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„Klimaschutz durch E-10?“ – kritisch nachgefragt!

Aber wie ist das zu verstehen? Die Verwendung von Biomasse im Energiebereich gilt als CO2-neutral, denn jede Pflanze braucht zum Wachsen CO2 aus der Luft, dieses wird vorübergehend in jeder wachsenden Pflanze gespeichert.

Ethanol wird aus Getreide hergestellt, wir kennen das von der Bierbrauerei. Die alternative Verwendung von Getreide ist die Herstellung von Brot. Natürlich macht es bezüglich der CO2-Speicherung keinen Unterschied, wozu das Getreide verwendet wird: wenn die Ethanolherstellung als CO2-neutral gilt, dann ist auch die Herstellung von Brot CO2-neutral. Die Verwendung von Getreide zur Ernährung dient daher ebenso dem „Klimaschutz“, – wenn man denn überhaupt an die Möglichkeit des „zu schützenden Klimas“ glaubt.

Es bleibt rätselhaft, warum die Bürokraten in Brüssel und in der Folge die Politik in Berlin die Rede vom Klimaschutz durch E-10 propagieren. Entweder hat man diesen einfachen Zusammenhang nicht verstanden, oder man meint, der Bürger wäre so einfältig, den Unsinn in der Verwendung wertvoller Nahrungsmittel als Spritzusatz nicht zu durchblicken.

Deutschland ist im Bereich der Ernährung im Saldo ein Importland, vor dem Beginn der „Energiewende“ in 1998 war es zu ca. 70% durch die eigene Landwirtschaft versorgt 1). Das änderte sich durch die „Energiewende“, durch vielfältige Maßnahmen geschah eine Umstellung der Landwirtschaft von der Nahrungsmittelerzeugung zur Energieerzeugung (Biosprit, Biogas durch Vergärung, Biostrom durch weitere Veredlung von Biogas). Der Grund waren reichlich fließende Subventionen durch die Zwangsmaßnahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. In 2008 wuchsen in Deutschland auf 18% der Ackerfläche Energiepflanzen (Heinloth). Das bedeutet, dass für weitere ca. 10 Millionen Menschen die Lebensmittel nicht mehr in unserem Lande erzeugt wurden, sondern auf dem Weltmarkt zugekauft werden mussten mit der Folge von weltweiter Verknappung der Lebensmittel.

E-10 soll in Deutschland einen Anteil von 90% am Benzinverbrauch erreichen 2), dazu sind rund 3 Mill. t Ethanol erforderlich, zu dessen Herstellung werden ca. 10 Mill. t Getreide benötigt 3). 10 Mill. t Getreide sind ca. 25% der Getreideernte in Deutschland, es sind zu dessen Erzeugung rund 2 Mill. ha Ackerfläche erforderlich (16% von Deutschlands Ackerfläche). Auf 2 Mill. Hektar könnte man Nahrungsmittel für ca. 10 Millionen Menschen erzeugen.

Professor Ernst-Ludwig Winnacker (ähnlich wie Thilo Sarrazin für deutliche Worte bekannt) spricht in einem kürzlich unter der Mithilfe der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung herausgegebenen Buch „Unsere Erde gibt es nur einmal“ (H. Kaul, H. Zehetmair, ISBN 978-3-428-13183-9) auf Seite 110 von 40 Millionen zusätzlichen Hungertoten weltweit in 2008 durch den Unsinn der Bioethanolerzeugung. Es gibt Menschen, die sehen die Erde als überbevölkert an. Die weltweiten Getreidevorräte nehmen schon lange ab, in vielen Importländern herrscht Hunger (z.B. Ägypten). Mit E-10 werden die Probleme verschärft, warum wird dieses dann eingeführt? Die Politik sollte dem Bürger eine Antwort geben.

1) Agrarbericht der Bundesregierung 1996 und 2000

2) DIE WELT, 11.2.2011)

3) VDI-Nachrichten vom 2.3.07

Dr. Lutz Niemann für EIKE

Lesen Sie auch den passenden Beitrag "Ich tanke SuperPlus" von Peter Heller in Science Sceptical




Milliardengeschäfte der Politik mit Klimaängsten!

Nach einer Untersuchung des Deutschen Wetterdienstes zu den Auswirkungen des Klimawandels auf extreme Wetterereignisse kam der DWD zu dem Ergebnis: „Im Winter, also in den Monaten Dezember, Januar und Februar, erwarten wir bis zum Jahr 2100 in weiten Teilen Deutschlands mehr Starkniederschläge.“

Es ist schon erstaunlich, dass der Deutsche Wetterdienst, der nicht einmal halbwegs verlässliche 10-Tages-Prognosen abgeben kann, sich derart weit in die Zukunft vorauswagt. Noch erstaunlicher ist, dass dies nicht, obgleich der Klimawandel in vollem Gange ist, ab sofort geschieht, sondern erst ab dem Jahre 2040. Warum erst ab 2040? Haben wir zwischenzeitlich kein Wetter? Die Zahl ist reine Spökenkiekerei, sie ist völlig aus der Luft gegriffen, hat keinerlei Wert. Doch dieses Art des Geistersehens ist politisch gewollt und wird staatlich gefördert und finanziert. Dabei weiß der Deutsche Wetterdienst ebenso wie alle Wetterdienste dieser Erde, dass die Atmosphäre das beweglichste Element ist, mit dem es der Mensch zu tun hat, dem er sich täglich aufs neue anpassen muss. Das Wetter unterliegt unvorhersehbaren Schwankungen. Schon minimale Änderungen von meteorologischen Parametern können extreme Auswirkungen auf die Wetterentwicklung haben und selbst seriöse Prognosen über den Haufen werfen, zu Makulatur werden lassen.

Warum die Klimaforschungsinstitute mit der „Klimakatastrophe“ drohen und nun die Wetterdienste in dasselbe Horn blasen und mit der Zunahme von Wetterextremen Angst und Schrecken verbreiten, dann kann dies nur politisch erklärt werden. Die Politik weiß seit Urzeiten, dass Angst ein probates Herrschaftsinstrument ist, das sich in der Geschichte der Menschheit stets bestens bewährt hat. Angst macht blind, lähmt den Verstand und verführt dazu, mit wehenden Fahnen hinter den falschen Rettern her zu laufen. Angst macht unkritisch, so dass die Geängstigten nicht merken, dass Warner und Retter identisch sind. Es ist eine optimale Win-Win-Situation, in der der Normalbürger immer den Kürzeren zieht, die Zeche zahlen muss. Das „Klima“ als diffuser, mehr emotionaler denn rationaler Begriff, ist für das Schüren von Ängsten bestens geeignet. Zudem ist es ist ein globales Phänomen. Macht man es zum Schreckgespenst, dann erreicht man alle Menschen. Man kann publizistisch die Erde zur Treibhaus-Hölle machen und, in bester Absicht, ein System der Klima-Knechtschaft darauf errichten. Und auch eines ist absolut sicher: Wer die Spielregeln bestimmt, hat zukünftig das Sagen, ist der große Dirigent auf der weltpolitischen Bühne.

Auf dieser Bühne gibt es natürlich Rivalitäten zwischen den UN, den USA, der EU, Russland, China, Indien. Eine treibende Kraft in diesem Mächtespiel ist die von der Finanzkrise geschüttelte EU. Sie gefällt sich in der Rolle des Vorreiters und will sich in Erinnerung an die Zeit des Kolonialismus zum Retter der Erde aufschwingen. In einem vorzeitig bekannt gewordenen Strategiepapier aus Brüssel heißt es:

„Jedes Jahr wird die EU-Kommission 270 Milliarden Euro investieren müssen, wenn sie ihre Klimaschutzziele erreichen will – und das die kommenden 40 Jahre lang.“

Damit soll der Treibhausgasausstoß bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gesenkt werden. Der Ausbau der Energienetze, der Stromtrassen, soll bis 2020 weitere 200 Milliarden Euro verschlingen. Wie die EU-Kommission, deren Haushalt im Jahr 2010 ein Volumen von knapp 123 Milliarden Euro hatte, diese utopischen Ziele verwirklichen will, darüber schweigt sie.

