschritten ist. In allen westlichen Laendern werde versucht, ueber bindende Lehrpläne staatlicher Schulen den Klimaschutzgedanken im Unterbewusstsein der Kinder zu verankern – allerdings mit geringem Erfolg. Dagegen stünden fragwürdige wissenschaftliche Fakten, gegen die in Ländern wie den USA und Australien mittlerweile auch gerichtlich vorgegangen wird. Auch über den Stand dieser Prozesse wurde während der Konferenz informiert.

Problematischstes westliches Land in Sachen Klima bleibt – auch das wurde während der Konferenz klar – Deutschland. Besonders in den Pausen zwischen den Vorträgen wurden dem Beobachter aus Deutschland immer wieder besorgte Fragen nach dem deutschen Sonderweg gestellt. 

Dr. Holger Thuss EIKE; Washington




Neues aus dem Phantasialand des PIK: Die Kipp-Kunde der PIK- Punkte

Nur  –  längst hat die Wissenschaft diese Hypothese in den Papierkorb entsorgt. Jüngster Beleg dafür: Das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg (MPI HH) sagt[3]:

"Der starke Rückgang des Meereises in der Arktis ließ in den letzten Jahren die Sorge aufkommen, dass die Eisbedeckung sich einem sogenannten Kipp-Punkt nähern könnte. Bei Überschreiten des Kipp-Punktes wäre der Verlust des verbleibenden Meereises nicht mehr zu stoppen. Aktuelle Forschungsergebnisse des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie deuten jetzt jedoch darauf hin, dass es keinen solchen Kipp-Punkt für den Verlust des Sommereises in der Arktis gibt. Stattdessen reagiert die Eisbedeckung relativ direkt auf die jeweiligen klimatischen Bedingungen."

Im krassen Gegensatz dazu die PIK-Erklärung. Diese liest sich wie eine Schreib-Übung im Gebrauch des Konjunktivs. Es wimmelt nämlich in diese Mitteilung nur so von Konditional-Kostruktionen,  Konjunktiven und ausdrücklich genannten Unsicherheiten –  insgesamt deren[4]>25 (Fünf-und-Zwanzig!) auf nur anderthalb DIN-A4-Seiten  – eine geballte Ladung wilder Spekulation und munteren Fabulierens! Der Realitätsbezug dieser PIK-Meldung ist etwa so groß, als würden Geologen einen eventuellen Vulkanausbruch für Potsdam ankündigen – grundsätzlich kann man den nämlich auch nicht auszuschließen.

Weiter beim PIK: "Das arktische Meer-Eis und die Gebirgsgletscher der Alpen werden unter den in der Studie aufgelisteten Elementen als diejenigen eingeschätzt, die am empfindlichsten auf die Erderwärmung reagieren."

Den "Kipp-Punkt Arktisches Meereis" hat das MPI kürzlich beerdigt (vgl.w.o.). Zum "Kipp-Punkt Alpen-Gletscher" haben Glaziologen aus Österreich[5] unlängst eindrucksvolle Daten vorgelegt:

"Zu Beginn des Millenniums (9.-12. Jh.) waren die Alpengletscher ähnlich klein, evtl. noch kleiner als heute."

Und weiterhin wird von den österreichischen Alpen-Experten (a.a.O.) gesagt, daß sich die Gletscher seit Beginn des 20. Jahrhunderts>"… in Richtung des Minimalstandes zu Beginn des Millenniums, zur Zeit des mittelalterlichen Klimaoptimums, bewegen",  –  also schon aufgrund natürlicher "üblicher" Klima-Schwankungen können Minima erreicht werden, die unter dem heutigen Stand liegen. Nachhaltiger menschlicher Eingriffe in die Atmosphäre (CO2-Debatte) bedarf es folglich gar nicht, um solche Veränderungen herbei zu führen. Die Natur führt es auch alleine vor, früher wie heute! Und ein Kipp-Punkt wurde offensichtlich auch früher nie erreicht, sonst hätten die Gletscher zwischenzeitlich nicht immer wieder wachsen können.

Zum gleichen Ergebnis kommen Wissenschaftler des Geo-Forschungs-Zentrums Potsdam[6]: "In der Römerzeit muss zumindest im Alpenraum ein wärmeres Klima als heute geherrscht haben, da der große Aletsch-Gletscher weiter zurückgezogen war".  Auch das ist plausibel, sonst wäre Hannibal nicht mit Troß und 37 Elefanten Anfang November 218 v.Chr. über die Alpen gekommen wie in einer ausführlichen meteorologisch-klimatologisch betonten Studie in den DMG-Mitteilungen[7]>belegt wird: "Es gibt aus dieser Zeit und auch in der Zeit danach vertrauenswürdige Berichte, wonach mehrere Alpenpässe ganzjährig passierbar waren"  –  und in Bezug auf die damaligen Gletscher-Minima a.a.O. noch deutlicher: "Wenn man berücksichtigt, daß der heutige Gletscherstand der Alpen immer noch ein Relikt der Gletscher-Vorstöße zwischen 1600 und 1850 ist, und die Gletscher vor dieser Zeit geringer waren, als selbst heute nach dem rund 140-jährigen Rückzug, so kann man annehmen, daß zu Hannibals Zeit die Alpen weniger vergletschert waren als heute…." !!! Genau so beeindruckend hinsichtlich der damaligen Warmzeit die Anmerkung a.a.O.: "Weder POLYBIOS noch LIVIOS erwähnen Schnee oder beeinträchtigende Wetter-Erscheinungen während des Aufstieges bis zur Passhöhe…" – immerhin Ende Oktober / Anfang November !

Und der Klima- und Solarforscher Horst Malberg[8] hat wiederholt darauf hingewiesen, daß die heutzutage schmelzenden Gletscher eine Folge mangelnden Umweltschutzes sind, und kaum vom Klimawandel beeinflusst werden:

"So ist das Abschmelzen hoch gelegener Gletscher eine Frage fehlenden Umweltschutzes in der Vergangenheit und nicht des Klimawandels. Eine Erwärmung von 1°C vermag physikalisch bei Gletschertemperaturen weit unter 0°C nichts zu bewirken. Ein mit Ruß und Staub verunreinigter Gletscher verliert dagegen sein natürliches Reflektionsvermögen und absorbiert verstärkt Sonnenlicht und damit Wärmestrahlung. Die Folge: Der Gletscher "schwitzt" in der Sonne, erschmilzt. Die im Schatten liegenden Gletscherregionen schmelzen hingegen nicht."

Längst widerlegt ist auch  d i e s e  PIK-Behauptung:

"Ein Schrumpfen der Gletscher in den Alpen hat Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Wasser in der Region", denn  –  österreichische Hydrologen[9] haben berechnet:

"Das Volumen aller österreichischen Gletscher hat sich seit 1960 von 19 auf 14 Kubik-Kilometer Wasservolumen verringert. Das entspricht etwa 2 Millimeter Niederschlag für ganz Österreich, eine vernachlässigbare Größe. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 1170 mm…. Die landläufige Meinung, wenn unsere Gletscher schmelzen, habe das wesentliche Auswirkungen auf den Wasser-Haushalt Österreichs, stimmt also so nicht.“

Diese Aussage ist ohne Weiteres auf Deutschland übertragbar, denn hier beträgt der mittlere Jahres-Niederschlag rund 800 mm[10], in der deutschen Alpen- und Voralpenregion zwischen 1000 und 2000 Millimeter. Daher wirken einige PIK-hypothetische Millimeter Minderung infolge von Gletscher-Schrumpfungen demgegenüber geradezu lächerlich.

Das PIK trägt in seiner Erklärung an keiner Stelle den zunehmenden wissenschaftlichen Zweifeln an Klima-Kipp-Punkt-Hypothesen Rechnung, sondern versteigert sich stattdessen in die kühne Behauptung:

„Wir zeigen hier nur eine Momentaufnahme des Wissensstands, aber sie ist in mancher Hinsicht schärfer als die zuvor gemachten“. Wie "scharf" diese PIK-Aussagen sind, zeigt ein weiterer Blick in die o.a. Publikation des MPI HH. Nämlich: Ein zentraler Punkt in der jüngsten PIK-Fabel sind die Eisschilde in Arktis und Antarktis. So lohnt es sich, dazu nochmals die Erklärung des MPI HH von Februar 2011 zu zitieren:

"Unerwarteterweise erholte sich jedoch in den Modellsimulationen die Eisbedeckung stets innerhalb von etwa drei Jahren, sodass dann wieder Bedingungen wie vor der künstlichen Eisschmelze herrschten. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass der Zustand des Meereises jederzeit eng an die vorherrschenden Klimabedingungen gebunden ist, was die Existenz eines Kipp-Punktes unwahrscheinlich macht."

Und schließlich das notorische PIK-Finale:

"Der entscheidende Punkt ist die hohe Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen im globalen Klima”, erklärt Levermann. „Diese stellt ein Risiko dar, dessen sich die Gesellschaft bewusst sein muss.“… "Risiko" gegenüber einem nicht existenten "mensch-gemachten" Klima-Problem ? Das übliche Welt-Rettungs-Evangelium, gleichermaßen ermüdend wie abstumpfend. Denn : Die Gesellschaft hat sich heute, morgen und für überschaubare Zeiten real existierender bedeutsamer Sorgen zu entledigen, wie brutaler Kriege, Staats-Bankrotte, Finanzkrisen …. ! 

Ü b r i g e n s :

EIKE hat schon früher verschiedentlich über die Kipp-Punkt-Spekulationen berichtet, jüngst hier[11].

Klaus-Eckart Puls, EIKE

Anlagen

in W O R D

h i e r unmittelbar unten (zum raus kopieren):

(1)  PIK-PM "mit Auszeichnunen von K.Puls"

(2)  PIK-PM Original

  

(1) PIK-PM , "mit Auszeichnung fett" von KEPuls

Von: Presse PIK [mailto:presse@pik-potsdam.de] 

Gesendet: Donnerstag, 23. Juni 2011 10:55?

An: ‚PIK Pressestelle‘?

Betreff: PIK-PM: Kipp-Elemente im Klimasystem: Forscher verfeinern ihre Einschätzung

Pressemitteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK)??23.06.2011 ??

Kipp-Elemente im Klimasystem:

Forscher verfeinern ihre Einschätzung  ??

Das Eisschild der West-Antarktis ist ein mögliches Kipp-Element im Klimasystem, das teils bereits gekippt sein könnte. Wissenschaftler können nicht ausschließen, dass die Eismassen nahe der antarktischen Amundsen See bereits instabil zu werden beginnen. Dies ist eines der Ergebnisse einer jetzt in der Fachzeitschrift Climatic Change erschienenen neuen Einschätzung des gegenwärtigen Zustands von sechs potenziell instabilen Regionen im Klimasystem mit großen direkten Auswirkungen auf Europa. Die Wahrscheinlichkeit des Kippens dieser Elemente steigt im Allgemeinen mit dem Anstieg der globalen Mitteltemperatur, als Folge des von Menschen verursachten Ausstoßes von Treibhausgasen.