In der EU gilt nämlich der Grundsatz des jährlichen Haushaltsausgleichs, der es der EU verbietet, Kredite aufzunehmen und damit neben den Defiziten der einzelnen Staatshaushalte einen eigenen EU-Schuldenturm aufzubauen. Woher 40 Jahre lang die 270 Milliarden Euro kommen sollen, darüber schweigt man sich aus. Und es kommt noch schlimmer: Das Klimaschutzziel ist pure Utopie, die Rechnung wurde ohne den Wirt macht. Der Wirt ist das Wetter. Es entzieht sich der Kontrolle des Menschen. Es ist das unterschiedliche Wetter, das auf der Erde die bunte Klimavielfalt bewirkt. Ein „Welteinheitsklima“, die von der Bundeskanzlerin propagierte „globale Klimagerechtigkeit“, ist absolut unmöglich, so dass die Milliarden-Investition der EU von vornherein ein Flop ist. Die Bürger der 27 EU-Staaten sollten schleunigst rebellieren, wenn sie nicht mit der Freiheit auch noch ihr ganzes Geld in staatliche Klimaschutz-Wunschträume verlieren will.

Wer diese Aussage überprüfen will, der besorge sich von der Vertretung von der Europäischen Kommission in Deutschland das Themenheft Nr. 32 (2011) „Wege zu einem „grünen Wachstum“. Zugleich lese er in SpiegelOnline vom 20. Februar 2011 das Interview mit Jutta Dittfurth. Sie kommt zu dem Schluss: „Die Grünen sind Meister in der Kunst des Verrats“! Es ist Verrat am Wähler, wenn die Grünen ein grünes Deutschland versprechen und gleichzeitig ein CO2-freies Deutschland ohne das klimakillende Umweltgift CO2 planen und damit Deutschland in eine braune Wüste verwandeln würden.

In einem Artikel des Sonderhefts sagt der EU-Kommissar für Energie, Günther Oettinger, „wir stehen vor einer Revolution auf dem Energiesektor“. Seine Vision ist:

„Tatsächlich müssen wir rund eine Billion Euro in den Ausbau der Netze bis 2020 bis 2020 stecken. Den Löwenanteil werden wohl die Energieverbraucher zahlen müssen. Das tun sie schon jetzt über die Preise für Strom und Gas. Öffentliche Gelder werden nur in wenigen Ausnahmefällen eingesetzt.“ Oettinger weiter: „Deshalb müssen wir in intelligente Netze investieren.“

Natürlich auch „intelligente Stromzähler“.

Die so gewonnen Daten steuern die Netze. Wie und damit das funktioniert, müssen neben der Elektrizität gigantische Datenmengen fließen. Dazu lesen wir im Themenheft: „Trockner, Waschmaschinen und Klimaanlagen sollen nicht nur minütlich den Verbrauch an Zentralrechner übermitteln. Sie müssen sich auch per Steuersignal abschalten lassen, wenn die Energie knapp wird, und einschalten, wenn genug verfügbar ist. Energiemanager weltweit planen die informations- technische Aufrüstung der Stromnetze zu einem „Internet der Energie“.“ Wenn dieses Szenario Wirklichkeit werden sollte, und nichts spricht dagegen, dann haben wir den Weltüberwachungsstaat mit dem ferngesteuerten Menschen. Dann wird der Strom einfach gekappt, wenn Bürger auf die Straße gehen und protestieren wollen, wenn unerwünschte Fernsehsendungen verheimlicht werden sollen. Es wird mit Sicherheit nicht bei der Fernsteuerung des Geschirrspülers bleiben. Der „intelligente Verteiler“ wird die Stromzufuhr nach der politischen Gesinnung dosieren. Eine herrliche Zukunft, die an George Orwell erinnert! In dem 1949 erschienen Roman „1984“ wird die Dystopie eines totalitären Überwachungs- und Präventionsstaates dargestellt. Nun kommt noch die fremde Lenkung hinzu.

Nach dieser düsteren Zukunftsvision ein Blick zurück in die Wetterrealität. Die erste Wetterkarte in Deutschland wurde am 16. Februar 1876 von der Seewetterwarte in Hamburg erstellt. Die Deutsche Seewetterwarte selbst wurde im Jahre 1871 gegründet. 1921 entstand die erste Flugwetterwarte Mitteleuropas in Nürnberg. Der Gründung des Deutschen Wetterdienstes erfolgte 1952 in Offenbach. Die „Internationale Meteorologische Organisation“ (IMO) entstand 1873. Sie wurde abgelöst durch die „Weltorganisation für Meteorologie“ (1951), einer Fachorganisation der Vereinten Nationen, die seit dem 1. April 1960 ihren Sitz in Genf hat. Hauptaufgabe der staatlichen meteorologischen Dienste ist die Analyse und Diagnose des Wetters, um möglichst optimale Wettervorhersagen zu erarbeiten.

Mit Hilfe des Messtechnik und Nachrichtentechnik war es möglich geworden, mit wenigen Stunden Verspätung zu international festgelegten Zeiten Wetterkarten zu erstellen. Man knüpfte bei der Zielsetzung an das alte Griechenland zur Zeit von Plato und Aristoteles an. Zu damaliger Zeit galt der philosophische Grundsatz: Die Natur würfelt nicht! Also: Nicht der Zufall, sondern Gesetzmäßigkeiten sind es, die die Natur beherrschen, nach denen auch die Vorgänge in der Natur ablaufen. Im Jahre 1868 war der „Reichskanzler der Physik“ Hermann von Helmholtz (1821-1894) zu der Erkenntnis gekommen, dass die hydrodynamischen Gleichungen der Physik auch zur Lösung meteorologischer Probleme herangezogen werden könnten. Dies war ein überaus kluger Gedanke, der die zuerst mathematische, dann numerische Wettervorhersage beflügelte. Doch die Atmosphäre ist keine Hydrosphäre und gasförmige Bewegungen sind mit Bewegungen von Flüssigkeiten nur bedingt vergleichbar. Dennoch wird selbst heute in der Wetternumerik mit den hydrodynamischen Gleichungen gerechnet. Seit gut 150 Jahren hat es auf diesem Gebiet keinen Fortschritt in der Physik gegeben. Aerodynamische Gleichungen, die auf die Bewegung von Luft zugeschnitten sind, gibt es bis heute nicht!

Die Ende der sechziger Jahre sich etablierenden numerischen Wettervorhersagen haben den synoptischen Meteorologen die Vorhersagearbeit durchaus erleichtert, sie sind aber letztendlich ein Hilfsmittel geblieben. Der erfahrene Meteorologe ist durch keine noch so „intelligente Maschine“ ersetzbar. Luftströmungen sind halt keine Wasserströmungen. Sie sind wesentlich turbulenter und volatiler. Bei der Lösung der nichtlinearen Differentialgleichungen kommt noch das Problem „Chaos“ zum Tragen. Bei den mathematischen Lösungsverfahren stößt man rasch an die Grenzen des deterministischen wie stochastischen Chaos und man erhält mit Zunahme der Rechenschritte rasch einen weit verzweigten Baum an Lösungsmöglichkeiten. Diesen Effekt bei der Lösung nichtlinearer Differentialgleichengen nennt man nach Edward Lorenz (1917-2008), der ihn 1960 entdeckte, gerne „Schmetterlingseffekt“. Er ist ein anschaulicher Ausdruck dafür, dass kleinste Ursachen größte und höchst unterschiedliche Wirkungen haben können. Dieser mathematische „Schmetterlingseffekt“ ist auch die Ursache für die vielen und an der Tagungsordnung stehenden numerischen Fehlvorhersagen des Wetters.

Weil dies allen seriösen und qualifizierten Meteorologen bekannt ist, ist es umso unverständlicher, dass sich der Deutsche Wetterdienst aus politischer Opportunität heraus zu solch unsinnigen Prognosen hinreißen lässt. Doch die Kritik an diesem Verhalten verhallt, solange die Politik hinter dem Deutschen Wetterdienst steht und ihn noch zu diesem Fehlverhalten ermutigt, das über die Medien überdies weite Verbreitung und Beifall erhält. So entstehen Lehrmeinungen, die keine sind. Die Wissenschaftsfreiheit ist zwar theoretisch garantiert, doch praktisch längst außer Kraft gesetzt, da diejenigen Wissenschaftler, die sie gegen staatliche Allmacht verteidigen, längst mit Hilfe der Medien in die Rolle von Außenseitern und Querulanten gedrängt worden sind.