„Wir zeigen hier nur eine Momentaufnahme des Wissensstands, aber sie ist in mancher Hinsicht schärfer als die zuvor gemachten“, sagt Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Zum ersten Mal hätten sich Experten für die verschiedenen möglichen Kipp-Elemente als Ko-Autoren zusammen getan, um gemeinsam einen Überblick zum Stand des Wissens über sogenannte klimatische Übergänge zu geben.

Derartige Einschätzungen, das legt der Begriff schon nahe, entwickeln sich ständig weiter, wie Levermann betont. Allerdings werden die betreffenden Systeme immer besser begriffen. „Diese Vorgänge zu verstehen ist von entscheidender Bedeutung als Grundlage  künftiger gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entscheidungen“, sagt Levermann. „Aus dem Blickwinkel der Risiko-Abschätzung  muss die Wissenschaft – natürlich immer unter Hinweis auf Unsicherheiten – Betroffene und Entscheider mit Informationen über Wahrscheinlichkeiten und mögliche Wirkungen von klimatischen Übergängen unterstützen. Einfach Abwarten ist keine Alternative.“

Solch ein teilweiser Abbruch des westantarktischen Inlandeises wäre zum Beispiel gleichbedeutend mit einem zusätzlichen Meeresspiegelanstieg von 1,5 Meter, wie frühere Forschung zeigt. Die meisten Deiche in Europa können um nicht mehr als einen Meter erhöht werden, so die Studie. Danach muss das Hinterland verändert werden. Selbst wenn der vollständige Zerfall des Eisschildes der Westantarktis hunderte von Jahren dauern würde, wären die Auswirkungen erheblich. Zusätzlich zum globalen Meeresspiegelanstieg durch das Schmelzwasser würde auch die Anziehungskraft in Richtung des Südpols verringert – wo die Masse schrumpft, wird auch die Gravitation weniger. Hierdurch könnte der Meeresspiegelanstieg in Europa sogar noch verstärkt werden. All dies fließt in die Schlussfolgerungen der Forscher mit ein.??Das arktische Meer-Eis und die Gebirgsgletscher der Alpen werden unter den in der Studie aufgelisteten Elementen als diejenigen eingeschätzt, die am empfindlichsten auf die Erderwärmung reagieren. Geht das arktische Meer-Eis zurück, so kann dies Auswirkungen auf das System von Hoch- und Tiefdruckgebieten in der Atomsphäre über dem Nordatlantik haben – und hiermit auch auf die vom Atlantik kommenden Stürme in Europa. Ein Schrumpfen der Gletscher in den Alpen hat Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Wasser in der Region, weil sich je nach Jahreszeit der Abfluss von Schmelzwasser in die Flüsse verändert. Mit einer Erwärmung von zwei Grad Celsius würden von den Gletschern nur kleine Reste bleiben. Ob es bei diesen zwei Kipp-Elementen eine Selbstverstärkung der Effekte gibt, ist unsicher. So könnte sich etwa der Rückgang beim arktischen Meer-Eis wieder umkehren, wenn die globale Mitteltemperatur sinkt – auch wenn ein solches Szenario nicht sehr wahrscheinlich ist.??

Das Risiko, bei der Abnahme der Ozonschicht über der Arktis einen Kipp-Punkt zu erreichen, werde unbedeutend, wenn die Menge von Chlor in der Stratosphäre unter das Niveau von 1980 sinkt, so die Einschätzung der Experten. Dies werde voraussichtlich 2060 der Fall sein.

Hohe Unsicherheit gibt es bei der großen Umwälzströmung im Atlantik, der sogenannten thermohalinen Zirkulation. Ihr möglicher Zusammenbruch könnte durch den Zustrom von Süßwasser geschehen, der seine Ursache im Schmelzen der Eisdecke auf Grönland und in veränderten Niederschlagsmustern hat. Die Unsicherheit in der zukünftigen Veränderung dieser Größen spiegelt sich in einer starken Unsicherheit über das Kippen der Ozeanströmung. Entsprechend bleibt, im Gegensatz zu den anderen Kippelementen, die Unsicherheit auch bei starker Erwärmung hoch. ??

Andere Kipp-Elemente wie die Gletscher des Himalaya, der indische Monsun oder das Tauen der sibirischen Permafrostböden werden in der Studie nicht im Detail untersucht, da sie keine direkten Auswirkungen auf Europa haben, so die Autoren.

Allerdings sind indirekte Auswirkungen durchaus wahrscheinlich.??Der Begriff ‚Kipp-Elemente’ ist dadurch definiert, dass hier kleine äußere Störungen eine starke Reaktion auslösen. Dies könnte bei manchen so missverstanden werden, dass die Veränderung dieser Elemente immer selbstverstärkend und unumkehrbar sei. Zwar gehören zu den meisten Kipp-Elementen solche dynamischen Prozesse mit Selbstverstärkung, aber nicht zu allen. „Der entscheidende Punkt ist die hohe Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen im globalen Klima”, erklärt Levermann. „Diese stellt ein Risiko dar, dessen sich die Gesellschaft bewusst sein muss.“

?Artikel: Levermann, A., Bamber, J., Drijfhout, S., Ganopolski, A., Haeberli, W., Harris, N., Huss, M., Krüger, K., Lenton, T., Lindsay, R., Notz, D., Wadhams. P., Weber, S.: Potential climatic transitions with profound impact on Europe, Review of the current state of six ‘tipping elements of the climate system’. Climatic Change (2011) [DOI 10.1007/s10584-011-0126-5]?Weblink zum Artikel???