Der Wetterdienst sollte sich auf seine ursprünglichen Aufgaben konzentrieren, die Analyse, Diagnose und Prognose des Wetters. Im Wetterdienstgesetz vom 10. September 1998 heißt es in §4 (1) Aufgaben des Deutschen Wetterdienstes sind

1. „Die Erbringung meteorologischer Dienstleistungen für die Allgemeinheit oder einzelne Kunden oder Nutzer,…“, 6. „Die Vorhersage der meteorologischen Vorgängen“ und 9. „Die Bereithaltung, Archivierung und Dokumentierung meteorologischer Daten und Produkte.“

Wo steht da geschrieben, dass der Deutsche Wetterdienst sich mit archivierten meteorologischen Daten an statistisch windigen Klimaspekulationen beteiligen kann? Die Allgemeinheit der Bürger wartet sehnlichst auf eine Verbesserung der täglichen Wettervorhersagen.

Dr. Wolfgang Thüne, Oppenheim, im Februar 2011                                                               




Die spanische Solarindustrie nichts weiter als eine Blase!

Die spanischen Entlassungen in der grünen Branche während der letzten zwei Jahre, seit der Irrtum, diese als eine Erfolgsstory hier in den USA zu verkaufen, offenbar wurde, waren verheerend. Den Angaben der Betreiber der Erneuerbaren selbst zufolge gingen rund 40 000 Arbeitsplätze verloren, (etwa 8000 in der Windbranche und 32 000 im solaren Sektor).

Es war eine Blase. Erzeugt von teuren Systemen ‚grüner Jobs‘. Sie platzte. Und ließ Spanien weit schlimmer zurück als wenn das Land von Anfang an niemals die Schulden und den wirtschaftlichen Schaden auf sich genommen hätte.

Andere Anzeichen des Offensichtlichen schließen ein, dass (im Dezember) „Spanien Zahlungen für Windprojekte um 35% gekürzt hatte, während die Unterstützung für Solarthermieprojekte schon im ersten Jahr der Erzeugung abgelehnt worden war. Die erneuerbare Industrie in Spanien sieht sich auch einer Deckelung der Anzahl der Kilowattstunden gegenüber, für die ein Anrecht auf Subventionen besteht. Diese jüngste Runde spanischer Kürzungen folgte den Ankündigungen vom November, dass Zahlungen an Felder mit Photovoltaikanlagen um 45% gekürzt werden. So drastisch all diese Kürzungen daherkommen – sie werden große Teile der erneuerbaren Industrie demontieren – so sind sie doch eine Erleichterung für die Industrie, die noch Schlimmeres befürchtet hatte. Im Juni hatte die spanische Regierung damit gedroht, sich aus Verträgen zurückzuziehen, die sie mit der erneuerbaren Industrie geschlossen hatte, was diese im Endeffekt ruinieren würde.“ (21)

Später im gleichen Monat kürzte die Regierung die Subventionen für Windmühlen und Solarpaneele erneut. Dies schloss in gewissem Sinne die rückwirkende Kürzung für Solarprojekte ein, darin enthalten die für 25 Jahre garantierten Vergütungen.

Dann segnete die Regierung eine weitere Erhöhung des Strompreises für Haushalte und kleinere Industrien ab. Das Neujahrsgeschenk bestand in einer Steigerung des Strompreises um 9,8%, was sich insgesamt zu einer Erhöhung während der 12 Monate zuvor für Haushalte um 20% summierte. Da kommt noch mehr Unvermeidliches, denn die spanischen Strompreise lagen um 30% zu niedrig, um für die erneuerbaren Energien aufzukommen, und die wahren Kosten mussten vor den Wählern geheim gehalten werden.

Es ist wichtig festzuhalten, dass genau dieses von Forschern unter Führung von Dr. Gabriel Calzada vorhergesagt worden war, und zwar in einer Studie (22), die die Obama-Administration zusammen mit AWEA, CAP und UCS auf der Basis, dass künftige Entwicklungen nicht berücksichtigt wurden (unwahr) und dass die Zukunft gut sein würde (noch unwahrer), organisiert hatte

Innerhalb von 24 Stunden im vergangenen Frühjahr hat der Windmühlenproduzent Gamesa angekündigt, eine Anlage in Navarra (Spanien) zu schließen und seine Arbeitskräfte um 10% zu reduzieren. Gleichzeitig würde man eine Anlage in China eröffnen (23). Zusammen mit der Schließung des Redcar-Stahlwerkes in Großbritannien wegen des Zertifikatehandels und verschiedener anderer Systeme ‚grüner Jobs‘ und der gleichzeitigen Eröffnung eines anderen Werkes in Indien, leugnet der Direktor das Unvermeidliche: eine Fabrik wurde geschlossen und die Kapazität nach China exportiert.

Ich füge noch mehr sehr ähnliche Entwicklungen aus jüngster Zeit in Frankreich, Holland, Dänemark und Italien am Ende dieser Aussagen an. Wenn wir dieser Politik folgen, müssen wir diese Ergebnisse erwarten! (Hervorhebung im Original).

Chris Horner

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie auch hier




The Carbon Brief – ein weiterer Blog um Medien gezielt mit Alarmmeldungen zum Klima zu füttern.

Die Teilnehmer an Twitter scheinen unterschiedliche Erwartungen zu haben.

Andrew SimmsNef Bio: 10:10 Campaign Board Member (Vollmitglied der New Economic Foundation NEF), Mitglied von Greenpeace UK, Mitautor von The Green Deal Report, Gründer der 100 Month initiative, Vertrauensperson von TERI Europe (zusammen mit Rajendra Pachauri, Sir John Houghton und Sir Crispin Tickell).

Carbon Brief scheint sich speziell Sorgen darüber zu machen, wie skeptische Artikel in den Medien von Großbritannien bei den Menschen in Indien und China ankommen, und wie darüber in außereuropäischen Medien und Blogs berichtet wird (Hervorhebungen in Fettdruck von mir).

 „Die Medien haben einen gewaltigen Einfluss darauf, wohin sich die Klimadebatte in Großbritannien bewegt hat, ebenso wie in den USA, Australien und in der ganzen Welt. Kommentare in Zeitungen und Blogs werden oft kopiert und tausendfach rund um den Globus verbreitet. Die Art der Argumentation in [den Zeitungen] Guardian oder Daily Telegraph können einen signifikanten Einfluss darauf haben, wie über die Klimaänderung in China und Indien berichtet wird“. – The Carbon Brief.

Der weiteren Untersuchung zufolge zeigte die Website, dass dort offensichtlich ausschließlich Befürworter des Konsenses der Politik der Klimaänderung zu Wort kommen. Ein Blick auf den Link ihrer weiteren Quellen zeigt als erste zwei Links zum Climate Science Rapid Response Team und zu RealClimate sowie zu Climate Progress. Es gibt keinerlei Links zu skeptischen oder auch nur halbwegs kritischen Sites irgendwelcher Art.

 „Unser Forscherteam möchte einen Service für schnelle Antworten auf Artikel zur Klimawissenschaft anbieten. Wir gehen von Anfang an zu begutachteter Wissenschaft (peer-reviewed science) und fragen die relevanten Wissenschaftler nach ihrer Meinung“ – The Carbon Brief

Der Carbon Brief scheint nur für das spezielle Ziel gegründet worden zu sein, skeptischen Artikeln bzgl. der ‚Klimaänderung‘ entgegen zu treten, indem man sich auf Quellen bezieht, die sich den AGW-Konsens auf die Fahnen geschrieben haben, um diese skeptischen Artikel sofort zurückweisen zu können. Es ist ein Projekt des Energy and Strategy Centre, gegründet und unterstützt durch die European Climate Foundation (ECF).

Die ECF beschreibt sich selbst als „die größte philantropische [= menschenfreundliche] Organisation in Europa, die sich darauf konzentriert, die Politik dahin gehend zu beeinflussen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren“. – The Carbon Brief

 „…Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, haben sich sechs Partner 2007 zusammen gefunden, um eine neue multimillionen teure philantropische Instanz zu gründen, die sich die European Climate Foundation nennt.” – About Us – ECF

Auf der Site von Carbon Brief behauptet man, gerade erst angefangen zu haben.