Weitere Informationen??Lenton, Timothy: Early warning of climate tipping points. Nature Climate Change (2011) [DOI: 10.1038/nclimate1143]?Weblink zum Artikel??E. Kriegler. J. Hall, H. Held, R. Dawson, H.-J. Schellnhuber (2009) Imprecise probability assessment of tipping points in the climate system. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS), 106(13): 5041-5046??T. Lenton, H. Held, E. Kriegler, J.W. Hall, H. Held, R. Dawson, H.-J. Schellnhuber (2008) Tipping element’s in the earth’s climate system. Proceedings of the National Academy of Sciences USA, 105: 1786-1793.???–

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ?Tel: +49 331 288 25 07 ?Fax: +49 331 288 25 70 ?E-Mail: presse@pik-potsdam.de

(2) PIK-PM Original hier abrufbar


[1] Presse-Mitt. PIK, 23.06.2011, Kipp-Elemente im Klimasystem; h i e r: Original verlinken

[2] …was bis heute eine unbewiesene Hypothese ist !

[3] Max-Planck-Inst. f. Meteorologie, HH,  Erklärung v. 04.02.11, http://www.mpimet.mpg.de/aktuelles/single-news/article/hoffnung-fuer-arktisches-meereis.html

[4] vgl. gelbe Markierungen in der Anlage

[5] http://www.pisch.at/ernst/wissen/Dorfbuch/node164.html

[6] J. Negendank, GFZ Potsdam, Die Geschichte des Klimas aus geobiowissenschaftlichen Archiven, in: Klima im Wandel, UWV/BTU Cottbus, Eigenverlag, 2001, S.32-38

[7] H.v.Rudloff, Hannibals Alpenüberquerung, Mitt. DMG 3/1992, S. 9-20

[8] H. Malberg, Langfristiger Klimawandel, Beitr. Berliner Wetterkarte, SO 29/09, 15.09.2009

[9] J. Fürst und P. Nachtnebel in: "Planet Austria“, Kurier, Wien, Sonderausg. Mai 2009, S.5

[10] Quelle: DWD

[11] http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/klima-kipp-punke-spekulationen-am-ende/




Schöne neue Energiewelt oder Tollhaus?

Siehe auch Update (unten)vom 3.7.11

Deutsche Kernkraftwerke müssen infolgedessen so schnell als möglich abgestellt werden. Unser elektrischer Strom kommt dann eben aus französischen oder tschechischen KKW-Anlagen, oft nur wenige Kilometer fern der  deutschen Landesgrenze. Die deutsche Stromversorgung wird im Gegenzug – nunmehr wirtschaftlich vorteilhafter, versteht sich – auf „Erneuerbare“ umgestellt. So haben es uns der Energietechnik sachkundige Experten aus Kirche, Politologie, Soziologie, Jurisprudenz, aber auch der Allgemeinheit dienende Windrad- und Photovoltaik-Hersteller unabweisbar vorgerechnet. Die technische Intelligenz Deutschlands hält angesichts solcher Fachleute die Klappe, denn protestieren war auch bei allen deutschen Wahnvorstellungen der Vergangenheit noch nie erfolgreich. Schäden müssen schließlich erst einmal eintreten, oder nicht? "Et hätt noch emmer joot jejange", und vielleicht springt für das Unternehmen des eigenen Brötchengebers  sogar noch ein Geschäftchen mit dem deutschen Energie-Unfug heraus – also Augen zu und durch!

In den weltweiten Theateraufführungen des Klimaschutz-Märchens „Viel Lärm um nichts“, geschrieben von einem offensichtlich wiederauferstandenen William Shakespeare, ist der letzte Vorhang gefallen. Die maßgebenden CO2-Erzeugernationen nehmen das CO2-Thema, und dies völlig sachgerecht, einfach nicht mehr ernst und haben das Stück abgesetzt. Nur die EU und selbstverständlich wir, wie stets mit tödlicher Sicherheit als letztes Land dieser Erde, propagieren dagegen Spielzeitverlängerung und fordern dafür vom wehrlosen deutschen Zuschauer auch noch höchste Eintrittspreise.

Aprospros Shakespeare: Als größter Theaterautor aller Zeiten entnahm er seine Figuren bekanntlich nordeuropäischen Königshäusern und der Antike. Heute hätte er es leichter, denn demokratisch legitimierte europäische Regierungsvertreter und insbesondere EU- und UN-Dunkelmänner liefern weitaus bessere Vorlagen. Man freut sich daher schon auf seine neuen Stücke, wie auf „Was ihr wohl wollt“, über einen selbstlosen, von schönen Nymphen umschwärmten italienischen Bonvivant-Duce, den finstere Juristenschurken dann doch zur Strecke bringen, oder auf „Angie der Sturm“, ein blutiges Drama mit unzähligen Opfern auf dem Weg dieser sympathischen Figur zur politischen Machtergreifung und zur Energiewende oder ganz aktuell auf „Wie es euch wohlgefällt“, eine spritzig-freche Komödie über liebenswerte, lebenslustige griechische Euro-Vernichter.

Was ist dagegen schon das unzulängliche Schreibgestammel eines EIKE- Pressesprechers, veröffentlicht in der überregionalen Zeitung „Junge Freiheit“, sowie in etwas ausführlicherer Version als Vorlage an alle Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU und FDP versandt (als pdf’s beiliegend, um vielfache Weitergabe wird gebeten). Die Vorlage für unsere CDU/CSU-Volksvertreter blieb bei der Energiewende-Diskussion der Fraktion am 20.Juni 2011 selbstredend ohne Resonanz. Schließlich gibt es in klugstrategischer Gleichschaltung eine Fraktionslinie und -meinung, so dass eine Belästigung mit Fakten nur als grob ungehörig bezeichnet werden kann. Wir von EIKE entschuldigen uns.    