Ich mache mir Sorgen über diese neue, offensichtlich dem großen Grün, der AGW-PR der EU verschriebenen Maschine, die skeptische Stimmen mit sofortigen Widerlegungen und Mobbing auf Twitter hinweg spült. Es scheint, dass man dort hoch erfahrene PR-, Medien- und Kommunikationsmanager beschäftigt, mit allem, was das moderne Medienmanagement zur Verfügung stellt sowie mit allen benötigten finanziellen Zuwendungen, nur mit dem Ziel, der Agenda der European Climate Foundation zu folgen.

Schaut man beispielsweise auf das Profil von Carbon Brief, zeigt es bereits die Mitgliedschaft der Redakteure und des Umweltteams des Guardian, des Wissenschaftsredakteurs der Times, Greenpeace, der Partei der Grünen, 10:10 [10:10 ist eine Kampagne, die Individuen, Firmen und Institutionen dazu bringen soll, ihren Fußabdruck bzgl. des Kohlenstoffs während des Jahres 2010 um 10% zu reduzieren], 350 [350.org ist eine Organisation, die von sich selbst behauptet: Es ist unsere Mission, die Welt zu inspirieren, die Herausforderung der Klimakrise anzugehen – und ihr die Dringlichkeit bewusst zu machen, aber auch die Chancen. A. d. Übers.], Transitions Towns [eine Organisation, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, Gemeinden irgendwie von der Kohlenstoffindustrie wegzubringen {bitte selbst browsen!}. A. d. Übers.] sowie linkslastige Institutionen wie die NEF und IPPR [Das Institute for Public Policy Research( IPPR )ist eine Denkfabrik in Großbritannien {UK think-tank}. A. d. Übers.].

Und sie werden die Anliegen von Carbon Brief twittern und jeden einzelnen Gedanken zurückweisen, um die ‚Botschaft’ an ihre tausende Teilnehmer an Twitter zu bringen (man erinnere sich an die Menschen in den Schlüsselmedien). Die Aktivisten der ‚Klimaänderung‘ werden sich zweifellos auf die skeptischen Blogs samt ihrer Kommentarspalten stürzen, um die Beiträge zu zerstören (to ‚troll‘ the articles).

Künftig wird jeder skeptische Artikel eine sofortige Antwort auf Twitter bekommen, einschließlich Links und voller PR-Unterstützung der Medien. Ich habe bereits solche Antworten gesehen auf Beiträge bei Watts Up, Bishop Hill, Bjorn Lomborg, Jo Nova, Christopher Booker, GWPF und anderen. Wie können sich unabhängige, nicht bezahlte und nicht finanziell unterstützte Blogger gegen eine professionelle PR dieser Art wehren, von einer mit Millionen Euro unterstützten Organisation mit einer Agenda wie oben beschrieben.

Niemand scheint dem Telegraph oder James Delingpole (den ich gefragt habe) oder Christopher Booker von Carbon Brief sowie all jenen Journalisten und Organisationen erzählt zu haben. Warum wohl?

James Delingpole (Telegraph) hatte gerade kürzlich erst eine ziemlich böse Erfahrung mit einem Twitter-Mob, und zwar infolge eines beleidigenden Beitrags von Ben Goldacre (Bad Science – Ben ist der zweite Anhänger des Carbon Brief in der Abbildung oben, und hat allein schon 85 000 Anhänger)

http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesdelingpole/100073468/if-ben-goldacre-thinks-im-a-what-does-that-make-him/

Ich denke, dass James demnächst mehr solcher Angriffe bekommt, da über jeden Artikel, den er schreibt, getwittert wird.

Die Betreiber des Carbon Brief

Der Website zufolge besteht das Führungsteam aus folgenden Figuren: Der Direktor von Carbon Brief, Tom Brookes, ist Direktor des Energy Strategy Centre (ESC) und der Kommunikationseinheit, die durch die European Climate Foundation (ECF) unterstützt wird. Redakteur Christian Hunt hat als Forscher und Gründungsredakteur für Greenpeace und das Public Interest Research Centre gearbeitet.

 „Wir glauben, dass Genauigkeit das Schlüsselwort in der Klimadiskussion sein sollte, und unser Ziel ist es, als unabhängiger Mediator zwischen den Medien und den Wissenschaftlern zu fungieren.

Unser Ziel ist es ferner, das Verständnis für die sozialen und politischen Risiken der Klimaänderung zu fördern, so dass wir als Gesellschaft Entscheidungen treffen können, die auf mehr Informationen beruhen“. – The Carbon Brief

Tom Brookes ist ein sehr erfahrener Profi für Kommunikation, und so einer wird berufen, um Skeptikern zu begegnen?

Tom Brookes, Direktor, ESC – bio ECF

Tom ist der Leiter des Energy Strategy Center (ESC), der Kommunikationsabteilung der European Climate Foundation. Er hatte führende Kooperations- und Beratungsverträge bei der Regierung inne.

Christian Hunt ist nach wie vor beim Board of Trustees  des Public Interest Research Centre tätig, welches seine Aufgaben folgendermaßen beschreibt:

 „Unsere Arbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen Klima, Energie und Wirtschaft.

Unser Team soll Wissenschaft den Nichtwissenschaftlern nahe bringen, einschließlich der politischen Entscheidungsträger. Mit dem Wissen und der Erfahrung, komplizierte Forschung zu interpretieren, und mit den Fähigkeiten, dies in effektive kommunikative ‚Werkzeuge‘ (tools) zu packen, stellen wir die Brücke zur Verfügung zwischen den Menschen an vorderster Front der klimawissenschaftlichen Forschung und einem größeren Publikum.“

Ich darf wohl fragen, wie unabhängig sie in der Angelegenheit des Klimawandels wirklich sind, wenn man sich die Liste der Leute, Organisationen und Zuwendungen ansieht, die da involviert sind!

Profile der Kommentatoren

Der Carbon Brief trennt Profile von Kommentatoren und Wissenschaftlern, diese Profile sollen anscheinend eine Quelle darstellen für jede Medienorganisation, jeden Journalisten oder Blogger als eine sofort verfügbare Quelle des Profils jener Person, oder über ein Ereignis oder eine Organisation. Man vergleiche die Profile von Rajendra Pachauri, George Monbiot und Phil Jones mit denen von James Delingpole, Christopher Booker, Christopher Monckton, Benny Peiser und Bjorn Lomborg, um zu erkennen, welch meisterliches Management von PR und Medien hier am Werk ist, um einen Konsens bzgl. AGW zu fördern.

Die dahinter stehende Absicht scheint es zu sein, dass alle Medien, die auf einen dem Klimawandel skeptisch gegenüber stehenden Artikel stoßen (besonders Medien in China und Indien?), den Carbon Brief als Quelle heranzuziehen, ohne sich tiefer oder detaillierter mit der Materie zu befassen und ohne weitere Fragen zu stellen.

Ein Auszug aus dem ‘Climategate’ Profil des Carbon Briefs

Die Botschaft wurde von Skeptikern dahin gehend interpretiert, dass Wissenschaftler „den Rückgang verstecken” (hide the decline) wollen. Diese Interpretation wurde geäußert, obwohl die e-mail schon 1999 gesendet wurde, als die Temperaturen seit einigen Jahrzehnten noch stiegen.

Der mit dem Wort „Trick“ bezeichnete Prozess wurde vom Russell Report als eine legitime und wissenschaftlich begutachtete Methode beschrieben, um sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass ein Datensatz von Proxydaten der Temperatur aus Baumringen von den Ergebnissen von Temperaturmessungen abwichen – die Proxytemperaturen gingen zurück, während die realen Temperaturen weiterhin stiegen. Dieses Problem wurde ausführlich in der wissenschaftlichen Literatur diskutiert, und zwar vor dem e-mail-Leck bei der UEA.

Meine persönliche Meinung ist, dass historische Proxydaten, die nicht den Thermometermessungen folgen, ein wenig unzuverlässig sind, und dass man ihnen nicht zu große Bedeutung beimessen sollte. Dies gilt insbesondere, wenn man sie dazu benutzt hatte, eine historische Temperaturreihe zu rekonstruieren, die uns sagen soll, dass die gegenwärtigen Temperaturen noch nie aufgetreten waren, die AGW-Behauptungen belegen und dass wir jetzt etwas tun müssen!

Ein Auszug aus dem ‘Hockey Stick’ Profil von Carbon Brief

„…Mann veröffentlichte 2004 eine Liste von Widerlegungen der Mythen um den Hockeyschläger auf der Website von Realclimate.org.