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (EIKE-Pressesprecher)

Dipl.-Ing. Michael Limburg (EIKE-Vizepräsident)

Update vom 3.7.11 : Kalles hat unter der Rubrik Röttgen redet im Blog Zettelsraum die Rede des Bundesumweltministers kommentarlos aufgezeichnet. 

Röttgen redet

Bundestagsreden zu hören ist selten ein intellektuelles oder gar sinnliches Vergnügen. Wenn aber ein subtiler Komiker wie Norbert Röttgen ans Pult tritt, dann lohnt sich sogar das Nachlesen.

Erkenntnisse und Weisheiten

1

Wir haben monatelang – beileibe nicht nur in den letzten drei Monaten – über Cent-Beträge, über halbe Prozentpunkte und über Jahreszahlen diskutiert. Diese Debatte hat das Land geprägt…

2

Es ist doch positiv, dass jetzt alle, auch die Energiewirtschaft, sagen: Wir stellen uns an die Spitze dieser Bewegung…

3

Bekennen Sie sich dazu, dass Sie mitmachen! Es ist richtig, dass Sie mitmachen, weil es zu dem Konsens dazugehört.

4

Wir werden den Umstieg schaffen. Denn der Konsens, den wir herbeiführen, ist weit mehr als ein Ausstiegskonsens: Es ist ein Umstiegskonsens.

Röttgen läßt tief blicken

1

Es ist das Handwerk, das sich darauf freut, unser Land erneuerbar, innovativ und effizient zu machen.

(Lachen bei Abgeordneten der SPD)

Es ist die Elektroindustrie. Es ist die IT-Branche, die sich darauf freut und vorbereitet hat, mit intelligenten Netzen und intelligenten Leitungen ein ganz neues Industriefeld zu entwickeln.

2

Es sind die Bürgerinnen und Bürger, die dieses Projekt der Energiewende wollen, die mitmachen wollen und werden.

Sie sind dabei. Sie wissen, dass dieser Prozess nicht umsonst ist. Natürlich ist das ein Investitionsvorhaben. Natürlich kostet das auch etwas. (…) Wir brauchen die Leute gar nicht zu belehren und so tun, als würden sie sich immer nur die Rosinen herauspicken. Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen in diesem Lande bei diesem Projekt der Energiewende und der neuen Energiepolitik voll dabei sind.

3

Um das klar zu sagen: Wir als Koalition wollen alle Beiträge leisten, dass wir Industrieland bleiben. Wir wollen wirtschaftlich erfolgreich sein. Wir wollen sogar an der Spitze stehen.

Kraftvolle Beteuerungen

1

Wir werden eine heimischere Energieerzeugung bekommen. Wir werden die Abhängigkeiten vom Import, politische und geopolitische Abhängigkeiten, aber auch die Volatilität des Preises, also wirtschaftliche Abhängigkeiten, reduzieren.

2

Das heißt, es geht darum, dass 6,5 Gigawatt Leistung nicht mehr ans Netz gehen. Das sind 6,5 von 93 Gigawatt gesicherter Leistung bei 82 Gigawatt Spitzenlast, die auf uns zukommen. Das ist absolut verkraftbar.

Das ist alles anspruchsvoll, aber das werden wir sicher, weil wir alle diese Themen im Blick haben, realisieren und schaffen können.

3

Die Energieversorgung wird sehr viel stärker vom Verbraucher her gesteuert, weil wir nicht mehr nur Leitungen haben, in die Elektronen hineingeschossen werden – dabei ist der Verbraucher ein passiver Abnehmer –, sondern weil der Verbraucher in Zukunft mit intelligenten Zählern und intelligenten Leitungen selber bestimmen kann, wann er welchen Strom zu welchem Preis beziehen will. Die Autonomie des Verbrauchers wird erheblich gestärkt werden.

Guter Mann! Mehr davon bitte.

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Bundestag beschließt im Eiltempo Vernichtung der Energieversorgung! In Deutschland werden die Lichter ausgehen!

Ganz einfach: "Auf viele Fristen und Rechte hat das Parlament verzichtet, weil die Regierung sich der Kernkraft um jeden Preis noch vor der Sommerpause entledigen wollte" befindet die Welt. Doch der Preis ist extrem hoch, denn ein so teures, weitreichendes und zerstöreriches Gesetzespaket hat noch keine Bundesregierung bisher erfunden. Mit diesem Gesetzespaket wird eine gut funktionierende Stromversorgung, die unseren Lebensstandard und Wohlstand erst ermöglicht, zugunsten einer extrem teueren, überaus unsteten, mangelhaften und nur lückenhaft verfügbaren "erneuerbaren" Stromversorgung aufgegeben, ohne dass deren Fähigkeiten zum Ersatz des Bestehenden auch nur im Ansatz bekannt, nicht erprobt, ja nicht einmal erfunden sind.

Sehen Sie dazu die Vorträge von EIKE zum jetzt noch verschärften Energiekonzept der Bundesregierung von Michael Limburg und Dieter Ameling zur Deindustrialisierung Deutschlands

Und Kommentator Daniel Wetzel nennt diese mit irrwitziger Hast vorgenommene Gesetzgebung:

Eine Reise ins Ungewisse.

und schreibt:

Doch niemand weiß, wie das schwankende Aufkommen aus Windkraft- und Solaranlagen verstetigt, gespeichert und zum Verbraucher gebracht werden soll. Auch kann niemand sagen, wo angesichts staatlich gesetzter Preise und eines Abnahmezwangs für Ökostrom noch marktwirtschaftliche Preissignale und damit Investitionsanreize herkommen sollen.