Der skepitische Kommentator Andrew Montford veröffentlichte 2010 das Buch ‚The Hockey Stick Illusion‘. Die zentrale Behauptung der Illusion des Hockeyschlägers besteht darin, dass die kulthafte Graphik nur deshalb überlebt hat, weil es eine Verschwörung gegen Wissenschaftler gegeben hatte mit dem Ziel, den Begutachtungsprozess zu unterminieren und Zeitschriften, die abweichende Meinungen dazu abdrucken, zu diffamieren oder auszugrenzen.

Richard Joyner, emeritierter Professor für physikalische Chemie an der Nottingham Trent University begutachtete das Buch in [der Zeitschrift] Prospect magazine. Dabei suggerierte er, dass ‚Montfords Buch kein ehrlicher Beitrag‘ ist, weil er ‚fortwährend und ohne Beweise… die Aktionen und Motive derer, die er kritisierte, in Zweifel zog‘ “.

Jetzt frage ich mich, warum der Carbon Brief ausgerechnet diese spezielle Rezension gewählt hat; war sie wirklich ausgewogen und unabhängig angesichts der Tatsache, dass Matt Ridley (Autor von The Rational Optimist) ihr eine SEHR gute Beurteilung gab, die AUCH im Prospect Magazine erschienen war! Ich frage mich, was Steve McIntyre und Andrew Montford aus diesen zwei Profilen ablesen (bitte zur Gänze lesen). Zu dem Buch von Andrew Montford gibt es eine Menge sehr positiver Beurteilungen, einige davon hier.

Von Andrew Montford liegt eine Antwort zu dem Terminus ‚ohne Beweise‘  vor:

Dies ist höchst eigenartig! Ich meine die 270 Literaturhinweise in dem Buch. Das ist doch wirklich ziemlich viel Beweis. Und Prof. Joyner dürfte von den Klimagate-e-mails gehört haben, die ausführlich in Kapitel 17 beschrieben werden. Wenn das keine Beweise sind, was ist es dann?“

Was gibt es noch? „Nun, er sagt, ich hätte erwähnen sollen, dass Steve McIntyre vergeblich versucht hat, seine Ergebnisse der Baumringforschung zu veröffentlichen. Angesichts der Tatsache, dass in diesem Buch eines der behandelten Themen die Schwierigkeiten sind, denen die Skeptiker bei ihren Veröffentlichungen begegnen, ist dies wohl eine ziemlich bizarre Position, die Prof. Joyner hier einnimmt.“ – Bishop Hill

Gut ausgestattet und mit politischem Einfluss

Der Carbon Brief wird durch die European Climate Foundation gestützt, und es sieht für mich so aus, dass diese PR-Maschine speziell geschaffen wurde, um jedem Skeptizismus zu begegnen, und sie hat die Ausstattung, die Quellen, den politischen Rückhalt und die Kontakte, um genau das zu tun.

Das Ziel der European Climate Foundation ist es, eine Klima- und Energiepolitik zu fördern, die Treibhausgasemissionen in Europa massiv zu reduzieren und Europa zu helfen, eine noch stärkere internationale Führungsposition einzunehmen, um [die Folgen der] Klimaänderung abzumildern. … Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, traten 2007 sechs Partner mit Zuwendungen bei, um eine neue, multimillionen Euro teure menschenfreundliche Institution zu gründen, die die European Climate Foundation genannt wird“ – Über uns ECF

Mir scheint, dass die Aktivitäten von Carbon Brief nicht mit den anderen beanspruchten Zielen der European Climate Foundation übereinstimmen, was mich zu ungläubigem Lachen brachte angesichts ihrer offensichtlichen ‚Doppelbedeutung‘ (Original: ‚doublethink‘).

 „Wir streben an, das Ansehen für objektive, qualitativ hochwertige Arbeit zu fördern, die weder politisch noch ideologisch beeinflusst ist.“ – Über uns ECF

Die European Climate Foundation (ECF) wird großzügig unterstützt durch ihre Partner und, noch wichtiger, hat gute politische Verbindungen in Europa für das eindeutige Ziel, Treibhausgase bis 2050 um 80-95 % zu reduzieren. Das Energy Strategy Centre ist der Bereich des europäischen Klimazentrums, der für Kommunikation und Medien steht. Dies würde darauf hindeuten, dass der Carbon Brief von seinem Anspruch, nichtideologisch und politisch nicht beeinflusst zu sein, weit entfernt ist. Sein einziges Ziel ist die Förderung der Agenda der ECF, die hart für die Klimapolitik der europäischen Union und für wirtschaftspolitische Änderungen arbeitet.

Der größte Teil der Mittel für die European Climate Foundation wird an NGOs weitergeleitet, um zu versuchen, mit deren Hilfe bedeutungsvolle Änderungen der Politik herbei zu führen. Wenn wir eine Notwendigkeit erkennen, der nicht entsprochen wird, engagieren wir uns auch in direkten Initiativen, wie z. B. die Erstellung von Arbeitsunterlagen, Einberufung von Versammlungen oder Gründung einer neuen Organisation. Wir streben keine öffentliche Aufmerksamkeit für unsere Bemühungen an und ziehen es stattdessen vor, den Erfolg hervorzuheben von denen, die tatsächlich die Arbeit machen.

Wir haben vier Hauptbereiche ausgemacht, sofort innerhalb Europas zu intervenieren:

• Energie-Effizienz in Gebäuden und Fabriken

• Generation einer Energieerzeugung mit niedrigem Kohlenstoffanteil (Original: Low-Carbon Power Generation

• Das Transportwesen

EU – Klimapolitik und -diplomatie

Die European Climate Foundation beschreibt die Mitglieder des Beirats (Advisory Board)

Diese internationale Körperschaft besteht aus angesehenen Experten, die ihre individuellen und gemeinsamen Erfahrungen in Politik, Wirtschaft, Akademien  und Zivilgesellschaft einbringen. Die Mitglieder des Beirats engagieren sich aktiv, die Mission der ECF voranzubringen, sowohl durch strategische Beratung als auch durch Befürwortung (advocacy).

Sie repräsentieren die Elite der europäischen Geschäftsleute, der NGOs, von Politikern und Lobbyisten. Darunter finden sich ein Mitautor des IPCC, der Vorsitzende des WWF, der Vorsitzende der Globe EU [Globe EU = eine überparteiliche Vereinigung des Europaparlaments. A. d. Übers.], einen Vizepräsidenten (VP) des Club of Rome, früheren Mitgliedern des Europaparlaments, der frühere Vorsitzende des Teams um Tony Blair, CEOs, Direktoren und Hauptinhaber von Körperschaften und Unternehmensberatern, einschließlich BP und Unilever. Wirklich die europäische Elite.

Ich hatte mir kurz einige ihrer Zuwendungen angesehen (hier). Diese schließen ein den Club of Rome, Greenpeace, WWF, Globe International [eine weltweit operierende Immobiliengesellschaft], Centre for European Policy – tatsächlich über 500 Geldgeber in weniger als 4 Jahren. Eine Organisation, die sich Sandbag nennt und die sich für einen verbesserten Zertifikatehandel in Europa einsetzt, hat mich besonders berührt. Sandbag hat Zuwendungen erhalten und wichtige Berichte geschrieben auf dem Gebiet der Lobbyarbeit für die Politik bzgl. der Kohlenstoffemissionen in Europa, hinter der die Climate Foundation steht.

Die Gründerin von Sandbag ist Bryony Worthington, inzwischen eine Baroness Worthington , nachdem ihr im vergangenen Jahr vom Chef der Labour Party Ed Milliband die lebenslange Lordschaft im House of Lords verliehen worden war, und zwar weil sie ‚führend am Verfassen‘ des Gesetzantrags zur Klimaänderung in Großbritannien mitgeschrieben hat. Anders als Lord Christopher Monckton hat sie inzwischen für den Rest ihres Lebens volles Stimmrecht im House of Lords, und sie wird zweifellos ihre Arbeit zur Klimaänderung hier fortsetzen (sie hat übrigens Englisch studiert).