Eine Reise ins Ungewisse ist zu zurückhaltend ausgedrückt: Deutschland stellt jetzt alle Weichen, um sich als Industrieland der 1. Liga zu verabschieden. Begründet wird diese Reise mit hehren Metaphern insbesondere vom Super- Umweltminister Norbert Röttgen. (Die Welt)

Röttgen zeichnet das Bild von einem durch einen gemeinsamen Willen zur historischen Aufgabe beseelten Volk. Dafür müsse man nun bereit sein, kleinliche Einwände beiseite zu lassen: „um Cents und halbe Prozente“ sei in den vergangenen Monaten lange genug gerungen worden. Nun habe man die „30jährige kontroverse Debatte“ beendet, die Gesellschaft sei versöhnt.

Es fällt – lauscht man Röttgen- sehr schwer nicht sofort an unsere schlimme Vergangenheit zu denken, in der begnadete Verführer einem ganzen Volk den Wunsch nach dem totalen Untergang als wunderbare Lösung schmackhaft gemacht hatten. So schwafelt Röttgen im Parlament begeistert weiter:

"Das mit Abstand bedeutendste Investitionsprojekt" werde nun "in Angriff genommen", sagt der Umweltminister. Und zählt viele unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen auf, die nur darauf gewartet haben, den Beschluss des Bundestages als Signal zu verstehen, um endlich gemeinsam das "nationale Gemeinschaftswerk" in Angriff zu nehmen. Röttgen zeichnet das Bild von einem durch einen gemeinsamen Willen zur historischen Aufgabe beseelten Volk.

Was Röttgen wissentlich verschweigt, was alle Abgeordneten wissen, weil sie darüber unter anderem von EIKE darüber auf vielen Wegen informiert wurden, ist, dass die meisten der erwähnten gesellschaftlichen Gruppen nun einen wunderbaren Weg geebnet sehen, sich an der Gesellschaft umfassend zu bereichern. Auf vom Staat garantierte Weise, bezahlt vom Steuer- und Abgabenzahler, bezahlt vom gutwilligen, oftmals nur unaufgeklärten Stromkunden. Wüssten diese Zahler, dass sie bald ihren Job verlieren könnten, vielleicht in Harz IV abrutschen werden, würde die Zahl der "gesellschaftlichen Gruppen" die diesem kühl geplanten Ausverkauf nationaler Interessen zustimmen, sicher deutlich kleiner ausfallen. Es würden nur noch die übrigbleiben, die sich weiterhin schamlos bereichern wollen, oder die, die sowieso den Untergang der Industriegesellschaft herbeiführen möchten. Das bestätigt Grünen Frontfrau Künast: Sie will die Bewegung zusammen halten und verspricht: Wir sind noch lange nicht fertig, wir fangen jetzt erst richtig an“. Und droht dann allen an: "Wir sind jetzt (noch) nicht fertig, denn dieser Umbau der Gesellschaft fängt jetzt erst an"!

Der FDP -in Person ihres neuen Vorsitzenden Philip Rösler- verblieb die entehrende Aufgabe, diesen Irrsinn auch noch gutzuheißen. Seiner FDP und ihren in Scharen davongelaufenen Wählern, wird das nicht mehr helfen. Der letzte Nagel zum Sarg der FDP wurde gestern von ihrem neuen Vorsitzenden selbst eingeschlagen.

Nur die SPD besann sich in Person ihre Vorsitzenden Gabriel zumindest verbal ihrer Aufgabe als Partei der Arbeitenden:

Im Kern unseres Landes ist die Industrieproduktion Grundlage unseres Wohlstandes. Die Energieversorgung ist das Herz-Kreislauf-System der deutschen Volkswirtschaft. Sie, Frau Merkel, operieren alle sechs Monate am offenen Herzen, und zwar mit wechselnden Diagnosen. Das muss jetzt ein Ende haben.

Da hat Gabriel Recht. Zugestimmt haben er und seine Mannen trotzdem.

Michael Limburg EIKE

Lesen Sie hier die persönliche Erklärung von Frank Schäffler zu seinem Abstimmungsverhalten: (Mit Dank an Leser Rannseyer):

Persönliche Erklärung zur “Energiewende”

Die Änderung des Atomgesetzes, über die hier abgestimmt wird, soll den Atomausstieg bewirken. Sie ist das Herzstück der so genannten Energiewende, die uns seit dem bedauerlichen Unglück in Fukushima verordnet worden ist. Dieses Gesetzgebungsvorhaben ist aus mehreren Gründen kritikwürdig.

Ein Grund sollte uns alle in der Ablehnung der Energiewende einen. Wir verordnen Deutschland im europäischen Alleingang eine vollständige Reorganisation seiner Energieerzeugungsbranche. Das ist mit enormen Kosten verbunden. Es sind viele Milliarden Euro für Investitionen notwendig, um die in Deutschland heute verbrauchte Energie morgen auf andere Art und Weise produzieren zu können. Wir zwingen die Energieerzeuger, für sich ein anderes Geschäftsmodell zu entdecken. Wir zwingen viele Millionen Menschen zur Umstellung ihres Verhaltens beim Konsum von Energie. Wir greifen tief in die Eigentumsrechte der Unternehmen ein, indem wir deren Investitionen mit einem Federstrich entwerten. Um die Überlandleitungen zu bauen, werden viele Landbesitzer enteignet werden müssen. Durch die umfangreichere Einspeisevergütung belasten wir die privaten und gewerblichen Stromverbraucher.

Die enorme Tragweite der Energiewende allein sollte uns dazu anhalten, unsere Entscheidung wenigstens durchdacht, überlegt und mit der gebotenen kühlen Rationalität zu treffen. Dies tun wir nicht. Das Paket zur Energiewende war gestern im Ausschuss und ist heute im Parlament. Eine große Zahl mit heißer Nadel gestrickter Gesetzentwürfe wird im Schweinsgalopp durchs Parlament geritten, obwohl gleichzeitig andere Entscheidungen höchster Wichtigkeit anstehen. Das kann nicht richtig sein. Wir werden unserer Verantwortung hier nicht gerecht und das sollte jedem bewusst sein.

Ein anderer Grund ist die Umgestaltung der Energiebranche. Dadurch schaffen wir den Markt in der Stromerzeugung gänzlich ab und verordnen stattdessen einen 10-Jahresplan, nach dem sich die Energieproduktion künftig zu richten hat. Bereits jetzt ist die Produktion von Strom aus Kernenergie eher als nationales industriepolitisches Projekt zu betrachten denn als eine Lösung des Marktes für das Problem der Knappheit von Energie. Die marktwirtschaftliche Lösung bestünde darin, die Energiebranche aus der politischen Umklammerung zu befreien. Dazu gehörte, Kosten und Nutzen der Energieproduktion zurück in die Hände der Unternehmer zu geben. Es wäre interessant zu wissen, ob und wie Kernenergie in Deutschland produziert würde, wenn die Unternehmer für ihre geschäftlichen Risiken bei Unfällen und Abfallprodukten selbst und vollständig haften müssten. Bedauerlicherweise werden wir dies nie erfahren. Wir werden nie lernen, welche Lösung gefunden worden wäre, hätte man sich des Entdeckungsverfahrens des Marktes bedient. Dazu hätten wir die Kernenergiebranche entpolitisieren müssen. Diese ist das wichtigste Zugpferd vor dem staatlich gelenkten Karren, auf dem die nationale Energiestrategie zur Herstellung der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten transportiert wird.

Stattdessen gehen wir den entgegen gesetzten Weg. Anstatt die Kernenergiebranche aus der ihr übertragenen nationalen Aufgabe zu entlassen, politisieren wir sämtliche konkurrierenden Wege der Stromerzeugung. Anstatt eines Ordnungsrahmen, der das erste Mal in der Geschichte Marktpreise für die Erzeugung von Kernenergie ermöglicht hätte, schreiben wir auch dem Rest der Branche vor, wie er zu funktionieren hat. Wir planen von der Spitze herab, wie viele Gaskraftwerke zu bauen und Kilometer Überlandleitungen zu errichten sind. Wir greifen ein in das Preisgefüge bei Strom aus so genannter erneuerbarer Energie, indem wir umfangreiche Subventionstatbestände schaffen. Wir planen hier in Berlin, welcher Anteil des Stroms aus welcher Quelle produziert werden soll.

Wir ignorieren dabei sämtliche ökonomischen Einsichten über das Funktionieren von Märkten und die Wichtigkeit des Preissystems als Mechanismus zur Vermittlung von Informationen. Wir planen einen kompletten Wirtschaftszweig von oben herab und zentral. Wir gehen einen langen Schritt in die überkommene Zentralverwaltungswirtschaft. An die Stelle der privaten und dezentralen Pläne der Unternehmer und ihrer Kunden setzen wir unsere angeblich überlegene Kenntnis, wie sich Wirtschaft und Gesellschaft organisieren sollen.

„Wenn der Mensch in seinem Bemühen, die Gesellschaftsordnung zu verbessern, nicht mehr Schaden stiften soll als Nutzen, wird er lernen müssen, dass er in diesem wie in anderen Gebieten, in denen inhärente Komplexität von organisierter Art besteht, nicht volles Wissen erwerben kann, das die Beherrschung des Geschehens möglich machen würde“ (F. A. Hayek).

Die verhängnisvolle Anmaßung, dass man wissen könne, wie zentrale Planung erfolgreich zu bewerkstelligen sei, hat letztendlich zum Scheitern aller Sozialismen geführt. So wird auch die Energiewende letztlich scheitern.

Wir entscheiden heute nicht nur über ein mit einer schönen Bezeichnung ausgestattetes Gesetzespaket, sondern nehmen auch dessen Folgen billigend in Kauf. Die Zentralverwaltungswirtschaft führte im Sozialismus der DDR dazu, dass die Menschen Schlange standen, um Orangen und Bananen zu erhalten. Das oder die Benutzung des Schwarzmarkts waren die einzigen Wege, um Waren mit staatlich festgelegten Preisen zu erhalten. Die Eingriffe in die Energiewirtschaft werden zur Deindustrialisierung in energieintensiven Branchen und zur Zuteilung von Strom-Verbrauchszeiten führen. Wir werden die wohlstandsfeindlichen Folgen der zentral verwalteten Energiewirtschaft in Deutschland beobachten können. Denn die ökonomischen Gesetze sind von der Politik unbezwingbar.