Bryony Worthington ist auch Mitglied im Beirat der 10:10 – Kampagne, die hinter dem üblen ‘No Pressure’ video stand. Weitere Mitglieder dieser Kampagne (10:10 board members ) sind die Umweltaktivisten Andrew Simms und Tony Juniper. Andere Kollegen im Beirat von Sandbag sind u. A. Ed Gillespie, der Gründer von Futerra [einer Organisation, die Unternehmen hilft, korrekte grüne Botschaften zu formulieren; mehr hier] und Mike Mason, der Gründer von Climate Care , die Ihnen carbon offsets verkauft [das Browsen brachte mir keine Erkenntnis, was damit gemeint ist. Wen es interssiert, mehr z. B. hier . A. d. Übers] und die jetzt JP Morgan Chase gehört (ich habe eine, aber darüber schreibe ich ein andermal!). Als Mike Mason von Climate Care im vorigen Jahr in der Oxford Union mit Lord Christopher Monckton diskutierte, wurde er als Teil der JMorgan Climate Care Organisation geführt (es scheint, dass er die Organisation danach verlassen hat).

Diese eine Organisation allein ist für mich ein klarer Beweis, dass es wichtige Interessen und Repräsentationen durch Medien, Politiker, Banken und  Lobbygruppen bzgl. des AGW-Konsens‘ im Zentrum der EU-Politik gibt.

Was kommt als Nächstes für die skeptischen Websites?

Falls ich Zeit habe, werde ich diesem Beitrag einen weiteren folgen lassen, und zwar über das grüne soziale Netzwerk (the Green Social Network), und wie man vielleicht damit umgehen könnte.

Es ist immer noch sehr, sehr früh für den Carbon Brief; er steht gerade erst in den Startlöchern. Sie sagen, dass sie unabhängig sind, und behaupten, dass die Klimawissenschaft durch berechtigte Interessen deformiert wird.

 „Carbon Briefs Faktencheck über die Klimawissenschaft online und in der Presse. Wir stellen Informationen über die Leute und Organisationen zur Verfügung, die über den Klimawandel reden, und wir erarbeiten Hintergrundmaterial für wissenschaftliche Themen und Berichte in den Nachrichten.

Verzerrungen kommen in der Klimawissenschaft regelmäßig vor, teils weil die Klimawissenschaft ein sehr komplexes Thema ist, teils aber auch, weil verschiedene Interessen, getrieben durch finanzielle oder ideologische Motive, versucht haben, Konfusion zu erzeugen.

Wir sind ein Service für Journalisten und die online – Klimagemeinschaft. Unser Team von Forschern möchte eine schnellen Antwortservice für Beiträge der Klimawissenschaft zur Verfügung stellen. Wir begeben uns geradewegs in die begutachtete Wissenschaft und zu den relevanten Wissenschaftlern, um ihre Meinung einzuholen.

Im Moment sind wir im Frühstadium, diese Site zu gestalten” – About Us – The Carbon Brief

Was kann man also erwarten von diesem Carbon Brief, wenn die Erwartungen so hoch zu sein scheinen?

Andrew Simms Biographie: 10:10 Campaign Board Member, New Economic Foundation (NEF), Mitglied im Beirat von Greenpeace UK, Mitautor von The Green Deal Report, Gründer der 100 Month initiative, Trustee of TERI Europe (zusammen mit Rajendra Pachauri, Sir John Houghton und Sir Crispin Tickell)

Was kommt wirklich als nächstes?

Barry Woods den Originalartikel finden Sie hier

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Bemerkungen des Übersetzers zu diesem Text:  Wie ein roter Faden zieht sich durch diesen Beitrag die Sorge des Autors über die hier beschriebene Entwicklung. Auch seitens EIKE wurde mir dieser Beitrag als ‚höchst alarmierend‘ zur Übersetzung vorgeschlagen. Doch je länger ich an diesem Text sitze (ziemlich lange, weil ich auch immer wieder danach browsen musste, was hinter einigen mir völlig unbekannten Begriffen steckte), umso mehr komme ich eigentlich zu einer konträren Auffassung. Offensichtlich will man ja hier mit gewaltigen Kanonen auf ein paar kleine, ausschließlich privat finanzierte ‚Spatzen‘ schießen. Es kommt mir vor wie ein waidwundes wildes Tier, das kurz vor seinem Tode noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Die Verzweiflung muss also wirklich groß sein!

Im Übrigen: Durch die gesamte Menschheitsgeschichte, zuletzt dokumentiert durch den Untergang der DDR und den Aufruhr in der arabischen Welt: Wann immer ein überholtes System sich mit immer größerer Gewalt gegen die Veränderung gestemmt hat, ist das schief gegangen! In 100% aller Fälle, ohne Ausnahme! Stets war die exponentiell immer größer werdende Kluft zwischen der offiziellen Propaganda und dem, was die Menschen in der Wirklichkeit erlebten, Ursache für Aufruhr.

Warum sollte es beim Thema Klimawandel anders sein? Es ist vielleicht doch das letzte Gefecht der Alarmisten!

Chris Frey




Das schmutzige Geheimnis der Wind- und Sonnenkraftnutzung!

All diese Prinzipien sind seit Jahrzehnten in der kommerziellen Anwendung. „Forschungsvorhaben“ beziehen sich allenfalls auf die Verbesserung bekannter Verfahren. Wie (relativ) gering das Entwicklungspotential ist, kann auch der technische Laie nachvollziehen, wenn er es mit der rasanten Entwicklung von PC, mobilem Telefon usw. vergleicht. Oder noch drastischer gesagt: Erfindungen, die sich in rund einem Jahrhundert nicht am Markt etablieren, sind – aus welchen Gründen auch immer – Totgeburten. Klassisches Beispiel hierfür ist das „Elektroauto“, welches alle paar Jahrzehnte wieder auf der Bildfläche erscheint. Immer genau dann, wenn die Erfahrungen der vorhergehenden Entwicklergeneration wieder vergessen worden sind und man die alten Sackgassen wieder ungestraft neu betreten darf. Die neueste Wiederauferstehung findet gerade unter dem Deckmäntelchen der Speicherung „alternativer“ Energie statt.

Dass Wind und Sonne nicht wirtschaftlich sind, ist längst bekannt. Dass man mit ihnen überhaupt kein bedarfsgerechtes Stromnetz betreiben kann, ebenso. Man hat sie in der Energiewirtschaft deshalb stets als „Additive Energieformen“ bezeichnet, um unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen, dass sie eben keine „Alternative“ zu einer konventionellen Stromversorgung sein können, sondern lediglich eine Ergänzung. Warum aber ein sündhaft teures zusätzlichen Energiesystem auf das ohnehin vorhandene draufsatteln, wenn man wegen der „Zufälligkeit“ von Wind und Wetter gar nicht auf eine konventionelle Stromversorgung verzichten kann? Natürlich wegen dem Klima, ein Schelm wem langsam anderes dämmert. Schließlich muss man doch um so weniger Kohle verbrennen, um so mehr elektrische Energie aus Wind und Sonne „CO2-frei“ produziert wird. Ist das wirklich so oder ist auch hier der Wunsch nach einer besseren Welt der Vater des Gedankens?

Dazu ist es notwendig, sich etwas näher mit der Technik auseinanderzusetzen. Der Wind ist ein unsteter Gesell. Jeder, der schon mal auf dem Wasser gewesen ist, weiß wie schnell er kommen kann und auch wieder verschwindet. Ganz besonders gilt das, wenn „böiges Wetter“ angesagt ist. Was soll das aber mit der Produktion von CO2 zu tun haben? Dazu muss man erst einmal die Physik einer Windmühle verstehen: Die Leistung hängt mit der 3. Potenz von der Windgeschwindigkeit ab. Mit einfachen Worten gesagt: Wenn beispielsweise bei einer bestimmten Windgeschwindigkeit eine bestimmte Leistung erzeugt wird, wird bei der doppelten Windgeschwindigkeit bereits die achtfache Leistung, bei der dreifachen Windgeschwindigkeit die 27-fache und bei der vierfachen Windgeschwindigkeit gar die 64-fache Leistung erzeugt! Eine Windmühle ist also ein regelungstechnischer Albtraum. Für den Betreiber kann die Sache nur profitabel sein, weil er die Kosten und Umweltbelastungen auf die Allgemeinheit abwälzen kann. Dies geschieht, indem der jeweilige „Netzbetreiber“ mit diesen Schwankungen technisch und wirtschaftlich leben muss und gesetzlich verpflichtet ist, sie stets und zu seinen (!) ausschließlichen Lasten „auszuregeln“. Überdies werden ihm die daraus resultierenden Umweltbelastungen (!) auch noch angelastet. Jetzt wird mancher empört sein öko-ideologisch geschultes Haupt schütteln wollen: Schließlich wird doch kein Brennstoff verbrannt, wenn die Windmühle produziert. Doch ist die Versorgung mit elektrischer Energie wirklich so simpel?