Berlin, 30. Juni 2011
Frank Schäffler

Frank Schäffler ist Bundestagsabgeordneter und Mitglied der FDP




Polnischer EU-Kommissar wagt den anthropogenen Klimawandel anzuzweifeln

Polnischer EU-Kommissar überraschend in der Bewegung der Klimaleugner

Der EU-Kommissar für das Budget Janusz Lewandowski hat seine Kollegen mit einem Interview in der polnischen Presse schockiert, in dem er die globale Erwärmung in Frage stellte. Dieses Interview erschien einen Tag, nachdem sein Heimatland Polen die Versuche der EU blockiert hat, die Bekenntnisse der Gemeinschaft zum Klima zu verschärfen.

Der Kommissar sagte dem Magazin Novy Przemysl (neue Industrie) am 21. Mai auch, dass er gegen die Klimaziele der EU ist und dass die Politik der EU, Kohlekraftwerke zu verbannen, eine „Katastrophe“ für Polen sei.

Eine Übersetzung des Artikels wurde von Greenpeace an EurActiv und den Guardian gesendet.

Die Nachricht über Lewandowskis Klimaskeptizismus kam einen Tag, nachdem Polen im EU-Umweltrat verhindert hat, dass die EU ihre Ziele zur CO2-Emission verschärft, gerade eine Woche, bevor Polen am 1. Juli den Ratsvorsitz der EU übernimmt.

 „Die These, dass Kohleenergie der Hauptgrund für globale Erwärmung ist, ist höchst fragwürdig“, sagte der Kommissar. „Mehr noch, das Fragezeichen hinter der ‚globalen Erwärmung‘ als solche wird immer größer!“

Das 60 Jahre alte Mitglied der in Polen regierenden bürgerlichen Mitte-rechts-Plattform beschrieb die Ziele der EU für das Jahr 2020 – für eine Reduzierung des Energieverbrauchs um 20%, der Emission von CO2 um 20% sowie ein Beitrag von 20% erneuerbarer Energie im Energiemix – als „zu ambitioniert für die polnische Wirtschaft“.

 „Polnische Politiker müssen (die EU) überreden, dass es keinen schnellen Schnitt weg von Kohleenergie geben kann”, sagte er. „Für Polen wäre das eine Katastrophe!“

Obwohl es einen Konsens unter den Wissenschaftlern der Welt gibt [?], dass die während der letzten Jahrzehnte beobachtete Erwärmung der globalen Temperaturen durch menschliche Aktivität verursacht wurde, stimmen einige Skeptiker, die oft durch mächtige Institutionen unterstützt werden, dem nicht zu.

Einer Studie von Greenpeace zufolge hat der Ölgigant Exxon Mobil seit 1998 22 Millionen Dollar an klimaskeptische Gruppen gezahlt.

[Bemerkung des Übersetzers: Was dieser Unsinn in diesem Artikel soll, erschließt sich mir nicht. Würde vielleicht der Autor Zuwendungen verspielen, wenn er so etwas nicht schreibt?]

Die Kommission ist „sich ganz klar einig” über die Klimaänderung

Ein Sprecher des Präsidenten der Europäischen Kommission José Manuel Barroso sagte EurActiv, dass Lewandowskis Ansichten seine Privatsache seien.

 „Die Kommission ist sich ganz klar einig über Klimamaßnahmen”, sagte Michael Karnitschnig. „das ist keine Herausforderung oder eine wesentliche Angelegenheit“.

Umweltaktivisten wiesen jedoch darauf hin, dass Lewandowski das Interview nicht als Privatmann gegeben hat und immer noch ein Budget in Höhe von 130 Milliarden Euro verwaltet.

 „Der Kommissar sollte sich vollständig erklären und präzisieren, was er sagte”, erklärte Greenpeace-Sprecher Joris den Blanken gegenüber EurActiv. „Falls er das nicht tut, sollten die Konsequenzen für seine Rolle in der Europäischen Kommission überdacht werden“.

Der Sprecher von Lewandowski Patrizio Fiorilli bestritt, dass die bemerkungen des Kommissars zur globalen Erwärmung „anomal“, extrem oder isoliert seien. Aber er lehnte es ab zu sagen, ob Lewandowski dazu steht.

 „Sein Problem – seine Position – ist, dass 90% der in Polen verbrauchten Energie aus Kohlekraftwerken stammt, und er macht sich Sorgen wegen des Tempos der Veränderung“, erklärte Fiorilli gegenüber EurActiv.

Der Kommissar ist der Ansicht, dass Polen mehr Zeit und Hilfe zur Entwicklung der Infrastruktur braucht, um von der Kohle wegzukommen, sagte er.

 „Man kann keine Maßnahmen ergreifen, die für alle 27 Mitgkliedstaaten gleichermaßen gelten sollen, egal wie ihre Startpositionen aussehen”, fügte Fiorelli hinzu.

Nach den Umweltberatungen (21. Juni), bei denen Polen als einziges Land gegen die EU-Klimavorschläge stimmte und die Entscheidung damit blockierte, lamentierte der britische Energieminister Chris Huhne über, wie er es nannte, „ein schwarzer Tag für Europas führende Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel“.

 „Ich bin tief enttäuscht, dass das einzige Land in der EU, das einen guten Kompromiss darüber, wie Europa zu einer Energieerzeugung ohne Kohlenstoff übergeführt werden könnte, nicht akzeptieren konnte, ausgerechnet Polen ist“, erklärte er.

Polen war der heftigste Kritiker der EU-Klimapolitik, seit das Land eine Revolte gegen die vorgeschlagenen Klimaziele bis 2020 schon im Jahre 2008 angezettelt (spearheaded) hatte.

Arthur Neslen

http://www.euractiv.com/en/climate-environment/polands-eu-commissioner-surprise-climate-denial-move-news-505869

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Weitere Details dazu: hier