In jedem Augenblick muss genau so viel Strom erzeugt werden, wie gerade verbraucht wird. Wird mehr Strom eingespeist, als gleichzeitig verbraucht wird, erhöht sich die Netzfrequenz. Wird weniger eingespeist als verbraucht, sinkt sie ab. Dabei ist es völlig unerheblich, ob ein Kraftwerk ausfällt oder sich ein zusätzlicher Verbraucher in das Netz einschaltet. In jedem Fall muss eine ausreichende Reserve vorgehalten werden. Wobei Reserve nicht gleich Reserve ist: Es kommt entscheidend auf die Reaktionsfähigkeit an. Man muss sich das, wie bei einer Transportaufgabe vorstellen. Wenn man eine Person von A nach B befördern muss und die Ankunftszeit keine Rolle spielt, reicht es aus, ein Ersatzfahrzeug auf dem Hof bereit zu halten. Fällt das erste Fahrzeug aus, kann man ganz entspannt das Ersatzfahrzeug hinterher schicken. Völlig anders stellt sich das Problem dar, wenn die Ankunftszeit garantiert werden muss oder ein Warten aus anderen Gründen (z. B. Personenschutz) nicht möglich ist. In diesem Fall muss ein Ersatzfahrzeug bereits mitfahren, um bei einem Ausfall ein unmittelbares Umsteigen zu ermöglichen. Dieses Ersatzfahrzeug verbraucht aber auch Treibstoff. Bei der Stromversorgung ist die Reaktionszeit nahe Null. Man muss also stets eine entsprechende Reserve mitlaufen haben. In der guten alten Zeit der Vertragsfreiheit konnten die Vertragspartner (Energieversorger und Stromkunde) sich zum gegenseitigen Vorteil arrangieren. Eine Vergleichmäßigung des Stromverbrauches wurde vom Energieversorger z. B. über Leistungspreise dem Kunden honoriert. Wer gedankenlos Großgeräte einschaltet und damit das Netz stört, muss dafür kräftig zahlen. Es ist daher heute in jedem Krankenhaus und in jeder Hotelküche üblich, „Spitzenlast-Optimierung“ zu betreiben. Industrielle Großverbraucher (Stahlwerke etc.) stehen unmittelbar mit den Energieversorgern in Kontakt und müssen außergewöhnliche Lastspitzen Tage vorher beantragen und abstimmen. Umgekehrt konnten die Energieversorger durch die (nahezu) freie Standortwahl und die Gestaltung ihres Kraftwerksparks für eine optimale Erzeugung sorgen. Mit der Einführung der Planwirtschaft in Gestalt des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wurde dieses höchst erfolgreiche System zerstört. Es gibt nun in der Gestalt des „Windparkbetreibers“ oder „Solarstromerzeugers“ einen dritten, der ausschließlich zur eigenen Gewinnmaximierung tätig werden darf. Ausdrücklich auch dann, wenn er durch sein Gewinnstreben die Gesellschaft (wirtschaftlich) schädigt. Dieses – schon rechtsstaatlich pikante Konstrukt – wurde ausschließlich über einen angeblichen Schutz der Umwelt legitimiert. Die alte Geschichte von den angeblich „höheren Interessen“ die ein schädigendes Verhalten rechtfertigen. Inzwischen sind die wirtschaftlichen Konsequenzen für jeden offensichtlich geworden. An dieser Stelle sei nur auf die explosionsartig steigende „Umlage für Ökostrom“ verwiesen. Aber sind wir nicht alle bereit, ein paar Opfer für die Rettung der Welt zu bringen? Schließlich soll doch durch die Freisetzung von CO2 aus Kraftwerken die Welt untergehen. Mag das glauben wer will. An dieser Stelle soll es nur um die Frage gehen, ob denn überhaupt durch den Bau von „Windparks“ und „Kollektorfarmen“ tatsächlich das Klima gerettet werden kann.

Wir erinnern uns an das bisher gesagte: Wind und Sonne sind zufällige Größen, deren Vorhersage nichts weiter als Wettervorhersage ist. Sie können sich sehr schnell und mit erheblicher Stärke ändern. Der Regelungstechniker würde sagen, sie sind echte Störgrößen mit sehr starken Gradienten (z. B. Leistungsänderung infolge einer in einen Windpark einfallenden Bö). Man muss daher ständig konventionelle Kraftwerke mitlaufen lassen, um das Netz überhaupt stabil halten zu können. Diese Kraftwerke müssen zwangsläufig einen Teil ihres Brennstoffes ungenutzt verbrennen. Sei es durch den Betrieb in Teillast mit schlechteren Wirkungsgraden oder durch sogenanntes „Androsseln“. Was nichts weiter als eine Umschreibung dafür ist, dass man den aufwendig erzeugten Dampf nicht in der Turbine seine Arbeit verrichten lässt, sondern (einen Teilstrom) unverrichteter Dinge im Kondensator niederschlägt. Es ist halt genau wie mit dem leeren Fahrzeug hinter der Kolonne: Will ich jederzeit ein Umsteigen garantieren, muss das „leere Auto“ stets hinter der Kolonne herfahren. Niemand käme auf die Idee, den notwendigen „Spritverbrauch“ nur auf die Fahrzeuge „mit Personen“ zu beziehen. Spätestens beim nächsten Tankstopp müssen alle Fahrzeuge wieder betankt werden.

Will man die tatsächliche Primärenergieeinsparung durch „Wind und Sonne“ in einem Stromnetz bestimmen, sind aufwendige Messungen bzw. Simulationen notwendig. Für das grundsätzliche Verständnis reichen aber einfache Abschätzungen aus. In einem Netz ergibt sich der Nutzungsgrad als das Verhältnis aus der in dem Betrachtungszeitraum verbrauchten elektrischen Energie zu dem hierfür eingesetzten Brennstoff .

NG = E / Br

Bisher konnte man die im Netz konsumierte elektrische Energie mit der in den Kraftwerken nahezu gleich setzen. Zukünftig gestaltet sich die Bilanzierung etwas schwieriger: Wem soll man die elektrische Energie, die auf dem langen Weg vom Windpark in der Nordsee zu dem Kunden in München in der Leitung „verbraten“ wurde, als „Umweltschutz“ anrechnen? Dem Windpark in der Nordsee oder dem Kraftwerk vor den Toren Münchens? Hätte man den Strom nicht aus dem Windpark, sondern aus dem nahen konventionellen Kraftwerk bezogen, hätte er gar nicht verbraucht werden müssen. Warum sich Rechtsanwälte im Zusammenhang mit der Berechnung von „Netzentgelten“ noch nicht hinreichend mit dieser Frage auseinandergesetzt haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich vermute, spätestens wenn der Handel mit „CO2-Zertifikaten“ eine lukrative Größenordnung erreicht hat, wird sich die Frage stellen, wer eigentlich die Zertifikate bezahlen muss, die ein Kraftwerk gar nicht gebraucht hätte, wenn es nicht für die Unterstützung des Windparks eingesetzt worden wäre. Will man auch nur den Anschein eines Verursacherprinzips aufrecht erhalten, werden das wohl die Windparks selber tun müssen.

Bevor es weiter gehen kann, muss an dieser Stelle mit einem unter Laien weit verbreiteten Irrtum aufgeräumt werden: Der Gleichsetzung von Wirkungs- und Nutzungsgraden. Wirkungsgrade beziehen sich auf Leistungen und geben damit grundsätzlich nur eine Momentaufnahme wieder. Nutzungsgrade hingegen bilanzieren die in einem Betrachtungszeitraum erzeugten und verbrauchten Energien. Die praktischen Konsequenzen kennt jeder von uns aus den Verbrauchsangaben in Autoprospekten. Die Verbrauchsangaben im Prospekt gelten für genau definierte Betriebspunkte (Liter Benzin bei 80 km/h) unter idealen Bedingungen und entsprechen somit Wirkungsgraden. Was wir später an der Tankstelle messen und ermitteln sind Nutzungsgrade: Den tatsächlichen Verbrauch im Zeitraum „zweier Tankfüllungen“ gemittelt über alle realen Betriebszustände. Dies ist ganz wichtig, da der Allgemeinheit immer nur Wirkungsgrade von Kraftwerken bekannt sind. Nutzungsgrade des realen Betriebs sind aus gutem Grund Geschäftsgeheimnisse! Sie hängen stark von der Betriebsweise ab. Wenn ein Kohlekraftwerk angedrosselt gefahren wird, um den Regelbetrieb zu unterstützen, hat das mit seinem Wirkungsgrad im Abnahmeversuch nur noch sehr entfernt zu tun! Man kann sich als Außenstehender nur einen Überblick über die tatsächlichen Nutzungsgrade verschaffen, wenn man sich sehr eingehend mit den Energiestatistiken auseinandersetzt. Dort wird für ein gesamtes Versorgungsgebiet (z. B. Deutschland) der in einem Kalenderjahr eingesetzte Brennstoff aufgelistet.

Wie verhält es sich aber mit den Nutzungsgraden konventioneller Kraftwerke in einem gemischten Netz? Bisher ging man stark vereinfachend von dem Ansatz aus, dass der „alternativ“ produzierte Strom eine entsprechende Menge Brennstoff in den konventionellen Kraftwerken ersetzt. Vereinfachend ermittelte man die „CO2-Einsprung“ durch die Multiplikation mit den entsprechenden Kraftwerkswirkungsgraden für Kohle, Gas etc. Gemäß der Kraftwerksverteilung konnte man so die „CO2-Einsprung“ bilanzieren. Diese Methode führt — bei immer stärkerem Einsatz von Wind und Sonne – zu einer notwendigerweise (methodisch bedingten) Überzeichnung der „CO2-Einsprung“. Ein Übergang zu den tatsächlichen Nutzungsgraden – einschließlich der Bereitschaftsverluste und den zusätzlichen Verlusten durch die Verschiebung der Betriebspunkten – ist zwingend erforderlich. In einem gemischten Netz ergibt sich der Nutzungsgrad als das Verhältnis aus der in dem Betrachtungszeitraum verbrauchten elektrischen Energie verringert um die netto „Alternativenergie“ (ohne Transportverluste) zu dem hierfür eingesetzten Brennstoff Brgem.

NGgem = (E – Ealt) / Brgem

Der in einem realen Netz durch „Alternativenergien“ eingesparte Brennstoff DeltaBr ergibt sich aus der Differenz zwischen dem in einem (rein) konventionellen Netz verbrauchten Brennstoff und dem für einen gemischten Betrieb notwendigen Brennstoffeinsatz Brgem.

DeltaBr = Br – Brgem

Setzt man in diese Gleichung die beiden ursprünglichen Gleichungen ein, erhält man:

DeltaBr = Br – Brgem = E / NG – (E – Ealt) / NGgem

Wie gesagt, der Nutzungsgrad in einem gemischten Netz NGgem muss wegen der zusätzlichen Verluste (Bereitschaftsverluste, Androsselung, Verschiebung aus den optimalen Betriebspunkten usw.) schlechter sein, als in einem konventionellen Kraftwerkspark mit optimaler Fahrweise NG. Wie hoch die tatsächliche „CO2-Einsparung“ in einem gemischten Netz ist, kann nur über umfangreiche Simulationen oder Messungen ermittelt werden. Für eine erste Abschätzung reicht jedoch ein Gedankenexperiment aus. Wie würden sich die Nutzungsgrade verhalten, wenn der Brennstoffmehrverbrauch im gemischten Betrieb gerade die Einsparung durch „Wind und Sonne“ auffressen würde? Anschließend kann man die Ergebnisse mit Erkenntnissen aus der Praxis diskutieren.

0 = DeltaBr = Br – Brgem = E / NG – (E – Ealt) / NGgem

NG / NGgem = E / (E – Ealt)

Man erhält dadurch eine Funktion für die Verschlechterung des Nutzungsgrades in einem gemischten Betrieb NGgem in Abhängigkeit von dem Anteil der „Alternativenergie“ Ealt am Stromverbrauch E.

NGgem = (1 – Ealt / E) * NG

Was besagt nun vorstehende Gleichung? Wenn 10 % der verbrauchten elektrischen Energie aus Wind und Sonne gewonnen würden, dürfte sich der Nutzungsgrad der konventionellen Kraftwerke nur auf 90 % verschlechtern, damit überhaupt eine „CO2-Einsparung“ erfolgt.

Ein modernes Braunkohlekraftwerk hat einen elektrischen Netto-Wirkungsgrad von 43%. Da diese Kraftwerke in der Grundlast laufen, entspricht der Wirkungsgrad auch ziemlich genau dem Nutzungsgrad. Ein Nutzungsgrad von 39% im Regelbetrieb mit Androsselung erscheint illusorisch. Ein modernes Kombikraftwerk (Gas und Dampf) verfügt über einen Wirkungsgrad von 57%. Sein Nutzungsgrad als „Backup“ für Wind und Sonnenkraftwerke dürfte eher bei 36% liegen, da zwar die Gasturbine recht schnell auf Laständerungen reagieren kann, nicht aber der angeschlossene Dampfkessel. So dauert es nach einem nächtlichen Stillstand etwa 15 Minuten die Gasturbine hochzufahren, der Dampfkessel braucht eine gute Stunde. Während dieser Zeit sind die Wirkungsgrade miserabel. Der Nutzungsgrad für eine Tagesperiode ist deshalb bereits wesentlich schlechter als der Auslegungswirkungsgrad.

Man muss es vielleicht noch einmal deutlich sagen: Ein Anteil von 10% an der elektrischen Energie ist bereits ein ehrgeiziger Wert, denn auf Grund der geringen Vollbenutzungsstunden dieser Energiearten ist ihr Leistungsanteil an den Tagen an denen der Wind überhaupt weht, sehr viel höher. Man möge sich mal einen Feiertag (geringer Stromverbrauch) mit stärkerem Wind und Sonnenschein betrachten. Schon heute ist an solchen Tagen der Leistungsanteil der „Alternativenergien“ höher als 50%. Solche Werte sind im Kraftwerksbetrieb nur mit erheblicher „Brennstoffvernichtung“ beherrschbar.

Von besonderer Ironie — wenngleich seit langem bekannt — ist, dass bei Sturm über Dänemark deren Stromnetz nur durch die nahen Kernkraftwerke (Leitungskapazitäten) in Deutschland und Schweden stabilisiert werden kann. Lediglich Kernkraftwerke können wegen ihrer Wärmespeicherkapazität und ihrem „Selbstregelverhalten“ (Dampfblasenkoeffizient) solch starke Leistungsgradienten (3. Potenz der Windgeschwindigkeit) ausregeln. Noch dazu, ohne wesentliche Verschlechterung des Wirkungsgrades. Gasturbinen können hier kaum mithalten, Kombikraftwerke mit Sicherheit nicht. Mit steigendem Anteil der Windenergie wird der Gasverbrauch eher steigen als sinken. Vielleicht mag man hier den Grund finden, warum zwei führende Propagandisten der Wind- und Sonnenenergie heute (?) Gasvertreter sind. In den USA ist jedenfalls die Gasindustrie nach wie vor der führende Sponsor der „Klimaindustrie“. Dies ist nicht weiter verwerflich. Wenn man ein zusätzliches Produkt (Erdgas) auf einem etablierten Markt (Kohle und Kernenergie in der Stromerzeugung) unterbringen will, muss man halt ordentlich „Überzeugungsarbeit“ leisten. In diesem Sinne sind die „Gasmänner“ Schröder, Fischer und Co ganz normale „Staubsaugervertreter“, die für ihre „Verkaufsgespräche“ adäquat entlohnt werden.

Liberalen Instituts der Friedrich Naumann Stiftung am 24.2.11

Dr. Klaus-Dieter Humpich ist Dr. Ing. für Energie- und Verfahrenstechnik. Er ist seit 1992 auf den verschiedensten Gebieten der Energie und Kraftwerkstechnik international und freiberuflich tätig.

Weiterführende Literatur:

Kent Hawkins: Wind Integration Realities – Case Studies of the Netherlands and of Colorado, Texas, Master Resource.

C. le Pair & K. de Groot: The impact of wind generated electricity on fossil fuel consumption.

K. de Groot & C. le Pair: The hidden fuel costs of wind generated electricity.